DE19711343A1 - Plastikkarte mit individueller optischer Information - Google Patents
Plastikkarte mit individueller optischer InformationInfo
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- B42D25/415—Marking using chemicals
- B42D25/42—Marking using chemicals by photographic processes
Description
Plastikkarte mit individueller optischer Information, dadurch gekennzeichnet, daß zur Perso
nalisierung eine fotografische Schicht aufgebracht ist, die mit individuellen Informationen
(Paßbild, Unterschrift) belichtet und fotografisch entwickelt ist und daß die Fotoschicht auf
einen vergleichsweise dicken Träger aufgebracht und zum Schutz allseitig überlaminiert ist.
Personalisierte Plastikkarten werden zu vielen verschiedenen Zwecken eingesetzt:
Kreditkarten, Scheckkarten, Karten für Krankenkassen etc. Diese Karten werden meist durch eine Unterschrift personalisiert. Zu Erhöhung der Identifizierbarkeit werden auch Paßbilder des Karteninhabers auf die Karten aufgebracht. Dazu werden folgende Verfahren eingesetzt:
Kreditkarten, Scheckkarten, Karten für Krankenkassen etc. Diese Karten werden meist durch eine Unterschrift personalisiert. Zu Erhöhung der Identifizierbarkeit werden auch Paßbilder des Karteninhabers auf die Karten aufgebracht. Dazu werden folgende Verfahren eingesetzt:
- - Tintenstrahldrucker bzw. Ink Jet Drucker
- - Laserverfahren, bei dem das Plastikmaterial infolge der Energieeinwirkung des Lasers verfärbt wird
- - tonerbasierte Systeme (Laserdrucker, Digitaldruck)
- - Thermosublimations- bzw. Thermo Dye Transfer Druck
- - Einblatt- und Zweiblatt-Diffussionsverfahren, bei dem Farbstoffe in eine Beizschicht diffundieren und fixiert werden (Polaroid).
Diese Verfahren haben im Zusammenhang mit der Personalisierung einer Plastikkarte
folgende Nachteile:
- - Sie sind nicht produktiv, d. h. nicht kostengünstig für eine Massenfertigung
- - Sie sind allgemein verfügbar und damit leicht fälschbar und verfälschbar
- - Thermosublimation und Zweiblattverfahren sind ökologisch bedenklich, da große Mengen Abfall produziert werden, bei tonerbasierten Systemen entsteht Ozon und bei den Tin tenstrahldruckern werden Lösungsmittel frei.
- - Tintenstrahldruck, Thermosublimation und Diffusionsverfahren liefern keine sehr hohe Stabilität der Bilder.
- - Das Laserverfahren ist nur einfarbig, meist schwarz/weiß möglich.
Bekannt sind Identifikationskarten, bei denen fotografische Schichten zur Darstellung der
individuellen Daten eingesetzt werden. Diese Karten sind dünner als die Plastikkarten für
den genannten Anwendungszweck, sie bestehen aus einem Papierinlet, das fotografisch
beschichtet, belichtet, entwickelt und anschließend zwischen 2 Laminate einlaminiert wird.
Es besteht die Aufgabe, auf Plastikkarten farbige Bilder und Unterschriften zu übertragen,
die nicht fälschbar/verfälschbar sind. Diese Plastikkarten sollen mit einer hohen Produktivi
tät hergestellt und individualisiert werden, um die Kosten der Karte und die Durchlaufzeit
durch die Produktion in vertretbaren Grenzen zu halten.
Ein hoher Sicherheitsstandard gegen Fälschungen bei der Herstellung kann erreicht werden,
wenn in wenigen, zentralen Produktionsstätten gefertigt wird. Um das wirtschaftlich sinnvoll
zu realisieren, ist ebenfalls eine hohe Produktivität erforderlich.
Die Plastikkarten sollen den üblichen Einsatzbedingungen von Plastikkarten entsprechen,
insbesondere sollen die bekannten Sicherheitsmerkmale und Funktionen (eingebetteter
Chip, Individualisierung, individuelle Daten auf/einbringen) erfüllt sein. Beim Benutzen der
Karten sollen keine Änderungen an den installierten Systemen erforderlich sein.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die Vorteile der Fotografie mit den Anforderun
gen an individualisierte Plastikkarten zu verbinden. Insbesondere ist die visuelle Identifikation/Veri
fikation des Karteninhabers durch ein farbiges Paßbild von Vorteil. Dazu wird die Pla
stikkarte mit einer fotografischen Beschichtung versehen, d. h. es werden mehrere Gelatine
schichten mit den entsprechenden Silberhalogeniden aufgebracht.
Das Beschichten mit einer beispielsweise farbigen Fotoemulsion mit bis zu 20 Schichten von
wenigen µm Dicke erfordert extrem großes know how im Gießen von zähen Flüssigkeiten.
Dieses know how besitzen weltweit nur sehr wenige, sehr seriöse Firmen (Agfa, Kodak, Fuji,
Konica, 3M). Für diese Beschichtung sind außerdem Maschinen mit einem sehr hohen Inve
stitionsvolumen erforderlich, die nicht unbefugt betrieben werden können. Diese beiden
Sachverhalte stellen eine sehr hohe Barriere gegen das Fälschen der Materialien dar.
Typischerweise bestehen Plasikkarten aus Polyvinylchlorid (PVC) oder Polycarbonat (PC).
Diese Materialien sind zunächst nicht mit Gelatine benetzbar. Deshalb wird das Plastikmate
rial mit einer Substrierung, einem Haftvermittler oder einer Koronabestrahlung benetzbar
gemacht. Alternativ kann das an sich bekannte Fotopapier-System aus Papier, Polyethylen
und Gelatine auf den Plastikträger auflaminiert werden.
Da das Fotopapier bzw. der Plastikträger mit vielen zusätzlichen Sicherheitsmerkmalen aus
gerüstet werden kann (z. B. Floureszenzfasern, UV Druck), ist die Fälschungssicherheit stark
erhöht, da dieses Material nicht allgemein verfügbar ist.
Das fotografisch beschichtete Material wird belichtet und anschließend chemisch entwickelt.
Zum Belichten der Informationen können konventionelle Fotobelichter (sog. Printer) oder
digitale Belichtungsgeräte mit Laser oder CRT eingesetzt werden, wenn vorher die Daten
gescannt oder elektronisch erstellt und verwaltet werden. Wenn ein farbfähiges System
(Belichter, Emulsion und Entwicklung) eingesetzt wird, können farbige Informationen in der
Fotoschicht gespeichert werden. Diese Informationen können sowohl individuelle, personali
sierte Informationen (Paßbild, Unterschrift, Identifikationsnummer, Barcode, Seriennummer
etc.) als auch beliebige andere Objekte (Logos, Muster, Legende) und Sicherheitsmerkmale
umfassen.
Die personalisierte fotografische Schicht kann nach dem Entwickeln durch ein transparentes
Laminat gegen physikalische und chemische Einflüsse geschützt werden.
Die fotografische Emulsion kann durch chemische Zusätze zur Vernetzung gehärtet und un
empfindlicher gegen den Einfluß von Wasser bzw. Wasserdampf gemacht werden. Um eine
weitere Erhöhung der Sicherheit gegen Veränderung der fotografisch gespeicherten Infor
mation zu bekommen, wird die Fotoschicht allseitig mit Plastikmaterial eingebettet. Wie in
Abb. 1 im Schnitt dargestellt, kann das dadurch erreicht werden, daß das Material
mit der Fotoschicht vor dem Laminieren etwas kleiner ausgestanzt wird, als die fertig lami
nierte Karte. Auch an Stellen, in die später beispielsweise ein Kartenchip eingesetzt werden
soll, kann ein Abschlußrand zum Schutz der Fotoschicht realisiert werden.
Die Verwendung einer fotografischen Schicht ermöglicht eine hohe Produktivität, daß die
Belichtung und Entwicklung parallel erfolgt (nicht seriell wie beim Lasern) und die erforderli
che Energiezu- bzw. Abfuhr durch die chemische Verstärkung sehr gering ist (nicht wie bei
Thermosublimation).
Im ersten Ausführungsbeispiel wird ein Fotopapier, das mit speziellen Sicherheitselementen
ausgerüstet wird, belichtet und entwickelt. Dieses Papier wird dann zur Stabilisierung und zur
Erreichung der Dicke der Plastikkarte von etwa 0,5 bis 0,9 mm auf einen Plastikträger aufla
miniert. Zum Schutz wird die Oberseite mit einem transparenten Decklaminat geschützt, wo
bei das Fotopapier-Inlet allseitig gekapselt wird. Der so hergestellte Stack kann während der
Herstellung mit sehr vielen Sicherheitsmerkmalen an verschiedenen Stellen und Schichten
ausgerüstet werden, beispielsweise durch bedrucken (UV-Farben, IR lesbare Farben, Guillo
chen, Mikrodruck, optisch variable Farben), durch aufprägen von Hologrammen, Kinegram
men, durch Einbringen von Kartenchips, durch Einlaminieren eines Magnetstreifens.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel wird Kunststoffmaterial mit einer Dicke zwischen 40 µm
bis 350 µm direkt mit Fotoemulsion beschichtet. Üblicherweise wird Polycarbonat (PC)
oder Polyvinylchlorid (PVC) eingesetzt. Die Haftung zwischen Kunststoff und Gelatine wird
durch einen Haftvermittler, eine Substrierung, eine Koronabestrahlung oder/und durch eine
Zwischenschicht erreicht, die beispielsweise aus 10 µm bis 50 µm Polyethylen (PE) besteht,
das vor dem Beguß auf die Plastik extrudiert wird. Da die Beschichtung üblicherweise mit
Rollenmaschinen erfolgt, richtet sich die Dicke des gesamten Begußträgers nach der Steifig
keit des Plastikmaterials, bei einer Kombination aus PC oder PVC und PE beträgt die Ge
samtdicke des Begußträgers etwa 200 µm. Der Begußträger mit der Fotoschicht wird nach
dem Belichten und Entwickeln ausgestanzt und auf einen weiteren Träger aufgebracht. Das
Aufbringen kann durch heißlaminieren oder kleben erfolgen. Auch bei diesem Ausführungs
beispiel wird die Fotoschicht durch ein transparentes Plastikmaterial geschützt. Diese trans
parente Deckschicht kann aus einem Verbund von PE und einem kratzfesten Plastikmaterial
(z. B. Polyester PET) bestehen, wobei das PE zur Seite der Fotoschicht aufgebracht wird und
sich mit der Gelatine unter Temperatur (80°C bis 170°C), Druck (< 2 atm) und gegebenen
falls einem Haftvermittler verbindet. Der gesamte Schichtverband hat wieder die Dicke einer
an sich bekannten Plastikkarte.
Im dritten Ausführungsbeispiel wird ein transparenter Film mit einer Fotoschicht begossen.
Um auch hier die Haftung zwischen Fotoemulsion und Filmunterlage zu erhalten, wird der
Träger wie im zweiten Ausführungsbeispiel vorbehandelt. Nach dem Belichten und Entwickeln
wird der Film mit der Fotoseite auf ein im wesentlichen helles Trägermaterial auflami
niert, um die erforderliche Dicke der Karte zu erreichen. Der Vorteil dieses Ausführungsbei
spiels liegt darin, daß nur 1 mal laminiert wird. Üblicherweise haben fotografische Filme die
doppelte Schichtdicke wie vergleichbare Fotopapiere, da das Licht beim Papier die Schicht 2 mal
durchläuft (hin und zurück), beim Film nur 1 mal. Die Schichtdicken der Fotoemulsion
des hier verwendeten Films entsprechen denen von Fotopapier bzw. dem des fotobeschich
teten, nichttransparenten Plastikträgers, da der Film in Reflexion betrieben wird. Dieses Ma
terial ist nicht allgemein verfügbar. Es kann durch eine konventionelle Belichtung nicht kon
trastreich belichtet werden. Diese beiden Punkte sind ebenfalls Sicherheitsmerkmale gegen
Fälschungen.
In allen Ausführungsbeispielen können an verschiedenen Stellen im Produktionsprozeß (vor/nach
dem begießen, belichten, entwickeln, ausstanzen oder laminieren) und an beliebigen
Interfaces im Stack geeignete, an sich bekannte Sicherheits- und Individualisierungsmerk
male eingebracht werden. Beispiele sind: Prägen von Hologrammen, Zahlen, Reliefs, Was
serzeichen, Bedrucken von Guillochen, Sicherheitsfarben, weitere Individualisierung, z. B.
durch einsetzen/programmieren eines Chips, beschreiben des Magnetstreifens, usw.
Claims (11)
1. Plastikkarte mit optischer Information, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kunststoff- und/oder
Papierträger oder Teile davon mit einer oder mehreren fotografischen Schichten be
schichtet sind, die mit Information belichtet und chemisch entwickelt sind, wobei die Fo
toschicht und der Kunststoff- oder Papierträger mit einem oder mehreren vergleichsweise
dicken Kunststoffträgern fest und dauerhaft zumindest mittelbar verbunden ist.
2. Anordnung nach 1, wobei die fotografische Schicht durch eine transparente Deckschicht
geschützt ist.
3. Anordnung nach 1, wobei die fotografische Schicht allseitig von Kunststoff eingebettet ist.
4. Anordnung nach 1, wobei zwischen Kunststoffträger und fotografischer Schicht eine
Substrierung/Haftvermittler liegt.
5. Anordnung nach 1, wobei zwischen Kunststoffträger und fotografischer Schicht eine
Schicht aus Polyethylen liegt.
6. Anordnung nach 1, wobei die fotografische Schicht nach der Entwicklung farbige Infor
mationen enthält.
7. Anordnung nach 1, wobei die fotografische Schicht nach der Entwicklung Silber enthält.
8. Anordnung nach 1, wobei die fotografische Schicht auf einen transparenten Kunststoff
träger (Film) aufgebracht ist.
9. Anordnung nach 1 und 8, wobei der transparente Film spiegelbildlich belichtet wird.
10. Anordnung nach 9, wobei der transparente Film mit der fotografischen Schichtseite auf
einen Kunststoffträger aufgebracht wird.
11. Anordnung nach 10, wobei der vergleichsweise dicke Kunststoffträger und/oder der Pa
pierträger mit der fotografischen Schicht mit einem Haftvermittler versehen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19711343A DE19711343A1 (de) | 1997-03-18 | 1997-03-18 | Plastikkarte mit individueller optischer Information |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19711343A DE19711343A1 (de) | 1997-03-18 | 1997-03-18 | Plastikkarte mit individueller optischer Information |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19711343A1 true DE19711343A1 (de) | 1998-09-24 |
Family
ID=7823826
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19711343A Withdrawn DE19711343A1 (de) | 1997-03-18 | 1997-03-18 | Plastikkarte mit individueller optischer Information |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19711343A1 (de) |
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- 1997-03-18 DE DE19711343A patent/DE19711343A1/de not_active Withdrawn
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