DE19635235C1 - Verbessertes Stromregelverfahren und Vorrichtung für einen spannungseinprägenden Umrichter - Google Patents
Verbessertes Stromregelverfahren und Vorrichtung für einen spannungseinprägenden UmrichterInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Stromregelverfahren für
einen spannungseinprägenden Umrichter, wobei eine ermittelte
flußbildende Stromkomponente und eine ermittelte drehmoment
bildende Stromkomponente eines Ist-Stromvektors einer Dreh
feldmaschine jeweils auf einen flußbildenden Stromkomponen
ten-Sollwert und einen drehmomentbildenden
Stromkomponenten-Sollwert eines Soll-Stromvektors der Drehfeldmaschine gere
gelt werden, wobei jeweils in Abhängigkeit einer ermittelten
Stromkomponenten-Regelabweichung eine Regler-Stellgröße er
mittelt wird, aus denen jeweils mittels Überlagerung einer
gebildeten Vorsteuergröße Spannungskomponenten eines
Soll-Spannungsvektors gebildet werden, und auf eine Vorrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens.
Ein derartiges Stromregelverfahren ist aus der
EP 0 633 653 A1 bekannt. Bei diesem bekannten Stromregelver
fahren werden die Vorteile einer Zweikomponenten-Stromrege
lung und einer Wirkstromregelung ohne deren Nachteile ver
eint, ohne dabei zwischen beiden Regelungen umschalten zu
müssen. Dazu ist die Zweikomponenten-Stromregelung um einen
Querzweig erweitert, der die Ausgangsspannung des Reglers in
der Wirkachse über ein Verzögerungsglied auf die Reglerspan
nung in der Blindachse aufschaltet. Dies bewirkt, daß der
Ausgang des Reglers in der Wirkachse nicht nur die Wirkspan
nung verändert (wie bei der Zweikomponenten-Stromregelung),
sondern über die Änderung der Blindspannung auch eine Drehung
des Spannungszeigers bewirkt (wie bei der Wirkstromregelung).
Gleichzeitig läßt sich durch diesen Querzweig erreichen, daß
eine Änderung der Ausgangsspannung in der Wirkachse den
Blindstrom nicht beeinflußt, die Regelkreise also entkoppelt
sind. Die für die Zweikomponenten-Stromregelung typischen
langsamen Ausgleichsvorgänge bei verstimmtem Vorsteuernetz
werk treten daher nicht mehr auf. Für eine ideale Entkoppe
lung ist die Zeitkonstante des Verzögerungsgliedes gleich der
Kurzschlußzeitkonstante des Motors gewählt worden und die
Verstärkung wird proportional zur Ständerfrequenz verändert.
Solange die Spannung des spannungseinprägenden Stromrichters
nicht begrenzt ist, hat die neue Struktur das gleiche gute
dynamische Verhalten wie die Zweikomponenten-Stromregelung,
reagiert aber weniger empfindlich auf ein verstimmtes Vor
steuernetzwerk. Bei Erreichen der Spannungsdecke geht sie au
tomatisch in das Verhalten der Wirkstromregelung über, ohne
daß eine Strukturumschaltung erforderlich wäre.
Es hat sich nun gezeigt, daß für eine sehr hohe stationäre
Momentengenauigkeit die verbleibende Verstimmung der Motor
parameter sich noch zu sehr auf die Stromregelung aus-wirkt.
Außerdem treten an der Spannungsgrenze Grenzzyklen auf, die
durch die Umschaltung der Querzweigverstärkung verursacht
werden.
Bei der Zweikomponenten-Stromregelung wird der Stromvektor der
Drehfeldmaschine in seinen zwei Komponenten mittels zweier
Stromregler auf den gewünschten Sollwert geregelt. Zum Ermit
teln der fluß- und drehmomentbildenden Stromkomponenten benö
tigt die Vektorregelung die Kenntnis der Größen des Ersatz
schaltbildes der Drehfeldmaschine (Ständerwiderstand Rs,
Streuinduktivität Lσ und Hauptinduktivität LH). Mittels eines
Flußrechners, dem ein Spannungs-Istvektor und ein Strom-Ist
vektor zugeführt ist, werden mittels der Parameter Rs und Lσ
der Betrag des Rotorflusses und dessen Lage ermittelt. Aus
führungsformen eines Flußrechners und deren Arbeitsweise ist
dem Vortragsmanuskript "FIELD-ORIENTED CONTROL IN MODERN
DRIVE TECHNOLOGY", abgedruckt in "Variable Speed A-C Drives
Seminar Proceedings", June 7-8, 1993, Seiten 1147 bis 1156,
zu entnehmen. Mit Hilfe der ermittelten Flußlage, eines Ko
ordinatenwandlers und eines Vektordrehers werden die gemes
senen Phasenströme in eine fluß- und drehmomentbildende Kom
ponente transformiert. Der Flußrechner, der Koordinatenwand
ler und der Vektordreher sind sehr oft in der Praxis zu einer
Baueinheit zusammengefaßt, die sich Istwertrechner nennt.
Der Maschinenflußvektor, der mittels des Istwertrechners, dem
das Spannungsmodell zugrundeliegt, aus den Klemmengrößen der
Drehfeldmaschinen nachgebildet wird, ist fehlerbehaftet, wo
bei sich der Fehler besonders im Phasenwinkel des Maschinen
flußvektors bemerkbar macht. Da die flußbildende Stromkompo
nente in Richtung des Maschinenflußvektors liegt, wirkt sich
dieser Fehler voll auf die flußbildende Stromkomponente aus.
Aus der EP 0 317 869 A1 ist ein Verfahren zur Nachbildung des
Lastwinkel-Istwertes einer Drehfeldmaschine und eine Schal
tungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens bekannt. Bei
diesem Verfahren zur Nachbildung des Lastwinkel-Istwertes ei
ner Drehfeldmaschine werden aus den Klemmenspannungen und
Leiterströmen mindestens zweier Phasen des Stators der Dreh
feldmaschine, die jeweils ständerorientierte Wechselgrößen
darstellen, in eine erste und eine zweite Ständerstromkompo
nente des Maschinenstromvektors und in einem Betrag des Ma
schinenflußvektors transformiert, die jeweils feldorientierte
Größen sind. Die fehlerbehaftete erste Ständerstromkomponente
des Istwertrechners wird korrigiert. Diese korrigierte erste
Stromkomponente, auch als flußbildende Stromkomponente be
zeichnet, besteht aus einer stationären und einer dynamischen
Komponente. Die stationäre Stromkomponente dieser korrigier
ten flußbildenden Stromkomponente wird aus dem Betrag des Ma
schinenflußvektors dividiert durch den Wert der Maschinen
hauptinduktivität ermittelt, wobei die dynamische Komponente
gleich dem hochfrequenten Anteil der flußbildenden Stromkom
ponente ist. Dadurch, daß die korrigierte erste Ständerstrom
komponente aus zwei Komponenten, nämlich einer stationären
und einer dynamischen Komponente besteht, erhält man über den
gesamten Regelbereich der Drehfeldmaschine eine sehr gute
Nachbildung des Lastwinkelistwertes.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, daß bekannte
Stromregelverfahren und die Vorrichtung zur Durchführung die
ses Verfahrens dahingehend zu verbessern, daß die Paramete
runempfindlichkeit weiter verbessert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Dadurch, daß als flußbildenden Stromkomponenten-Istwert bei
der Zweikomponenten-Stromregelung eine gebildete exakte fluß
bildende Stromkomponente verwendet wird, die in Abhängigkeit
eines gebildeten Betrages des Maschinenflußvektors und eines
Wertes der Maschinenhauptinduktivität gebildet wird, erhält
man eine Parameterunempfindlichkeit genau dann für den sta
tionären Fall, wenn der flußbildende Stromkomponenten-Soll
wert gleich dem exakten flußbildenden Stromkomponenten-Ist
wert ist. Durch die Verwendung der exakten flußbildenden
Stromkomponente verschwindet der Momentenfehler bei der Ver
stimmung der Parameter Streuinduktivität Lσ und Hauptinduk
tivität LH.
Bei einem vorteilhaften Stromregelverfahren werden zusätzlich
in Abhängigkeit des flußbildenden Stromkomponenten-Istwertes,
der exakten flußbildenden Stromkomponente und einer ermittel
ten Ständerfrequenz unter Zuhilfenahme der verwendeten Ma
schinenparameter bei der Bestimmung der Vorsteuergrößen zu
sätzliche Vorsteuergrößen gebildet, die komponentenweise zu
den Vorsteuergrößen addiert werden.
Durch diese zusätzlichen Vorsteuergrößen erhält man ein idea
les Vorsteuernetzwerk, das gegen Verstimmungen der Maschinen
parameter Streuinduktivität Lσ, Ständerwiderstand Rs und
Hauptinduktivität LH unempfindlich wird. Mittels dieser zu
sätzlichen Vorsteuergrößen bleibt die Parameterunempfindlich
keit auch an der Spannungsgrenze (Feldschwächbereich) erhal
ten, so daß Stabilitätsschwierigkeiten ohne diese zusätzli
chen Vorsteuergrößen nun nicht mehr auftreten. Diese Wirkung
tritt ein, obwohl bei der Berechnung der zusätzlichen Vor
steuergrößen die Parametereinstellung des Vorsteuernetzwerkes
und nicht die tatsächlichen Parameterwerte der betriebenen
Drehstrommaschine verwendet werden. Durch diese zusätzlichen
Vorsteuerwerte ist sichergestellt, daß die beiden Strom
reglerausgänge der Zweikomponenten-Stromregelung stationär zu
Null werden. Ein weiterer Vorteil dieser totalen Vorsteuerung
besteht darin, daß im Bereich der Spannungsbegrenzung keine
Grenzzyklen mehr entstehen.
Bei der Bestimmung der zusätzlichen Vorsteuergrößen wird ne
ben den eingestellten Maschinenparametern des Vorsteuernetz
werkes der flußbildende Stromkomponenten-Istwert, der gebil
dete exakte flußbildende Stromkomponenten-Istwert und eine
ermittelte Ständerfrequenz verwendet. Aus den beiden Strom
komponenten-Istwerten wird eine Differenzstromkomponente er
mittelt, die dann jeweils mit einem Maschinenparameter ge
wichtet wird, wobei eine gewichtete Differenzstromkomponente
anschließend noch mit der Ständerfrequenz multipliziert wird.
Diese ermittelte Differenzstromkomponente ist ein Maß für die
Verstimmung der Maschinenparameter. Dadurch ist es möglich,
exakte Vorsteuergrößen zu berechnen, obwohl die Motorparame
ter verstimmt sind.
Die Ausführung der Vorrichtung zur Durchführung dieses Ver
fahrens und die Ausführung der Komponenten dieser Vorrichtung
sind den Unteransprüchen 5 bis 11 zu entnehmen.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung
Bezug genommen, in der Ausführungsbeispiele der Vorrichtung
zur Durchführung des Stromregelverfahrens nach der Erfindung
schematisch veranschaulicht sind.
Fig. 1 zeigt ein Ersatzschaltbild einer ersten Ausführungsform
der Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Stromregelverfahrens, wobei in
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer Einrichtung zur Bildung der
exakten flußbildenden Stromkomponente gemäß Fig. 1 ver
anschaulicht ist und
Fig. 3 zeigt ein Ersatzschaltbild einer zweiten Ausführungs
form der Vorrichtung zur Durchführung des erfindungs
gemäßen Stromregelverfahrens, wobei in
Fig. 4 ein Blockschaltbild einer Einrichtung zur Bildung zu
sätzlicher Vorsteuergrößen gemäß Fig. 3 veranschaulicht
ist.
Die Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild einer Vorrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Stromregelverfahrens für
einen spannungseinprägenden Umrichter. Bei diesem Verfahren
werden die Ständerströme iR, is, iT einer Drehfeldmaschine in
einem mit Ständerfrequenz ωs drehend in der Regel am Flußwin
kel Φ′s orientierten Koordinatensystem geregelt. Eine derar
tige Regelung wird als Vektorregelung bezeichnet, mit der es
möglich ist, eine Drehfeldmaschine regelungstechnisch ähnlich
zu führen wie eine Gleichstrommaschine. Hierbei wird mit
Hilfe von Transformationsgleichungen für eine mehrphasige Ma
schine ein zweiphasiges Modell aufgestellt, in dem die fluß
bildende Stromkomponente isp und die drehmomentbildende
Stromkomponente isq unabhängig voneinander geregelt werden.
Bei einer Änderung der Belastung wird die drehmomentbildende
Stromkomponente isq unverzüglich auf ihren neuen Wert gere
gelt, während die flußbildende Stromkomponente isp ihren al
ten beibehält. Die Stellgröße des Stromregelverfahrens sind
über Komponenten ′u*sp und u*sq des Ständerspannungsvektors u*s
in diesem Koordinatensystem, da die Regelung für einen
spannungseinprägenden Umrichter, beispielsweise einen Puls
umrichter oder Direktumrichter, vorgesehen ist.
Zum Ermitteln der fluß- und drehmomentbildenden Stromkompo
nente isp und isq benötigt die Vektorregelung die Kenntnis der
Größen des Ersatzschaltbildes der Drehfeldmaschine
(Ständerwiderstand Rs, Streuinduktivität Lσ und Hauptindukti
vität LH. Mittels eines Istwertrechners 2 werden die stän
derorientierten Wechselgrößen uR, uS, iR und iS in feldorien
tierte Gleichgrößen isp, isq, |ΦS| und ej Φ ·S transformiert. Die
ermittelte Stromkomponente isp ist einer Einrichtung 4 zur
Bildung einer exakten flußbildenden Stromkomponente ispk zuge
führt. Die ermittelten Stromkomponenten ispk und isq werden
jeweils einem Vergleicher 8 und 10 zugeführt, an deren nicht
invertierenden Eingängen jeweils ein Stromkomponenten-Soll
wert i*sp und i*sq anstehen. Ausgangsseitig ist der Verglei
cher 8 bzw. 10 mit einem Stromregler 12 bzw. 14 verknüpft, der
ausgangsseitig mit einem Addierer 16 bzw. 18 verbunden ist.
Als Regler 12 bzw. 14 ist ein proportional-integral wirkender
Regler vorgesehen. Diese Stromregler 12 und 14 werden von ei
nem Vorsteuernetzwerk 20 dadurch unterstützt, daß Vorsteu
ergrößen u*spvor und u*sqvor bestimmt werden, die jeweils dem
Addierer 16 und 18 zugeführt werden. Somit müssen die Strom
regler 12 und 14 an ihren Ausgängen nur mehr die Spannung
Δu*sp und Δu*sq liefern, die vom Vorsteuernetzwerk 20 nicht
ermittelt werden, beispielsweise dynamische Anteile, Fehler
etc. Die Ausgänge der beiden Addierer 16 und 18 werden einem
Vektordreher 22 mit nachgeschalteten Koordinatenwandler 24
zugeführt. Mit diesem Vektordreher 22 und Koordinatenwandler
24 werden die anstehenden Spannungskomponenten u*sp und u*sq
zunächst in ständerorientierte Spannungskomponenten u*s α und
u*s β gewandelt, die rechtwinkelig zueinander sind. Diese kar
tesischen ständerorientierten Spannungskomponenten u*s α und
u*s β werden dann in polare Spannungskomponenten u*s und α*s
transformiert. Dieses Regelverfahren wird auch als Zweikompo
nenten-Stromregelung bezeichnet und ist im näher bezeichneten
Vortragsmanuskript ausführlich beschrieben worden.
Das Vorsteuernetzwerk 20, das auch als Entkopplungsnetzwerk
bezeichnet wird, ist auch in diesem Vortragsmanuskript aus
führlich dargestellt und beschrieben worden, so daß hier nur
das wesentliche genannt wird. Das Vorsteuernetzwerk benötigt
folgende Eingangsgrößen: Rotorfrequenz s, flußbildenden
Stromkomponenten-Sollwert i*sp und drehmomentbildenden Strom
komponenten-Sollwert i*sq. Außerdem benötigt dieses Vorsteu
ernetzwerk 20 die Werte der Parameter Ständerwiderstand Rs,
Streuinduktivität Lσ und Hauptinduktivität LH. Aufgrund der
Sollwertvorgaben berechnet das Vorsteuernetzwerk 20 die zu
erwartenden Spannungsanteile u*spvor und u*sqvor, die zur Entla
stung der Stromregler 12 und 14 auf deren Reglerausgänge auf
geschaltet werden. Sind die Parameter Rs, Lσ und LH des Vor
steuernetzwerkes 20 richtig eingestellt, so liefern die
Stromregler 12 und 14 an ihren Ausgängen eine Regler-Stell
größe Δu*sp und Δu*sq, die jeweils gleich Null sind. Die ge
samte, für die gewünschten Stromkomponenten i*sp und i*sq er
forderlichen Spannungskomponenten u*sp und u*sq werden vom
Vorsteuernetzwerk 20 berechnet.
Diese Zweikomponenten-Stromregelung ist um einen Querzweig 26
erweitert, der die Ausgangsspannung Δu*sq des Stromreglers 14
in der Wirkachse auf die Reglerspannung Δu*sp des Stromreg
lers 12 in der Blindachse aufschaltet. Dieser Querzweig 26
enthält zwei Multiplizierer 28 und 30 und einen Tiefpaß 32,
auch als Verzögerungsglied bezeichnet. Die Multiplizierer 28
und 30 sind jeweils einem Eingang des Querzweiges 26 nachge
schaltet, wobei der Tiefpaß. 32 einen Ausgang des Querzweiges
26 vorgeschaltet ist. Der Multiplizierer verknüpft das eine
Eingangssignal Ständerfrequenz ωS mit dem Koeffizienten Zeit
konstante τ und Verstärkungsfaktor k. Die erzeugte Frequenz
größe wird mittels des zweiten Multiplizierers 30 mit der
zweiten Eingangsgröße Δu*sq multipliziert. Die erzeugte fre
quenzabhängige Spannungskomponente wird mittels des Verzöge
rungsgliedes 32 auf den Addierer 16 in der Blindachse ge
schaltet.
Dies bewirkt, daß der Ausgang des Reglers 14 in der Wirkachse
nicht nur die Wirkspannung u*sq verändert, sondern über die
Änderung der Blindspannung u*sp auch eine Drehung des Span
nungszeigers u*s bewirkt. Gleichzeitig läßt sich durch diesen
Querzweig 26 erreichen, daß die Regelkreise entkoppelt sind.
Der p-Anteil des Stromreglers 12 liefert bei richtig einge
stellten Parametern im Vorsteuernetzwerk 20 am Ausgang Null.
Bei Erreichen der Aussteuergrenze würde der Integralanteil
des Reglers 12 davonlaufen. Dies kann man dadurch verhindern,
daß der Integralanteil derart frequenzabhängig begrenzt wird,
daß an der Aussteuergrenze der Integralanteil zu Null gemacht
wird. Dadurch ist der Stromregler 12 mit einem Begrenzer 34
versehen, dessen Steuereingang mit einem Ausgang eines Kenn
liniengebers 36 verbunden ist, an dessen Eingang die Ständer
frequenz ωs ansteht.
Die Einrichtung 4 zur Bildung einer exakten flußbildenden
Stromkomponente ispk sind neben der ermittelten flußbildenden
Stromkomponente isp auch noch der Wert der Maschinenhauptin
duktivität LH und der Betrag des Maschinenflußvektors |ΦS|
zugeführt.
Die Fig. 2 zeigt ein Blockschaltbild der Einrichtung 4 nach
Fig. 1. Diese Einrichtung 4 weist einen Hochpaß 38, einen Quo
tientenbildner 40 und einen Addierer 42 auf. Die Zeitkon
stante T dieses Hochpasses 38 ist annähernd gleich der Fluß
zeitkonstante L₂/R₂ der Drehfeldmaschine. Dadurch gelangen
nur die hochfrequenten Anteile der flußbildenden Stromkompo
nente isp zum ersten Eingang des Addierers 42. Der zweite
Eingang dieses Addierers 42 ist mit dem Ausgang des Quotien
tenbildners 40 verknüpft, dessen erster Eingang x mit dem Be
trag des Maschinenflußvektors |ΦS| und dessen zweiter Eingang
y mit dem Wert der Maschinenhauptinduktivität LH beaufschlagt
sind. Am Ausgang dieses Quotientenbildners 40 steht eine sta
tische Stromkomponente isps an, die äquivalent dem niederfre
quenten Anteil der flußbildenden Stromkomponente isp ist. Die
exakte flußbildende Stromkomponente ispk, die am Ausgang des
Addierers 42 ansteht, enthält somit eine stationäre und dyna
mische Komponente ispsr und ispd. Bei einem stationären Be
triebszustand des Antriebs, d. h. konstante Belastung einer
Maschine, wirkt sich der dynamische Anteil ispd kaum aus, je
doch bei Änderung der Belastung einer Maschine, d. h. im dyna
mischen Betriebszustand, ist der dynamische Anteil nicht mehr
zu vernachlässigen.
Somit kann man unabhängig vom Betriebszustand der Drehfeld
maschine immer eine exakte flußbildende Stromkomponente ispk
mittels dieser Einrichtung 4 generieren.
In der Fig. 3 ist ein Blockschaltbild einer zweiten Ausfüh
rungsform der Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsge
mäßen Stromregelverfahrens dargestellt. Diese Ausführungsform
unterscheidet sich von der Ausführungsform gemäß Fig. 1 da
durch, daß eine Einrichtung 6 zur Bildung zusätzlicher Vor
steuergrößen u*spz und u*sqz und zwei weitere Addierer 44 und
46 vorgesehen sind. An den Eingängen des weiteren Addierers
44 bzw. 46 stehen die generierte Vorsteuergröße u*spvor bzw.
u*sqvor des Vorsteuernetzwerkes 20 und die gebildete zusätzli
che Vorsteuergröße u*spz bzw. u*sqz der Einrichtung 6 an.
Ausgangsseitig ist der weitere Addierer 44 bzw. 46 mit dem Ad
dierer 16 bzw. 18 verknüpft. An den Eingängen der Einrichtung
6 stehen die gebildete flußbildende Stromkomponente isp des
Istwertrechners 2, die gebildete exakte flußbildende Strom
komponente ispk der Einrichtung 4 und die ermittelte Ständer
frequenz ωS an. Zur Bildung der zusätzlichen Vorsteuergrößen
u*spz und u*sqz benötigt die Einrichtung 6 die Parameter Stän
derwiderstand Rs und Streuinduktivität Lσ der Drehfeldma
schine. Diese Parameterwerte werden vom Vorsteuernetz 20
übernommen.
Durch die Erweiterung des Vorsteuernetzwerkes 20 um die Ein
richtung 6 zur Bildung zusätzlicher Vorsteuergrößen u*spz und
u*sqz erhält man nun ein ideales Vorsteuernetzwerk, dessen
Ausgangsgrößen u*spvori und u*sqvori immer so berechnet werden,
daß die Regler-Stellgrößen Δu*sp und Δu*sq stationär immer zu
Null werden. Dadurch ist die Parameterunempfindlichkeit des
bekannten Stromregelverfahrens über den gesamten Drehzahlbe
reich der Drehfeldmaschine erheblich gesteigert worden.
In der Fig. 4 ist ein Blockschaltbild der Einrichtung 6 zur
Bildung zusätzlicher Vorsteuergrößen u*spz und u*sqz näher dar
gestellt. Diese Einrichtung 6 weist einen Vergleicher 48,
zwei Gewichtungsfaktoren 50 und 52 und einen Multiplizierer
54 auf. Der Vergleicher 48 ist eingangsseitig der Einrichtung
6 angeordnet, wobei die vom Istwertrechner 2 gebildete fluß
bildende Stromkomponente isp am nichtinvertierenden Eingang
des Vergleichers 48 ansteht, wogegen an seinem invertierenden
Eingang die von der Einrichtung 4 gebildete exakte flußbil
dende Stromkomponente ispk ansteht. Ausgangsseitig ist dieser
Vergleicher 48 einerseits mit dem Eingang des Gewichtungsfak
tors 50 und andererseits mit dem Eingang des Gewichtungsfak
tors 52 verbunden. Der Ausgang des Gewichtungsfaktors 52 ist
mit einem Eingang des Multiplizierers 54 verknüpft, wogegen
an seinem zweiten Eingang die Ständerfrequenz ωS ansteht. Am
Ausgang des Gewichtungsfaktors 50 steht die zusätzliche Vor
steuergröße u*spz und am Ausgang des Multiplizierers 54 die
zusätzliche Vorsteuergröße u*sqz an. Als Gewichtungsfaktor 50
ist der Wert des Ständerwiderstandes Rs vorgesehen, wogegen
als Gewichtungsfaktor 52 der Wert der Streuinduktivität Lσ
vorgesehen ist. Der Vergleicher 48 der Einrichtung 6 gene
riert eine Differenzstromkomponente ispdk, die anschließend
von dem Gewichtungsfaktor 50 bzw. 52 gewichtet wird. Diese
Differenzstromkomponente ispdk ist ein Maß des Fehlers, der
durch die Verstimmung der Maschinenparameter der Drehfeld
maschine und der im Vorsteuernetzwerk 20 eingestellten Para
meter entsteht. Das gilt deshalb, weil zur Ermittlung dieser
Differenzstromkomponente ispdk die fehlerbehaftete und die ex
akte flußbildende Stromkomponente isp und ispk verwendet wird.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Ausführungsform ge
mäß Fig. 3 ist die Einrichtung 4 bzw. 6 Bestandteil des Ist
wertrechners 2 bzw. des Vorsteuernetzwerkes 20. Ebenso kann
die Ausführungsform gemäß Fig. 3 durch einen Hochleistungsmi
krocontroller verwirklicht werden.
Durch dieses verbesserte Stromreglerverfahren wird die Para
meterunempfindlichkeit der Zweikomponenten-Stromregelung we
sentlich verbessert, so daß im stationären Betrieb bei Ver
stimmung der Maschinenparameter Streuinduktivität Lσ und
Hauptinduktivität LH Momentenfehler nicht mehr auftreten.
Dies gilt nicht nur für den Steuerbereich bis zur Spannungs
grenze, sondern auch darüber hinaus. Außerdem ist der Einfluß
von Parameterfehleinstellungen beim Vorsteuernetzwerk 20 mi
nimal geworden, so daß geschätzte Parameterwerke verwendet
werden können.
Claims (11)
1. Stromregelverfahren für einen spannungseinprägenden Um
richter, wobei eine ermittelte flußbildende Stromkomponente
(isp) und eine ermittelte drehmomentbildende Stromkomponente
(isq) eines Ist-Stromvektors (i s) einer Drehfeldmaschine je
weils auf einen flußbildenden Stromkomponenten-Sollwert
(i*sp) und einen drehmomentbildenden Stromkomponenten-Soll
wert (i*sq) eines Soll-Stromvektors (i*s) der Drehfeldmaschine
geregelt werden, wobei jeweils in Abhängigkeit einer
ermittelten Stromkomponenten-Regelabweichung eine
Regler-Stellgröße (Δu*sp, Δu*sq) ermittelt wird, aus denen jeweils
mittels Überlagerung einer gebildeten Vorsteuergröße
(u*spvor, u*sqvor) Spannungskomponenten (u*sp, u*sq) eines Soll-
Spannungsvektors (u*s) gebildet werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Abhängigkeit der gebildeten flußbildenden Stromkompo
nente (isp), eines gebildeten Betrags des Maschinenflußvek
tors (|Φs|) und eines Wertes der Maschinenhauptinduktivität
(LH) eine exakte flußbildende Stromkomponente (ispk) der Dreh
feldmaschine gebildet wird, die als flußbildender Stromkompo
nenten-Istwert (isp) mit dem flußbildenden
Stromkomponenten-Sollwert (i*sp) verglichen wird.
2. Stromregelverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Abhängigkeit des flußbildenden Stromkomponenten-Ist
wertes (isp), der exakten flußbildenden Stromkomponente (ispk)
und einer ermittelten Ständerfrequenz (ωs) unter Zuhilfenahme
der verwendeten Maschinenparameter (Rs, Lσ) bei der Bestimmung
der Vorsteuergrößen (u*spvor, u*sqvor) zusätzliche Vor
steuergrößen (u*spz, u*sqz) gebildet werden, die komponenten
weise zu den berechneten Vorsteuergrößen (u*spvor, u*sqvor) ad
diert werden.
3. Stromregelverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die exakte flußbildende Stromkomponente (ispk) durch Ad
dition einer stationären und dynamischen Stromkomponente
(isps, ispd) gebildet wird, wobei die stationäre Stromkomponente
(isps) aus dem Betrag des Maschinenflußvektors (|Φs|) divi
diert durch den Wert der Maschinenhauptinduktivität (LH) er
mittelt wird und die dynamische Stromkomponente (ispd) gleich
dem hochfrequenten Anteil der ermittelten flußbildenden
Stromkomponenten (ispd) des Ist-Stromvektors (i s) der Dreh
feldmaschine ist.
4. Stromregelverfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Bildung der beiden zusätzlichen Vorsteuergrößen
(u*spz, u*sqz) eine Differenzstromkomponente (ispdk) aus der er
mittelten flußbildenden Stromkomponente (isp) und der erzeug
ten exakten flußbildenden Stromkomponente (ispk) gebildet
wird, die für die eine zusätzliche Vorsteuergröße (u*spz) mit dem
Maschinenparameter (Rs) gewichtet und für die andere zusätzliche
Vorsteuergröße (u*sqz) mit dem Maschinenparameter (Lσ) gewich
tet und anschließend mit der ermittelten Ständerfrequenz
(ωs) multipliziert wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Stromregelverfahrens für
einen spannungseinprägenden Umrichter nach Anspruch 1 mit ei
nem flußbildenden und drehmomentbildenden Regelkanal, die je
weils einen eingangsseitigen Vergleicher (8, 10), einen Strom
regler (12, 14) und einen ausgangsseitigen Addierer (16, 18)
aufweisen, wobei Eingänge der Addierer (16, 18) mit Ausgängen
eines Vorsteuernetzwerks (20) und der Vergleicher (10) mit
einem Ausgang eines Istwertrechners (2) verbunden ist, an
dessen Eingänge ermittelte Phasenspannungen (uR, us) und er
mittelte Phasenströme (iR, is) anstehen,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei weitere Ausgänge dieses Istwertrechners (2) mit ei
ner Einrichtung (4) zur Bildung einer exakten flußbildenden
Stromkomponente (ispk) verbunden sind, an deren drittem Ein
gang ein Wert der Maschinenhauptinduktivität (LH) ansteht und
daß diese Einrichtung (4) ausgangsseitig mit einem Eingang
des Vergleichers (8) verknüpft ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Einrichtung (6) zur Bildung zusätzlicher Vorsteuer
größen (u*spz, u*sqz) vorgesehen ist, die eingangsseitig einer
seits mit einem Ausgang des Istwertrechners (2), an dem die
flußbildende Stromkomponente (isp) ansteht, und andererseits
mit dem Ausgang der Einrichtung (4) zur Bildung einer exakten
flußbildenden Stromkomponente (ispk) verknüpft ist, an dessen
drittem Eingang eine ermittelte Ständerfrequenz (ωs) ansteht
und die ausgangsseitig jeweils mit einem Eingang eines wei
teren Addieres (44, 46) verbunden sind, die eingangsseitig mit
den Ausgängen des Vorsteuernetzwerkes (20) verknüpft sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung (4) zur Bildung einer exakten flußbil
denden Stromkomponente (ispk) einen Hochpaß (38), dessen Zeit
konstante (T) annähernd gleich der Flußzeitkonstante (L₂/R₂)
der Drehfeldmaschine ist, einen Quotientenbildner (40) und
einen Addierer (42) aufweist, wobei die Ausgänge des Hochpas
ses (38) und des Quotientenbildners (40) mit den Eingängen
des Addierers (42) verbunden sind, an dessen Ausgang die ex
akte flußbildende Stromkomponente (ispk) ansteht, und daß am
Hochpaß (38) die gebildete flußbildende Stromkomponente (isp)
und am Quotientenbildner der gebildete Betrag des Maschinen
flußvektors (|Φs|) und der Wert der Maschinenhauptinduktivi
tät (LH) anstehen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung (6) zur Bildung zusätzlicher Vorsteuer
größen (u*spz, u*sqz) einen Vergleicher (48), zwei Gewichtungs
faktoren (50, 52) und einen Multiplizierer (54) aufweist, wo
bei der Vergleicher (48) eingangsseitig angeordnet ist, des
sen Ausgang jeweils mit einem Gewichtungsfaktor (50 bzw. 52)
verbunden ist, wobei der Gewichtungsfaktor (52) ausgangssei
tig mit dem Multiplizierer (54) verknüpft ist, an dessen
zweitem Eingang die ermittelte Ständerfrequenz (ωs) ansteht.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Gewichtungsfaktor (50) der Wert des Ständerwiderstan
des (Rs) der Drehfeldmaschine vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Gewichtungsfaktor (52) der Wert der Maschinenstreuin
duktivität (Lσ) der Drehfeldmaschine vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 7 und/oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Einrichtung (4) zur Bildung einer exakten flußbil
denden Stromkomponente (ispk) und/oder als Einrichtung (6) zur
Bildung zusätzlicher Vorsteuergrößen (u*spz, u*sqz) ein Mikro
controller vorgesehen ist.
Priority Applications (5)
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EP0529120A1 (de) * | 1991-08-24 | 1993-03-03 | ABUS Kransysteme GmbH & Co. KG. | Verfahren zur Regelung eines Hubwerkantriebs |
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- 1997-08-13 WO PCT/DE1997/001743 patent/WO1998009370A1/de not_active Application Discontinuation
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- 1997-08-13 CA CA002263984A patent/CA2263984A1/en not_active Abandoned
Patent Citations (3)
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Title |
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Bauer: "Field-Oriented Control in Modern Drive Technology" abgedruckt in AISE Variable Speed AC-Drives Proccedings, Juni 1993, S. 1147-1156, Pittsburgh * |
Berger:, "Feldorienterte Regelung..." in Electrie,1982, S. 466-469 Horstmann, Stanke: "Die stromrichternahe Antriebsregelung..." in Elektrische Bahnen, 1992, S. 344-350 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
EP0922326A1 (de) | 1999-06-16 |
CA2263984A1 (en) | 1998-03-05 |
CN1232581A (zh) | 1999-10-20 |
WO1998009370A1 (de) | 1998-03-05 |
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