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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Testen der Zuverlässigkeit
der Informationsübertragung in
einem System, insbesondere in einem Sicherheitssystem für Kraftfahrzeuge.
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Bei Sicherheitssystemen in Kraftfahrzeugen werden
mit dem steigenden Bedürfnis
nach mehr Sicherheit immer mehr insassenschützende Einrichtungen gefordert.
Neben dem Fahrer- und Beifahrerairbag, Gurtstraffern und ggf. Überrollbügeln werden
als weitere Schutzeinrichtungen beispielsweise Seitenairbags und
dergleichen gewünscht.
Dabei besteht der Wunsch nach intelligenteren Airbagsystemen, die
im Auslösefall
den Airbag auf die Unfallschwere abstimmen.
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Aufgrund der Vielzahl von Schutzeinrichtungen
und den erweiterten Möglichkeiten
der bestehenden Schutzeinrichtungen steigt die Anzahl der für die Auslösung der
Schutzeinrichtungen benötigten
Endstufen. Man wird daher in Zukunft dazu übergehen, anstelle des bisherigen
zentralen Steuergeräts,
in dem neben der Auswerte- und Steuerschaltung auch die Endstufen
untergebracht sind, dezentrale Steuersysteme einzusetzen, bei denen
eine Zentraleinheit die Auswertung der von Beschleunigungsaufnehmern
gelieferten Signale sowie die Überwachung und
Steuerung des Systems übernimmt,
während
die Endstufen in peripheren Modulen direkt am Ort der Schutzeinrichtung
untergebracht werden.
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Um im Falle eines gefährlichen
Unfalls die einzelnen Schutzeinrichtungen betätigen zu können, sind nicht nur robuste
Verbindungen zwischen den Modulen und der Zentraleinheit mit den
entsprechenden Schnittstellen erforderlich, sondern auch geeignete
Testverfahren, mit denen sich die Zuverlässigkeit der Informationsübertragung
durch die verwendeten Kommunikationsmittel überprüfen läßt.
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Die
DE 40 12 850 A1 offenbart ein Verfahren zum
Ermitteln von Qualitätsparametern
einer Übertragungsstrecke
für digitale
Datenströme
mit Zellenstruktur, bei dem ein Messsignal in einen Datenstrom mit
Zellenstruktur, wobei jede Zelle ein frei mit Daten belegbares Nutzfeld
aufweist, eingeschleust und nach Durchlaufen der Übertragungsstrecke
ausgewertet wird. Als Messsignal wird hierbei eine Folge von Testzellen
verwendet, deren Nutzfelder jeweils mit einem aus einer Anzahl von
Binärdaten
bestehenden Testmuster belegt sind, wobei die Autokorrelationsfunktion
des Testmusters annähernd
einem Dirac-Impuls
entspricht und wobei innerhalb der Folge von Testzellen die Lage
des Testmusters in den Nutzfeldern der Testzellen wiederholungsfrei
variiert ist. Jede Zelle des Datenstroms wird nach Durchlaufen der Übertragungsstrecke
mit einem Referenzmuster korre liert, das mit dem Testmuster identisch
oder zum Testmuster invers ist. Das Maximum der erhaltenen Kreuzkorrelationsfunktion
wird bezüglich
seiner Lage in bezug auf den Anfang der jeweiligen Zelle und bezüglich seiner
Höhe ausgewertet.
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Mit einem solchen Verfahren lassen
sich zwar Qualitätsparameter
der Übertragungsstrecke ermitteln,
nicht jedoch die Zuverlässigkeit
der Informationsübertragung
durch die verwendeten Kommunikationsmittel testen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren zum Testen der Zuverlässigkeit der Informationübertragung
in einem System bereitzustellen, mit dem die Funktionsfähigkeit
der einzelnen Kommunikationsmittel überprüft und deren Funktionsgrenzen
ermittelt werden können.
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Diese Aufgabe wird durch das Verfahren nach
Anspruch 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß werden also zum Testen der
Zuverlässigkeit
der Informationsübertragung nicht
nur Daten über
die Verbindungsleitungen und Kommunikationsmittel zu den einzelnen
Modulen des Systems übertragen,
um festzustellen, ob die einzelnen Verbindungen funktionieren und
die Module ansprechbar sind, sondern es werden zumindest Teile der
zu übertragenden
Informationen mit einer vom Normalbetrieb abweichenden, erhöhten Übertragungsfrequenz
zu den Modulen gesendet, so daß aus
den von den Modulen zurückgesendeten
Antwortinformationen ermittelt werden kann, inwieweit fehler- oder toleranzbehaftete
Informationen bei der Übertragung
durch die verwendeten Kommunikationsmittel im jeweils angesprochenen
Modul noch erkannt werden. Hiermit läßt sich die Zuverlässigkeit und
Robustheit des Systems gegenüber
Störungen bei
der Informationsübertragung
feststellen.
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Durch die beim Testen erhöhte Übertragungsfrequenz
läßt sich
nicht nur grundsätzlich
die Zuverlässigkeit
der Informationsübertragung überprüfen, sondern
es kann auch die maximale Übertragungsfrequenz
festgestellt werden, in dem beispielsweise die Übertragungsfrequenz nach und
nach schrittweise so lange erhöht
wird, bis die ersten Übertragungsfehler
festgestellt werden. Dies ist insbesondere bei Sicherheitssystemen
für Kraftfahrzeuge zweckmäßig, bei
denen es im Falle eines gefährlichen
Unfalls erforderlich ist, die Schutzeinrichtungen innerhalb kürzester
Zeit zu einem genau definierten Zeitpunkt zu betätigen.
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Um festzustellen, inwieweit das System Schwankungen
in der Übertragungsfrequenz
zuläßt, ohne
einen Fehler zu melden, ist bei einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung vorgesehen, daß zu den
Modulen eine die gewählte Übertragungsfrequenz
angebende Taktinformation und eine Steuerinformation übertragen
werden, wobei die Übertragungsfrequenz
der Steuerinformation zumindest teilweise von der durch die Taktinformation
festgelegten Übertragungsfrequenz
abweicht.
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Mit dieser Vorgehensweise wird jedem
Modul einerseits mitgeteilt, mit welcher Übertragungsfrequenz die folgende
Steuerinformation gesendet wird, während andererseits die Steuerinformation
tatsächlich
(auch) mit einer davon abweichenden Übertragungsfrequenz übermittelt
wird. Hierdurch läßt sich
testen, in wie weit das Modul die Steuerinformation mit einem der
vorgegebenen Übertragunsfrequenz
entsprechenden Übernahmetakt
fehlerfrei übernehmen
kann. Bei diesem Test ist es besonders vorteilhaft, wenn die einen
Adreß-
und einen Steuerteil enthaltende Steuerinformation so übertragen wird,
daß einmal
die Steuerinformation und ein anderes Mal die Adreßinformation
mit einer von der vorgegebenen Übertragungsfrequenz
abweichenden Übertragungsfrequenz
gesendet wird.
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Hiermit läßt sich unter anderem überprüfen, ob
das Modul die mitgeteilte Übertragungsfrequenz zuverlässig erkennt
und den Übernahmezeitpunkt
für die
einzelnen Bits der Steuerinformation fehlerfrei wählt.
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Mit einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung läßt sich überprüfen, ob
die einzelnen Module im Falle fehlerhafter Taktinformationen eine
hierfür
vorgesehene Übertragungsfrequenz zuverlässig benutzen.
Hierzu ist vorgesehen, daß die Taktinformation
gezielt fehlerhaft und die Steuerinformationen mit einer Standardübertragungsfrequenz gesendet
werden und daß das
angesprochene Modul die Antwortinformation in Folge der fehlerhaften Taktinformation
mit einer erhöhten Übertragungsfrequenz
zurücksendet,
so daß die Übertragungsfrequenz
und die Antwortinformation ermittelt und ausgewertet werden kann.
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Werden beim erfindungsgemäßen Testen der
Zuverlässigkeit
der Informationsübertragung
alle Module eines Systems nacheinander angesprochen, so läßt sich
die Anzahl der ansprechbaren Module mit der Sollanzahl der Modu le
im System vergleichen. Hiermit läßt sich
feststellen ob das Systems vollständig ist oder ob eines der
Module ausgefallen ist. Außerdem
läßt sich
insbesondere nach den Aufbau des Systems oder nach einer Wartung
feststellen, ob zuviel Module vorhanden sind.
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Wird das erfindungsgemäße Verfahren
bei einem System angewendet, bei dem die einzelnen Module in Reihe
hintereinander so in einem Busstrang liegen, daß die zu übertragenden Informationen
von einem Modul zum nächsten
weiter gesendet werden, so läßt sich
die Zeit zum Überprüfen der
Zuverlässigkeit
der Informationsübertragung
deutlich dadurch verkürzen,
daß jeweils
nur das letzte Modul, also das von der Zentraleinheit am weitesten
entfernte Modul jedes Busstranges angesprochen wird. Mit diesem
schnellen vereinfachten Test lassen sich nicht nur die Verbindungen
zu den angesprochenen Modulen, sondern auch die Sende- und Empfangsmittel
der in der Verbindung liegenden Module überprüfen, da diese die empfangenen
Signale jeweils weitersenden müssen.
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Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise
anhand der Zeichnung näher
erläutert.
In dieser zeigen:
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1 ein
schematisches Blockschaltbild eines dezentralen Systems,
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2 ein
schematisches Blockschaltbild eines Moduls für das System nach 1 und
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3a – 3f Diagramme zur Darstellung
der beim erfindungsgemäßen verfahren
benutzten Informationsstruktur.
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In den verschiedenen Figuren der
Zeichnung sind einander entsprechende Schaltungselemente mit gleichen
Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt
ein dezentrales System mit einer Zentraleinheit 10 und
einer Vielzahl von peripheren Modulen 11, die über Leitungsabschnitte 12 unter einander
und mit der Zentraleinheit 10 verbunden sind.
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Entsprechend 2 umfaßt jedes periphere Modul 11 einen
Sende/Empfangs-Kreis 13, dessen Eingangs/Ausgangs-Anschlüsse 14 die
Eingangs/Ausgangs-Anschlüsse
des peripheren Moduls 11 bilden. Mit dem Sende/Empfangs-Kreis 13 ist
eine Informationsverarbeitungsschaltung 15 in nicht näher dargestellter
Weise verbunden, um von der Zentraleinheit 10 gesendete
Informationen zu erhalten und Antwortinformationen an die Zentraleinheit 10 zurückzusenden.
Ein Ausgang der Informationsverarbeitungsschaltung 15 ist über eine
Steuerleitung 16 in einen Treiberkreis 17 angelegt,
dessen Ausgang einen Steuerausgang 18 des peripheren Moduls 11 bildet.
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In einem Sicherheitssystem für Kraftfahrzeuge
ist der Treiberkreis 17 beispielsweise eine Endstufe zur
Auslösung
einer Schutzeinrichtung, wie z. B. Airbag, Gurtstraffer, Überrollbügel und
dergleichen. In diesem Fall sind an den Steuerausgang 18 Auslösemittel,
wie z. B. die sogenannte Zündpille
eines Gasgenerators einer Schutzeinrichtung angeschlossen.
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Um über einen der beiden Leitungsabschnitte 12 am
Eingangs/Ausgangs-Anschluß 14 des
Moduls 11 bzw. des Sende/Empfangs-Kreises 13 empfangene
Informationen über
den anderen Eingangs/Ausgangs-Anschluß 14 weitersenden
zu können,
ist jeder Eingangs/Ausgangs-Anschluß 14 mit einem Eingang
eines ersten bzw. zweiten Sendetreibers 20, 21,
sowie mit dem Ausgang des zweiten bzw. ersten Sendetreibers 21, 20 verbunden.
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Um das Modul 11 gegen Überspannungen und
Störimpulse
zu schützen,
sind an die Eingangs/Ausgangs-Anschlüsse 14 C-Schutzschaltungen 19 angeschlossen,
die jeweils durch das C-Glied, also den Kondensator, angedeutet
sind. Die C-Schutzschaltungen 19 bilden dabei mit einem
Ausgangswiderstand oder einer Ausgangsimpedanz des jeweils vorangehenden
Sende/Empfangs-Kreises 13 eine
RC-Schaltung.
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Die Sende/Empfangs-Kreise 13 der
einzelnen Module 11 sind also über die Leitungsabschnitte 12 in
Reihe liegend miteinander verbunden und bilden so einen linienförmigen Busstrang 22.
Je nach der räumlichen
Verteilung der einzelnen Module können diese gemeinsam in einem
einzigen Busstrang 22 zusammengefaßt sein oder zweckmäßiger Weise mehrere
Busstränge 22 bilden.
Beispielsweise sind bei einem Sicherheitssystem für Kraftfahrzeuge
die der rechten und der linken Fahrzeugseite zugeordneten Schutzeinrichtun gen
jeweils in einem Busstrang 22 zusammengefaßt, wobei
auch, je nach Anordnung der Zentraleinheit 10 im Fahrzeug,
die den Vordersitzen und Rücksitzen
zugeordneten Module 11 eigene Busstränge 22 bilden können.
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Während
des normalen Betriebs des Systems erfolgt die Informationsübertragung
von der Zentraleinheit 10 zu einem ausgewählten Modul
in der Weise, daß zunächst eine
von einem eine Impulsfolge darstellenden Synchronwort S gebildete Taktinformation
und anschließend
eine von einem Datenwort D gebildete Steuerinformation an das ausgewählte Modul übertragen
wird. Wie 3a zeigt, umfaßt das Synchronwort
beispielsweise 8 Bit, die abwechselnd den Wert „1" und „0" annehmen. Das Synchronwort weist somit
die Struktur 1-0-1-0-1-0-1-0 auf. Je nach dem Aufbau und der Programmierung
des Systems kann das eine Impulsfolge darstellende Synchronwort
S auch mehr oder weniger Impulse oder Bit umfassen. Das Datenwort D
enthält
die Adresse des jeweiligen Moduls 11 und eine Steuerinformation.
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Bei einem Sicherheitssystem für Kraftfahrzeuge
zeigt diese Steuerinformation im Normalbetrieb beispielsweise einen
Selbsttestbetrieb an und überträgt im Falle
eines gefährlichen
Unfalls eine Auslöseinformation,
aus der jedes Modul 11 erkennt, ob die zugeordnete Schutzeinrichtung
betätigt
werden soll oder nicht. Aus dem Synchronwort S leitet jedes Modul 11 bei
jeder Informationsübertragung
einen Übernahmetakt
für das
folgende Datenwort D ab. Während
eines Selbsttests des Systems sendet das angesprochene Modul 11 ein
Datenwort A als Antwort an die Zentraleinheit 10 zurück. Der
Sendebetrieb wird dabei von dem angesprochenen Modul 11 nach
einer an das Empfangsende anschließenden Sendeverzögerung ΔS aufgenommen.
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Bei der Informationsübertragung
von der Zentraleinheit 10 zu einem ausgewählten Modul 11 tritt
bei jeder Weiterleitung der gesendeten Information durch ein im
Busstrang 22 zwischen dem ausgewählten Modul 11 und
der Zentraleinheit 10 liegenden Modul 11 eine
Signalverzögerung
auf, die durch die durch das zusammenwirken der C-Schutzschaltungen 19 mit
den Ausgangsimpedanzen der vorangehenden Sende/Empfangskreise 13 bewirkt
wird. Diese Signalverzögerungen
sind für
den Empfang der von der Zentraleinheit übertragenen Information praktisch
ohne Bedeutung, da jedes Modul 11 den Übernahmetakt für das gesendete
Datenwort D unmittelbar vorher aus dem zugeordneten Synchronwort
S ableitet. Diese Übermittlung
des Sendetakts hat den Vorteil, daß die Übertragungsgeschwindigkeit,
also die Übertragungsfrequenz
frei gewählt
werden kann, je nach dem, wie schnell die von der Zentraleinheit 10 gesendete
Information zu den einzelnen Modulen 11 gefangen soll.
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Beispielsweise ist es bei einem Sicherheitssystem
für Kraftfahrzeuge
zweckmäßig, während eines
Selbsttests oder einer laufenden Überwachung des Systems eine
relativ langsame Übertragungsfrequenz
zu verwenden, während
im Auslösefall,
also bei einem gefährlichen
Unfall, die Informationsübertragung
mit einer wesentlich erhöhten Übertragungsfrequenz
vorgenommen werden kann, so daß in
diesem Fall die Betätigung
der einzelnen Schutzeinrichtungen möglichst schnell zu einem genau
definierten Zeitpunkt während
des Unfallverlaufs erfolgen kann.
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Bei einem störungsfreiem normalen Betrieb sendet
ein angesprochenes Modul 11 das Antwort-Datenwort A mit
einer Übertragungsfrequenz, die
dem zum Empfang des Datenworts D ermittelten Übernahmetakt entspricht.
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Hat ein tatsächlich oder scheinbar angesprochenes
Modul 11 in Folge von Störimpulsen oder dergleichen
ein Synchronwort S nicht richtig interpretiert, ist es also nicht
gelungen, aus dem Synchronwort S einen Übernahmetakt abzuleiten, so
erfolgt der Sendebetrieb des Moduls 11 mit einer sehr hohen Übertragungsfrequenz,
um sicherzustellen, daß der
jeweilige Busstrang 22 möglichst schnell wieder für einen ordnungsgemäßen Informationsübertragungsbetrieb
frei wird.
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Das bei einem Selbsttest- oder Systemsüberwachungsbetrieb
von einem der Module 11 zurückgesendete Antwort-Datenwort
A wird auf seinem Weg zur Zentraleinheit 10 durch die weiterleitenden Module 11 ebenfalls
verzögert.
Die Signallaufzeit von der Zentraleinheit 10 zum Modul 11 und
von diesem zurück
zur Zentraleinheit 10 hat also eine Laufzeitverzögerung ΔL zur Folge,
die zusammen der mit der Sendeverzögerung ΔS einen Antwortverzögerung ΔA ergibt,
die in der Zentraleinheit 10 für jedes Modul 11 gespeichert
ist und die den Beginn des Empfangsbetriebs der Zentraleinheit 10 festlegt.
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Um bei dem beschriebenen System auch
die Zuverlässigkeit
und nicht nur die Funktionsfähigkeit der
Informationsübertragung
sowie die für
einen störungsfreien
Informationsübertragungsbetrieb
zulässigen
Abweichungen von den jeweils vereinbarten Übertragungsbedingungen austesten
zu können, wird
erfindungsgemäß ein Testbetrieb
durchgeführt, bei
dem die Informationsübertragung
zu den Modulen 11 mit vom Normalbetrieb abweichenden Übertragungsbedingungen
erfolgt.
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Zunächst läßt sich eine maximale Übertragungsfrequenz,
mit der das System noch fehlerfrei arbeitet, dadurch ermitteln,
daß die
von der Zentraleinheit 10 vorgegebene Übertragungsfrequenz schrittweise
erhöht
wird.
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Hierbei werden sämtliche Module 11 des Systems
nacheinander mit der selben erhöhten Übertragungsfrequenz
angesprochen und der fehlerfreie Empfang der Antwort-Datenworte
A von den einzelnen Modulen 11 wird überwacht. Sobald für eine erhöhte Übertragungsfrequenz
eines der Module 11 nicht fehlerfrei antwortet, wenn also
das vom Modul 11 zurückgesendete
Datenwort A nicht fehlerfrei von der Zentraleinheit 10 empfangen
werden kann, ist die maximale Übertragungsfrequenz überschritten.
Damit wird die unmittelbar vorher verwendete erhöhte Übertragungsfrequenz als maximale Übertragungsfrequenz
des Systems festgestellt.
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Um festzustellen, wie weit die Übertragungsfrequenz
des Datenworts D von dem durch das Synchronwort S vorgegebenen Übernahmetakt
des Moduls 11 abweichen darf, ohne das eine Fehlinterpretation
des Datenworts D auftritt, werden beispielsweise wie in 3b gezeigt, die der Moduladresse
entsprechenden ersten vier Bit mit einer erhöhten Übertragungsfrequenz gesendet,
während
die der eigentlichen Steuerinformation entsprechenden letzten vier Bit
mit der durch das Synchronwort S vorgegebenen Übertragungsfrequenz gesendet
werden. Auf diese Weise läßt sich
insbesondere feststellen, ob bei derartigen Abweichungen von den üblichen Übertragungsbedingungen
noch das gewünschte
Modul 11 angesprochen werden kann, oder ob sich ein anderes
Modul 11 angesprochen fühlt,
das nicht gemeint war.
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Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die ersten
vier Adreßbit
des Datenworts D mit der vorgegebenen Übertragungsfrequenz zu senden,
während die
die Steuerinformation enthaltenden letzten vier Bit mit einer erhöhten Frequenz übertragen
werden. Hiermit läßt sich
feststellen, ob das Modul die übermittelte
Steuerinformation trotz der Abweichungen von den normalen Übertragungsbedingungen
richtig interpretiert. Diese Tests lassen sich auch durchführen, wenn
die ersten vier Bit des Datenworts D die Steuerinformation und die
letzten vier Bit die Adresse enthalten. Je nach der Anzahl der Module 11 im
System und der Komplexität
der Steuerinformation können
für die
Adresse und die Steuerinformation auch mehr oder weniger Bit verwendet
werden. Außerdem ist
das Datenwort D nicht auf acht Bit beschränkt, sondern kann je nach Bedarf
mehr oder weniger Bit enthalten.
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Ein weiterer Test besteht darin,
daß jedes
Bit des Datenworts mit einer anderen Übertragungsfrequenz gesendet
wird, wobei die Übertragungsfrequenz
vom ersten zum achten Bit hin – wie
in 3d angedeutet – erhöht werden
kann oder nicht dargestellter Weise in gleicher Richtung abnimmt.
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Bei diesen Tests liegen die Abweichungen der Übertragungsfrequenz
von der vorgegebenen Übertragungsfrequenz
vorzugsweise im Bereich von ± 10%
der vorgegebenen Übertragungsfrequenz.
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Da es für die Zuverlässigkeit
der Informationsübertragung
in dem System wichtig ist, daß die einzelnen
Module 11 infolge von Störimpulsen den jeweiligen Busstrang 22 nicht
unnötig
lange blockieren, ist es zweckmäßig, auch
das Umschalten des Moduls 11 auf die vorgesehene erhöhte Übertragungsfrequenz
zu überprüfen. Hierzu
wird wie in 3e beispielsweise
dargestellt ist, ein gestörtes
Synchronwort S und ein fehlerfreies Datenwort D an ein Modul 11 übertragen.
Da das angesprochene Modul 11 aus dem Synchronwort keinen Übernahmetakt
ableiten konnte, sendet es mit der für einen Störfall vorgesehenen hohen Übertragungsfrequenz
seine Antwort zur Zentraleinheit 10.
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Obwohl in der Zeichnung eine relativ
langsame Übertragungsfrequenz
dargestellt ist, werden die Module 11 zum Überprüfen des
Umschaltens auf die erhöhte Übertragungsfrequenz
zweckmäßigerweise mit
der für
eine Synchronisationsstörung
vorgesehenen erhöhten Übertragungsfrequenz
durchgeführt.
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Um festzustellen, ob die für die einzelnen Module 11 in
der Zentraleinheit 10 gespeicherten Antwortverzögerungen ΔA richtig
sind, also nicht fehlerhaft gespeichert sind oder sich in Folge
von Alterungs- und/oder Umwelteinflüssen geändert haben, ist es außerdem möglich, in
einem entsprechendem Testbetrieb den Empfangsbeginn für die Antwort
jedes Moduls 11 abweichend vom durch die Antwortverzögerung ΔA des entsprechenden
Moduls 11 vorgegebenen Empfangsbeginn festzulegen. Beispielsweise
kann wie in 3f angedeutet
der Empfangsbeginn E so festgelegt werden, daß er vor Ablauf der Antwortverzögerung ΔA liegt.
Die Abweichung des Empfangsbeginns E für den Testbetrieb von dem durch
die Antwortverzögerung ΔA festgelegten
Empfangsbetrieb kann hierbei in Abhängigkeit von der Übertragungsfrequenz
beispielsweise auf ein Viertel oder ein Drittel der Taktlänge festgelegt
werden.
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Werden bei den beschriebenen Tests,
von denen bei jeder Inbetriebnahme des Systems alle oder einzelne
durchgeführt
werden können,
alle Module 11 angesprochen, so läßt sich auch überprüfen, ob
alle Module 11 im System ansprechbar sind. Stimmt die Anzahl
der angesprochenen Module 11, die geantwortet haben, mit
der Gesamtanzahl der Module 11 im System überein,
so spricht dies für
einen fehlerfreien Zustand des Sytems. Lassen sich umgekehrt einzelne
Module 11 des Systems nicht ansprechen, so liegen entsprechende
Störungen
vor, die dem Benutzer des Systems angezeigt werden können. Eine Überprüfung der
Vollständigkeit
des Systems läßt sich
auf diese Weise immer dann durchführen, wenn die Zentraleinheit 10 nacheinander
alle Module 11 des Systems anspricht, um diese zu programmieren,
zu testen oder einzustellen.
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Obwohl es bevorzugt ist, alle Module 11 des Systems
bei der Überprüfung der
Zuverlässigkeit
der Informationsübertragung
im System anzusprechen, ist es auch möglich, in einem vereinfachten,
dafür aber
sehr schnellen verfahren nur die jeweils letzten Module 11 eines
Busstranges 22 anzusprechen, wodurch sich ein zuverlässiger Sendebetrieb
der in den einzelnen Bussträngen
liegenden Sende/Empfangs-Kreisen 13 in der Module 11 feststellen
läßt.
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Obwohl das erfindungsgemäße Verfahren anhand
eines dezentralen Systems mit linienförmigen Bussträngen beschrieben
wurde, läßt sich
das Verfahren auch bei ringförmigen
Bussträngen
einsetzen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Testen oder Überprüfen der
Zuverlässigkeit
der Informationsübertragung
in einem System ermöglicht
es, Rückschlüsse auf
die übertragungsqualität der Sendemittel
der Zentraleinheit 10 und der Sende/Empfangs-Kreise 13 aller
oder ausgewählter
Module 11 zu ziehen und frühzeitig auf Mängel im
System zu reagieren.