DE19702447C2 - Instrumentengriff für ein chirurgisches Rohrschaftinstrument - Google Patents
Instrumentengriff für ein chirurgisches RohrschaftinstrumentInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Instrumentengriff für ein chirurgisches Rohrschaft
instrument mit einem Griffteil und einem Betätigungselement, wobei das Griff
teil einen Schafthalter umfaßt, der mit einem Rohrschaft lösbar verbindbar ist
und der ein fluchtend zur Längsachse des Rohrschaftes angeordnetes Schaft
aufnahmeteil und ein schräg zur Längsachse des Rohrschaftes ausgerichtetes
Trägerelement aufweist, sowie einen von dem Trägerelement abstehenden
Griff, wobei das Betätigungselement zum Betätigen eines am distalen Ende des
Rohrschaftes angeordneten Werkzeug verschwenkbar am Griffteil gelagert ist
und der Griff ungefähr in Höhe der Längsachse des Rohrschaftes eine Anlage
fläche für die haltende Hand des Chirurgen aufweist.
Chirurgische Rohrschaftinstrumente sind dem Fachmann beispielsweise aus
den US-Patentschriften US 5 569 243 A1, US 5 545 170 A1, US 5 391 166 A1
und auch aus den internationalen Offenlegungschriften WO 96 06 563 A1 und
WO 94 05 223 A bekannt. Sie kommen insbesondere in der endoskopischen
Chirurgie zum Einsatz. Hierbei werden sie durch eine enge Körperöffnung hin
durch zu einem Operationsgebiet innerhalb einer Körperhöhle geführt und zum
Erfassen, Abklemmen und/oder Schneiden von biologischem Gewebe einge
setzt. Zu diesem Zweck weisen die Rohrschaftinstrumente an ihrem distalen
Ende ein Werkzeug auf, zum Beispiel zwei gegeneinander verschwenkbare
Backen. Die Backen können durch Verschwenken des Betätigungselements
zwischen einer geöffneten und einer geschlossenen Stellung hin- und herbe
wegt werden, so daß mit ihrer Hilfe innerhalb einer Körperhöhle biologisches
Gewebe behandelt werden kann. Um während eines endoskopischen
Eingriffs unterschiedliche Werkzeuge einsetzen zu können, ist für die
chirurgischen Rohrschaftinstrumente ein Instrumentengriff mit einem Griffteil
vorgesehen, das mit dem Rohrschaft lösbar verbindbar ist. Dadurch ist es
möglich, Rohrschäfte mit unterschiedlichen Arbeitsenden am Griffteil zu adap
tieren.
Die mittels derartiger chirurgischer Rohrschaftinstrumente durchgeführten en
doskopischen Eingriffe gestalten sich teilweise recht schwierig, da die jeweils
erforderliche Positionierung des am distalen Ende des Rohrschafts angeordne
ten Werkzeugs nur sehr schwer zu erzielen ist.
Um eine ergonomischere Arbeitsweise bei chirurgischen Instrumenten zu er
möglichen, wird in der deutschen Offenlegungsschrift DE 41 32 621 A1 ein
Griff vorgeschlagen, der ungefähr in Höhe der Längsachse eines nicht näher
ausgeführten Instrumentenschaftes eine Anlagefläche für den Daumen der
haltenden Hand des Chirurgen aufweist.
Aus der US-Patentschrift US 5 258 006 A ist ein bipolares Rohrschaftinstru
ment bekannt, bei dem zur Betätigung eines am distalen Ende eines Rohr
schaftes angeordneten Werkzeugs ein Betätigungselement in Form eines ver
schwenkbar an einem Griffteil gelagerten Schwenkhebel vorgesehen ist. Soll
das Werkzeug zusätzlich um die Längsachse des Rohrschaftes gedreht werden,
so kommt hierzu ein am distalen Ende des Griffteils gehaltener und unver
drehbar am Rohrschaft fixierter Drehknopf zum Einsatz, mit dessen Hilfe das
Werkzeug verdreht werden kann. Am proximalen Ende des Griffteils ist in Hö
he der Längsachse des Rohrschaftes ein elektrischer Anschluß vorgesehen, mit
dessen Hilfe das bipolare Rohrschaftinstrument mit einer elektrischen Wech
selspannungsquelle verbindbar ist.
In der US-Patentschrift US 5 250 073 A wird ein chirurgisches Rohrschaftele
ment in Form einer Biopsiezange beschrieben, wobei zum Öffnen und Schlie
ßen der Biopsiezange ein Schiebeknopf am Griffteil verschieblich gehalten ist,
den der Chirurg mit seinem Daumen betätigen kann.
Die US-Patentschrift US 2 427 873 A offenbart ein chirurgisches Rohrschafte
lement mit einem Griffteil und einem Betätigungselement. Das Griffteil weist
einen Schafthalter auf, der mit einem Rohrschaft des Instrumentes lösbar ver
bindbar ist und der ein fluchtend zur Längsachse des Rohrschaftes angeord
netes Schaftaufnahmeteil sowie ein schräg zur Längsachse des Rohrschaftes
ausgerichtetes Trägerelement aufweist. Vom Trägerelement steht ein Griff ab,
der im wesentlichen parallel zur Längsachse des Rohrschaftes ausgerichtet ist.
Das Betätigungselement zum Betätigen eines am distalen Ende des Rohr
schaftes angeordneten Werkzeugs ist verschwenkbar am Griffteil gelagert, und
der Griff weist ungefähr in Höhe der Längsachse des Rohrschaftes eine Anla
gefläche auf für die haltende Hand des Chirurgen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Instru
mentengriff derart weiterzubilden, daß er eine einfachere Handhabung des
chirurgischen Rohrschaftinstruments ermöglicht.
Diese Aufgabe wird bei einem Instrumentengriff der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Griff vom proximalen Endbereich
des Trägerelementes schräg absteht, die Längsachse des Rohrschaftes kreuzt
und sich über diese hinauserstreckt.
Die erfindungsgemäße Konstruktion ermöglicht es dem Chirurgen, beim Halten
des Instrumentengriffs seinen Unterarm in eine mit der Längsachse des Rohr
schafts ungefähr fluchtende Stellung zu bringen. Dadurch ist es dem Chirurgen
möglich, ohne weitere Kraftanstrengung sein Handgelenk um die Längsachse
des Rohrschafts zu verdrehen. Eine derartige Ausgestaltung des Instrumen
tengriffs ermöglicht bei damit verbundenem Rohrschaft eine beträchtlich ver
einfachte Handhabung des somit gebildeten chirurgischen Rohrschaftinstru
ments, da zum einen durch Verschwenken des Betätigungselements in an sich
bekannter Weise eine Betätigung des am distalen Ende des Rohrschafts ange
ordneten Werkzeugs ermöglicht wird und zum anderen das Werkzeug ohne
weiteres um die Längsachse des Rohrschafts gedreht werden kann. Da bei der
Betätigung des Rohrschaftinstrumentes der Unterarm des Chirurgen mit der
Längsachse des Rohrschafts fluchtet, steht dem Chirurgen der gesamte ana
tomisch bedingte Drehbereich seines Handgelenks für die Drehung des Rohr
schafts und des daran gehaltenen Werkzeugs zur Verfügung.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn mittels des Instrumentengriffs dem Chirur
gen verschiedene Greifstellungen ermöglicht werden, so daß er während eines
chirurgischen Eingriffs die jeweils geeignete Greifstellung auswählen kann. Zu
diesem Zweck ist bei einer vorteilhaften Ausgestaltung vorgesehen, daß der
Griff nach Art eines Pistolengriffes umgreifbar ist. Mit Hilfe eines derart ausge
bildeten Pistolengriffes kann die Baulänge des Instrumentengriffs insgesamt
stark verkürzt werden und die auf das Handgelenk des Chirurgen wirkende
Biegebeanspruchung wird verringert. Bei einem pistolenartig ausgebildeten
Griff mit Anlagefläche in Höhe der Längsachse des Rohrschafts kann der Chi
rurg zum einen den Griff an seinem oberen, dem Schafthalter zugewandten
Endbereich umfassen, so daß der Chirurg mit seinem Handballen die Anlage
fläche des Griffes aufnimmt und ein geradliniger Kraftfluß zwischen Unterarm,
Handgelenk und Rohrschaft erzielt wird. Zum anderen hat der Chirurg bei pi
stolenartig ausgebildetem Griff die Möglichkeit, den Griff an seinem unteren,
dem Schafthalter abgewandten Endbereich zu ergreifen, und damit bei sehr
geringem Kraftaufwand ein relativ hohes Drehmoment auf den Rohrschaft und
das an seinem distalen Ende angeordnete Werkzeug auszuüben.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Griff in einem Winkel von etwa 30° bis
ungefähr 80° zur Längsachse des Rohrschafts ausgerichtet ist. Eine derartige
Ausrichtung lehnt sich an den natürlichen Griffwinkel der Hand des Chirurgen
an, dieser auf die Längsachse des Unterarms bezogene natürliche Griffwinkel
beträgt ungefähr 70°. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen,
daß der Winkel zwischen dem Griff und der Längsachse des Rohrschafts un
gefähr 45° beträgt. Es hat sich herausgestellt, daß eine derartige Neigung des
Griffes eine besonders gute Handhabung ermöglicht.
Bevorzugt ist vorgesehen, daß die Anlagefläche des Griffes einen konkaven
Übergangsbereich zwischen Griff und Schafthalter umfaßt. Eine derartige kon
kave Ausgestaltung verhindert bei der Betätigung des Instrumentengriffs ein
Abrutschen der Hand des Chirurgen. Der konkave Übergangsbereich ist vor
zugsweise oberhalb der Längsachse des Rohrschafts angeordnet, wodurch die
Handhabung des Instrumentengriffs zusätzlich verbessert wird.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen In
strumentengriffs ist vorgesehen, daß das Betätigungselement als um eine quer
zur Längsachse des Rohrschafts ausgerichtete Achse verschwenkbarer
Schwenkhebel ausgestaltet ist, der eine erste Ringöffnung aufweist. Durch die
Ausbildung einer Ringöffnung, die der Chirurg beispielsweise mit seinem Mittel-
und/oder Ringfinger durchgreifen kann, kann vom Chirurgen eine große Zug-
und Schubkraft auf den verschwenkbaren Schwenkhebel ausgeübt werden, die
von diesem üblicherweise über eine Zug- und Schubstange auf das am distalen
Ende des Rohrschafts angeordnete Werkzeug übertragen wird.
Hierbei ist es besonders günstig, wenn sich an die erste Ringöffnung auf der
dem Griffteil abgewandten Seite des Schwenkhebels ein bikonkaver Endab
schnitt anschließt. Eine derartige Ausgestaltung ermöglicht eine besonders
kontrollierte Betätigung des Schwenkhebels, insbesondere dann, wenn nur re
lativ geringe Kräfte übertragen werden müssen. Hierzu kann der bikonkave
Endabschnitt zwischen Ringfinger und kleinem Finger aufgenommen werden.
Von Vorteil ist es, wenn eine zweite Ringöffnung am Griff angeordnet ist, so
daß in Kombination mit der am Schwenkhebel angeordneten ersten Ringöff
nung eine Betätigung des Instrumentengriffs nach Art einer Schere ermöglicht
wird.
Die zweite Ringöffnung ist vorzugsweise am freien Endbereich des Griffes an
geordnet, wobei sich der Endbereich in Richtung auf den Schwenkhebel er
weitert. Dies ermöglicht eine besonders materialsparende Ausgestaltung des
Instrumentengriffs, indem nur der die zweite Ringöffnung aufnehmende freie
Endbereich des Griffes eine den Durchmesser der Ringöffnung überschreitende
Ausdehnung aufweist, während der dem Schafthalter zugewandte Bereich des
Griffes schmäler ausgebildet ist. Mit der so erzielten Materialersparnis ist eine
Gewichtsverminderung des Instrumentengriffs verbunden, wodurch wiederum
seine Handhabung vereinfacht wird. Da der Griff lediglich auf seiner dem
Schwenkhebel zugewandten Seite in seinem freien Endbereich eine Erweite
rung aufweist, nicht aber auf seiner dem Schwenkhebel abgewandten Seite,
wird trotz der Ausgestaltung des Griffes mit einer Ringöffnung neben einer
scherenartigen Handhabung auch ein Umgreifen des Griffes nach Art einer Pis
tole ermöglicht.
Um dem Chirurgen eine weitere Greifstellung zu ermöglichen, ist bei einer be
vorzugten Ausführungsform vorgesehen, daß der freie Endbereich des Griffes
in Höhe des bikonkaven Endabschnitts des Schwenkhebels diesem zugewandt
eine konkav ausgebildete Mulde aufweist. An der Mulde kann der Chirurg bei
spielsweise seinen kleinen Finger zur Anlage bringen, während er mit seinem
Ringfinger die am Schwenkhebel angeordnete erste Ringöffnung durchgreift
und mit Daumen und Zeigefinger den Schafthalter in seinem proximalen End
bereich umgreift, wobei er seinen Handballen an der Anlagefläche des Griffes
anlegen kann.
Erfindungsgemäß weist der Schafthalter ein fluchtend zur Längsachse des
Rohrschafts angeordnetes Schaftaufnahmeteil auf sowie ein schräg zur Längs
achse des Rohrschafts ausgerichtetes Trägerelement. Bevorzugt ist am Trä
gerelement das Betätigungselement gehalten. Der Griff ist am proximalen
Endbereich des Trägerelements gehalten, dessen distaler Endbereich vorzugs
weise der verschwenkbaren Lagerung des Betätigungselements dient.
Bei einer kostengünstig herstellbaren Ausführungsform ist vorgesehen, daß
das Schaftaufnahmeteil, das Trägerelement und der Griff einstückig miteinan
der verbunden sind.
In vielen Fällen kommen bei endoskopischen Eingriffen bipolare chirurgische
Rohrschaftinstrumente zum Einsatz, die zum Schneiden und Koagulieren von
biologischem Gewebe mittels hochfrequenter Wechselströme ausgebildet sind.
Zu diesem Zweck können beispielsweise die am distalen Ende des Rohrschafts
angeordneten, gegeneinander verschwenkbaren Backen elektrisch zueinander
isoliert sein und zwei elektrische Pole des Werkzeugs ausbilden, die über den
bipolaren Rohrschaft mit einem am Instrumentengriff angeordneten bipolaren
elektrischen Anschlußelement verbunden sind, an das ein elektrisches Versor
gungsgerät anschließbar ist. Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn das bi
polare elektrische Anschlußelement am proximalen Ende des Trägerelements
angeordnet und über das Trägerelement und das Schaftaufnahmeteil durch
greifende elektrische Verbindungselemente mit den beiden Polen
des bipolaren Rohrschafts elektrisch verbindbar ist. Wie be
reits erläutert, sind bipolare chirurgische Rohrschaftelemen
te an sich bekannt. Die Anordnung des bipolaren elektrischen
Anschlußelements am proximalen Ende des Trägerelements ermög
licht es, den Stromanschluß über den Handrücken des Chirurgen
zu führen. Der Chirurg erfährt somit bei der Handhabung des
erfindungsgemäßen Instrumentengriffs keine Behinderung durch
das mit dem elektrischen Anschlußelement elektrisch verbind
bare Versorgungskabel. Das Versorgungskabel wird vielmehr oh
ne den Chirurgen zu behindern in proximale Richtung weggelei
tet.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Instrumentengriffs ist vorgesehen, daß der In
strumentengriff im wesentlichen aus einem sterilisierbaren
Kunststoff gefertigt ist. Die Herstellung aus einem Kunst
stoffmaterial ermöglicht zum einen eine besonders kostengün
stige Fertigung und zum anderen eine nicht unwesentliche Ge
wichtsersparnis des Instrumentengriffs. Als Kunststoffmateri
al kann insbesondere ein hochtemperaturbeständiger Thermo
plast zum Einsatz kommen. Als besonders günstig haben sich
hierbei Polyetherketon (PEK) und Polyetheretherketon (PEEK)
erwiesen.
An dem erfindungsgemäßen Instrumentengriff können auf einfa
che Weise beispielsweise mittels eines bekannten Kugelgesper
res oder Kugelschnellverschlusses Rohrschäfte mit unter
schiedlich ausgestalteten Arbeitsenden, d. h. unterschiedlich
ausgebildeten Werkzeugen, adaptiert werden, so daß dem Chir
urgen Rohrschaftinstrumente bereitgestellt werden, bei denen
er die Wahl zwischen verschiedenen Griffstellungen hat, so
daß sich das chirurgische Instrument durch eine besonders gu
te Handhabung auszeichnet.
Die nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungs
form der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung
der näheren Erläuterung.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht auf ein bipolares
chirurgisches Rohrschaftinstrument mit einem
Instrumentengriff gemäß der vorliegenden Er
findung und
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung des Griffbe
reichs des Rohrschaftinstrumentes.
In Fig. 1 ist ein insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 beleg
tes Rohrschaftinstrument dargestellt mit einem Griffteil 12
und einem Rohrschaft 14, der mit dem Griffteil 12 lösbar ver
bindbar ist und an seinem distalen Ende ein Werkzeug 16 trägt
mit zwei um eine quer zur Längsachse 15 des Rohrschafts 14
ausgerichtete Achse verschwenkbaren Backen 17 und 18. Zur
lösbaren Verbindung mit dem Rohrschaft 14 trägt das Griffteil
12 an seinem distalen Ende einen Kugelschnellverschluß 20.
Das Griffteil 12 umfaßt einen Schafthalter 22 mit einem
fluchtend zum Rohrschaft 14 angeordneten Schaftaufnahmeteil
23 und einem schräg zur Längsachse des Rohrschafts 14 ausge
richteten Trägerteil 25, von dessen proximalem Endbereich ein
Griff 24 schräg absteht, der sich ausgehend vom Schafthalter
22 über die Längsachse 15 des Rohrschafts 14 hinaus er
streckt. Ein Betätigungselement in Form eines Schwenkhebels
26 ist mittels einer Lagerschraube 29 um eine quer zur Längs
achse 15 ausgerichtete Achse verschwenkbar am Trägerteil 25
gelagert. In seinem der Lagerschraube 29 abgewandten Endbe
reich weist der Schwenkhebel 26 eine erste Ringöffnung 30
auf, an die sich eine bikonkave Verlängerung 31 anschließt.
Der Griff 24 weist in seinem dem Schafthalter 22 abgewandten
freien Endbereich 32 eine zweite Ringöffnung 33 auf, wobei
sich der Griff 24 in Höhe seines freien Endbereichs 32 auf
seiner dem Schwenkhebel 26 zugewandten Seite erweitert, wäh
rend er auf seiner dem Schwenkhebel 26 abgewandten Seite im
wesentlichen geradlinig verläuft. Lediglich ein oberhalb der
Längsachse 15 des Rohrschafts 14 angeordneter Übergangsbe
reich 35 zwischen Griff 24 und Schafthalter 22 ist auf der
dem Schwenkhebel 26 abgewandten Seite des Griffes 24 konkav
ausgestaltet und bildet zusammen mit einem sich an den Über
gangsbereich 35 in Richtung auf den freien Endbereich 32 an
schließenden Abschnitt des Griffes 24 eine ungefähr in Höhe
der Längsachse 15 des Rohrschafts 14 angeordnete Anlagefläche
36 für die haltende Hand des Chirurgen, der den Griff 24 er
greift. In Höhe der bikonkaven Verlängerung des Schwenkhebels
26 weist der Griff 24 auf seiner dem Schwenkhebel 26 zuge
wandten Seite in seinem freien Endbereich 32 eine konkave
Mulde 37 auf.
Der Griff 24 ist schräg zur Längsachse 15 des Rohrschafts 14
ausgerichtet, wobei der Winkel α zwischen der Längsachse 15
des Rohrschafts 14 und der Längsachse 39 des Griffes 24 unge
fähr 45° beträgt.
Der Rohrschaft 14 umfaßt ein von einem in der Zeichnung nicht
dargestellten Kunststoffmantel umhülltes metallisches Außen
rohr 41, in dem eine Schub- und Zugstange 43 verschieblich
gehalten ist, wobei letztere gegenüber dem Außenrohr 41 elek
trisch isoliert ist. Die beiden genannten Teile bilden jeweils
einen elektrischen Pol des Rohrschafts 14, die jeweils
mit einer der Backen 17 und 18 des Werkzeugs 16 elektrisch in
Verbindung stehen, wobei die beiden Backen 17 und 18 elek
trisch zueinander isoliert gehalten sind.
Die Betätigung des Werkzeugs 16, d. h. eine Öffnungs- und/oder
Schließbewegung der Backen 17 und 18, erfolgt durch Verschie
ben der Schub- und Zugstange 43 in Richtung der Längsachse 15
des Rohrschafts 14. Um die Längsbewegung der Schub- und
Zugstange 43 auf eine Schwenkbewegung der Backen 17 und 18 zu
übertragen, steht die Schub- und Zugstange 43 über ein an
sich bekanntes und in Fig. 1 nur schematisch dargestelltes
Gelenk 45 mit den Hacken 17 und 18 mechanisch in Verbindung.
Die Schub- und Zugstange 43 trägt an ihrem proximalen Ende
einen Verbindungszapfen 47 mit einem kugelförmigen Kopf 48,
der in an sich bekannter und deshalb in der Zeichnung nicht
dargestellter Weise in eine korrespondierende Aufnahme des
Schwenkhebels 26 eintaucht und in dieser Aufnahme in üblicher
Weise derart gehalten ist, daß durch Verschwenken des
Schwenkhebels 26 um die Achse der Lagerschraube 29 in Rich
tung auf den Griff 24 eine in proximale Richtung gerichtete
Zugkraft auf die Schub- und Zugstange 43 ausgeübt wird, wäh
rend ein Verschwenken des Schwenkhebels 26 in die dem Griff
24 abgewandte Richtung eine Schubbeaufschlagung der Schub-
und Zugstange 43 zur Folge hat. Befindet sich der Schwenkhe
bel 26 in seiner dem Griff 24 abgewandten Endstellung, so
fluchtet die den Kopf 48 des Verbindungszapfens 47 aufnehmen
de Aufnahme des Schwenkhebels 26 mit der Längsachse 15 des
Rohrschafts 14, so daß der Kopf 48 in distale Richtung aus
der in der Zeichnung nicht dargestellten Aufnahme herausgezo
gen bzw. in proximale Richtung in die Aufnahme eingeführt
werden kann.
Die lösbare Verbindung des Rohrschafts 14 mit dem Griffteil
12 erfolgt, wie bereits erwähnt, mittels des an sich bekann
ten und in der Zeichnung nur schematisch dargestellten Kugel
schnellverschlusses 20. Dieser bildet ein übliches Kugelge
sperre, das durch Verschieben einer verschieblich an dem
Schaftaufnahmeteil 23 gehaltenen Schiebehülse 52 gelöst bzw.
gesperrt werden kann. Zum Herstellen einer Verbindung zwi
schen dem Rohrschaft 14 und dem Griffteil 12 wird die Schie
behülse 52 so weit in distale Richtung längs des Schaftauf
nahmeteils 23 verschoben, daß das Außenrohr 41 des Rohr
schafts 14 in das Schaftaufnahmeteil 23 eingeführt und die
Schub- und Zugstange 43 das Schaftaufnahmeteil 23 durchgrei
fend, wie voranstehend beschrieben, mit dem Schwenkhebel 26
verbunden werden kann. Anschließend wird die Schiebehülse 52
in proximale Richtung verschoben und dadurch der Kugel
schnellverschluß 20 in seine sperrende Stellung überführt. In
dieser Stellung ist das Außenrohr 41 unverschieblich am
Schaftaufnahmeteil 23 des Griffteils 12 gehalten, während die
Schub- und Zugstange 43 durch Verschwenken des Schwenkhebels
26 zum Betätigen des Werkzeugs 16 längs der Längsachse 15 des
Rohrschafts 14 verschoben werden kann.
An seinem proximalen Ende trägt der Schafthalter 22 einen bi
polaren Anschlußstecker 54, der mit einer in der Zeichnung
nicht dargestellten, korrespondierenden Anschlußbuchse eines
in der Zeichnung ebenfalls nicht dargestellten elektrischen
Verbindungskabels verbindbar ist. Der Anschlußstecker 54
weist zwei Kontaktstifte 55 und 56 auf, die in an sich be
kannter Weise über in der Zeichnung nicht dargestellte elek
trische Verbindungsmittel mit dem metallischen Außenrohr 41
bzw. mit der ebenfalls aus Metall gefertigten Schub- und
Zugstange 43 des Rohrschafts 14 in elektrischer Verbindung
stehen. Dadurch ist es möglich, die beiden elektrisch iso
liert zueinander gehaltenen Backen 17 und 18 mit einer hohen
elektrischen Wechselspannung zu beaufschlagen, so daß von den
beiden Backen 17 und 18 erfaßtes biologisches Gewebe ge
schnitten und/oder koaguliert werden kann.
Der sich über die Längsachse 15 des Rohrschafts 14 hinaus er
streckende Griff 24, der etwa in Höhe der Längsachse 15 die
Anlagefläche 36 aufweist, ermöglicht eine besonders einfache
Handhabung des Rohrschaftinstrumentes 10. Die Handhabung wird
dadurch erleichtert, daß der Chirurg seinen Unterarm in eine
mit der Längsachse 15 des Rohrschafts 14 fluchtende Stellung
bringen kann, indem er den Griff 24 in seinem dem Schafthal
ter 22 zugewandten Endbereich ergreift, wobei er vorteilhaf
terweise seinen Handballen an der Anlagefläche 36 zur Anlage
bringt und mit Daumen und Zeigefinger den proximalen Endbe
reich des Schafthalters 22 umgreift, während er beispielswei
se mit seinem Ringfinger die erste Ringöffnung 30 durchgreift
und seinen kleinen Finger an der bikonkaven Verlängerung 31
zur Anlage bringt.
Da sowohl der Schwenkhebel 26 als auch der Griff 24 jeweils
eine Ringöffnung aufweisen, kann das Rohrschaftinstrument 10
vom Chirurgen auch nach Art einer Schere mit Zeigefinger und
Daumen betätigt werden. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung
des Rohrschaftinstrumentes 10 mit dem Griffteil 12 gibt dem
Chirurgen somit die Möglichkeit an die Hand, die während ei
nes endoskopischen Eingriffs für eine optimale Handhabung je
weils günstigste Greifstellung zu wählen.
Claims (17)
1. Instrumentengriff für ein chirurgisches Rohrschaftinstrument mit einem
Griffteil und einem Betätigungselement, wobei das Griffteil einen Schaft
halter umfaßt, der mit einem Rohrschaft lösbar verbindbar ist und der
ein fluchtend zur Längsachse des Rohrschafts angeordnetes Schaftauf
nahmeteil und ein schräg zur Längsachse des Rohrschafts ausgerichte
tes Trägerelement aufweist, sowie einen von dem Trägerelement abste
henden Griff, wobei das Betätigungselement zum Betätigen eines am
distalen Ende des Rohrschafts angeordneten Werkzeugs verschwenkbar
am Griffteil gelagert ist und der Griff ungefähr in Höhe der Längsachse
des Rohrschafts eine Anlagefläche für die haltende Hand des Chirurgen
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Griff (24) vom proximalen
Endbereich des Trägerelements (25) schräg absteht, die Längsachse
(15) des Rohrschaftes (14) kreuzt und sich über diese hinaus erstreckt.
2. Instrumentengriff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Griff (24) nach Art eines Pistolengriffes umgreifbar ist.
3. Instrumentengriff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Griff (24) in einem Winkel (α) von etwa 30° bis ungefähr 80° zur
Längsachse (15) des Rohrschafts (14) ausgerichtet ist.
4. Instrumentengriff nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Winkel (α) zwischen Griff (24) und Längsachse (15) des Rohrschafts
(14) ungefähr 45° beträgt.
5. Instrumentengriff nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anlagefläche (36) einen konkaven Übergangs
bereich (35) zwischen Griff (24) und Schafthalter (22) umfaßt.
6. Instrumentengriff nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Betätigungselement als um eine quer zur
Längsachse (15) des Rohrschafts (14) ausgerichtete Achse verschwenk
barer Schwenkhebel (26) ausgestaltet ist, der eine erste Ringöffnung
(30) aufweist.
7. Instrumentengriff nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich
an die erste Ringöffnung (30) an der dem Griffteil (12) abgewandten
Seite des Schwenkhebels (26) ein bikonkaver Endabschnitt (31)
anschließt.
8. Instrumentengriff nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß
eine zweite Ringöffnung (33) am Griff (24) angeordnet ist zum
Betätigen des Instrumentengriffs nach Art einer Schere.
9. Instrumentengriff nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
zweite Ringöffnung (33) am freien Endbereich (32) des Griffes (24) an
geordnet ist, wobei sich der freie Endbereich (32) in Richtung auf den
Schwenkhebel (26) erweitert.
10. Instrumentengriff nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
freie Endbereich (32) des Griffes (24) in Höhe des bikonkaven Endab
schnitts (31) des Schwenkhebels (26) diesem zugewandt eine konkav
ausgebildete Mulde (37) aufweist.
11. Instrumentengriff nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß am Trägerelement (25) das Betätigungselement
(26) gehalten ist.
12. Instrumentengriff nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schaftaufnahmeteil (23), das Trägerelement
(25) und der Griff (24) einstückig miteinander verbunden sind.
13. Instrumentengriff nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß am proximalen Ende des Trägerelements (25) ein
bipolares elektrisches Anschlußelement (54) angeordnet ist, das über
das Trägerelement (25) und das Schaftaufnahmeteil (23) durchgrei
fende elektrische Verbindungselemente mit den beiden Polen eines
bipolar ausgestalteten Rohrschafts elektrisch verbindbar ist.
14. Instrumentengriff nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Instrumentengriff im wesentlichen aus einem
sterilisierbaren Kunststoffmaterial gefertigt ist.
15. Instrumentengriff nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Instrumentengriff im wesentlichen aus einem
hochtemperaturbeständigen Thermoplast, insbesondere aus Polyether
keton (PEK) oder Polyetheretherketon (PEEK) gefertigt ist.
16. Chirurgisches Rohrschaftinstrument (10) mit einem Rohrschaft (14),
einem am distalen Ende des Rohrschafts (14) angeordneten Werkzeug
(16) und mit einem Instrumentengriff nach einem der voranstehenden
Ansprüche.
17. Chirurgisches Rohrschaftinstrument nach Anspruch 16, dadurch
gekennzeichnet, daß der Rohrschaft (14) bipolar ausgestaltet ist.
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DE1997102447 DE19702447C2 (de) | 1997-01-24 | 1997-01-24 | Instrumentengriff für ein chirurgisches Rohrschaftinstrument |
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Publication Number | Publication Date |
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DE19702447A1 DE19702447A1 (de) | 1998-08-06 |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 1997-01-24 DE DE1997102447 patent/DE19702447C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE19702447A1 (de) | 1998-08-06 |
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