DE19653666A1 - Verfahren zum schnellen Ansteuern kapazitiver Lasten - Google Patents
Verfahren zum schnellen Ansteuern kapazitiver LastenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum schnellen Ansteuern kapazitiver Lasten mittels schnellen
Auf- und Entladen dieser kapazitiver Lasten entsprechend dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet der Erfindung ist die schnelle Ansteuerung piezoelektrischer
Aktoren.
Es ist bekannt kapazitive Lasten aus einer Gleichspannungsquelle mittels Aufwärts- bzw.
Abwärtsregler mit einer im Regler einstellbaren Lastspannung anzusteuern.
Derartige Regler erzeugen aus einer Spannung am Eingang des Reglers durch hochfrequentes
Ansteuern eines Schaltelementes eine höhere bzw. niedrigere Spannung am Ausgang, deren Wert
durch Verändern des Tastverhältnisses und/oder der Frequenz des Schaltsignals eingestellt
werden kann. Der prinzipielle Aufbau derartiger Regler ist z. B. in SEIFERT, M. Analoge
Schaltungen; Verlag Technik Berlin, 1988 beschrieben.
Es ist weiterhin bekannt, daß piezoelektrische Aktoren elektrische Ladung in mechanische
Dehnung (Aktorhub) umsetzen können. Elektrisch können sie annähernd als kapazitive Last
betrachtet werden. Je nach Bauart des Piezoaktors und je nach mechanischer Belastung können
mechanische Zeitkonstanten von wenigen Millisekunden erreicht werden. Voraussetzung dafür ist
eine Ansteuerschaltung, die das Auf- und Entladen des Piezoaktors genügend schnell ermöglicht.
Ein energieökonomisches Ansteuern eines Piezoaktors ist dabei nur möglich, wenn die nicht für
die mechanische Bewegung des Aktors benötigte Ladung beim Entladen des Aktors
zwischengespeichert und für die Aufladung wieder genutzt werden kann.
Derzeit verfügbare Piezoaktoren haben je nach Bauart Nennspannungen von 60 Volt bis zu
mehreren hundert Volt. Vielen Anwendern steht aber nur eine Gleichspannungsquelle mit
Spannungen unter 30 Volt zur Verfügung (z. B. Kfz-Bereich, Geräte mit Batterieversorgung).
Aus DE 32 45 353 ist ein Schaltregler bekannt, der mittels einer Transistorschaltung bei
bestimmtem Laststrom das Schaltelement des Reglers ein- bzw. ausschaltet. Der obere und untere
Schaltpunkt wird durch die eingesetzten Widerstände bestimmt. Diese sind so dimensioniert, daß
der Sättigungsbereich der Trafowicklungen nicht erreicht wird. Dadurch steigt der Wirkungsgrad
des Schaltreglers. Die Widerstände müssen genau auf die Parameter der Trafowicklungen und die
gewünschte Lastspannung abgestimmt sein und sind nicht veränderbar.
Um kapazitive Lasten mittels Schaltregler energieökonomisch und schnell auf- und entladen zu
können, muß ebenfalls der Betrieb im Sättigungsbereich vermieden werden. Beim schrittweisen
Auf- bzw. Entladen auf eine gegenüber der Eingangsgleichspannung höhere Lastspannung
entsprechend der Schaltungsbeschreibung, ändert sich der Stromfluß bei jedem Schritt. Das
erfordert die jeweilige Neuberechnung der Stromwerte für die Abschaltpunkte.
Damit eine Lastspannung im Frequenzbereich von mehreren Kilohertz erzeugt werden kann,
müssen die Auf- und Entladeschritte innerhalb von wenigen Mikrosekunden erfolgen. In dieser
Zeit müssen die neuen Stromwerte für den oberen bzw. unteren Abschaltpunkt berechnet werden,
was nur durch digitale Regler auf der Basis festverdrahteter Logik zu realisieren ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein energieökonomisch arbeitendes Verfahren zum
schnellen Ansteuern kapazitiver Lasten zu schaffen, das auch mit Spannungsquellen betreibbar ist,
deren Ausgangsspannung unterhalb der für die kapazitive Last geltenden Nennspannung liegt.
Unter schnellem Ansteuern sollen dabei Spannungsverläufe an der kapazitiven Last im
Frequenzbereich von einigen Kilohertz verstanden werden.
Als Spezialfall dieser Aufgabenstellung soll das Verfahren insbesondere auch für
Spannungsquellen geeignet sein, die als Ausgangsspannung eine Gleichspannung unter 30 Volt
liefern, wie die z. B. für Kfz-Batterien üblich ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gemäß dem Kennzeichen des Hauptanspruches gelöst.
Das erfindungsgemäße Ansteuerverfahren ermöglicht es, eine kapazitive Last aus einer
Spannungsquelle mit niedriger Spannung über den Aufwärtsregler bis auf eine höhere Spannung
aufzuladen, bei einem Piezoaktor als Last bis auf seine max. Nennspannung, und über den
Abwärtsregler wieder zu entladen. Die Ladung wird in einem Speicherkondensator
zwischengespeichert. Zur Realisierung hochfrequenter Ansteuerungen sind die elektronischen
Schalter des Aufwärtsreglers und des Abwärtsreglers jeweils als MOS-Leistungstransistoren
ausgebildet. Die Ansteuerung dieser beiden Schalttransistoren erfolgt durch einen schnellen
digitalen Regler, der mittels ASIC oder FPGA realisiert werden kann, in Abhängigkeit der
gemessenen Werte für Laststrom und Lastspannung sowie des Sollwertes für die Lastspannung,
der z. B. aus der übergeordneten Lageregelung bei Piezoanwendungen resultieren kann. Damit
können beliebige Spannungsverläufe an der kapazitiven Last bzw. beliebige Stellbewegungen
eines Piezoaktors mit Frequenzen bis zu einigen Kilohertz energieökonomisch erzeugt werden.
Verschiedene vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den
Unteransprüchen angegeben. Die erfindungsgemäße Lösung wird einschließlich ihrer
Funktionsweise anhand von zwei Ausführungsbeispielen erläutert. Die dazugehörigen
Zeichnungen zeigen
Fig. 1 einen schematischen Schaltplan einer Ansteuerschaltung für einen Piezo-Aktor
Fig. 2 ein Schema für die Beschaltung des digitalen Reglers.
Die gesamte Schaltung gliedert sich in vier funktionelle Teile:
- 1. Zwischenspeicher und Strommessung
- 2. Aufwärtsregler
- 3. Abwärtsregler
- 4. digitaler Regler.
Gemäß Fig. 1 wird als Zwischenspeicher ein Speicherkondensator C verwendet, der die von der
Last zurückfließende Ladung aufnimmt und gemeinsam mit der Diode D verhindert, daß Strom in
die Spannungsquelle zurückfließt. Über dem Widerstand Rmes fällt eine dem Laststrom
proportionale Spannung ab, die als Strom-Istwert dem (in Fig. 1 nicht dargestellten) digitalen
Regler zugeführt wird. Die Strommessung kann auch über ein anderes Sensorprinzip durchgeführt
werden.
Der Aufwärtsregler besteht aus der Drossel LA, dem Transistor TA und der Diode DA. Seine
Eingangsspannung ist die an der Kathode der Diode D anliegende Spannung vermindert um die
über dem Meßwiderstand Rmes abfallende, dem Laststrom proportionale Spannung UIP. Bei
eingeschaltetem Transistor TA steigt der Drosselstrom durch LA näherungsweise linear an. Bei
Erreichen eines oberen Strom-Schwellwertes wird TA gesperrt. Der Schwellwert wird im digitalen
Regler berechnet und ist neben den Schaltungsparametern abhängig von der Differenz zwischen
dem Sollwert USoll und dem Istwert der Lastspannung UL. Je kleiner die Differenz, desto kleiner
wird der Strom-Schwellwert. Die in der Sperrphase entgegengesetzt gepolte Drosselspannung
schaltet die Diode DA ein und liefert einen Strom an die Last. Erreicht der in die Last
hineinfließende Strom einen unteren Schwellwert, schaltet der Transistor TA wieder ein. Der
Schaltvorgang wird solange wiederholt, bis der Spannungs-Sollwert erreicht ist.
Der Abwärtsregler besteht aus der Drossel LE, dem Transistor TE und der Diode DE. Bei
eingeschaltetem Transistor TE fließt ein Strom aus der Last in die Drossel LE. Dieser Strom wird
mit einem oberen Schwellwert verglichen, der wiederum von den Schaltungsparametern sowie der
Differenz von Soll- und Istwert der Lastspannung (USoll und UL) abhängig ist. Bei Erreichen
dieses Schwellwertes wird TE gesperrt. Die in der Drossel LE gespeicherte Energie wird nach
Sperren des Transistors TE über die Diode DE in den Speicherkondensator C abgegeben. Erreicht
der Stromfluß in den Speicherkondensator einen unteren Schwellwert, schaltet der Transistor TE
wieder ein. Der Schaltvorgang wird mit immer kleiner werdenden Strom-Sollwerten wiederholt,
bis die Lastspannung UL den eingestellten Sollwert erreicht hat.
Das für die Auf- und Abwärtsregelung notwendige Reglerkonzept wird als flexibel
programmierbare, aber festverdrahtete Logik auf einem ASIC oder FPGA realisiert. Der in Fig. 2
schematisch dargestellte Regler verarbeitet die Istwerte von Laststrom und -spannung sowie den
Spannungssollwert USoll. Entsprechend den daraus berechneten Strom-Schwellwerten erzeugt er
die Schaltsignale A bzw. E für den Transistor TA bzw. TE. Nur durch die festverdrahtete Logik
können die erforderlichen Abtastraten von wenigen Mikrosekunden erreicht werden.
Im realisierten Funktionsmuster wurde ein FPGA-Schaltkreis der Firma XILINX verwendet, der
unter der Bezeichnung LCA (Logic Cell Array) geführt wird.
Claims (5)
1. Verfahren zum schnellen Ansteuern kapazitiver Lasten aus einer Gleichspannungsquelle, deren
Spannung unter der Nennspannung der kapazitiven Last liegt, mittels schnellem Auf- und
Entladen mit hochfrequenten Spannungsverläufen unter Verwendung von je einem auf die
kapazitive Last arbeitenden Aufwärts- und Abwärtsregler mit je einem elektronischen Schalter,
dadurch gekennzeichnet, daß die elektronischen Schalter von einem digitalen Regler in
Abhängigkeit von den Ist-Werten der Lastspannung und des Laststromes sowie von einem
Sollwert für die Lastspannung angesteuert werden.
2. Verfahren zum schnellen Ansteuern kapazitiver Lasten nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß
- - das Aufladen der kapazitiven Last durch Ein- und Ausschalten des elektronischen Schalters des Aufwärtsreglers (TA) bis zum Erreichen eines oberen Sollwertes für die Lastspannung ULo erfolgt, wobei das Einschalten bei Stromfluß durch einen Meßwiderstand (Rmes) gleich einem ersten unteren Strom-Schwellwert und das Ausschalten bei Erreichen eines aus der Induktivität einer Drossel (LA) des Aufwärtsreglers und der Kapazität der kapazitiven Last (CLast), den Ist-Werten von Lastspannung UL und dem durch den Meßwiderstand (Rmes) fließenden Meßstrom UIP sowie dem Sollwert der Lastspannung berechneten ersten oberen Strom-Schwellwertes geschieht, und
- - das Entladen der kapazitiven Last durch Ein- und Ausschalten des elektronischen Schalters des Abwärtsreglers (TE) bis zum Erreichen eines unteren Sollwertes für die Lastspannung ULu erfolgt, wobei das Einschalten bei Stromfluß durch den Meßwiderstand (Rmes) gleich einem zweiten unteren Strom-Schwellwert und das Ausschalten bei Erreichen eines aus der Induktivität einer Drossel (LE) des Abwärtsreglers, der Kapazität eines Speicherkondensators (C) und der Kapazität der kapazitiven Last (CLast), den Ist-Werten von Lastspannung UL und dem durch den Meßwiderstand (Rmes) fließenden Meßstrom UIP sowie dem Sollwert der Lastspannung berechneten zweiten oberen Strom-Schwellwertes geschieht.
3. Verfahren zum schnellen Ansteuern kapazitiver Lasten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß als kapazitive Last ein piezoelektrischer Aktor fungiert, dessen
mechanische Dehnung mit der Lastspannung beeinflußt werden kann.
4. Verfahren zum schnellen Ansteuern kapazitiver Lasten nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der elektronische Schalter (TA) des Aufwärtsreglers
und der elektronische Schalter (TE) des Abwärtsreglers zur Realisierung hochfrequenter
Ansteuerungen jeweils als MOS-Leistungstransistoren ausgebildet ist.
5. Verfahren zum schnellen Ansteuern kapazitiver Lasten nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der digitale Regler zur Realisierung hochfrequenter
Ansteuerungen des elektronischen Schalters (TA) des Aufwärtsreglers und des elektronischen
Schalter (TE) des Abwärtsreglers und zur Realisierung der damit benötigten Abtastraten im
Mikrosekundenbereich als festverdrahtete Logik, z. B. auf der Basis von ASIC's oder FPGA's
ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19653666A DE19653666A1 (de) | 1996-12-20 | 1996-12-20 | Verfahren zum schnellen Ansteuern kapazitiver Lasten |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=7815774
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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