DE19643749C2 - Pneumatische Steueranordnung für ein Beatmungsgerät - Google Patents
Pneumatische Steueranordnung für ein BeatmungsgerätInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine pneumatisch betriebene Steu
eranordnung für ein Beatmungsgerät gemäß den Ansprüchen 1 und 2.
Eine Warnvorrichtung für ein Beatmungsgerät ist aus der
Deutschen Offenlegungsschrift 22 03 453 bekanntgewor
den. Mit Hilfe dieser Vorrichtung werden Störungen bei der
Beatmung mittels der gemessenen Veränderung des Drucks
in einem sogenannten Windkessel erfaßt und über Hebel
und eine Elektroschalteinheit akustisch oder optisch gemel
det.
Die Erfindung betrifft eine Steueranordnung für Beat
mungsgeräte, die nur mit Druckluft und/oder Drucksauer
stoff aus einem Reservoir betrieben werden, so daß auch die
Steuerung rein pneumatisch mit Hilfe des für die Beatmung
verwendeten Druckgases erfolgt. Derartige Beatmungsge
räte werden beispielsweise als mobile Notfallrespiratoren,
in explosionsgefährdeten Bereichen, wie beispielsweise im
Bergbau, oder auch in abgelegenen Gegenden verwendet,
wo auf elektrische Energie verzichtet werden muß und die
entsprechende Infrastruktur nicht vorhanden ist.
Die derzeit bekannten, pneumatisch gesteuerten Ventila
toren verfügen nicht über optische und akustische Warnein
richtungen, die in allen folgenden Fällen ansprechen, die in
der Praxis hochrelevant sein können, um die Beatmung und
das Leben des Patienten nicht zu gefährden.
Folgende Forderungen sollten mit einer Einrichtung
gleichzeitig erfüllt werden:
- 1. Eine Unterbrechung der Gasversorgung (Discon nection) zum Patienten kann so definiert werden, daß bei einem Beatmungsdruck < 10 ± 2 mbar eine War nung erfolgen soll. Allerdings dürfen bei Überschreiten der 10 mbar während der Inspiration die Alarme nicht aktiviert werden, ebensowenig wie bei Unterschreiten des Druckes gegen Ende der Exspiration.
- 2. Eine Behinderung der Gasversorgung des Patienten durch Einschnürung bzw. Verengung (Stenose) des In spirationsschlauches oder Tubus kann so definiert wer den, daß bei einer Erhöhung des Beatmungsdrucks auf 60 ± 5 mbar eine Warnung erfolgen soll.
- 3. Schließlich sollte eine Warnung abgegeben werden, wenn der Versorgungs- bzw. Vordruck von üblicher weise etwa 5 bis 6 bar auf etwa 2 bar abfällt. Unabhän gig hiervon soll zusätzlich eine Warnung für Stenose- oder Disconnect-Alarm in Verbindung mit einem gleichzeitig zu geringen Vordruck möglich sein.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, für ein Beat
mungsgerät eine pneumatisch betriebene Steueranordnung
vorzuschlagen, die es mit Hilfe einfacher Bauelemente er
möglicht, verschiedene Störfälle bei der Beatmung eindeu
tig und reproduzierbar anzuzeigen.
Die Lösung der Aufgabe erhält man mit den Merkmalen
von Anspruch 1. Der Unteranspruch 2 enthält vorteilhafte
Weiterbildungen der Einrichtung nach Anspruch 1.
Durch Druckluft und/oder Drucksauerstoff, im folgenden
als Druckgas bezeichnet, betriebene Beatmungsgeräte wer
den in der Regel mit einem höheren Druck versorgt als sie
für die eigentliche Funktion benötigen, in Deutschland bei
spielsweise mit 5 bar. Dieser Versorgungs- oder Vordruck
wird durch einen Druckminderer auf den sogenannten Ar
beitsdruck reduziert, der vorzugsweise bei 1,4 bar liegt. Der
Arbeitsdruck wird für die Steuerung der pneumatischen Ele
mente, wie Ventile oder Mikroschalter, benötigt. Der Beat
mungsdruck ist der Druck, der dem Patienten für die Beat
mung zur Verfügung gestellt wird. Um den Disconnect- und
Stenosealarm zu detektieren, muß zunächst ein entsprechen
des Signal vorliegen. Dies geschieht erfindungsgemäß durch
einen Druckaufnehmer mit zwei Drucksensorelementen, die
vorzugsweise als Doppelmembranschalter ausgebildet sind.
Dieser Doppelmembranschalter besitzt zwei Kammern, in
denen der aktuelle Beatmungsdruck über entsprechende Zu
leitungen auf je eine Membran wirkt und dabei je eine dü
senartige Öffnung verschließt. Jede Membran steht unter
Vordruck einer entsprechend dem gewünschten Druck
schwellenwert angepaßten Feder. Steigt nun in der einen
Kammer der Druck über beispielsweise 10 mbar, wird durch
die unter entsprechendem Federdruck stehende Membran
eine düsenartige Öffnung geöffnet, die eine Druckänderung
in der entsprechenden Versorgungsleitung bewirkt, so daß
ein entsprechender Mikroschalter betätigt wird. Steigt der
Beatmungsdruck über 60 mbar, wird entsprechend die
zweite düsenförmige Öffnung auch noch verschlossen, so
daß der erfaßbare Druck in der Versorgungsleitung sich
abermals ändert und ein Schalter zusätzlich aktiviert werden
kann. Die Membranen werden durch entsprechend ausge
legte Federn so vorgespannt, daß der Schließdruck bei den
zu messenden 10 bzw. 60 mbar liegt.
Mit Hilfe eines Schwellenwertschalters wird außerdem
der Vordruck mit dem Arbeitsdruck verglichen. Sinkt der
Vordruck nun unter 2 bar, werden entsprechende Schalter
umgeschaltet und durch eine geeignete Anordnung erfolgt
dann die optische Warnung allein oder in Kombination mit
einer akustischen Warnung im Falle der Exspiration.
Der akustische und die optischen Signalgeber werden
pneumatisch betrieben. Der Vorteil der Erfindung besteht
insbesondere darin, daß in einer kompakten, rein pneuma
tisch betriebenen Steueranordnung der zuverlässige Betrieb
mit Warnfunktionen für verschiedene mögliche Betriebsstö
rungen eines Beatmungsgerätes realisiert wird. Besonders
vorteilhaft ist dabei die Ausführung eines Druckaufnehmers
mit zwei Sensorelementen in der Bauform eines Doppel
membranventils mit zwei ungekoppelten Membranen, die
unter unterschiedlicher Vorspannung stehen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeich
nung dargestellt und wird im folgenden genauer beschrie
ben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Steueranord
nung gemäß Erfindung und
Fig. 2 einen Querschnitt durch eine besonders bevorzugte
Ausführungsform eines Druckaufnehmers mit zwei Sensor
elementen.
Über die Leitung 1 wird der etwa 2 bis 6 bar betragende
Vordruck aus dem Druckgasreservoir dem Druckschalter 3
und dem Druckregler 2 zugeführt. Der Druckschalter 3 dient
zur Überwachung des Vordrucks. Als Referenzdruck wird
der von der pneumatischen Steuerungseinheit 4 des Beat
mungsgerätes kommende Arbeitsdruck verwendet, der in
der Regel etwa 1,4 bar beträgt und nahezu unabhängig vom
Vordruck durch den Druckregler 2 konstant gehalten wird.
Die pneumatische Steuerung der gewünschten Beatmungs
parameter erfolgt durch die Steuerungseinheit 4. Diese stellt
auch folgende Signale zur Verfügung:
- - aktueller Beatmungsdruck durch die Leitung 5,
- - Inspirationssignal über die Leitung 6, d. h. Druck < 1 bar, der nur während der Inspirationszeit vorliegt,
- - Exspirationssignal über die Leitung 7, d. h. Druck < 1 bar, der nur während der Exspirationszeit vorliegt,
- - Arbeitsdruck über die Leitung 8, d. h. Druck ca. 1,4 bar, der ständig bei Anschluß am Druckgasreser voir vorliegt,
- - vom Druckschalter 3 ein Signal über die Leitung 9, das aktiviert wird, wenn der Vordruck unter 2 bar fällt.
Der Druckaufnehmer 10 wird einerseits mit dem vom In
spirationsdruck abhängigen Inspirationssignal über die Lei
tung 6 und andererseits über die Leitung mit dem während
der Inspiration herrschenden aktuellen Beatmungsdruck be
aufschlagt sowie mit dem nicht explizit dargestellten Ar
beitsdruck. Dies hat zur Folge, daß der Druckaufnehmer 10
nur während der Inspiration aktiviert ist. Wird während der
Inspirationszeit der Druck von 10 mbar nicht überschritten,
d. h. liegt eine Disconnect-Störung vor, erhält die Warnlogik
13 ein entsprechendes Signal über die Leitung 11, das wäh
rend der Exspiration zur optischen Warnung über den Si
gnalgeber 14 und zur akustischen über den Signalgeber 17
führt.
Wird bei der Inspiration der Druck von 60 mbar über
schritten, liegt also ein Stenosezwischenfall vor, wird durch
die Leitung 12 die Aktivierung des optischen Signalgebers
15 und akustischen Signalgebers 17 ausgelöst. Die Warnung
erfolgt auch hier während der gesamten Exspirationszeit.
Während der Beatmungsdruck nur in der Inspirationszeit
gemessen wird, wird der Vordruck nur in der Exspirations
zeit überwacht. Fällt dieser unter 2 bar, wird der optische 16
und akustische Signalgeber 17 während der Exspiration ak
tiviert.
Fig. 2 zeigt einen Druckaufnehmer 10 mit zwei Sensor
elementen, der als Doppelmembranventil ausgebildet ist:
Die Membranen 21, 22, beispielsweise aus Silikon, sind par
allel zueinander in einem geeigneten Gehäuse befestigt und
durch je eine Feder 23, 24 unterschiedlicher Vorspannung in
Kammern 28, 29 beweglich angeordnet. In der dargestellten
Position dichten die Membranen 21, 22 die zentral angeord
neten, krater- und düsenförmigen Öffnungen ab, die mit der
Bohrung 27 in Strömungsverbindung stehen. Die Bohrung
27 wird mit dem vom Inspirationsdruck abhängigen Inspira
tionssignal beaufschlagt. Da die Federn 23, 24 unterschied
lich ausgelegt sind, öffnet beispielsweise bei einem Beat
mungsdruck von mehr als 10 mbar zuerst die untere Mem
bran 22 die untere mittlere Öffnung, so daß eine erfaßbare
Druckänderung als Signal in der zur Bohrung 25 zugeordne
ten Versorgungsleitung erfaßt werden kann. Bei Überschrei
ten von 60 mbar Beatmungsdruck (Stenosezwischenfall)
öffnet zusätzlich die obere Membran 21 die mittlere obere
Öffnung, so daß ebenfalls eine zweite Druckänderung in der
der Bohrung 26 zugeordneten Versorgungsleitung erfaßt
werden kann, die in der Warnlogik 13 weiterverarbeitet
wird.
Claims (2)
1. Pneumatisch betriebene Steueranordnung für ein Beatmungsgerät,
gekennzeichnet durch die Kombination folgender Elemente:
- 1. Die pneumatische Steuerungseinheit (4) des Beatmungsgeräts ist mit dem Druckschalter (3) zur Überwachung des Vordrucks in der Leitung (1) und mit dem parallel zum Druckschalter (3) angeordneten Druckregler (2), mit dem Druckaufnehmer (10) über Leitungen (5, 6) für den aktuellen Beatmungsdruck und für das vom Inspirationsdruck abhängige Inspirationssignal sowie mit der Warnlogik (13) über Leitungen (7, 8) verbunden,
- 2. der Druckschalter (3) ist mit der Warnlogik (13) über die Leitung (9) verbunden,
- 3. der Druckaufnehmer (10) ist als Doppelmembranventil mit zwei Sensorelementen ausgebildet und ist über Leitungen (11, 12) mit der Warnlogik (13) verbunden und
- 4. an die Warnlogik (13) sind ausgangsseitig mindestens ein optischer Signalgeber (14, 15, 16) und/oder ein akustischer Signalgeber (17) angeschlossen.
2. Pneumatisch betriebene Steueranordnung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Doppelmembranventil zwei parallel
zueinander angeordnete Membranen (21, 22) in je einer Kammer (28,
29) aufweist, wobei die Membranen (21, 22) jeweils mit einer
verschieden starken Feder (23, 24) in Verbindung stehen und im
Ruhezustand jeweils eine mit einer gemeinsamen zentralen, mit dem
Inspirationssignal beaufschlagten Bohrung (27) verbundene
düsenförmige Öffnung verschließen und wobei der spaltförmige Teil
(30, 31) jeder Kammer (28, 29) parallel zur Membran und auf der der
jeweils zugehörigen Feder (23, 24) abgewendeten Seite angeordnet ist,
mit je einer weiteren Bohrung (25, 26) verbunden und mit dem
aktuellen Beatmungsdruck beaufschlagt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (2)
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DE19643749A1 DE19643749A1 (de) | 1998-04-30 |
DE19643749C2 true DE19643749C2 (de) | 1999-10-21 |
Family
ID=7809563
Family Applications (1)
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Families Citing this family (2)
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---|---|---|---|---|
US10323761B2 (en) | 2016-08-26 | 2019-06-18 | The Boeing Company | Guide vane check valves |
US10533666B2 (en) * | 2017-01-12 | 2020-01-14 | The Boeing Company | Sealing structures and valve assemblies including the sealing structures |
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DE1278704B (de) * | 1964-06-18 | 1968-09-26 | Air Shields | Atemdruck-UEberwachungsgeraet |
DE2351627A1 (de) * | 1972-10-16 | 1974-04-25 | Minerve Sa | Warnvorrichtung zur anzeige eines druckabfalls |
DE2425152C2 (de) * | 1973-08-10 | 1982-12-16 | Veb Kombinat Medizin- Und Labortechnik Leipzig, Ddr 7035 Leipzig | Automatisch gesteuertes Beatmungsgerät |
DE3831387A1 (de) * | 1988-03-10 | 1989-09-21 | Medizin Labortechnik Veb K | Gasversorgungs- und ueberwachungssystem fuer beatmungs- und inhalationszwecke |
-
1996
- 1996-10-23 DE DE1996143749 patent/DE19643749C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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---|---|
DE19643749A1 (de) | 1998-04-30 |
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