DE19651281C2 - Modulationsverfahren zur Steuerung eines Wechselrichters - Google Patents
Modulationsverfahren zur Steuerung eines WechselrichtersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung eines Wechselrichters mittels einer
Pulsbreitenmodulation einer periodischen Pulsfolge, wobei die Frequenz der Pulsfolge
in einem vorgegebenen Bereich moduliert wird. Ein Verfahren dieser Art ist durch die
unten genannte DE 39 12 706 A1 bekannt.
Zur Erzeugung von Wechselspannungen einstellbarer Frequenz und Amplitude
werden Wechselrichter eingesetzt, deren Ausgangsspannung bzw. -strom mit Hilfe
einer Pulsbreitenmodulation entsprechend vorgegebener Sollwerte erzeugt wird.
Beispielsweise wird zur Versorgung einer Drehstrommaschine, die
Wechselspannungen im Frequenzbereich bis etwa 300 Hz benötigt, die Pulsbreite
einer im kHz-Bereich liegenden Rechteckpulsfolge variiert. Dadurch ergibt sich eine
Folge einzelner Stromfluß- und Sperrzeiten am Ausgang des Wechselrichters. Wird
die Dauer der Rechteckpulse dem Verlauf eines sinusförmigen Spannungssollwertes
angepaßt, ergibt sich ausgangsseitig eine stufenförmige Annäherung an die
sinusförmige Sollkurve. Durch die Ausgangsinduktivität wird diese dann zu einer im
wesentlichen sinusförmigen Schwingung geglättet.
Das entstehende Ausgangssignal ist allerdings keine reine Sinusschwingung, sondern
bedingt durch die Pulsbreitenmodulation mit verschiedenen Oberschwingungen, die
u. a. von der Induktivität auf der Ausgangsseite bestimmt werden, überlagert. Diese
werden durch die Art der Modulation, natürliche oder gleichmäßige Abtastung, und die
Pulsfrequenz beeinflußt. Im Frequenzspektrum erscheinen so neben der
gewünschten Sollfrequenz Vielfache der Sollfrequenz, die Pulsfrequenz sowie
Vielfache von dieser und Seitenbänder um die Pulsfrequenz, d. h. Kombinationen von
Vielfachen der Puls- und der Sollfrequenz. Insbesondere die Pulsfrequenz und deren
erste Oberschwingungen führen, beispielsweise beim Betrieb eines Drehstrommotors,
zu störenden Geräuschen. Eine Möglichkeit zur Beseitigung dieser Störung ist die
Verlagerung der Pulsfrequenz in den nicht hörbaren Bereich oberhalb 16 kHz. Dies ist
aber insofern nachteilig, als dadurch proportional höhere Schaltverluste auftreten.
Durch die DE 39 12 706 A1 ist ein gattungsgemäßes Verfahren bekannt, bei dem
zum geräuscharmen Betrieb einer von einem Pulswechselrichter gespeisten Maschine
die Modulationsfrequenz innerhalb eines vorgegebenen Frequenzbandes variiert wird.
Quantitative Angaben über dieses Frequenzband sind dieser Schrift nicht
entnehmbar.
In der EP 0 685 923 A1 wird ebenfalls ein Verfahren aufgezeigt, welches den
geräuscharmen Betrieb einer solchen Maschine ermöglichen soll. Hierzu wird das
Pulsmuster zur Steuerung der Schaltelemente als mathematische Funktion berechnet,
wobei außer der Pulsbreite auch die Pulsfrequenz des Trägersignals so variiert wird,
daß die Frequenzanteile, welche zu störend hörbaren Oberschwingungen führen,
verringert oder eliminiert werden. Bei diesem Verfahren wird eine möglichst starke
Pulsfrequenzmodulation bevorzugt, die auf die Grundschwingung des
Wechselrichterausgangs negativ zurückgewirkt, so daß unerwünschte Änderungen in
Frequenz und Amplitude der Grundwelle der Wechselrichterausgangsspannung
auftreten können.
Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, bei einem gattungsgemäßen Verfahren nicht
nur störende Geräusche beim Betrieb von Wechselrichtern, insbesondere bei
Drehstromantrieben, zu verringern. Außer der gewünschten Unterdrückung störender
Frequenzanteile soll ansonsten keine wesentliche Rückwirkung der
Frequenzmodulation auf Frequenz und Amplitude der Grundwelle des
Ausgangssignals auftreten.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Frequenz der Pulsfolge
um weniger als 10%, vorzugsweise weniger als 5%, moduliert wird.
Zur Erzeugung eines Ausgangssignals aufgrund vorgegebener Sollwerte werden die
Pulsbreiten einer regelmäßigen Pulsfolge moduliert. Dadurch entsteht ein
Ausgangssignal, dessen Amplitude zu jedem Zeitpunkt proportional zu der jeweiligen
Pulsbreite ist, welches aber im Takt der Pulsfolge Abweichungen von der
vorgegebenen Sollkurve in Form von Stufen oder Zacken aufweist. Diese mit der
Periodendauer der Pulsfolge regelmäßigen Stufen bewirken im Frequenzspektrum
starke Signale bei der Pulsfrequenz und bei deren Oberschwingungen.
Erfindungsgemäß wird nun die pulsbreitenmodulierte Pulsfolge zusätzlich
frequenzmoduliert, d. h. die Pulsfrequenz wird zeitabhängig variiert. Dies bewirkt, daß
die Stufen nicht mehr in regelmäßigen Abständen, sondern vielmehr unregelmäßig
auftreten. Als Resultat dieser Modulation wird die Signalleistung in einen breiteren
Frequenzbereich um die Pulsfrequenz gestreut. Diese Verteilung der Leistung ergibt
im Spektrum ein rosa Rauschen, das nicht mehr als herausgehobener Frequenzanteil
wahrgenommen werden kann.
Prinzipiell wird die in der Pulsfrequenz und deren Oberschwingungen beinhaltete
Leistung durch einen möglichst großen Frequenzhub, d. h. eine starke Modulation der
Pulsfrequenz, am stärksten gestreut. Erfindungsgemäß wird jedoch die Frequenz der
Pulsfolge um weniger als 10 Prozent der Pulsfrequenz, besonders vorteilhaft weniger
als 5%, variiert. Durch diese Verfahrensweise wird die gegenseitige Beeinflussung
der Pulsbreitenmodulation und der Pulsfrequenzmodulation minimiert, so daß außer
der gewünschten Unterdrückung störender Frequenzanteile keine wesentliche
Rückwirkung der Frequenzmodulation auf das Ausgangssignal auftritt.
Die Modulation erfolgt vorzugsweise mit einem mittelwertfreien Signal. Das bedeutet,
daß sich im Mittel die Summe über alle positiven und negativen Frequenzhübe der
Modulation genau Null ist. Vorteilhaft wird die Pulsfolge mit einem symmetrisch um die
Pulsfrequenz verteilten und/oder rechteckförmigen Signal moduliert. Das
Frequenzspektrum des modulierenden Signals kann eine um die Pulsfrequenz
liegende Gleichverteilung, Gaußverteilung oder sonstige symmetrische Verteilung
besitzen. Eine derartige Frequenzmodulation sowie die Verwendung eines
rechteckförmigen Signals haben den Vorteil, schaltungstechnisch relativ leicht
realisierbar zu sein.
Eine besonders wirksame Unterdrückung der störenden Geräusche wird durch eine
Modulation mittels eines Zufallssignals erzielt. Als besonders geeignet hat sich ein
stochastisches Rechteck- bzw. stufenförmig verlaufendes Signal herausgestellt.
Die Pulsbreitenmodulation kann entweder mittels gleichmäßiger oder zweckmäßiger
mittels natürlicher Abtastung durchgeführt werden, da bei letzterer Komponenten mit
der Frequenz einer der Harmonischen der Sollfrequenz im Spektrum nicht auftreten.
Der Wechselrichter kann auch Bestandteil eines Umrichters sein. Vorzugsweise wird
in diesem Fall ein Umrichter mit Gleichspannungszwischenkreis verwendet, da dieser
im Vergleich zu einem Umrichter mit Gleichstromzwischenkreis besser modulierbar ist
und eine höhere Dynamik besitzt. Grundsätzlich ist aber auch ein Umrichter mit
Gleichstromzwischenkreis einsetzbar.
Die Erfindung wird bevorzugt bei der Einprägung sinusförmiger Signale mittels eines
Wechselrichters eingesetzt. Besonders geeignet ist das Verfahren daher zur
Steuerung und Regelung der Drehzahl bei Drehstromantrieben.
Die Erfindung eignet sich besonders zum Einsatz in Flurförderzeugen mit
Drehstromantrieb.
Weitere Vorteile, Merkmale und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
dem nachfolgenden Ausführungsbeispiel, das anhand der schematischen
Zeichnungen näher erläutert wird.
Fig. 1 zeigt einen Pulsumrichter mit Spannungszwischenkreis, wie er bei einem
umrichtergespeisten Drehstrom-Asynchronantrieb eingesetzt wird.
Fig. 2 zeigt das mit einem derartigen Pulsumrichter erzeugte Frequenzspektrum bei
der herkömmlichen Pulsbreitenmodulation ohne die erfindungsgemäße
Frequenzmodulation.
Ein Drehspannungssystem 1 wird mittels einer Diodenbrücke 2 gleichgerichtet und
speist den Spannungszwischenkreis 3 des Pulsumrichters. Zur Verringerung der
durch die Gleichrichtung verursachten Wechselspannungsanteile in der
Zwischenkreisspannung sind eine Induktivität 4 und eine Kapazität 5 vorgesehen. Auf
der Lastseite ist ein Wechselrichter 6 mit IGBT und Freilaufdioden vorhanden, der aus
der Gleichspannung ein Drehspannungsystem variabler Amplitude und Frequenz
erzeugt. Mit diesem wird ein Drehstrom-Asynchronmotor 7 gespeist.
Die Ansteuersignale für den Wechselrichter 6 werden mit Hilfe einer
Pulsbreitenmodulation 8 erzeugt. Hierzu werden die Ausgangsströme des
Wechselrichters 6 mit der Meßeinrichtung 9 erfaßt und mit der Sollwertvorgabe 10
verglichen. Die Pulsfrequenz der Pulsbreitenmodulation beträgt 4 kHz.
Gemäß dem Stand der Technik werden bisher die durch die Pulsbreitenmodulation 8
erzeugten Ansteuersignale den IGBT des Wechselrichters 6 zugeführt. Das
Frequenzspektrum (siehe Fig. 2) der Ausgangsströme des Wechselrichters 6 weist
neben der gewünschten Sollfrequenz, d. h. der Ständerkreisfrequenz des Motors 7,
die zwischen 0 und 300 Hz liegt, Vielfache der Ständerkreisfrequenz, die
Pulsfrequenz, in diesem Fall 4 kHz, sowie deren Harmonische und Seitenbänder um
die Pulsfrequenz auf. Insbesondere die in Fig. 2 zu erkennenden Spitzen bei 4 kHz
und bei 8 kHz verursachen störende Geräusche.
Erfindungsgemäß werden nun die durch die Pulsbreitenmodulation 8 erzeugten
Ansteuersignale einer Frequenzmodulation 11 unterzogen. Danach werden die
frequenz- und pulsbreitenmodulierten Signale dem Wechselrichter 7 zugeführt. Die
Frequenzmodulation 11 wird mit einem gleichverteilten, mittelwertfreien und
rechteckförmigen Zufallssignal durchgeführt. Der Frequenzhub beträgt ±50 Hz.
Hierdurch wird die Signalleistung aus der Pulsfrequenz und deren Oberschwingungen
in die Seitenbänder um die Pulsfrequenz bzw. um die Oberschwingungen gestreut. Im
Frequenzspektrum gemäß Fig. 2 verschwinden daher die deutlichen
Spannungsspitzen bei 4 kHz und 8 kHz. Es verbleibt lediglich ein über einen breiten
Frequenzbereich gestreutes Hintergrundrauschen, welches nicht als störend
empfunden wird.
Claims (5)
1. Verfahren zur Steuerung eines Wechselrichters mittels einer
Pulsbreitenmodulation einer periodischen Pulsfolge, wobei die Frequenz der
Pulsfolge in einem vorgegebenen Bereich moduliert wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Frequenz der Pulsfolge um weniger als 10%,
vorzugsweise weniger als 5%, moduliert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz der
Pulsfolge mit einem gleichverteilten und/oder mittelwertfreien und/oder
rechteckförmigen Signal moduliert wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
mittels der Pulsbreitenmodulation dem Ausgangssignal des Wechselrichters ein
sinusförmiger Verlauf eingeprägt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Wechselrichter bei einem Drehstromantrieb gesteuert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Wechselrichter bei
einem Drehstromantrieb in einem Flurförderzeug gesteuert wird.
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- 1996-12-10 DE DE1996151281 patent/DE19651281C2/de not_active Expired - Fee Related
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