DE19641261C1 - Verfahren zur Bewertung der Meßqualität eines Entfernungsmeßsensors an einem autonomen mobilen System - Google Patents
Verfahren zur Bewertung der Meßqualität eines Entfernungsmeßsensors an einem autonomen mobilen SystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bewertung der Quali
tät von Entfernungsmessungen und der zugehörigen Meßsensoren,
welche es einem autonomen mobilen System ermöglichen, eine
zellular strukturierte Karte von seiner Umgebung aufzubauen.
Beim Einsatz autonomer mobiler Systeme (AMS) in unpräparier
ten Alltagsumgebungen [1], diese im allgemeinen dem AMS a
priori nicht bzw. nur zum Teil bekannt sind, ist es um so
mehr notwendig, daß es seine Umgebung mittels geeigneter Sen
soren wahrnimmt. Aus den Sensormessungen wird dann ein Um
weltmodell bevorzugt in Form einer zellular strukturierten
Umgebungskarte aufgebaut, das die jeweiligen Unzulänglichkei
ten des Meßprinzips oder der Sensorik selbst, wie beispiels
weise systematische Meßfehler berücksichtigt [2].
Für die Abarbeitung eines kommandierten Auftrags führt das
AMS beispielsweise Funktionen wie Hindernisvermeidung, Navi
gation und Lokalisierung abhängig von der momentanen Umge
bung, durch. Fehlmessungen können den Erfolg von solchen Ope
rationen gefährden. Zum einen können nicht detektierte Hin
dernisse zu Kollisionen führen, zum anderen beeinträchtigen
"Geisterhindernisse" die Bewegungsfreiheit des Systems. Der
Erfolg einer durchzuführenden Systemoperation hängt demnach
in starkem Maße vom Zustand der Sensoren ab. Fehler der Sen
sorik außerhalb der spezifizierten und innerhalb der betref
fenden Anwendung tolerierbaren Grenzen müssen deshalb sicher
erkannt werden.
Anhand den angestrebten typischen Einsatzumgebungen autonomer
mobiler Systeme werden an eine Fehlererkennung für dessen
Sensoren folgende Anforderungen gestellt:
- - Unabhängigkeit von der Umgebung:
es sollen keine Referenz- oder Eichumgebungen notwendig sein. - - Unabhängigkeit von der Art des Fehlers:
wegen der Vielzahl der Fehlerarten, die im allgemeinen nicht alle a priori bekannt sind, soll der Ansatz mög lichst alle Fehlerarten, die eine wesentliche Beein trächtigung des Umgebungsmodells nach sich ziehen, ab decken. - - Online-Fähigkeit:
aus Sicherheitsgründen soll eine ständige Überwachung der Sensoren möglich sein.
Aus Gründen der Maximierung des Wahrnehmungsbereiches werden
Sensoren vorwiegend am Umfang eines mobilen Roboters befe
stigt. Dadurch sind sie jedoch zum Teil erheblichen mechani
schen Beanspruchungen durch Kollisionen mit externen Objekten
ausgesetzt. Neben einem Hardwaredefekt eines Sensors kann es
zudem passieren, daß durch mechanische Einwirkungen die Ab
bildungseigenschaften eines physikalisch an sich funktions
tüchtigen Sensors durch fehlerhafte Parameter erheblich be
einträchtigt sind.
Verfahren zur Erstellung von zellular strukturierten Umge
bungskarten von autonomen mobilen Systemen sind aus dem Stand
der Technik bekannt. Beispielsweise werden zellular struktu
rierte Karten verwendet, welche zur Markierung von Hindernis
sen und zur darauf basierenden Fahrwegplanung je Zelle Bele
gungs- und Freiwahrscheinlichkeiten benutzen [1, 2]. Sie wer
den beispielsweise mit Hilfe eines vereinfachten probablisti
schen Sensormodells [3] durch die eingehenden Messungen M
aufgebaut.
Aus DE 44 08 328 A1 ist ein Verfahren zum Aufbau einer zellu
lar strukturierten Umgebungskarte von einer selbstbeweglichen
mobilen Einheit bekannt, die sich mit Hilfe von auf Wellenre
flexion basierenden Sensoren orientiert. Bei diesem Verfahren
wird eine Umgebungskarte dargestellt, indem ein Raster über
die Umgebung gelegt wird, welches zur Darstellung von
Hindernissen in der Umgebung mit Belegungsgraden belegt wird.
Zur Verbesserung der Auflösung in dieser Umgebungskarte
werden Entfernungsmessungen die Hindernisse betreffen
bezüglich eines Koordinatenreferenzpunktes, der die exakte
Lage der Einheit in einer Ursprungszelle wiedergibt und der
Belegungsgrad jener Zelle verändert, die sich in diesem
Abstand von der Einheit in der Umgebungskarte befindet.
Lösungen zur Fehlererkennung und Kalibrierung für Sensorik
autonomer mobiler Systeme (AMS) ohne Verwendung von Referenz
modellen und Eichkörpern sind bislang nicht bekannt.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht deshalb
darin, ein Verfahren anzugeben, welches die Erkennung von
Sensorfehlern eines autonomen mobilen Systems anhand einer
zellular strukturierten Darstellung seiner Umgebung ermög
licht und zudem die Kalibrierung von Meßsensoren in unpräpa
rierten Umgebungen unterstützt.
Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des Patentanspruches 1
gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen
Ansprüchen.
Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens be
steht darin, daß basierend auf den Sensorinformationen über
eine Zelle eine Qualitätsaussage über die gelieferten Meßer
gebnisse der einzelnen Sensoren gemacht werden kann, indem
bewertet wird in wieweit sich die Sensorergebnisse gegensei
tig bestätigen. Durch Hinzuziehen weiterer Zellen aus der
zellular strukturierten Umgebungskarte kann das so anhand ei
ner Zelle gefundenen Ergebnis für die sensorbezogene Qualität
der Meßergebnisse in beliebiger Genauigkeit bestätigt werden.
Besonders einfach kann die Bewertung anhand der Zahl der ver
messenden Sensoren und der Zahl der jeweils von diesen Senso
ren gelieferten Ergebnisse bezüglich einer Zelle getätigt
werden. Auf diese Weise bleibt der Rechenaufwand gering und
es können sehr viele Zellen im Verbund miteinander bewertet
werden.
Vorteilhaft kann nach dem erfindungsgemäßen Verfahren eine
Wahrscheinlichkeit für die Funktionsfähigkeit eines Sensors
angegeben werden, indem die Zahl der bisher bewerteten Zellen
als Grundlage für die Bewertung des Sensors herangezogen
wird. Insofern ist in Bezug auf den aktuellen Meßstand immer
eine optimale Bewertung der einzelnen Sensoren gegeben.
Bevorzugt kann nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ein Kon
sistenzmaß des Meßverhaltens einzelner Sensoren über mehrere
Zellen angegeben werden, indem die Ergebnisse betreffender
Sensoren bezüglich mehrerer Zellen der zellular strukturier
ten Umgebungskarte ausgewertet werden.
Besonders vorteilhaft lassen sich für einzelne Sensoren Wahr
scheinlichkeiten bezüglich falscher oder richtig gelieferter
Meßergebnisse anhand der Zahl der bisher gelieferten Meßer
gebnisse je Zelle und der identifizierbar je Zelle abgespei
cherten Sensoren angeben.
Vorteilhaft lassen sich die Ergebnisse welche nach dem erfin
dungsgemäßen Verfahren gefunden werden, zellenspezifisch mit
einem Gewichtungsfaktor versehen, weil damit der Einfluß der
jeweiligen Zelle bei der Bewertung des jeweiligen Sensors
eingestellt werden kann.
Bevorzugt werden nach dem erfindungsgemäßen Verfahren die je
weiligen Gewichtungsfaktoren in Abhängigkeit eines vom Sensor
charakterisierten Belegt- oder Freizustandes der Zelle ge
wählt.
Vorteilhaft werden nach dem erfindungsgemäßen Verfahren jene
Zellen ausgewertet, welche sich am Rande eines Beobachtungs
horizontes des autonomen mobilen Systems befinden, da diese
Zellen im Verlauf der Fahrt des autonomen mobilen Systems mit
einer maximalen Anzahl von Sensoren vermessen wurden und da
mit eine hohe Information gespeichert enthalten, die nach
Austritt dieser Zellen aus dem Beobachtungshorizont dem Sys
tem verloren gingen.
Vorteilhaft kann das System nach dem erfindungsgemäßen Ver
fahren einen Selbsttest durchführen, indem es auf der Stelle
dreht und damit Hindernisse in der Umgebung vermißt. Durch
die Drehung auf der Stelle werden nacheinander die Hinder
nisse in der Umgebung von den einzelnen Sensoren des autono
men mobilen Systems erfaßt und im Anschluß daran können die
Meßergebnisse der Zellen der Umgebungskarte ausgewertet wer
den, um fehlerhafte Sensoren zu ermitteln.
Vorteilhaft lassen sich für das erfindungsgemäße Verfahren
sowohl optische als auch akustische Sensoren verwenden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren weiter er
läutert.
Fig. 1 zeigt eine zellular strukturierte Umgebungskarte.
In Fig. 2 und 3 sind die Konsistenzmaße in Abhängigkeit da
von angegeben wieviel Sensoren die betreffende Gitterzelle
als belegt oder frei angesehen haben, während der zu bewer
tende Sensor diese als belegt klassifiziert hat.
In Fig. 4 und 5 sind die Konsistenzmaße in Abhängigkeit da
von angegeben wieviele Sensoren die betreffende Gitterzelle
als belegt bzw. frei klassifiziert haben, während der zu be
wertende Sensor diese als frei klassifiziert hat.
In Fig. 6 ist ein Beispiel für einen Selbsttest zur Kali
brierung von Meßsensoren angegeben.
Fig. 7 und 8 geben ein Ausführungsbeispiel zur Kalibrierung
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren an.
Fig. 1 zeigt eine Umgebungskarte die nach einem Verfahren
aus dem Stand der Technik aufgebaut wurde. Mit 1 sind freie
Zellen der zellular strukturierten Umgebungskarte bezeichnet
mit 2 sind Zellen bezeichnet, welche mit großer Wahrschein
lichkeit nicht belegt sind und mit 3 sind Zellen bezeichnet,
welche mit großer Wahrscheinlichkeit Hindernisse darstellen.
Mit 4 ist die Spur des autonomen mobilen Systems angegeben.
In dem bekannten Verfahren zum Aufbau einer zellular struktu
rierten Umgebungskarte U beispielsweise nach Elfes [6, 7]
wird diese mit Hilfe eines vereinfachten probablistischen
Sensormodells [5] durch die eingehenden Messungen M aufge
baut. Dieses ideale Sensormodell zeichnet sich dadurch aus,
daß seine Wahrscheinlichkeitsdichteverteilung durch das Kro
necker-Delta bestimmt ist. Durch die diskrete Zufallsvariable
X mit den beiden Zuständen OCC und FREE wird für jede ein
zelne Zelle Ci der Belegungszustand durch die Wahrschein
lichkeit
P(X(Ci)= OCC | {M}t) = P(Ci | {M}t)
P(X(Ci) = FREE | {M}t) = P(¬Ci | {M}t = 1 - P(Ci | {M}t) (1)
P(X(Ci) = FREE | {M}t) = P(¬Ci | {M}t = 1 - P(Ci | {M}t) (1)
beschrieben. Bei einer Modifikation des Belegungszustandes
infolge einer Messung werden erfindungsgemäß zusätzlich die
für diese Messung verantwortlichen Sensoren protokolliert.
Demnach erhält jede in der Umgebungskarte befindliche Zelle
neben der Belegungswahrscheinlichkeit eine zugeordnete Liste
von Sensoren, die diese Zelle als belegt bzw. unbelegt
"gesehen" haben.
Durch die Bewegung des AMS bei parallelem Messen werden von
verschiedenen Sensoren aus verschiedenen Blickwinkeln wieder
holt Aussagen über den Belegungszustand der Zellen gemacht.
Die so berechneten Wahrscheinlichkeiten ergeben das Bild in
Fig. 1 wobei:
1: P(Ci|{M}t) 0.25
2: 0.25 < P(Ci|{M}t) < 0.75
3: P(Ci|{M}t) 0.75 und
4: die Spur des Fahrzeugs mar kieren.
2: 0.25 < P(Ci|{M}t) < 0.75
3: P(Ci|{M}t) 0.75 und
4: die Spur des Fahrzeugs mar kieren.
Unter der Annahme, daß sich die fehlerfreien Sensoren in ih
ren Aussagen bestätigen, können fehlerhafte Sensoren anhand
mehrfach auftretender Widersprüche bzgl. des Belegungszustan
des von Kartenzellen erkannt werden. Kartenzellen mit einer
hohen Aussagekraft über den Zustand von Sensoren sind bei
spielsweise diejenigen, die eine sehr hohe Redundanz R
mit der Entropie H [8]
H(Ci) = - { P(Ci{M}t·log₂(P(Ci |{M}t)+ P(¬Ci |{M}t·log₂(P(¬i|{M}t)} (3)
aufweisen.
Für die Bewertung der Sensoren stehen bei
spielsweise für jede Zelle Ci folgende Informationen zur Ver
fügung:
- - lOCC Liste der Sensoren, die diese Zelle als belegt charakterisiert haben.
- - lFREE Liste der Sensoren, die diese Zelle als frei charakterisiert haben.
- - nOCC Anzahl der Sensoren, die diese Zelle als belegt charakterisiert haben.
- - nFREE Anzahl der Sensoren, die diese Zelle als frei charakterisiert haben.
- - P(Ci|{M}t) Belegungswahrscheinlichkeit nach Glei chung (1).
Anhand jeder Zelle lassen sich somit Maße für
den Zustand der beteiligten Sensoren ableiten. Um die Frage
zu beantworten, welche Zellen zu welchen Zeitpunkten ausge
wertet werden sollen, können bevorzugt zwei Anwendungsfälle
unterschieden werden:
Für die Durchführung eines Selbsttests, wie er auch in
Fig. 6 erläutert wird, eignet sich als Fahrmanöver insbe
sondere das Drehen des AMS auf der Stelle. Dadurch wird
eine hohe Überdeckung der Sensorwahrnehmungsbereiche und
damit eine hohe Redundanz nach Gleichung (2) erreicht.
Nach Abschluß der Drehbewegung sind dann vorzugsweise alle
Kartenzellen auszuwerten.
Die oft geradlinige Bewegung des Fahrzeugs führt dazu,
daß sich die Wahrnehmungsbereiche nicht aller Sensoren
überschneiden. Um eine hohe Redundanz zu erreichen,
sollten die Kartenzellen bevorzugt erst dann ausgewertet
werden, wenn sie sich außerhalb des Wahrnehmungsberei
ches aller Sensoren befinden. Andererseits wird bei
spielsweise aus Speicherplatzgründen die verwendete
Karte vom Fahrzeug fortlaufend mitgeführt. Die Bewegung
des Fahrzeugs führt nun dazu, daß Zeilen und Spalten am
Rand der Karte gelöscht werden. Dies ist notwendig, da
mit Speicherplatz für den Wahrnehmungsbereich geschaffen
wird, in den das AMS vordringt. Genau diese Kartenzellen
sind für eine On-Line-Fehlererkennung wichtig, da sie
ein Maximum an Redundanz aufweisen.
Zur Beurteilung eines Sensors Sj zum Zeitpunkt t dient dabei
die Wahrscheinlichkeit
P(Y(Sj) = OK|{K(C)}t) = P(Sj|{K}t
P(Y(Sj) = KO|{K(C)}t) = P(¬Sj|{K}t = 1 - P(Sj|{K}t) (4)
P(Y(Sj) = KO|{K(C)}t) = P(¬Sj|{K}t = 1 - P(Sj|{K}t) (4)
der Zufallsvariablen Y mit den Zuständen OK und KO. Diese ist
abhängig von der Konsistenz K der bis zum Zeitpunkt t ausge
werteten Kartenzellen {C}. Die Konsistenz ist ein Maß dafür,
inwieweit die Aussage eines Sensors Sj mit den Aussagen ande
rer Sensoren hinsichtlich der betrachteten Kartenzelle Ci
übereinstimmt. Aus der Karte können für jede Zelle für jeden
beteiligten Sensor Sj, d. h. dieser Sensor ist in mindestens
einer der oben genannten Listen eingetragen, diese Konsis
tenzmaße abgeleitet werden.
P(Ki| Sj)=P(K(Ci)=CON|Y(Sj)=OK)
P(Ki|¬Sj)=P(K(Ci)=CON|Y(Sj)=KO) (5)
P(Ki|¬Sj)=P(K(Ci)=CON|Y(Sj)=KO) (5)
Die bedingte Wahrscheinlichkeit P(Ki|Sj) beschreibt die Kon
sistenz für den Fall, daß die Aussage des Sensors richtig
ist, P(Ki|¬Sj) unter der hypothetischen Annahme, daß sich
der Sensor in seiner Aussage täuscht.
Mit Hilfe der Konsistenzmaße lassen sich unter Verwendung der
Bayes′schen Regel die Wahrscheinlichkeiten für den Sensorzu
stand aus Gleichung (4) dann wie folgt aktualisieren.
Die Konsistenz einer Zelle Ci hinsichtlich einer Charakteri
sierung des Belegungszustandes von einem Sensor Sj, wird in
Gleichung (5) durch eine Wahrscheinlichkeit beschrieben.
Diese wird abhängig davon, ob die Charakterisierung des Sen
sors Sj für diese Kartenzelle richtig (OK) oder falsch (KO)
war, wie folgt bestimmt. Zunächst werden dazu bevorzugt die
Belegungswahrscheinlichkeiten der betreffenden Zelle der Um
gebungskarte U für zwei Fälle berechnet. Pok entspricht der
hypothetischen Belegungswahrscheinlichkeit, falls der Sensor
Sj eine wahre Charakterisierung vornimmt, Pko ist die hypo
thetische Wahrscheinlichkeit, falls der Sensor Sj eine fal
sche Charakterisierung vornimmt.
Je nachdem, ob der betreffende Sensor die Kartenzelle belegt
(OCC) oder frei (FREE) charakterisiert, berechnen sich diese
Wahrscheinlichkeiten zu
OCC:
Pok(Sj) = P(Ci | {Mk,k ≠ j}t, Mj = OCC) = P(Ci | {M}t)
Pko(Sj) = P(Ci | {Mk,k ≠ j}t), Mj = FREE) (7)
Pok(Sj) = P(Ci | {Mk,k ≠ j}t, Mj = OCC) = P(Ci | {M}t)
Pko(Sj) = P(Ci | {Mk,k ≠ j}t), Mj = FREE) (7)
FREE:
Pok(Sj) = P(Ci|{Mk,k ≠ j}t, Mj = FREE) = P(Ci | {M}t)
Pko(Sj) = P(Ci | {Mk,k ≠ j}t, Mj = OCC) (8).
Pok(Sj) = P(Ci|{Mk,k ≠ j}t, Mj = FREE) = P(Ci | {M}t)
Pko(Sj) = P(Ci | {Mk,k ≠ j}t, Mj = OCC) (8).
Mit Hilfe von Gleichung (9) werden diese Größen
auf die Konsistenzgrößen abgebildet.
P(Ki | Sj) = α·Pok(Sj)+(1-α)·(1-Pok(Sj))
P(Ki | ¬Sj) = (1-α)·Pko(Sj)+ α·(1-Pko(Sj)) (9)
P(Ki | ¬Sj) = (1-α)·Pko(Sj)+ α·(1-Pko(Sj)) (9)
Mit dem Parameter α kann als Gewichtungsfaktor eingestellt
werden, wie stark sich die Auswertung einer Kartenzelle auf
die Sensorbewertung auswirken soll. Für α sind vorzugsweise
je nach Charakterisierung des Belegungszustandes durch den
betrachteten Sensor verschiedene Werte zu wählen:
OCC: α < 0.5
FREE: α < 0.5.
FREE: α < 0.5.
Je weiter α von 0.5 entfernt ist, desto stärker schlägt sich
die Auswertung der betrachteten Kartenzelle Ci auf die Bewer
tung des Sensors Sj nieder.
Die Fig. 2 und 3 zeigen die Konsistenzmaße P(Ki | Sj) und
P(Ki | ¬Sj) in Abhängigkeit davon, wieviele Sensoren die
betreffende Kartenzelle als belegt bzw. frei klassifiziert
haben. Nach oben ist die Wahrscheinlichkeit P aufgetragen
nach hinten die Anzahl der freien Zellen nOCC und nach rechts
die Anzahl der belegten Zellen nOCC. Diese Art der Achsenauf
teilung gilt auch für die Fig. 4 und 5. In den Fig. 2
und 3 wird davon ausgegangen, daß der betreffende zu bewer
tende Sensor die jeweiligen Gitterzellen als belegt charakte
risiert hat. In den Fig. 4 und 5 wird davon ausgegangen,
daß der betreffende Sensor die jeweiligen Zellen als frei
charakterisiert hat. In Fig. 2 und 3 erfolgt die Darstellung
für den Fall, daß eine OCC-Charakterisierung vorgenommen
wurde und α 0.75 beträgt. In Fig. 4 und 5 erfolgt die Dar
stellung für den Fall, daß eine FREE-Charakterisierung vorge
nommen wurde und α 0.25 beträgt. Anhand der Abbildungen wird
folgendes deutlich:
- - Für Kartenzellen mit nFREE = nOCC beträgt die Belegungs wahrscheinlichkeit 0.5 und in der Information dieser Zelle ist praktisch keine Redundanz vorhanden. Deshalb läßt sich keine gesicherte Aussage über den Zustand der betreffenden Sensoren machen. Die Konsistenzmaße sind demnach nahezu 0.5 und haben damit in Verbindung mit Gleichung (6) kaum Einfluß auf die Sensorbewertung.
- - Sehr stark unterschiedliche nFREE und nOCC führen zu von
0.5 verschiedenen Konsistenzmaßen, die in Verbindung mit
Gleichung (6) Ausdruck von
Bestätigung P(Ki|Sj) < 05 P(Ki|¬Sj) < 05 bzw.
Widerspruch P(Ki|Sj) < 0.5 P(Ki|¬Sj) < 05 sind.
Die Entscheidung, ob ein bestimmter Sensor als defekt oder
funktionsfähig eingestuft wird, kann anhand
von Schwellwerten für P(Sj|{K}t) durchgeführt werden.
Neben der Erkennung von Sensordefekten in unbekannter Umge
bung bietet sich die Möglichkeit einer Sen
sorkalibrierung. Aufgabe einer Sensorkalibrierung ist es, die
Parameter P eines funktionellen Zusammenhangs f
A=f(M;P) (10)
zwischen Sensormeßwert M und einer weiterverarbeitbaren Aus
sage A zu bestimmen. Dazu wird bevorzugt zu jeder Messung M
die zugehörige Aussage A benötigt. Der An
satz basiert auf einer Erzeugung der Referenzaussagen durch
die Messungen anderer funktionsfähiger und hinreichend gut
kalibrierter Sensoren. Die Aussagen der eingehenden Sensor
messungen beziehen sich auf den Belegungszustand der zugehö
rigen Zelle. Die Frage nach der Zelle, die einem Sensormeß
wert entspricht, wird durch den Zusammenhang
C=f(M;P) (11)
beantwortet. Zur Identifikation des Zusammenhangs, d. h. der
Bestimmung der relevanten Parameter P muß zu einer Messung M
eine gesicherte Belegungshypothese für die zugehörige Zelle C
durch Auswertung der in der Karte gespeicherten Information
bestimmt werden. Eine konkrete Realisierung für Ultraschall-
Entfernungssensoren wird in Fig. 6 beschrieben.
Fig. 6 zeigt ein Beispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens,
mit welchem ein Selbsttest zur Kalibrierung von Meßsensoren
des autonomen mobilen Systems AMS durchgeführt werden kann.
Innerhalb seiner Umgebung befindet sich das AMS zwischen den
Hindernissen H1 bis H5 und zugehörige Sensoren sind bei
spielsweise in einer Auswertetabelle AW mit ihren Bewertungen
angegeben. In dieser Auswertetabelle sind lediglich die Sen
soren S1, S7 und S17 bezeichnet, der Test kann jedoch ohne Be
schränkung der Erfindung für beliebige Sensoren des Systems
durchgeführt werden. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist
der Sensor S17 schadhaft, da seine Meßergebnisse nicht von
den restlichen Sensoren des autonomen mobilen Systems MS beim
Selbsttest bestätigt werden. Das Konsistenzmaß ist sehr ge
ring, was durch den großen schwarzen Balken B und einem klei
nen grauen Balken angedeutet wird. Je nach Art und Anzahl der
verwendeten Sensoren können beispielsweise schadhafte Senso
ren ausgeschaltet oder angezeigt bzw. kalibriert werden.
Erfindungsgemäß ist die Erkennung all jener Sensorfehler,
welche zu Widersprüchen innerhalb der Karte führen, wie bei
spielsweise
- - "schielende" Sensoren → Sensoren mit falsch parame trierter Hauptstrahlachsenrichtung
- - "träumende" Sensoren → Sensoren, die nicht vorhandene Objekte sehen
- - "blinde" Sensoren → Sensoren, die keine Objekte wahrnehmen
vorgesehen und möglich. Der hellgraue Anteil des jeweils sen
sorbezogenen Balkens in Fig. 6 repräsentiert dabei die Wahr
scheinlichkeit P(Sj|{K}t) als Maß für die Fehlerfreiheit eines
Sensors.
Der Selbsttest wird beispielsweise in der unpräparierten Ein
satzumgebung des AMS durchgeführt. Dieses AMS dreht sich da
bei beispielsweise mit einer Winkelgeschwindigkeit von ca. 20
°/s um 360°. Die Messungen werden online in die Karte einge
tragen. Nach Beenden der Drehung wird die Karte ausgewertet.
Für die Klassifikation der Sensoren hat sich ein Schwellwert
von 0.3 bewährt. Durch den Selbsttest konnte dabei ein Defekt
des Sensors S₁₇ detektiert werden.
Fig. 7 zeigt anhand eines Beispiels die Kalibrierung eines
Meßsensors nach dem erfindungsgemäßen Verfahren. Es wird da
bei aufgezeigt, in welcher Weise die aufgebaute Umgebungs
karte für eine Kalibrierung der beteiligten Sensoren herange
zogen werden kann. Hier wird die Bestimmung der tatsächlichen
Hauptstrahlachsenrichtung b eines Ultraschallsensors US im
Koordinatensystem des AMS durchgeführt.
Unter Verwendung von Gleichung (11) wird dazu bevorzugt für
jede Messung Mk eines zu kalibrierenden Sensors US mit den
aktuellen Sensorparametern Pj die entsprechende Kartenzelle
Ck der aus den Messungen der anderen Sensoren aufgebauten Um
gebungskarte bestimmt. Für die tatsächliche Position des de
tektierten Hindernisses ergibt sich wegen der niedrigen Win
kelauflösung sowie der möglichen Verstellung des Sensors der
in Fig. 7 dargestellte Hindernisbereich H.
Innerhalb dieses Hindernisbereiches H kann erfindungsgemäß
die wahrscheinlichste Hypothese CHyp für die zur Messung Mk
gehörende Zelle gefunden werden. Der Korrekturwert Δβ der
Sensorhauptstrahlrichtung b ergibt sich, wie das in Hilfsfi
gur 8 näher dargestellt ist, mit l als gemessener Entfernung
und d als kartesischem Abstand zwischen den Kartenzellen Ck
und CHVP zu
und wird beispielsweise einem Optimierverfahren zugeführt.
Als Algorithmus kann bevorzugt ein Extended-Kalman-Filter im
plementiert werden. Eine Übertragung des Verfahrens auf einen
Anwendungsfall, bei dem neben statischen Parametern auch
dynamische Zustandsvariablen, wie z. B. Odometrieparameter
geschätzt werden müssen, ist ebenfalls realisierbar.
Durch diese Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens konnte
die Hauptstrahlachsenrichtung bis auf ± 3° genau korrigiert
werden.
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[8] Shannon C.E., Weaver W.: The Mathematical Theory of Com
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Claims (10)
1. Verfahren zur Bewertung der Meßqualität eines Entfernungs
meßsensors an einem autonomen mobilen System mit folgenden
Merkmalen:
- a) von einer Mehrzahl sich an dem autonomen mobilen System befindenden Entfernungsmeßsensoren werden Hindernisse in der Umgebung des Systems vermessen und anhand der Meßer gebnisse werden in ihrer Lage mit der Umgebung korrespon dierende Zellen einer zellular strukturierten Umgebungs karte bezüglich ihres Belegungszustandes mit Hindernissen charakterisiert,
- b) für eine jeweilige Zelle wird je Meßsensor identifizierbar vermerkt, welche Meßsensoren diese Zelle vermessen haben,
- c) die Meßqualität eines ersten Meßsensors wird mindestens bezüglich einer ersten Zelle danach bewertet, wieviele an dere Meßsensoren bezüglich des Belegungszustandes der er sten Zelle zur gleichen Charakterisierung des Belegungszu standes gelangen wie der erste Meßsensor, wobei die Meßqualität des ersten Meßsensors um so größer bewertet wird, je mehr von den anderen Meßsensoren seine Charakterisierung bestätigen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der Belegungszustand
einer jeweiligen Zelle nach Belegungs- und Frei-Wahr
scheinlichkeit charakterisiert wird, wobei sich die Ver
gabe der jeweiligen Wahrscheinlichkeiten danach richtet
wieviele Meßsensoren dort ein Hindernis bzw. kein Hinder
nis gemessen haben.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem
die Meßqualität eines Meßsensors Sj als Wahrscheinlichkeit P
für den Sensorzustand wie folgt bewertet wird:
P(Y(Sj) = OK|{K(C)}t) = P(Sj|{K}t)
P(Y(Sj)=KO|{K(C)}t) = P(¬Sj|{K}t) = 1-P(Sj|{K}t) (13)mit der Zufallsvariablen Y und den Zuständen OK und KO für funktionstüchtig und defekt, wobei diese abhängt von der Konsistenz K der bis zum Zeitpunkt t ausgewerteten Zellen {C} und die Konsistenz ein Maß dafür darstellt, inwieweit die Charakterisierung eines Meßsensors Sj mit den Charakteri sierungen anderer Meßsensoren hinsichtlich der betrachteten Kartenzelle Ci übereinstimmt.
P(Y(Sj)=KO|{K(C)}t) = P(¬Sj|{K}t) = 1-P(Sj|{K}t) (13)mit der Zufallsvariablen Y und den Zuständen OK und KO für funktionstüchtig und defekt, wobei diese abhängt von der Konsistenz K der bis zum Zeitpunkt t ausgewerteten Zellen {C} und die Konsistenz ein Maß dafür darstellt, inwieweit die Charakterisierung eines Meßsensors Sj mit den Charakteri sierungen anderer Meßsensoren hinsichtlich der betrachteten Kartenzelle Ci übereinstimmt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem für einen Meßsensor ein
Konsistenzmaß gemäß
P(Ki|Sj) = P(K(Ci) = CON|Y(Sj) = OK)
P(Ki|¬Sj = P(K(Ci) = CON|Y(Sj) = KO) (14)vergeben wird und die Wahrscheinlichkeit für den Sensorzu stand gemäß: aktualisiert wird.
P(Ki|¬Sj = P(K(Ci) = CON|Y(Sj) = KO) (14)vergeben wird und die Wahrscheinlichkeit für den Sensorzu stand gemäß: aktualisiert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, bei dem die Wahrscheinlichkeit
P(Sj|{K}i) in Abhängigkeit des vom Meßsensor als richtig Pok
oder falsch Pko charakterisierten Belegungszustandes für
eine als belegt OCC charakterisierte Zelle mindestens zu:
Pok(Sj) = P(Ci|{Mk,k ≠ j}t, Mj = OCC ) = P(Ci|{M}t)
Pko(Sj) = P(Ci|{Mk,k, ≠ ,j}t, Mj=FREE) (16)und für eine als frei FREE charakterisierte Zelle minde stens zu:Pok(Sj) = P(Ci|{Mk,k, ≠ ,j}t, Mj = FREE) = P(Ci|{M}t)
Pko(Sj) = P(Ci|{Mk,k ≠ j}j, Mj = OCC) (17)mit M als Anzahl der durchgeführten Messungen berechnet wird.
Pko(Sj) = P(Ci|{Mk,k, ≠ ,j}t, Mj=FREE) (16)und für eine als frei FREE charakterisierte Zelle minde stens zu:Pok(Sj) = P(Ci|{Mk,k, ≠ ,j}t, Mj = FREE) = P(Ci|{M}t)
Pko(Sj) = P(Ci|{Mk,k ≠ j}j, Mj = OCC) (17)mit M als Anzahl der durchgeführten Messungen berechnet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, bei dem das Konsistenzmaß min
destens zu:
P(Ki|Sj) = α·Pok(Sj)+(1-α·(1-Pok(Sj))
P(Ki|¬Sj) = (1-α·Pko(Sj)+α·(1-Pko(Sj)) (18)bestimmt wird, wobei mit dem Maßstabsfaktor α eingestellt wird, wie stark sich die Auswertung einer Kartenzelle auf die Sensorbewertung auswirkt.
P(Ki|¬Sj) = (1-α·Pko(Sj)+α·(1-Pko(Sj)) (18)bestimmt wird, wobei mit dem Maßstabsfaktor α eingestellt wird, wie stark sich die Auswertung einer Kartenzelle auf die Sensorbewertung auswirkt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, bei dem je nach Charakterisie
rung der betrachteten Zelle durch den zu bewertenden Meßsen
sor verschiedene Werte für α gewählt werden und für Cha
rakterisierung als
Belegt : α < 0.5 und als
Frei: α < 05 gilt.
Belegt : α < 0.5 und als
Frei: α < 05 gilt.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem
lediglich eine bestimmte Anzahl von Zellen, die Bewer
tungszellen ausgewertet werden, welche von dem autonomen
mobilen System bei einer Bewegung in Form eines Auswerte
fensters der Umgebung mitgeführt werden und bei dem solche
Bewertungszellen ausgewertet werden, welche sich unmittel
bar am Rand des Bewertungsfensters befinden.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem
ein Selbsttest durchgeführt wird, indem das autonome mo
bile System sich solange dreht, bis alle Meßsensoren we
nigstens ein Hindernis vermessen haben und anhand der Be
wertung einer Mehrzahl von Bewertungszellen die Meßquali
tät der einzelnen Meßsensoren bestimmt wird.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem
Ultraschall- oder optische Meßsensoren verwendet werden.
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