DE19632401A1 - Bohrgerät - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Bohrgerät gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
Aus der DE 94 02 360 U1 ist ein Bohrgerät bekannt, welches
zum Erzeugen von Bohrlöchern in sehr stark unterschiedli
chem Erdreich verwendet wird. Bei diesem Bohrgerät ist dem
Antriebsmotor ein Lastgeber zugeordnet, dessen Ausgang
mit einem Steuereingang eines Mengenbegrenzers bzw.
eines Strombegrenzers und/oder eines Druckbegrenzers
bzw. eines Spannungsbegrenzers verbunden ist, der in
eine Versorgungsleitung für den Vorschubmotor eingefügt
ist. Indem bei konstanter Werkzeug-Drehzahl eine automa
tische Reduzierung der Werkzeug-Vorschubkraft bei einem
Anstieg des Werkzeug-Drehmoments erfolgt, wird eine
Überlastung des Antriebsmotors vermieden.
Es wurde nun erkannt, daß ein schnellstmögliches Vordringen
des Werkzeugs in unterschiedliche Arten von Erdreich dann
erhalten wird, wenn die Werkzeug-Vorschubkraft und die
Werkzeug-Drehzahl jeweils auf die Bodenverhältnisse, d. h.
auf die Bodenhärte abgestimmt werden.
Durch die vorliegende Erfindung soll daher ein Bohrgerät
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 so weitergebildet
werden, daß eine automatische Anpassung der Werkzeug-Vor
schubkraft und der Werkzeug-Drehzahl bzw. des Werkzeug-
Drehmoments an die jeweils im Erdreich angetroffenen
Verhältnisse so erfolgt, daß die Vorschubgeschwindigkeit
des Werkzeugs maximiert wird.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch ein Bohr
gerät mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.
Durch ein erfindungsgemäßes Bohrgerät wird sichergestellt,
daß die zur Verfügung stehende Gesamtleistung so umge
setzt wird, daß eine jeweils maximale Vorschubgeschwin
digkeit des Werkzeugs erzielt wird. Über die verschie
denen Geber ist eine zuverlässige Erfassung der aktuellen
Bodenhärte möglich. Durch das Variieren von Werkzeug-
Drehzahl bzw. Werkzeug-Drehmoment und Werkzeug-Vorschub
kraft bei einer bestimmten Bodenhärte können jene Werte
für die Werkzeug-Drehzahl und die Werkzeug-Vorschub
kraft eingestellt werden, bei denen die jeweils optimale
Werkzeug-Vorschubgeschwindigkeit erzielt wird.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unter
ansprüchen angegeben.
Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 2 bietet
die Möglichkeit, die bei Bohrversuchen und früheren
Arbeiten zur Erzielung maximaler Werkzeug-Vorschubge
schwindigkeit verwendeten Werte für Werkzeug-Vorschubkraft
und Werkzeug-Drehzahl bzw. Werkzeug-Drehmoment in Kombi
nation mit der Bodenhärte abzuspeichern und für das
schnelle Erreichen einer maximalen Werkzeug-Vorschubge
schwindigkeit bei künftigen Bohrungen einzusetzen.
In diesem Zusammenhang ist die Weiterbildung gemäß An
spruch 3 besonders vorteilhaft, bei welcher die Auswerte-
und Steuereinheit auf der Basis der gespeicherten Parameter
und der jeweiligen Bodenhärte eine Kennlinie ermittelt.
Hierdurch ist ein Bohren mit maximaler Vorschubgeschwindig
keit auch bei bisher noch nicht aufgefundenen, neben
abgespeicherten Härtewerten liegenden Bodenhärten rasch
herbeiführbar.
Die Weiterbildung nach Anspruch 4 ermöglicht es, für
unterschiedliche Werkzeuge (z. B. Wendelbohrer mit unter
schiedlichen Spitzen, Verdrängerbohrer, Bohrrohrstrang,
etc.) und/oder unterschiedliche Betriebsarten (Bohren,
Ziehen, Schrauben, etc.) entsprechende Kennlinien abzu
speichern, welche die Parameter angeben, bei denen bei
einer Bodenhärte ein bezüglich der Geschwindigkeit maxi
miertes Vordringen bzw. Herausziehen erzielt wird.
Die Weiterbildung nach Anspruch 5 gestattet es, die
Vorteile einer Steuercharakteristik nach dem Prinzip
der Fuzzy-Logic einzusetzen. Hierdurch werden die für
ein rasches Vordringen des Werkzeugs notwendigen Parameter
besonders schnell ermittelt.
Die Weiterbildung nach Anspruch 6 ermöglicht es, ein
Werkzeug auch schnell wieder aus dem Untergrund heraus
zuziehen.
Durch die in den Weiterbildungen nach den Ansprüchen
7 und 8 angegebenen Lastgeber lassen sich die Last des
Antriebsmotors und die Werkzeug-Vorschubkraft besonders
einfach und sicher ermitteln.
Bei einem Bohrgerät nach Anspruch 9 ist ein aus- und
einfahrbares Stützbein vorhanden, welches beim Herausziehen
des Werkzeugs oder z. B. eines Bohrrohres aus dem Bohrloch
zur Erhöhung der Standsicherheit des Mäklers automatisch
ausgefahren wird.
Die Weiterbildungen nach den Ansprüchen 10, 11 und 12
betreffen ein Bohrgerät, welches hydraulische Motoren und
Pumpen umfaßt. Hierdurch ist ein besonders betriebssicherer
Aufbau gewährleistet.
Die Weiterbildung nach Anspruch 13 ermöglicht es, einen
besonders weiten Drehzahlbereich abzudecken. Hierdurch kann
man optimale Bohrleistungen auch an stark unterschiedlichen
Untergründen herbeiführen.
Die Weiterbildung nach Anspruch 14 ist besonders vor
teilhaft, da hier zum Schalten des Übersetzungsverhältnis
ses keine Absenkung des Drehmomentes notwendig ist und
so ein kontinuierlicher Betrieb des Bohrgerätes möglich
ist.
Die Weiterbildung nach Anspruch 15 ermöglicht ein stoß
freies Schalten des Getriebes und verringert hierdurch
die Belastung des Werkzeuges und mit ihm verbundener Teile.
Nachstehend wird die Erfindung anhand eines Ausführungs
beispieles unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der wichtigsten
mechanischen und hydraulischen Bauelemente
eines Bohrgerätes;
Fig. 2 ein beispielhaftes Kennfeld, durch welches
die drei Parameter Werkzeug-Drehzahl,
Werkzeug-Vorschubkraft und Vorschubgeschwindigkeit
verknüpft werden;
Fig. 3 eine beispielhafte Kennlinie, durch welche
die drei Parameter Werkzeug-Drehzahl, Werk
zeug-Vorschubkraft und Bodenhärte jeweils bei
maximaler Vorschubgeschwindigkeit verknüpft
werden;
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer Auswerte-
und Steuereinheit.
In Fig. 1 ist eine Stütztraverse 10 eines Mäklers 11
dargestellt, an welcher eine Kraftmeßdose 12 befestigt
ist. An der Kraftmeßdose 12 ist ein Vorschub-Hydraulik
zylinder 14 angebracht, dessen Kolbenstange 16 über ein
Linearlager, in welches ein Weggeber 18 integriert ist,
mit einem Drehmomentgeber 20 verbunden ist. Über den Dreh
momentgeber 20 ist ein Hydromotor 22 in Drehrichtung
abgestützt, welcher über eine Verbindungswelle 23, die
mit einem Drehzahlgeber 24 zusammenarbeitet, und über ein
Schaltgetriebe 26, welches mit einer Getriebe-Schaltvor
richtung 28 versehen ist, einen Bohrer 36 mit einer Wendel
34 antreibt.
Am Mäkler 11 sind zwei hydraulische Stützzylinder 30
angebracht, die jeweils ein Stützbein 32 aufweisen.
Der Hydromotor 22 wird von einer Antriebs-Steuereinheit
38 her mit Druckmittel versorgt, welche ein Servo-Steuer
ventil 44 und ein Servo-Mengensteuerventil 46 mit einer
Meßdrossel 45 umfaßt, an deren Ein- und Ausgang jeweils
ein Steuerdruck für das Mengensteuerventil 46 abgenommen
wird. Die Antriebs-Steuereinheit 38 ist eingangsseitig mit
einer Druckleitung 58 und einem Rücklauf 60 verbunden.
Der Vorschub-Hydraulikzylinder 14 ist mit einer Vorschub
steuereinheit 42 verbunden, welche ein Servo-Steuerventil
52, ein Servo-Mengensteuerventil 54 mit einer Meßdrossel
55, an deren Ein- und Ausgang jeweils ein Steuerdruck
für das Servo-Mengensteuerventil 54 abgenommen wird, und
ein Servo-Druckregelventil 56 mit stromabwärtiger Ist
wertabnahme umfaßt. Die Vorschub-Steuereinheit 42 ist
eingangsseitig ebenfalls mit der Druckleitung 58 und dem
Rücklauf 60 verbunden.
Die Stütz-Hydraulikzylinder 30 werden von einer Stützen
steuereinheit 40 mit Druckmittel versorgt, welche ein
Servo-Steuerventil 48 und ein Servo-Druckregelventil 50
mit einer stromabwärtigen Istwertabnahme umfaßt und
eingangsseitig ebenfalls mit der Druckleitung 58 und dem
Rücklauf 60 verbunden ist.
In der Druckleitung 58 ist ein Druckregelventil 67 ange
bracht, dessen Entlastungsöffnung mit dem Rücklauf 60
verbunden ist.
Der Druck in der Druckleitung 58 wird von einer von einem
Dieselmotor 66 eines nicht dargestellten Trägerfahrzeugs
angetriebenen Hydropumpe 64 erzeugt, welche aus einem
Sumpf 62 ansaugt, in welchen der Rücklauf 60 mündet.
In Fig. 1 ist außerdem eine elektronische Auswerte-
und Steuereinheit 70 dargestellt, welche einerseits
die hydraulischen Steuereinheiten 38, 40 und 42 sowie die
Getriebe-Schaltvorrichtung 28 ansteuert und andererseits
die von der Kraftmeßdose 12, dem Weggeber 18, dem Dreh
momentgeber 20 und dem Drehzahlgeber 24 erfaßten Werte
aufnimmt. In der elektronischen Auswerte- und Steuereinheit
70 ist ein Rechner 71 (vgl. Fig. 4) enthalten, der u. a.
aus dem Ausgangssignal des Weggebers 18 die Vorschub
geschwindigkeit V des Bohrers 36 bestimmt. Schließlich
umfaßt die Auswerte- und Steuereinheit 70 noch einen
Interpolator 77 und einen Differenzierer 79 (vgl. Fig. 4).
Im einzelnen sind die Komponenten wie folgt verbunden:
die Kraftmeßdose 12 mit einem Eingang 88; der Weggeber 18
mit einem Eingang 92; der Drehmomentgeber 20 mit einem
Eingang 90; der Drehzahlgeber 24 mit einem Eingang 94; die
Getriebe-Schaltvorrichtung 28 mit einem Ausgang 86; das
Servo-Steuerventil 44 für den Hydromotor 22 mit einem
Ausgang 72; das Servo-Mengensteuerventil 46 für den
Hydromotor 22 mit einem Ausgang 74; das Servo-Steuerventil
48 für den Stütz-Hydraulikzylinder 30 mit einem Ausgang
76; das Servo-Druckregelventil 50 für den Stütz-Hydraulik
zylinder 30 mit einem Ausgang 78; das Servo-Steuerventil
52 für den Vorschub-Hydraulikzylinder 14 mit einem Ausgang
80; das Servo-Mengenregelventil 54 für den Vorschub-
Hydraulikzylinder 14 mit einem Ausgang 82; das Servo-
Druckregelventil 56 für den Vorschub-Hydraulikzylinder
14 mit einem Ausgang 84.
Die Vorrichtung arbeitet folgendermaßen (vgl. auch Fig.
2, 3 und 4):
Zu Beginn einer allerersten Bohrung wird der Bohrer in Drehung versetzt, indem die Auswerte- und Steuereinheit 70 über den Ausgang 72 das Servo-Steuerventil 44 in eine Stellung schaltet, in der der Bohrer von oben gesehen in Uhrzeigerrichtung dreht. Gleichzeitig wird über den Ausgang 74 der Auswerte- und Steuereinheit 70 das Servo- Mengensteuerventil 46 und über den Ausgang 86 und die Getriebe-Schaltvorrichtung 28 das Schaltgetriebe so angesteuert, daß sich am Bohrer 36 eine mittlere Drehzahl U und ein mittleres Drehmoment M einstellt. Die Drehzahl am Ausgang des Hydromotors 22 wird vom Drehzahlgeber 24 erfaßt und über den Eingang 94 an die Auswerte- und Steuer einheit 70 weitergeleitet.
Zu Beginn einer allerersten Bohrung wird der Bohrer in Drehung versetzt, indem die Auswerte- und Steuereinheit 70 über den Ausgang 72 das Servo-Steuerventil 44 in eine Stellung schaltet, in der der Bohrer von oben gesehen in Uhrzeigerrichtung dreht. Gleichzeitig wird über den Ausgang 74 der Auswerte- und Steuereinheit 70 das Servo- Mengensteuerventil 46 und über den Ausgang 86 und die Getriebe-Schaltvorrichtung 28 das Schaltgetriebe so angesteuert, daß sich am Bohrer 36 eine mittlere Drehzahl U und ein mittleres Drehmoment M einstellt. Die Drehzahl am Ausgang des Hydromotors 22 wird vom Drehzahlgeber 24 erfaßt und über den Eingang 94 an die Auswerte- und Steuer einheit 70 weitergeleitet.
Über den Ausgang 80 wird das Servo-Steuerventil 52 derart
angesteuert, daß die obere Kammer des Vorschub-Hydraulik
zylinders 14 unter Druck steht und hierdurch der Kolben
16 mit der daran befestigten Bohreinheit mit einer mitt
leren Vorschubkraft F und einer mittleren Vorschubge
schwindigkeit V nach unten gedrückt wird. Die Kraft F,
mit welcher der Vorschub-Hydraulikzylinder 14 den Bohrer
36 in den Boden drückt, wird über den Ausgang 84 und das
Servo-Druckregelventil 56 eingestellt. Sie wird von der
Kraftmeßdose 12 erfaßt und über den Eingang 88 an die
Auswerte- und Steuereinheit 70 weitergegeben. Die Vor
schubgeschwindigkeit V wird über das Mengensteuerventil
54 begrenzt und vom Weggeber 18, den Eingang 92 und
den Rechenkreis in der Auswerte- und Steuereinheit bestimmt.
Die Auswerte- und Steuereinheit 70 steuert nun über den
Ausgang 74 das Servo-Mengensteuerventil 46 und gegebenen
falls die Getriebe-Schaltvorrichtung 28 so an, daß sich
die Bohrer-Drehzahl U z. B. zuerst erhöht und dann ver
ringert. In gleicher Weise steuert sie über den Ausgang
84 das Servo-Druckregelventil 54 so an, daß sich die
Bohrer-Vorschubkraft F z. B. verringert oder erhöht. Dies
kann gleichzeitig mit und/oder nach der Änderung der
Bohrer-Drehzahl geschehen. Über den Weggeber 18 und den
Rechner 71 wird für jede Bohrer-Drehzahl-/Bohrer-Vorschub
kraft-Kombination U/F oder alternativ für jede Bohrer-
Drehmoment-/ Bohrer-Vorschubkraft-Kombination M/F die
jeweilige Bohrer-Vorschubgeschwindigkeit V bestimmt. Die
jeweiligen Kombinationen V, U, F bzw. V,M,F werden in einem
Kurzzeitspeicher 73 (vgl. Fig. 4) abgelegt. Im Interpo
lator 77 wird auf der Basis dieser Wertetripel für eine
Bodenhärte eine Kennfläche KF=KF(V, U, F) bzw. KF= KF(V, M,
F) entwickelt (vgl. Fig. 2). Mit Hilfe dieser Kennfläche
lassen sich mittels Maximalwertbildung im Differenzierer
79 jene Wertepaare U, F bzw. M, F ermitteln, bei denen V
maximal ist.
Die nach Maximierung erhaltene Vorschubgeschwindigkeit
Vmax ist bei konstanter Gesamtleistung (d. h. Bohrer
leistung + Vorschubleistung) ein Maß für die Härte H des
Bodens.
Wenn die Auswerte- und Steuereinheit 70 eine selbstlern
ende Einheit oder eine Fuzzy-Logic-Einheit mit einem
Langzeitspeicher 75 (vgl. Fig. 4) ist, kann sie in
diesem die Parameterkombinationen H, U, F bzw. H, M, F, bei
denen die Vorschubgeschwindigkeit V maximal ist, ab
legen. Mit der Zeit kann sie für die maximale Vorschubge
schwindigkeit Vmax mit Hilfe des Interpolators 77
auf der Basis der gespeicherten Wertetripel H, U, F bzw. H,
M, F eine Kennlinie KL=KL(H, U, F) bzw. KL=KL(H, M, F) (vgl.
Fig. 3) entwickeln und abspeichern. Hierdurch kann sie
bei wiederkehrenden Bodenhärten H die Parameter sofort
so einstellen, daß die maximale Bohrer-Vorschubgeschwindig
keit Vmax erzielt wird. Für unterschiedliche Werkzeuge
bzw. unterschiedliche Betriebsarten 1 bis n kann die
Auswerte- und Steuereinheit 70 unterschiedliche Kennlinien
KL₁ bis KLn (vgl. Fig. 4) abspeichern.
Im übrigen erkennt die Auswerte- und Steuereinheit 70
aufgrund der Bohrer-Drehzahl U und der Bohrer-Vorschubge
schwindigkeit V - unter Berücksichtigung der Steigung
der Wendel 34 - ein Schrauben des Bohrers 36, d. h. ein
Eindringen in den Boden ohne Transport eines Aushubs.
In diesem Fall kann, wenn erforderlich, die Bohrer-Vor
schubgeschwindigkeit V über den Ausgang 82 und das Servo-
Mengenregelventil 54 so begrenzt werden, daß ein Schrauben
nicht mehr erfolgt.
Zum Herausziehen des Bohrers aus dem Boden schaltet
die elektronische Auswerte- und Steuereinheit 70 über
den Ausgang 80 das Servo-Steuerventil 52 so, daß die
untere der beiden Kammern des Vorschub-Hydraulikzylinders
14 unter Druck steht. Überschreitet die Zugkraft, welche
von der Kraftmeßdose 12 gemessen wird, einen in der
Auswerte- und Steuereinheit 70 voreingestellten Wert,
schaltet diese über den Ausgang 76 das Servo-Steuer
ventil 48 in eine Stellung, in welcher die oberen Kam
mern der Stützzylinder 30 unter Druck stehen und die
Stützbeine 32 somit ausfahren. Die Stützkraft der Stütz
zylinder 30 kann hierbei über den Ausgang 78 und das
Servo-Druckregelventil 50 eingestellt werden. Somit
wird auch bei hohen Zugkräften ein Kippen des Mäklers 11
verhindert.
Es versteht sich, daß man am Schaltgetriebe 26 anstelle
des Bohrers 36 ein anderes Werkzeug, z. B. ein Bohrrohr
oder einen Pfahl befestigen kann, welches von dem Bohrgerät
analog wie oben für einen Bohrer beschrieben in das
Erdreich eingebracht bzw. aus diesem herausgezogen werden
kann.
Claims (15)
1. Bohrgerät mit einem ein Werkzeug (36), z. B. einen
Bohrer in Drehung versetzenden Antriebsmotor (22),
mit einem das Werkzeug (36) axial verschiebenden Vorschub
motor (14) und mit einer den Antriebsmotor (22) und den
Vorschubmotor (14) speisenden Versorgungseinheit (64, 66),
wobei dem Antriebsmotor ein Lastgeber (20) zugeordnet ist,
der mit einer Vorschub-Steuerungseinheit (42) für den
Vorschubmotor (14) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) zwischen Versorgungseinheit (64, 66) und Antriebsmotor (22) ein Stromregler (46) angeordnet ist, durch den die Drehzahl des Antriebsmotors (22) beeinflußbar ist,
- b) zusätzlich zum Lastgeber (20) weitere Geber (12, 18, 24) angeordnet sind, durch welche neben der Werkzeug- Vorschubgeschwindigkeit (V) mindestens zwei Größen aus der nachstehenden Gruppe bestimmt werden: Werkzeug-Vor schubkraft (F), Werkzeug-Drehmoment (M) und Werkzeug- Drehzahl (U),
- c) eine Auswerte- und Steuereinheit (70) mit den Ausgangs signalen der Geber (12, 18, 20, 24) beaufschlagt ist und die Vorschub-Steuereinheit (42) und den Stromregler (46) so ansteuert, daß
- ca) die Summe der Produkte aus Werkzeug-Drehzahl (U) und Werkzeug-Drehmoment (M), also der Werkzeug leistung, und aus Vorschubgeschwindigkeit (V) und Vorschubkraft (F), also der Vorschubleistung, im wesentlichen der maximalen Gesamt-Ausgangs leistung der Versorgungseinheit (64, 66) ent spricht,
- cb) die Werkzeug-Drehzahl (U) bzw. das Werkzeugdreh moment (M) und die Werkzeug-Vorschubkraft (F) bei jeder Bodenhärte (H) so aufeinander abgestimmt werden, daß die Vorschubgeschwindigkeit (V) maximiert wird.
2. Bohrgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswerte- und Steuereinheit (70) so ausgebildet
ist, daß sie für die jeweilige Bodenhärte (H) bzw. die
maximale Vorschubgeschwindigkeit (V) neben der Vorschub
kraft (F) mindestens einen der nach Maximierung der
Vorschubgeschwindigkeit (V) erhaltenen Parameter Werkzeug
drehmoment (M) und Werkzeug-Drehzahl (U) in einem Lang
zeitspeicher (75) speichert.
3. Bohrgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswerte- und Steuereinheit (70) auf der Basis
der für unterschiedliche Bodenhärten (H) gespeicherten
Parameter (F, M, U) und der Bodenhärten (H) eine Kennlinie
KL=KL (H, U, F) und/oder KL=KL (H, M, F) bildet und in dem
Langzeitspeicher (75) ablegt.
4. Bohrgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
für mehrere Werkzeuge und/oder für mehrere Betriebs
arten 1 bis n jeweils eine Kennlinie (KL₁) bis (KLn)
gebildet und in dem Langzeitspeicher (75) abgelegt wird.
5. Bohrgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerte- und Steuer
einheit nach dem Prinzip der Fuzzy-Logic arbeitet.
6. Bohrgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Vorschubmotor (14) das
Werkzeug (36) auch zurückziehen kann.
7. Bohrgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Lastgeber (20) einen
Drehmomentgeber umfaßt.
8. Bohrgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Vorschubkraft-Geber
(12) eine Kraftmeßdose umfaßt.
9. Bohrgerät nach einem der Vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens ein aus-
und einfahrbares Stützbein (32) aufweist, welches von
einem Stützmotor (30) betätigt wird, wobei die Auswerte-
und Steuereinheit (70) ein Ausfahren des Stützbeins
(32) bewirkt, wenn der Vorschubkraft-Geber (12) eine
am Vorschubmotor (14) erzeugte Zugkraft feststellt,
welche einen vorgegebenen Wert überschreitet.
10. Bohrgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der Motoren
(14, 22, 30) ein hydraulischer Motor ist.
11. Bohrgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Versorgungseinheit eine
leistungsgeregelte Hydropumpe (64) umfaßt, welche von
einem Motor (66) angetrieben wird.
12. Bohrgerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hydropumpe (64) eine Schrägscheiben-Kolben
pumpe ist.
13. Bohrgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Antriebsmotor
(22) und Werkzeug (36) ein von der Auswerte- und Steuer
einheit (70) ansteuerbares Schaltgetriebe (26) angeordnet
ist.
14. Bohrgerät nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schaltgetriebe (26) ein unter Last schaltbares
Getriebe ist.
15. Bohrgerät nach einem der Ansprüche 13 oder 14, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schaltgetriebe (26) ein
stufenlos schaltbares Getriebe ist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19632401A DE19632401A1 (de) | 1996-08-12 | 1996-08-12 | Bohrgerät |
EP97113626A EP0825329A3 (de) | 1996-08-12 | 1997-08-07 | Bohrgerät mit einer Vorschubsteuereinheit |
US08/910,240 US6029754A (en) | 1996-08-12 | 1997-08-12 | Drill with motor drive and feed |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19632401A DE19632401A1 (de) | 1996-08-12 | 1996-08-12 | Bohrgerät |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19632401A1 true DE19632401A1 (de) | 1998-02-19 |
Family
ID=7802377
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19632401A Withdrawn DE19632401A1 (de) | 1996-08-12 | 1996-08-12 | Bohrgerät |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US6029754A (de) |
EP (1) | EP0825329A3 (de) |
DE (1) | DE19632401A1 (de) |
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