DE19642671A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Ansteuerung eines Spritzverstellers - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Ansteuerung eines SpritzverstellersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Ansteuerung eines Spritzverstellers gemäß den Oberbe
griffen der unabhängigen Ansprüche.
Ein solches Verfahren und eine solche Vorrichtung zur An
steuerung eines Spritzverstellers sind aus der
DE-OS 26 53 046 (US 4,265,200) bekannt. Dort werden ein Ver
fahren und eine Vorrichtung zur Regelung eines Spritzver
stellers bei einer Dieselbrennkraftmaschine beschrieben.
Solche Spritzversteller werden auch bei neueren Einspritzsy
stemen mit Verteilereinspritzpumpen verwendet, bei denen we
sentliche Einspritzparameter wie der Einspritzbeginn und das
Einspritzende mittels eines Magnetventils steuerbar sind, um
den Förderbeginn und/oder die Förderrate zu beeinflussen.
Üblicherweise erfolgt die Verstellung des Spritzverstellers
in Richtung "früh" durch das Beaufschlagen des Spritzver
stellerkolbens mit Druck. In Richtung "spät" erfolgt die
Verstellung durch Druckentlastung über ein Rückströmventil
oder eine Rückströmdrossel. Die Druckentlastung alleine er
möglicht zwar diese Rückstellung, die benötigte Rückstell
kraft wird jedoch zum einen durch eine Rückstellfeder und
zum anderen durch hydraulische Kräfte auf dem Spritzver
stellerkolben während der Einspritzung aufgebracht.
Befindet sich das Fahrzeug im sogenannten Schubbetrieb, er
folgt üblicherweise keine Einspritzung. Damit entfällt die
Rückstellkraftkomponente der Einspritzung. In diesem Be
triebspunkt müßte die Rückstellfeder die alleinige Rück
stellkraft aufbringen, was in bestimmten Betriebsbereichen
nicht gewährleistet ist. Dies hat zur Folge, daß der Spritz
versteller in diesen Betriebsbereichen in einer falschen Po
sition verbleibt.
Da in diesem Betriebszustand keine Einspritzungen erfolgen,
führt dieses Verhalten zu keinen unzulässigen Verbrennungs
bedingungen. Da die Soll- und die Istposition des Spritzver
stellers überwacht werden, kann es zu Fehlermeldungen fuh
ren, die eine bleibende Regelabweichung anzeigen. Dies hat
einen Eintrag im Systemfehlerspeicher zur Folge. Im Rahmen
der Wartung kann dies zu einer unnötigen Reparatur oder ei
nem Austausch der Pumpe führen. Wird der Betriebszustand
Schub verlassen, liegt für eine bestimmte Anzahl von Ein
spritzungen ein fehlerhafter Spritzbeginn vor, was zur Rau
chentwicklung führen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfah
ren und einer Vorrichtung zur Ansteuerung eines Spritzver
stellers oben beschriebene Folgen, insbesondere eine unzu
treffende Fehlermeldung und der fehlerhafte Spritzbeginn bei
beginnenden Einspritzungen nach dem Schub zu vermeiden.
Bei der erfindungsgemäßen Vorgehensweise ist es möglich, un
zutreffende Fehlermeldungen zu vermeiden und/oder nach Ende
des Schubbetriebs fehlerhafte Einstellungen des Spritzver
stellers zu vermeiden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsform erläutert. Es zeigen Fig. 1
ein Blockdiagramm der erfindungsgemäßen Vorrichtung und Fig.
2 ein Flußdiagramm zur Verdeutlichung des erfindungsge
mäßen Verfahrens.
In Fig. 1 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung anhand eines
Blockdiagramms schematisch dargestellt. Mit 100 ist ein
Spritzversteller bezeichnet. Solche Spritzversteller werden
üblicherweise zur Einstellung des Förderbeginns bei Vertei
lereinspritzpumpen eingesetzt. Mittels eines Zulaufventils
105 kann eine Zulaufleitung 110 freigegeben bzw. unterbro
chen werden. Ferner steht eine Rückströmleitung 120 über ein
Rückströmventil 115 ebenfalls mit dem Spritzversteller in
Verbindung.
Das Steuergerät 130 beaufschlagt ferner weitere Stellmittel
136, wie beispielsweise ein Mengensteller mit Ansteuersigna
len. Die Steuerung 130 verarbeitet verschiedene Ausgangs
signale verschiedener Sensoren 140. Hierbei handelt es sich
beispielsweise um Mittel 140 zur Vorgabe eines Fahrerwunsch
signal FP, eines Sensors 142 zur Erfassung eines Istwerts
SBI, das den tatsächlichen Einspritzbeginn und/oder die tat
sächliche Position des Spritzverstellers angibt und/oder ei
nen Sensor 144 zur Erfassung eines Drehzahlsignals N.
Das Steuergerät umfaßt eine Mengenvorgabe 131, der neben
weiteren nicht dargestellten Größen das Fahrerwunschsignal
FP und die Drehzahl N zugeführt werden. Die Mengenvorgabe
stellt ein Kraftstoffmengensignal QKO zur Verfügung.
Ferner ist eine Sollwertvorgabe 132 vorgesehen, der neben
weiteren nicht dargestellten Größen das Kraftstoffmengensi
gnal QKO und die Drehzahl N zugeführt werden. Die Sollwert
vorgabe 132 stellt ein Sollwert SBS für die Regelung des
Spritzverstellers zur Verfügung.
In einem Verknüpfungspunkt 133 werden der Sollwert SBS und
der Istwert SBI mit einander verknüpft. Mit dem Ausgang des
Verknüpfungspunktes 133 wird eine Spritzverstellersteuerung
134 beaufschlagt, dem ferner das Kraftstoffmengensignal QKO
zugeführt wird. Die Spritzverstellersteuerung 134 beauf
schlagt das Rückströmventil 115 und das Zulaufventil 105 mit
Ansteuersignalen. Ferner beaufschlagt Spritzverstellersteue
rung 134 einen Verknüpfungspunkt 135 mit einer Mindestmenge
QKM. Am zweiten Eingang des Verknüpfungspunktes 135 liegt
das Ausgangssignal QKO der Mengenvorgabe 131 an. Mit dem
Ausgang des Verknüpfungspunktes 133 wird Mengensteller 136
beaufschlagt.
Der Spritzversteller umfaßt einen Betätigungsarm 160, der in
den sogenannten Rollenring der Verteilereinspritzpumpe ein
greift. Der Betätigungsarm 160 ist an einen Spritzver
stellerkolben 155 gekoppelt. Der Spritzverstellerkolben 155
ist in einem Führungszylinder 150 gelagert und schließt dort
mit seiner einen Stirnseite einen Federraum 162 ein, in den
eine sich zwischen Spritzverstellerkolben 155 und Führungs
zylinder 150 abstützende Rückstellfeder 165 angeordnet ist.
Auf der anderen Seite des Spritzverstellerkolbens münden die
Zulaufleitung und die Rückströmleitung ein.
Diese Einrichtung arbeitet nun wie folgt. Ausgehend von we
nigstens dem Fahrerwunschsignal FP und/oder weiteren Be
triebskenngrößen, wie beispielsweise dem Drehzahlsignal N,
berechnet die Mengenvorgabe 131 das Kraftstoffmengensignal
QKO, mit dem der Steller 136 beaufschlagt wird, um die vor
gegebene Einspritzmenge der Brennkraftmaschine zuzumessen.
Ausgehend von Betriebskenngrößen, wie beispielsweise wenig
stens dem Kraftstoffmengensignal QKO und dem Drehzahlsignal
N, berechnet die Sollwertvorgabe 132 den Sollwert SBS. Die
ser Sollwert wird im Verknüpfungspunkt 133 mit dem Istwert
SBI verglichen und die Regelabweichung SBD gebildet. Ausge
hend von dieser Regelabweichung SBD steuert die Spritzver
stellersteuerung 134 die Steller 105 und 115 an.
Soll der Spritzbeginn nach "früh" verstellt werden, so be
deutet dies, der Spritzverstellerkolben sollte nach links
verschoben werden. Dies wird dadurch erreicht, daß das Ven
til 115 so angesteuert wird, daß es schließt und das Ventil
105 so angesteuert wird, daß es öffnet. Dies hat zur Folge,
daß der Spritzverstellerkolben 155 mit Druck beaufschlagt
wird und die Feder 165 zusammendrückt und der Kolben sich
nach links bewegt.
Soll der Spritzbeginn abhängig von den Betriebsbedingungen
nach "spät" verstellt werden, so wird das Ventil 105 so an
gesteuert, daß es schließt und das Ventil 115 so, daß es
öffnet. Dies bewirkt, daß der Spritzverstellerkolben entla
stet wird und sich aufgrund der Federkraft nach rechts be
wegt und somit der Spritzbeginn nach "spät" verstellt wird.
Die Anordnung der Ventile 115 und 105 ist nur beispielhaft
gewählt. Es können auch andere Anordnungen vorgesehen sein,
insbesondere können 3-Wege-Ventile verwendet werden bzw.
kann nur ein Zulaufventil und eine Rückstromdrossel verwen
det werden. Des weiteren ist es auch denkbar, daß die Ver
stellung nach "früh" und "spät" gerade vertauscht sind.
Problematisch ist nun, daß bei Druckentlastung die Kraft der
Feder 165 nicht in allen Betriebszuständen ausreicht, um den
Spritzverstellerkolben 155 nach "spät", d. h. nach rechts,
zu verstellen. Erfolgen Einspritzungen, so wirkt über den
Rollenring und den Betätigungsarm 160 eine zusätzliche
Kraftkomponente, die die Feder 165 in ihrer Wirkung unter
stützt. Entfällt diese zusätzliche Kraft, insbesondere im
Schub, wenn keine Einspritzungen auftreten, so reicht die
Federkraft nicht in allen Betriebszuständen aus, den Spritz
verstellerkolben nach "spät" zu verstellen.
Um diese Mängel zu beseitigen, wird nun erfindungsgemäß, wie
in Fig. 2 dargestellt, vorgegangen. In einem ersten Schritt
200 wird überprüft, ob ein Zustand vorliegt, in dem die
Kraft der Rückstellfeder 165 nicht ausreicht, um den Spritz
versteller nach "spät" zu verstellen.
Hierzu wird beispielsweise überprüft, ob der Schubbetrieb
vorliegt. Hierzu wird bei der dargestellten Ausführungsform
überprüft, ob die einzuspritzende Kraftstoffmenge QKO klei
ner als ein Schwellwert S0 ist. Bei alternativen Ausfüh
rungsformen kann auch vorgesehen sein, daß anhand anderer
Bedingungen erkannt wird, ob ein Zustand vorliegt, in dem
die Kraft der Rückstellfeder 165 nicht ausreicht, um den
Spritzversteller zu verstellen. Auch der Schubbetrieb kann
anhand anderer Größen erkannt werden.
Ist dies nicht der Fall, d. h. die Einspritzmenge ist grö
ßer, so wird in Schritt 205 ein Zeitzähler t auf Null ge
setzt. Anschließend wird in Block 210 der normale Pro
grammablauf abgearbeitet. Bei einer weiteren Ausführungsform
kann vorgesehen sein, daß die Abfrage 200 überprüft ob die
Einspritzmenge QKO gleich Null ist.
Erkennt die Abfrage 200, daß der Schubbetrieb vorliegt bzw.
daß ein Zustand vorliegt, in dem die Kraft der Rückstellfe
der alleine nicht ausreicht, so folgt die Abfrage 220. Diese
Abfrage 220 überprüft, ob der Betrag der Regelabweichung
SBD, dies entspricht dem Betrag der Differenz zwischen dem
Istwert SBI und dem Sollwert SBS für den Spritzbeginn, grö
ßer als ein Schwellwert S1 ist.
Ist dies nicht der Fall, so folgt ebenfalls Schritt 205. Ist
dies der Fall, d. h. die Regelabweichung des Spritzverstel
lerregelkreises ist größer als ein Schwellwert S1, so wird
in Schritt 225 eine Mindestkraftstoffmenge QKM vorgegeben
und im Verknüpfungspunkt 135 dem Ausgangssignal der Mengen
vorgabe 131 vorzugsweise additiv überlagert. Die zusätzlich
eingespritzte Mindestmenge QKM ist so gewählt, daß sie aus
reicht, um über den Rollenring eine Rückstellkraft auf den
Spritzverstellerkolben 155 auszuüben, die ausreicht, um die
sen wieder nach "spät" zu verstellen. Andererseits ist die
Mindestmenge QKM so gewählt ist, daß so klein gewählt ist,
daß sie einen vernachlässigbaren Einfluß auf das Fahrverhal
ten und die Emissionen besitzt.
Die Mindestmenge wird nur eingespritzt, wenn der Betrag der
Differenz SBD zwischen dem Sollwert SBS und dem Istwert SBI
größer als der Schwellwert S1 ist. Diese Ausführungsform be
sitzt den Vorteil, daß eine zusätzliche Einspritzung nur
dann erfolgt, wenn sie auch notwendig ist, um den Spritzver
steller zu bewegen.
Anschließend wird in Schritt 230 ein Zeitzähler t erhöht.
Die Abfrage 235 überprüft, ob eine Zeitschwelle tw über
schritten ist. Ist dies der Fall, so wird in Schritt 240 auf
Fehler erkannt. Es wird auf Fehler erkannt, wenn der Betrag
der Differenz zwischen dem Sollwert SBS und dem Istwert SBI
länger als die Wartezeit tw größer als der Schwellwert S1
ist.
Auf Fehler wird erkannt, wenn trotz der zusätzlichen Ein
spritzungen eine bleibende Regelabweichung besteht. Andern
falls startet das Programm erneut mit Schritt 200. Die not
wendige Erkennung eines Fehlers ist durch diese Maßnahme ge
währleistet.
In einer vereinfachten Ausführungsform kann die Abfrage 220
weggelassen werden. In dieser Ausführungsform erfolgt die
Zusätzliche Einspritzung der Mindestmenge immer, wenn die
vom Fahrerwunsch abhängige Kraftstoffmenge QKO zu Null wird
und/oder kleiner als ein Wert S0 ist, die nicht ausreicht um
den Steller zu bewegen. Bei dieser Ausführungsform besteht
ein geringer Aufwand.
Bei der erfindungsgemäßen Vorgehensweise wird der Zustand
Schub durch einen Vergleich mit einer applizierbaren Mengen
schwelle selektiert. Wird der Zustand Schub erkannt, so wird
unabhängig vom Fahrerwunsch zyklisch bei einzelnen Zylindern
eine Minimalmenge QKS eingespritzt, die die nötige Kraft auf
den Spritzverstellerkolben 155 erzeugt. Diese einzelnen Ein
spritzungen haben keinerlei Auswirkungen auf die Abgasemis
sion.
Durch die bewußt auch im Schub herbeigeführten Einspritzun
gen werden beide Kraftkomponenten zur Rückstellung des
Spritzverstellerkolbens aktiviert. Damit werden alle negativ
zu wertenden Folgen des Betriebszustandes Schub eliminiert.
Claims (8)
1. Verfahren zur Ansteuerung eines Spritzverstellers einer
selbstzündenden Brennkraftmaschine, wobei ausgehend von Be
triebskenngrößen ein Kraftstoffmengensignal (QKO) vorgebbar
ist, das wenigstens vom Fahrerwunsch abhängt, dadurch ge
kennzeichnet, daß unabhängig vom Fahrerwunsch in bestimmten
Betriebszuständen zur Verstellung des Spritzverstellers eine
Mindestmenge eingespritzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mindestmenge eingespritzt wird, wenn das Kraftstoffmen
gensignal, das wenigstens vom Fahrerwunsch abhängt, kleiner
als ein Schwellwert ist, die Mindestmenge eingespritzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß im Schubbetrieb die Mindestmenge eingespritzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mindestmenge eingespritzt wird, wenn das Kraftstoff
mengensignal, das wenigstens vom Fahrerwunsch abhängt, den
Wert Null annimmt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mindestmenge nur dann eingespritzt wird, wenn der
Betrag der Differenz zwischen einem Sollwert und einem Ist
wert für eine Spritzverstellerregelung größer als ein
Schwellwert ist.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mindestmenge so groß gewählt ist,
daß sie ausreicht um den Spritzversteller zu bewegen, und
daß sie so klein gewählt ist, daß sie einen vernachlässigba
ren Einfluß auf das Fahrverhalten und die Emissionen be
sitzt.
7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß auf Fehler erkannt wird, wenn der Betrag
der Differenz zwischen dem Sollwert und dem Istwert für die
Spritzverstellersteuerung länger als eine Wartezeit größer
als ein Schwellwert ist.
8. Vorrichtung zur Ansteuerung eines Spritzverstellers einer
selbstzündenden Brennkraftmaschine, mit Mitteln, die ausge
hend von Betriebskenngrößen ein Kraftstoffmengensignal (QKO)
vorgeben, das wenigstens vom Fahrerwunsch abhängt, dadurch
gekennzeichnet, daß ferner Mittel vorgesehen sind, die unab
hängig vom Fahrerwunsch in bestimmten Betriebszuständen zur
Verstellung des Spritzverstellers eine Mindestmenge ein
spritzen.
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