DE19647958A1 - Strömungsklappenvorrichtung und damit ausgerüstete Verbrennungsmotoranlage - Google Patents
Strömungsklappenvorrichtung und damit ausgerüstete VerbrennungsmotoranlageInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Strömungsklappenvorrichtung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie auf eine damit ausge
rüstete Verbrennungsmotoranlage nach dem Oberbegriff des An
spruchs 2.
Strömungsklappenvorrichtungen der eingangs genannten Art ermög
lichen eine druckgesteuert selbsttätige Positionierung der Klap
pe zwischen ihren beiden Endstellungen, d. h. die Klappe positio
niert sich selbsttätig in Abhängigkeit von den Druckverhältnis
sen in den verschiedenen Kanälen der Vorrichtung. Durch die Fe
deranordnung wird die Klappe in jeder ihrer beiden Endstellungen
federkraftunterstützt gehalten, wozu die Federanordnung so aus
gelegt ist, daß sie zwischen den beiden Klappenendstellungen ei
nen Wirkrichtungs-Umkehrpunkt aufweist, so daß die Federkraft
auf der einen Seite des Umkehrpunktes in Richtung der einen,
gleichseitigen Klappenendstellung und auf der anderen Seite des
Umkehrpunktes in Richtung der anderen, gleichseitigen Klappe
nendstellung wirkt. Eine solche Strömungsklappenvorrichtung ist
in der Patentschrift US 1.550.419 offenbart, wobei dort die
Klappe dazu dient, in der einen Endstellung die Verbindung eines
Strömungskanals zu einem ersten Kanal freizugeben, bei gleich
zeitiger Absperrung der Verbindung des Strömungskanals zu einem
zweiten Kanal, und in ihrer zweiten Endstellung die Verbindung
des Strömungskanals zum zweiten Kanal freizugeben, bei gleich
zeitiger Absperrung der Verbindung des Strömungskanals zum er
sten Kanal. Zum Verstellen der Klappe zwischen ihren beiden End
stellungen ist eine Betätigungsstange vorgesehen.
Eine Verbrennungsmotoranlage der eingangs genannten Art ist in
der Veröffentlichung T. Schmitz, K.-D. Holloh und R. Jürgens,
"Potentiale einer mechanischen Zusatzaufladung für Nutzfahrzeug
motoren", Motortechnische Zeitschrift 55 (1994), S. 308 be
schrieben. Bei dieser Anlage beinhaltet die in der Bypasslei
tung, mit welcher der mechanische Lader umgangen werden kann,
angeordnete Strömungsklappenvorrichtung eine frei schwingende
Schließklappe. Bei einer weiteren, in der Offenlegungsschrift DE 32 05 721 A1
offenbarten Verbrennungsmotoranlage dieser Art ist
eine solche frei schwingende Schließklappe in der Bypassleitung
dadurch realisiert, daß die Klappe um eine obenliegende, hori
zontale Achse schwenkbeweglich angeordnet ist. Dadurch wirkt al
lerdings das Eigengewicht der Klappe in deren Öffnungsstellung
gegen den Strömungsdruck vom Strömungskanal, was Strömungsverlu
ste verursacht. Derartige Strömungsverluste treten auch dann
auf, wenn die Schließklappe entlang einer untenliegenden, hori
zontalen Achse schwenkbeweglich angelenkt und in ihrer Öffnungs
stellung mittels einer entgegen ihrer Gewichtskraft wirkenden
Federanordnung in die Strömungskanalströmung gedrückt oder gezo
gen wird. In beiden Fällen muß die jeweils freigegebene Strömung
einen Gegendruck gegen die Klappengewichtskraft bzw. die Feder
kraft auf die Klappe ausüben, um diese in ihrer Endstellung zu
halten. Andererseits besitzen druckgesteuert selbsttätig beweg
liche Klappen den Vorteil, daß zu ihrer Betätigung keinerlei Ak
tuatoren erforderlich sind.
Das der Erfindung zugrundeliegende technische Problem besteht in
der Bereitstellung einer Strömungsklappenvorrichtung der ein
gangs genannten Art, deren Klappe sich druck- und/oder impulsge
steuert selbsttätig positioniert und ohne merkliche Strömungs
verluste in ihren beiden Endstellungen gehalten wird, sowie ei
ner Verbrennungsmotoranlage der eingangs genannten Art, deren
den mechanischen Lader umgehende Bypassleitung mit einer relativ
einfach realisierbaren und zuverlässig ohne merkliche Strömungs
verluste arbeitenden Strömungsklappenvorrichtung versehen ist.
Die Erfindung löst dieses Problem durch die Bereitstellung einer
Strömungsklappenvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1
sowie einer Verbrennungsmotoranlage mit den Merkmalen des An
spruchs 2.
Bei der Strömungsklappenvorrichtung nach Anspruch 1 ist zum ei
nen der Schließklappe eine Federanordnung zugeordnet, welche die
Klappe gesichert in jeder ihrer beiden Endstellungen hält, ohne
daß dies von einer Druckkraft und/oder Impulskraft bewirkt wer
den muß, und zum anderen ist neben einem ersten ein zweiter
Strömungskanal vorgesehen, der von der Schließklappe in ihrer
zweiten Endstellung in der sie die Verbindung zwischen dem er
sten Strömungskanal und einem weiteren Kanal freigibt, wenig
stens teilweise abgedeckt wird. Durch diesen Aufbau der Strö
mungsklappenvorrichtung kann die Klappe bei genügend hoher
Druckkraft und/oder Impulskraft im zweiten Strömungskanal gegen
die Kraft der Federanordnung in ihre erste Endstellung gebracht
werden, in der sie anschließend allein durch die Federanordnung
gehalten wird. Umgekehrt wird die Schließklappe bei genügend ho
her Druckkraft und/oder Impulskraft im ersten Strömungskanal von
diesem gegen die Wirkung der Federanordnung selbsttätig in die
zweite Endstellung bewegt, in der sie wiederum allein durch die
Federanordnung gehalten wird, ohne daß dazu die in dieser Klap
penstellung freigegebene Strömung vom ersten Strömungskanal zum
weiteren Kanal beitragen muß. Dies bedeutet, daß in beiden Klap
penendstellungen keine merklichen Strömungsverluste auftreten
und daß die Klappe funktionssicher bei entsprechendem Überdruck
im jeweiligen Strömungskanal druckgesteuert und/oder impulsge
steuert selbsttätig von der jeweils einen in die andere Endstel
lung bewegt wird. Es versteht sich, daß der hierfür jeweils er
forderliche Überdruck und/oder Massenstrom durch entsprechende
Auslegung der Wirkrichtung aller Kanäle und der Auslegung der
Strömungsklappenvorrichtung und insbesondere von deren Federan
ordnung und der Art der Klappenhalterung, z. B. der Schwenkach
senlage im Fall einer schwenkbeweglichen Klappenanlenkung, in
einer gewünschten Weise vorgegeben werden kann. Die erfindungs
gemäße Strömungsklappenvorrichtung ist an keine Einbaulage ge
bunden. Durch die Feder werden Flatterbewegungen der Klappe in
den Endstellungen verringert oder ganz verhindert. Diese mögli
chen Flatterbewegungen, die durch Druckpulsationen und Turbulen
zen entstehen, können eventuell Geräusche verursachen, die durch
die Feder ebenfalls verhindert werden. Da die erfindungsgemäße
Strömungsklappenvorrichtung unmittelbar auf die Druckdifferenzen
in den Kanälen reagiert, schaltet die Klappe immer zeitgleich zu
den vorgegebenen Druckverhältnissen. Durch Verschieben des ge
häuseseitigen Anlenkpunktes P kann der Wirkrichtungs-Umkehrpunkt
beeinflußt werden, wobei der Wirkrichtungs-Umkehrpunkt auf die
Federkraft, die Druck- und/oder Impulskraft und die Gewichts
kraft bzw. daraus resultierende Drehmomente um die Drehachse O
der Klappe abgestimmt wird.
Bei der Verbrennungsmotoranlage von Anspruch 2 ist in der den
mechanischen Lader umgehenden Bypassleitung eine Strömungsklap
penvorrichtung nach Anspruch 1 angeordnet. Der erfindungsgemäße
Aufbau der Strömungsklappenvorrichtung bewirkt dabei ein allein
durch die herrschenden Druckverhältnisse sowie die Anordnung der
Strömungskanäle und damit motorbetriebszustandsabhängig gesteu
ertes, selbsttätiges Öffnen und Schließen der Bypassleitung, um
bedarfsabhängig die Zusatzaufladung durch den mechanischen Lader
auszunutzen oder die Zuluft unter Umgehung des mechanischen La
ders direkt dem Abgasturbolader-Verdichter zuzuführen.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist in den
Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Hier
bei zeigen:
Fig. 1 ein schematisches Blockdiagramm einer Dieselmotoranlage
für ein Kraftfahrzeug mit Abgasturbolader und mechani
schem Lader und
Fig. 2 eine schematische Längsschnittansicht einer Strömungs
klappenvorrichtung in einer den mechanischen Lader von
Fig. 1 umgehenden Bypassleitung.
Die in Fig. 1 dargestellte Dieselmotoranlage beinhaltet einen
Dieselmotor 1, einen Abgasturbolader 2 und einen mechanischen
Lader 3. Die Saugseite des mechanischen Laders 3 ist an einen
Zuluftkanal 4 angeschlossen, welcher der Reinluftzuführung
dient. Die Druckseite des mechanischen Laders 3 ist mit der
Saugseite des Verdichters 2a des Abgasturboladers 2 verbunden,
wobei von der Druckseite dieses Verdichters 2a die aufgeladene
Reinluft zu einem Ladeluftkühler 5 und von dort dem Motor 1 zu
geführt wird. Der mechanische Lader 3 ist über ein Getriebe 6
und eine Kupplung 7 mechanisch an den Dieselmotor 1 angekoppelt.
Über eine Bypassleitung 8, in der eine druckgesteuert und/oder
impulsgesteuert selbsttätig arbeitende Strömungsklappenvorrich
tung 9 mit Rückschlagventilfunktionalität angeordnet ist, kann
die über den Zuluftkanal 4 angesaugte Reinluft unter Umgehung
des mechanischen Laders 3 direkt dem Verdichter 2a des Abgastur
boladers 2 zugeführt werden.
Der mechanische Lader 3 wird sowohl teilweise im Aufladebetrieb
als auch im Bremsbetrieb eingesetzt. Im Aufladebetrieb sind der
mechanische Lader 3 und der Abgasturbolader 2 zusammen im unte
ren Drehzahl- und Lastbereich sowie im mittleren Drehzahlbereich
während instationärer Motorbetriebsphasen aktiv, da in diesen
Betriebsphasen die Abgasenergie nicht ausreicht, um den Verdich
ter 2a des Abgasturboladers 2 auf eine ausreichende Drehzahl und
damit einen ausreichenden Luftdurchsatz zu bringen. Der akti
vierte mechanische Lader 3 wird vom Motor 1 über das Getriebe 6
mit geeigneter Übersetzung und über die Kupplung 7 angetrieben.
Die Strömungsklappenvorrichtung 9 hält die Bypassleitung 8 ge
schlossen. Bei einer bestimmten Turboladerdrehzahl stellt sich
ein Druckgleichgewicht zwischen dem Druck auf der Saugseite des
Abgasturbolader-Verdichters 2a und demjenigen auf der Druckseite
des mechanischen Laders 3 ein. Erhöht sich die Turboladerdreh
zahl weiter, öffnet die Strömungsklappenvorrichtung 9 druckge
steuert und/oder impulsgesteuert selbsttätig die Bypassleitung
8. Gleichzeitig wird der mechanische Lader 3 durch Abkuppeln vom
Motor 1 deaktiviert. Damit läuft die Dieselmotoranlage im oberen
Drehzahlbereich sowie auch während instationärer Betriebsphasen
im mittleren Drehzahlbereich mit einer nur vom Abgasturbolader 2
bewirkten Aufladung.
Im Motorbremsbetrieb findet keine Verbrennung statt, so daß der
Energiestrom in den Abgasturbolader 2 gering ist. Er vermag
folglich nur einen geringen Ladedruck und damit auch nur einen
geringen Bremsdruck aufzubauen. Durch die Aktivierung des mecha
nischen Laders 3 im Motorbremsbetrieb steht dennoch in dieser
Situation der volle Ladedruck und damit eine hohe Motorbremslei
stung zur Verfügung. Gleichzeitig erhöht die vom Motor 1 aufzu
bringende, hohe Antriebsleistung des mechanischen Laders 3 zu
sätzlich die Gesamtbremsleistung des Motors 1.
Die Aktivierung und Deaktivierung des mechanischen Laders 3 er
folgt über ein nicht gezeigtes Steuergerät, das die Kupplung 7
zwischen Motor 1 und mechanischem Lader 3 geeignet ansteuert.
Für weitere diesbezügliche Details kann auf die oben erwähnte
Veröffentlichung von T. Schmitz et al. verwiesen werden. Die
Strömungsklappenvorrichtung 9 in der Bypassleitung 8 ist vorlie
gend so ausgelegt, daß sie keine aktiven Stelleingriffe benö
tigt, sondern daß das die Aktivierung bzw. Deaktivierung des me
chanischen Laders 3 begleitende Schließen bzw. Öffnen der By
passleitung 8 druckgesteuert und/oder impulsgesteuert selbsttä
tig vornimmt. Diese für den vorliegenden Anwendungsfall gefor
derte Funktionalität erfüllt die in Fig. 2 dargestellte Strö
mungsklappenvorrichtung.
Dazu besitzt die Strömungsklappenvorrichtung von Fig. 2 eine um
eine Drehachse O schwenkbeweglich angelenkte Schließklappe 10,
die zwischen zwei Endstellungen 10a, 10b verschwenkbar ist. Die
beiden Klappenendstellungen 10a, 10b sind durch entsprechende
Endanschlagflächen 11a, 11b des Gehäuses 12 der Strömungsklap
penvorrichtung definiert. Die Strömungsklappenvorrichtung weist
einen ersten Strömungskanal 13, der an den Zuluftkanal 4 der
Dieselmotoranlage anschließbar ist, einen zweiten Strömungskanal
14, an den die Druckseite des mechanischen Laders 3 anschließbar
ist, sowie einen Kanal 15 auf, an den die Saugseite des Ab
gasturbolader-Verdichters 2a anschließbar ist. In der in Fig. 2
gestrichelt dargestellten, ersten Endstellung 10a sperrt die
Schließklappe 10 die Verbindung zwischen dem ersten Strömungska
nal 13 und dem weiteren Kanal 15 ab, während sie die Verbindung
zwischen dem zweiten Strömungskanal 14 und dem Kanal 15 frei
gibt. In ihrer zweiten, in Fig. 2 durchgezogen gezeichneten End
stellung 10b deckt die Schließklappe 10 den zweiten Strömungska
nal 14 gegenüber dem Kanal 15 wenigstens teilweise ab, während
sie gleichzeitig die Verbindung zwischen dem ersten Strömungska
nal 13 und dem Kanal 15 freigibt.
In beiden Endstellungen 10a, 10b wird die Schließklappe 10 durch
die Wirkung einer Federanordnung gehalten, die aus einer Schrau
benfeder 16 besteht, wobei anstelle der Schraubenfeder 16 jedes
elastische Element, das obige Funktion erfüllt, verwendet werden
kann. Die Schraubenfeder 16 übt in den beiden Klappenendstellun
gen 10a, 10b gegensinnige Drehmomente auf die Klappe 10 aus.
Dies wird in einfacher Weise dadurch bewirkt, daß die Feder 16
zum einen an einem mit der Klappe 10 mitbewegten, klappenseiti
gen Anlenkpunkt und zum anderen an einem ortsfest verbleibenden,
gehäuseseitigen Anlenkpunkt P geeignet festgelegt wird. Dabei
ist die Federanlenkung so gewählt, daß die Federlänge beim Ver
schwenken der Klappe 10 zwischen ihren Endstellungen 10a, 10b
und folglich beim Verschwenken des klappenseitigen Federanlenk
punktes zwischen seiner einen Endlage Pa und seiner anderen End
lage Pb ein Maximum durchläuft. Dieses Maximum der Federlänge
stellt einen instabilen Wirkrichtungs-Umkehrpunkt derart dar,
daß die Feder 16 die Klappe 10 auf jeder Seite dieses Umkehr
punktes in Richtung der auf dieser Seite liegenden Klappenend
stellung zieht, d. h. die Feder 16 übt entgegengesetzte Drehmo
mente auf die Klappe 10 beidseits dieses zwischen den Endstel
lungen 10a, 10b liegenden Wirkrichtungs-Umkehrpunktes aus. Die
Anbindung der Feder 16 an die Klappe 10 kann ebenfalls außerhalb
oder innerhalb der Kanäle 13, 15 über einen Hebelarm erfolgen,
der fest mit der Drehachse O verbunden ist. Die Winkellage des
Hebelarmes bezüglich der Klappenstellung kann frei gewählt wer
den. Entsprechend dieser Lage des Hebelarmes muß der Anlenkpunkt
P derart positioniert sein, daß sich für die Klappe 10 unabhän
gig von der Lage des Hebelarmes der gleiche Wirkrichtungs-
Umkehrpunkt ergibt.
Die solchermaßen aufgebaute Strömungsklappenvorrichtung 9 er
füllt die geforderte druckgesteuert und/oder impulsgesteuert
selbsttätige Luftströmungssteuerung für die Bypassleitung 8 der
Dieselmotoranlage von Fig. 1 in folgender Weise. Wenn der mecha
nische Lader 3 im Auflade- oder Bremsbetrieb des Motors 1 aktiv
ist, entspricht der Druck p3 im zweiten Strömungskanal 14 dem
Druck p2 im Kanal 15, der dann seinerseits größer als der Druck
p1 im ersten Strömungskanal 13 ist. Aufgrund dieser Druckverhält
nisse verharrt die Schließklappe 10 in ihrer ersten Endstellung
10a, so daß die Bypassleitung 8 geschlossen bleibt und die Rein
luftzufuhr unter Zusatzaufladung über den mechanischen Lader 3
erfolgt. Wenn dann die Drehzahl des Abgasturboladers 2 ansteigt,
bis dessen Saugleistung höher ist als die Förderleistung des me
chanischen Laders 3, sinken die Drücke p2, p3 im Kanal 15 und im
zweiten Strömungskanal 14 unter den Druck p1 im ersten Strömungs
kanal 13. Dieser Druckunterschied drückt die Klappe 10 aufgrund
von Druck- und/oder Impulskräften von ihrer ersten Endstellung
10a zunächst bis zum Erreichen des Wirkrichtungs-Umkehrpunktes
entgegen und anschließend unterstützt durch die Kraft der
Schraubenfeder 16 in ihre zweite Endstellung 10b. Die Bypasslei
tung 8 ist dann offen, die Klappe 10 wird in die Endstellung 10b
gedrückt und gehalten. Dies erfolgt in dem Zeitraum, in welchem
der mechanische Lader 3 durch entsprechendes Ansteuern der Kupp
lung 7 vom Motor 1 abgekoppelt wird, so daß in der anschließen
den Betriebsphase die Reinluft über die Bypassleitung 8 direkt
dem Abgasturbolader 2 zugeführt und die Aufladung allein durch
letzteren vorgenommen wird. Die Schraubenfeder 16 hält die
Schließklappe 10 auch nach erfolgtem Druckausgleich zwischen dem
ersten Strömungskanal 13 und dem Kanal 15 sicher in der zweiten
Endstellung 10b.
Wenn in einer nachfolgenden Betriebsphase die Motordrehzahl wie
der absinkt oder der Motor 1 in den Bremsbetrieb übergeht, wird
der mechanische Lader 3 wieder an den Motor 1 angekoppelt. Da
durch steigt der Druck p3 im zweiten Strömungskanal 14 über den
Druck p2 im Kanal 15 an, der hierbei wegen der offenen Verbindung
zum Strömungskanal 13 dem dortigen Druck p1 entspricht. Sobald
der Überdruck (Druckkraft und/oder Impulskraft) im zweiten Strö
mungskanal 14 groß genug ist, wird dadurch die Klappe 10, zu
nächst gegen die Wirkung der Feder 16 und nach Überschreiten von
deren Wirkrichtungs-Umkehrpunkt zusätzlich durch deren Feder
kraft unterstützt, von ihrer zweiten Endstellung 10b in ihre er
ste Endstellung 10a gedrückt. Dadurch wird die Bypassleitung 8
geschlossen, und die zugeführte Reinluft wird über den mechani
schen Lader 3 geführt und erfährt durch diesen eine Zusatzaufla
dung, bevor sie zum Abgasturbolader-Verdichter 2a gelangt. Die
Feder 16 hält die Klappe 10 auch nach erreichtem Druckausgleich
zwischen dem zweiten Strömungskanal 14 und dem Kanal 15 sicher
in deren ersten Endstellung 10a.
Aus der obigen Beschreibung der unterschiedlichen Betriebszu
stände der Strömungsklappenvorrichtung 9 wird deutlich, daß die
Feder 16 die Schließklappe 10 in jeder ihrer beiden Endstellun
gen 10a, 10b lagesichernd hält, ohne daß dafür eine Druckkraft
und/oder eine Impulskraft benötigt wird. Dementsprechend treten
keine damit verknüpften Strömungsverluste auf. Es versteht sich,
daß je nach Bedarf Modifikationen der gezeigten Anordnung im
Rahmen der Erfindung realisierbar sind. So kann es gegebenen
falls ausreichen, wenn die Schließklappe 10 in ihrer zweiten
Endstellung 10b den Strömungskanal 14 nur teilweise abdeckt. Das
Maß einer solchen Teilüberdeckung ist so zu wählen, daß der
Überdruck (Druckkraft und/oder Impulskraft) im Strömungskanal 14
noch mit einer ausreichenden Angriffsfläche die Klappe 10 beauf
schlagen kann, um sie in ihre andere Endstellung zu verschwen
ken.
Es versteht sich des weiteren, daß zur Gewährleistung der Klap
penschwenkbewegungen die Federanordnung 16 geeignet auszulegen
ist, insbesondere hinsichtlich der Lage ihres gehäuseseitigen
Anlenkpunktes P relativ zur Klappendrehachse O und zum klappen
seitigen Anlenkpunkt sowie hinsichtlich der Federkonstante und
dem Gewicht der Klappe, so daß sich zum einen der zwischen den
Klappenendstellungen 10a, 10b liegende Wirkrichtungs-Umkehrpunkt
für die Feder 16 ergibt und zum anderen die jeweiligen Druck-
und/oder Impulskräfte ausreichen, die Schließklappe 10 von der
betreffenden Endstellung 10a, 10b gegen die Kraft der Feder 16,
die Lagerreibungskraft und die Gewichtskraft der Klappe bzw. ge
gen die daraus resultierenden Drehmomente bis zu deren Wirkrich
tungs-Umkehrpunkt zu verschwenken, wonach die Feder 16 die wei
tere Klappenschwenkbewegung unterstützt. Neben der gezeigten,
unterseitigen Anlenkung kann die Schließklappe 10 in weiteren
Ausführungsbeispielen auch anderweitig gelagert sein, z. B. um
eine obenliegende oder eine mittige Schwenkachse.
Neben der gezeigten Dieselmotoranlage sind weitere erfindungsge
mäße Verbrennungsmotoranlagen realisierbar, insbesondere auch
solche mit mehreren Abgasturboladereinheiten oder im allgemeinen
bei jeder mehrstufigen Aufladung unabhängig von der Art der Ver
dichter. Im übrigen läßt sich die erfindungsgemäße Strömungs
klappenvorrichtung nicht nur für die gezeigte und andere erfin
dungsgemäße Verbrennungsmotoranlagen, sondern überall dort ein
setzen, wo Bedarf an einer druckgesteuert und/oder impulsgesteu
ert selbsttätigen Strömungsleitung besteht, bei der zwei Einlaß
strömungen umschaltbar in zwei unterschiedlichen Verhältnissen
einem weiteren Kanal zugeführt werden können. Das die Strömungs
klappenvorrichtung durchfließende Fluid kann sowohl ein Gas als
auch eine Flüssigkeit sein. Im Rahmen der Erfindung kann ferner
anstelle einer Federanordnung die Klappe unter dem Einfluß von
Druck- und/oder Impulskräften in die Endstellungen verschwenkt
werden, in denen sie jeweils mittels einer definierten Reibung
festgehalten wird.
Claims (2)
1. Strömungsklappenvorrichtung mit
- - einer zwischen zwei Endstellungen (10a, 10b) beweglichen Klap pe (10), welche die Verbindung zwischen einem ersten Strö mungskanal (13) und einem weiteren Kanal (15) in ihrer einen, ersten Endstellung (10a) wenigstens teilweise absperrt und in ihrer anderen, zweiten Endstellung (10b) freigibt, und
- - einer Federanordnung (16), welche die Klappe zumindest in ei
ner Endstellung festhält,
dadurch gekennzeichnet, daß - - sich die Klappe (10) zwischen ihren beiden Endstellungen (10a, 10b) druckgesteuert und/oder impulsgesteuert selbsttätig be wegt und in ihrer ersten Endstellung (10a) die Verbindung zwi schen einem zweiten Strömungskanal (14) und dem weiteren Kanal (15) freigibt, während sie in ihrer zweiten Endstellung (10b) den zweiten Strömungskanal (14) gegenüber dem Kanal (15) we nigstens teilweise absperrt und in der zweiten Endstellung (10b) ebenfalls von der Federanordnung (16) festgehalten wird.
2. Verbrennungsmotoranlage mit
- - einem Abgasturbolader (2),
- - einem weiteren Lader (3), dessen Saugseite mit einem Zuluftka nal (4) und dessen Druckseite mit der Saugseite des Abgastur bolader-Verdichters (2a) verbunden ist, und
- - einer den Lader umgehenden Bypassleitung (8), in der eine
Strömungsklappenvorrichtung (9) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß - - in der Bypassleitung (8) eine Strömungsklappenvorrichtung (9) nach Anspruch 1 angeordnet ist, von welcher der erste Strö mungskanal (13) dem Zuluftkanal (4), der zweite Strömungskanal (14) der Druckseite des mechanischen Laders (3) und der Kanal (15) der Saugseite des Abgasturbolader-Verdichters (2a) zuge wandt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19647958A DE19647958A1 (de) | 1996-11-20 | 1996-11-20 | Strömungsklappenvorrichtung und damit ausgerüstete Verbrennungsmotoranlage |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19647958A DE19647958A1 (de) | 1996-11-20 | 1996-11-20 | Strömungsklappenvorrichtung und damit ausgerüstete Verbrennungsmotoranlage |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19647958A1 true DE19647958A1 (de) | 1998-05-28 |
Family
ID=7812198
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19647958A Withdrawn DE19647958A1 (de) | 1996-11-20 | 1996-11-20 | Strömungsklappenvorrichtung und damit ausgerüstete Verbrennungsmotoranlage |
Country Status (1)
Country | Link |
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