DE19706067A1 - Verfahren zur Steuerung einer Heizungsanlage mit einer Verbrennung fester Biomasse und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents

Verfahren zur Steuerung einer Heizungsanlage mit einer Verbrennung fester Biomasse und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens

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Description

Heizungen zur Verbrennung fester Biomasse gehören zu den Heizungen, die nachwachsenden Rohstoff zur Wärmegewinnung verwenden. Sie benötigen keinen primären Energieträger. Sie sind daher hinsichtlich des Energieträgers sehr umweltfreundlich. Sehr geeignet sind solche Heizungen beispielsweise zur Verbrennung von Abfallholz. Solche Heizungsanlagen existieren bereits.
Heizungsanlagen mit Verbrennungsvorgängen werden in der Regel so ausgelegt, daß sie den besten Wirkungsgrad dann erreichen, wenn sie bei voller Auslastung des Verbrennungsvorganges arbeiten, d. h. mit voller Flamme laufen.
Im Unterschied z. B. zur Ölfeuerung hat die Holzheizung den Nachteil, daß die Verbrennung nicht automatisch gestartet und gestoppt werden kann, wie dies ein optimaler Heizvorgang erfordert. Vor allem in den Übergangszeiten, Frühjahr und Herbst, die den Großteil der Heizperiode ausmachen, ist dies ein Problem, weil bei den zeitweilig noch relativ warmen Außentemperaturen nur eine minimale Heizleistung notwendig ist. Das heißt bei der Holzheizung, daß nach Erreichen der Betriebstemperatur die Sauerstoffzufuhr durch eine Lüftungsklappe mechanisch so reguliert wird, daß nur noch ein Glutbett bestehen bleibt, welches bei Wärmebedarf wieder angefacht wird. In diesem Betriebszustand entstehen aber nach wie vor Holzgase, die jetzt aber nicht verbrannt werden können, sondern unverbrannt durch den Kamin entweichen. In diesem Betriebspunkt ist das Verhältnis von Bedarf an Energieträger zu abgegebener Heizleistung viel zu unökologisch und unökonomisch.
Um die ständige Befeuerung mit den o.g. Nachteilen zu vermeiden, baut man in den Heizungskreislauf zwischen Sammelvor- und -rücklaufleitung parallel zu den Wärmeverbrauchern Pufferspeicher ein, die, wenn sie aufgeheizt sind, praktisch die Funktion des Heizkessels übernehmen und die in ihnen enthaltene Wärmeenergie solange an das restliche Leitungssystem abgeben, bis sie die Temperatur ereicht haben, die das restliche Leitungssystem aufweist. Damit braucht erst nach Entleerung des Pufferspeichers wieder eine erneute Befeuerung erfolgen.
Durch das Einbinden der Pufferspeicher in das Rohrleitungssystem der Heizungsanlage ergibt sich jedoch bei den herkömmlichen Anlagen zur Verbrennung fester Biomasse gegenüber herkömmlichen Ölheizungen ein gravierender Nachteil: Die sogenannte Vorlaufzeit, d. h. die Zeitspanne zwischen Beginn der Befeuerung und Erreichen der gewünschten Raumtemperatur, dauert nun unverhältnismäßig lange, unter Umständen bis zu mehreren Stunden, da jetzt zwangsweise gleichzeitig zusätzlich das Wasser des Pufferspeichers mit aufgeheizt wird. Bei den bekannten Systemen mit Pufferspeicher ist der Pufferspeicher parallel in den Heizungskreislauf eingebunden. Während der Anheizphase steht die volle Heizleistung des Kessels für die Erwärmung der Räume nur zum Teil zur Verfügung, da die in das Rohrleitungssystem der Heizungsanlage eingebauten Umwälzpumpen, die für die zwangsweise Zirkulation des Wärmeträgermediums sorgen, eigene Teilkreisläufe bilden, die nicht nur das heiße Wasser des Heizkessels zum Zirkulieren bringen, sondern bei diesem Vorgang gleichzeitig kaltes Wasser aus dem Pufferspeicher unkontrolliert angesaugt wird. Dadurch läuft heißes Kesselwasser aus der Vorlaufleitung in den Pufferspeicher nach.
Dieses stundenlange Aufheizen führt dazu, daß eine Heizungsanlage zur Verbrennung von fester Biomasse trotz bestehender Möglichkeiten oft nicht installiert wird und auf andere Heizungen, meistens konventionelle Ölheizungen, zurückgegriffen wird.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Steuerung einer Heizungsanlage mit einer Verbrennung fester Biomasse (Holzheizung) und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen, die dieselbe kurze Vorlaufzeit, wie beispielsweise eine herkömmliche Ölheizung aufweist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 das Schema einer herkömmlichen Holzheizung mit parallel in den Heizungskreislauf eingebundenen Pufferspeichern. Die Pfeile zeigen die Strömungsrichtungen an.
Fig. 2 das Schema einer Holzheizung gemäß der Erfindung mit einem Vier-Wege-Ventil in Stellung Ladephase. Die Pfeile zeigen die Strömungsrichtungen an.
Fig. 3 das Schema einer Holzheizung gemäß der Erfindung mit einem Vier-Wege-Ventil in Stellung Entladephase. Die Pfeile zeigen die Strömungsrichtungen an.
In einem Heizkessel 1 wird feste Biomasse, z. B. Holzspäne, verbrannt. Dabei wird das in den nicht gezeigten Heizschlangen im Heizkessel 1 befindliche Wärmeträgermedium, meist Wasser mit Zusätzen, erhitzt. Dieses heiße Wasser gelangt in die zentrale Vorlaufleitung 2. Die Kesselzulaufpumpe 7 fördert Wasser in den Kessel 1 und drückt damit das heiße Wasser in die zentrale Vorlaufleitung 2.
Sollte die Kesselzulauftemperatur nach dem Anfahren (Anheizen) des Heizkessels 1 zu niedrig für einen optimalen Wirkungsgrad sein, so wird über eine nicht gezeigte Schaltung(slogik), z. B. mit einem Mikrochip, das Kesselzulaufventil 6 so geschaltet, daß es die stromaufwärtige zentrale Rücklaufleitung 3 sperrt und die Kesselrücklaufleitung 5 mit der stromabwärtigen zentralen Rücklaufleitung 3 verbindet. Nun wird aus der zentralen Vorlaufleitung 2 über die Kesselrücklaufleitung 5 durch die Kesselzulaufpumpe 7 solange Wasser in den Kessel gefördert, bis eine entsprechende Kesselzulauftemperatur erreicht wird. In der Regel liegt diese bei etwa 65 Grad Celsius bis 70 Grad Celsius.
Es bildet sich somit ein erster kleiner Teilkreislauf im Leitungssystem der Heizung aus, der den Heizkessel 1, einen ersten Bereich der zentralen Vorlaufleitung 2, die Kesselrücklaufleitung 5, das Kesselzulaufventil 6, die Kesselzulaufpumpe 7 und den letzten Bereich der zentralen Rücklaufleitung 3 umfaßt. Üblicherweise läuft dabei die Kesselzulaufpumpe 7 bauartbedingt stets mit derselben Drehzahl. Die einzige Steuerungsmöglichkeit für die Strömung in diesem Kreislauf bildet somit das Kesselzulaufventil 6 mit seinen Möglichkeiten. Dieses Ventil wird jedoch von der zugehörigen Schaltungslogik nur ausschließlich in Abhängigkeit der Kesselzulauftemperatur gesteuert, völlig unabhängig von etwaigen Zuständen der Wärmeverbraucher, wie z. B. einer Raumheizung.
Zwischen die zentrale Vorlaufleitung 2 und die zentrale Rücklaufleitung 3 ist die Raumheizung angeschlossen. Die Raumheizung ist über ein Raumheizungsmischventil 8 an die zentrale Vorlaufleitung 2 angeschlossen. Sie besteht im wesentlichen aus einer Raumheizungsvorlaufleitung 9, einer Raumheizungsrücklaufleitung 10, einer Raumheizungsumwälzpumpe 11 und den Raumheizungsradiatoren 12. Die Raumheizungsvorlauftemperatur wird bei herkömmlichen Anlagen unabhängig von der Heizkesselaustrittstemperatur gefahren. Dazu wird über eine nicht gezeigte Steuerung (Schaltungslogik) das Raumheizungsmischventil 8 so gesteuert, daß kaltes Wasser aus der Raumheizungsrücklaufleitung 10 dem ankommenden heißen Wasser der zentralen Vorlaufleitung 2 so zugemischt wird, daß sich in der Raumheizungsvorlaufleitung 9 die gewünschte Temperatur einstellt. Die gewünschte Temperatur kann dabei beispielsweise von der Temperatur im Inneren der Räume, wie auch von der Außentemperatur abhängig sein. Das von der Raumheizungsumwälzpumpe 11 über das Raumheizungsmischventil 8 nicht angesaugte kalte Wasser der Raumheizung wird über die Raumheizungsrücklaufleitung 10 an die zentrale Rücklaufleitung 3 weitergegeben. Parallel dazu können noch weitere Wärmeverbraucher angeschlossen sein, wie z. B. eine Brauchwasserheizung. Diese können ebenfalls eigene Umwälzpumpen, Mischventile und Schaltungslogiken besitzen.
Parallel zur Raumheizung sind zwischen der zentralen Vorlaufleitung 2 und der zentralen Rücklaufleitung 3 über die Pufferspeicherzulaufleitung 13 und die Pufferspeicherrücklaufleitung 15 die Pufferspeicher 14 angeschlossen.
Da beim Anfahren des Heizkessels 1 gleichzeitig mit der Kesselzulaufpumpe 7 die Raumheizungsumwälzpumpe 11 Wärmeträgermedium fördert, das Raumheizungsmischventil 8, da die Raumheizungsvorlauftemperatur sehr niedrig ist, die Öffnung zur Raumheizungsrücklaufleitung 10 sperrt und so nur Wasser aus der zentralen Vorlaufleitung 2 angesaugt wird, bildet sich ein zweiter großer Teilkreislauf innerhalb des Leitungssystems der Heizung. Dieser Kreislauf umfaßt das Raumheizungsmischventil 8, die Raumheizungsvorlaufleitung 9 mit der Raumheizungsumwälzpumpe 11, der Raumheizungsrücklaufleitung 10, einen Abschnitt der zentralen Rücklaufleitung 3, die Pufferspeicherrücklaufleitung 15, die Pufferspeicher 14, die Pufferspeicherzulaufleitung 13 und einen Abschnitt der zentralen Vorlaufleitung 2. Da bauartbedingt üblicherweise die Raumheizungsumwälzpumpe 11 stets mit derselben Drehzahl läuft, besteht die einzige Möglichkeit in diesem zweiten Kreislauf, die Strömung zu beeinflussen in der Steuerung des Raumheizungsmischventils 8. Dieses Ventil wird bei allen herkömmlichen Anlagen allein in Abhängigkeit von der Vorlauftemperatur in der Raumheizungsvorlaufleitung 9 gesteuert, unabhängig von etwaigen Zuständen am Heizkessel 1 und im ersten kleinen Teilkreislauf.
Diese Situation mit zwei klaren Teilkreisläufen ändert sich, wenn die gewünschte Kesselzulauftemperatur erreicht wird. Dann öffnet das Kesselzulaufventil 6 die stromaufwärtige zentrale Rücklaufleitung 3 unter gleichzeitiger Drosselung der Öffnung zur Kesselrücklaufleitung 5 und es wird aus dieser Leitung jetzt kaltes Rücklaufwasser zum Wasser aus der Kesselrücklaufleitung 5 angesaugt. Im selben Maße wird heißes Kesselwasser in der zentralen Vorlaufleitung 2 über den Abzweig der Kesselrücklaufleitung 5 hinaus in Richtung Wärmeverbraucher, z. B. der Raumheizung und der Pufferspeicherzulaufleitung 13 gedrückt. Die Kesselzulaufpumpe 7 saugt über die zentrale Rücklaufleitung 3 kaltes Wasser aus der Raumheizungsrücklaufleitung 10 und aus der Pufferspeicherrücklaufleitung 15 ab. Das Mengenverhältnis aus diesen beiden Leitungen ist dabei bei herkömmlichen Anlagen allenfalls durch die Installation beeinflußbar (Strömungswiderstände in den verschiedenen Leitungen). Nach Erstellung einer solchen Anlage ist das Mengenverhältnis dann bei herkömmlichen Anlagen nicht mehr beeinflußbar. Im selben Maße, wie durch die zentrale Rücklaufleitung 3 aus der Pufferspeicherrücklaufleitung 15 Wasser abgezogen wird, läuft unkontrolliert heißes Kesselwasser über die Pufferspeicherzulaufleitung 13 in die Pufferspeicher 14 nach. Diese Menge an heißem Kesselwasser fehlt jetzt den Wärmeverbrauchern, wie beispielsweise der Raumheizung.
Durch die erfindungsgemäße Heizungsanlage und die Steuerung eines einzigen darin befindlichen Ventils wird dieser unkontrollierte Zustand eindeutig steuerbar. Dies wird durch eine Kombination verschiedener Maßnahmen erreicht. Eine solche Heizungsanlage zeigen die Fig. 2 und 3.
An der Stelle, an der die Pufferspeicherrücklaufleitung 15 in die zentrale Rücklaufleitung 3 mündet, wird in die zentrale Rücklaufleitung 3 ein Vier-Wege-Ventil 18 so eingebaut, daß seine erste Öffnung 19 und seine vierte Öffnung 22 mit der zentralen Rücklaufleitung kommunizieren. Seine zweite Öffnung 20 steht in Verbindung mit der Pufferspeicherrücklaufleitung 15. Direkt hinter dem Vier- Wege-Ventil 18 wird ein erstes Rückschlagventil 16 so eingebaut, daß eine Strömung vom Vier-Wege- Ventil 18 zum Kesselzulaufventil 6 möglich ist, jedoch eine mögliche Rückströmung in das Vier-Wege- Ventil 18 verhindert wird. Dieses erste Rückschlagventil 16 wird mit einer Leitungsbrücke 17 umfahren. Diese Leitungsbrücke 17 verbindet die dritte Öffnung 21 des Vier-Wege-Ventils 18 mit der zentralen Rücklaufleitung 3 an einer Stelle stromabwärts des ersten Rückschlagventils 16.
Wie der Fig. 2 weiter zu entnehmen ist, wird parallel zur Kesselrücklaufleitung 5 zwischen die zentrale Rücklaufleitung 3 und die zentrale Vorlaufleitung 2 eine Pufferspeicherumfahrungsleitung 23 eingebaut. Sie verbindet die zentrale Rücklaufleitung 3 an einer Stelle stromaufwärts des Kesselzulaufventils 6 mit der zentralen Vorlaufleitung 2 an einer Stelle stromab des Abzweiges der Kesselrücklaufleitung 5. In dieser Pufferspeicherumfahrungsleitung 23 befindet sich ein zweites Rückschlagventil 24, das so eingebaut ist, daß es eine Strömung von der zentralen Rücklaufleitung 3 in die zentrale Vorlaufleitung 2 zuläßt, eine Rückströmung aber verhindert.
Dieses Vier-Wege-Ventil 18 wird in Abhängigkeit vom Zustand des Heizkessels 1 gesteuert. Dazu ist es über eine nicht bezeichnete Schaltungslogik und eine Steuerleitung 26 mit einer Sonde verbunden, die den Zustand des Heizkessels wiedergibt. In Fig. 2 ist diese Sonde als Temperaturmeßsonde 25 dargestellt, die im Abgaskanal des Heizkessels 1 angeordnet ist.
Wird der Heizkessel 1 nun angefahren, erkennt dies die Temperaturmeßsonde 25 und die nicht gezeichnete Schaltungslogik steuert das Vier-Wege-Ventil 18 in die Stellung "Ladephase", bzw. "warme Phase". In dieser Stellung ist die erste Öffnung 19 mit der dritten Öffnung 21 verbunden und die zweite Öffnung 20 mit der vierten Öffnung 22. Bis zum Erreichen der optimalen Kesselzulauftemperatur kann sich der oben dargestellte erste kleine Teilkreislauf ausbilden. Der zweite große Teilkreislauf, der sich ausbildet, umfaßt folgende Teile der Heizungsanlage: Raumheizungsumwälzpumpe 11, Raumheizungsvorlaufleitung 9, Wärmeverbraucher (Raumheizungsradiatoren 12), Raumheizungsrücklaufleitung 10, zentrale Rücklaufleitung 3, Vier- Wege-Ventil 18, Leitungsbrücke 17, zentrale Rücklaufleitung 3, Pufferspeicherumfahrungsleitung 23, zentrale Vorlaufleitung 2, Raumheizungsmischventil 8 und Raumheizungsvorlaufleitung 9. Gegebenenfalls vorhandene weitere Umwälzpumpen weiterer Wärmeverbraucher können weitere Teilkreisläufe ausbilden. Es stellt sich dabei jedoch stets ein Umströmen des Pufferspeichers 14 ein. Ein Durchströmen der Pufferspeicher 14 wird durch das erste Rückschlagventil 16 bei dieser Stellung des Vier-Wege-Ventils 18 zuverlässig vermieden.
Ist nun die gewünschte Kesselzulauftemperatur erreicht, und öffnet das Kesselzulaufventil 6 die zentrale Rücklaufleitung 3 stromauf, so wird das heiße Kesselwasser von der Raumheizungsumwälzpumpe 11 zusammen mit dem Wasser aus der Pufferspeicherumfahrungsleitung 23 angesaugt. Dieselbe Menge, die durch die Kesselzulaufpumpe 7 aus der zentralen Rücklaufleitung 3 abgezogen wird, fehlt in der Pufferspeicherumfahrungsleitung 23 und wird von der Raumheizungsumwälzpumpe 11 aus der zentralen Vorlaufleitung 2 angesaugt. Dadurch, daß sich vor dem Öffnen des Kesselzulaufventils 6 ein stabiler großer Teilkreislauf unter Umgehung der Pufferspeicher 14 eingestellt hat, oder ggfs. mehrerer Teilkreisläufe, wird auch danach der Pufferspeicher 14 durch die Strömung im Heizungssystem umflossen. Die gesamte Heizleistung des Heizkessels 1 wird nun den Wärmeverbrauchern (z. B. der Raumheizung) zugeführt. Dies geschieht wenige Minuten nach dem Anheizen des Heizkessels 1. In der Praxis bedeutet dies, daß das Aufheizen der Zimmer nicht mehr einige Stunden, sondern nur noch etwa eine halbe Stunde dauert.
Erreicht nun die Vorlauftemperatur im Raumheizungskreislauf den gewünschten Wert, so öffnet das Raumheizungsmischventil 8 die Öffnung zur Raumheizungsrücklaufleitung 10 unter gleichzeitiger Drosselung der Öffnung zur zentralen Vorlaufleitung 2 und mischt so kaltes Rücklaufwasser dem Vorlauf zu. In diesem Fall staut sich das von der Kesselzulaufpumpe 7 in die zentrale Vorlaufleitung 2 geförderte heiße Wasser vor dem Raumheizungsmischventil 8 und wird daher über die Pufferspeicherzulaufleitung 13 in die Pufferspeicher 14 gedrückt. Eine entsprechende Wassermenge kann die Pufferspeicher 14 über die Pufferspeicherrücklaufleitung 15, die zweite Öffnung 20 und die vierte Öffnung 22 am Vier-Wege-Ventil 18, das erste Rückschlagventil 16 in die zentrale Rücklaufleitung 3 verlassen. So wird zuverlässig gesteuert diejenige Wärmemenge, die der Heizkessel 1 mehr liefert, als die Wärmeverbraucher abnehmen, in die Pufferspeicher 14 geleitet. Die Pufferspeicher 14 werden so geschichtet geladen. Solange geheizt wird, kann der Pufferspeicher bei dieser Schaltung des Vier-Wege-Ventils 18 also nur geladen werden.
Geht das Feuer im Heizkessel 1 aus, so registriet dies die Sonde (Temperaturmeßsonde 25) und schaltet das Vier-Wege-Ventil 18 um. Diese "Entladephase", bzw. "kalte Phase" zeigt Fig. 3. In dieser Phase verbindet das Vier-Wege-Ventil 18 die erste Öffnung 19 mit der zweiten Öffnung 20 und die dritte Öffnung 21 mit der vierten Öffnung 22. Gleichzeitig wird die Kesselzulaufpumpe 7 abgestellt. Jetzt wird das Wärmeträgermedium nur noch von der Raumheizungsumwälzpumpe 11 gefördert.
Da vom Heizkessel 1 kein Wasser mehr kommt, saugt die Raumheizungsumwälzpumpe 11 nun über einen Teil der zentralen Vorlaufleitung 2 anstelle des heißen Kesselwassers heißes Wasser über die Pufferspeicherzulaufleitung 13 aus dem Pufferspeicher 14 an. Eine entsprechende Menge kaltes Rücklaufwasser läuft über die Raumheizungsrücklaufleitung 10, einen Teil der zentralen Rücklaufleitung 3, das Vier-Wege-Ventil 18 und die Pufferspeicherrücklaufleitung 15 in den Pufferspeicher 14 nach. Der Pufferspeicher 14 versorgt jetzt anstelle des Heizkessels 1 die Wärmeverbraucher mit heißem Wärmeträgermedium.
Im Vorstehenden wurden die erfindungswesentlichen Merkmale angeführt.
Natürlich kann jede herkömmliche Heizungsanlage, die mit einem Pufferspeicher ausgerüstet ist, mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen nachgerüstet und mit dem erfindungsgemäßen Verfahren gesteuert werden. Dabei können anstelle der im Ausführungsbeispiel beschriebenen Raumheizung auch weitere Wärmeverbraucher parallel oder in Serie zwischen einer zentralen Vorlaufleitung und einer zentralen Rücklaufleitung angeordnet sein. Die Raumheizung beschränkt sich nicht auf die beschriebene Radiatorenheizung. Es kann beispielsweise auch eine Fußboden- oder Wandheizung sein. Auch können mehrere Heizstellen in unterschiedlicher Anordnung vorhanden sein.
Durch die erfindungsgemäß vorgenommene Optimierung an dem beschriebenen herkömmlichen Heizungssystem und die dadurch mögliche Steuerung der Strömung des Wärmeträgermediums ist dieses Heizungssystem so sehr verbessert, daß die Akzeptanz der Kunden wieder gewonnen werden kann. Somit ist dies auch ein Beitrag zur Schonung unserer Ressourcen, da das Abfallholz aus holzerzeugenden und -verarbeitenden Betrieben nunmehr sinnvoll verwendet werden kann, ohne daß der Betreiber einer solchen Heizung auf den Komfort einer "schnellen Heizung" verzichten muß.
Bezugszeichenliste
1
Heizkessel
2
zentrale Vorlaufleitung
3
zentrale Rücklaufleitung
4
Sicherheitsventil
5
Kesselrücklaufleitung
6
Kesselzulaufventil
7
Kesselzulaufpumpe
8
Raumheizungsmischventil
9
Raumheizungsvorlaufleitung
10
Raumheizungsrücklaufleitung
11
Raumheizungsumwälzpumpe
12
Raumheizungsradiatoren
13
Pufferspeicherzulaufleitung
14
Pufferspeicher
15
Pufferspeicherrücklaufleitung
16
erstes Rückschlagventil
17
Leitungsbrücke
18
Vier-Wege-Ventil mit
19
erster Öffnung
20
zweiter Öffnung
21
dritter Öffnung
22
vierter Öffnung
23
Pufferspeicherumfahrungsleitung
24
zweites Rückschlagventil
25
Temperaturmeßsonde
26
Steuerleitung

Claims (17)

1. Verfahren zur Steuerung einer Heizung mit einer Verbrennung fester Biomasse, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömung des Wärmeträgermediums in Abhängigkeit des Zustandes der Heizstellen (z. B. Heizkessel 1) von einer Schaltungslogik so gesteuert wird, daß sich ein kontrollierter Teilkreislauf in der Heizungsanlage einstellt, der einen parallel zu den Wärmeverbrauchern (z. B. Raumheizungsradiatoren 12) eingebundenen Pufferspeicher (14) bei befeuerten Heizstellen umfährt und der Pufferspeicher (14) nur dann durchströmt wird, wenn die Heizstellen mehr aufgeheiztes Wärmeträgermedium liefern, als die Wärmeverbraucher benötigen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ermitteln des Zustandes der Heizstellen eine Temperaturmeßsonde (25) verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperaturmeßsonde (25) im Abgaskanal der Heizstellen sitzt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltungslogik ein einziges Mehr-Wege-Ventil steuert.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Mehr-Wege-Ventil in einer zentralen Rücklaufleitung (3) eingebaut ist.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Mehr-Wege-Ventil ein Vier-Wege-Ventil (18) ist.
7. Verfahren nach Anspruch 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Mehr-Wege-Ventil nur in zwei Stellungen geschaltet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Mehr-Wege-Ventil an der Stelle in die zentrale Rücklaufleitung (3) eingebaut ist, an der der Pufferspeicher (14) mit dieser Leitung kommuniziert.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in die zentrale Rücklaufleitung (3) in Strömungsrichtung hinter dem Mehr-Wege-Ventil ein erstes Rückschlagventil (16) so eingebaut ist, daß es eine Strömung zum Mehr-Wege-Ventil verhindert.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Rückschlagventil (16) durch eine Leitungsbrücke (17), ausgehend vom Mehr-Wege-Ventil umfahren wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Mehr-Wege-Ventil bei befeuerten Heizstellen (z. B. Heizkessel 1) so geschaltet ist, daß der stromaufwärtige Bereich der zentralen Rücklaufleitung (3) mit der Leitungsbrücke (17) und die Pufferspeicherrücklaufleitung (15) mit dem stromabwärtigen Bereich der zentralen Rücklaufleitung (3) verbunden sind.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Mehr-Wege-Ventil bei nicht befeuerten Heizstellen (z. B. Heizkessel 1) so geschaltet ist, daß der stromaufwärtige Bereich der zentralen Rücklaufleitung (3) mit der Pufferspeicherrücklaufleitung (15) und der stromabwärtige Bereich der zentralen Rücklaufleitung (3) mit der Leitungsbrücke (17) verbunden sind.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der zentralen Rücklaufleitung (3) und der zentralen Vorlaufleitung (2) parallel zu dem Pufferspeicher (14) eine Pufferspeicherumfahrungsleitung (23) angeordnet ist.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß in der Pufferspeicherumfahrungsleitung (23) ein zweites Rückschlagventil (24) so eingebaut ist, daß es eine Strömung von der zentralen Vorlaufleitung (2) zur zentralen Rücklaufleitung (3) verhindert.
15. Heizung zur Verbrennung fester Biomasse mit einem parallel zu den Wärmeverbrauchern eingebundenen Pufferspeicher und mindestens einer Schaltungslogik, dadurch gekennzeichnet,
daß dort, wo der Pufferspeicher (14) über die Pufferspeicherrücklaufleitung (15) mit der zentralen Rücklaufleitung (3) kommuniziert, ein Vier-Wege-Ventil (18) in die zentrale Rücklaufleitung (3) so eingebaut ist, daß je eine Öffnung mit der stromaufwärtigen und der stromabwärtigen zentralen Rücklaufleitung (3) und eine Öffnung mit der Pufferspeicherrücklaufleitung (15) verbunden sind,
daß in Strömungsrichtung direkt hinter dem Vier-Wege-Ventil (18) ein erstes Rückschlagventil (16) in die zentrale Rücklaufleitung (3) so eingebaut ist, daß es eine Strömung in das Vier-Wege-Ventil (18) verhindert,
daß das erste Rückschlagventil (16) durch eine Leitungsbrücke (17) umgangen wird und die Leitungsbrücke (17) mit einer Öffnung des Vier-Wege-Ventils (18) kommuniziert,
daß parallel zu den Heizstellen (Heizkessel 1), bzw. zu dem Pufferspeicher (14) die zentrale Rücklaufleitung (3) mit der zentralen Vorlaufleitung (2) durch eine Pufferspeicherumfahrungsleitung (23) verbunden ist, die zwischen einer evtl. vorhandenen Kesselrücklaufleitung (5) und dem Pufferspeicher (14) mit der Pufferspeicherzulaufleitung (13) und der Pufferspeicherrücklaufleitung (15) angeordnet ist,
daß in dieser Pufferspeicherumfahrungsleitung (23) ein zweites Rückschlagventil (24) so eingebaut ist, daß es eine Strömung von der zentralen Rücklaufleitung (3) zur zentralen Vorlaufleitung (2) zuläßt.
16. Heizung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schaltungslogik den Zustand der Heizstellen (Heizkessel 1) erkennt und das Vier-Wege-Ventil (18) nach vorgegebenen Kriterien schaltet.
17. Heizung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Vier-Wege-Ventil (18) wie folgt schaltbar ist:
  • a) Heizstellen werden befeuert:
    die stromaufwärtige zentrale Rücklaufleitung (3) kommuniziert mit der Leitungsbrücke (17) und die Pufferspeicher (14) kommunizieren über die Pufferspeicherrücklaufleitung (15) mit der stromabwärtigen zentralen Rücklaufleitung (3)
  • b) Heizstellen werden nicht befeuert:
    die stromaufwärtige zentrale Rücklaufleitung (3) kommuniziert über die Pufferspeicherrücklaufleitung (15) mit dem Pufferspeicher (14) und der Ausgang zur Leitungsbrücke (17) mit dem stromabwärtigen Ausgang zur zentralen Rücklaufleitung (3).
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