DE19646606A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Verarbeiten einer fotostimulierbaren Bildplatte - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Verarbeiten einer fotostimulierbaren BildplatteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verarbeitung einer
fotostimulierbaren Bildplatte nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
In der medizinischen Röntgendiagnostik werden immer häufiger stimulierbare
Phosphorfolien anstelle konventioneller Röntgenblattfilme verwendet, um Rönt
genaufnahmen zu erstellen. Derartige Phosphorfolien haben als Bildinforma
tionsträger gegenüber konventionellen fotografischen Röntgenfilmen den Vorteil
einer nahezu linearen Wiedergabecharakteristik. Dies bedeutet, daß die auf dem
Bildinformationsträger wiedergegebene Graustufe bzw. Dichte linear zur Rönt
gendosis verläuft, die auf den Bildinformationsträger gestrahlt wird. Die mit foto
stimulierbaren Bildplatten erzielbare Bildqualität ist deshalb weitaus unempfind
licher gegenüber zu geringen bzw. zu hohen Dosisleistungen bei der Erzeugung
des Röntgenbildes. Ein weiterer Vorteil derartiger fotostimulierbarer Bildplatten
bzw. Phosphorfolien ist, daß sie wiederverwendbar sind. Sie können nach einer
Röntgenaufnahme bzw. nach dem Auslesen der Bildinformation und dem Ein
speichern in elektronische Medien gelöscht und für weitere Röntgenaufnahmen
wiederverwendet werden.
Vorteilhaft bei der Verwendung von Phosphorfolien ist weiter, daß sie hinsichtlich
ihrer mechanischen Handhabung weitgehend den konventionellen Röntgenblatt
filmen entsprechen. Bereits bestehende Einrichtungen zur Verarbeitung von
Röntgenblattfilmen (wie z. B. Röntgenkassetten, Be- und Entladegeräte für
Röntgenfilm etc.) sind deshalb weitgehend auch für Phosphorfolien verwendbar.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Handhabung derartiger, phosphorbe
schichteter Folien ist z. B. aus der EP 307 760 B1 bekannt. Die Phosphorfolie
wird dabei zunächst in eine Röntgenkassette geladen. Anschließend werden in
einer Identifikationsstation aufnahmerelevante Daten wie Patientenname, Ge
burtsdatum, behandelnder Arzt etc. in einen der an der Kassette befindlichen
Halbleiterspeicher geschrieben. Danach wird die Röntgenaufnahme erstellt, wo
bei die Röntgenbild-Information latent in der Speicherfolie gespeichert wird. Zum
Erfassen der Röntgenbildaufnahme wird die Kassette in ein digitales Lesegerät
eingeschoben. Dort wird die Kassette geöffnet, die Phosphorfolie entnommen
und die Folie mit einer Abtastvorrichtung optisch stimuliert. Das dabei von der
Phosphorfolie ausgesandte Licht wird von einer Lichtsammeleinrichtung aufge
nommen und in gerasterte, digitale Bildsignale umgewandelt, wobei das Rönt
genbild wiedergewonnen wird. Diese Bildsignale können dann einer digitalen
Bildverarbeitungseinrichtung zugeführt und beliebig elektronisch weiterverar
beitet werden.
Nachteilig bei der oben beschriebenen Einrichtung ist, daß die Grundfläche des
dabei verwendeten Geräts zum Auslesen der Bildplatte relativ groß ist, weil eine
auszulesende Bildplatte entlang einer Richtung in das Gerät eingezogen wird,
dort aus der Kassette entnommen und im wesentlichen in derselben Richtung
zum fotoelektrischen Abtasten weitertransportiert wird. Andererseits besteht ins
besondere in Krankenhäusern das Bedürfnis, Geräte mit möglichst kleinem Be
darf an Standfläche zur Verfügung zu stellen, weil aufgrund der Vielzahl tech
nischer Einrichtungen ein gewisser Platzmangel herrscht.
Aus der US 5,493,128 ist ein Gerät zur Verarbeitung fotostimulierbarer Phos
phorfolien bekannt, das gegenüber der oben genannten Einrichtung eine gerin
gere Aufstellfläche erlaubt, weil die Röntgenkassetten, in denen sich die Bildplat
ten befinden, im Zuge der Verarbeitung in zwei zueinander senkrechte Richtun
gen transportiert werden. Sie werden dabei in einer ersten Richtung in das Gerät
eingezogen, dann senkrecht zu dieser Richtung verschoben und schließlich ent
gegengesetzt zur ersten Richtung wieder ausgegeben. Die zu verarbeitenden
bzw. bereits fertig verarbeiteten Kassetten werden dabei in relativ komplizierten
Sortiermechanismen in geordneten Positionen gehalten.
Für die vorliegende Erfindung besteht die Aufgabe, ein Verfahren und ein Gerät
zur Verarbeitung fotostimulierbarer Bildplatten anzugeben, bei dem eine mög
lichst geringe Standfläche bei möglichst einfachem Aufbau erreichbar ist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch das im Anspruch 1 beschriebene Verfahren und
durch die im Anspruch 4 beschriebene Vorrichtung. Vorteilhafte Ausführungen
der Erfindung sind in den abhängigen Unteransprüchen beschrieben.
Erfindungsgemäß wird die Kassette, in der sich die Bildplatte befindet, im Zuge
der Verarbeitung der Bildplatte von einer Annahmestation zu einer Ausgabe
station im wesentlichen in einer vertikalen Orientierung transportiert. Während
dieses Transportvorgangs wird die Kassette um eine im wesentlichen vertikale
Achse gedreht. Hierdurch ist es möglich, daß die Kassette in einer ersten, verti
kalen Stellung geöffnet, die Bildplatte entnommen und den Abtastkomponenten
zugeführt wird. Während die Bildplatte fotoelektrisch abgetastet wird, wird die
Kassette gedreht und nimmt die abgetastete Folie wieder auf. Die erfindungs
gemäße Struktur der Verarbeitungsvorrichtung ermöglicht es vorteilhaft, daß
gleichzeitig zwei Kassetten in der Vorrichtung eingeführt sind. Während die eine
Kassette in der Entladeposition steht, kann die zweite Kassette in der Belade
station stehen. Hierdurch wird auch ein wesentlich höherer Durchsatz gegenüber
den Einrichtungen gemäß des Standes der Technik erreicht.
In einer vorteilhaften Ausführungsform wird die Kassette entlang einer ersten,
horizontalen Richtung zur Plattenentnahmeposition transportiert, dort geöffnet
und anschließend die Bildplatte im wesentlichen vertikal aus der Kassette ent
nommen. Die im wesentlichen vertikal orientierte Kassette wird dann um eine
vertikale Achse um einen Winkel von im wesentlichen 180° in die Plattenein
gabeposition gedreht. Dort wird die fotoelektrisch abgetastete Bildplatte in die
Kassette im wesentlichen vertikal zurückbefördert und anschließend die Kassette
geschlossen. Schließlich wird die Kassette entgegengesetzt zur ersten Richtung
in die Ausgabestation transportiert, wo sie zu einem beliebigen Zeitpunkt ent
nommen wird.
Eingabestation und Ausgabestation sind vorzugsweise als Puffer ausgebildet, so
daß in beiden Stationen jeweils mehrere Kassetten aufgenommen werden kön
nen. Dies ermöglicht zum einen, daß eingangsseitig eine ständige Auslastung
der Auslesevorrichtung sichergestellt sein kann, andererseits, daß ausgabeseitig
die Entnahme bereits verarbeiteter Bildplatten bzw. Kassetten zeitverzögert
folgen kann, ohne die Verarbeitungsleistung des Gesamtgerätes zu beeinträch
tigen.
Besonders vorteilhaft ist es, das Gesamtgerät im wesentlichen von einer Rich
tung zu bedienen, wobei die erste Transportrichtung der Kassette bzw. die
Rücktransportrichtung von der Übergabestation zur Ausgabestation parallel zur
Bedienungsrichtung verläuft.
Eingangs- und/oder ausgangsseitig können jeweils mehrere Stationen vorge
sehen sein, so daß die Kassetten sortiert ein- bzw. ausgegeben werden können.
Die Wirkungsweise der Erfindung und ihre Vorteile werden nachfolgend anhand
einiger Ausführungsbeispiele und Fig. näher erläutert. Jeweils gleichartige
Komponenten sind dabei mit jeweils gleichen Bezugszeichen versehen.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische, dem Stand der Technik entsprechende Anordnung
zur Verarbeitung von fotostimulierbaren Bildplatten,
Fig. 2 eine erste, erfindungsgemäße Ausführungsform für ein Bildplatten-Ver
arbeitungsgerät,
Fig. 3 eine Schnittzeichnung der in Fig. 2 dargestellten Vorrichtung,
Fig. 4 eine zweite Ausführungsform für ein erfindungsgemäßes Ver
arbeitungsgerät,
Fig. 5 eine Schnittzeichnung der in Fig. 4 dargestellten Vorrichtung,
Fig. 6 Details einer Bildplatten-Entnahmeeinrichtung innerhalb des Geräts von
Fig. 4 und
Fig. 7 eine dritte, erfindungsgemäße Variante für ein Bildplatten-Ver
arbeitungsgerät.
In Fig. 1 sind wesentliche Komponenten für ein digitales Radiografie-Verfahren,
wie es in den eingangs genannten Veröffentlichungen bekannt ist, dargestellt.
Die hier dargestellten Komponenten werden auch bei der vorliegenden Erfindung
weitgehend verwendet. Eine Röntgenkassette 1 ist mit einer stimulierbaren Bild
platte, insbesondere mit einer Phosphorfolie, beladen. Sie wird in eine Identifika
tionsstation 2 eingeführt, in der aufnahmerelevante Daten in einen in der Kas
sette befindlichen Halbleiterspeicher geschrieben werden. Über eine Eingabe
konsole sind verschiedene Daten wie Patientenname, Aufnahmebereich, be
handelnder Arzt etc., eingebbar. Dabei kann vorgesehen werden, eine digitale
Patientendatenkarte zu lesen und die Daten direkt an den Halbleiterspeicher der
Kassette zu übertragen. Außerdem können aus bestimmten Auswahl-Menüs
gewünschte Auswerteparameter für die Phosphorfolie festgelegt werden. Nach
der Identifizierung der Kassette wird die Röntgenaufnahme unter einer Röntgen
röhre 3 erstellt. Die Phosphorfolie trägt das Röntgenbild als latentes Bild. Zum
Auslesen dieses latenten Bildes wird die Röntgenkassette 1 in ein Verarbei
tungsgerät 4 für die Bildplatte 8 eingegeben. Dort öffnet eine nicht näher ge
zeigte mechanische Einrichtung die Röntgenkassette 1 und entnimmt die
Phosphorfolie 8.
Über eine Transporteinrichtung 9 wird die Phosphorfolie 8 dann einer Lese
station 18 zugeführt. Die Lesestation 18 umfaßt eine Ausleseeinrichtung 19, die
eine Reihe optischer, mechanischer und elektronischer Komponenten beinhaltet,
z. B. einen Laser 5, einen beweglichen Spiegel 6, ein Objektiv 7, eine Licht
leiter-Anordnung 10 sowie einen Photomultiplier 11. Der Laser 5 sendet einen
Lichtstrahl 25 aus, mit dem die stimulierbare Phosphorfolie 8 anregbar ist. Die
Wellenlänge des Lichtstrahls 25 kann im infraroten, roten oder grünen Wellen
längenbereich liegen, je nachdem, welcher Phosphorfolientyp vorliegt. Das Licht
wird über das Objektiv 7 auf die Phosphorfolie 8 fokussiert. Der bewegliche
Spiegel 6 (Schwingspiegel oder rotierender Polygonspiegel) richten die Laser
strahlung in Richtung B punkt- und zeilenweise auf die Phosphorfolie 8.
In den Bereichen, in denen das latente Röntgenbild auf der Folie 8 ist, wird
Stimulationslicht von der Phosphorfolie 8 ausgesandt. Dieses Licht wird von den
Lichtleitern 10 gesammelt und an den Photomultiplier 11 abgegeben, der die
Signale verstärkt. Anschließend werden die Signale digitalisiert und an einen
Computer 13 mit Bildspeicher weitergeleitet. Die Signale können nach an sich
bekannten Verfahren zusätzlich Filterstufen wie einen Antialiasing-Filter durch
laufen und/oder elektronisch komprimiert werden. Während des Auslesens wird
die Phosphorfolie 8 von einem Transportband 9 in einer Slowscan-Richtung A
transportiert.
Nach dem Abtasten der Phosphorfolie 8 wird diese durch eine Löscheinrich
tung 12 gelöscht. Anschließend wird die Röntgenkassette 1 wieder mit derselben
Phosphorfolie 8 beladen und steht für die nächste Röntgenaufnahme zur
Verfügung.
Vom Computer 13 ist das digitalisierte Bild in einem Digitalspeicher 15 speicher
bar, an einem Diagnosebildschirm 14 auswertbar oder über eine digitale
Schnittstelle 13a an ein Hardcopy-Gerät 16 ausgebbar, das das Bild als Aus
druck auf fotografischem Film 17 wiedergibt. Über die Schnittstelle 13a sind die
Bilddaten auch an beliebige andere digitale Bildsysteme weiterleitbar.
Fig. 2 zeigt ein Verarbeitungsgerät 4 für fotostimulierbare Bildplatten, bei dem
Kassetten, in denen sich die fotostimulierbaren Bildplatten befinden, in eine Ein
gabestation 20 eingegeben werden können. Im Unterschied zu dem Verarbei
tungsgerät der Fig. 1, bei dem die Kassetten 1 in horizontaler Lage in das Ver
arbeitungsgerät 4 eingegeben werden, erfolgt die Eingabe bei dem in Fig. 2 ge
zeigten Gerät in einer vertikalen Orientierung. Die Kassetten 1, welche ein ebe
nes Bodenteil, ein daran mittels Scharnieren angebrachtes ebenes Deckelteil
sowie mehrere Seitenteile aufweisen, stehen dabei mit einem ihrer schmalen
Seitenteile in der Eingabestation 20. Die Flächennormalen des Deckelteils und
des Bodenteils stehen dabei im wesentlichen senkrecht zur Achse 23. Die Kas
setten 1 werden entlang einer ersten Transportrichtung D von einer geeigneten
Transportmechanik zu einer Übergabestation 21 im Geräteinneren transportiert.
Die Übergabestation 21 nimmt die Röntgenkassette 1 auf und dreht sich dann
um die Achse 23 in Richtung C um einen Winkel von ca. 15° in eine Entlade
stellung. In dieser Position wird der Deckel der Röntgenkassette 1 von einer Ent
nahmeeinheit 24 geöffnet und die auszulesende Bildplatte 8 aus der Kassette
entnommen. Mit einem Transportband 9 wird die Bildplatte 8 der Lesestation 18
zugeführt und dort hochpräzise entlang der Slowscan-Richtung A ausgelesen.
Die Ausleseeinrichtung 19 erfaßt die in der Platte 8 gespeicherten Bildinforma
tionen. Die in der Bildplatte 8 enthaltene Restbildinformation wird nach dem Er
fassen der Bildinformation mit einer Löschlampe 26 vollständig gelöscht. Dann
wird die Bildplatte 8 in entgegengesetzter Richtung - A bzw. - F zurück zur
Kassette 1 transportiert. Die Bildplatte 8 wird dann an der Übergabestation 21
wieder in dieselbe Kassette eingegeben, aus der sie zuvor entnommen wurde.
Die Übergabestation 21 dreht sich anschließend um die Achse 23 in Richtung C
um ca. 15°. Schließlich wird die befüllte Kassette 1 entlang Richtung E in eine
Ausgabestation 22 befördert.
In Fig. 3 ist ein Schnitt durch das in Fig. 2 gezeigte Gerät entlang der Linie III-III
dargestellt. Einige Details der Übergabestation 21 sind erkennbar. Kernstück
dieser Übergabestation 23 ist ein Drehgestell 27, welches einen Anschlag 31
aufweist, an dem die Röntgenkassette 1 am Ende des Transportvorgangs in
Richtung D anschlägt. Die Position des Drehgestells 27, in der die Bildplatte 8
aus der Kassette 1 entnommen wird, ist mit 29 bezeichnet. Die Position, in der
die Kassette entlang Richtung D zur Ausgabestation 22 transportiert wird, ist mit
30 bezeichnet. Am Ende eines Zyklus, d. h. wenn eine Bildplatte vollständig ver
arbeitet ist und die Röntgenkassette wieder in der Ausgabestation 22 liegt, be
wegt sich das Drehgestell 27 wieder in die Eingabeposition 28 und ist bereit zur
Aufnahme der nächsten Röntgenkassette 1.
Fig. 4 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel für ein Verarbeitungsgerät 4 für
fotostimulierbare Bildplatten. Auch dieses Ausführungsbeispiel weist eine Kas
setten-Eingabestation 20, eine Kassetten-Übergabestation 35 sowie eine Kasset
ten-Ausgabestation 22 auf. Die Eingabestation 20 und die Ausgabestation 22
sind als Speicher ausgebildet, so daß sie jeweils bis zu 20 Kassetten 1 aufneh
men können. Die Kassetten 1 stehen in einer im wesentlichen vertikalen Orien
tierung in den beiden Stationen 20 und 22. Sie sind um höchstens 20°, vorzugs
weise um 10° relativ zur vertikalen Achse 36 geneigt. Eingabestation 20 und
Ausgabestation 22 sind bezüglich einer Ebene, die parallel zur Einzugsrichtung I
verläuft, im wesentlichen spiegelbildlich angeordnet. Beide Stationen 20 und 22
sind an einem gemeinsamen Gehäuseteil 44 des Verarbeitungsgeräts 4
schwenkbar gelagert. Die Eingangsstation 20 ist dabei um eine Achse 42, die mit
einer seitlichen Kante des Verarbeitungsgeräts 4 zusammenfällt, aufklappbar.
Die Ausgabestation 22 ist um eine entsprechende, entlang der gegenüberliegen
den Gehäusekante verlaufenden Achse 43 schwenkbar. Dadurch ist das Ge
räteinnere für Service- und Reparaturzwecke gut zugänglich. Eine im Geräte
inneren festsitzende Folie kann dadurch relativ einfach entnommen werden.
Von der Eingabestation 20 wird die an der Wand 34 anliegende Kassette 1 durch
einen Transportmechanismus in Richtung I in das Geräteinnere zur Übergabe
station 35 transportiert. Dort wird eine zu entladende Kassette 40 geöffnet, d. h.
ihr Kassettendeckel 1a nach oben geschwenkt und eine in der Kassette 40 ent
haltene Bildplatte vom Entnahmemechanismus 38 entnommen. Anschließend
wird die Bildplatte - ähnlich wie bei der in Fig. 2 beschriebenen Ausführungs
form - der Ausleseeinheit 18 zugeführt und auf einer der Entnahmeseite der
Entladestation 35 gegenüberliegenden Beladeposition wieder in dieselbe Kas
sette 40 eingeführt. Dazu wird die Übergabestation 35 um die Achse 36 in Rich
tung H um 180° gedreht. Die Übergabestation 35 ist um einen Kreis 37 um bis zu
360° rotierbar gelagert. Sie ist - ähnlich wie die Ein- und Ausgabestationen 20
und 22 - spiegelbildlich aufgebaut, wobei die Spiegelebene im wesentlichen die
gleiche ist. Die Übergabestation 35 weist somit zwei Seiten 32 und 33 auf. In
beiden Seiten kann gleichzeitig jeweils eine Kassette eingeführt, d. h. verarbeitet
werden. Es kann also gleichzeitig eine Kassette entladen werden, während eine
andere Kassette 41 gerade beladen wird. Hierdurch wird die Zykluszeit des Ge
samtgeräts 4 im Vergleich zu dem in Fig. 2 beschriebenen Ausführungsbeispiel
wesentlich verkürzt. Weiterhin vorteilhaft ist, daß mit ein und demselben Gerät 4
verschiedene Kassettenformate verarbeitet werden können. In der in Fig. 4
gezeigten Einheit 32 der Übergabestation 35 sind mit gestrichelten Linien
verschiedene Kassettenformate angedeutet.
Das Wiederbefüllen einer Kassette in der ausgabeseitigen Position der Über
gabestation 35 erfolgt durch eine Eingabeeinheit 39. Wegen der spiegelbildlichen
Gesamtkonzeption des Geräts kann diese Eingabeeinheit 39 weitgehend identi
sche Komponenten zur Entladeeinheit 38 haben. Dieser Aufbau vereinfacht die
Herstellung des Geräts wesentlich.
Nach Wiederbefüllen der Kassette 41 wird diese in die Ausgabestation 22 ent
lang der Richtung K transportiert. Fertig verarbeitete Kassetten werden dabei der
Reihe nach abgelegt und in der Ausgabestation gespeichert. Wegen der Spei
cherfähigkeit der Eingabestation und der Ausgabestation 20 bzw. 22 ist ein weit
gehend automatischer Betrieb möglich, wobei eine weitgehende Auslastung des
Geräts ohne Systempausen erfolgen kann.
Fig. 5 zeigt ein Schnittbild des in Fig. 4 dargestellten Geräts entlang der
Linie V-V, wobei die wesentlichen Bestandteile der Eingabe- und Ausgabe
stationen 20 bzw. 22 sowie dort gespeicherte, im wesentlichen vertikal orientierte
Kassetten 1 schematisch angedeutet sind. Achse 36 teilt das Gesamtgerät in die
im wesentlichen spiegelbildlich angeordnete eingangsseitige Gerätehälfte 47 und
ausgangsseitige Gerätehälfte 46 ein. Von der Lesestation 18 sind die Licht
leitereinheit 10 und eine Transportwalzeneinheit 45 dargestellt. Der relativ kleine
Neigungswinkel α, welchen die Kassetten zur vertikalen Achse 36 einnehmen,
beträgt etwa 10°.
Fig. 6 zeigt Details der Entnahmestation 38. Sie ist gehäusefest montiert, d. h.
mechanisch getrennt von der Übergabestation 35, welche drehbar im Ge
häuse 58 des Geräts 4 gelagert ist. Die Trennung ist schematisch durch die
Trennlinie 54 dargestellt. Die Entnahmestation 38 wirkt aber gleichwohl mit der
Übergabestation 35 zusammen. Sie entnimmt aus einer geöffneten Röntgenkas
sette 40 mittels eines mit Unterdruck betriebenen Saugers 49 eine Bildplatte 8
aus der Kassette 40. Von dieser ist der geöffnete Kassettendeckel 48 schema
tisch gezeigt. Der Sauger 49 ist über einen Hebelarm 50 mit einem gesteuerten
Antrieb verbunden. Er ist mittels Drehscheiben 59, 60 um die Achsen 51 und 52
drehbar gelagert. Ein einziger Antriebsmotor wirkt auf beide Drehscheiben. Ver
schiedene Komponenten des Antriebs sind durch die mit 53 bezeichneten Füh
rungslinien durch geeignete Zwangsführungsmittel zwangsgeführt. Zur Übergabe
der entnommenen Bildplatte 8 an ein Führungsblech 61 und an das Transport
walzenpaar 45 befindet sich der Sauger 49 in der Position 49b. Mit 49a ist eine
Position dargestellt, die der Sauger während des Transportvorgangs von der
Kassette 40 zum Transportwalzenpaar 45 einnimmt. Von der Position 49 zur Posi
tion 49b wird die Bildplatte 8 durch die Zwangsführung und die Drehscheiben 59,
60 um etwa 120° um eine horizontale, bezüglich der Zeichenebene senkrechte
Achse 62 gedreht.
Die Eingabe-Einheit 39 ist funktionell im wesentlichen identisch, geometrisch
aber spiegelbildlich zur Entnahmeeinheit 38 aufgebaut. Zur Eingabe in die Rönt
genkassette kann es sich als nötig erweisen, kleinere Details anders zu gestal
ten, beispielsweise die den Führungslinien 53 entsprechenden Linien bzw. die
entsprechenden Zwangsführungsmittel anders zu gestalten. Beispielsweise
können S-förmige Führungslinien vorgesehen sein.
Es wurden Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Dabei ist klar, daß
im Rahmen des fachmännischen Könnens jederzeit neue Varianten entstehen
können. Beispielsweise ist in Fig. 7 gezeigt, wie mit dem Konzept der drehbaren
Übergabestation jederzeit eine Sorter-Funktion eingeführt werden kann. Die
Ausgabestation 22 wird dabei um beliebig viele Nebenstationen 56, 57 erweitert,
so daß ein ausgabeseitiger Sorter 55 entsteht. Durch entsprechende Steue
rungsmittel, die beispielsweise über den Datenspeicher auf den Röntgenkas
setten mit Daten versorgt werden können, kann dann ausgabeseitig die Rönt
genkassette in eines der Fächer 56, 57 etc. sortiert ausgegeben werden. Solche
Sortierkriterien können beispielsweise bestimmte Behandlungsstationen (innere
Medizin, Unfallchirurgie) eines Krankenhauses sein.
Claims (8)
1. Verfahren zur Verarbeitung einer fotostimulierbaren Bildplatte (8), wobei
die Bildplatte (8) aus einer Kassette (1, 40) entnommen, zur Gewinnung
der Bildinformation optoelektronisch abgetastet und anschließend wieder in
derselben Kassette (1, 40) abgelegt wird und wobei die Kassette (1, 40)
von einer Eingabestation (20) zu einer Ausgabestation (22) im wesent
lichen in einer vertikalen Orientierung transportiert wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kassette (1, 40) während des Transportvorgangs von
der Annahmestation (20) zur Ausgabestation (22) um eine im wesentlichen
vertikale Achse (23, 36) gedreht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kassette (1,
40) von der Eingabestation (20) horizontal in einer ersten Richtung (D, I) zu
einer Übergabestation (21) transportiert und dort geöffnet wird, daß an
schließend die Bildplatte (8) aus der Kassette (1, 40) entnommen wird, die
Kassette (1, 40) um die vertikale Achse (23, 36) um einen Winkel von im
wesentlichen 180° in eine Platteneingabeposition gedreht wird, in welcher
die optoelektronisch abgetastete Bildplatte (8) in die Kassette (1, 41) zu
rückbefördert wird, dann die Kassette (1, 40) geschlossen wird und die
Kassette (1, 40) schließlich entgegengesetzt zu der ersten Richtung in die
Ausgabestation (22) transportiert wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kassette (1, 40) und die Bildplatte (8) in einem Gerät (4) verarbei
tet werden, das im wesentlichen von einer Richtung (D) bedienbar ist und
daß die erste Transportrichtung (D) der Kassetten parallel zur Bedienungs
richtung (D) verläuft.
4. Vorrichtung zur Verarbeitung einer fotostimulierbaren Bildplatte (8) mit
Entnahmemitteln (38) zur Entnahme der Bildplatte (8) aus einer Kas
sette (1, 40), elektrooptischen Abtastmitteln (19) zum Erzeugen von Bild
signalen und Transportmitteln, die die Kassette in im wesentlichen vertika
ler Orientierung von einer Eingabestation (20) zu einer Übergabe
station (21) und von dort zu einer Ausgabestation (22) transportieren, da
durch gekennzeichnet, daß die Übergabestation (21) um eine im wesent
lichen vertikale Achse (23, 36) drehbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kas
sette (1, 40) jeweils in einer horizontalen Richtung (D) zur und von der
Übergabestation (21) weg transportiert wird und daß die Eingabe
station (20) und die Ausgabestation (22) im wesentlichen senkrecht zur
Transportrichtung (D) unmittelbar nebeneinander angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß meh
rere Ausgabestationen (22, 56, 57) vorgesehen sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch eine Steuerung, die
Daten von der Kassette (1) liest und die Kassette (1) den Daten ent
sprechend einer bestimmten Ausgabestation (22, 56, 57) zuführt.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Eingabestation (20) und die Ausgabestation (22) jeweils
um parallele Achsen (42, 43) schwenkbar an einem gemeinsamen Ge
häuseteil (44) gelagert sind.
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