DE19655101A1 - Verfahren zur biologisch-mechanischen Restmüllverwertung und -behandlung mit der Kombination von Vergärung, Nachrotte und Tiefstkälterecycling - Google Patents
Verfahren zur biologisch-mechanischen Restmüllverwertung und -behandlung mit der Kombination von Vergärung, Nachrotte und TiefstkälterecyclingInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Verfahrenskombination von mindestens zwei der in der
Benennung aufgezählten technischen Abfallbehandlungsverfahren. Vorteilhaft, aber nicht
zwingend notwendig, ist der Aufbau der kombinierten Verfahren an einem Ort.
Erst durch diese neuartige Verfahrenskombination ist die weitestgehende stoffliche Verwer
tung der im Restmüll enthaltenen Stoffe möglich. Dabei kann unter energetischer Nutzung
eines Verwertungsproduktes (Biogas) ohne weitere Zuführung von externer Energie gearbei
tet werden.
Die Erfindung ist unter ökonomischen Gesichtspunkten aber auch im Hinblick auf Umwelt
schutzziele, insbesondere auf die auch gesetzliche Zielsetzung des Aufbaus einer Kreislauf
wirtschaft und angesichts der durch kostspielige, volkswirtschaftlich kontraproduktive und
technisch weit aufwendigere Restmüllbehandlungsmethoden hervorgerufene Abfallgebüh
rensteigerungen von allgemeinem öffentlichem Interesse. Das Kompartiment Vergärung er
möglicht einen weitgehenden biologischen Abbau nativorganischer Restbestandteile ohne die
Geruchsprobleme aerober Verfahren, da es sich um eine (für die Methangewinnung zwangs
läufig) geschlossene Teilanlage handelt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Anforderungen weitestgehender umweltver
träglicher Abfallverwertung (vgl. TA Siedlungsabfall, Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz)
auch bezogen auf den Restmüll in umfassender Weise und möglichst wirtschaftlich gerecht zu
werden. Abfälle die wirtschaftlich sortenrein getrennt erfasst und stoffstromspezifisch behan
delt bzw. in Recyclingverfahren verarbeitet werden können, bedürfen einer Behandlung in
dieser Verfahrenstechnik nicht. Sie ist ausdrücklich für das trotz getrennter Wertstofferfas
sung anfallende i.d.R. als "Restmüll" bezeichnete Stoffgemisch konzipiert. Ähnliche Gemische
und andere Einzelabfälle können jedoch zugeführt und mitverwertet werden.
Von herkömmlichen Verfahren der sog. "kalten Restmüllbehandlung" unterscheidet sich die
Erfindung u. a. darin, dass jene statt auf die Verwertung primär in Richtung eines Unschäd
lichmachens der Restabfälle vor einer Deponierung zielen. Dabei werden aerobe biologische
Abbauprozesse v.a. für die Reduktion der Kohlenstoff- und Wasseranteile im zu behandeln
den Restmüll in unterschiedlich abgewandelten Kompostierungs- und Rotteverfahren nutzbar
gemacht. Es handelt sich allerdings wegen des aufzuwendenden Energieeinsatzes und des
sen vorwiegenden zusätzlichen Bezug von außen (Treibstoffe, Elektrizität etc.) sowie wegen
des ungenutzten Freisetzens v.a. von Kohlendioxid um keine nachhaltige Wirtschaftsweise.
Zudem liegt die Mengenreduktionsrate dort i.d.R. unter 50%, weshalb von einer weitgehen
den Verwertung bei den herkömmlichen Verfahren weder quantitativ noch qualitativ die Rede
sein.
Mit der nachfolgend beschriebenen Erfindung sind diese Mängel herkömmlicher Kaltbehand
lungsverfahren zu beheben. Sie zielt primär auf die nachhaltige Nutzbarmachung
(Verwertung) von Abfällen, die trotz Abfallvermeidung und Getrennterfassung von Wertstoffen
noch als Gemische anfallen. - Die Unschädlichmachung des Outputs ergibt sich als wichtiger
Nebeneffekt. Zudem werden weitere Umweltschutzziele (Emissionsminderung, Ressourcen
schonung, rationelle Energieverwendung) weit besser als mit einzelnen herkömmlichen Be
handlungsverfahren erfüllt. Darüber hinaus können als Nebeneffekt mit der Verfahrenskombi
nation - je nach Zusammensetzung des Ausgangsmaterials - auch Energieüberschüsse in
Form von Wärme und/oder elektrischem Strom erzielt und nach außen abgegeben werden.
Daraus ergeben sich wichtige Optionen hinsichtlich der Nutzung von Biomasse und landwirt
schaftlichen Massenabfällen (Kovergärung).
Die genannte Verfahrenskombination kann in Modulen aufgebaut werden. Damit ist sie im
Aufbau und im Betrieb flexibel und wirtschaftlich an die tatsächlich im Einzugsgebiet anfallen
den Abfallmengen anzupassen.
Der Verfahrensablauf gliedert sich in:
- - trockene Grobsortierung (nicht biologisch abbaubare Wertstoffe werden zur sortenreinen Verwertung weitergegeben)
- - Zerkleinerung
- - nasse Feinsortierung (nicht biologisch abbaubare Wertstoffe werden zur sortenreinen Ver wertung weitergegeben, u. a. Kryorecycling mit Tiefstkälteversprödung für Verbundstoffe) und Suspendierung von Biomasse (Nass-Separation)
- - ein- oder zweistufige Vergärung (Hydrolyse und Methanisierung mit Biogasgewinnung)
- - Intensivnachrotte und evtl. Langzeit-Nachrotte (dabei ist die erste bakterielle Rottestufe durch die Vergärung ersetzt, was die Entstehung von Geruchsemissionen weitestgehend a priori vermeidet).
Die Verfahrenskombination kann beispielsweise entsprechend dem in Fig. 1 als Stofffluss
diagramm dargestellten Verfahrensablauf aufgebaut werden. Als Input wird zunächst im We
sentlichen von Restmüll ausgegangen, der sich i.d.R. aus Haus-Restmüll und Gewerbe-
Restmüll und somit aus einer vielfältigen Fülle verschiedenster Stoffe und Produkte zusam
mensetzt. Aufgrund des Verfahrenskompartiments Nass-Separation können auch feinkörnige,
breiige oder flüssige Abfällen (z. B. Gülle), Schlämme (z. B. Klärschlamm aus kommunalen Klär
anlagen) oder Rottereste (z. B. aus einer Altholz-Vorrotte), wie im Verfahrensfließbild als Opti
on angedeutet, an bestimmten Stellen der Verfahrenstechnik hinzugegeben werden. Die
Holz-Vorrotte z. B. nach dem Le-Pain-Verfahren unter Zuhilfenahme Ligninzerstörender Pilz
kulturen erfolgen.
Die luftoffenen Teile der Verfahrenstechnik sollten in einer geschlossenen Halle untergebracht
werden, damit Gerüche und die in der Anlage entstehenden Geräusche nach außen hin ab
gedämmt werden. Die insbesondere beim Entladen der Abfälle eventuell freiwerdenden Gerü
che sollten durch eine Absaugung über einen externen Biofilter (Kompostfilter) abgeführt wer
den, so dass im Anlieferungsbereich und in der übrigen Halle ein leichter Unterdruck besteht.
Die Abfälle werden inputseitig angeliefert und in der Halle aus den Transportfahrzeugen
ebenerdig entladen (Flachbunker). Störstoffe wie grobstückige Abfälle, Autobatterien etc.
werden dort bei der Sichtkontrolle direkt aussortiert. Bei Anlieferung von Sperrmüll ist eine
entsprechend ausgestattete mechanische Vorsortierung und Zerkleinerung evtl. vorgeschaltet
einzusetzen.
Da Restmüll aus dem Siedlungsbereich häufig zusätzlich in Folientüten, Säcken u.ä. einge
packt ist, ist z. B. mit einer automatisch arbeitenden mechanischen Sackaufreißvorrichtung
zuerst für ein Entpacken der einzelnen Abfallteile zu sorgen. Die Aufbereitung im Haupt-
Inputstrang beginnt mit einer trockenmechanischen Grobsortierung durch geeignete techni
sche Kompartimente wie Siebe (Trommelsiebe, Rüttelsiebe), Rütteltische, Schrägtische,
(Förder-)Bänder oder auch Windsichter. Eine Kontrollsichtung kann durch Glasscheiben oder
über Videokameras erfolgen. Wertstoffe und erkannte schadstoffhaltige Teile können über
Durchgreife- oder Roboterarme aussortiert werden. Eine Handlesestrecke herkömmlicher Art
ist nicht erforderlich und sollte aus Arbeitsschutzgründen nicht eingesetzt werden. Um Staub-
und Geruchsemissionen zu vermeiden, ist die trockenmechanische Grobsortierung in einem
evtl. luftdichten Gehäuse bei leichtem Unterdruck durchzuführen. Die abgesaugte Luft wird
der Intensiv-Nachrottephase bzw. einem Biofilter zugeführt.
Durch die Zerkleinerung in einer Schneid- und Reissmühle werden auch kleine Eisenteile der
Magnetabscheidung (zweiter Magnetabscheider) zugänglich und kleinere "Päckchen" aufge
rissen. Die anschließende Auflösung in einem Pulper erbringt eine Leichtfraktion als Rechen
gut (Kunststoffe, Textilien) und eine durch Absinken abgetrennte Schwerfraktion (z. B. Sand,
Keramik, Glas).
Die aussortierten Wertstoffe und Problemstoffe werden mit Hilfe von ballistischen, elektroma
gnetischen und/oder optoelektronischen Sortiervorrichtungen (trockene Sortentrennung) und
in einem weiteren Sortierstrom über die Nassreinigung - kombinierbar mit einer Ultraschallrei
nigung - in weitere Fraktionen sortiert, um der stofflichen Verwertung zugeführt werden zu
können. Vor allem aussortierte Kunststoffverbundanteile - sie kommen "gewaschen" aus die
ser Aufbereitungsstufe - können dem Kryo-Recycling-Verfahren nach Prof. Rosin zugeführt
werden. Anfallendes Waschwasser aus dieser zweiten Stufe der Nass-Separation (Wäsche)
wird partiell als Prozesswasser im Kreise geführt und wegen seiner Organikanteile dem Ver
gärungsprozess zugeführt. Eine Zuführung von Wasser geschieht über die Abfallfeuchte im
Input. Je nach Wascheinrichtung können auch für die letzte Reinigungsstufe der Wäsche
Frischwasserzugaben erforderlich sein. Eine Wasserabgabe nach außen geschieht über den
Rotteverlust. Falls sich in der Methanisierung eine Aufsalzung einstellt, kann dort Wasser ab
gezogen und einem Verdampfer (als Bestandteil der mit Gasmotor-Abwärme betriebenen
Trocknung) zugeführt werden.
Eine anlagentechnische Kombination der Tiefstkälteversprödung bzw. des Kryo-Recyclings
mit der hier näher beschriebenen mehrstufigen mechanisch-biologischen Behandlung mit
Biogasverstromung ist auch hinsichtlich der möglichen Abwärmenutzung (Wärmetauscher
prinzip) für das Rosin-Verfahren von energetischer bzw. ökonomischer Bedeutung. Im Verfah
rensfließbild ist vereinfachend eine Wärmeversorgung für die Vortrocknung und das Kühlag
gregat eingezeichnet. Je nach eingesetzter Kryotechnik ist hier auch der direkte Einsatz von
Biogas möglich, um entsprechend hohe Temperaturen für ein effektiv arbeitendes Aggregat
zu erzeugen. Entlang der im Kryorecycling eingesetzten Kältekaskade ist v.a. die Auftrennung
von Verbundstoffen wie Kunststoff-Kunststoff-, Kunststoff-Metall-, Gummi-Metall-Verbunde
durch Versprödung bei extrem niedrigen Temperaturen (Abplatzen aufgrund unterschiedlicher
Wärmeausdehnungskoeffizienten) für die Stofftrennung von Bedeutung. Dem schließt sich
eine mechanische Sortierung an, z. B. durch Mahlen (Korngrößenhomogenisierung) und Zen
trifugieren. Insgesamt kann ein Großteil des Inputs als Sekundärrohstoffe in die industrielle
Produktion weitergegeben werden. Die im Diagramm angegebenen Prozentzahlen dienen nur
als Orientierungswerte.
Optional können korngrößenklassenhomogene Klärschlämme oder flüssige Gülle hinter der
Nass-Separation eingebracht werden. Diese Zugabe sollte vor dem Hygienisierungsschritt
erfolgen. Es ist nicht empfehlenswert, Schlamm oder Gülle schon in den Pulper einzubringen,
da dies für Verunreinigungen sorgt, die der möglichst sauberen Abtrennung von Wertstoffen
aus der Nass-Separation entgegenstünden.
Der Großteil der im Restmüll enthaltenen biologisch abbaubaren Anteile (bei der hier vorge
schlagenen zweistufigen Vergärung über 95%) wird über den Pulper in Suspension gebracht
und im Hygienisierbehälter etwa eine Stunde lang auf 70°C erhitzt. Im hier näher beschriebe
nen Beispiel wird in Bezug auf Papier- bzw. Zellstoffasern, die v.a. aus Einwegwindeln und
Verpackungsteilen stammen vereinfachend davon ausgegangen, dass diese ebenfalls die
Vergärung durchlaufen. Dies ist auch deshalb naheliegend, weil die Fasern zwar unter Ein
satz herkömmlicher evtl. verfeinerter Altpapieraufbereitungsschritte heraussortiert werden
können, ein wirtschaftlicher Absatz der erzielbaren Sekundärprodukte jedoch wegen des
überfluteten Altpapiermarkts unwahrscheinlich ist. Grundsätzlich ist die Abtrennung der Fa
sern nach der Nass-Separation möglich, wobei sich eine Schnittstelle nach der Hygienisierung
hierfür anbietet. Im Verfahrensfließbild sind Entnahmen (z. B. durch Absaugung) entsprechen
der Stoffströme durch den gekrümmten Pfeil in Richtung "Wäsche" repräsentiert.
Um eine hocheffiziente Vergärung zu erzielen, wird bei einem zweistufigen Vergärungsverfah
ren die Suspension in einer Zentrifuge oder einem Schneckenverdichter in einen Flüssigstrom
und einen Stoffstrom mit festen organischen Bestandteilen getrennt. Während der Flüssig
strom direkt in den Methanreaktor geführt wird, werden die noch festen Anteile mit Prozeß
wasser verdünnt und in den Hydrolysereaktor geleitet (Hydrolyse = Fett-, Zucker- und Eiweiß-
Spaltung in wässriger Lösung). Dem Hydrolysebehälter wird kontinuierlich ein Teilstrom ent
nommen und dieser z. B. durch eine weitere Zentrifuge in Flüssig- und Feststoffanteil getrennt.
Durch die Rückführung des Feststoffstromes in den Hydrolysereaktor durchlaufen die schwe
rer lösbaren Feststoffe diese Abbaustufe mehrmals.
Der Flüssigstrom aus der Hydrolyse wird ebenfalls in die zweite Vergärungsstufe, die Metha
nisierung in dem auf ca. 37°C gehaltenen Methanreaktor, geleitet. Hier entsteht durch bakte
riellen Abbau der organischen Substanz (Methangärung) Biogas mit ca. 60-70% Methananteil.
Der Biogas-Verwertung sollte eine Gasreinigung zur Entfernung von Schwefelwasserstoff
vorgeschaltet werden. Etwa ein Drittel des Biogases wird als sauberer Energieträger für die
Eigenversorgung der Verfahrenstechnik in einem Gasmotor verbrannt. Zur Entstickung ist ein
Abgaskatalysator einzusetzen. Der Gasmotor treibt einen Stromgenerator. Die Motor-
Abwärme wird zur Beheizung der Methanisierung und evtl. weiterer Kompartimente einge
setzt. Als Hydrolyse-Reststoffe werden die nach 1-3 Tagen noch nicht abgebauten Feststoffe
aus der Hydrolyse abgeschieden und einer Nachrotte zugeführt.
In einer intensiven Nachrotte (in Frage kommen z. B. Rottetunnel, Rottecontainer, eingehauste
Mietenrotte, evtl. auch das Brikollare-System) werden die durch Aerobier (sauerstoffliebende
Mikroorganismen) abbaubaren organischen Anteile in dem vorgeschlagenen Beispiel inner
halb von 2-3 Wochen weitgehend reduziert. Der Flächen- und Anlagenaufwand hierfür ist mit
ca. einem Fünftel weit geringer als bei der Restmüllrotte ohne Vergärung. Der Rotteverlust
(Wasserdampf und CO2) aus der Intensivrotte wird über den Kompostfilter an die Atmosphäre
abgegeben.
Der kurzen Intensivnachrotte schließt sich eine offene Langzeitnachrotte an. Die biologische
Restaktivität des weitgehend abgebauten Materials ist so gering, dass Gerüche oder klima
schädliches Methan nicht mehr entstehen. Als Rottefläche (auch für die oben erwähnte Al
tholz-Vorrotte) kann eine noch nicht rekultivierte Deponieoberfläche dienen, so dass keine
kosten intensive Zusatzfläche in Anspruch genommen werden muss. Falls eine Holz-Vorrotte
hinzu kombiniert wird, kann ein Teil des Hydrolyserests statt in die Intensivnachrotte als nähr
stoffreicher Rottestarter in der Holzvorrotte eingesetzt werden. Durch diesen Wechsel von
anaerobem und aerobem Abbau wird der Abbaugrad durch die Verfahrenskombination insge
samt erhöht. Der übrigbleibende Rotterest (ca. 5% des Inputs) ist weitgehend humifiziert. Die
Rottereste können zur Rückgewinnung von Nährstoffen (z. B. Phosphor), seltenen Elementen
oder Schwermetallen auch nach mehrjähriger Getrenntlagerung in Nachbehandlungsverfah
ren eingesetzt werden.
Die übrigen Sortierreste aus der vorgeschlagenen biologisch-mechanischen Verwertung und
Behandlung sind Inertmaterialien, die aufgrund der Nass-Separation bzw. Nassreinigung
weitgehend von organischen Verschmutzungen befreit sind und mit Kohlenstoffgehalten unter
3% direkt deponiefähig sind. Anzustreben ist jedoch auch hierfür eine stoffliche Verwertung,
beispielsweise in der Bauindustrie, da es sich v.a. um gereinigte unbelastete Sande handelt.
Mit dem vorgeschlagenen Restmüllverwertungs- und -behandlungsverfahren können auch
Stoffströme aus der Deponieumlagerung mitverwertet bzw. -behandelt werden.
Die entsprechend der obigen Beschreibung in Modulen aufgebauten Verfahrenslinien sind
auch zur Verwertung von Bioabfall und Grüngut einsetzbar, sobald die Restmüllmenge ent
sprechend sinkt. Einzelkomponenten der mechanischen Aufbereitung können dann über
sprungen oder ganz entfernt werden. Diese Umstellung liegt auch im betriebswirtschaftlichen
Interesse des Anlagenbetreibers, da sich die Erlössituation durch die höhere Biogasprodukti
on verbessert. Der Gasüberschuß kann zu Heizzwecken abgegeben oder im kompartiment
Blockheizkraftwerk (Gasmotor mit Generator) Verstromt und der Stromüberschuß in das Elek
trizitätsnetz abgegeben werden.
Bei dem vorgeschlagenen Restmüllbehandlungsverfahren handelt es sich auch um eine
Übergangstechnologie. Durch die auch finanziell vorteilhafte Möglichkeit-des modularen Auf
baus in dezentralen Kleinanlagen und ihre modulbezogen hohe Durchsatzflexibilität ergibt
sich eine schnelle Realisierung, kurze Bauzeiten und maximale Anpassungsfähigkeit im Anla
gen betrieb. Das konzeptionelle Ziel deckt sich mit betriebswirtschaftlichen Vorteilen: Bei wei
terschreitender Reduzierung der Restmüllmengen im Einzugsgebiet einer entsprechenden
Anlage können einzelne Module auf die Verwertung von Bioabfällen, Gülle oder Energiepflan
zen zur Biomassenutzung und zur dezentralen Energieversorgung umgestellt werden.
Claims (3)
1. Verfahrenskombination aus mechanischen, biologischen und tiefstkälteversprödungs
technischen Verfahrensschritten zur Restmüllverwertung und -behandlung mit immanenter
Energienutzung in form von Elektrizität und Wärme/Kälte.
2. Verfahrenskombination zur Restmüllverwertung und -behandlung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß Produkte und grobkörnige Wertstoffanteile durch eine trocken
mechanische Grobsortierung und eine naßmechanische Waschseparation aussortiert, das
Waschwasser und die gelösten Anteile durch Vergärung anteilig in Biogas umgesetzt, das
Biogas in elektrischen Strom und Wärme umgesetzt die erzeugte Elektrizität anteilig zum
Betrieb der elektrischen Antriebe eingesetzt, die erzeugte Wärme anteilig zur Betrieb von Hei
zungen (Methanreaktor, Trockner nach Naßseparation) und Wärmetauschern (Kühlaggregat)
eingesetzt, die trocken-, naß- und kältemechanisch abgetrennten Stoffe der weiteren stoffli
chen Verwertung zugeführt, die schwer abbaubaren organischen Anteile sowie daß Prozeß
wasser mehrfach im Kreise geführt, die in der Vergärung nicht abgebauten Anteile an der Luft
nachgerottet und der nahezu vollständige biologische Abbau der abbaubaren Reststoffanteile
u. a. durch die Dauer und Intensität der Nachrotte gewährleistet ist.
3. Verfahrenskombination zur Restmüllverwertung und -behandlung nach Anspruch 1
und Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Input der Verfahrenskombination auch
vorgerottetes Altholz, Gülle und Klärschlamm eingebracht werden können und Anlagen, die in
dieser Verfahrenskombination aufgebaut werden entsprechend flexibel an die sich wandelnde
Restmüllzusammensetzung anzupassen sind, wozu auch die Ergänzungsfähigkeit mit weiter
gehenden verfahrenstechnischen Wertstoff- und Reststoffaufbereitungskompartimenten so
wie die Energienutzung aus Biomasse zur dezentralen Energieversorgung über den Anlagen
betrieb hinaus zählt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996155101 DE19655101A1 (de) | 1996-02-02 | 1996-02-02 | Verfahren zur biologisch-mechanischen Restmüllverwertung und -behandlung mit der Kombination von Vergärung, Nachrotte und Tiefstkälterecycling |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1996155101 DE19655101A1 (de) | 1996-02-02 | 1996-02-02 | Verfahren zur biologisch-mechanischen Restmüllverwertung und -behandlung mit der Kombination von Vergärung, Nachrotte und Tiefstkälterecycling |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19655101A1 true DE19655101A1 (de) | 1999-10-28 |
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ID=7816497
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996155101 Withdrawn DE19655101A1 (de) | 1996-02-02 | 1996-02-02 | Verfahren zur biologisch-mechanischen Restmüllverwertung und -behandlung mit der Kombination von Vergärung, Nachrotte und Tiefstkälterecycling |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19655101A1 (de) |
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1996
- 1996-02-02 DE DE1996155101 patent/DE19655101A1/de not_active Withdrawn
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee | ||
8170 | Reinstatement of the former position | ||
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |