DE19709939A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Prüfen von Leiterplatten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Prüfen von LeiterplattenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Prüfen von Leiterplatten.
Leiterplatten weisen eine Vielzahl von Netzen auf, wobei deren
Dichte auf den Leiterplatten sich mit der kontinuierlich fort
schreitenden Miniaturisierung der elektronischen Bauelemente
zunehmend erhöht.
Das Testen von Leiterplatten mittels optischer Testverfahren und
Testvorrichtungen ist hinlänglich bekannt (z. B. WO 92/09880, WO
93/15474). Derartige Vorrichtungen weisen eine optische Abtast
einrichtung auf, wie z. B. eine Kamera, mit welcher eine zu te
stende Leiterplatte abgetastet wird. Die so ermittelte Abbildung
der Leiterplatte wird digitalisiert, d. h., daß eine Bilddaten-Datei
erstellt wird, deren Dateninhalt der Abbildung entspricht.
Die Bilddaten-Datei besteht in der Regel aus einer Liste von
Koordinaten, wobei jeder Koordinate ein Grauwert zugeordnet ist.
Diese Bilddaten-Datei wird automatisch mittels eines Erken
nungsprogrammes gelesen, das die einzelnen Leiterbahnen, Kon
taktstellen und dgl. erkennt und in einer Merkmalsdatei abspei
chert, in der alle optischen Merkmale der zu testenden Leiter
platte enthalten sind.
Diese Merkmalsdatei wird mit einer Referenz-Merkmalsdatei ver
glichen. Werden bei diesem Vergleich keine Abweichungen festge
stellt, so ist die getestete Leiterplatte fehlerfrei. Sollten
aber Abweichungen festgestellt werden, so ist dies ein Hinweis,
daß die zu testende Leiterplatte einen Fehler, wie z. B. einen
Kurzschluß oder eine Unterbrechung in einem Netz, aufweist.
Diese Fehler müssen dann vom Bediener der Prüfvorrichtung manu
ell untersucht werden. Der Bediener, der in der Regel viel Er
fahrung im Testen von Leiterplatten besitzen sollte, betrachtet
die Leiterplatte mit dem bloßen Auge und beurteilt, ob die opti
schen Abweichungen tatsächlich Fehler darstellen, oder ob sie
auf irgendwelchen anderen Ursachen beruhen, wie z. B. Flecken
oder dgl.
Diese optischen Prüfvorrichtungen erlauben einen sehr schnellen
Test einer gesamten Leiterplatte und sind sehr flexibel, da mit
derartigen Prüfvorrichtungen unterschiedliche Leiterplatten
getestet werden können, ohne daß hierfür mechanische Änderungen
an der Vorrichtung notwendig sind.
Nachteilig ist jedoch, daß bei fehlerhaften Leiterplatten fast
Immer eine manuelle Untersuchung erfolgen muß. Dies bedeutet
eine wesentliche Verzögerung des an sich sehr schnellen Testver
fahrens. Zudem sind die optischen Testverfahren sehr personal
intensiv, und die manuellen Untersuchungen können nur Bediener
mit viel Erfahrung beim Testen von Leiterplatten durchführen.
Durch eine Erhöhung der Auflösung kann die korrekte automatische
Ermittlung von Fehlern (="Treffer") verbessert werden, wodurch
jedoch die Testgeschwindigkeit verlangsamt wird. Je dichter die
Leiterplatten mit Netzen bestückt sind, desto schwieriger ist
es, bei einer zufriedenstellenden Trefferquote die Testzeiten
gering bzw. die Testgeschwindigkeit hoch zu halten.
Bei den immer feiner werdenden Leiterbahnen muß die optische
Auflösung erhöht werden, wobei es zur Zeit möglich ist Punkte
mit einer Größe von 0,1 µm zu erfassen. Bei feinsten Leiterbahnen
und feinsten Kontaktpunkten, die oftmals nur aus einem Restring
bestehen, bestehen trotz der hohen Auflösung beträchtliche Pro
bleme bei der optische Erfassung.
Bekannte elektrische Vorrichtungen zum Prüfen von Leiterplatten
können grundsätzlich in zwei Gruppen unterteilt werden. Zur
ersten Gruppe gehören die Vorrichtungen mit Adapter, bei welchen
alle Prüfpunkte einer beiterplatte gleichzeitig mittels des
Adapters kontaktiert werden. Die zweite Gruppe umfaßt die soge
nannten Fingertester. Das sind Vorrichtungen, die mit zwei oder
mehr Prüffingern die einzelnen Prüfpunkte sequentiell abtasten.
Fingertester sind bspw. aus der DE 41 09 684 A1 bzw. der EP 0 468 153 A1
bekannt. Fingertester weisen eine hohe Flexibilität
auf, da wie bei den optischen Prüfvorrichtungen beim Wechsel des
zu testenden Leiterplattentyps keine mechanischen Änderungen
vorgenommen werden müssen. Fingertester sind jedoch gegenüber
mit Adapter arbeitenden Vorrichtungen grundsätzlich langsamer,
da die Prüfpunkte sequentiell abgetastet werden müssen. In den
letzten Jahren wurde durch geschickte Verfahren die Anzahl der
pro Leiterplatte auszuführenden Messungen deutlich verringert,
und es ist mittlerweile auch möglich, mehrere Messungen gleich
zeitig durchzuführen, so daß die gesamte Meßzeit verringert
werden konnte.
Unabhängig von der Art der Vorrichtung werden die einzelnen
Netze auf Unterbrechungen in den Netzen ("Unterbrechungstest")
und auf elektrische Verbindungen zu anderen Netzen ("Kurzschluß
test") getestet. Der Kurzschlußtest kann sowohl die Detektion
von niederohmigen als auch von hochohmigen Verbindungen umfas
sen.
Sowohl für den Unterbrechungstest als auch für den Kurzschluß
test sind unterschiedliche Meßverfahren bekannt. Hierbei wird
jedes Netz auf einen Kurzschluß bzw. jeder Zweig eines Netzes
auf eine Unterbrechung untersucht, so daß bei modernen Leiter
platten mit einer Vielzahl von Netzen eine entsprechend hohe
Anzahl einzelner Meßvorgänge durchgeführt werden muß.
Man hat versucht, die einzelnen Meßvorgänge zu optimieren und
deren Anzahl zu minimieren, wobei eine Vielzahl unterschiedli
cher Verfahren vorgeschlagen und umgesetzt worden sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache Vorrich
tung und ein einfaches Verfahren zum Prüfen von Leiterplatten zu
schaffen, mit dem Leiterplatten sehr schnell bei hoher Zuverläs
sigkeit getestet werden können, und das einfach automatisiert
werden kann.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 und durch
eine Vorrichtung nach Anspruch 13 gelöst. Vorteilhafte Ausge
staltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Erfindungsgemäß werden die Leiterplatten zuerst optisch gete
stet, indem eine zu testende Leiterplatte optisch abgetastet
wird, die hierdurch erhaltene Ist-Abbildung mit einer Referenz-Abbildung
verglichen und ermittelt wird, ob Abweichungen zwi
schen der Ist-Abbildung und der Referenz-Abbildung bestehen.
Falls derartige Abweichungen bestehen, werden sie als optische
Fehler bewertet. Ihre Lage auf der Leiterplatte wird ermittelt,
und die Leiterplatte einem elektrischen Test unterzogen, bei dem
Netze der zu testenden Leiterplatte im Bereich der ermittelten
optischen Fehler elektrisch gemessen werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist eine simple Kombination an
sich bekannter optischer und elektrischer Meßverfahren. Durch
das erfindungsgemäße Verfahren werden bahnbrechende Vorteile
beim automatisierten Testen von Leiterplatten hinsichtlich der
Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit erzielt, da mit dem opti
schen Prüfverfahren sehr schnell eine gesamte Leiterplatte abge
tastet werden kann, und danach nur noch wenige Prüfpunkte im
Falle von Abweichungen auf der Leiterplatte elektrisch nachge
messen werden müssen. Aufgrund der geringen Anzahl von elek
trisch zu messenden Prüfpunkten läßt sich das elektrische Meß
verfahren sehr schnell mit an sich bekannten Fingertestern
durchführen. Gegenüber herkömmlichen optischen Testverfahren
kann die optische Testeinrichtung sehr scharf eingestellt wer
den, d. h., daß mit einer sehr hohen optischen Auflösung gemessen
wird und geringste Abweichungen zwischen der Ist-Abbildung und
der Referenz-Abbildung als optische Fehler bewertet werden kön
nen, die dann einzeln elektrisch nachgemessen werden. Durch eine
derart scharfe optische Einstellung würde ein Bediener, der die
Leiterplatten manuell überprüfen müßte, völlig überfordert wer
den, da zum einen an den meisten Leiterplatten derartige opti
sche Fehler wahrgenommen werden und zum anderen die Anzahl der
wahrgenommenen optischen Fehler pro Leiterplatte wesentlich an
steigt, die alle überprüft werden müßten. Für die den optischen
Prüfeinrichtungen nachgeschalteten elektrischen Prüfeinrichtun
gen, die üblicherweise für das Messen von einigen 10- bis 100-Tausend
Messungen pro Leiterplatte ausgelegt sind, stellt das
Nachmessen von einigen zehn bis hundert optischen Fehlern eine
In einigen Sekunden lösbare Aufgabe dar. So können bekannte
Fingertester mit vier Prüffingern etwa 10 Messungen pro Sekunde
durchführen. Eine manuelle Überprüfung eines ahrgenommenen opti
schen Fehlers dauert hingegen etwa 30 Sekunden.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden somit sensationelle
Fortschritte bzgl. der Meßgenauigkeit und der Meßgeschwindigkeit
beim automatisierten Prüfen von Leiterplatten erzielt, da sich
das optische und elektrische Meßverfahren in idealer weise er
gänzen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 das erfindungsgemäße Verfahren in einem Flußdiagramm,
Fig. 2 eine automatisierte Vorrichtung zum Prüfen von Leiter
platten nach der Erfindung, und
Fig. 3 eine integrierte erfindungsgemäße Vorrichtung zum Prü
fen von Leiterplatten.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird in einem ersten Ar
beitsschritt S1 eine zu testende Leiterplatte optisch abgeta
stet. Das optische Abtasten erfolgt vorzugsweise mit einer digi
talen Kamera, die als lichtempfindliches Element bspw. ein CCD-Element
(Charged Coupled Device) aufweist, mit welchem die Lei
terplatte zeilenweise oder auch flächig an mehreren Segmenten
abgetastet wird. Um eine ausreichende Auflösung zu erzielen, ist
es in der Regel notwendig, daß die Kamera und die Leiterplatte
zueinander bewegt werden, wobei sowohl ein Bewegen der Kamera
als auch ein Bewegen der Leiterplatte möglich ist. Vorzugsweise
wird während des optischen Abtastvorganges entweder die Kamera
oder die Leiterplatte ortsfest gehalten.
Mit dem optischen Abtastvorgang wird eine gemessene Abbildung
der Leiterplatte erhalten, die beim Abtasten mittels einer digi
talen Kamera durch eine Bilddaten-Datei dargestellt wird. Der
Dateninhalt der Bilddaten-Datei besteht im Falle eines
Schwarz/Weiß-Bildes aus einer Liste von Grauwerten, wobei jeder Grauwert
einem Bildpunkt (Pixel) bzw. dessen Koordinaten zugeordnet ist.
Bei Farbbildern enthält die Bilddaten-Datei anstatt Grauwerten
Farbwerte.
Die Bilddaten-Datei wird dann digitalisiert, d. h., daß Grauwerte
unter einem bestimmten Schwellwert auf "0" (=weiß) gesetzt wer
den und Grauwerte über einem bestimmten Schwellwert auf "1"
(=schwarz) gesetzt werden.
Die digitalisierte Bilddaten-Datei wird dann mittels eines Er
kennungsprogrammes gelesen, das die einzelnen Leiterbahnen,
Kontaktstellen und dgl. erkennt und mit ihren Koordinaten in
einer Elementen-Datei abspeichert.
Die Elementen-Datei wird mit einer Referenz-Elementen-Datei im
Arbeitsschritt S2 verglichen, wobei die Elementen-Datei eine
Ist-Abbildung der abgetasteten Leiterplatte und die Referenz-
Elementen-Datei eine Referenz-Abbildung darstellt. Abweichungen
der einzelnen Elemente in den beiden Dateien werden als optische
Fehler registriert und mit ihren Koordinaten in einer Fehler-Datei
abgespeichert (Schritt S3). werden keine Abweichungen
festgestellt, so wird die zu testende Leiterplatte als fehler
frei bewertet und der Prüfvorgang beendet (Schritt E1).
Die zu testende Leiterplatte wird nach dem optischen Test elek
trisch, bspw. mittels eines Fingertesters, geprüft. Aus der
Fehlerdatei werden die Koordinaten der optischen Fehler gelesen
und die zu den optischen Fehlern benachbart angeordneten Netze
der zu testenden Leiterplatte werden ermittelt. Diese zu den
optischen Fehlern benachbart angeordneten Netze werden elek
trisch auf Unterbrechung und/oder Kurzschluß zu einem weiteren
Netz getestet (Schritt S4).
Werden beim elektrischen Test keine Fehler, d. h. Unterbrechungen
oder Kurzschlüsse, festgestellt, so wird die Leiterplatte als
fehlerfrei bewertet (Schritt E2). werden ein oder mehrere Fehler
festgestellt, so wird die Leiterplatte als fehlerhaft bewertet
(Schritt E3). Die Art und die Koordinaten des bzw. der Fehler
können ermittelt und für eine spätere Reparatur der Leiterplatte
abgespeichert bzw. ausgegeben werden.
Wie die gemessene Abbildung der Leiterplatte zur Ist-Abbildung
weiterverarbeitet wird, ist für das Prinzip der vorliegenden
Erfindung nicht wesentlich. Theoretisch wäre es sogar möglich,
daß die gemessene Abbildung unmittelbar mit einer entsprechenden
Referenz-Abbildung verglichen wird. Für das erfindungsgemäße
Verfahren ist es wesentlich, daß in einem optischen Prüfvorgang
optische Fehler wahrgenommen werden, die potentielle elektrische
Fehler darstellen. Diese optischen Fehler werden dann elektrisch
nachgemessen, so daß eindeutig festgestellt werden kann, ob ein
oder kein elektrischer Fehler vorliegt. Das wahrnehmen der opti
schen Fehler geschieht üblicherweise durch einen Vergleich der
durch optisches Abtasten der zu testenden Leiterplatte ermittel
ten Daten, der Ist-Abbildung, mit Referenz-Daten, der Referenz-Abbildung.
Dieser optische Vergleich kann auch bereichsweise er
folgen, das bedeutet, daß bspw. einzelne Netze separat erfaßt
und verglichen werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich mit an sich bekannten
Prüfvorrichtungen zum optischen und elektrischen Prüfen durch
führen, wobei eine Datenverbindung von der optischen zur elek
trischen Prüfvorrichtung bestehen sollte, damit die Fehlerdatei,
d. h. die Liste der optischen Fehler, an die elektrische Prüfvor
richtung weitergeleitet werden kann und nur die benachbart zu
den optischen Fehlern angeordneten Netze elektrisch geprüft
werden müssen.
Die Leiterplatten werden hierbei manuell von der optischen Prüf
einrichtung entfernt und in die elektrische Prüfeinrichtung
eingelegt. Vorzugsweise ist an den zu testenden Leiterplatten
ein maschinenlesbarer Code, wie z. B. ein Bar-Code, angebracht,
damit die Prüfeinrichtungen automatisch die korrekte Zuordnung
von Leiterplatte und Fehlerdatei durchführen können.
Eine einfache Form der Automatisierung sieht einen Roboterarm
vor, der die Leiterplatten der optischen Prüfeinrichtung ent
nimmt und in die elektrische Prüfeinrichtung einlegt.
In Fig. 2 ist schematisch vereinfacht eine erfindungsgemäße
Vorrichtung zum Prüfen von Leiterplatten dargestellt. Diese
Vorrichtung weist ein langgestrecktes Förderband 1 auf, das die
zu testenden Leiterplatten 2 in Förderrichtung 3 befördert. Das
Förderband 1 ist vorzugsweise aus zwei parallel zueinander an
geordneten Förderbändern ausgebildet, die zwischen sich einen
Spalt begrenzen, über den sich die auf dem Förderband 1 liegen
den Leiterplatten 2 erstrecken.
Am in Förderrichtung 3 vorderen Ende des Förderbandes 1 ist ein
Schacht 5 angeordnet, der ähnlich einem Paternosterlift einzelne
Stapel von Leiterplatten 2 zuführt. Der Schacht 5 entspricht dem
in der parallelen Patentanmeldung P 196 31 368.6 beschriebenen
Zuführschacht.
Oberhalb des Schacht es 5 ist eine Vereinzelungseinrichtung 4 mit
einem vertikal verstellbaren Greifarm 6 angeordnet, der an einer
Schiene 7 horizontal verschiebbar aufgehängt ist, so daß er von
einer Position über dem Schacht 5 in eine Position über dem
Förderband 1 verfahren werden kann. Am unteren Ende des Greif
armes 5 sind Saugnäpfe 8 an einer horizontalen Platte 9 angeord
net, mit welchen jeweils eine Leiterplatte 2 aus dem Schacht 5
entnommen und auf dem Förderband 1 abgelegt werden kann.
Der Vereinzelungseinrichtung 4 ist in Förderrichtung 3 eine
optische Prüfeinrichtung 10 nachgeordnet. Die optische Prüfein
richtung weist als Abtasteinrichtung eine CCD-Kamera 11 auf, mit
welcher die vom Förderband 1 unter der optischen Prüfeinrichtung
fortbewegten Leiterplatten 2 abgetastet werden, und eine gemes
sene Abbildung erhalten wird. Die gemessene Abbildung wird bspw.
gemäß dem oben beschriebenen Verfahren zu einer Ist-Abbildung
weiterverarbeitet, wobei dann die Ist-Abbildung mit einer Refe
renz-Abbildung verglichen wird, und die Abweichungen als opti
sche Fehler bewertet und zusammen mit ihren Koordinaten in einer
Fehlerdatei abgespeichert werden.
Der optischen Prüfeinrichtung 10 ist eine elektrische Prüfein
richtung 15 nachgeordnet. Die elektrische Prüfeinrichtung 15 ist
ein Fingertester, der oberhalb des Förderbandes 1 angeordnet ist
und zwei in Förderrichtung 3 ausgerichtete Führungsschienen 16
aufweist, auf welchen quer und in Förderrichtung 3 verschiebbar
zwei Traversen 17 gelagert sind. An den Traversen 17 ist jeweils
zumindest ein Prüfkopf 18 quer zur Förderrichtung 3 verschiebbar
angeordnet. Vorzugsweise weisen die Traversen zumindest zwei
Prüfköpfe 18 auf. An jedem Prüfkopf 18 steht nach unten ein
Prüffinger 19 vor, mit welchem die Prüfpunkte der Leiterplatte
2 zu Prüfzwecken kontaktiert werden können.
Erfindungsgemäß wird die Fehlerdatei von der optischen Prüfein
richtung 10 an die elektrische Prüfeinrichtung 15 weitergelei
tet, so daß die elektrische Prüfeinrichtung 15 nach Maßgabe der
Fehlerdatei ausgewählte Netze, nämlich diejenigen in der Nähe
der optischen Fehler, auf der Leiterplatte elektrisch nachmißt.
Die elektrische Messung umfaßt üblicherweise eine Messung auf
Unterbrechung des Netzes, die durch eine Leitwertmessung an dem
zu prüfenden Netz ausgeführt wird, und eine Messung auf Kurz
schluß zwischen zwei Netzen, die durch eine Widerstandsmessung
zwischen den beiden zu prüfenden Netzen ausgeführt wird. Für
eine elektrische Kurzschlußmessung werden auch Magnetfeldsonden,
wie z. B. Squidsensoren, verwendet, die einen durch die zu prü
fenden Leitungen geleiteten Strom berührungslos erfassen und
dementsprechend einen Kurzschluß feststellen können. Ein solches
elektrisches Meßverfahren, das auf der Messung eines magneti
schen Feldes beruht liegt selbstverständlich auch im Rahmen der
Erfindung. Da im Vergleich zu bekannten elektrischen Prüfver
fahren relativ wenige Messungen ausgeführt werden müssen, muß
das Meßverfahren nicht mit aufwendigen Analysen und dgl. spe
ziell optimiert werden, da bei einer solch geringen Anzahl von
Messungen nur ein sehr geringes optimierungspotential besteht.
Vielmehr kann das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungs
gemäße Vorrichtung als ein elektrisches Meßverfahren bzw. elek
trische Meßvorrichtung betrachtet werden, die mittels eines
optischen Verfahrens bzw. einer optischen Vorrichtung optimiert
werden.
Der elektrischen Prüfeinrichtung 15 sind in Förderrichtung 3
zwei Magazine 22, 24 nachgeordnet. Beide Magazine sind über dem
Förderband 1 angeordnet, wobei unterhalb der Magazine 22, 24
jeweils ein in einem Zylinder 25, 26 vertikal verfahrbarer Stem
pel 27, 28 angeordnet ist. Mit den Stempeln 25, 26 kann jeweils
eine sich oberhalb des jeweiligen Stempels 25, 26 auf dem För
derband 1 befindliche Leiterplatte 2 vom Förderband 1 abgehoben
und in eines der Magazine 22, 24 von unten gedrückt werden. Die
Magazine 22, 24 weisen an ihrem unteren Randbereich jeweils
elastisch nachgebende Widerlager 29 auf, die die Leiterplatten
2 in den Magazinen 22, 24 halten. In das Magazin 22 werden nur
fehlerlose Leiterplatten 2 und in das Magazin 24 nur fehlerhafte
Leiterplatten 2 eingeführt. Das Magazin 22 wird auch als Gut-Magazin
22 und das Magazin 24 als Schlecht-Magazin bezeichnet.
Zwischen der optischen Prüfeinrichtung 10 und der elektrischen
Prüfeinrichtung 15 kann ein weiteres (Gut-) Magazin 30 mit ent
sprechendem in einem Zylinder 31 vertikal verfahrbaren Stempel
32 angeordnet sein, um darin alle Leiterplatten 2 ohne optischen
Fehler aufzunehmen.
Diese Vorrichtung zum Prüfen von Leiterplatten 2 weist eine
zentrale Steuereinrichtung (nicht dargestellt) auf, die alle
Vorgänge vom Zuführen der Leiterplatten 2, dem Befördern auf dem
Förderband 1, dem optischen und elektrischen Abtasten und dem
Zuführen der getesteten Leiterplatten in die Magazine 22, 24, 30
steuert.
Die einzelnen in Fig. 1 dargestellten Verfahrensschritte werden
bei dieser Vorrichtung zum Prüfen elektrischer Leiterplatten in
folgenden Einrichtungen ausgeführt:
Das optische Abtasten (S1) erfolgt durch die optische Prüfein richtung 10.
Das optische Abtasten (S1) erfolgt durch die optische Prüfein richtung 10.
Das Vergleichen der Ist-Abbildung mit einer Referenz-Abbildung
(S2) kann in der optischen Prüfeinrichtung oder in der zentralen
Steuereinrichtung erfolgen.
Bei einer Leiterplatte ohne optischen Fehler wird das Prüfver
fahren durch Einführen der Leiterplatte in das Magazin 30 been
det.
Die Lage der optischen Fehler (S3) kann in der optischen Prü
feinrichtung oder in der zentralen Steuereinrichtung erfolgen.
Das elektrische Abtasten der Leiterplatten (S4) wird durch die
elektrische Prüfeinrichtung 15 ausgeführt.
Je nach dem, ob die Leiterplatten einen oder keinen Fehler auf
weisen, werden sie dem Gut-Magazin 22 oder dem Schlecht-Magazin
24 zugeführt (E2, E3).
In Fig. 3 ist schematisch grob vereinfacht eine weiteres Aus
führungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Prüfen
von Leiterplatten dargestellt.
Die Vorrichtung weist zwei zueinander parallel angeordnete
Schienen 35 auf, zwischen welchen ein Aufnahmebereich für eine
zu prüfende Leiterplatte 2 ausgebildet ist. Auf den Schienen
lagern zumindest zwei Traversen 36, die sich quer über den Auf
nahmebereich für die zu prüfende Leiterplatte 2 erstrecken. Die
Traversen 36 sind auf den Schienen 35 in Richtung der Doppel
pfeile 37 verfahrbar. Auf den Traversen 36 ist jeweils zumindest
ein Prüfkopf 38 verfahrbar angeordnet. Vorzugsweise weist eine
jede Traverse zwei Prüfköpfe 38 auf. Die Prüfköpfe 38 sind in
Richtung der Doppelpfeile 39 auf den Traversen 36 verfahrbar.
Dieser grundsätzliche Aufbau einer Prüfvorrichtung erlaubt un
terschiedliche Ausführungsformen der Erfindung. Nachfolgend
werden drei Ausführungsformen erläutert.
In einer ersten Ausführungsform weist ein jeder Prüfkopf 38 eine
Kamera für einen optische Test und einen Prüffinger für einen
elektrischen Test auf. Je nach Bedarf wird die Kamera zur Durch
führung des optischen Meßverfahrens oder der Prüffinger zur
Durchführung des elektrischen Meßverfahrens verwendet. Mit einer
solchen Vorrichtung kann das oben beschriebene erfindungsgemäße
Verfahren durchgeführt werden.
In einer zweiten Ausführungsform ist jeweils ein Prüfkopf 38
einer Traverse 36 mit einer Kamera bestückt und der andere Prüf
kopf 38 der Traverse 36 weist einen Prüffinger auf. Die Prüfköp
fe 38 mit den Kameras dienen zur Durchführung des optischen
Meßverfahrens und die Prüfköpfe 38 mit den Prüffingern dienen
zur Durchführung des elektrischen Meßverfahrens.
In einer dritten Ausführungsform sind alle Prüfköpfe 38 mit
Prüffingern bestückt und eine Kamera zur Durchführung des opti
schen Meßverfahrens ist oberhalb der Traversen 36 angeordnet.
Die Kamera ist vorzugsweise auf einer zusätzlichen Schiene ver
schiebbar geführt, wobei die Schiene in Längsrichtung der Lei
terplatte 2 angeordnet ist.
Diese integrierten Vorrichtungen erlauben es, daß die Leiter
platte 2 an einem einzigen Ort verbleiben kann, während das
vollständige erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt wird. Ge
genüber herkömmlichen Fingertestern wird ein wesentlicher Vor
teil erzielt, da mit der optischen Messung bereits die Lage der
zu testenden Leiterplatte exakt erfaßt ist und ein zusätzliche
Ausrichten (Allignement) der Leiterplatte nicht durchgeführt
werden muß, das ansonsten notwendig wäre, um die Prüffinger
gegenüber der Leiterplatte auszurichten.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es grundsätzlich auch
möglich anstatt der Prüfköpfe die zu prüfende Leiterplatte zu
verfahren, wie es von optischen Testvorrichtungen bereits be
kannt ist.
Claims (23)
1. Verfahren zum Prüfen von Leiterplatten,
wobei zur Ermittlung optischer Fehler eine zu prüfende
Leiterplatte optisch abgetastet wird, und
Netze der zu prüfenden Leiterplatte, die in der Nähe der
optischen Fehler angeordnet sind, elektrisch nachgemessen
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die optischen Fehler durch Vergleichen einer Ist-Ab
bildung mit einer Referenz-Abbildung erhalten werden, wobei
Abweichungen zwischen der Ist-Abbildung und der Referenz-Abbildung
als optische Fehler bewertet werden und mit ihren
Ortskoordinaten in eine Fehlerdatei abgespeichert bzw. an
eine Einrichtung zum elektrischen Prüfen der Leiterplatte
übertragen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach Maßgabe der Ortskoordinaten der optischen Fehler
Netze der zu prüfenden Leiterplatte im Bereich der opti
schen Fehler elektrisch nachgemessen werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Netz der zu prüfenden Leiterplatte beim
elektrischen Nachmessen auf eine Unterbrechung geprüft
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das elektrische Nachmessen auf eine Unterbrechung mit
tels einer Leitwertmessung erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest zwei Netze der zu prüfenden Leiterplatte beim
elektrischen Nachmessen auf einen Kurzschluß zwischen den
beiden Netzen geprüft werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das elektrische Nachmessen auf einen Kurzschluß mittels
einer Widerstandsmessung erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das elektrische Nachmessen auf einen Kurzschluß mittels
einer magnetischen Sonde erfolgt, mit welcher ein an die zu
testenden Netze angelegter Strom verfolgt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum optischen Abtasten eine digitale Kamera verwendet
wird, mit welcher eine gemessene Abbildung der Leiterplatte
erhalten wird, die durch eine Bilddaten-Datei dargestellt
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bilddaten-Datei digitalisiert wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bilddaten-Datei mittels eines Erkennungsprogrammes
gelesen wird, das einzelne Leiterbahnen, Kontaktstellen und
dgl. erkennt und die mit ihren Koordinaten in einer Elemen
ten-Datei abgespeichert werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elementen-Datei als Ist-Abbildung verwendet und mit
der Referenz-Abbildung verglichen wird.
13. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zum Prüfen
von Leiterplatten nach einem der Ansprüche 1 bis 9, mit
zumindest einem optischen Sensor zum Abtasten der zu prü
fenden Leiterplatte (2) und einem elektrischen Sensor zum
elektrischen Nachmessen von durch den optischen Sensor
ermittelten optischen Fehler der Leiterplatte (2).
14. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der optische Sensor eine digitale Kamera (11) ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der elektrische Sensor ein Prüffinger (19) eines Fin
gertesters ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der elektrische Sensor eine Magnetfeldsonde ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 16,
gekennzeichnet durch
ein Förderband (1) zum Befördern der zu testenden Leiter
platten (2) zwischen einer Vereinzelungseinrichtung (4) und
Magazinen (22, 24), wobei in Förderrichtung (3) entlang dem
Förderband (1) eine optische Prüfeinrichtung (10) und eine
elektrische Prüfeinrichtung (15) angeordnet sind.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der optischen Prüfeinrichtung (10) und der
elektrischen Prüfeinrichtung (15) ein weiteres Magazin (30)
angeordnet ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine zentrale Steuereinrichtung zum Steuern aller Vor
gänge, wie dem Zuführen der Leiterplatten (2), dem Beför
dern auf dem Förderband (1), dem optischen und elektrischen
Abtasten und dem Zuführen der getesteten Leiterplatten in
die Magazine (22, 24, 30) vorgesehen ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung zwei zueinander parallel angeordnete
Schienen (35) aufweist, zwischen welchen ein Aufnahmebe
reich für eine zu prüfende Leiterplatte (2) ausgebildet
ist, wobei auf den Schienen zumindest zwei Traversen (36)
lagern, die sich quer über den Aufnahmebereich für die zu
prüfende Leiterplatte (2) erstrecken, die auf den Schienen
(35) verfahrbar sind, wobei auf den Traversen (36) jeweils
zumindest ein Prüfkopf (38) verfahrbar angeordnet ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein jeder Prüfkopf (38) einen der optischen Sensoren
und einen der elektrischen Sensoren aufweist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß an jeder Traverse (36) zumindest zwei Prüfköpfe (38)
angeordnet sind, wobei jeweils ein Prüfkopf (38) einer
Traverse mit einem der optischen Sensoren versehen ist und
der andere Prüfkopf (38) mit einem der elektrischen Senso
ren versehen ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß alle Prüfköpfe (38) mit elektrischen Sensoren versehen
sind und ein optischer Sensor unabhängig von den Traversen
(36) angeordnet ist.
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