DE19647098A1 - Ortungssystem zum mehrdimensionalen Orten eines Objektes auf der Grundlage von gemessenen Laufzeitdifferenzen von elektromagnetisch übertragenen Signalen - Google Patents
Ortungssystem zum mehrdimensionalen Orten eines Objektes auf der Grundlage von gemessenen Laufzeitdifferenzen von elektromagnetisch übertragenen SignalenInfo
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- DE19647098A1 DE19647098A1 DE1996147098 DE19647098A DE19647098A1 DE 19647098 A1 DE19647098 A1 DE 19647098A1 DE 1996147098 DE1996147098 DE 1996147098 DE 19647098 A DE19647098 A DE 19647098A DE 19647098 A1 DE19647098 A1 DE 19647098A1
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Description
Die Erfindung betrifft ein Ortungssystem zum mehrdimensionalen
Orten eines Objektes auf der Grundlage von gemessenen Laufzeitdif
ferenzen von elektromagnetisch übertragenen Signalen. Dabei soll
unter einem Objekt auch ein Punkt verstanden werden, der sich bei
spielsweise auf der Oberfläche eines größeren Objektes, wie bei
spielsweise eines Schiffrumpfes o.ä. befinden kann, so daß das
Ortungssystem durch Orten mehrerer Punkte in einem umgebungsfesten
Koordinatensystem auch als Vermessungssystem betrieben werden
kann.
In einer Ausführungsform betrifft die Erfindung weiterhin ein
Zeitmeßsystem zum Erzeugen einer an verschiedenen Orten abgreif
baren Systemzeit, die einen Fehler aufweist, der um zumindest eine
Größenordnung kleiner ist, als der Fehler von in dem Zeitmeßsystem
verwendeten Taktgebern (Uhren).
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Gerät zur Verwendung als
ortsfeste Einheit in einem Ortungssystem oder Zeitmeßsystem der
gattungsgemäßen Art, mit einem Sender, einem Empfänger und einem
Taktgeber.
Schließlich betrifft die Erfindung ein Verfahren zum mehrdimensio
nalen Orten unter Verwendung eines Ortungssystems der erfindungs
gemäßen Art bzw. ein Verfahren zum Schaffen einer hochgenauen
Systemzeit an unterschiedlichen Orten unter Verwendung eines er
findungsgemäßen Zeitineßsystems.
Die Ortung eines Objektes auf der Grundlage von Laufzeitmessungen
eines von einem Sender ausgesandten Signals ist bekannt. In der
einfachsten Form ist bei eindimensionaler Ortung der Standort des
Senders z. B. auf einer endlosen, geraden Schiene bekannt und die
Zeit, die ein mit einer bestimmten Signalausbreitungsgeschwindig
keit ausgesandtes Signal zum Überwinden der Distanz zwischen Sen
der und Empfänger benötigt, kann zum Errechnen des Abstandes zwi
schen Sender und Empfänger verwendet werden. Hierzu ist jedoch
bereits Voraussetzung, daß sich der Empfänger ebenfalls auf der
endlosen geraden Schiene befindet, so daß diese zusätzliche Infor
mation (Eindimensionalität) vorausgesetzt werden kann, und daß ein
Taktgeber (Uhr) im Sender synchron zur Empfängeruhr läuft.
Laufen die beiden Uhren nicht synchron, so kann aus einem auf eine
Trägerwelle aufmodulierten Zeitsignal keine absolute Ortsbestim
mung durchgeführt werden, da die gemessene bzw. errechnete Entfer
nung dann durch einen konstanten Unterschied zwischen beiden Uhren
verfälscht wird und die Entfernung entweder zu klein oder zu groß
gemessen wird.
Um einen eventuellen Offset (Zeitversatz) der Empfängeruhr rech
nerisch korrigieren zu können, ist daher eine weitere Bestimmungs
gleichung notwendig, die beispielsweise erzeugt werden kann, indem
die Laufzeit eines von einem zweiten Sender stammenden Signals
gemessen wird.
Zur dreidimensionalen Ortung und Korrektur einer Empfängeruhr sind
daher zumindest vier Sender notwendig, deren auf eine Trägerfre
quenz aufmodulierte Zeitsignale vom Empfänger in Echtzeit empfan
gen und verarbeitet werden müssen.
Dies ist im wesentlichen das Funktionsprinzip der bekannten
GPS-Systeme, d. h. Satellitennavigation mit Hilfe des bekannten ameri
kanischen NAVSTAR GPS oder des russischen GLONASS.
Dieses System setzt voraus, daß die auf die Trägerfrequenz der
jeweiligen Sender aufmodulierten Zeitsignale in bezug auf eine
gemeinsame Systemzeit genau sind, d. h. daß die jeweils einen Sen
der tragenden Satelliten höchstgenaue Uhren aufweisen müssen. Zu
diesem Zweck sind die bekannten GPS-Satelliten mit jeweils vier
Atomuhren bestückt, üblicherweise zwei Cäsium- und zwei Rubidium-
Frequenznormale. Von diesen Uhren werden die Zeit und alle anderen
benötigten Frequenzen abgeleitet.
Aufgrund der großen Entfernung zwischen Satellit und GPS-Empfän
ger, beispielsweise an Bord eines Flugzeuges oder Kraftfahrzeuges,
und wegen der von den Satelliten lediglich zur Verfügung stellba
ren geringen Sendeleistungen, ist es notwendig, daß direkte, d. h.
von leistungszehrenden Hindernis sen freie Ausbreitungswege in be
zug auf die verwendete Wellenlänge des Signals zwischen Satellit
und Empfänger zum Zeitpunkt der Messung gegeben sind. Dies bedeu
tet bei den verwendeten Frequenzen, daß ein Satellit, der vom Emp
fänger aus nicht sichtbar ist, nicht auswertbar ist.
Satelliten-Navigationssysteme eignen sich daher nicht zur Verwen
dung in Innenräumen, wie beispielsweise Fabrikhallen, Werftanlagen
o.ä. und eignen sich ebenfalls nicht zur Verwendung als Ortungs
system in geometrisch schwierigen Umgebungsbedingungen, beispiels
weise einem Containerhafen. Wollte man beispielsweise einen Con
tainer mittels eines Satelliten-Navigationssystems durchgehend
orten, um seinen Standort in einem Containerumschlag- oder Lager
platz festzustellen, so wäre Voraussetzung, daß der Empfänger zu
keinem Zeitpunkt verdeckt wird, beispielsweise weil er im
Schwenkbereich eines Kranauslegers o. ä. liegt.
Insbesondere wegen der Bedingung, daß zumindest vier Satelliten
für jede Ortung "sichtbar" sein müssen, scheiden Satelliten-Navi
gationssysteme (GPS) zur Konstruktion eines Ortungssystems für
Innenräume und komplexe Umgebungen aus.
In vielen Anwendungsgebieten sind jedoch Ortungssysteme wünschens
wert, die sich durch geringe Kosten, hohe Genauigkeit und einfache
Bedienbarkeit auszeichnen, und die in Innenräumen oder geometrisch
komplexen Umgebungsbedingungen verwendbar sind.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemä
ßes Ortungssystem so weiter zu entwickeln, daß bei Verwendung bil
liger und damit vergleichsweise ungenauer Taktgeber (z. B. Quarzuh
ren) trotzdem eine hohe Ortungsgenauigkeit, ständige Verfügbarkeit
und einfache Bedienbarkeit gewährleistet sind.
Die Lösung der Aufgabe ist bei einem gattungsgemäßen Ortungssystem
dadurch gekennzeichnet, daß an dem zu ortenden Objekt eine Sende-
oder eine Empfangseinheit mit einem Taktgeber angeordnet ist, daß
in der terrestrischen Umgebung Empfangs- bzw. Sendeeinheiten
(ortsfeste Einheit) in einer Anzahl ortsfest angeordnet sind, die
zumindest um eins größer ist, als die Anzahl der zu vermessenen
Dimensionen, und daß die ortsfest angeordneten Empfangs- oder Sen
deeinheiten (ortsfeste Einheiten) auf eine gemeinsame Systemzeit
synchronisiert werden.
Dabei ist bevorzugt vorgesehen, daß alle ortsfesten Einheiten zur
Synchronisation auf eine Systemzeit mit einem allen ortsfesten
Einheiten gemeinsamen zentralen Taktgeber verbunden sind. Dabei
ist bevorzugt vorgesehen, daß jede ortsfeste Einheit über eine
Signalleitung definierter Länge mit dem zentralen Taktgeber ver
bunden ist.
Die Erfindung zeichnet sich also dadurch aus, daß in der terres
trischen Umgebung, beispielsweise an der Hallendecke einer Fabrik
halle, Sender angeordnet sind, die auf eine gemeinsame Systemzeit
synchronisiert werden, beispielsweise indem über Signalleitungen
bzw. Kabel definierter Länge von einem zentralen Taktgeber eine
gemeinsame Systemzeit verteilt wird. Bei zweidimensionaler Ortung,
beispielsweise weil bekannt ist, daß sich das zu ortende Objekt
auf dem Hallenboden und damit auf einer definierten Fläche befin
det, so daß die Höhe bereits bekannt ist, ist es ausreichend, wenn
drei Sender Zeitsignale aussenden, die von dem am Objekt angeord
neten Empfänger aufgenommen werden. Es stehen somit drei Bestim
mungsgleichungen zur Verfügung, aus denen der Zeit-Offset der Emp
fängeruhr und die beiden interessierenden kartesischen Koordinaten
errechnet werden können.
Voraussetzung ist dabei, daß die Sender von einem Empfänger aus
"sichtbar" sind. Unter dem Begriff "sichtbar" soll dabei nicht
verstanden werden, daß die Sender notwendigerweise optisch sicht
bar sind. Vielmehr ist Voraussetzung, daß zwischen Empfänger und
Sender eine in bezug auf die verwendete Wellenlänge direkte Ver
bindung besteht. Es muß mit anderen Worten eine Ausbreitung der
elektromagnetischen Welle auf direktem Wege vom Sender zum Empfän
ger möglich sein. Es ist somit unschädlich, wenn sich zwischen
Empfänger und Sender Objekte befinden, die für die verwendete Wel
lenlänge kein Hindernis darstellen.
Soll eine dreidimensionale Ortung durchgeführt werden, so sind
zumindest vier Sender notwendig, damit eine dreidimensionale Or
tung unter gleichzeitiger Bestimmung des Offsets (Zeitfehler) der
Empfängeruhr möglich ist.
Wie Anspruch 1 ausdrückt, ist auch eine Umkehrung denkbar, d. h.
das zu ortende Objekt trägt einen Sender, während zumindest drei
bzw. vier (im Falle dreidimensionaler Ortung) zeitsynchronisierte
Empfänger ortsfest installiert sind.
Um eine Verfälschung der Zeitsynchronisation durch Signallaufzei
ten zu vermeiden, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß Signallei
tungen bzw. Kabel definierter Länge verwendet werden, so daß der
entstehende Übertragungsfehler bekannt und damit kompensierbar
ist.
Voraussetzung des erfindungsgemäßen Ortungssystems ist es selbst
verständlich, daß die Positionen der ortsfesten Einheiten in einem
umgebungsfesten Koordinatensystem bekannt sind.
Dies bedeutet, daß jede ortsfeste Einheit bei der Installation,
beispielsweise unter der Decke einer großen Fabrikhalle, zunächst
mit bekannten herkömmlichen Meßmitteln wie Theodolit, Bandmaß o. ä.
vermessen werden muß. Diese Vermessung mit äußeren Mitteln sowie
die Installation der zum Verteilen der Systemzeit vorgesehen Si
gnalleitungen bedeuten einen erheblichen Aufwand, der zudem von
Fachkräften durchzuführen ist, so daß sich ein solches Ortungssy
stem nicht dazu eignet, von Nichtfachleuten installiert oder er
weitert zu werden.
Der Erfindung liegt daher die weitere Teilaufgabe zugrunde, ein
erfindungsgemäßes Ortungssystem bzw. ein erfindungsgemäßes Verfah
ren so weit zu optimieren, daß der Vermessungsaufwand bei der In
stallation der ortsfesten Einheiten möglichst entfällt oder zumin
dest minimiert wird, und daß die Verwendung von Signalleitungen
zwischen den einzelnen ortsfesten Einheiten entfallen kann.
Die Lösung dieser Teilaufgabe ist bei einem erfindungsgemäßen Or
tungssystem dadurch gekennzeichnet, daß jede ortsfeste Einheit
eine Sende- und eine Empfangseinheit sowie eine eigene Uhr (Takt
geber) aufweist, und daß jede ortsfeste Einheit durch Bestimmung
je einer Zeitdifferenz (Offset) auf eine gemeinsame Systemzeit
synchronisiert wird.
Dabei ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß bei einem geeigneten
Verfahren zum mehrdimensionalen Orten eines Objektes unter Verwen
dung eines solchen erfindungsgemäßen Ortungssystem zur Selbstver
messung von ortsfesten Einheiten
- - die Lage einer ersten ortsfesten Einheit in bezug auf ein
umgebungsfestes Koordinatensystem vermessen wird, daß gegebe
nenfalls k-3 weitere Größen ermittelt werden, daß zumindest
n-1 weitere ortsfeste Einheiten dergestalt angeordnet werden,
daß zwischen allen zumindest n ortsfesten Einheiten in bezug
auf die Wellenlänge der verwendeten elektromagnetischen
Schwingung direkte Verbindungswege bestehen, wobei n so ge
wählt wird, daß gilt:
- - daß die so bestimmbaren n(n-1)/2 Laufzeitmessungen zwi schen je zwei ortsfesten Einheiten zur Selbstvermessung der ortsfesten Einheiten durch Bestimmung von Zeitdiffe renzen zur Systemzeit (Offset) sowie der dreidimensiona len Position der n-1 weiteren ortsfesten Einheiten und des Offsets der ersten ortsfesten Einheit verwendet wer den, und
- - daß nach Selbstvermessung aller ortsfesten Einheiten die Position eines zu ortenden, mit einem Sender und/oder Empfänger ausgestatteten Objektes durch Auswertung der Laufzeitdifferenzen zwischen dem Objekt und zumindest vier der ortsfesten Einheiten bestimmt wird.
Es ist mit anderen Worten ein Kerngedanke der Erfindung, kleine
unabhängige, leicht zu installierende ortsfeste Einheiten vorzuse
hen, die jeweils einen Sender, einen Empfänger und einen eigenen
Taktgeber aufweisen. Dabei kann der Taktgeber erfindungsgemäß eine
billige Quarzuhr sein, die beispielsweise eine Stabilität von 10-6
über eine Zeitspanne von 10 Minuten aufweist. Der zum Zeitpunkt
der Anmeldung gegebene Stand der Technik hinsichtlich der Kon
struktion von Sendern oder Empfängern bzw. Quarzuhren macht Geräte
für den Einsatzzweck als ortsfeste Einheiten für ein erfindungs
gemäßes Verfahren realisierbar, die etwa Zigarettenschachtelgröße
bei wenigen dg Gewicht aufweisen. Solche Geräte können einen sehr
geringen Leistungsbedarf von etwa 1 W hatten. Damit sind die Emp
fänger kostengünstig und universell in großen Stückzahlen einsetz
bar.
Wie aus den obenstehend genannten Gleichungen hervorgeht, wird für
eine Selbstvermessung der einzelnen Geräte davon ausgegangen, daß
ein an einen beliebigen Ort innerhalb beispielsweise einer Fabrik
halle gesetztes Gerät vier Unbekannte in das System einbringt:
Drei kartesische Koordinaten und den Offset zur gemeinsamen Systemzeit.
Drei kartesische Koordinaten und den Offset zur gemeinsamen Systemzeit.
Dabei gilt diese Annahme naturgemäß für den häufigsten Spezialfall
der dreidimensionalen Ortung bzw. Vermessung. Bei Ortungen in ei
nem kleinerdimensionalen Raum, beispielsweise weil davon ausgegan
gen werden kann, daß sich das zu ortende Objekt auf einer bekann
ten Fläche, beispielsweise einem Hallenboden, befindet, und weil
die einzelnen Geräte sämtlich unter einer Hallendecke definierter
Höhe hängen, bringt jedes zusätzliche Gerät lediglich drei Unbe
kannte in das System ein, so daß die genannte Gleichung, aus der
sich die Mindestanzahl der Geräte ableiten läßt, entsprechend an
zupassen ist.
Geht man bei dem häufigsten Spezialfall der dreidimensionalen Or
tung nun davon aus, daß die Koordinaten zumindest eines Gerätes
bekannt sind, beispielsweise indem das als umgebungsfestes Koor
dinatensystem verwendete Koordinatensystem so definiert wird, daß
der Ursprung im ersten Gerät liegt, so sind bereits drei Größen
bekannt, nämlich die drei kartesischen Koordinaten des ersten Ge
rätes. Unbekannt ist bis dahin der Offset dieses ersten Gerätes
zur noch zu schaffenen synchronisierten Systemzeit. Gibt man wei
tere k-3 Größen vor, beispielsweise den Offset einzelner Geräte
oder insbesondere den Abstand zwischen einem ersten und einem
zweiten Gerät, d. h. zwischen einer ersten ortsfest installierten
Einheit und einer zweiten ortsfest installierten Einheit, so sind
insgesamt 4n-k Größen unbekannt, seien dies Koordinaten der Posi
tionen der einzelnen Geräte oder der Offset eines Gerätes.
Da jedes Gerät einen Sender aufweist, der eine mit einer Geräte
kennung modulierte Trägerwelle aussendet, lassen sich Laufzeitmes
sungen zwischen jeweils zwei verschiedenen Geräten anstellen. Jede
Laufzeitmessung zwischen einem Paar von Geräten liefert eine Glei
chung, so daß insgesamt n(n-1)/2-Bestimmungsgleichungen erzeugt
werden können. Dabei rührt der Faktor 1/2 von der Tatsache her,
daß die Laufzeitmessung von einem ersten zu einem zweiten Gerät
das gleiche Ergebnis liefert wie eine Laufzeitmessung in der umge
kehrten Richtung.
Ist die Anzahl der insgesamt installierten Geräte so groß, daß der
Ausdruck n(n-1)/2 größer oder gleich wird als die Anzahl der Un
bekannten 4n-k, so ist es möglich, daß sich die Geräte selbst ein
messen.
Besonders bevorzugt ist jedoch, in einem gegebenen Koordinatensy
stem eine erste ortsfeste Einheit (Gerät) im Ursprung anzuordnen,
sowie drei weitere ortsfeste Einheiten mit definiertem Abstand zum
Ursprung auf den Koordinatenachsen.
Ein solches Quartett von fest installierten ortsfesten Einheiten
mit bekannten Positionen ermöglicht auf besonders einfache Weise
das Eininessen von weiteren Geräten.
Auf diese Weise wird ein sich selbst vermessendes bzw. kalibrie
rendes Ortungssystem geschaffen, das in einer ersten Ausbaustufe
vorzugsweise aus acht ortsfest installierten Einheiten besteht, da
ein solches System bereits dann zu einem lösbaren Gleichungssystem
führt, wenn lediglich vier Unbekannte gegeben sind.
Das erfindungsgemäße Ortungssystem zusammen mit dem erfindungsge
mäßen Verfahren zum Betreiben des Ortungssystemes erlaubt es bei
spielsweise, die von dem Gesamtsystem erfaßte Fläche bzw. den Ge
samtraum, in dem sich das zu ortende Objekt bewegen darf, um noch
ortbar zu sein, mithin die Reichweite des Gesamtsystems, durch
unqualifizierte Arbeiter zu erweitern, indem an der Peripherie des
bereits existierenden Systems, bestehend aus einer Anzahl von
ortsfest montierten Einheiten, weitere Einheiten installiert wer
den, die sich selbst einmessen.
Besonders bevorzugt ist vorgesehen, daß ein Gerät zur Verwendung
als ortsfeste Einheit mit einem Sender, einem Empfänger und einem
Taktgeber über ein den genannten Baugruppen gemeinsames Gehäuse
verfügt, und daß ein Netzteil über ein genormtes Kupplungsmittel
mit einer Versorgungsspannung verbindbar ist. Auf diese Weise kann
ein erfindungsgemäßes Gerät beispielsweise von einem ungelernten
Arbeiter mittels eines Dübels o.ä. in einer Fabrikhalle, einem
Vortriebsstollen, o.ä. angebracht werden und über das genormte
Kupplungsmittel mit der üblichen Versorgungsspannung, beispiels
weise 230 V Wechselstrom oder 400 V Drehstrom, verbunden werden.
Besonders bevorzugt ist vorgesehen, daß das genormte Kupplungsmit
tel das männliche Teil einer genormten Leuchtmittelfassung ist,
beispielsweise der Fassung E27, das mit dem Gehäuse dergestalt
fest verbunden ist, daß bei Zusammenfügen mit einem ortsfest in
stallierten weiblichen Teil einer genormten Leuchtmittelfassung
gleichzeitig eine elektrische und eine das Gehäuse lagernde mecha
nische Verbindung geschaffen werden. Auf diese Weise kann ein er
findungsgemäßes Gerät bzw. eine Baueinheit zur Verwendung als
ortsfeste Einheit in dem erfindungsgemäßen Ortungssystem durch
einfaches Einschrauben ähnlicher einer Glühbirne oder einem ähn
lichen Leuchtmittel installiert werden. Das Gerät mißt sich so
dann, wie oben bereits geschildert, selbst ein, so daß der Aufwand
zum Erweitern des erfindungsgemäßen Ortungssystems auf ein Minimum
reduziert ist und insbesondere von ungelernten Kräften erledigt
werden kann. Hierdurch werden die Kosten des Ortungssystems ins
gesamt drastisch gesenkt, so daß eine Vielzahl von Anwendungsfäl
len denkbar ist.
Hierzu gehören beispielsweise folgende Anwendungsgebiete:
- - Tunnel oder Vortriebsstollen im Tunnelbau, in denen Fahrzeuge und/oder Maschinen positioniert und synchronisiert werden müssen,
- - Containerhäfen, bei denen Satelliten-Navigationssysteme wie oben bereits geschildert aufgrund schwieriger Umgebungsbedin gungen nicht einsetzbar sind,
- - fahrerlose Transportsysteme, besonders in Situationen, wo häufige Veränderungen notwendig sind, weil beispielsweise in Fabrikhallen o. ä. je nach Fertigungslage unterschiedliche Strukturen aufgebaut werden, und daher keine Systeme mit ho hem Infrastrukturaufwand genutzt werden können,
- - Vermessung großer Bauteile, bei denen bisherige Meßmethoden und Systeme keine ausreichende Meßlänge oder einen zu hohen Meßaufwand erfordern, wie beispielsweise im Schiffbau, Gebäu deerstellung, Brückenbau etc.,
- - Waren- und Personenverfolgung, um einen Just-in-Time-Betrieb zu gewährleisten und eine zentrale Warenflußsteuerung zu er möglichen,
- - Warensicherung und Definition zulässiger Bewegungsbereiche, wobei bei Überschreiten automatische Waren-Schutznachrichten generiert werden können,
- - automatisches Nachführen von Systemen auf ein bewegtes Objekt (Studiokameras, Schweißroboter o. ä.).
Wird die durch ortsfeste Installation von einzelnen Geräten bzw.
Baueinheiten geschaffene Infrastruktur nicht dazu verwendet, ein
Objekt zu orten, so kann die innerhalb des Systems geschaffene
hochgenaue Systemzeit beispielsweise dazu verwendet werden, an
unterschiedlichen Stellen Verfahrensabläufe zu synchronisieren.
Auf diese Weise läßt sich das erfindungsgemäße Ortungssystem ein
fach durch Weglassen des zu ortenden Objektes auch als Zeitmeßsy
stem zum Erzeugen einer an verschiedenen Orten abgreifbaren
Systemzeit verwenden, die einen Fehler aufweist, der um zumindest
eine Größenordnung kleiner ist, als der Fehler von in dem Zeitmeß
system verwendeten Taktgebern, insbesondere Quarzuhren des Konsum
güterstandards.
Anwendungsbeispiele sind
- - Maschinensteuerung und Synchronisation räumlich getrennter Maschinenbereiche, beispielsweise Antriebsmotoren einer Seil bahn o. ä., ohne Infrastrukturaufwand unter Nutzung der Daten übertragungsfähigkeiten des Systems, oder
- - Zeitsynchronisationen verteilter Fertigungsprozesse oder di rekte Systemkupplung.
Allen bisher beschriebenen Systemen bzw. Verfahren ist gemeinsam,
daß ab einer bestimmten Anzahl von ortsfesten Einheiten bzw. Gerä
ten mehr Bestimmungsgleichungen aufgrund von Laufzeitmessungen zur
Verfügung stehen, nämlich im Idealfall n(n-1)/2, als zum Bestimmen
der 4n-k unbekannten Größen notwendig sind.
Die überzähligen Gleichungen, die dazu führen, daß das gesamte
Gleichungssystem überbestimmt ist, können entweder dazu verwendet
werden, die Genauigkeit der ermittelten Größen durch eine Fehler
ausgleichsrechnung zu verbessern, oder aber dazu, die Prinzipien
des aus der Satelliten-Navigation bekannten RAIM (Receiver Autono
mous Integrity Monitoring) zur dauernden Überprüfung der Senderpo
sition und der Signalqualität zu verwenden. Mit anderen Worten
kann ein ortsfestes Gerät, das offensichtlich falsche Informatio
nen sendet, aus der weiteren Berechnung ausgeschlossen werden.
Insbesondere kann vorgesehen sein, bei Erkennen eines defekten
Gerätes eine Fehlermeldung auszugeben, so daß beispielsweise in
einer zentralen Steuerungskonsole ein Gerät als defekt identifi
zierbar ist. Insbesondere bei der bevorzugten Ausführungsform mit
genormten Kupplungsmitteln zur Energieversorgung lassen sich de
fekte Geräte dann auch von technischen Laien identifizieren und
austauschen, wodurch die Wartungskosten des Systems weiter gesenkt
werden.
Erfindungsgemäß ist bevorzugt vorgesehen, daß zur Identifikation
einer jeden ortsfesten Einheit und/oder an einem zu ortenden Ob
jekt angebrachten Sendeeinheit ein Code verwendet wird, der auf
die Trägerwelle aufmoduliert wird.
In Anlehnung an aus der Satellitentechnik bekannte Verfahren zur
Vergrößerung des Störabstandes bei Verwendung von leistungsschwa
chen Sendern kann zusätzlich vorgesehen werden, daß korrelierbare
Codes verwendet werden. Bei einer endlichen Anzahl von Sendern ist
auch beim korrelierbaren Code sichergestellt, daß genügend vonein
ander unterscheidbare Codes vergebbar sind.
Bei einer Invertierung des Systems bzw. Verfahrens, bei denen die
Sender an zu ortenden Objekten angeordnet sind, kann die Anzahl
der unterscheidbaren Objekte u. U. durch die Anzahl von vergebbaren
korrelierbaren Codes beschränkt sein. Bei Invertierung des Verfah
rens, d. h. die Version, bei der die Sender an den zu ortenden Ob
jekten angeordnet sind, während die Sender der ortsfesten Einhei
ten lediglich zur Selbstvermessung der ortsfesten Einheiten ge
nutzt werden, kann darüber hinaus vorgesehen sein, daß zusätzlich
zu dem Identifikationscode Datennachrichten auf die Trägerwelle
aufmodulierbar sind. Auf diese Weise können beispielsweise Zu
standsänderungen, Liefertermine o.ä. von dem Objekt aus zusätzlich
zum Standort des Objektes zu einer Zentrale o. ä. gemeldet werden
und so die Fertigungssteuerung o. ä. Prozesse vereinfachen. Die
Übermittlung von zusätzlichen Datennachrichten ist dabei bei auf
wendigen Systemen auch in beiden Richtungen denkbar, d. h. von ei
ner Zentrale zu dem zu ortenden Objekt, beispielsweise einem be
mannten Flurförderzeug o.ä. und von dem Objekt zurück zur Zentra
le.
Zur Erhöhung der Genauigkeit des Verfahrens kann weiterhin vor
teilhaft vorgesehen werden, daß neben der Laufzeitmessung zwischen
einzelnen Geräten und/oder zu ortenden Objekten die Phasenlage der
Trägerwelle in an sich bekannter Weise zusätzlich ausgewertet
wird.
Auf diese Weise läßt sich die Genauigkeit der Positionsbestimmung
von einzelnen Punkten, insbesondere bei der Verwendung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens als Meßverfahren in den Millimeterbereich
bringen.
In an sich bekannter Weise können zusätzlich vorgesehen sein, daß
zusätzlich zur Position eines zu ortenden Objektes, dessen Ge
schwindigkeit bestimmt wird, in dem entweder die Lagekoordinaten
differenziert werden oder die Frequenzverschiebung der Trägerwelle
aufgrund des Doppler-Effektes ausgewertet wird.
Schließlich können Winkellage und Winkelgeschwindigkeit eines zu
ortenden Objektes zusätzlich ermittelt werden, indem mindestens
zwei unabhängige Antennen oder mehrere Sende- oder Empfangseinhei
ten relativ zu dem zu ortenden Objekt unverfahrbar an diesen an
geordnet werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung dar
gestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. In der Zeichnung
zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Senders zur
Verwendung in einem erfindungsgemäßen Ortungs
system,
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Empfängers zur
Verwendung in einem erfindungsgemäßen Ortungs
system,
Fig. 3 eine Installation des erfindungsgemäßen Ortungssy
stems unter Verwendung von ortsfest installierten
Empfängern, die mittels fest installierter Signal
leitungen mit einem zentralen Taktgeber verbunden
sind,
Fig. 4 eine Umkehrung des in Fig. 3 gezeigten Aufbaus
eines Ortungssystems mit fest installierten Sen
dern,
Fig. 5 eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemä
ßen Ortungssystems, bei der jede ortsfeste Einheit
einen eigenen Sender, einen eigenen Empfänger und
einen eigenen Taktgeber aufweist, und
Fig. 6 eine konstruktive Ausführungsform einer ortsfesten
Einheit zur Verwendung in einem Ortungssystem gemäß
Fig. 5 in perspektivischer Darstellung.
Ein in Fig. 1 schematisch dargestellter Sender 10 weist einen
Verstärkerteil 12 und eine Antenne 14 auf, um eine elektromagneti
sche Welle auszusenden. Auf die Trägerwelle ist mittels eines Mo
dulationsteils 16 ein Datenstrom aufmodulierbar. Der Datenstrom
kann ein Zeitsignal sowie einen den Sender kennzeichnenden, korre
lierbaren Code enthalten. Zur Generierung des Zeitsignals weist
der Sender 10 eine Schnittstelle 18 auf, über die der Sender mit
einem externen Zeit- oder Frequenzstandard von einem zentralen
Taktgeber 20 verbunden werden kann.
Der korrelierbare Code und u. U. andere senderspezifische Daten
können einem Speicher 22 entnommen werden, der zuvor von einer
externen Programmiervorrichtung 24 beschrieben worden sein kann.
Fig. 2 zeigt den Aufbau eines geeigneten Empfängers zur Verwen
dung in einem erfindungsgemäßen Ortungssystem. Der Empfänger 11
weist eine Empfangsantenne 14 auf. Von dieser wird die empfangene
Trägerwelle zu einer Filter- und Verstärkereinheit 26 geleitet. Je
nach Systemanforderung sind eine oder mehrere Demodulations- bzw.
Korrelationseinheiten 28 parallel nachgeschaltet. Diese trennen
Code und Dateninformation von der Trägerwelle und erlauben eine
Bestimmung der Phasenlage der einzelnen Signale relativ zu einem
geräteeigenen, lokalen Zeitstandard. Dieser wird von einem Taktge
ber 20 geliefert. Die Ausgabe der Ergebnisse kann an eine Rechen
einheit 30 über eine Schnittstelle 32 erfolgen.
Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform, bei der beispielsweise an der
Hallendecke einer Fabrikhalle eine Anzahl von Sendern 10a, 10b,
10c, . . ., 10x angeordnet sind, die sämtlich von einem zentralen
Taktgeber über Signalleitungen 34 mit dem Signal eines Zeitstan
dards 20 versorgt werden.
Um beliebige, jeweils mit einem Empfänger versehene Objekte o, o+1
etc. orten zu können, nutzen die auf den jeweiligen Objekten an
geordneten Empfänger 11', 11'', . . . die sämtlich gemäß Fig. 2
ausgestaltet sind, die von den Sendern 10a, 10b, . . ., 10x übertra
genen codierten elektromagnetischen Signale, um jeweils mittels
einer Recheneinheit 30', 30'',. . . daraus die Positions-, Geschwin
digkeits- und Zeitinformationen relativ zum eigenen Zeitstandard
20', 20'', etc. zu gewinnen. Bei Nutzung mehrere Empfänger 11',
11'' auf einem einzelnen Objekt mit festem Antennenabstand lassen
sich Lage- und Rotationsgeschwindigkeitsinformationen extrahieren,
indem die Positionsdifferenz der Empfangsantennen als Richtungs
vektor aufgefaßt wird.
Zur Unterscheidung der Sender 10a, 10b, 10c, . . ., 10x ist jeder
Sender mit einem individuellen Code versehen. Weiterhin wird die
Position des Senders in einem umgebungsfesten Koordinatensystem
und ein fester Zeitkorrekturfaktor, zum Ausgleich der durch die
Länge der Signalleitungen 34 bestimmten Fehler, in einem Initiali
sierungsprozeß jedem Sender aufgeprägt.
Die Anzahl der Empfänger ist bei dieser Ausführungsform nicht be
grenzt.
Fig. 3 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel, bei der orts
fest nicht Sender, sondern Empfänger 11a, 11b, 11c, . . ., 11x ver
wendet werden.
Alle Empfänger werden über Signalleitungen 34 mit einem Zeit- oder
Frequenzstandard von einem zentralen Taktgeber 20 versorgt.
Eine Auswerteeinheit 30 dient zur Auswertung und Anzeige der Er
gebnisse.
Jedes zu ortende Objekt o, o+l, . . . trägt einen Sender 10', 10''
mit je einem eigenen Zeit- oder Frequenznormal (Taktgeber, Uhr)
20', 20'',. . .
In Fig. 5 schließlich ist die bevorzugte Ausführungsform darge
stellt, bei der die einzelnen ortsfesten Geräte 40a, 40b, 40c, . . ., 40x
jeweils eigene Sender 10a, 10b, 10c, . . ., 10x sowie eige
nen Empfänger 11a, 11b, 11c, . . ., 11x aufweisen.
Die Ausbreitungswege der elektromagnetischen Wellen des Senders
10a der ortsfesten Einheit 40a sind durch breite Halblinien ge
kennzeichnet; die Ausbreitungswege der Trägerwellen, die von Sen
der 10b der ortsfesten Einheit 40b herrühren, durch einfache Li
nien; die Ausbreitungswege des Senders 10c der ortsfesten Einheit
40c durch fettgezogene Linien und die Ausbreitungswege des Senders
10x der ortsfesten Einheit 40x durch eine jeweils gestrichelte
Linie.
Aufgrund der graphischen Darstellung werden die von einem beliebi
gen Sender 10x einer ortsfesten Einheit 40x ausgesendeten elektro
magnetischen Trägerwellen lediglich von zwei anderen ortsfesten
Einheiten, bzw. deren Empfängern 11x empfangen. Dies ist jedoch
auf die Darstellung zurückzuführen. Im Idealfall sollen die ein
zelnen ortsfesten Einheiten 40x gegeneinander so positioniert wer
den, daß eine freie Ausbreitung der Trägerwellen zwischen je zwei
beliebigen Einheiten möglich ist, und demgemäß eine Laufzeitmes
sung zwischen je zwei beliebigen Geräten.
Bei insgesamt n ortsfesten Geräten sind demgemäß n(n-1)/2
Laufzeitmessungen auswertbar und führen zu Bestimmungsgleichungen.
Sind zusätzlich k Größen, wie beispielsweise kartesische Koordina
ten der Position einer ortsfesten Einheit 40x, oder der Offset
(Zeitversatz) ihres Taktgebers 20x zur gemeinsamen Systemzeit be
kannt, so lassen sich die insgesamt 4n-k Unbekannten, wie die kar
tesischen Koordinaten der Position eines anderen ortsfesten Gerä
tes 40a, 40b, . . . bestimmen.
Sind Positionen einer jeden ortsfesten Einheit in bezug auf ein
umgebungsfestes Koordinatensystem und der Offset eines jeden Gerä
tes in bezug auf eine gemeinsame Systemzeit bekannt, so können die
von den jeweiligen Sender 10a, 10b, 10c, . . ., 10x ausgesandten
Signale auf gleiche Weise von an Objekten o, o+1, . . ., o+i ange
ordneten Empfängern ausgewertet werden.
Fig. 6 zeigt eine Ausführungsform eines Gerätes zur Verwendung
als ortsfeste Einheit, bei der Sender 10, Taktgeber 20 und Empfän
ger 11 in einem gemeinsamen Gehäuse 50 angeordnet sind. Das Gehäu
se 50 ist fest mit einem Schraubgewinde verbunden, das den männ
lichen Teil 52 einer genormten Leuchtmittelfassung E27 darstellt.
Ein solches Gerät läßt sich daher einfach in eine bereits bei
spielsweise an der Hallendecke zur Verfügung stehende Leuchtmit
telfassung einschrauben, wodurch einerseits eine mechanische Lage
rung für das Gehäuse 50 geschaffen wird, andererseits eine Versor
gungsspannung zur Verfügung gestellt wird, die über ein Netzteil
54 Sender 10, Taktgeber 20 und Empfänger 11 mit der nötigen Span
nung versorgt.
Ein solches Gerät kann von technischen Laien einfach installiert
werden und übermittelt seine eigene Position automatisch in bezug
auf ein ortsfestes Koordinatensystem, in dem bereits andere orts
feste Einheiten aktiv sind. Auf diese Weise kann beispielsweise
bei Erweiterung in einer Fabrikhalle der Erweitungsteil kostengün
stig in den Überwachungsbereich eines Ortungssystems einbezogen
werden, ohne daß kostenintensive Vermessungs- und/oder Installa
tionsarbeiten notwendig werden.
Claims (25)
1. Ortungssystem zum mehrdimensionalen Orten eines Objektes auf
der Grundlage von gemessenen Laufzeitdifferenzen von elektro
magnetisch übertragenen Signalen, dadurch gekennzeichnet, daß
an dem Objekt (o, o+1, . . ., o+i) eine Sende- oder eine Emp
fangseinheit (10', 10''; 11', 11'') mit einem Taktgeber (20',
20'') angeordnet ist, daß in der terrestrischen Umgebung Em
pfangs- bzw. Sendeeinheiten (ortsfeste Einheit) (10, 11, 40)
in einer Anzahl ortsfest angeordnet sind, die zumindest um
eins größer ist, als die Anzahl der zu vermessenden Dimensio
nen, und daß die ortsfest angeordneten Empfangs- oder Sende
einheiten (ortsfeste Einheiten) auf eine gemeinsame System
zeit synchronisiert werden.
2. Ortungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
alle ortsfesten Einheiten zur Synchronisation auf eine
Systemzeit mit einem allen ortsfesten Einheiten gemeinsamen
zentralen Taktgeber (20) verbunden sind.
3. Ortungssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
jede ortsfeste Einheit (10, 11) über eine Signalleitung (34)
definierter Länge mit dem zentralen Taktgeber verbunden ist.
4. Ortungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
jede ortsfeste Einheit (40a, 40b, 40c, . . ., 40x) eine Sende-
und eine Empfangseinheit (10a, 10b, 10c, . . ., 10x; 11a, 11b,
11c, . . ., 11x) sowie eine eigene Uhr (Taktgeber) (20a, 20b,
20c, . . ., 20x) aufweist und daß jede ortsfeste Einheit durch
Bestimmung je einer Zeitdifferenz (Offset) auf eine gemeinsa
me Systemzeit synchronisiert wird.
5. Ortungssystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Selbstvermessung der ortsfesten Einheiten bei gegebenen k
Größen, die durch äußere Vermessung in bezug auf ein umge
bungsfestes Koordinatensystem oder einem Zeitstandard be
stimmt sind, n ortsfeste Einheiten (40a, 40b, 40c, . . ., 40x)
dergestalt angeordnet sind, daß zwischen je zwei beliebigen
ortsfesten Einheiten eine in bezug auf die verwendete Wellen
länge direkte Verbindung besteht, und für n gilt:
6. Zeitmeßsystem zum Erzeugen einer an verschiedenen Orten ab
greifbaren Systemzeit, die einen Fehler aufweist, der um zu
mindest eine Größenordnung kleiner ist, als der Fehler von in
dem Zeitmeßsystem verwendeten Taktgebern (Uhren), dadurch
gekennzeichnet, daß das System eine Anzahl n von ortsfesten
Einheiten (40a, 40b, 40c, . . ., 40x) aufweist, die je eine
Sende- (10a, 10b, 10c, . . ., 10x), eine Empfangseinheit (11a,
11b, 11c, . . ., 11x) und eine eigene Uhr (Taktgeber) (20a,
20b, 20c, . . ., 20x) aufweisen, um Laufzeitmessungen von elek
tromagnetisch übertragenen Signalen zwischen je zwei ortsfe
sten Einheiten zu ermöglichen, wobei bei gegebenen k Größen
die n ortsfesten Einheiten dergestalt angeordnet sind, daß
zwischen je zwei beliebigen ortsfesten Einheiten (40a, 40b,
40c, . . ., 40x) eine in bezug auf die verwendete Wellenlänge
direkte Verbindung besteht, und für n gilt:
7. Baueinheit zur Verwendung als ortsfeste Einheit in einem Or
tungssystem nach Anspruch 4 oder 5 oder einem Zeitmeßsystem
nach Anspruch 6, mit einem Sender (10), einem Empfänger (11)
und einem Taktgeber (20), dadurch gekennzeichnet, daß Sender,
Empfänger und Taktgeber in einem gemeinsamen Gehäuse (50)
angeordnet sind, und daß ein Netzteil (54) über ein genormtes
Kupplungsmittel (52) mit einer Versorgungsspannung verbindbar
ist.
8. Baueinheit nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
genormte Kupplungsmittel das männliche Teil (52) einer ge
normten Leuchtmittelfassung ist, das mit dem Gehäuse derge
stalt fest verbunden ist, daß bei Zusammenfügen mit einem
ortsfest installierten weiblichen Teil einer genormten
Leuchtmittelfassung gleichzeitig eine elektrische und eine
das Gehäuse (50) lagernde mechanische Verbindung geschaffen
werden.
9. Verfahren zum mehrdimensionalen Orten unter Verwendung eines
Ortungssystems nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zur zweidimensionalen Ortung eines Objektes auf einer bekann
ten Fläche (Hallenboden) zumindest drei in der terrestrischen
Umgebung (Hallendecke) angeordnete Sendeeinheiten verwendet
werden, deren Position in bezug auf ein umgebungsfestes Koor
dinatensystem bekannt ist.
10. Verfahren zum mehrdimensionalen Orten unter Verwendung eines
Ortungssystems nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zur dreidimensionalen Ortung eines Objektes zumindest vier in
der terrestrischen Umgebung (Hallendecke) angeordnete Sende
einheiten verwendet werden, deren Position in bezug auf ein
umgebungsfestes Koordinatensystem bekannt ist.
11. Verfahren zum mehrdimensionalen Orten eines Objektes unter
Verwendung eines Ortungssystems nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß
- - die Lage einer ersten ortsfesten Einheit als Ursprung eines umgebungsfesten Koordinatensystem angenommen wird, daß die Lage einer zweiten ortsfesten Einheit als auf einer der Koordinatenachsen liegend angenommen wird, daß zumindest sechs weitere ortsfeste Einheiten dergestalt angeordnet werden, daß zwischen allen zumindest acht ortsfesten Einheiten in bezug auf die Wellenlänge der verwendeten elektromagnetischen Schwingung direkte Ver bindungswege bestehen,
- - daß die so bestimmbaren 28 Laufzeiten zwischen je zwei ortsfesten Einheiten zur Selbstvermessung der ortsfesten Einheiten durch Bestimmung von Zeitdifferenzen zur Sy stemzeit (Offset) sowie der dreidimensionalen Position der insgesamt sieben weiteren ortsfesten Einheiten und des Offsets der ersten ortsfesten Einheit verwendet wer den, und
- - daß nach Selbstvermessung aller acht ortsfesten Einhei ten die Position eines zu ortenden, mit einem Sender und/oder Empfänger ausgestatteten Objektes durch Auswer tung der Laufzeitmessungen zwischen dem Objekt und zu mindest vier der ortsfesten Einheiten bestimmt wird.
12. Verfahren zum mehrdimensionalen Orten eines Objektes unter
Verwendung eines Ortungssystems nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Selbstvermessung von ortsfesten Einhei
ten
- - die Lage einer ersten ortsfesten Einheit in bezug auf
ein umgebungsfestes Koordinatensystem vermessen wird,
daß gegebenenfalls k-3 weitere Größen ermittelt werden,
daß zumindest n-1 weitere ortsfeste Einheiten dergestalt
angeordnet werden, daß zwischen allen zumindest n orts
festen Einheiten in bezug auf die Wellenlänge der ver
wendeten elektromagnetischen Schwingung direkte Verbin
dungswege bestehen, wobei n so gewählt wird, daß gilt:
- - daß die so bestimmbaren n(n-1)/2 Laufzeitmessungen zwi schen je zwei ortsfesten Einheiten zur Selbstvermessung der ortsfesten Einheiten durch Bestimmung von Zeitdiffe renzen zur Systemzeit (Offset) sowie der dreidimensiona len Position der n-1 weiteren ortsfesten Einheiten und des Offsets der ersten ortsfesten Einheit verwendet wer den, und
- - daß nach Selbstvermessung aller ortsfesten Einheiten die Position eines zu ortenden, mit einem Sender und/oder Empfänger ausgestatteten Objektes durch Auswertung der Laufzeitdifferenzen zwischen dem Objekt und zumindest vier der ortsfesten Einheiten bestimmt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Bestimmung von dreidimensionaler Position und Offset
einer weiteren ortsfesten Einheit (Selbstvermessung) die
Laufzeitdifferenzen zu zumindest vier bereits vermessenen
ortsfesten Einheiten ausgewertet werden.
14. Verfahren zum Schaffen einer hochgenauen Systemzeit an unter
schiedlichen Orten (Zeitsynchronisation) unter Verwendung
eines Zeitmeßsystems nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Selbstvermessung von ortsfesten Einheiten und Schaf
fung eines Zeitstandards
- - die Lage einer ersten ortsfesten Einheit in bezug auf
ein umgebungsfestes Koordinatensystem vermessen wird,
daß gegebenenfalls k-3 weitere Größen ermittelt werden,
daß zumindest n-1 weitere ortsfeste Einheiten dergestalt
angeordnet werden, daß zwischen allen zumindest n orts
festen Einheiten in bezug auf die Wellenlänge der ver
wendeten elektromagnetischen Schwingung direkte Verbin
dungswege bestehen, wobei n so gewählt wird, daß gilt:
- - daß die so bestimmbaren n(n-1)/2 Laufzeitmessungen zwi schen je zwei ortsfesten Einheiten zur Selbstvermessung der ortsfesten Einheiten durch Bestimmung von Zeitdiffe renzen zur Systemzeit (Offset) sowie der dreidimensiona len Position der n-1 weiteren ortsfesten Einheiten und des Offsets der ersten ortsfesten Einheit verwendet wer den, und
- - die so errechnete Systemzeit an zumindest zwei ortsfe sten Einheiten als lesbare oder abgreifbare Größe zur Verfügung gestellt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Identifikation einer jeden ortsfesten Ein
heit und/oder an einem zu ortenden Objekt angebrachten Sende
einheit ein Code verwendet wird, der auf eine Trägerwelle
aufmoduliert wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der
Code korrelierbar ist.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Phase der Trägerwelle zusätzlich aus
gewertet wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß zusätzlich zu dem Identifikationscode Daten
nachrichten auf die Trägerwelle aufmodulierbar sind.
19. Verfahren zum mehrdimensionalen Orten nach einem der Ansprü
che 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich die
Geschwindigkeit des zu ortenden Objektes ermittelt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die
Geschwindigkeit durch Differenzierung der Lage-Koordinaten
des zu ortenden Objektes nach der Zeit bestimmt wird.
21. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Bestimmung der Geschwindigkeit die Frequenzverschiebung der
elektromagnetisch übertragenen Signale aufgrund des Doppler-Effektes
ausgewertet wird.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 21, dadurch gekenn
zeichnet, daß an dem zu ortenden Objekt mehrere Sende- oder
Empfangseinheiten und/oder mindestens zwei unabhängige Anten
nen relativ zu diesem unbeweglich angeordnet ist, und daß zu
sätzlich zu Position und Geschwindigkeit des zu ortenden Ob
jektes dessen Winkellage ermittelt wird.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß im Falle daß gilt:
die zur Bestimmung der Unbekannten überzähligen
Laufzeitmessungen zur Erhöhung der Genauigkeit ausgewertet werden.
die zur Bestimmung der Unbekannten überzähligen
Laufzeitmessungen zur Erhöhung der Genauigkeit ausgewertet werden.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Falle
die überzähligen
Laufzeitmessungen zur Überprüfung der Plausibilität der von einzelnen ortsfesten Einheiten (40a, 40b, 40c, . . ., 40x) ge sendeten Signale verwendet werden, und daß im Falle, daß eine ortsfeste Einheit offensichtliche Fehlsignale generiert, die se bei zukünftigen Ortungen unberücksichtigt bleiben.
die überzähligen
Laufzeitmessungen zur Überprüfung der Plausibilität der von einzelnen ortsfesten Einheiten (40a, 40b, 40c, . . ., 40x) ge sendeten Signale verwendet werden, und daß im Falle, daß eine ortsfeste Einheit offensichtliche Fehlsignale generiert, die se bei zukünftigen Ortungen unberücksichtigt bleiben.
25. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Erkennen einer offensichtlich fehlerhaft arbeitenden ortsfe
sten Einheit eine Fehlermeldung generiert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996147098 DE19647098A1 (de) | 1996-11-14 | 1996-11-14 | Ortungssystem zum mehrdimensionalen Orten eines Objektes auf der Grundlage von gemessenen Laufzeitdifferenzen von elektromagnetisch übertragenen Signalen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1996147098 DE19647098A1 (de) | 1996-11-14 | 1996-11-14 | Ortungssystem zum mehrdimensionalen Orten eines Objektes auf der Grundlage von gemessenen Laufzeitdifferenzen von elektromagnetisch übertragenen Signalen |
Publications (1)
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---|---|
DE19647098A1 true DE19647098A1 (de) | 1998-06-04 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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