DE19646175A1 - Vernetztes Polyurethanharzpulver und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Vernetztes Polyurethanharzpulver und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein vernetztes Polyurethan
harzpulver oder ein rückgewonnenes bzw. wiederverwertetes Pro
dukt aus einem harten oder halbharten Polyurethanharz und ein
Verfahren zu dessen Herstellung. Mit der Verschlechterung des
Weltklimas ist es in letzter Zeit erforderlich geworden, umwelt
freundlich zu wirtschaften. Zur Verringerung von schädlichen Um
weltbelastungen und zur wirksamen Verwendung von Resourcen wur
den Harzabfälle auf ihre Wiederverwendung hin untersucht.
In der Automobilindustrie ist eine Vielzahl von Untersuchun
gen zur Rückgewinnung von Harzabfällen durchgeführt worden. Ins
besondere Stoßdämpfer aus Harz sind ein großformatiges Einzel
teil und wurden ausführlich in Bezug auf die Rückgewinnung von
dessen Inhaltsstoffen untersucht.
Polypropylenharze und Polyurethanharze werden zur Herstel
lung von Stoßdämpfern aus Harzmaterialien verwendet. Die erste
ren Harze sind thermoplastische Harze, die wieder eingeschmolzen
werden können und leicht durch Wiedereinschmelzung von Ausschuß
produkten der Harzstoßdämpfer rückgewonnen bzw. wiederverwertet
werden können. Im Gegensatz dazu sind die letzteren Harze durch
Wärme härtbare Harze, die unlösliche und unschmelzbare Molekül
ketten infolge von Vernetzungsreaktionen bilden und dementspre
chend nicht ohne bestimmte Vorbehandlungen wiedergewonnen werden
können.
Die folgenden Verfahren sind zur Rückgewinnung von Stoßdämp
fern aus Polyurethanharz verfügbar, nämlich:
chemische Rückgewinnung, wobei die Harzbestandteile versetzt und durch chemische Behandlungen wie Glykolyse, Aminolyse und Hydrolyse wieder in die ursprünglichen Rohmaterialien überge führt werden;
thermische Rückgewinnung, wobei die Harzbestandteile ver brannt und als thermische Energie erfaßt werden; und
Materialwiedergewinnung, wobei die Harzbestandteile zer schnitten, zerbrochen oder pulverisiert werden, die sich erge benden kleinen Stücke als Verpackungsmaterial, Füllstoffe, Ni vellierungsmaterialien, geräuschdämpfende Materialien oder vi brationsdämpfende Materialien verwendet werden. Alternativ wer den die sich ergebenden kleinen Stücke mittels eines vorbestimm ten Druckes formgepreßt, um Kautschuk-Einzelteile zu ersetzen.
chemische Rückgewinnung, wobei die Harzbestandteile versetzt und durch chemische Behandlungen wie Glykolyse, Aminolyse und Hydrolyse wieder in die ursprünglichen Rohmaterialien überge führt werden;
thermische Rückgewinnung, wobei die Harzbestandteile ver brannt und als thermische Energie erfaßt werden; und
Materialwiedergewinnung, wobei die Harzbestandteile zer schnitten, zerbrochen oder pulverisiert werden, die sich erge benden kleinen Stücke als Verpackungsmaterial, Füllstoffe, Ni vellierungsmaterialien, geräuschdämpfende Materialien oder vi brationsdämpfende Materialien verwendet werden. Alternativ wer den die sich ergebenden kleinen Stücke mittels eines vorbestimm ten Druckes formgepreßt, um Kautschuk-Einzelteile zu ersetzen.
Insbesondere bei der Materialwiedergewinnung, bei der ein
wiedergewonnenes Einzelteil durch Zugabe von Abfällen der Poly
urethan-Stoßdämpfer zu einem frischen Harz hergestellt wird, ist
es wichtig, die Mischbarkeit der Abfälle aus Polyurethan-Stoßdämpfern
mit dem frischen Harz zu erhöhen, um Probleme zu
vermeiden, wie zum Beispiel verschlechterte physikalische Eigen
schaften und verschlechtertes Aussehen der Oberfläche, die sich
durch die unzureichend dispergierten Abfälle aus Polyurethan-Stoßdämpfern
ergeben. Daher müssen die Abfälle aus Polyurethan-Stoßdämpfern
fein pulverisiert werden, um deren Mischbarkeit mit
dem frischen Harz zu erhöhen.
Man kann nun an die Pulverisierung eines gehärteten Poly
urethanharzes mit einer Hammermühle oder dergleichen zur Herstel
lung eines Pulvers denken. Jedoch ergibt sich bei diesem Pulve
risierungsverfahren das Problem, daß das entstehende Pulver
durch die von dem Harz erzeugte Hitze zusammenschmilzt und sich
verfestigt. Wenn das Harz gekühlt und pulverisiert wird, um die
Hitzeerzeugung zu unterdrücken, treibt ein derartiges Verfahren
die Rückgewinnungskosten in die Höhe.
Die japanische ungeprüfte Patentoffenlegungsschrift (KOKAI)
Nr. 50-154,379 offenbart ein Verfahren zur Herstellung eines Po
lyurethanharzpulvers. Gemäß dem Verfahren wird Abfall aus Poly
urethanschaum unter Verwendung eines Härtungsharzes gehärtet und
danach zu einem Pulver pulverisiert. Auf ähnliche Weise be
schreibt die japanische ungeprüfte Patentoffenlegungsschrift
(KOKAI) Nr. 51-87,583 ein Verfahren zur Herstellung von feinen
Teilchen, wobei ein Polyurethanschaum mittels eines Lösungsmit
tels gequollen und unter Verwendung von ausschließlich mechani
scher Scherkraft zu feinen Teilchen pulverisiert wird.
Darüberhinaus offenbart die japanische ungeprüfte Patentof
fenlegungsschrift (KOKAI) Nr. 6-91,650 ein Verfahren zur feinen
Pulverisierung eines weichen Polyurethanschaums durch aus
schließliche Verwendung der Scherkraft eines Extruders. Zusätz
lich offenbart die japanische geprüfte Patentoffenlegungsschrift
(KOKOKU) Nr. 58-20,969 ein Verfahren zur Rückgewinnung eines Po
lyurethanschaums, wobei einem Polyurethanschaum Wasser zugegeben
wird und die entstehende Mischung zur thermischen Plastifizie
rung des Polyurethanschaums erhitzt und mittels Scherkraft be
handelt wird. Bei dieser Technik umfaßt der Polyurethanschaum
ein lineares Polymer und eine bifunktionelle Komponente wie
Isocyanat. Daher ist der entstehende vernetzte und thermisch
plastifizierte Polyurethanschaum ein Rückgewinnungsprodukt mit
geringer Vernetzungsdichte, da bei der thermischen Plastifizie
rung die Hauptreaktion eine Kettenerzeugungsreaktion und die Ne
benreaktion eine Vernetzungs- und Netzwerkbildungsreaktion ist.
Andererseits sind bei der Herstellung eines halbharten oder
harten Polyurethanharzes die Kettenerzeugungsreaktion und die
Vernetzungs- und Netzwerkerzeugungsreaktion konkurrierende Reak
tionen, da bei der Herstellung ein primäres Amin als Vernet
zungsmittel verwendet wird. Dementsprechend ist das halbharte
oder harte Polyurethanharz ein Rohmaterial mit hoher Vernet
zungsdichte und besitzt zusätzlich zu den Urethanbindungen viele
Harnstoffbindungen, die als Vernetzungspunkte dienen.
Kurzum, der Polyurethanharzschaum und das halbharte oder
harte Polyurethanharz unterscheiden sich grundsätzlich in der
Zusammensetzung des Harzes voneinander. Daher können keine ähn
lichen oder vergleichbaren Rückgewinnungsprodukte erhalten wer
den, selbst wenn die Rückgewinnungsverfahren für den Polyure
thanschaum auf das halbharte oder harte Polyurethanharz angewen
det werden.
Wie vorstehend dargestellt, muß zur Rückgewinnung von Stoß
dämpferabfällen aus einem halbharten oder harten Polyurethanharz
in großer Menge beispielsweise mittels Materialwiedergewinnung
eine Verfahrensweise entworfen werden, mit der ein qualitativ
stabiles Harzpulver ökonomisch hergestellt werden kann.
Es ist daher ein Ziel der vorliegenden Erfindung, Abfälle
aus halbhartem und hartem Polyurethan wirksam einzusetzen. Fer
ner ist es ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Verfahrens
weise bereit zustellen, mit der ein Polyurethanharzpulver oder
ein Aggregat eines Polyurethanharzpulvers mit stabiler Qualität
in einem kurzen Zeitraum ökonomisch hergestellt werden kann. Das
entstehende Pulver ist mit einer Vielzahl von aktivierten Grup
pen auf dessen Oberflächenbereich ausgestattet, so daß es zur
Materialwiedergewinnung verwendet werden kann.
Ein erfindungsgemäßes vernetztes Polyurethanharzpulver um
faßt:
ein Pulver, welches Teilchen aus wenigstens einem Harz aus gewählt aus hartem Polyurethanharz und halbhartem Polyurethan harz aufweist;
wobei die Teilchen einen Oberflächenbereich und einen auf der Innenseite des Oberflächenbereichs befindlichen Innenbereich aufweisen und darin Vernetzungsbindungen beinhalten;
und ein Teil der Vernetzungsbindungen unverändert bleibt und ein anderer Teil von diesen gespalten wird und so aktivierte Gruppen ergebt; und
wenigstens ein Teil der aktivierten Gruppen auf dem Oberflä chenbereich der Teilchen exponiert ist.
ein Pulver, welches Teilchen aus wenigstens einem Harz aus gewählt aus hartem Polyurethanharz und halbhartem Polyurethan harz aufweist;
wobei die Teilchen einen Oberflächenbereich und einen auf der Innenseite des Oberflächenbereichs befindlichen Innenbereich aufweisen und darin Vernetzungsbindungen beinhalten;
und ein Teil der Vernetzungsbindungen unverändert bleibt und ein anderer Teil von diesen gespalten wird und so aktivierte Gruppen ergebt; und
wenigstens ein Teil der aktivierten Gruppen auf dem Oberflä chenbereich der Teilchen exponiert ist.
Je nachdem wieviele der Vernetzungsbindungen gespalten wer
den, kann das vorliegende vernetzte Polyurethanharzpulver als
einfaches Pulver bis zu einem Aggregat aus einfachem Pulver aus
gebildet werden. Die Aggregatform ist ferner bevorzugt, da sie
leicht zu einem Pulver zerkleinert werden kann und da die Ver
netzungsbindungen in hohem Maße gespalten sind. So besitzt die
Aggregatform eine höhere Dichte an aktivierten Gruppen auf dem
Oberflächenbereich als die einfache Pulverform.
Darüberhinaus umfaßt das harte oder halbharte Polyurethan
harz vorzugsweise eine Hydroxylverbindung, eine Isocyanatverbin
dung und ein Vernetzungsmittel und das harte oder halbharte Po
lyurethanharz kann vorzugsweise durch Reaktionsspritzguß herge
stellt werden.
Ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen ver
netzten Polyurethanharzpulvers umfaßt die folgenden Schritte:
Hydrolysieren wenigstens eines Harzes ausgewählt aus einem harten Polyurethanharz und einem halbharten Polyurethanharz in Gegenwart von Wasser und in einem Temperaturbereich von der Hy drolysetemperatur des Harzes bis zu dessen Verflüssigungstempe ratur; und
Scheren des Harzes durch Ausüben einer vorbestimmten Scher kraft auf das Harz, wodurch dieses pulverisiert wird.
Hydrolysieren wenigstens eines Harzes ausgewählt aus einem harten Polyurethanharz und einem halbharten Polyurethanharz in Gegenwart von Wasser und in einem Temperaturbereich von der Hy drolysetemperatur des Harzes bis zu dessen Verflüssigungstempe ratur; und
Scheren des Harzes durch Ausüben einer vorbestimmten Scher kraft auf das Harz, wodurch dieses pulverisiert wird.
In diesem Herstellungsverfahren ist das Harz ein hartes Po
lyurethanharz oder ein halbhartes Polyurethanharz, welches durch
Verwendung eines Vernetzungsmittels wie eines primären Amins
hergestellt wird. Mit anderen Worten besitzt das harte Polyure
thanharz oder das halbharte Polyurethanharz vernetzte Urethanbin
dungen und vernetzte Harnstoffbindungen in hoher Dichte. Folg
lich kann das harte oder halbharte Polyurethanharz durch Hydro
lyse und Scherbeanspruchung leicht in ein Harzpulver übergeführt
werden und es können aktivierte Gruppen erzeugt werden, welche
hauptsächlich aus einem Teil der gespaltenen Urethanbindungen
entstehen. Es ist jedoch bemerkenswert, daß dem harten oder
halbharten Polyurethanharz gleichzeitig mit der Ausübung von
Scherkraft nicht immer zwingend Wasser zugegeben werden und die
ses erhitzt werden muß.
In dem erfindungsgemäßen vernetzten Polyurethanharzpulver
ist ein Teil der vernetzten Bindungen des vernetzten Polyure
thanharzes gespalten und die sich aus den gespaltenen vernetzten
Bindungen ergebenden aktivierten Gruppen sind auf dem Oberflä
chenbereich des Pulvers exponiert. Darüberhinaus werden die ak
tivierten Gruppen erzeugt, wenn das harte oder halbharte Poly
urethanharz mit Hydrolyse und Schervorgang behandelt wird und
diese sind wenigstens teilweise auf dem Oberflächenbereich des
Pulvers exponiert.
Die Merkmale des vorliegenden vernetzten Polyurethanharzpul
vers können durch die verbesserte Benetzbarkeit durch Wasser im
Vergleich mit der eines gewöhnlichen Polyurethanharzes bestätigt
werden. Sie können auch durch die erhöhte Dielektrizitätskon
stante ε und durch die damit verbundene Widerstandsfähigkeit ge
genüber Aufladung bewiesen werden.
Wenn das vorliegende vernetzte Polyurethanharzpulver mit ei
nem weiteren Harzmaterial vermischt wird, reagieren die akti
vierten Gruppen mit der Matrix des Harzmaterials oder erhöhen
die Kompatibilität mit der Matrix des Harzmaterials, da die ak
tivierten Gruppen teilweise auf dem Oberflächenbereich des vor
liegenden vernetzten Polyurethanharzpulvers exponiert sind.
Folglich ist es möglich, ein Rückgewinnungsprodukt herzustellen,
daß keine unzureichende Dispersion und verschlechterte Harzei
genschaften aufweist. Hinsichtlich seiner Eigenschaften unter
scheidet sich das vorliegende vernetzte Polyurethanharzpulver
somit in großem Maße von herkömmlichen Polyurethanharzpulvern,
welche einfach mechanisch pulverisiert werden.
Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren kann auf hartes
oder halbhartes Polyurethanharz angewendet werden, welches eine
Hydroxylverbindung (oder eine hydroxylgruppenhaltige Verbin
dung), eine Isocyanatverbindung (oder eine isocyanatgruppenhal
tige Verbindung) und ein Vernetzungsmittel umfaßt und das durch
Reaktionsspritzguß hergestellt wird. Es ist bemerkenswert, daß
das harte oder halbharte Polyurethanharz nicht auf Abfallstoffe
beschränkt ist, die aus Herstellungsverfahren stammen oder auf
dem Markt gesammelt wurden, sondern es kann sich auch um Neuma
terial oder sogar Mischungen aus Neumaterial und Abfällen han
deln.
Die aktivierten Gruppen des erfindungsgemäßen vernetzten Po
lyurethanharzpulvers sind funktionelle Gruppen, welche durch
Aufspaltung der Urethan- und Harnstoffbindungen gebildet werden
und können beispielsweise eine Aminogruppe, eine Hydroxylgruppe
und dergleichen sein.
Die entstehende Aminogruppe soll mit einer Carboxylgruppe,
einer Isocyanatgruppe, einer Epoxygruppe etc. reagieren. Die
entstehende Hydroxylgruppe soll mit einer Methoxygruppe, einer
Isocyanatgruppe etc. reagieren. Dementsprechend geht man davon
aus, daß bei Mischung des vorliegenden vernetzten Polyurethan
harzpulvers mit einem thermoplastischen Harz, wie ein Vinylace
tatharz und ein Nylonharz, oder bei Mischung mit einem wärme
härtbaren Harz, wie einem Epoxyharz ersteres mit dem thermopla
stischen oder wärmehärtbaren Harz reagiert. So geht man davon
aus, daß neue harzartige Eigenschaften entstehen.
Wenn das vorliegende vernetzte Polyurethanharzpulver mit ei
nem Harz vermischt wird, in das eine reaktive Gruppe wie eine
Maleinsäureanhydridgruppe und eine Epoxygruppe eingeführt ist
oder wenn es mit einem Harz vermischt wird, das eine funktionel
le Gruppe aufweist, die mit der Amino- oder Hydroxylgruppe rea
gieren kann, geht man gleichfalls davon aus, daß diese mit einem
derartigen Harz reagiert. So kann erwartet werden, daß weitere
neue harzhartige Eigenschaften entstehen.
Wenn eine polare Gruppe in einem harzartigen einzumischenden
Bestandteil vorliegt, kann diese darüberhinaus nicht mit den ak
tivierten Gruppen des vorliegenden vernetzten Polyurethanharz
pulvers reagieren. Das vorliegende vernetzte Polyurethanharzpul
ver zeigt jedoch durch die Wirkung der aktivierten Gruppen Kom
patibilität mit einer derartigen Harzkomponente.
Zusätzlich zeigt das vorliegende vernetzte Polyurethanharz
pulver erhöhte Benetzbarkeit durch Wasser, da die aktivierten
Gruppen, die auch polare Gruppen sein können, auf dem Oberflä
chenbereich vorliegen. Folglich kann es leicht mit einem wäßri
gen oder hydratisierten Material vermischt werden.
Insbesondere wenn das vorliegende vernetzte Polyurethanharz
pulver mit einer Harzkomponente vermischt wird, erhöht sich die
Dielektrizitätskonstante ε der sich ergebenden Harzmischung und
verleiht dieser gleichzeitig Widerstandsfähigkeit gegenüber Auf
ladung.
Im Gegensatz zu dem vorliegenden vernetzten Polyurethanharz
pulver werden die herkömmlichen Polyurethanharzteilchen durch
einfaches mechanisches Pulverisieren von herkömmlichen Polyure
thanharzen hergestellt. In den herkömmlichen Polyurethanharzteil
chen sind weniger aktivierte Gruppen vorhanden. Deshalb können
die konventionellen Polyurethanharzteilchen kaum die vorteilhaf
ten Wirkungen der vorliegenden Erfindung bereitstellen.
Der mittlere Teilchendurchmesser des vorliegenden vernetzten
Polyurethanharzpulvers kann entsprechend den spezifischen Anwen
dungsformen bestimmt werden, da dessen Größe von den Anforderun
gen an die spezifischen Einsatzzwecke abhängt. Wenn das vorlie
gende vernetzte Polyurethanharzpulver beispielsweise mit einer
Harzkomponente vermischt wird, kann der mittlere Teilchendurch
messer 1 mm oder weniger, vorzugsweise 200 µm oder weniger be
tragen. Wenn der mittlere Teilchendurchmesser 1 mm oder mehr
ist, erzeugt die entstehende Harzmischung ein fehlerhaftes Aus
sehen der Formkörper oder verursacht unzureichende Dispersion,
welche die mechanische Festigkeit der Formkörper verschlechtert.
Somit ist ein großer mittlerer Teilchendurchmesser nicht bevor
zugt.
Es ist jedoch bemerkenswert, daß das vorliegende vernetzte
Polyurethanharzpulver mittels auf dieses ausgeübter Scherkraft
in einem Knet- oder Vermischungsschritt während des Mischungs
verfahrens fein pulverisiert und innig dispergiert werden kann.
Dementsprechend kann das erfindungsgemäße vernetzte Polyurethan
harzpulver mit feineren Teilchen dispergiert werden, die in den
Formkörpern einen kleineren mittleren Teilchendurchmesser als
der ursprüngliche mittlere Teilchendurchmesser des vorliegenden
vernetzten Polyurethanharzpulvers aufweisen.
Der Ausdruck "Pulver mit einem aggregatartigen Aussehen" be
zeichnet das vorliegende vernetzte Polyurethanharzpulver, das
einem Schervorgang unterworfen wurde. Somit sind die einzelnen
Teilchen agglomeriert und weisen eine ton- bzw. lehmartige Form
auf. Folglich liegen die aktivierten Gruppen auf dem Oberflä
chenbereich des erfindungsgemäßen, einem Schervorgang unterzoge
nen, vernetzten Polyurethanharzpulvers in größerer Menge vor und
dieses besitzt dadurch eine höhere Reaktivität. Daher kann das
einem Schervorgang unterzogene, vernetzte Polyurethanharzpulver
der vorliegenden Erfindung Harzkomponenten, die mit diesem ver
mischt werden, hochwirksam modifizieren.
Wenn das vorliegende vernetzte Polyurethanharzpulver aus ei
nem durch Reaktionsspritzguß erzeugten Polyurethanharz herge
stellt wird, wird es insgesamt als Trockenpulver ausgebildet.
Dementsprechend kann es wirksam als Harzfüllstoff oder ein
Thixotropie verleihendes Mittel für Anstrichstoffe eingesetzt
werden.
Zur Herstellung des vorliegenden vernetzten Polyurethanharz
pulvers können die Urethanbindungen in dem harten oder halbhar
ten Polyurethanharz zu 20% oder mehr, ferner vorzugsweise zum
überwiegenden Teil gespalten sein. Wenn die Urethanbindungen un
zureichend gespalten sind, kann das resultierende vernetzte Po
lyurethanharzpulver nicht durch Ausübung von Scherkraft fein
pulverisiert werden. Darüberhinaus sind die Urethanbindungen in
diesem vorzugsweise zu 100% oder weniger gespalten oder können
ferner vorzugsweise in einem Bereich von 50 bis 75% gespalten
sein.
Andererseits kann die Hälfte oder mehr der Harnstoffbindun
gen in dem harten oder halbharten Polyurethanharz in ungespalte
nem Zustand vorliegen. Wenn die Harnstoffbindungen in größerem
Ausmaß gespalten sind, verflüssigt sich das resultierende Pro
dukt. In diesem Fall kann kein gewünschtes Rückgewinnungsprodukt
hergestellt werden. Darüberhinaus können vorzugsweise 80% oder
weniger der Harnstoffbindungen in ungespaltenem Zustand vorlie
gen oder sie können ferner vorzugsweise in einem Bereich von 20
bis 100%, außerdem vorzugsweise von 50 bis 75% ungespalten sein.
Der Grad der Urethanbindungsspaltung und der Harnstoffbin
dungsspaltung kann durch Infrarotspektroskopie nachgewiesen wer
den, d. h. indem die Änderungen der Absorption von diesen beob
achtet werden. In Polyurethanharzen zur Herstellung von Automo
bilstoßdämpfern beginnt beispielsweise die Abnahme der Urethan
bindungen bei 1730 cm-1, wenn auf etwa 200°C erhitzt wird und
sind zum größten Teil gespalten, wenn auf etwa 280°C erhitzt
wird. Dagegen liegt der Großteil der Harnstoffbindungen in unge
spaltenem Zustand vor, wenn sie auf etwa 310°C erhitzt werden.
Es ist bemerkenswert, daß das vorliegende vernetzte Poly
urethanharzpulver abhängig von den spezifischen Einsatzzwecken
Nachbehandlungen unterzogen werden kann. Beispielsweise kann es
durch Verwendung von Isocyanat oder durch Verwendung eines wär
mehärtbaren Harzes, eines anorganischen Härtungsmittels oder
Stärke ausgehärtet werden. Darüberhinaus kann die Oberfläche un
ter Verwendung eines Silankopplungsmittels oder eines Kopplungs
mittels auf Titanbasis behandelt werden.
Wie vorstehend beschrieben, umfaßt das erfindungsgemäße Ver
fahren zur Herstellung eines vernetzten Polyurethanharzpulvers
den Hydrolyse- und den Scherschritt. Vorzugsweise wird das harte
oder halbharte Polyurethanharz vorher zu einer Schnitzel- oder
Pelletform pulverisiert. Dieser vorläufige Pulverisierungs
schritt kann gleichzeitig mit oder nach dem Hydrolyseschritt
ausgeführt werden. Es ist jedoch praktisch, den vorläufigen Pul
verisierungsschritt vor dem Hydrolyseschritt auszuführen.
In dem Hydrolyseschritt des vorliegenden Herstellungsverfah
rens ist es wichtig, das harte oder halbharte Polyurethanharz
ausreichend zu befeuchten. Insbesondere wenn der Hydrolyse
schritt und der Scherschritt gleichzeitig ausgeführt werden,
kann die obere Grenze des Wassergehalts zum Befeuchten des har
ten oder halbharten Polyurethans 10 Gew.-% oder weniger, vor
zugsweise 6 Gew.-% oder weniger betragen. Die untere Grenze des
Wassergehalts zum Befeuchten kann etwa beim natürlichen Feuchte
gehalt liegen. Der Ausdruck "natürlicher Feuchtegehalt" bedeutet
den Wassergehalt, den das harte oder halbharte Polyurethanharz
ohne Trocknungsbehandlung aufweist, bevor es mittels des vorlie
genden Herstellungsverfahrens verarbeitet wird. Darüberhinaus
kann die untere Grenze des Wassergehalts zum Befeuchten 0,1
Gew.-% oder mehr, vorzugsweise 0,4 Gew.-% oder mehr betragen.
Zusätzlich kann das harte oder halbharte Polyurethanharz ohne
Befeuchten eingesetzt werden, wenn das erfindungsgemäße Herstel
lungsverfahren in Gegenwart von Wasser ausgeführt wird oder wenn
Wasser dem harten oder halbharten Polyurethanharz im Verlauf des
vorliegenden Herstellungsverfahren zugegeben wird. Es ist bemer
kenswert, daß Wasser in einer derartigen Menge zugegeben werden
kann, so daß für den Behandlungsbehälter, der für den Arbeit
stemperaturbereich des vorliegenden Herstellungsverfahren einge
setzt werden kann, keine Anforderungen an die Druckwiderstands
fähigkeit gestellt werden.
Gewöhnlich kann der Wassergehalt in dem entstehenden ver
netzten Polyurethanharzpulver so gesteuert werden, daß er bei
0,1 Gew.-% oder mehr, vorzugsweise 0,4 Gew.-% oder mehr liegt.
Darüberhinaus kann der Wassergehalt 10 Gew.-% oder weniger, vor
zugsweise 6 Gew.-% oder weniger betragen.
Die Arbeitstemperatur für das vorliegende Herstellungsver
fahren kann im Bereich von der Hydrolysetemperatur (z. B. etwa
180°C) des harten oder halbharten Polyurethanharzes bis zu des
sen Verflüssigungstemperatur gehalten werden. Wenn ein Polyure
thanharz-Stoßdämpfer mit dem vorliegenden Herstellungsverfahren
verarbeitet wird, kann dies z. B. vorzugsweise in einem Tempera
turbereich von 200 bis 310°C geschehen. Wenn er bei einer Tempe
ratur von weniger als 200°C verarbeitet wird, ist eine derartige
Verarbeitung nicht praktisch, da sie bis zur Fertigstellung län
ger dauert. Wenn der Stoßdämpfer bei einer Temperatur von mehr
als 310°C verarbeitet wird, verflüssigt sich andererseits das
entstehende Produkt oder wird in die Gasphase übergeführt und es
kann kein gewünschter Gegenstand hergestellt werden. Außerdem
ist eine solche Verarbeitung bei erhöhtem Temperaturen nicht be
vorzugt, da die Gefahr der Erzeugung von Schadstoffen, bei
spielsweise Cyanidgas, etc. besteht.
In dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren kann jede
Heizvorrichtung ohne spezielle Einschränkungen verwendet werden.
Vorzugsweise wird jedoch das harte oder halbharte Polyurethan
harz mit der Heizvorrichtung gleichmäßig innerhalb eines kurzen
Zeitraums aufgeheizt. Wenn ein großformatiges Einzelteil wie ein
Stoßdämpfer verarbeitet wird, kann beispielsweise ein Heizbad
verwendet werden. Das Heizbad kann ein großformatiges Einzelteil
aufnehmen und dieses mittels einer Heizquelle wie Infrarotstrah
len, Mikrowellen und/oder Heißluft erhitzen. Es ist wichtig, daß
das Heizbad das harte oder halbharte Polyurethanharz selbst bei
Gegenwart von Wasser gleichmäßig innerhalb eines kurzen Zeit
raums aufheizen kann. Bei der Verarbeitung von Polyurethanharz-Stoßdämpfern
ist es darüberhinaus wirksam, diese unter Verwen
dung einer Mikrowelle als Heizquelle zu verarbeiten.
Die für die Hydrolyse des harten oder halbharten Polyure
thanharzes erforderliche Zeit kann gemäß den besonderen Umständen
bestimmt werden, da sie von der spezifischen Zusammensetzung des
harten oder halbharten Polyurethanharzes, den spezifischen Ver
arbeitungstemperaturen und dem spezifischen Aufbau der Verarbei
tungsvorrichtungen abhängt.
Ferner kann eine Verbindung mit aktivierten Wasserstoff oder
eine metallorganische Verbindung der Reaktionsmischung zugegeben
werden, um die Hydrolysereaktion zu vereinfachen. Zusätzlich zu
diesen Verbindungen können weitere Additive zugegeben werden,
solange sie das vorliegende Herstellungsverfahren nicht behin
dern.
In dem vorliegenden Herstellungsverfahren werden die Vernet
zungspunkte des harten oder halbharten Polyurethanharzes unter
Verwendung von Hitze und Wasser gespalten. Daher wird die Ver
dampfung des Wassers verhindert, um ein gewünschtes Rückgewin
nungsprodukt herzustellen.
In dem Scherschritt wird das hydrolysierte harte oder halb
harte Polyurethanharz durch Ausüben von Scherkraft pulverisiert.
Die Schervorrichtung kann beispielsweise ein Paar ebener Walzen,
ein Extruder, eine Knetvorrichtung etc. sein, die das Harz mit
tels Scherkraft pulverisieren können. Ferner kann eine Schervor
richtung aus einer Hammermühle, einer Strahlmühle, etc. beste
hen, welche das Harz mittels Stoß- bzw. Schlagkraft pulverisie
ren können. Eine Schervorrichtung kann ferner eine Schwingmühle,
ein Paar konvexer Walzen, ein Mörser, etc. sein, der das Harz
mittels Mahlkraft pulverisieren können. Diese speziellen Vor
richtungen können unabhängig voneinander oder zwei oder mehrere
von diesen können kombiniert eingesetzt werden. Vorzugsweise
wird ein Extruder oder eine umschlossene Knetvorrichtung als
Pulverisierungsvorrichtung verwendet, da eine derartige Vorrich
tung das Harz mittels Scherkraft gleichzeitig hydrolysieren und
pulverisieren kann und das erfindungsgemäße Herstellungsverfah
ren wirksam ausgeführt werden kann. Ein Extruder kann eine ins
besondere bevorzugte Verarbeitungsvorrichtung sein, da er nicht
nur die Verdampfung des Wassers verhindern, sondern das Harz
auch kontinuierlich verarbeiten kann. Es ist bemerkenswert, daß
bei Verarbeitung eines großformatigen Einzelteils wie eines
Stoßdämpfers, dieses vorzugsweise vorher grob zerkleinert wird.
Abhängig von der Art der Spaltung der Vernetzungspunkte des
harten oder halbharten Polyurethanharzes können mit dem erfin
dungsgemäßen Herstellungsverfahren Gegenstände hergestellt wer
den, die von einem Pulver bis zu einem Pulveraggregat reichen.
Der Teilchendurchmesser des entstehenden Pulvers und dessen
Teilchendurchmesserverteilung können je nach Erfordernis der
speziellen Anwendungsform bestimmt werden, da diese abhängig ist
von der Pulverisierungsart des harten oder halbharten Harzes
während des vorliegenden Herstellungsverfahrens.
Wie vorstehend beschrieben, wird das erfindungsgemäße ver
netzte Polyurethanharzpulver durch Pulverisieren des harten oder
halbharten Polyurethanharzes hergestellt. Bei der Herstellung
werden die Urethanbindungen des harten oder halbharten Harzes
zur Hälfte oder mehr mittels Hydrolyse und Scherkraft gespalten.
Ein Teil der Urethanbindungen und der Großteil der Harnstoffbin
dungen bleibt jedoch im ungespaltenen Zustand bestehen, da die
Hydrolyse bei der Verflüssigungstemperatur oder weniger durchge
führt wird.
Das so hergestellte erfindungsgemäße vernetzte Polyurethan
harzpulver besitzt aktivierte Gruppen (z. B. Aminogruppen,
Hydroxylgruppen und dergleichen), erweicht und nimmt Pulverform
an. Es kann nicht nur mit kompatiblen Harzmaterialien vermischt
werden, sondern auch über die aktivierten Gruppen chemisch mit
diesen verbunden werden. Dementsprechend ergeben sich für das
entstehende Mischungsprodukt physikalische Eigenschaften, die
aus herkömmlichen Mischungsprodukten nicht erhältlich waren.
Ferner kann es in kompatiblen Harzmaterialien fein und gleichmä
ßig verteilt werden oder diese sind leicht ineinander löslich.
Ferner stellt das Produkt bei Verwendung als Füllstoff keinen
Ausgangspunkt für Risse in den kompatiblen Harzmaterialien dar,
weil die Vernetzungsbindungen teilweise gespalten sind und die
Vernetzungsstruktur so plastifiziert ist.
Das mit dem vorliegenden Herstellungsverfahren produzierte
Pulver besitzt eine geringe Aufladungsfähigkeit, da die akti
vierten Gruppen, die auch polare Gruppen sind, auf dem Oberflä
chenbereich des Pulvers exponiert sind. Im Gegensatz zu den her
kömmlichen Pulvern, die lediglich mechanisch pulverisiert wer
den, kann es leicht behandelt werden und besitzt verbesserte
Dispersionsfähigkeit. Beispielsweise scheidet es sich nicht auf
Behältern elektrostatisch ab. Darüberhinaus kann es beispiels
weise als Komponente von wasserlöslichen Anstrichstoffen verwen
det werden, da es in gewissem Ausmaß Wasseraffinität aufweist.
Eine der wesentlichen Einsatzformen des vorliegenden ver
netzten Polyurethanharzpulvers ist eine Zumischung zu thermopla
stischen Harzen, Gummi bzw. Kautschukstoffen, Asphalt und Beton,
wodurch sich eine Gewichtsersparnis bei den entstehenden Mi
schungsprodukten ergibt und dessen stoßdämpfenden und wärmeiso
lierenden Fähigkeiten erhöht werden.
Wenn in dem vorliegenden Herstellungsverfahren die Verarbei
tungstemperatur erhöht oder die Scherkraft verstärkt wird, wird
die Dichte der aktivierten Gruppen erhöht, so daß das entstehen
de Pulver in ein Aggregat übergeführt werden kann. Jedoch verur
sacht das Aggregat keinerlei Probleme bei der Wiederverwendung,
da es sofort wieder zerfallen kann.
Darüberhinaus werden in dem vorliegenden Herstellungsverfah
ren die Urethanbindungen des harten oder halbharten Polyurethan
harzes durch Hydrolysebehandlung chemisch gespalten, wodurch ak
tivierte Gruppen erzeugt werden und die Festigkeit des Harzes
verringert wird. Abhängig von der Art der Spaltung der Urethan
bindungen wird das hydrolysierte harte oder halbharte Polyure
thanharz pulverisiert oder zu einem Pulveraggregat weiterverar
beitet.
So können erfindungsgemäß Stoßdämpferabfälle aus hartem oder
halbhartem Polyurethanharz beispielsweise zur Materialwiederge
winnung erneut verwendet werden.
Die vorliegende Erfindung und deren Vorteile werden durch
die folgende genaue Beschreibung unter Bezugnahme auf die be
gleitenden Zeichnungen vollständig klar.
Fig. 1 ist ein Graph zur Erläuterung der Beziehung zwischen
der Extrusionstemperatur und der Beweglichkeit von harten und
weichen Segmenten eines Polyurethanharzes;
Fig. 2 ist ein Graph zur Erläuterung der Beziehung zwischen
der Verarbeitungstemperatur im Mikrowellenofen und der Beweg
lichkeit von harten und weichen Segmenten eines Polyurethanhar
zes;
Fig. 3 ist ein Abtastelektronenmikroskopiefoto des Rückge
winnungsprodukts Nr. 1 zur Darstellung der Art und Weise, wie
die Teilchen des erfindungsgemäßen vernetzten Polyurethanharz
pulvers in einem Polypropylenharz dispergiert wurden; und
Fig. 4 ist ein Abtastelektronenmikroskopiefoto des ver
gleichsweisen Rückgewinnungsprodukts Nr. 2 zur Darstellung der
Art und Weise wie die Teilchen eines mechanisch pulverisierten
Polyurethanharzpulvers in einem Polypropylenharz dispergiert
wurden.
Nachdem die vorliegende Erfindung allgemein beschrieben wur
de, wird ihr weitergehendes Verständnis durch Bezugnahme auf die
speziellen bevorzugten Ausführungsformen gewonnen, die hier le
diglich zum Zwecke der Erläuterung gegeben werden und den Umfang
der Ansprüche nicht einschränken sollen.
Die Erfindung wird nachstehend mit Bezug auf ein Rückgewin
nungsprodukt beschrieben, das mit dem erfindungsgemäßen Herstel
lungsverfahren verarbeitet wurde, d. h. ein Stoßdämpfer, der aus
einem Polyurethanharz durch R-RIM-Guß hergestellt wurde, wurde
mit dem vorliegenden Herstellungsverfahren verarbeitet.
Insbesondere wurden Stoßdämpferabfälle hergestellt, die ein
Polyurethanharz und einen Verstärkungszusatz beinhalteten. Das
Polyurethanharz wurde aus den folgenden Monomeren hergestellt:
Polypropylenglykol; Diethyltoluoldiamin; und 4,4′-Diphenylmethandiisocyanat. Der Verstärkungszusatz stammt aus fi lamentförmigen Whiskern aus Kaliumtitanat. Quadratische Test stücke mit identischer Zusammensetzung wurden auf folgende Weise hergestellt: die Monomeren und der Verstärkungszusatz wurden vermischt. Die Mischung wurde zu einer Platte von etwa 3 mm Dic ke mit einer R-RIM-Gußmaschine geformt. Die Formplatte wurde mit einer Hammermühle grob zu quadratischen Stücken mit einer Größe von etwa 5 mm × 5 mm pulverisiert. Die entstehenden quadrati schen Stücke wurden mit dem vorliegenden Herstellungsverfahren verarbeitet.
Polypropylenglykol; Diethyltoluoldiamin; und 4,4′-Diphenylmethandiisocyanat. Der Verstärkungszusatz stammt aus fi lamentförmigen Whiskern aus Kaliumtitanat. Quadratische Test stücke mit identischer Zusammensetzung wurden auf folgende Weise hergestellt: die Monomeren und der Verstärkungszusatz wurden vermischt. Die Mischung wurde zu einer Platte von etwa 3 mm Dic ke mit einer R-RIM-Gußmaschine geformt. Die Formplatte wurde mit einer Hammermühle grob zu quadratischen Stücken mit einer Größe von etwa 5 mm × 5 mm pulverisiert. Die entstehenden quadrati schen Stücke wurden mit dem vorliegenden Herstellungsverfahren verarbeitet.
Ein Polyurethanharz-Stoßdämpfer der vorstehenden Zusammen
setzung wurde auf natürliche Weise befeuchtet und besaß einen
hygroskopischen Wassergehalt von etwa 0,8 Gew.-%. Ein weiteren
Polyurethanharz-Stoßdämpfer der vorstehenden Zusammensetzung
wurde unter Zwang mit Wasser befeuchtet und besaß einen hygro
skopischen Wassergehalt von etwa 5,0 Gew.-%. Diese zwei befeuch
teten Polyurethanharz-Stoßdämpfer wurden grob pulverisiert. Zum
Vergleich wurde ein weiterer Polyurethanharz-Stoßdämpfer der
vorstehenden Zusammensetzung unter Zwang mit einem Heißluft
trockner bei 120°C 2 Stunden lang getrocknet und besaß einen hy
groskopischen Wassergehalt von im wesentlichen 0 Gew.-%. Der ge
trocknete Polyurethanharz-Stoßdämpfer wurde grob pulverisiert.
Ein Zweiachsenextruder mit einem Verhältnis L/D von 30 wurde
als Rückgewinnungsvorrichtung verwendet und war vom Typ "AS-30-20",
hergestellt von NAKATANI Co. Ltd. Die Rückgewinnungstempe
ratur wurde auf zwei Niveaus eingestellt, z. B. 250°C und 280°C.
Die grob pulverisierten quadratischen Stücke wurden mit dem Ex
truder, dessen Kopf geöffnet war, wiederverarbeitet und in die
sem etwa 60 Sekunden lang belassen.
Die grob pulverisierten quadratischen Stücke, die den Be
feuchtungsbehandlungen unterzogen wurden und die jeweils einen
hygroskopischen Wassergehalt von etwa 0,8 Gew.-% und 5.0 Gew.-%
besaßen, konnten nach Kneten und Extrudieren bei 250°C mit dem
Extruder als resultierende Rückgewinnungsprodukte leicht durch
Zerreiben mit den Fingern pulverisiert werden. Es ist zu beach
ten, daß das Reiben der Scherbehandlung entspricht. Wenn die
grob pulverisierten quadratischen Stücke, die den Befeuchtungs
behandlungen unterzogen wurden und jeweils einen hygroskopischen
Wassergehalt von etwa 0,8 Gew.-% und 5,0 Gew.-% besaßen, gekne
tet und bei 280°C mit dem Extruder extrudiert wurden, wurden die
entstehenden Rückgewinnungsprodukte jeweils in ein weiches Ag
gregat übergeführt.
Wenn andererseits die vergleichsweisen, grob pulverisierten
quadratischen Stücke, die unter Zwang getrocknet wurden und ei
nen hygroskopischen Wassergehalt von im wesentlichen 0 Gew.-%
aufwiesen, geknetet und bei 250°C und 280°C mit dem Extruder ex
trudiert wurden, waren die entstehenden Rückgewinnungsprodukte
immer noch hart und blieben in dem gleichen Zustand, in dem sie
sich vor dem Rückgewinnungsverfahren befanden.
Aus diesen Ergebnissen ist folgendes ersichtlich:
Es ist erforderlich, die Gegenstände zur Rückgewinnung zu befeuchten, um das gewünschte erfindungsgemäße Produkt herzu stellen und ein Pulver oder Pulveraggregat kann durch Verände rung der Rückgewinnungstemperatur hergestellt werden.
Es ist erforderlich, die Gegenstände zur Rückgewinnung zu befeuchten, um das gewünschte erfindungsgemäße Produkt herzu stellen und ein Pulver oder Pulveraggregat kann durch Verände rung der Rückgewinnungstemperatur hergestellt werden.
Ein natürlich befeuchteter Polyurethanharz-Stoßdämpfer der
vorstehenden Zusammensetzung wurde grob pulverisiert. Zum Ver
gleich wurde ein weiterer Polyurethanharz-Stoßdämpfer der vor
stehenden Zusammensetzung unter Zwang mit einem Heißlufttrockner
bei 120°C 2 Stunden lang getrocknet und der getrocknete Poly
urethan-Stoßdämpfer wurde grob pulverisiert. In der zweiten be
vorzugten Ausführungsform wurde ein Paar offener Walzen unmit
telbar unterhalb des Auslasses des Zweiachsen-Extruders angeord
net, der als Rückgewinnungsvorrichtung in der ersten bevorzugten
Ausführungsform verwendet wurde. Die grob pulverisierten quadra
tischen Stücke und Vergleichsstücke wurden jeweils bei 250°C ex
trudiert.
Nachdem die grob pulverisierten quadratischen Stücke, die
aus dem natürlich befeuchteten Polyurethanharz-Stoßdämpfer her
gestellt wurden, der Hitzebehandlung mit dem Zweiachsen-Extruder
und der Scherkraft der offenen Walzen unterzogen wurde, konnten
diese leicht pulverisiert werden. Nachdem die grob pulverisier
ten quadratischen Vergleichsstücke, die aus dem unter Zwang ge
trockneten Polyurethanharz-Stoßdämpfer hergestellt wurden, die
sen Behandlungen unterworfen wurden, wurden diese andererseits
von den offenen Walzen lediglich zermahlen, nicht jedoch pulve
risiert. Es ist zu bemerken, daß das entstehende erfindungsgemä
ße vernetzte Pulver der zweiten bevorzugten Ausführungsform eine
Teilchendurchmesserverteilung im Bereich von 1 µm bis 200 µm und
einen mittleren Teilchendurchmesser von 85 µm aufwies.
Somit ist offensichtlich, daß erfindungsgemäß ein fein pul
verisiertes Material hergestellt werden kann.
Ein natürlich befeuchteter Polyurethanharz-Stoßdämpfer der
vorstehenden Zusammensetzung wurde grob pulverisiert und mittels
eines Mikrowellenofens mit einer Leistung von 500 W rückgewon
nen. Die Rückgewinnung wurde wenigstens 1 Minute durchgeführt
und höchstens 5 Minuten fortgesetzt. Nach der Rückgewinnung wur
den die entstehenden Rückgewinnungsprodukte mit den Fingern zer
rieben und es wurde beobachtet, wie sie sich umwandelten. Es ist
zu bemerken, daß das Zerreiben dem Schervorgang entspricht.
Nach Durchführung der Rückgewinnung im Mikrowellenofen für 2
Minuten oder mehr wurde ein Pulver hergestellt. Darüberhinaus
wurde ein Pulveraggregat hergestellt, wenn die Rückgewinnung im
Mikrowellenofen 5 Minuten lang ausgeführt wurde.
Aus diesen Ergebnissen ist erkennbar, daß es gemäß dem er
findungsgemäßen Herstellungsverfahren nicht nötig ist, die Hit
zebehandlung und die Scherbehandlung gleichzeitig auszuführen.
Darüberhinaus ist es nach thermischer Behandlung der natürlich
befeuchteten großformatigen Einzelteile, wie des natürlich be
feuchteten Stoßdämpfers, direkt in einem Mikrowellenofen oder
dergleichen möglich, diese durch Ausüben von Scherkraft fein zu
pulverisieren.
Ein natürlich befeuchteter Polyurethanharz-Stoßdämpfer der
vorstehenden Zusammensetzung wurde grob pulverisiert und die
grob pulverisierten quadratischen Stücke wurden mit dem Zweiach
sen-Extruder, der als Rückgewinnungsvorrichtung in der ersten
bevorzugten Ausführungsform verwendet wurde, in einem Rückgewin
nungstemperaturbereich von 220° bis 300°C rückgewonnen. Die ent
stehenden rückgewonnenen Produkte wurden in Bezug auf ihre Spin-
Spin-Relaxationszeit T2 mit einem gepulsten NMR-Gerät unter
sucht, um die Molekülmobilität der rückgewonnenen Produkte zu
untersuchen. Darüberhinaus wurden die im Mikrowellenofen rückge
wonnenen Produkte der dritten bevorzugten Ausführungsform auf
ähnliche Weise ausgewertet. Vergleichsweise wurden die mecha
nisch pulverisierten quadratischen Stücke ebenso ausgewertet.
Fig. 1 zeigt die Mobilität der rückgewonnenen Produkte, wel
che durch Abänderung der Extrusionstemperatur hergestellt wur
den. Fig. 2 zeigt die Mobilität der im Mikrowellenofen rückge
wonnenen Produkte, die durch Abänderung der Rückgewinnungszeit
erzeugt wurden. Es ist zu bemerken, daß in diesen Zeichnungen
die Mobilität der rückgewonnenen Produkte mit der der mechanisch
pulverisierten, quadratischen Stücke verglichen wurde, wobei
letzterer der Wert 100 zugeschrieben wurde. Gemäß den Zeichnun
gen ist die Mobilität der harten Segmente konstant, aber die Mo
bilität der weichen Segmente erhöht sich, wenn die Rückgewin
nungstemperatur ansteigt. Dies zeigt, daß gemäß dem vorliegenden
Herstellungsverfahren die Molekülmobilität der Bestandteile aus
weichen Segmenten, die aus Polyol, etc. stammen, erhöht wird,
und die Vernetzungspunkte der Urethanbindungen durch die Hitze
behandlung gespalten werden. Aus Fig. 2 ist auch zu sehen, daß
die 3-minütige Rückgewinnung in dem Mikrowellenofen der Rückge
winnung bei 240°C in dem Zweiachsen-Extruder entspricht.
So unterscheidet sich das Pulver oder die Paste (oder das
Aggregat), welches mit dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfah
ren erzeugt wurde, hinsichtlich der Eigenschaften von den ein
fach mechanisch pulverisierten Stücken.
Das bei einer Rückgewinnungstemperatur von 220°C in der
vierten bevorzugten Ausführungsform rückgewonnene Pulver wurde
mit Beispiel Nr. 5-1 bezeichnet. Das bei einer Rückgewin
nungstemperatur von 250°C in der vierten bevorzugten Ausfüh
rungsform wiedergewonnene Pulver wurde mit Beispiel Nr. 5-2 be
zeichnet. Das bei einer Rückgewinnungstemperatur von 280°C in
der vierten bevorzugten Ausführungsform wiedergewonnene Pulver
wurde als Beispiel Nr. 5-3 bezeichnet. Diese Pulver wurden auf
ihren Kontaktwinkel in Bezug auf Wasser untersucht. Zum Ver
gleich wurde ein RIM-Formkörper der vorstehenden Zusammensetzung
mechanisch zu einem feinen Polyurethanharzpulver mit einem mitt
leren Teilchendurchmesser von 100 µm pulverisiert. Das feine Po
lyurethanharzpulver wurde als Vergleichsbeispiel Nr. 5 bezeich
net und wurde ähnlich auf den Kontaktwinkel in Bezug auf Wasser
untersucht.
Insbesondere wurden die Beispiele Nr. 5-1, 5-2 und 5-3 und
Vergleichsbeispiel Nr. 5 jeweils mit einer Pressvorrichtung zu
einer Tablette gepreßt. Dann ließ man jeweils einen Wassertrop
fen auf die Tabletten tropfen und der Kontaktwinkel wurde gemes
sen. Die Ergebnisse der Messungen sind in Tabelle 1 nachstehend
aufgeführt. Es ist zu bemerken, daß ein Substrat (d. h. die Ta
blette) eine um so bessere Benetzbarkeit mit Wasser aufweist, je
geringer der Kontaktwinkel ist.
Wie aus Tabelle 1 ersichtlich ist, konnten Beispiele Nr. 5-1,
5-2 und 5-3 nicht auf ihren Kontaktwinkel hin untersucht wer
den, da der Wassertropfen sofort von den Tabletten aufgesaugt
wurde. Somit weist das mit dem vorliegenden Herstellungsverfah
ren rückgewonnene Pulver eine gute Wasseraffinität auf. Dagegen
zeigte Vergleichsbeispiel Nr. 5 einen Kontaktwinkel von 120° und
besaß keine Wasseraffinität.
In den nachstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsfor
men wurde das bei einer Rückgewinnungstemperatur von 250°C in
der ersten bevorzugten Ausführungsform rückgewonnene Pulver mit
Rückgewinnungsprodukt Nr. 1 bezeichnet. Das bei einer Rückgewin
nungstemperatur von 280°C in der ersten bevorzugten Ausführungs
form rückgewonnene Pulver wurde mit Rückgewinnungsprodukt Nr. 2
bezeichnet. Diese Pulver wurden auf folgende Weise untersucht.
Zum Vergleich wurde ein RIM-Formkörper der vorstehenden Zusam
mensetzung mechanisch zu feinen Polyurethanharzpulvern mit einem
mittleren Teilchendurchmesser von jeweils 500 µm und 100 µm pul
verisiert. Die feinen Polyurethanharzpulver wurden als rückge
wonnenes Vergleichsprodukt Nr. 1 und 2 bezeichnet und auf ähnli
che Weise untersucht.
In der sechsten bevorzugten Ausführungsform wurde das Rück
gewinnungsprodukt Nr. 2 und das rückgewonnene Vergleichsprodukt
Nr. 1 zu Abfällen eines Geräuschdämpfungsmaterials für das Arma
turenbrett eines Automobils jeweils in einer Menge von 10 Gew.-%
zugegeben. Das Geräuschdämpfmaterial für das Armaturenbrett be
stand aus EPDM. Die Mischungen wurden zur Herstellung einer Bahn
jeweils geknetet und kalandriert. Das heißt sie wurden bei 80°C
5 Minuten lang mit einem Druckkneter geknetet und zu einer Bahn
mit 2,5 mm Dicke kalandriert. Die entstehenden Bahnen wurden
daraufhin untersucht, inwieweit die Zugabe des Rückgewinnungs
produktes Nr. 2 und des rückgewonnenen Vergleichsproduktes Nr. 1
die physikalischen Eigenschaften des EPDM beeinflußten, welches
den Abfall des Geräuschdämpfungsmaterials für ein Armaturenbrett
bildete. Die Ergebnisse der Auswertung der physikalischen Eigen
schaften der Bahnen sind in nachstehender Tabelle 2 aufgeführt.
Aus Tabelle 2 ist ersichtlich, daß die physikalischen Eigen
schaften des rückgewonnenen EPDM mit Zugabe von 10 Gew.-% des
Rückgewinnungsproduktes Nr. 2 gegenüber denen des EPDM ohne Zu
gabe verbessert waren. Jedoch waren die Eigenschaften des rück
gewonnenen EPDM mit Zugabe von 10 Gew.-% des rückgewonnenen Ver
gleichsproduktes Nr. 1 hinsichtlich der Festigkeit als auch der
Dehnung verschlechtert. Somit konnte nachgewiesen werden, daß
die vorliegende Erfindung nicht nur die Dispersionsfähigkeit des
rückgewonnenen harten oder halbharten Polyurethanharzpulvers in
einem Substrat verbessert, sondern auch die physikalischen Ei
genschaften der entstehenden rückgewonnenen Produkte aufwertet.
In der siebten bevorzugten Ausführungsform wurde ein tat
sächlicher Stoßdämpfer aus einem Polyurethanharz hergestellt und
es wurden Stoßdämpferproben aus rückgewonnenen Polyurethanharzen
hergestellt, welche unter Verwendung von Rückgewinnungsprodukt
Nr. 2 und rückgewonnenen Vergleichsprodukt Nr. 2 als einer Roh
materialien in einer Menge von jeweils 10 Gew.-% hergestellt
wurden. Die entstehenden Stoßdämpferproben wurden daraufhin un
tersucht, inwiefern die Zugabe von Rückgewinnungsprodukt Nr. 2
und rückgewonnenen Vergleichsprodukt Nr. 2 die physikalischen
Eigenschaften der Stoßdämpferproben beeinflußten. Es ist zu be
merken, daß tatsächlicher Stoßdämpfer hier den zur Herstellung
von Rückgewinnungsprodukt Nr. 2 verwendeten Stoßdämpfer bezeich
net und daß das den tatsächlichen Stoßdämpfer bildende Polyure
thanharz die vorstehende Zusammensetzung besaß.
Insbesondere wurde das Rückgewinnungsprodukt Nr. 2 und das
rückgewonnene Vergleichsprodukt Nr. 2 zu einem Rohmaterial (d. h.
Polypropylenglykol) in einer Menge von 10 Gew.-% zugegeben und
jeweils mit einer RIM-Gußmaschine zu einem Probenstoßdämpfer ge
formt. Der tatsächliche Stoßdämpfer und die entstehenden Proben
stoßdämpfer wurden zur Herstellung eines Test-Probenstückes mit
einer vorbestimmten Dumbbell-Form ausgestanzt. Die so herge
stellten dumbbellförmigen Test-Probenstücke wurden auf ihre phy
sikalischen Eigenschaften hin untersucht. Die Ergebnisse der Un
tersuchung sind in Tabelle 3 nachstehend zusammengefaßt.
Aus Tabelle 3 ist ersichtlich, daß die physikalischen Eigen
schaften des Probe-Stoßdämpfers, dem 10 Gew.-% des Rückgewin
nungsproduktes Nr. 2 zugegeben wurden, denen des tatsächlichen
Stoßdämpfers ohne Zugabe entsprachen. Dagegen zeigte der Probe-Stoßdämpfer,
dem 10 Gew.-% des rückgewonnenen Vergleichsproduk
tes Nr. 2 zugegeben wurden, verschlechterte physikalische Eigen
schaften in Bezug auf Oberflächenqualität und mechanische Fe
stigkeit. Folglich kann die vorliegende Erfindung offensichtlich
die Dispersionsfähigkeit des rückgewonnenen harten oder halbhar
ten Polyurethanharzpulvers in einem Substrat verbessern und kann
gleichzeitig die physikalischen Eigenschaften der entstehenden
rückgewonnenen Produkte aufwerten.
In der achten bevorzugten Ausführungsform wurde ein tatsäch
licher Hartschaum aus einem Polyurethanharz hergestellt und es
wurden Probenhartschäume
rückgewonnenen Polyurethanharzen zubereitet, welche unter Ver
wendung von Rückgewinnungsprodukt Nr. 1 und rückgewonnenem Ver
gleichsprodukt Nr. 2 als einer der Rohmaterialien in einer Menge
von jeweils 10 Gew.-% hergestellt wurden. Darüberhinaus wurde
das Rückgewinnungsprodukt Nr. 1 vorher mit einer Walzenmühle be
handelt und wies einen mittleren Teilchendurchmesser von 100 µm
auf. Die entstehenden Probenhartschäume wurden daraufhin unter
sucht, inwieweit die Zugabe des mit einer Walzenmühle behandel
ten Rückgewinnungsprodukts 1 und des rückgewonnenen Vergleich
sprodukts Nr. 2 die physikalischen Eigenschaften der Probenhart
schäume beeinflußten. Es ist zu bemerken, daß der tatsächliche
Hartschaum hergestellt wurde durch Formschäumen eines Polyure
thanharzes. Das Polyurethanharz wurde aus polyfunktionellem Po
lyol, Methylendiisocyanat und Wasser hergestellt. Das Polyure
thanharz beinhaltete das Methylendiisocyanat in einer Menge von
185 Gewichtsteilen und Wasser in einer Menge von 4,3 Gewichts
teilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile des polyfunktionellen Po
lyols.
Insbesondere wurde das einer Mischwalzenbehandlung unterzo
gene Rückgewinnungsprodukt Nr. 1 und das rückgewonnene Ver
gleichsprodukt Nr. 2 dem polyfunktionellen Polyol (d. h. einem
der Rohmaterialien des Polyurethanharzes) in einer Menge von 10
Gew.-% zugegeben und jeweils zu einem Probenhartschaum formge
schäumt. Der tatsächliche Hartschaum und die entstehenden Pro
benhartschäume wurden zur Herstellung eines Test-Probenstückes
mit einer vorbestimmten Dumbbell-Form zerschnitten. Die so her
gestellten dumbbellförmigen Test-Probenstücke wurden auf ihre
physikalischen Eigenschaften hin untersucht. Die Ergebnisse der
Untersuchung sind in Tabelle 4 nachstehend aufgeführt.
Aus Tabelle 4 ist ersichtlich, daß die physikalischen Eigen
schaften des Probenhartschaums, dem 10 Gew.-% des mit einer Wal
zenmühle behandelten Rückgewinnungsproduktes Nr. 1 zugegeben
wurde und die physikalischen Eigenschaften des Probenhart
schaums, dem 10 Gew.-% des rückgewonnenen Vergleichsproduktes
Nr. 2 zugegeben wurden, denen des tatsächlichen Hartschaums ohne
Zugabe entsprachen. Jedoch bestand bei dem Pulver des rückgewon
nenen Vergleichsproduktes Nr. 2 die Tendenz an der Luft zu ver
puffen. Darüberhinaus dauerte die Dispersion des Pulvers des
rückgewonnenen Vergleichsprodukts Nr. 2 in dem polyfunktionellen
Polyol (d. h. eines der Rohmaterialien des Polyurethanharzes)
länger. Andererseits bestand bei dem Pulver des mit einer Wal
zenmühle behandelten Rückgewinnungsproduktes Nr. 1 eine geringe
re Tendenz an der Luft zu verpuffen als bei dem Pulver des Ver
gleichsbeispiels Nr. 2 und es war diesen in Bezug auf die Dis
persionsfähigkeit überlegen.
So ist offensichtlich, daß das erfindungsgemäß hergestellte
Pulver physikalische Eigenschaften aufweist, die sich von denen
der herkömmlich auf mechanische Weise pulverisierten Pulvern un
terscheiden und daß es mit erhöhter Funktionalität eingesetzt
werden kann.
In der neunten bevorzugten Ausführungsform wurde das Rückge
winnungsprodukt Nr. 1, das rückgewonnene Vergleichsprodukt Nr. 1
und das rückgewonnene Vergleichsprodukt Nr. 2 einem Polypropy
lenharz (PP) in einer Menge von jeweils 30 Gew.-% zugegeben. Die
Mischungen wurden mit einem Zweischrauben-Extruder jeweils ge
knetet und zerkleinert und die entstehenden Pellets wurden je
weils zu einem vorbestimmten dumbbellförmigen Test-Probenstück
mit einer Spritzgußmaschine geformt. Die Zweischrauben-Extrusion
wurde bei einer Temperatur von 200°C und der Spritzguß wurde bei
einer Temperatur von 190°C ausgeführt. Es ist zu bemerken, daß
das Wasser in dem Polyurethanharz des Rückgewinnungsproduktes
Nr. 1, des rückgewonnenen Vergleichsprodukts Nr. 1 und des rück
gewonnenen Vergleichsprodukts Nr. 2 vor Ausführung der Zwei
schrauben-Extrusion und des Spritzgußes entfernt wurde. Die ent
stehenden dumbbellförmigen Test-Probenstücke wurden dahingehend
untersucht, inwieweit die Zugabe von Rückgewinnungsprodukt Nr.
1, rückgewonnenen Vergleichsprodukts Nr. 1 und rückgewonnenen
Vergleichsprodukts Nr. 2 die physikalischen Eigenschaften des
PP-Harzes beeinflußten. Die Ergebnisse der Auswertung der physi
kalischen Eigenschaften der dumbbellförmigen Test-Probestücke
sind in Tabelle 5 nachstehend zusammengefaßt.
Aus Tabelle 5 ist ersichtlich, daß das Rückgewinnungsprodukt
1 durch Scherkraft in dem Knetschritt unter Verwendung des Zwei
schrauben-Extruders fein pulverisiert wurde und dementsprechend
gleichmäßig in dem dumbbellförmigen Test-Probenstück dispergiert
wurde. Im Gegensatz dazu waren die Polyurethanharzpulver des
rückgewonnenen Vergleichsproduktes Nr. 1 und des wiederverwerten
Vergleichsproduktes Nr. 2 in dem dumbbellförmigen Test-Probenstück
beträchtlich agglomeriert, da deren Pulverform
selbst nach der Zweischrauben-Extrusion und dem Spritzguß über
haupt nicht verändert war.
Das dumbbellförmige Test-Probenstück, dem das Rückgewin
nungsprodukt Nr. 1 zugegeben wurde, zeigte eine Dehnung, die
sich stark von derjenigen der dumbbellförmigen Test-Probenstücke
unterschied, denen die rückgewonnenen Vergleichsprodukte Nr. 1
und 2 zugegeben wurden. Folglich kann die vorliegende Erfindung
die Dispersionsfähigkeit des wiederverwerten harten oder halb
harten Polyurethanharzpulvers in einem Substrat (z. B. PP-Harz)
offensichtlich verbessern und kann gleichzeitig die physikali
schen Eigenschaften der entstehenden Formgegenstände aufwerten.
Darüberhinaus wurden die dumbbellförmigen Test-Probenstücke,
denen das Rückgewinnungsprodukt Nr. 1 zugegeben wurde, mit einem
Abtastelektronenmikroskop untersucht und es wurde untersucht,
inwieweit die Teilchen des erfindungsgemäßen vernetzten Poly
urethanharzpulvers dispergiert waren. Ebenso wurde das dumbbell-förmige
Test-Probenstück, dem das rückgewonnene Vergleichspro
dukt Nr. 2 zugegeben wurde, mit einem Abtastelektronenmikroskop
untersucht und es wurde untersucht, inwieweit die Teilchen des
mechanisch pulverisierten Polyurethanharzpulvers dispergiert wa
ren. Fig. 3 und 4 zeigen die auf diese Weise aufgenommen Foto
grafien.
Wie in Fig. 3 gezeigt ist, waren in dem dumbbellförmigen
Test-Probenstück, in dem das Rückgewinnungsprodukt Nr. 1 dem PP-Harz
zugegeben wurde, die Teilchen des erfindungsgemäßen ver
netzten Polyurethanharzpulvers feiner pulverisiert als in dem
Fall, in dem das Rückgewinnungsprodukt Nr. 1 diesem Harz zugege
ben wurde und es war gut in diesem dispergiert. Die Grenzflächen
zwischen dem PP-Harz und dem Polyurethanharz waren nicht deut
lich und das PP-Harz und das Polyurethanharz waren sehr gut mit
einander vermischt.
Andererseits war in dem dumbbellförmigen Test-Probestück, in
dem das rückgewonnene Vergleichsprodukt Nr. 2 dem PP-Harz zuge
geben wurde, das pulverisierte Polyurethanharz vorhanden und die
Grenzflächen zwischen dem PP-Harz und dem Polyurethanharz waren
deutlich.
Die vorstehenden beschriebenen Ergebnisse zeigen, daß erfin
dungsgemäß Pulver hergestellt werden können, deren physikalische
Eigenschaften sich von denen der herkömmlich mechanisch pulveri
sierten Pulver in großem Maße unterscheiden und daß dementspre
chend das harte oder halbharte Polyurethanharz modifiziert wer
den kann.
In der zehnten bevorzugten Ausführungsform wurde das Rückge
winnungsprodukt Nr. 1 und das rückgewonnene Vergleichsprodukt
Nr. 1 einem thermoplastischen Polyurethanharz (TPU) in einer
Menge von jeweils 30 Gew.-% zugegeben. Es ist zu bemerken, daß
als TPU-Harz die folgenden drei speziellen TPU-Harze, herge
stellt von TAKEDA-BADISCHE URETHANE INDUSTRIES verwendet wurden:
"ELASTOLLAN 1190ATR", "ELASTOLLAN ET680A10", und "ELASTOLLAN
ET690-10". Die Mischungen wurden mit einem Zweischrauben-Extruder
geknetet und pelletisiert und die entstehenden Pellets
jeweils zu einem vorbestimmten dumbbellförmigen Test-Probenstück
mit einer Spritzgußmaschine geformt. Die Bedingungen der Zwei
schrauben-Extrusion und die Bedingungen des Spritzgußes sind in
Tabelle 6 nachstehend zusammengefaßt. Es ist zu bemerken, daß
das Wasser in dem Polyurethanharz des Rückgewinnungsproduktes
Nr. 1 und des rückgewonnenen Vergleichsproduktes Nr. 1 durch Va
kuumtrocknung vor Durchführung der Zweischrauben-Extrusion und
des Spritzgußes entfernt wurde.
Die entstehenden dumbbellförmigen Test-Probestücke wurden
daraufhin untersucht, inwieweit die Zugabe des Rückgewinnungs
produktes Nr. 1 und des rückgewonnenen Vergleichsproduktes Nr. 1
die physikalischen Eigenschaften der TPU-Harze beeinflußten. Die
Ergebnisse der Auswertungen der physikalischen Eigenschaften der
dumbbellförmigen Test-Probestücke sind in Tabelle 7 nachstehend
zusammengefaßt.
Aus Tabelle 7 ist ersichtlich, daß das Rückgewinnungsprodukt
Nr. 1 durch Scherkraft in dem Knetschritt unter Verwendung des
Zweischrauben-Extruders fein pulverisiert war und dementspre
chend in den dumbbellförmigen Test-Probenstücken gleichmäßig
dispergiert war. Im Gegensatz dazu war das Polyurethanharzpulver
des rückgewonnenen Vergleichsproduktes Nr. 1 in den dumbbellför
migen Test-Probestücken beträchtlich agglomeriert, da deren Pul
verformen selbst nach Durchführung der Zweischrauben-Extrusion
und des Spritzgußes überhaupt nicht verändert war.
Die dumbbellförmigen Test-Probenstücke, denen das Rückgewin
nungsprodukt Nr. 1 zugegeben wurde, zeigten eine Dehnung, die
sich deutlich von derjenigen der dumbbellförmigen Test-Probenstücke
unterschied, denen das rückgewonnene Vergleichspro
dukt Nr. 1 zugegeben wurde. Folglich kann erfindungsgemäß die
Dispersionsfähigkeit des rückgewonnenen harten oder halbharten
Polyurethanharzpulvers in einem Substrat (z. B. TPU-Harz) offen
sichtlich verbessert werden und gleichzeitig die physikalischen
Eigenschaften der entstehenden Formkörper aufgewertet werden.
Mit anderen Worten besitzen die erfindungsgemäß hergestellten
Pulver physikalische Eigenschaften, die sich von denen der her
kömmlich mechanisch pulverisierten Pulver unterscheiden und sind
dementsprechend modifizierte Produkte des harten oder halbharten
Polyurethanharzes.
In der neunten bevorzugten Ausführungsform wurde ein Stoß
dämpfer aus einem Polyurethanharz grob zu quadratischen Stücken
pulverisiert. Es ist zu bemerken, daß der Stoßdämpfer natürlich
befeuchtet wurde. Die quadratischen Stücke wurden einem Polypro
pylenharz (PP) in einer Menge von 30 Gew.-% zugegeben. Die Mi
schung wurde einer Zweischrauben-Extrusion unterworfen, wodurch
gleichzeitig das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren (d. h.
der Hydrolyseschritt und der Scher- oder Pulverisierungsschritt)
und das Kneten der Mischung durchgeführt wurde.
In der elften bevorzugten Ausführungsform wurde ein Zwei
schrauben-Kneter "NEX-T60" hergestellt von KOBE STEEL WORKS Co.
Ltd. als Kneter verwendet und die Mischung bei 250°C geknetet.
Anschließend wurde die geknetete Mischung bei 210°C mit einem
Einschrauben-Kneter zu einem Strang verlängert und danach pelle
tisiert. Die entstehenden Pellets wurden getrocknet und danach
bei 190°C zur Herstellung eines vorbestimmten dumbbellförmigen
Test-Probenstückes spritzgegossen. Zum Vergleich wurde das vor
stehend beschriebene rückgewonnene Vergleichsprodukt Nr. 2 eben
so den vorstehenden Vorstellungsverfahren für das dumbbellförmi
ge Test-Probenstück unterworfen und das entstehende dumbbellför
mige Test-Probenstück wurde mit Vergleichsbeispiel Nr. 7 be
zeichnet. Die so hergestellten dumbbellförmigen Test-Probenstücke
wurden auf ihre physikalischen Eigenschaften unter
sucht. Die Ergebnisse der Auswertungen der physikalischen Eigen
schaften sind in Tabelle 8 nachstehend aufgeführt.
Es wurde gefunden, daß die grob pulverisierten quadratischen
Polyurethanharz-Stücke durch Hydrolyse und gleichzeitig durch
Scherkraft in dem Knetvorgang fein pulverisiert waren und daß
sie dementsprechend in dem dumbbellförmigen Test-Probenstück
gleichmäßig dispergiert waren. So ist aus der elften bevorzugten
Ausführungsform erkennbar, daß das harte oder halbharte Poly
urethanharz mit einem Ein-Schritt-Verfahren zersetzt und in einem
Harzsubstrat dispergiert werden kann.
Nach vollständiger Beschreibung der vorliegenden Erfindung
ist es dem Fachmann klar, daß viele Abänderungen und Modifika
tionen erfolgen können, ohne den sich aus den nachstehenden An
sprüchen ergebenden Umfang der vorliegenden Erfindung zu verlas
sen.
Claims (32)
1. Vernetztes Polyurethanharzpulver umfassend:
ein Pulver, das Teilchen aus wenigstens einem Harz ausge wählt aus einem harten Polyurethanharz und einem halbharten Po lyurethanharz aufweist;
wobei die Teilchen einen Oberflächenbereich und einen inner halb des Oberflächenbereichs angeordneten Innenbereich besitzen und darin vernetzte Bindungen aufweisen;
wobei ein Teil der vernetzten Bindungen unverändert ist und ein weiterer Teil von diesen unter Bildung von aktivierten Grup pen gespalten ist; und
wenigstens ein Teil der aktivierten Gruppen auf dem Oberflä chenbereich der Teilchen exponiert ist.
ein Pulver, das Teilchen aus wenigstens einem Harz ausge wählt aus einem harten Polyurethanharz und einem halbharten Po lyurethanharz aufweist;
wobei die Teilchen einen Oberflächenbereich und einen inner halb des Oberflächenbereichs angeordneten Innenbereich besitzen und darin vernetzte Bindungen aufweisen;
wobei ein Teil der vernetzten Bindungen unverändert ist und ein weiterer Teil von diesen unter Bildung von aktivierten Grup pen gespalten ist; und
wenigstens ein Teil der aktivierten Gruppen auf dem Oberflä chenbereich der Teilchen exponiert ist.
2. Vernetztes Polyurethanharzpulver nach Anspruch 1, wobei
die Dichte der aktivierten Gruppen auf dem Oberflächenbereich
der Teilchen im Verhältnis höher ist als die Dichte der akti
vierten Gruppen in dem Innenbereich der Teilchen, wodurch dem
vernetzten Polyurethanharzpulver ein aggregatartiges Aussehen
verliehen wird.
3. Vernetztes Polyurethanharzpulver nach Anspruch 1, wobei
das Harz eine Hydroxylverbindung, eine Isocyanatverbindung und
ein Vernetzungsmittel umfaßt und durch Reaktionsspritzguß herge
stellt ist.
4. Vernetztes Polyurethanharzpulver nach Anspruch 3, wobei
das Vernetzungsmittel ein primäres Amin ist.
5. Vernetzes Polyurethanharzpulver nach Anspruch 1, wobei
die vernetzten Bindungen vernetzte Urethanbindungen und vernetz
te Harnstoffbindungen sind.
6. Vernetztes Polyurethanharzpulver nach Anspruch 5, wobei
die vernetzten Urethanbindungen zur Hälfte oder mehr gespalten
sind und die vernetzten Harnstoffbindungen zur Hälfte oder mehr
in ungespaltenen Zustand vorliegen.
7. Vernetztes Polyurethanharzpulver nach Anspruch 5, wobei
die vernetzten Urethanbindungen und die vernetzten Harnstoffbin
dungen in aktivierte Gruppen gespalten sind.
8. Vernetztes Polyurethanharzpulver nach Anspruch 1, wobei
die aktivierten Gruppen wenigstens aus einer funktionellen Grup
pe ausgewählt aus Aminogruppen und Hydroxylgruppen bestehen.
9. Vernetztes Polyurethanharzpulver nach Anspruch 1, mit ei
nem mittleren Teilchendurchmesser von 1 mm oder weniger.
10. Vernetztes Polyurethanharzpulver nach Anspruch 1, das
ferner mit einem Härtungsmittel gehärtet ist.
11. Vernetztes Polyurethanharzpulver nach Anspruch 1, das
ferner einer Oberflächenbehandlung unterzogen wurde, wobei we
nigstens ein Mittel ausgewählt aus einem Silankopplungsmittel
und einem Kopplungsmittel auf Titanbasis verwendet wird.
12. Vernetztes Polyurethanharzpulver nach Anspruch 1, mit
einem Wassergehalt von 0,1 Gew.-% oder mehr.
13. Verfahren zur Herstellung eines vernetzten Polyurethan
harzpulvers, welches die folgenden Schritte umfaßt:
Hydrolysieren wenigstens eines Harzes ausgewählt aus einem harten Polyurethanharz und einem halbharten Polyurethanharz in Gegenwart von Wasser und in einem Temperaturbereich von der Hy drolysetemperatur des Harzes bis zu dessen Verflüssigungstempe ratur; und
Scheren des Harzes durch Ausüben einer bestimmten Scherkraft auf das Harz, wodurch das Harz pulverisiert wird.
Hydrolysieren wenigstens eines Harzes ausgewählt aus einem harten Polyurethanharz und einem halbharten Polyurethanharz in Gegenwart von Wasser und in einem Temperaturbereich von der Hy drolysetemperatur des Harzes bis zu dessen Verflüssigungstempe ratur; und
Scheren des Harzes durch Ausüben einer bestimmten Scherkraft auf das Harz, wodurch das Harz pulverisiert wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei das Harz vorher wenig
stens zu einer Form, ausgewählt aus der Spanform und der Pellet
form pulverisiert wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, wobei der Pulverisierungs
schritt gleichzeitig mit dem Hydrolyseschritt ausgeführt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14, wobei der Pulverisierungs
schritt nach dem Hydrolyseschritt ausgeführt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 14, wobei der Pulverisierungs
schritt vor dem Hydrolyseschritt ausgeführt wird.
18. Verfahren nach Anspruch 13, wobei der Hydrolyseschritt
und der Scherschritt in dieser zeitlichen Reihenfolge ausgeführt
werden.
19. Verfahren nach Anspruch 13, wobei der Hydrolyseschritt
und der Scherschritt gleichzeitig ausgeführt werden.
20. Verfahren nach Anspruch 19, wobei der Wassergehalt des
Harzes 10 Gew.-% oder weniger beträgt.
21. Verfahren nach Anspruch 19, wobei das Harz vor Durchfüh
rung des Hydrolyseschrittes befeuchtet wird, um einen Wasserge
halt von 10 Gew.-% oder weniger aufzuweisen, und der Scher
schritt gleichzeitig durchgeführt wird.
22. Verfahren nach Anspruch 13, wobei der Scherschritt mit
einem Extruder ausgeführt wird, der eine bestimmte Scherkraft
auf das Harz mit Hilfe wenigstens eines Teils ausgewählt aus ei
ner Knetvorrichtung und einer Rotationsschaufel ausübt, wodurch
das Harz extrudiert wird.
23. Verfahren nach Anspruch 22, wobei der Extruder mit einer
Heizvorrichtung für die Hydrolyse ausgestattet ist, wodurch der
Hydrolyseschritt und der Scherschritt gleichzeitig ausgeführt
werden.
24. Verfahren nach Anspruch 13, wobei das Wasser aus dem in
dem Harz in gewöhnlichem Zustand enthaltenen hygroskopischen
Wasser stammt.
25. Verfahren nach Anspruch 13, wobei der Hydrolyseschritt
bei einer Temperatur von 180°C oder mehr ausgeführt wird.
26. Verfahren nach Anspruch 25, wobei der Hydrolyseschritt
bei einer Temperatur im Bereich von 200 bis 310°C ausgeführt
wird.
27. Verfahren nach Anspruch 13, wobei der Hydrolyseschritt
unabhängig von dem Scherschritt in einem Heizbad ausgeführt
wird, das ein großformatiges Einzelteil aus einem Harz aufnehmen
kann.
28. Verfahren nach Anspruch 27, wobei das großformatige Ein
zelteil vorher grob pulverisiert wird.
29. Verfahren nach Anspruch 13, wobei der Hydrolyseschritt
durch wenigstens einen Zusatz ausgewählt aus einer Verbindung
mit aktiviertem Wasserstoff und einer metallorganischen Verbin
dung erleichtert wird.
30. Verfahren nach Anspruch 13, wobei der Scherschritt mit
wenigstens einer das Harz mittels Scherkraft pulverisierenden
Schervorrichtung ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einem
Paar ebener Walzen, einem Extruder und einer Knetvorrichtung
durchgeführt wird.
31. Verfahren nach Anspruch 13, wobei der Scherschritt mit
wenigstens einer das Harz mittels Schlag- bzw. Stoßkraft pulve
risierenden Schervorrichtung ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus einer Hammermühle und einer Strahlmühle ausgeführt wird.
32. Verfahren nach Anspruch 13, wobei der Scherschritt mit
wenigstens einer das Harz mittels einer Mahlkraft pulverisieren
den Schervorrichtung ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus ei
ner Schwingmühle, einem Paar konvexer Walzen und einem Mörser
ausgeführt wird.
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