DE1963303C3 - In Richtung des kleinen Flächenträgheitsmomentes schwingende Meßsaite, insbesondere für Schwingsaitenwaagen - Google Patents
In Richtung des kleinen Flächenträgheitsmomentes schwingende Meßsaite, insbesondere für SchwingsaitenwaagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine in Richtung des kleinen Flächenträgheitsmomentes schwingende Meßsaite —
insbesondere für Schwingsaiten waagen —, deren Saitenquerschnitt eine größte und eine kleinste
Querschnittsachse aufweist, deren Resonanzfrequenzen in Richtung dieser beiden Achsen differieren, und deren
eine der Resonanzfrequenzen als Meßfrequenz dient
bekannt. Der bekannten Saite wird ein Querschnitt gegeben, der nicht kreisförmig ist Bei bandförmigen
Saiten kann der Querschnitt insbesondere auch rechteckig sein. Dabei wird das Verhältnis der Achsen
der mittleren Trägheitsellipse des Querschnittes längs der Saite derart gewählt, daß im Betriebsbereich der
Belastung die zwei Resonanzfrequenzen gleicher Ordnung, deren eine für die Messung verwendet wird, in
Richtung der zwei Hauptachsen der Trägheitsellipse des
in Querschnittes um mehr als ihre Resonanzbreite voneinander differieren, jedoch zwischen den Resonanzfrequenzen
benachbarter Ordnungen liegen.
Durch eine solche Anordnung wird erreicht, daß weitestgehend nur diejenige Resonanzfrequenz in der
is Schwingung auftritt, die für die Messung verwendet
werden soll. Die Resonanzschwingung in Querrichtung wird unterdrückt, weil ein Anstoßen dieser Schwingung
durch mechanische oder sonstige Kopplung bei der gewählten Anordnung unwahrscheinlich is,L Das Verfahren
ist brauchbar, wenn die Querschnittsform der nachschwingenden Saite aufgrund genauer Berechnungen,
in die auch die Einflüsse der Toleranzen
einzubeziehen sind, zur tatsächlichen Übereinstimmung mit den geforderten Bedingungen gebracht wird. Bei
2ί höheren Ordnungszahlen der Resonanzschwingung und
insbesondere bei großer Breite des Frequenzbandes der Saite ist das aber schwierig. Es wird neuerlich zu
Koppelschwinguiigen und zu entsprechenden Störungen in der funktionellen Beziehung zwischen Resonanz-ίο
frequenz und auf die Saite einwirkender Zugkraft kommen. Das ist aber insbesondere bei der Verwendung
der Meßsaite in einer Schwingsaitenwaage nicht zulässig.
Vy für die Messung verwendeten Betriebsfrequenz von den
möglichen Resonanzfrequenzen in Querrichtung noch weiter abzurücken und damit die Möglichkeit des
Anstoßens einer Koppelschwingung in Querrichtung völlig zu unterbinden.
Erfindungsgemäß wird diese A'jfgabe dadurch gelöst,
daß das Verhältnis von größter (b) zu kleinster (h) Querschnittsachse mindestens gleich m2 ist, wobei m der
Schwingungsmodus in Richtung der minimalen Biegesteifigkeit ist, und daß als Meßfrequenz der zweite oder
4r) höhere Schwingungsmodus in Richtung der minimalen
Biegesteifigkeit dient.
Durch diese erfindungsgemäße Ausbildung ist erreicht,
daß die Resonanzfrequenzen nicht mehr zwischen den Resonanzfrequenzen benachbarter Ord-
Vi nungen nebeneinander liegen. Die Betriebsfrequenz
liegt vielmehr unterhalb der Resonanzfrequenz erster Ordnung in Querrichtung. Es ist damit nicht mehr
möglich, daß die Betriebsfrequenz eine Resonanzschwingung in Querrichtung auslöst.
Y) Noch bessere Ergebnisse erhält man, wenn das
Verhältnis von größter zu kleinster Querschnittsachse gleich 2 m2 oder noch größer gewählt wird. Arbeitet
man mit dem Schwingungsmodus m = 3, so beträgt dann die Länge der großen Querschnittsachse das
bo 20fache der Länge der kleinsten Querschnittsachse.
In Weiterbildung der Erfindung wählt man vorteilhafterweise die Form eines flachen Bandes mit rechteckigem
Querschnitt. Eine derartige Meßsaite ist leicht herstellbar und bietet auch hinsichtlich der Einspannung
ihrer Enden die geringsten Schwierigkeiten.
Grundsätzlich wird man danach streben, den Abstand der Meßfrequenz von der ersten Resonanzfrequenz in
Querrichtung möglichst groß zu machen. Hieraus ergibt
sich eine »zulässige Zugspannung«, die nicht mit der zulässigen Spannung im Sinne der Festigkeitslehre
identisch und darum gesondert zu untersuchen ist Die zulässige Zugspannung im Sinne der Festigkeitslehre
kann berechnet oder einfacher und sicherer durch r. Dauerversuche unter Betriebsbedingungen ermittelt
werden. Um aber Spannuugsspitzen an den Anschlußstellen zu vermeiden, an denen die Meßsaite befestigt
ist, werden in Weiterbildung der Erfindung für die Einspannun^ an den zur Befestigung dienenden Enden in
der Meßsaite bandförmige Verbreiterungen vorgesehen, in die die Meßsaite über Ausrundungen übergeht,
wie sie aus der Materialprüftechnik, an Zugstäben bekannt sind, um einen Bruch am Anschlußquerschnitt
und damit eine Verfälschung des Prüfergebnisses zu \r>
vermeiden. Die Ausrundungen haben zweckmäßig einen Radius, der etwa gleich der Breite der Meßsaite
ist. Gelegentlich kann es aus anderen Gründen zweckmäßig sein, kleinere Ausrundungsradien zu
verwenden. Man erhält dann allerdings einen vermin- ?u
denen Abbau der Spannungsspitzen· Die Auswirkung der Ausrundungen auf die fünktioneUe Beziehung
zwischen Schwingungsfrequenz und Btiastung der Meßsaite wird am einfachsten experimentell bestimmt.
Die genaue Last-Frequenz-Beziehung wird ohnehin erst durch die Justierung bzw. die Eichung erhalten.
Die Meßsaiten werden in der Regel an ihren Enden in einer Anschlußmasse biegefest eingespannt. Bloßes
Festklemmen könnte zwar festigkeitsmäßig genügen, wirkt sich aber stark dämpfend auf die Schwingung aus. κι
Man verwendet deshalb Einspannmassen aus einem Material, dessen Festigkeit und Elastizitätsmodul mit
den entsprechenden Werten des Saitenmaterials größenordnungsmäßig übereinstimmen, und verbindet die
Anschlußmasse mit der Meßsaite durch Löten. Dadurch r> entstehen an den Rändern der Meßsaite Spannungsspitzen,
denen durch die bereits erwähnten Ausrundungen begegnet werden kann. Sollen derartige Ausnindungen
einmal nicht Verwendung finden, so kann den Spannungsspitzen auch dadurch entgegengewirkt wer- 41)
den, daß /nan die Meßsaite nicht in die Anschlußmasse einlötet, sondern mit dieser durch einen synthetischen
Klebstoff verbindet Solche synthetischen Klebstoffe weisen einen Elastizitätsmodul auf, der um ein bis zwei
Größenordnungen kleiner ist als der des Saitenmate- <r>
rials. In Weiterbildung der Erfindung wird entweder die ganze Anschlußmasse aus Kunststoff gefertigt oder
zumindest mit einer »Leimfuge« zweckmäßig gewählter Stärke versehen. Dadurch werden die in der Meßsaite
an der Anschlußstelle vorliegenden Spannungsspitzen >n
abgebaut und der Übergang der Saitenspannkraft auf die Anschlußmasse in größerer Tiefe hinter der
Einspanwstelle verlegt.
In Weiterbildung der Erfindung wird die Dicke der
Leimfuge beispielsweise durch Abrundung veränderlich gemach'. Besonders einfach herzustellen ist fine
keilförmige Leimfuge. Es können aber auch Leimfugen gleichmäßiger Stärke verwendet werden. Die Auswirkungen
der Leimfugen auf die Schwingungseigenschaften der Saite werden am besten wieder experimentell
oder bei der Eichung bestimmt
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert Es zeigt
F i g. 2 das für die Einspannung bestimmte Ende einer Meßsaite und
Fig. 3 bis 5 verschiedene Einspannungen der Meßsaite in Leimfugen.
F i g. 1 zeigt den Querschnitt durch eine bandförmige Meßsaite 1. Man erkennt die in Richtung der Z-Achse
eines angenommenen Koordinatensystems liegende große Querschnittsachse der Länge b und die in
Richtung der V-Achse des Koordinatensystems liegende
kleine Querschnillsachse der Längr h. Die Saite soil
in Richtung der minimalen Biegesteifigkeit, also in Richtung der V-Achse, im /η-ten Modus schwingen.
Diese Betriebsfrequenz m-ter Ordnung liegt von vorneherein unterhalb der Resonanzfrequenz erster
Ordnung in Querrichtung, also in Richtung der Z-Achse, da erfindungsgemäß die Länge b der größten Querschnittsachse
sehr viel größer gewählt ist als die Länge h der kleinsten Querschnittsachse in Schwingrichtung.
Fig.2 zeigt die Ausbildung des für die Einspannung
verbreiterten Endes der Meßsaite 1. Die bandförmigen Verbreiterungen 2 gehen über Ausrundungen 3 in die
eigentliche bandförmige Meßsaite 1 mit der Breite b über. Die Ausrundungen 3 weisen einen Radius rauf, der
vorzugsweise etwa gleich der Breite b der Meßsaite 1 gewählt ist
Die F i g. 3 bis 5 zeigen verschiedene Möglichkeiten der Einspannung der Meßsaite 1 in Leimtagen. In
Anschlußmassen 4 ist dabei jeweils eine sich zur Einspannstelle hin erweiternde oder jedenfalls dort eine
gvößere Breite aufweisende Fuge ausgebildet, die mit einem aushärtbaren synthetischen Klebstoff gefüllt
wird. F i g. 3 zeigt eine Leimfuge 5 mit Abr !indungen, die
sich im Inneren der Anschlußmassenblöcke zumindest nahezu berühren, in Fig.4 ist eine keilförmige
Leimfuge und in F i g. 5 eine Fuge gleichförmiger Dicke gezeigt Diese Leimfugen reichen bis oder nahezu bis
zur Mitte der Anschlußmasse in diese hinein und verlegen so den Übergang der die Saite spannenden
Kraft auf die Anschlußmasse in die Anschlußmasse hinein.
Claims (11)
1. In Richtung des kleinen Flächenträgheitsmomentes schwingende Meßsaite — insbesondere für
Schwingsaitenwaagen —, deren Saitenquerschnitt eine größte und eine kleinste Querschnittsachse
aufweist, deren Resonanzfrequenzen in Richtung dieser beiden Achsen differieren, und deren eine der
Resonanzfrequenzen als Meßfrequenz dient, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verhältnis von größter (b) zu kleinster (h) Querschnittsachse
mindestens gleich m2 ist, wobei m der Schwingungsmodus in Richtung der minimalen Biegesteifigkeit
ist, und daß als Meßfrequenz der zweite oder höhere Schwingungsmodus in Richtung der minimalen
Biegesteifigkeit dient.
2. Meßsaite nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von größter zu kleinster
Querschnittsachse 2 m2 gewählt ist
3. Me£saite nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß sie die Form eines flachen Bandes mit einem Querschnitt in Form eines
Rechtecks hat.
4. Meßsaite nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßsaite (1) an ihren zur
Befestigung dienenden Enden mit bandförmigen Verbreiterungen (2) versehen ist und daß die
Meßsaite über Ausrundungen (3) in die Verbreiterung übergeht.
5. Meßsaite nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausrundungen (3) einen Radius (r)
haben, der etwa gleich der Breite ^b)der Meßsaite (1)
ist
6. Meßsaite nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, da·., die Meßsaite (1) über
Anschlußmassen (4) aus Kunststoff gehaltert ist
7. Meßsaite nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßsaite (1) über
eine mit aushärtbarem Klebstoff gefüllte Leimfuge (5,6,7) mit den Anschlußmassen (4) verbunden ist
8. Meßsaite nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Leimfuge (5) durch sich in einem
Punkt zumindest nahezu berührende Abrundungen der einander gegenüberliegenden Anschlußmassenblöcke
gebildet ist (F i g. 3).
9. Meßsaite nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Leimfuge (6) keilförmig ausgebildet
ist (F ig. 4).
10. Meßsaite nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Leimfuge (7) rechteckig ausgebildet
ist (F i g. 5).
11. Meßsaite nach Anspruch 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Leimfuge (6, 7) bis oder nahezu bis zur Mitte der Anschlußmasse (4) in diese
hineinreicht
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