DE19654990A1 - Implantat zur kontrollierten Ableitung von Gehirnflüssigkeit - Google Patents
Implantat zur kontrollierten Ableitung von GehirnflüssigkeitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Implantat zur kontrollierten Ableitung von Gehirnflüssigkeit,
insbesondere zur Therapie des Wasserkopfes, nach dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1.
Unter einem Wasserkopf (lateinisch Hydrocephalus) versteht man die krankhaft er
höhte Ansammlung von Gehirnflüssigkeit im Inneren des Schädels. Dabei ist das
empfindliche Gleichgewicht von Gehirnflüssigkeitsproduktion und deren Aufnahme
gestört, so daß die Gehirnflüssigkeit permanent, intermittierend oder gelegentlich
unter krankhaft erhöhtem Druck steht.
Es ist bekannt, zur Therapie des Wasserkopfes ein Drainagesystem, das als "Shunt"
bezeichnet wird, zu implantieren. Ziel ist die Normalisierung des Drucks durch
Schaffung eines druckgesteuerten Abflusses. Der Shunt bildet dabei eine Einheit
aus einem Katheter und einem Ventil. Das erste freie Ende des Katheters wird durch
den Schädel und die harte Hirnhaut ins Innere des Gehirns geführt. Während der
Katheter hierzu auf seinem ersten freien Ende aus einem versteiften Material be
steht, geht der Katheter an dem oberen Rand des Schädels in einen Silikonschlauch
über, der flexibel im Körper verlegt werden kann. Auf seinem Verlauf ist ein Ventil
eingebracht, das einen druckgesteuerten Abfluß der Gehirnflüssigkeit bewirkt.
Die bisher verwendeten Ventile stellen eine Art Sicherheitsventil mit Rückflußsperre
dar. So sind beispielsweise Ventile bekannt, bei denen eine Kugel durch eine Feder
in einen Konus gedrückt wird. Liegt ein bestimmter Druck der Gehirnflüssigkeit am
Eingang des Ventils an, so wird die Kugel entgegen der Federkraft aus dem Konus
gedrückt, so daß Flüssigkeit durch das Ventil strömen kann. Bei bestimmten Ventilen
ist zusätzlich eine mechanische Verstellmöglichkeit von außen vorgesehen, bei der
der Öffnungsdruck, bei dem sich das Ventil zur Ableitung der Gehirnflüssigkeit öffnet,
in groben Bereichen verstellbar ist. In umgekehrter Flußrichtung wird durch den Ven
tilsitz der Kugel in dem Konus ein Rückfluß verhindert. Eine Verhinderung des Rück
flusses ist schon deshalb notwendig, da bereits ein Tropfen Blut ein derart mecha
nisch konstruiertes Ventil komplett verkleben und somit das Ventil funktionsunfähig
machen könnte. Es ist deshalb auch bekannt, vor dem Ventil eine Erweiterung des
Silikonschlauchs (Pumpkammer) und ein zusätzliches Rückschlagventil vorzusehen.
Durch pumpenartiges Drücken auf die Erweiterung können dann eventuelle Verun
reinigungen noch beseitigt werden.
Die Positionierung des Ventils im Körper ist im Prinzip beliebig. Es hat sich allerdings
als vorteilhaft erwiesen, die Ventile unter der Haut hinter dem Ohr einzusetzen. Das
von dem Ventil abgehende zweite freie Ende des Katheters wird von dort unter der
Haut in den Bauchraum geführt, wo die überschüssige Hirnflüssigkeit vom Körper
aufgenommen werden kann.
Seit nahezu 40 Jahren werden derartige Shunt-Systeme zur Therapie des Wasser
kopfes implantiert. Dennoch arbeiten bekannte Shunt-Systeme nicht zuverlässig,
sondern weisen im Alltagsbetrieb eine Überdrainage oder eine Unterdrainage auf.
Überdrainage bewirkt ein Leerlaufen des Gehirninneren, das spontane Entlastungs
blutungen und Kopfschmerzen zur Folge hat. Zudem kann eine Überdrainage zu
einem Zusammenfallen des Gehirninneren führen und damit Schädigungen des
zentralen Nervensystems hervorrufen (Schlitzventrikelsyndrom). Eine Unterdrainage
ist für den Patienten ebenfalls gefährlich, da durch den steigenden Druck Hirnsub
stanz zerstört werden kann. Allerdings ist durch eine mäßige Unterdrainage auch
eine Therapie möglich, da dann die natürlichen Vorgänge zur Absorption der Gehirn
flüssigkeit wieder angeregt werden können.
Das Problem der Über- bzw. Unterdrainage wird zum einen durch die bestehenden
Ventilkonstruktionen selber hervorgerufen. So weisen auch Ventile gleicher Baureihe
eine Streuung des Öffnungsdruckes auf. Zum anderen ist aber auch der optimal ein
zustellende Öffnungsdruck individuell von dem jeweiligen Patienten abhängig und
kann vor der Implantation des Shunt-Systems nicht bestimmt werden. Ein weiteres
Problem ist die Anpassung des hydraulischen Verhaltens des Implantats an unter
schiedliche Körperpositionen. So sinkt beim Aufrichten des Körpers zwar der Druck
im Gehirn, es wird aber durch die Höhendifferenz zwischen Eingang und Ausgang
des zum Bauch führenden Katheters ein zusätzliches Druckgefälle geschaffen. Auch
bei diesem Druckwert sollte das Ventil jedoch nur die gerade notwendige Flüssig
keitsmenge abführen.
Insgesamt hat der behandelnde Arzt nach der Implantation somit nur sehr einge
schränkte Möglichkeiten der Diagnose und Therapie. Eine nicht optimale Anpassung
des Ventils an den Patienten oder eine Fehlfunktion kann nur an symptomatischen
Beschwerden, z. B. Kopfschmerzen, oder in einem fortgeschrittenen Zustand durch
ein Computertomogramm erkannt werden. Selbst bei Ventilen mit mechanischer
Verstellmöglichkeit des Öffnungsdrucks stehen dem Arzt somit nur sehr ungenaue
Angeben zur Verfügung, wie er den neuen Öffnungsdruck einzustellen hat. Als letzte
Therapiemöglichkeit bleibt in den meisten Fällen nur eine erneute Operation, die
immer mit großen Belastungen und Risiken für den Patienten und hohen Kosten für
die Allgemeinheit verbunden sind.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein Implantat der gattungsge
mäßen Art zu schaffen, das eine verbesserte Überwachung und/oder Verstellung
des Ventils auch nach der Implantation ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 aufgeführten Merkmale gelöst.
Erfindungsgemäß ist eine Meßeinheit vorgesehen, an die ein Durchflußsensor ange
schlossen ist, der die durch den Katheter durchströmte Flußmenge pro Zeiteinheit
mißt, wobei die Meßeinheit zur Verstellung und/oder zur Überwachung des Ventils
mit einer Stelleinheit und/oder mit einer außerhalb des Körpers befindlichen Kontrol
leinheit zusammenwirkt. Die Erfindung schafft zusätzliche Überwachungsmöglich
keiten des Ventils. Zwar ist nämlich die Messung des Flusses für die Überwachung
des Implantats nicht zwingend erforderlich, da letztlich der Druck der Gehirnflüssig
keit die entscheidende Überwachungsgröße ist. Allerdings hat man durch die Fluß
messung doch eine zusätzliche Kontrollmöglichkeit der Funktion des Ventils.
Vorzugsweise besteht der Flußsensor aus einem definierten Strömungswiderstand
und einem Drucksensor, wobei der Drucksensor den Druckabfall an dem Strö
mungswiderstand mißt. Der durch den Drucksensor gemessene Differenzdruck ist
dann eine Funktion des Flusses, so daß der Durchfluß durch den Katheter auf diese
Weise bestimmbar ist. Eine andere bevorzugte Ausführungsform eines Durchfluß
sensors kann darin bestehen, daß der Durchflußsensor aus einem Kompensations
regler besteht, der den Differenzdruck zwischen dem Zufluß und dem Abfluß eines
Meßrohres über eine in das Meßrohr eingebrachte Zahnradpumpe ausregelt. Dieses
Kompensationsprinzip ist auch noch zur Messung kleinster Durchflußmengen geeig
net.
Eine weitere Lösung der obengenannten Aufgabe, für die ebenfalls selbständiger
Schutz beansprucht wird, besteht in den Merkmalen des Patentanspruchs 4. Erfin
dungsgemäß ist eine Meßeinheit vorgesehen, an die ein Lagesensor angeschlossen
ist, der die Lage des Körpers relativ zu dem Erdbeschleunigungsvektor mißt,
wobei die Meßeinheit zur Verstellung und/oder zur Überwachung des Ventils einer Stelleinheit und/oder mit einer außerhalb des Körpers befindlichen Kontrolleinheit zusammenwirkt. Als Maß für die Lage des Patienten kann beispielsweise der Diffe renzdruck zwischen dem ersten und dem zweiten freien Ende des Katheters dienen.
wobei die Meßeinheit zur Verstellung und/oder zur Überwachung des Ventils einer Stelleinheit und/oder mit einer außerhalb des Körpers befindlichen Kontrolleinheit zusammenwirkt. Als Maß für die Lage des Patienten kann beispielsweise der Diffe renzdruck zwischen dem ersten und dem zweiten freien Ende des Katheters dienen.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Meßeinheit und
die Stelleinheit in einer Telemetrieeinheit integriert sind, wobei zwischen der Tele
metrieeinheit und einer außerhalb des Körpers befindlichen Kontrolleinheit eine Da
tenübertragung und/oder eine Energieübertragung herstellbar ist. Durch die Teleme
trieeinheit sind somit umfassende Kontroll- und/oder Verstellmöglichkeiten des Im
plantats gegeben. So ist es in einem ersten Schritt möglich, in der Telemetrieeinheit
eine Meßeinheit vorzusehen, an die mindestens ein Sensor zur Messung minde
stens eines Zustandes des Implantats angeschlossen ist. So können zum Beispiel
der Druck am ersten freien Ende des Katheters und der Fluß durch den Katheter
gemessen und über die Telemetrieeinheit aus dem Körperinneren zu einer Kontrol
leinheit übertragen werden. Alternativ oder zusätzlich können mit der Telemetrieein
heit auch Stellwerte von der Kontrolleinheit zur Telemetrieeinheit übertragen werden,
die dann an die angeschlossenen Aktoren weitergeleitet werden. Insbesondere ist es
somit möglich, das Ventil als Stellventil auszuführen und somit den Fluß durch den
Katheter von außen zu verändern. Weiterhin ist es möglich, daß in der Telemetrie
einheit ein Regler vorgesehen ist, der das Stellventil selbständig in Abhängigkeit von
den erfaßten Meßwerten und einem Sollwert verstellt. Der Sollwert kann wiederum
über die Kontrolleinheit vorgegeben und verändert werden.
Das erfindungsgemäße Implantat weist gegenüber herkömmlichen Implantaten eine
Reihe von Vorteilen auf. So ist es möglich, das Verhalten des Implantats auch unter
Alltagsbedingungen zu erfassen und in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren.
Falls Abweichungen in dem Systemverhalten festgestellt werden, können die Ventil
eigenschaften in der gewünschten Weise verändert werden. Dies kann zum einen
ebenfalls über die Telemetrieeinheit durch entsprechend vorgesehene Aktoren ge
schehen, oder aber es sind entsprechende Verstellmöglichkeiten am Ventil vorgese
hen, die durch mechanische Einwirkungen von außen auf das Ventil verändert wer
den können. Falls ein entsprechend fein verstellbarer Aktor im Ventil vorhanden ist,
könnte durch eine gezielte Therapie die Resorptionsfähigkeit des Patienten reakti
viert werden. Dies ist durch eine leichte Unterdrainage möglich, die sich auf die pati
entenspezifischen Bedürfnisse erfindungsgemäß einstellen läßt. So kann im Idealfall
das Implantat im Laufe der Jahre überflüssig werden.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn zwischen der Telemetrieeinheit und der Kontrol
leinheit neben der Datenübertragung auch eine Energieübertragung möglich ist.
Hierdurch kann ein Akkumulator aufgeladen werden, der parallel zu einer im Im
plantat vorhandenen Batterie oder auch alleine zur Energieversorgung der im Im
plantat vorhandenen elektrischen und elektronischen Bauteile dient.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist das Ventil in der Telemetrieeinheit inte
griert. Insbesondere kann vorgesehen sein, daß das Ventil und die Telemetrieeinheit
eine integrierte Einheit bilden, an die das erste freie Ende und das zweite freie Ende
des Katheters anschließbar ist und die unter der Haut implantierbar ist. Als bevor
zugte Stelle zur Implantation wird eine Stelle hinter dem Ohr oder unter dem Schlüs
selbein gesehen.
An die Meßeinheit sind zweckmäßigerweise ein oder mehrere Drucksensoren ange
schlossen, die den Druckabfall an ein oder mehreren Stellen des Katheters messen.
So kann insbesondere ein Drucksensor vorgesehen sein, der den Druckabfall an
dem Ventil, den Absolutdruck der Gehirnflüssigkeit oder den Differenzdruck zwi
schen dem ersten und dem zweiten freien Ende des Katheters mißt. Hierbei werden
vorzugsweise mikromechanische Flußsensoren verwendet, die auf einem Silizium
chip integriert sind und somit in besonders kleiner Baugröße herstellbar sind.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß in die
Meßeinheit ein Meßwertspeicher integriert ist, in dem vergangene Meßwerte abspei
cherbar sind. Auf diese Weise können die Daten der an die Meßeinheit angeschlos
senen Sensoren auch unter Alltagsbedingungen erfaßt werden und bei einer Routi
neuntersuchung des behandelnden Arztes über die Telemetrieeinheit zu der Kon
trolleinheit übertragen werden. In der Kontrolleinheit kann dann eine Auswertung der
jeweiligen Meßdaten stattfinden, woraufhin dann weitere Therapieschritte festgelegt
werden können. Auf diese Weise ist bereits eine Überwachung herkömmlicher pas
siver Sicherheitsventile mit Rückflußsperre möglich.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Teleme
trieeinheit eine Recheneinheit aufweist, die die von der Meßeinheit erfaßten Meß
werte aufgrund vorgegebener Sollwerte auswertet. Beispielsweise kann der gemes
sene Durchfluß durch das Implantat mit einem vorgegebenen typischen Durchfluß
verhalten verglichen werden, wobei nur bei einer bestimmten Abweichung eine Ab
speicherung der jeweiligen Daten erfolgt. Auf diese Weise kann bei großen anfallen
den Datenmengen seitens der Meßeinheit eine Vorauswahl der relevanten Daten
getroffen werden, um möglichst über einen langen Zeitraum Daten in den Meßwert
speicher abspeichern zu können. Besonders vorteilhaft ist es, wenn in der Rechen
einheit Testroutinen implantiert sind, die die Funktionsfähigkeit des Implantats über
prüfen.
Um den Durchfluß durch den Katheter seitens der Telemetrieeinheit zu steuern,
kommen grundsätzlich drei Arten von Ventilen in Frage: Proportionalventile, Schalt
ventile und Überströmventile mit Veränderung der Ventilcharakteristik. Bei Proportio
nalventilen wird der Durchflußwiderstand kontinuierlich verstellt, beispielsweise durch
einen Stempel, durch eine in einen Konus bewegbare Kugel oder durch Quetschung
des Schlauches. Das Proportionalventil ist demnach aktiv, da es für die Arbeit gegen
den Flüssigkeitsdruck Energie benötigt. Demgegenüber weisen Schaltventile nur
einen geschlossenen Zustand und einen geöffneten Zustand auf, zwischen denen
hin- und hergeschaltet wird. Das Taktverhältnis zwischen beiden Zuständen be
stimmt den mittleren Durchfluß. Auch das Schaltventil ist demnach ein aktives Ventil,
da gegen den Flüssigkeitsdruck beim Schalten Arbeit aufgewendet werden muß. Bei
Überströmventilen mit Veränderung der Ventilcharakteristik handelt es sich dagegen
um passive Ventile mit aktiver Verstellung des Öffnungsdrucks. Das Ventil selbst ist
energielos, die Stellenergie kommt aus einem passiven Energiespeicher, beispiels
weise einer vorgespannten Feder.
Als Antrieb für die verschiedenen Ventilausführungen eignet sich z. B. ein soge
nannter Inchworm-Motor, der aus zwei piezoelektrischen Halteelementen besteht,
die im Gegentakt einen piezoelektrischen Stab in Abhängigkeit von dessen Ausdeh
nungsrichtung halten oder freigeben. Die Ausdehnung des piezoelektrischen Stabs
oder die Haltefunktion der Halteelemente werden dabei durch Anlegen einer Span
nung an die jeweiligen Piezoelemente erreicht. Eine andere Möglichkeit besteht
darin, daß der Antrieb ein ausdehnbarer Balg ist, wobei das Volumen aufgrund eines
Phasenübergangs des in dem Balg eingeschlossenen Mediums veränderbar ist. Der
Phasenübergang kann beispielsweise durch Aufheizung hervorgerufen werden, so
daß der Ventilsitz geschlossen oder geöffnet werden kann. Eine weitere Möglichkeit
des Antriebs besteht darin, daß der Antrieb ein miniaturisierter Elektromotor mit ei
nem selbsthemmenden Getriebe ist, wobei das selbsthemmende Getriebe die Rota
tionsbewegung der Motorachse in eine Linearbewegung des Stempels umwandelt.
Durch das selbsthemmende Getriebe braucht keine zusätzliche Energie für die Hal
tekraft des Stempels aufgebracht werden, so daß ein derartiger Antrieb besonders
energiesparend ist. Schließlich ist als Antrieb auch eine Tauchspule in einem per
manenten Magnetfeld denkbar.
Besteht somit eine Verstellmöglichkeit des Ventils, eröffnen sich für den behandeln
den Arzt völlig neue Therapiemöglichkeiten, da dieser nach Auswerten der von der
Telemetrieeinheit übertragenen Meßdaten den Durchflußwiderstand des Ventils neu
verstellen kann. Gegebenenfalls kann dies auch automatisch durch die Kontrollein
heit erfolgen.
Zusätzlich oder alternativ zu der Möglichkeit der Verstellung des Ventils durch die
Kontrolleinheit kann auch ein Regler vorgesehen sein, der in Abhängigkeit von min
destens einer gemessenen Zustandsgröße des Ventils und einem vorgegebenen
Sollwert eine Stellgröße für das Stellventil derart bestimmt, daß das Abflußverhalten
der Gehirnflüssigkeit dem Sollwert entspricht. Ein derartiger Regler kann in der Kon
trolleinheit oder aber auch in der Telemetrieeinheit integriert sein.
Falls der Regler in der Kontrolleinheit integriert ist, übernimmt dieser die Neueinstel
lung des Ventils bei einem Routinebesuch des behandelnden Arztes. Ist aber der
Regler in der Telemetrieeinheit integriert, kann die Telemetrieeinheit eine Verstellung
des Ventils aufgrund der aufgenommenen Meßdaten kontinuierlich und selbständig
vornehmen. In diesem Fall kann die notwendige Datenübertragung auf die Kontrol
leinheit auf ein Minimum beschränkt werden, da der in der Telemetrieeinheit inte
grierte Regler von sich aus eine optimale Funktion des Ventils gewährleistet. Den
noch wird es zweckmäßig sein, bei Routineuntersuchungen die unter Alltagsbedin
gungen aufgenommenen Meßdaten des Implantats zu dem Kontrollsystem zu über
tragen und außerdem seitens des Kontrollsystems eventuell einen neuen Sollwert für
den Regler vorzugeben.
Eine einfache Realisierungsform des Reglers könnte beispielsweise darin bestehen,
daß der Regler ein PI-Regler ist, der die Regeldifferenz zwischen einem vorgegebe
nen Druck-Sollwert und einem gemessenen Druck der Gehirnflüssigkeit in eine Stell
größe für den Antrieb des Stellventils umwandelt. Selbstverständlich sind aber auch
alle anderen Arten von geeigneten Reglertypen denkbar.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Teleme
trieeinheit und die Kontrolleinheit einen Schwingkreis mit jeweils einer Induktivität
aufweisen, wobei bei einer Übertragung von Meßwerten der Schwingkreis seitens
der Telemetrieeinheit und bei einer Übertragung von Stellwerten der Schwingkreis
seitens der Kontrolleinheit verstimmbar ist und daß die Datenübertragung berüh
rungslos durch induktive Kopplung der Induktivitäten erfolgt. Auf diese Weise ist eine
bidirektionale Datenübertragung ohne großen Energiebedarf seitens der Telemetrie
einheit möglich. Statt den Informationsgehalt der übertragenen Frequenz auszuwer
ten, kann man auch deren Energiegehalt zur Aufladung eines Akkumulators oder
eines Kondensators nutzen, die ihrerseits zur Energieversorgung der Telemetrieein
heit dienen. Auf diese Weise kann die Größe und das Gewicht der Telemetrieeinheit
weiter reduziert werden, da eine regelmäßig Aufladung eines in der Telemetrieein
heit vorgesehenen Energiespeichers bei den ohnehin notwendigen Kontrolluntersu
chungen möglich ist.
Die Kontrolleinheit ist zweckmäßigerweise an ein Computersystem angeschlossen,
das die übertragenen Meßwerte auswertet und das die zu übertragenden Stellwerte
berechnet. Beispielsweise kann die Kontrolleinheit aus einem handlichen Tastkopf
bestehen, der zur Datenübertragung in die Nähe der implantierten Telemetrieeinheit
geführt wird. In dem Tastkopf sind dabei nur die zur Datenübertragung notwendigen
Elemente enthalten, während in dem Computersystem die eigentliche Auswertung
stattfindet.
Weitere Eigenschaften und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. In dieser zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der an die Telemetrieeinheit ange
schlossenen Komponenten,
Fig. 2 ein Blockschaltbild der Telemetrieeinheit,
Fig. 3 ein elektrisches Prinzipschaltbild für die Datenübertragung von der
Telemetrieeinheit zur Kontrolleinheit,
Fig. 4 ein elektrisches Prinzipschaltbild für die Datenübertragung von der
Kontrolleinheit zur Telemetrieeinheit,
Fig. 5 eine schematische Darstellung des gesamten Implantats,
Fig. 6 eine schematische Darstellung eines Aktors und eines Stellventils,
Fig. 7 eine schematische Darstellung eines Proportionalventils,
Fig. 8 eine schematische Darstellung eines Schaltventils,
Fig. 9 eine schematische Darstellung eines Durchflußsensors und
Fig. 10 eine schematische Darstellung eines Durchflußsensors mit einem
Kompensationsregler.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung der an die Telemetrieeinheit angeschlos
senen Komponenten. Die Telemetrieeinheit 1 ist an einer geeigneten Stelle des Kör
pers unter der Haut des Patienten implantiert, wobei ein Tastkopf 2 zu der Oberflä
che der Haut ausgerichtet ist. Ein Katheter 3 ist durch die Schädeldecke 4 mit sei
nem ersten freien Ende 5 in das Innere des Gehirns geführt und ist unter der Haut
des Patienten derart verlegt, daß das zweite freie Ende 6 in dem Bauchraum des
Patienten endet. Auf dem Verlauf des Katheters 3 ist ein Ventil 7 eingebracht, des
sen Durchflußwiderstand mit einem Antrieb 8 veränderbar ist. Das Ventil 7 ist vor
zugsweise in der Nähe der Telemetrieeinheit implantiert oder bildet mit dieser eine
integrierte Einheit.
An die Telemetrieeinheit 1 sind drei Sensoren 9, 10, 11 angeschlossen, die ver
schiedene Zustände der in dem Katheter 3 fließenden Gehirnflüssigkeit erfassen. Mit
den Sensoren 9 und 11 ist der Druck im Bauchraum bzw. in dem Inneren des Ge
hirns meßbar, wohingegen mit dem Sensor 10 die Durchflußgeschwindigkeit in dem
Katheter 3 meßbar ist. Umgekehrt ist auch der Antrieb 8 mit der Telemetrieeinheit
elektrisch verbunden.
In der Nähe des Tastkopfes 2 kann im Bedarfsfall von außen auf die Haut des Pati
enten ein zweiter Tastkopf 12 aufgesetzt werden, der mit einer nicht näher darge
stellten Kontrolleinheit verbunden ist. Die Kontrolleinheit kann dabei beispielsweise
aus einem Computersystem bestehen.
Fig. 2 zeigt ein Blockschaltbild der Telemetrieeinheit. Die Telemetrieeinheit besteht
aus einer Meßeinheit 20, einem Regler 21, einer Speicher- und Recheneinheit 22,
einer Stelleinheit 23 und einer Kommunikationseinheit 24. An die Meßeinheit 20 sind
gemäß Fig. 1 die Sensoren 9, 10, 11 angeschlossen. In der Meßeinheit 20 findet
dabei eine Aufbereitung und eine AD-Wandlung der Sensorsignale statt. Die digita
len Meßwerte der Sensoren werden sodann sowohl an den Regler 21 als auch an
die Speicher- und Recheneinheit 22 weitergeleitet. Der Regler 21 setzt die Meßwerte
der Meßeinheit 20 aufgrund des entsprechenden Regelalgorithmus und in Abhän
gigkeit von dem vorgegebenen Sollwert in einen Stellwert um, der der Stelleinheit 23
zugeführt wird. Die Stelleinheit 23 wandelt den jeweiligen von dem Regler 21 gelie
ferten Stellwert mittels eines DA-Wandlers in einen analogen Wert um und bereitet
diesen entsprechend auf, so daß der analoge Stellwert an den Aktor 8 weitergeleitet
werden kann. Aufgrund des Aktors 8 findet gemäß Fig. 1 eine Veränderung des
Durchflußwiderstandes des Ventils 7 statt, so daß sich wiederum die Meßgrößen der
Sensoren 9, 10, 11 verändern und somit der Regelkreis geschlossen ist. Die Spei
cher- und Recheneinheit 22 erfaßt zusätzlich die digitalen Meßwerte und die digita
len Stellwerte und speichert diese in regelmäßigen Abständen ab. Zusätzlich führt
eine interne Recheneinheit eine Überwachung der erfaßten Werte durch und verän
dert gegebenenfalls die Parameter des Regelalgorithmus. Eine derartige Adaption
der Regelparameter kann auch auf die Fälle beschränkt werden, in denen eine Da
tenübertragung mit der externen Kontrolleinheit stattfindet. Für diesen Fall kann die
Recheneinheit also in die Kontrolleinheit ausgelagert werden.
Um eine Datenübertragung zwischen der Telemetrieeinheit und einer externen Kon
trolleinheit durchzuführen, wird gemäß Fig. 1 der Tastkopf 12 der Kontrolleinheit in
die Nähe des Tastkopfes 2 der Telemetrieeinheit gesetzt. Um die in der
Speicher- und Recheneinheit 22 gespeicherten Werte zu der Kontrolleinheit zu übertragen,
werden die Werte von der Kommunikationseinheit 24 aus der Speicher- und Re
cheneinheit 22 ausgelesen, für eine Datenübertragung und dem Tastkopf 2 zuge
führt. Eine nähere Beschreibung der Datenübertragung findet sich dabei in Fig. 3. In
umgekehrter Weise wird auch eine Datenübertragung zwischen der Kontrolleinheit
und der Telemetrieeinheit hergestellt, eine entsprechende Beschreibung findet sich
in Fig. 4.
Fig. 3 zeigt ein elektrisches Prinzipschaltbild für die Datenübertragung von der Tele
metrieeinheit zu der Kontrolleinheit. Die Übertragungsrichtung ist durch den Pfeil A
angedeutet. Die in der Kommunikationseinheit 24 gewandelten Werte werden dem
Tastkopf 2 und dort einem Spannungs-Frequenzwandler 30 zugeführt, der einen
Schalttransistor 31 taktet, wodurch die Resonanzfrequenz des durch C und L1 gebil
deten Schwingkreises entsprechend der Taktfrequenz verändert wird. In dem
Tastkopf 12 wird hierdurch die Resonanzfrequenz des durch C und L2 gebildeten
Schwingkreises verstimmt, wobei die Sendeenergie durch den in dem Tastkopf 12
befindlichen Oszillator 34 geliefert wird. Über den Widerstand R wird die derart mo
dulierte Resonanzfrequenz über den Frequenz-Spannungswandler in Form einer
analogen Spannung der Kontrolleinheit 33 zugeführt.
Fig. 4 zeigt ein elektrisches Prinzipschaltbild für die Datenübertragung von der Kon
trolleinheit zu der Telemetrieeinheit. Die Übertragungsrichtung ist durch den Pfeil B
angedeutet. In diesem Fall wird die Frequenz des Oszillators 34 entsprechend den
zu übertragenden Werten der Kontrolleinheit 33 verändert. Die Datenübertragung
erfolgt ansonsten analog gemäß Fig. 3.
Fig. 5 zeigt eine schematische Darstellung des gesamten Implantats. Auf der oberen
Seite des Schädels ist in die Schädeldecke ein Loch 50 eingebracht, in die das erste
freie Ende 5 des Katheters 3 eingeführt ist. Der Katheter 3 ist unterhalb der Kopfhaut
verlegt und endet mit seinem zweiten freien Ende in dem Bauchraum. Die Teleme
trieeinheit und das Ventil bilden eine integrierte Einheit 51, die wie in Fig. 5 abgebil
det hinter dem Ohr des Patienten oder vorzugsweise auch unter dem Schlüsselbein
implantiert werden kann. Vor der integrierten Einheit 51 ist eine Erweiterung 52 in
dem Silikonschlauch vorgesehen, die zur Beseitigung eventueller Verstopfungen
oder Verklebungen pumpenartig gedrückt werden kann.
Fig. 6 zeigt eine schematische Darstellung eines Aktors 8 und eines passiven Ventils
7. Der Aktor 8 besteht aus einem miniaturisierten Elektromotor 60, der über die An
schlüsse 61 an- und ausschaltbar ist. Die Antriebswelle des Elektromotors 60 ist mit
einer Wellenkupplung 62 mit einer Spindelwelle 63 verbunden. Die Spindelwelle 63
weist ein Gewinde 64 auf, auf dem eine Spindelmutter 65 läuft. Die Spindelmutter 65
ist mit einem Hebelarm 66 gelenkig verbunden, der in die Ventilkammer 72 eines
Ventils 7 hineinragt und an dem Gehäuse 73 drehbar gelagert ist.
Das Ventil besitzt einen Zufluß 68, der in einen Konus 69 mündet. Der Konus 69 ist
durch eine Kugel 70 verschließbar, wobei die Anpreßkraft durch die Feder 71 aufge
bracht wird. Die Feder 71 ist mit dem in die Ventilkammer 72 hineinragenden Hebel
arm 66 verbunden, so daß durch Verstellung des Hebelarms die Anpreßkraft auf die
Kugel 70 veränderbar ist.
Zur Verstellung der Ventilcharakteristik wird eine Spannung an die Anschlüsse 61
angelegt. In Abhängigkeit von der Drehrichtung der Spindelwelle 63 kann dabei der
Öffnungsdruck des Ventils 7 vergrößert oder verringert werden. Bewegt sich demnach
die Spindelmutter 65 in die mit A gekennzeichnete Richtung, so vergrößert sich der
Öffnungsdruck, bewegt sich dagegen die Spindelmutter 65 in die mit B gekennzeich
nete Richtung, so verringert sich der Öffnungsdruck des Ventils 7.
Fig. 7 zeigt eine schematische Darstellung eines Proportionalventils. Das Proportio
nalventil besteht aus einem miniaturisierten Gleichstrommotor 80, dessen Welle eine
Gewindespindel 81 antreibt. Auf der Gewindespindel 81 läuft ein Gewindering 82 mit
einem Stempel 83, dessen Ende in einen Ventilsitz 84 hineinragt. Der Ventilsitz 84
ist umgeben von einem Ventilgehäuse 85 mit einem Zufluß 86 und einem Abfluß 87,
so daß der Durchflußwiderstand zwischen dem Zufluß 86 und dem Abfluß 87 durch
Verstellung des Ventilsitzes 84 veränderbar ist.
Fig. 8 zeigt eine schematische Darstellung eines Schaltventils. Das Schaltventil be
steht aus einem Ventilgehäuse 90, in dessen Inneren eine Membran 91 zwischen
zwei Zuständen hin- und herpendelt. Im ersten Zustand ist durch die Membran 91
der Zufluß 92 verschlossen, während im zweiten Zustand der Zufluß 92 geöffnet ist,
so daß Flüssigkeit durch das Ventilgehäuse 90 zum Ausfluß 93 strömen kann. Auf
der Membran 91 befindet sich eine umpolbare Spule 94. Dazu zentriert sind an den
angrenzenden Seitenwänden des Ventilgehäuse jeweils gegensinnig gepolte Per
manentmagneten befestigt. Hierdurch kann durch Anlegen einer Spannung an die
umpolbare Spule der Schaltzustand der Membran 91 verändert werden.
Fig. 9 zeigt eine schematische Darstellung eines Durchflußsensors. Der Durchfluß
sensor besteht aus einem Meßrohr 100, in das ein Durchflußwiderstand 101 einge
bracht ist. Vor und hinter dem Durchflußwiderstand wird Flüssigkeit durch die Leitun
gen 103 und 104 zu einem Drucksensor 102 geführt, so daß der Druckabfall über
den Strömungswiderstand 101 gemessen wird. Der von dem Drucksensor 102 ge
messene Differenzdruck ist dabei eine Funktion des Flusses. Als Drucksensoren
kommen handelsübliche Drucksensoren in Frage, wobei sich aufgrund der Miniaturi
sierung insbesondere mikromechanische Drucksensoren eigenen.
Fig. 10 zeigt eine schematische Darstellung eines Durchflußsensors mit einem Kom
pensationsregler. Der Durchflußsensor weist eine Zahnradpumpe mit Zahnrädern
110 und 111 auf, die über ein Getriebe 112 von einem Elektromotor 113 angetrieben
werden. Die Zahnräder 110 und 111 sind derart in ein Meßrohr 114 eingebracht, daß
diese bei Anlegen eines Stellsignals 121 die in dem Meßrohr 114 befindliche Flüs
sigkeit in Richtung des Pfeiles 122 beschleunigen.
Der Differenzdruck der in dem Meßrohr fließenden Flüssigkeit wird zwischen den
Stellen 115 und 116 durch den Drucksensor 117 gemessen. Das Ausgangssignal
118 des Drucksensors wird zusammen mit einem Sollwert 119 einem Regler 120
zugeführt. Vorzugsweise ist der Sollwert 119 identisch Null, so daß der Regler 120
über die Zahnradpumpe den durch den Drucksensor 117 gemessenen Differenz
druck ausregelt. Die Stellgröße 121 ist in diesem Fall direkt proportional zum Durch
fluß durch das Meßrohr.
Claims (20)
1. Implantat zur kontrollierten Ableitung von Gehirnflüssigkeit, insbesondere zur
Therapie des Wasserkopfes,
mit einem unter der Haut verlegten Katheter, dessen erstes freies Ende zu ei ner Stelle im Gehirn geführt ist, von wo überschüssige Gehirnflüssigkeit ableit bar ist, und dessen zweites freies Ende zu einer Stelle im Körper geführt ist, von wo die überschüssige Gehirnflüssigkeit vom Körper aufnehmbar ist, und
mit einem Ventil, das in dem Katheter auf dessen Verlauf eingebracht ist,
gekennzeichnet durch, eine Meßeinheit, an die ein Durchflußsensor angeschlossen ist, der die durch den Katheter durchströmte Flußmenge pro Zeiteinheit mißt,
wobei die Meßeinheit zur Verstellung und/oder zur Überwachung des Ventils mit einer Stelleinheit und/oder mit einer außerhalb des Körpers befindlichen Kontrolleinheit zusammenwirkt.
mit einem unter der Haut verlegten Katheter, dessen erstes freies Ende zu ei ner Stelle im Gehirn geführt ist, von wo überschüssige Gehirnflüssigkeit ableit bar ist, und dessen zweites freies Ende zu einer Stelle im Körper geführt ist, von wo die überschüssige Gehirnflüssigkeit vom Körper aufnehmbar ist, und
mit einem Ventil, das in dem Katheter auf dessen Verlauf eingebracht ist,
gekennzeichnet durch, eine Meßeinheit, an die ein Durchflußsensor angeschlossen ist, der die durch den Katheter durchströmte Flußmenge pro Zeiteinheit mißt,
wobei die Meßeinheit zur Verstellung und/oder zur Überwachung des Ventils mit einer Stelleinheit und/oder mit einer außerhalb des Körpers befindlichen Kontrolleinheit zusammenwirkt.
2. Implantat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchflußsensor
aus einem definierten Strömungswiderstand und einem Drucksensor besteht,
wobei der Drucksensor den Druckabfall an dem Strömungswiderstand mißt.
3. Implantat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchflußsensor
aus einem Kompensationsregler besteht, der den Differenzdruck zwischen dem
Zufluß und dem Abfluß eines Meßrohres über eine in das Meßrohr einge
brachte Zahnradpumpe ausregelt.
4. Implantat nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1,
gekennzeichnet durch
eine Meßeinheit, an die ein Lagesensor angeschlossen ist, der die Lage des
Körpers relativ zu dem Erdbeschleunigungsvektor mißt,
wobei die Meßeinheit zur Verstellung und/oder zur Überwachung des Ventils
mit einer Stelleinheit und/oder mit einer außerhalb des Körpers befindlichen
Kontrolleinheit zusammenwirkt.
5. Implantat nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Meßeinheit und die Stelleinheit in einer Telemetrieeinheit integriert sind, wobei
zwischen der Telemetrieeinheit und einer außerhalb des Körpers befindlichen
Kontrolleinheit eine Datenübertragung und/oder eine Energieübertragung her
stellbar ist.
6. Implantat nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Ventil in die Telemetrieeinheit integriert ist.
7. Implantat nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß an die
Meßeinheit ein Drucksensor angeschlossen ist, der den Druckabfall an dem
Ventil mißt.
8. Implantat nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß an die
Meßeinheit ein Drucksensor angeschlossen ist, der den Absolutdruck im Gehirn
mißt.
9. Implantat nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß an die
Meßeinheit ein Drucksensor angeschlossen ist, der den Differenzdruck zwi
schen dem ersten und dem zweiten freien Ende des Katheters mißt.
10. Implantat nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Telemetrieeinheit eine Recheneinheit aufweist, die die von der Meßeinheit er
faßten Meßwerte aufgrund vorgegebener Sollwerte auswertet.
11. Implantat nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß in der Rechenein
heit Testroutinen implantiert sind, die die Funktionsfähigkeit des Implantats
überprüfen.
12. Implantat nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß in die Meßeinheit
ein Meßwertspeicher integriert ist, in dem vergangene Meßwerte abspeicherbar
sind.
13. Implantat nach einem der Ansprüche 1-12, dadurch gekennzeichnet, daß das
Ventil ein durch die Stelleinheit elektrisch ansteuerbares Ventil ist.
14. Implantat nach einem der Ansprüche 1-13, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Regler vorgesehen ist, der in Abhängigkeit von mindestens einer gemessenen
Zustandsgröße des Ventils und einem vorgegebenen Sollwert eine Stellgröße
für das Stellventil derart bestimmt, daß das Abflußverhalten der Gehirnflüssig
keit dem Sollwert entspricht.
15. Implantat nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Regler in der
Kontrolleinheit integriert ist.
16. Implantat nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Regler in der
Telemetrieeinheit integriert ist.
17. Implantat nach einem der Ansprüche 14-16, dadurch gekennzeichnet, daß die
gemessene Zustandsgröße der Druck der Gehirnflüssigkeit vor dem Ventil ist
und daß der Regler ein PI-Regler ist.
18. Implantat nach einem der Ansprüche 1-17, dadurch gekennzeichnet, daß die
Telemetrieeinheit und die Kontrolleinheit einen Schwingkreis mit jeweils einer
Induktivität aufweisen, wobei bei einer Übertragung von Meßwerten der
Schwingkreis seitens der Telemetrieeinheit und bei einer Übertragung von
Stellwerten der Schwingkreis seitens der Kontrolleinheit verstimmbar ist und
daß die Datenübertragung berührungslos durch induktive Kopplung der Indukti
vitäten erfolgt.
19. Implantat nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Energiegehalt
der von der Kontrolleinheit zur Telemetrieeinheit übertragenen Frequenz einen
Akkumulator und/oder einen Kondensator zur Energieversorgung der Teleme
trieeinheit auflädt.
20. Implantat nach einem der Ansprüche 1-19, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kontrolleinheit an ein Computersystem angeschlossen ist, das die übertrage
nen Meßwerte auswertet und das die zu übertragenden Stellwerte berechnet.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19654990A DE19654990A1 (de) | 1996-09-09 | 1996-10-29 | Implantat zur kontrollierten Ableitung von Gehirnflüssigkeit |
DE19643782A DE19643782C1 (de) | 1996-09-09 | 1996-10-29 | Implantat zur kontrollierten Ableitung von Gehirnflüssigkeit |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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