DE19710217C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Seismometerprüfung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur SeismometerprüfungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erfassung von
Betriebsparametern eines Seismometers, Neigungsmeßgerätes,
Pendelgerätes oder dgl., ein Prüf- und Justierverfahren für
derartige Geräte und eine Vorrichtung zur Durchführung der
Verfahren. Die erfindungsgemäßen Verfahren sind insbesondere
auf die Erfassung von Mängeln beim Geräteaufbau und auf die
Erfassung von Richtcharakteristiken der Geräte gerichtet.
Die Kenntnis von Betriebsparametern von Seismometern ist die
Voraussetzung dafür, genau, reproduzierbar und, insbesondere
bei der Erfassung seismischer Ereignisse, richtungsselektiv
messen zu können. Zu den Betriebsparametern zählen alle
statischen oder dynamischen mechanischen Merkmale eines
Sensorsystems, die insbesondere für die Reproduzierbarkeit der
Messungen (Hysterese, Drehung der Hauptempfindlichkeitsrich
tung) wichtig sind.
Es ist bekannt, zur Überprüfung von Seismometern, Neigungs
meßgeräten, Pendeln u. dgl. , diese elektrisch oder pneumatisch
mit Testsignalen derart anzuregen, daß Aussagen über die
Parameter Eigenfrequenz, Dämpfung und Indikatorvergrößerung
(Meßempfindlichkeit) sowie über den Frequenzgang gewonnen
werden können. Insbesondere für Seismometer existieren eine
Vielzahl von Test- und Prüfmethoden (s. C. Teupser: "Die
Eichung und Prüfung von elektrodynamischen Seismometern",
Freiberger Forschungshefte, C 130, Geophysik, Berlin 1962).
Aus DD 216 332 ist ein iteratives Prüf- und Eichverfahren für
Seismometer insbesondere zur Erfassung der Seismometer
linearität und möglicher Seismometerhysteresen bekannt. Dazu
wird eine Wobbelkurve zwischen Seismometermaximalausschlägen
hinsichtlich der Krümmung und Aufspaltung des Kurvenverlaufs
ausgewertet. Es ist ferner bekannt, Seismometer oder Pendel in
unterschiedlichen Azimuten zu neigen, um die vorhandene
Neigungsempfindlichkeit für nachfolgende Messungen für einen
sicheren Betrieb bei zu erwartenden größeren Neigungsände
rungen am Aufstellungsort zu ermitteln.
Die bekannten Verfahren besitzen den Nachteil, daß sie keine
praktikablen Mittel zur Erfassung von Mängeln beim Geräteauf
bau und zur Auffindung von konstruktiven Quellen für Hysterse
verhalten darstellen. Ferner sind bei der Ermittlung der
Richtcharakteristik durch die üblicherweise vorhandene
Dreipunkt-Aufstellung lediglich Grobaussagen möglich. Eine
Prüfung, ob die Hauptempfindlichkeitsrichtung eines montierten
Gerätes mit der theoretischen, konstruktiv bedingten Haupt
empfindlichkeitsrichtung zusammenfällt, ist mit der herkömm
lichen Technik nicht möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, verbesserte Ver
fahren zur Ermittlung von Betriebsparametern von Schwingungs-
oder Neigungsmeßgeräten und zu deren Prüfung und Justierung
anzugeben, wobei mit den Verfahren mit geringem Aufwand ins
besondere Aufbaumängel erfaßt und mit einer wählbaren Winkel
auflösung die reale Hauptempfindlichkeitsrichtung bestimmbar
sein soll, und eine Vorrichtung zur Durchführung der Verfahren
anzugeben.
Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der Patentansprüche
1, 7 und 8 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der
Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Der Erfindung liegt insbesondere die Idee zugrunde, ein
Schwingungs- oder Neigungsmeßgerät (im folgenden: Testgerät)
mit mindestens einem beweglichen Massenelement um eine gegen
über der Vertikalen geneigten Drehachse drehbar und bei vor
bestimmten Drehwinkeln arretierbar anzuordnen, die Auslenkung
des oder der Massenelemente in Abhängigkeit vom Drehwinkel zu
messen und die Auslenkungen, die bei Drehwinkeln gemessen
wurden, die der jeweiligen Hauptempfindlichkeitsrichtung und
einer darauf senkrecht stehenden Richtung entsprechen, zur
Erfassung der Richtungscharakteristik des Testgerätes und
eventuell vorhandenen Hystereseverhaltens auszuwerten. Dieses
Verfahren ist vorteilhafterweise in mehreren Stufen iterativ
durchführbar. Eine erste Iteration kann auf die Bestimmung
eines optimalen Winkelschrittmaßes bei der Drehung des Test
gerätes zur Erfassung der Hauptempfindlichkeitsrichtung
gerichtet sein. Eine zweite Iteration kann auf die mehrfache
Durchführung des erfindungsgemäßen Prüfverfahrens gerichtet
sein, wobei nach jedem Verfahrensdurchlauf bauliche Änderungen
am Testgerät vorgenommen werden können, um das Hysteresever
halten oder Achsendrehungen zu minimieren.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung besteht aus einer Meßanord
nung, die eine Neigungsplattform zur gegenüber der Ver
tikalen geneigten und drehbaren Anordnung des Testgeräts,
Winkelmeßmittel zur Erfassung der Neigung und des Drehwinkels
des Testgeräts, Wegaufnehmermittel zur Erfassung der
Auslenkung des Massenelements und Auswertungs- und Anzeige
mittel umfaßt.
Einzelheiten der Erfindung werden im folgenden unter Bezug auf
die Figuren beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße
Vorrichtung;
Fig. 2 eine Flußdiagramm zur Erläuterung eines erfindungs
gemäßen Prüf- und Justierverfahrens für ein Testgerät;
Fig. 3 eine Kurvendarstellung zur Illustration der Hysterese
messung; und.
Fig. 4 eine Kurvendarstellung zur Illustration der Erfassung
der Hauptempfindlichkeitsrichtung.
Die im folgenden beschriebene erfindungsgemäße Vorrichtung
gemäß Fig. 1 ist zur Durchführung des erfindungsgemäßen Prüf
verfahrens verwendbar. Die Realisierung des Verfahrens ist
jedoch nicht auf den Einsatz einer derartigen Vorrichtung
beschränkt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfaßt gemäß Fig. 1 eine
Neigungsplattform 1, auf der mittig eine Scheibe 3 drehbar
angeordnet ist. Die Scheibe 3 trägt auf ihrem äußeren Rand
eine Gradeinteilung. Mit einem auf der Neigungsplattform 1 an
die Scheibe 3 angrenzend angebrachten Index 4 ist die aktuelle
Ausrichtung (Drehwinkel) ø der Scheibe 3 ablesbar. Mit dem
Arretiermittel 7 ist die Scheibe 3 gegenüber der Neigungs
plattform 1 arretierbar. Die Neigungsplattform 1 wird von
höhenveränderlichen Stützmitteln in Form einer Dreipunktauf
lage (Fußschrauben 2, 8 und 9) getragen. Dabei sind beispiels
weise die Fußschrauben 8 und 9 gegebenenfalls in Zusammen
wirkung mit einem Horizontiermittel (Dosenlibelle) 10 zur
Einstellung einer horizontalen Achse O, O' eingerichtet,
während mit der Fußschraube 2 die Neigungsplattform um vor
bestimmte Neigungswinkel um die Achse O, O' kippbar ist.
Dementsprechend wird die Drehachse der Scheibe 3 gegenüber der
Vertikalen geneigt. Der Index 4 ist vorzugsweise auf einer
Linie positioniert, die durch das zur Einstellung des
Neigungsmeßwinkels vorgesehene Stützmittel führt und senkrecht
auf der Verbindungslinie der übrigen zwei Stützmittel steht.
Die Scheibe 3 ist dazu vorgesehen, mit geeigneten Befesti
gungsmitteln (nicht dargestellt) ein Testgerät 5 aufzunehmen.
Falls das Testgerät 5 (Seismometer, Neigungsmeßgerät, Pendel
oder dgl.) keinen integrierten Wegaufnehmer besitzt, so kann
an der Vorrichtung zusätzlich ein elektrischer Wegaufnehmer 6
(schematisch dargestellt) zur Erfassung von Auslenkungen des
oder der Massenelemente des Testgerätes angebracht sein. Das
Testgerät wird vorzugsweise so auf der Scheibe 3 angebracht,
daß die konstruktive Hauptempfindlichkeitsrichtung mit der
0°-180°-Richtung der Scheibe 3 zusammenfällt. Die Scheibe 3
der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in frei wählbaren,
festen Schritten von 0° bis über 360° hinaus im Azimut in
Bezug auf den festen Index 4 drehbar.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt, nachdem z. B. ein Seis
mometer als Testgerät gegebenenfalls mit einem berührungslosen
Wegaufnehmer mit dem Ausgangssignal U(z) (z ist die Auslenkung
des Massenelements des Testgerätes gegenüber einem Nullpunkt)
versehen und kalibriert worden ist, die folgenden Schritte
(siehe auch Fig. 2):
- 1. Das Seismometer wird drehbar auf der Scheibe 3 der Neigungs plattform 1 befestigt, wobei die Drehachse der Scheibe 3 durch die Mitte des Drehgelenks des Seismometers läuft und vertikal und parallel zur inneren Drehachse des Seismo meters steht. Das Testgerät wird so auf der Scheibe 3 befestigt, daß seine Hauptempfindlichkeitsrichtung mit der Richtung 0°-180° zusammenfällt.
- 2. An der Neigungsplattform wird eine vorbestimmte Grund neigung durch Betätigung der Fußschraube 2 eingestellt. Die Grundneigung wird derart gewählt, daß bei maximalem Neigungseinfluß auf das Seismometer die Meßgrenzen des Wegaufnehmers 6 im Ausschlagsbereich z nicht überschritten werden. Die Grundneigung liegt beispielsweise im Bereich 1° bis 3°.
- 3. Die Scheibe 3 mit dem Testgerät 5 wird gegenüber dem Index 4 in Winkelschritten Δø von der Anfangsausrichtung 0° bis über die Ausrichtung 360° hinaus im Azimut gedreht. Nach jedem Winkelschritt wird die Scheibe mit dem Arretiermittel 7 festgeklemmt und das Signal U(z(ø)) des Wegaufnehmers registriert.
- 4. Zur Bestimmung der Nullstellen der Auslenkung z, die bei Ausrichtung des Testgerätes senkrecht zur realen Haupt empfindlichkeitsrichtung gegeben sind, wird die Gesamt registrierung U(z) einer Volldrehung ausgewertet (s. unten, Fig. 4). Ist die Nullstellenerfassung zu ungenau, so wird eine erneute Messung gemäß Schritt 3. mit ver kleinerten Winkelschritten Δø' im Bereich der erwarteten Nullstellen durchgeführt.
- 5. Ergeben die Werte U(z) zu Beginn der Drehung (bei 0°) und am Ende der Drehung (bei 360°) eine Auslenkungsdifferenz ΔGL, deren Betrag größer als eine akzeptable Mindestaus lenkungsdifferenz ist, so wird das Prüfverfahren unter brochen und eine Korrektur der Testgerätjustierung (Ver besserung der Zusammenbaus, Änderung von Einzelteilen oder dgl. ) durchgeführt. Anschließend werden die Schritte 1. bis 4. erneut durchgeführt. Falls die Auslenkungsdifferenz unterhalb der akzeptablen Mindestauslenkungsdifferenz liegt, so folgen die Schritte 6. und 7. Die Mindestaus lenkungsdifferenz wird in Abhängigkeit vom getesteten Gerät und den an dieses gestellte Genauigkeitsanforderungen geeignet ausgewählt.
- 6. Es wird die Ausrichtung der Scheibe 3 (Winkelwerte E1') ermittelt, bei der die Funktion (U(z)) Nullstellen besitzt. Erwartungsgemäß müßte die Richtung E1' senkrecht zur konstruktiven Hauptempfindlichkeitsrichtung 0°-180° liegen (theoretisch: E1: 90°-270°). Falls die Abweichung größer als eine akzeptable Mindestwinkeldifferenz ist, so wird das Prüfungsverfahren wiederum für einen Justier schritt unterbrochen. Bei der Justierung wird die Achsen drehung des Seismometers verringert. Anschließend beginnt das Prüfverfahren wiederum bei Schritt 1. Eine Mindest winkeldifferenz wird wiederum in Abhängigkeit von den Anforderungen und vom Testgerättyp gewählt. Der Wert kann z. B. bei einem Seismometer 3° betragen.
- 7. Abschließend wird die reale Hauptempfindlichkeitsrichtung des Testgeräts und ihre Abweichung von der konstruktiven Hauptempfindlichkeitsrichtung registriert. Die Registrie rung kann beispielsweise die Aufnahme in ein Eichprotokoll des Testgerätes (gemeinsam mit weiteren, unabhängig bestimmten Parametern) oder eine Speicherung als Korrektur wert für den späteren Seismometerbetrieb umfassen.
Zusätzlich zu den oben erläuterten Schritten kann zur Kon
trolle der Horizontierung der Neigungsplattform 1 bzw. zur
Kontrolle des Wegaufnehmers 6 vorgesehen sein, das Testgerät
bei einer Neigung von 0° in der Horizontalen zu drehen. Damit
wird eine verbleibende Meßungenauigkeit ermittelt. Die
maximale Verschiebung der Gleichgewichtslage GL eines
Seismometers bei Volldrehung kann z. B. zu 6,5 µm ermittelt
werden. Dieser Beispielwert stellt die Ungenauigkeit der
Prüfanordnung dar. Bei Auslenkungsmessungen mit einer Neigung
der Neigungsplattform von z. B. +/- 1° würden sich somit bei
Auslenkungen von beispielsweise +/- 200 µm Aussagen genügender
Genauigkeit trefffen lassen. Das Verhältnis des gemessenen
Auslenkung zur Meßungenauigkeit verbessert sich sogar noch bei
größeren Neigungen der Neigungsplattform, da sich im
interessierenden Neigungsbereich von 3°-4° ein im wesentlichen
linearer Zusammenhang zwischen der Neigung und der Auslenkung
des Seismometers gezeigt hat. Diese Referenzmessung kann vor
dem Schritt 3. oder nach dem Schritt 6. erfolgen.
Da das Signal U(z) Störgrößen wie der Bewegung des Untergrunds
ausgesetzt ist, sollte beispielsweise ein ruhiger Testort
gewählt oder eine Schwingungsisolierung eingesetzt werden.
Ferner sind Vorkehrungen zur Minimierung von Störungen durch
die Handhabungen der das Prüfverfahren durchführenden Person
vorzusehen.
In Fig. 3 ist beispielhaft das Meßergebnis mit einem
Seismometer nach Abschluß der Erstmontage dargestellt. In
Abhängigkeit vom Drehwinkel ø ist das Signal U(z) nach Messung
bei diskreten Winkeleinstellungen jeweils als Polarkoordinaten
meßpunkt eingezeichnet. Es zeigt sich, daß der Anfangspunkt A
und der Endpunkt E nach Durchlaufen des Vollkreises nicht
zusammenfallen, sondern daß eine Abweichung ΔGL auftritt. Die
Analyse dieser Hysterese zeigt, daß sich die Federkraft im
Testgerät verändert hat, was auf die obere Federbefestigung
hinweist, die sich bei der Testgerätedrehung unter Wirkung der
Reibung mitdrehte. Eine konstruktive Änderung erlaubt die
Beseitigung dieser Fehlerquelle, die ohne das erfindungsgemäße
Prüfverfahren nicht auffindbar gewesen wäre.
Fig. 4 zeigt beispielhaft das Ergebnis an dem Seismometer mit
verbesserter Federaufhängung. Die Hysterese ist beseitigt.
Allerdings liegt eine Achsendrehung Δø vor. Die Achsendrehung
weist auf ein nicht ganz paariges Federgelenk im Seismometer
hin. Diese Federquelle kann durch Nachjustierung oder Ersatz
von Bauteilen vermindert werden. Liegen hier jedoch Her
stellungsgrenzen oder -toleranzen vor, so wird die ermittelte
Achsendrehung (Drehung der Hauptempfindlichkeitsdrehung von N
auf N' bzw. S auf S') als zusätzlicher Parameter des Seis
mometers für den Anwender protokolliert.
Die Erfindung kann dahingehend modifiziert werden, daß zur
Hysteresemessung bei niedrigen Genauigkeitsanforderungen nicht
notwendig ein Vollkreis, sondern gegebenenfalls lediglich ein
Halbkreis vermessen wird. Ferner sind die Hysterese- und die
Achsendrehungsmessungen voneinander unabängig durchführbar.
Falls ein Testgerät mehrere bewegliche Massenelemente auf
weist, so ist das erfindungsgemäße Verfahren jedes der Massen
elemente getrennt anwendbar. Die Winkelschritte bei der Aus
lenkungsmessung können beliebig klein gewählt werden, so daß
auch ein genügend langsames, kontinuierliches Durchfahren des
Vollkreises mit simultaner Aufnahme von U(z(ø)) möglich ist.
Die Erfindung besitzt die folgenden Vorteile. Die Erfindung
erlaubt unter geringem Aufwand, ein aus Baugruppen montiertes
und justiertes Testgerät dahingehend zu untersuchen, ob
unerwünschte Hysteresen bei Neigungen oder bei großen Meß
signalen im mechanischen Verband auftreten und ob Abweichungen
der Hauptempfindlichkeitsrichtung auftreten. Durch eine
direkte Messung eines einfach zugänglichen Meßwertes (Aus
lenkung) wird eine bisher nicht verfügbare Information zur
Hauptempfindlichkeitsrichtung gegeben. Damit läßt sich die
Genauigkeit von Seismometern z. B. bei der Ortung von seis
mischen Ereignissen erheblich verbessern.
Besser als bisher ist mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
kontrollierbar, ob z. B. paarige Drehgelenke im Seismometer
oder Pendel wirklich in beiden Teilen physikalisch gleich
wertig sind und ob sich als starr vorausgesetzte Teile
verdrehen können. Hiermit ergeben sich konkrete Hinweise zur
Fehlersuche und zur Behebung von Schwachstellen bei der
Verarbeitung, Montage und Justierung. Erstmalig wird mit der
Erfindung ein Prüfverfahren mit frei wählbarer Winkelgenauig
keit gegeben. Die Ermittlung der Richtcharakteristik ist nicht
wie bei herkömmlichen Geräten auf sechs Meßwerte (bei drei
Aufstellungsfüßen) begrenzt. Die Schrittweite der Messung ist
vielmehr frei wählbar.
Claims (9)
1. Verfahren zur Erfassung von Betriebsparametern eines
Meßgerätes zur Schwingungs- oder Neigungsmessung mit
mindestens einem beweglichen Massenelement,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Meßgerät für eine Auslenkungsmessung um eine ortsfeste Achse, die gegenüber der Vertikalen um eine vorbestimmte Achsenneigung geneigt ist, von einer Ausgangsausrichtung øA in vorbestimmten Winkelschritten bis zu einer Endausrichtung øE = øA + n . 180°(n ganze Zahl) gedreht wird, wobei zu jedem Winkelschritt ein für die Auslenkung z des Massenelements charakteristisches Auslenkungssignal U(z(ø)) in Abhängigkeit vom Drehwinkel ø erfaßt wird, und
nach der Auslenkungsmessung zur Parametererfassung die Aus lenkungssignale UA(z(øA)) und UE(z(øE)), deren Differenz (UA - UE) und die Nullstellen øNS der Funktion U(z(øNS)) = 0 ermittelt und verarbeitet werden.
daß das Meßgerät für eine Auslenkungsmessung um eine ortsfeste Achse, die gegenüber der Vertikalen um eine vorbestimmte Achsenneigung geneigt ist, von einer Ausgangsausrichtung øA in vorbestimmten Winkelschritten bis zu einer Endausrichtung øE = øA + n . 180°(n ganze Zahl) gedreht wird, wobei zu jedem Winkelschritt ein für die Auslenkung z des Massenelements charakteristisches Auslenkungssignal U(z(ø)) in Abhängigkeit vom Drehwinkel ø erfaßt wird, und
nach der Auslenkungsmessung zur Parametererfassung die Aus lenkungssignale UA(z(øA)) und UE(z(øE)), deren Differenz (UA - UE) und die Nullstellen øNS der Funktion U(z(øNS)) = 0 ermittelt und verarbeitet werden.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, bei dem die Ausgangsausrichtung
øA mit einer konstruktiven Hauptempfindlichkeitsausrichtung
des Meßgeräts zusammenfällt.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, bei dem die Auslenkungs
messung mit jeweils verringerten Winkelschritten wiederholt
wird, bis die Werte øNS mit einer vorbestimmten Genauigkeit
erfaßbar sind.
4. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem
n den Wert 1 oder 2 besitzt.
5. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem
zur Parametererfassung ein Korrektursignal angezeigt und/oder
gespeichert wird, falls die Differenz (UA - UE) als Hysterese
wert größer als eine vorbestimmte Mindestauslenkungsdifferenz
ist.
6. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem
zur Parametererfassung aus den Werten NS die reale Haupt
empfindlichkeitsrichtung ermittelt wird, die sich um einen
Achsendrehungswert von der konstruktiven Hauptempfindlich
keitsrichtung unterscheidet.
7. Justierverfahren für ein Meßgerät zur Schwingungs- oder
Neigungsmessung, bei dem ein Verfahren gemäß Anspruch 5 oder 6
wiederholt durchgeführt wird, falls die ermittelten Hysterese-
und Achsendrehungswerte vorbestimmte Grenzen überschreiten,
wobei vor jedem Verfahrensdurchlauf Justier- und/oder Montage
schritte erfolgen.
8. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zur Erfassung
von Betriebsparametern eines Meßgeräts zur Schwingungs- oder
Neigungsmessung mit mindestens einem beweglichen Massen
element, umfassend:
- 1. eine Neigungsplattform, die in vorbestimmter Weise gegenüber der Horizontalen neigbar ist, eine Drehscheibe zur Aufnahme des Meßgeräts, die auf der Neigungsplattform drehbar angeordnet und in vorbestimmten Winkelpositionen arretierbar ist, und Mittel zur Erfassung der Auslenkung eines Massen elements des Meßgeräts.
9. Vorrichtung gemäß Anspruch 8, bei der die Neigungsplattform
durch eine veränderliche Dreipunktauflage getragen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997110217 DE19710217C1 (de) | 1997-03-12 | 1997-03-12 | Verfahren und Vorrichtung zur Seismometerprüfung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997110217 DE19710217C1 (de) | 1997-03-12 | 1997-03-12 | Verfahren und Vorrichtung zur Seismometerprüfung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19710217C1 true DE19710217C1 (de) | 1998-10-01 |
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ID=7823126
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997110217 Expired - Fee Related DE19710217C1 (de) | 1997-03-12 | 1997-03-12 | Verfahren und Vorrichtung zur Seismometerprüfung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19710217C1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP1169657A1 (de) * | 1999-03-17 | 2002-01-09 | Input/Output, Inc. | Eichung von sensoren. |
US6758080B1 (en) | 1999-03-17 | 2004-07-06 | Input/Output, Inc. | Calibration of sensors |
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DD216332A1 (de) * | 1983-05-19 | 1984-12-05 | Adw Der Ddr 1199 Berlin Rudowe | Verfahren zur iterativen pruefung und eichung von seismographen |
DE4002493A1 (de) * | 1990-01-29 | 1991-08-01 | Reinhard Schaefler | Neigungsmessvorrichtung |
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1997
- 1997-03-12 DE DE1997110217 patent/DE19710217C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (3)
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