DE19630191C1 - Laser-Interferometer und Verfahren zu dessen Betrieb - Google Patents
Laser-Interferometer und Verfahren zu dessen BetriebInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Laser-Interferometer sowie ein Verfah
ren zu dessen Betrieb. Insbesondere geeignet ist das erfindungsgemäße
Laser-Interferometer bzw. das erfindungsgemäße Verfahren zum Betrieb
eines Laser-Interferometers für den Einsatz im Werkzeugmaschinenbereich.
Neben bekannten Positionsmeßsystemen auf optischer oder magnetischer
Basis werden für Werkzeugmaschinen in Folge höherer Genauigkeitsanfor
derungen zusehends auch Laser-Interferometer in Betracht gezogen. Als
Bezugsnormal dient innerhalb von Laser-Interferometern die jeweilige Wel
lenlänge der eingesetzten Laserstrahlung. In die erreichbare Genauigkeit
der Längenmessung gehen demzufolge Schwankungen in der gewählten
Laser-Wellenlänge unmittelbar ein. Zu den Umgebungsparametern, die die
Laser-Wellenlänge beeinflussen, gehören beispielsweise die Temperatur,
der Druck, die Feuchte sowie die jeweilige Zusammensetzung des gasför
migen Mediums, welches die Meßstrecke umgibt. Es existieren daher eine
Reihe von bekannten Korrektur- bzw. Kompensationsmaßnahmen, um die
umgebungsbedingten Meßfehler zu eliminieren oder zumindest zu minimie
ren. Ein Überblick über geeignete Maßnahmen findet sich beispielsweise im
Abschnitt 3.3 der Veröffentlichung "Positionsmeßsysteme für Werkzeugma
schinen", A. Weckenmann, H. Weber, Werkstattechnik 80 (1990), Seite
435-440.
Die in dieser Veröffentlichung vorgeschlagenen Einzelmaßnahmen erweisen
sich für den Einsatz innerhalb von Werkzeugmaschinen jedoch nur bedingt
geeignet. So liefert das sogenannte "Parameterverfahren" wegen der von
vorausgesetzten Standardbedingungen abweichenden Luftzusammenset
zung unzulässig hohe Meßabweichungen. Beim "Refraktometerverfahren"
ergeben sich Probleme hinsichtlich der räumlichen Anordnung von Meß
strecke und Refraktometerkammer. Die beiden ferner erwähnten Korrektur-Varianten
"Referenzverfahren" sowie "Konstante Strömungsverhältnisse"
deuten lediglich Aufgabenstellungen an; Details einer möglichen Lösung
sind dieser Veröffentlichung jeweils nicht zu entnehmen.
Aus der US 5,146,284 A ist in diesem Zusammenhang bekannt, in einem ge
kapselten Interferometer neben dem eigentlichen Meß-Interferometer eine
Meßeinrichtung zur Bestimmung der aktuellen Laserwellenlänge anzuord
nen. Desweiteren umfaßt das vorgeschlagene Interferometer-Gehäuse ein
Gebläse, mittels dem gleichbleibende Umgebungsbedingungen über eine
konstante Luftströmung hergestellt werden sollen.
Die DE 42 30 748 A1 offenbart des weiteren, zum Konstant-Halten der ver
wendeten Wellenlänge eines Meß-Interferometers mehrere Regel-Inter
ferometer mit verschieden langen Regelstrecken einzusetzen. Je nachdem,
wie exakt die Laser-Wellenlänge gerade geregelt werden muß, werden die
verschiedenen Regel-Interferometer zur Regelung einer konstanten
Laser-Wellenlänge herangezogen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Laser-Interferometer sowie
ein Verfahren zu dessen Betrieb für den Einsatz im Werkzeugmaschinenbe
reich anzugeben, das gegenüber den bekannten Interferometern und Ver
fahren zu deren Betrieb optimiert ist. Insbesondere ist eine während der
Messung von den Umgebungsbedingungen möglichst unbeeinflußte und
konstante Laser-Wellenlänge als Messungs-Normal gefordert sowie ein
gleichzeitig einfacher und mechanisch zuverlässiger Aufbau.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Laser-Interferometer mit den Merkma
len des Anspruches 1.
Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Laser-Interferome
ters ergeben sich aus den Maßnahmen in den von Anspruch 1 abhängigen
Ansprüchen.
Ein Verfahren zum Betrieb eines Laser-Interferometers, das die oben aufge
führte Aufgabe löst, ist in Anspruch 12 angegeben.
Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben
sich aus den Maßnahmen in den von Anspruch 12 abhängigen Ansprüchen.
Beim erfindungsgemäßen Laser-Interferometer bzw. Verfahren zu dessen
Betrieb ist nunmehr eine vollständige Kapselung des kompletten Meßauf
baus vorgesehen, ähnlich wie bei bekannten photoelektrischen Meßsyste
men. Hiermit erreicht man die gewünschte Unempfindlichkeit gegenüber
den gravierendsten Umgebungseinflüssen, beispielsweise gegenüber Spä
nen, Kühlflüssigkeit etc. Zudem wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, das
Kapselungsgehäuse des Laser-Interferometers von einem Gas mit definier
tem Druck, vorzugsweise mit geringem Überdruck, durchströmen zu lassen.
Zudem kann dabei die Zusammensetzung des verwendeten Gases kontrol
liert werden, indem man z. B. Luft von außerhalb des Betriebsraumes an
saugt. Die Schwankungen in der Wellenlänge des verwendeten Lasers wer
den mit Hilfe eines Sensors erfaßt, der vorzugsweise als Refraktometer
ausgebildet ist. Über einen entsprechenden Regelungskreis werden die er
faßten Änderungen verwendet, um eine Regelung der Laser-Wellenlänge
vorzunehmen, so daß eine gleichbleibende Wellenlänge als Bezugsnormal
für die erfolgenden Messungen resultiert.
Hierzu kann die Regelungseinheit etwa auf eine Druck-Anpaßeinheit ein
wirken, um den Druck in der Gasströmung gezielt zu verändern. Die Einwir
kung auf den Druck im Kapselungsgehäuse erweist sich zum einen als vor
teilhaft, da sich Druckschwankungen im Vergleich zu sonstigen Umge
bungseinflüssen am stärksten auf die Laser-Wellenlänge auswirken. Zum
anderen kann der Druck als wichtiger Umgebungsparameter im Kapse
lungsgehäuse sehr rasch variiert werden, d. h. es ist eine sehr schnelle Re
gelung möglich.
Daneben ist es aber auch möglich, erfindungsgemäß einen Halbleiter-Laser
einzusetzen und die Regelungseinheit derart auszubilden, daß sie zur Rege
lung der Laser-Wellenlänge während des Meßbetriebes auf einen gleich
bleibenden Wert auf die Temperatur und/oder den Speisestrom des Halblei
ter-Lasers in Abhängigkeit der erfaßten Laser-Wellenlänge einwirkt. Sämtli
che nachfolgend beschriebenen Einzelmaßnahmen lassen sich grundsätz
lich auch in einer derartigen Ausführungsform des erfindungsgemäßen La
ser-Interferometers einsetzen.
Darüberhinaus bewirkt die Zuführung des Gases, beispielsweise von troc
kener Luft unter geringem Überdruck, daß die optischen Komponenten in
nerhalb des Laser-Interferometers stets beschlagfrei bleiben.
Jede Achse einer Werkzeugmaschine, die mit einem Längenmeßsystem
ausgestattet sein soll, läßt sich mit dem erfindungsgemäßen Laser-Inter
ferometer ausrüsten. Hierbei sind grundsätzlich auch verschiedene Inter
ferometer-Anordnungen realisierbar, d. h. die erfindungsgemäße Lösung ist
keineswegs auf einen bestimmten Interferometer-Aufbau beschränkt. Bei
spielsweise können neben rein inkremental arbeitenden Interferometer-An
ordnungen auch absolut-messende Interferometer eingesetzt werden usw.
Weitere Vorteile sowie Einzelheiten des erfindungsgemäßen Laser-Inter
ferometers sowie des erfindungsgemäßen Verfahrens zu dessen Betrieb
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbei
spieles anhand der beiliegenden Zeichnung.
Diese zeigt eine schematisierte Darstellung einer möglichen Ausführungs
form des erfindungsgemäßen Laser-Interferometers. Anhand dieses Aus
führungsbeispiels soll nachfolgend auch das erfindungsgemäße Verfahren
erläutert werden.
Das dargestellte Laser-Interferometer (1) umfaßt zum einen ein eigentliches
Meß-Interferometer, dessen optische Komponenten im unteren Teil der Ge
samtanordnung erkennbar sind. Die einzelnen optischen Komponenten des
Meß-Interferometers sind erfindungsgemäß in einem Kapselungsgehäuse
(2) angeordnet, das sowohl die Abschirmung von den verschiedensten Um
gebungseinflüssen sicherstellt als auch definierte Umgebungsbedingungen
gewährleisten soll. Das Kapselungsgehäuse (2) kann in einer möglichen
Ausführungsform ähnlich wie die Kapselung einer bekannten photoelektri
schen Längenmeßeinrichtung ausgebildet sein, d. h. in Form eines längli
chen Profiles, das nach einer Seite mittels geeigneter Dichtelemente abge
dichtet wird. Durch die Dichtelemente greift ein entlang des Profiles beweg
licher Mitnehmer (10), der die bewegliche Meß-Interferometer-Komponente
(8) mit einem linear verschiebbaren Maschinenteil verbindet. Als Material für
das Kapselungsgehäuse erweist sich etwa Aluminium als vorteilhaft. Hin
sichtlich weiterer Details zur möglichen mechanischen Ausbildung des Kap
selungsgehäuses (2) sei an dieser Stelle beispielsweise auf die EP 0 035 651 A2
verwiesen, in der ein gekapselter Interferometer-Aufbau beschrieben
wird, bei dem die Meßstrecke jedoch im Vakuum angeordnet ist.
Die von einem Laser (3), beispielsweise ausgeführt als Helium-Neon-Laser,
emittierte Laserstrahlung gelangt über ein erstes Eintrittsfenster (4a) des
Kapselungsgehäuses (2) in den eigentlichen Meßraum. Auf die Funktion
des zwischen Laser (3) und erstem Eintrittsfenster (4a) angeordneten Aus
koppelspiegels (5) wird später noch detaillierter eingegangen. Im Meßraum
trifft die Laserstrahlung zunächst auf einen weiteren Strahlteilerspiegel (6),
der einen Teil der Laserstrahlung auf einen ortsfesten Referenzreflektor (7)
umlenkt. Der restliche Anteil der Laserstrahlung wird vom Strahlteilerspiegel
(6) durchgelassen und trifft auf den beweglich entlang der Längsachse des
Kapselungsgehäuses (2) angeordneten Meßreflektor (8). Die Meßrichtung
sei in der Darstellung durch den unterhalb des Kapselungsgehäuses (2) an
gedeuteten Verschiebungspfeil (9) angegeben. Über den geeignet ausge
bildeten Mitnehmer (10), der auch von außerhalb des Kapselungsgehäuses
(2) zugänglich ist, wird der Meßreflektor (8) vom - nicht dargestellten - be
weglichen Maschinenteil entlang der Meßrichtung verschoben. Der Mitneh
mer (10) kann beispielsweise wie bei bekannten photoelektrischen Meßsy
stemen zwischen zwei Dichtlippen des Kapselungsgehäuses (2) nach außen
geführt werden.
Die vom Meßreflektor (8) zurückreflektierte Laserstrahlung gelangt wie
derum auf den Strahlteilerspiegel (6) und wird von dort auf einen Photode
tektor (11) umgelenkt. Ebenso trifft die vom Referenzreflektor (7) rückreflek
tierte Strahlung auf den Photodetektor (11), wo die verschiedenen Strah
lungsanteile aus dem Meß- und Referenzstrahlengang interferieren. Das
vom Photodetektor (11) gelieferte Interferenzsignal kann in bekannter Art
und Weise zur Bestimmung der Relativverschiebung des Meßreflektors (8)
respektive des damit verbundenen beweglichen Maschinenteiles ausgewer
tet werden. Die dem Photodetektor (11) zu diesem Zweck nachgeordnete
Auswerteeinheit, beispielsweise ausgebildet als Rechner mit geeigneter
Auswerte-Software, ist in der Figur nicht dargestellt.
Wie bereits oben angedeutet, ist der beschriebene Aufbau des Meß-Inter
ferometers als Michelson-Interferometer in keiner Weise einschränkend zu
verstehen, vielmehr können auch andere Interferometer-Anordnungen mit
anderen Strahlengang-Anordnungen innerhalb des erfindungsgemäßen La
ser-Interferometers realisiert werden. Alternativ zum erwähnten Helium-
Neon-Laser können auch andere Laser eingesetzt werden, beispielsweise
Halbleiter-Laser. Ebenso kann in einer vorteilhaften Ausführungsform das
Meß-Interferometer als Homodyn-Interferometer ausgebildet sein, welches
durch die entsprechende Anordnung von polarisationsoptischen Elementen
in den Strahlengängen zwei phasenverschobene Ausgangssignale liefert.
Mit Hilfe eines derartigen Interferometer-Aufbaus ist zusätzlich eine Rich
tungserkennung möglich.
Ebenfalls schematisiert angedeutet ist in der Figur ein Regelungskreis er
kennbar, der in der dargestellten Ausführungsform innerhalb des Kapse
lungsgehäuses (2) eine Gasströmung mit definierten Druckverhältnissen
gewährleistet, d. h. das Kapselungsgehäuse (2) wird während des Meßbe
triebes von Gas mit einem regelbarem Druck durchströmt. Die Gasströmung
verläuft hierbei in Längsrichtung des Kapselungsgehäuses (2), d. h. in Meß
richtung. Vorzugsweise eignet sich hierzu beispielsweise gereinigte Luft, die
das Kapselungsgehäuse (2) durchströmt, wozu geeignete Ein- und Aus
laßöffnungen an den Enden des Kapselungsgehäuses (2) vorgesehen
sind. Schematisiert dargestellt sind in der Figur ferner die Leitungen (22), in
denen die Luft außerhalb des Kapselungsgehäuses (2) geführt und aufbe
reitet wird. Zur Aufbereitung der Luft kann zudem vorgesehen werden diese
zu trocknen, indem hierfür geeignete, nicht dargestellte, Vorrichtungen in
den Leitungen (22) außerhalb des Kapselungsgehäuses (2) angeordnet
werden.
Der Regelungskreis umfaßt u. a. einen Sensor (12), der in der dargestellten
Ausführungsform als Refraktometer bzw. als Referenz-Interferometer aus
gebildet ist. Über den Sensor (12) ist die Schwankung der Laser-Wellen
länge während der Längenmessung als Meßgröße erfaßbar. Alternativ zum
dargestellen Refraktometer wäre grundsätzlich auch eine andere Ausbil
dung des Sensors (12) möglich, beispielsweise in Form eines Refraktome
ters, das die Laser-Wellenlänge über die resultierende Beugung des Lichtes
an einem Gitter oder einem Prisma ermittelt.
Darüberhinaus könnte der Sensor (12) auch als Kombination mehrerer
Druck- und Temperatursensoren realisiert werden, welche den Gasdruck im
Kapselungsgehäuse (2) erfassen. Die einzelnen Druck- und Temperatur
sensoren könnten beispielsweise im Inneren des Kapselungsgehäuses (2)
angeordnet werden, um so an verschiedenen Stellen den Druck zu erfas
sen.
Über den vorgesehenen Sensor (12) erfolgt demzufolge die laufende Be
stimmung der Laser-Wellenlänge im Kapselungsgehäuse (2). Die vom Sen
sor (12) ermittelten Meßwerte werden an eine Regelungseinheit (14) über
geben. In einer möglichen Ausführungsform umfaßt die Regelungseinheit
(14) etwa einen Rechner mit entsprechender Software. Die Regelungsein
heit (14) bestimmt aus den jeweiligen Meßwerten, ob ggf. die Gasströmung
durch das Kapselungsgehäuse (2) variiert werden muß um die Laser-Wel
lenlänge konstant zu halten und liefert geeignete Regelungssignale für eine
nachgeordnete Druck-Anpasseinheit (13). Die ebenfalls nur schematisch
dargestellte Druck-Anpasseinheit (13) ist so ausgebildet, daß die Gasströ
mung im Kapselungsgehäuse (2) beeinflußt werden kann, so daß wiederum
die Laser-Wellenlänge im Kapselungs-Inneren respektive im Meßraum
konstant bleibt.
Die Druck-Anpasseinheit (13) kann hierbei in verschiedenen Ausführungs
formen realisiert werden. So ist es möglich, die Druck-Anpasseinheit (13) als
Gebläsemotor mit variabler Drehzahl auszubilden. Hierbei eignet sich in be
sonders vorteilhafter Weise ein bürstenloser Antrieb, da sich dann keine
Probleme hinsichtlich Verschmutzung über eventuell vorhandenes Ab
riebmaterial im Kapselungsgehäuse (2) ergeben. Alternativ kann auch eine
geeignete, definiert einstellbare Drossel am Ausgang des Kapselungsge
häuses (2) bzw. an den Enden des Kapselungsgehäuses (2) zu diesem
Zweck eingesetzt werden.
Optional kann neben der Druckregelung ferner vorgesehen werden, die
Temperatur im Inneren des Kapselungsgehäuses (2) mittels mindestens
eines Temperatursensors (15) zu erfassen. Die derart bestimmte Tempera
tur des Gases kann dann innerhalb eines Temperatur-Regelungskreises
herangezogen werden, um über eine Temperatur-Anpasseinheit (16) auf die
Temperatur des gasförmigen Mediums einzuwirken, d. h. definiert einzustel
len und während der Messung konstant zu halten. Hierbei erwärmt bzw.
kühlt die Temperatur-Anpasseinheit (16) die Temperatur des jeweiligen
gasförmigen Mediums in den Leitungen (22) außerhalb des Kapselungsge
häuses (2).
Insbesondere könnte über eine derartige Temperatur-Regelung etwa vorge
sehen werden, die Temperatur des Gases zu erwärmen, um ein aufwendi
ges Abkühlen eines Werkstückes zu vermeiden, das mit einer Werkzeug
maschine bearbeitet wird, von der ein oder mehrere Achsen mit dem erfin
dungsgemäßen Laser-Interferometer ausgestattet sind.
Wie bereits angedeutet, ist der Sensor (12) zur Bestimmung der
Laser-Wellenlänge im Kapselungsgehäuse (2) in der dargestellten Ausführungs
form als Refraktometer respektive Referenz-Interferometer ausgebildet, das
vom gleichen Laser (3) gespeist wird wie das eigentliche Meß-Interferome
ter. Hierzu wird ein Teil der vom Laser (3) emittierten Laserstrahlung über
den zwischen dem ersten Eintrittsfenster (4a) und dem Laser (3)
angeordneten Auskoppelspiegel (5) sowie über einen weiteren Umlenkspie
gel (17) und ein zweites Eintrittsfenster (4b) ebenfalls in das Kapselungsge
häuse (2) geführt. Im Kapselungsgehäuse (2) ist unmittelbar benachbart
zum eigentlichen Meß-Interferometer das Referenz-Interferometer angeord
net, so daß damit möglichst die identischen Umgebungsbedingungen wie im
Meßstrahlengang erfaßt werden können.
Das Referenz-Interferometer weist in der dargestellten Ausführungsform
prinzipiell den gleichen optischen Aufbau auf wie das vorab beschriebene
Meß-Interferometer, d. h. es ist ebenfalls als Michelson-Interferometer aus
gebildet. So erfolgt an einem ersten Strahlteilerspiegel (18) eine Auskoppe
lung eines Strahlanteiles in Richtung des stationären Referenzreflektors
(19). Der andere, durchgelassene Strahlungsanteil trifft auf den Meßreflek
tor (20), der ebenfalls stationär im Kapselungsgehäuse (2) angeordnet ist.
Die Meßstrecke des Referenz-Interferometers, d. h. der Abstand zwischen
dem Meßreflektor (20) und dem Strahlteilerspiegel (18), liegt vorzugsweise
zwischen der halben und der maximalen Meßlänge des Meß-Interferome
ters. Im dargestellten Ausführungsbeispiel wurde eine Länge der Meß
strecke des Referenz-Interferometers gewählt, die annähernd der maxima
len Meßlänge des Meß-Interferometers entspricht. Alternativ hierzu kann
grundsätzlich auch die Länge der Meßstrecke des Referenz-Interferometers
stets an die jeweilige mittlere Meßstrecke des Meß-Interferometers ange
paßt werden.
Der Strahlteilerspiegel (18) sowie der Meßreflektor (20) sind in der darge
stellten Ausführungsform an den entgegengesetzten Enden des Kapse
lungsgehäuses (2) angeordnet.
Über den Strahlteilerspiegel (18) gelangen die vom Meßreflektor (20) und
Referenzreflektor (19) zurückreflektierten Strahlungsanteile schließlich
ebenfalls auf ein weiteres Photoelement (23), über das das resultierende
Interferenzsignal erfaßt wird. Die Auswertung des Interferenzsignales er
möglicht in bekannter Art und Weise die Bestimmung des jeweiligen Bre
chungsindex des Gases im Kapselungsgehäuse (2). Die Ausgangssignale
des Photoelementes (23) werden hierzu an die Regelungseinheit (14) über
geben, die aus diesen Signalen schließlich die Laser-Wellenlänge bestimmt.
Auch das Referenz-Interferometer kann hinsichtlich der Strahlengänge und
optischen Komponenten alternativ zur dargestellten Ausführungsform aus
gebildet sein. Beispielsweise ist etwa eine integriert-optische Ausführung
ebenfalls möglich usw.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betrieb des La
ser-Interferometers ist zudem ein schematisiert angedeuteter
Referenz-Maßstab (21) im Inneren des Kapselungsgehäuses (2) vorgesehen. Vor der
eigentlichen Längenmessung wird in einer Kalibriermessung zum Initialisie
ren des Referenz-Interferometers die momentane Laser-Wellenlänge be
stimmt. Hierzu erfolgt eine Längenmessung mit dem Meßreflektor (8) des
Meß-Interferometers zwischen zwei definierten Positionen, d. h. über eine
bekannte Strecke wird die Anzahl von Signalperioden als Meßwert be
stimmt. Durch den Vergleich des Meßwertes mit der bekannten Länge der
Strecke läßt sich die aktuelle Laser-Wellenlänge bestimmen.
Zur Durchführung der Kalibriermessung wird der Meßreflektor (8), der in der
dargestellten Ausführungsform mit einer photoelektrischen Abtasteinheit
(24) verbunden ist, beispielsweise zwischen zwei auf dem Referenz-Maß
stab (21) angeordneten Referenzmarken verfahren. Die photoelektrische
Abtasteinheit tastet dabei den Referenz-Maßstab (21) in bekannter Art und
Weise ab.
Alternativ könnte auch lediglich eine einzige Referenzmarke auf dem Refe
renz-Maßstab (21) angeordnet sein, ab der eine definierte Anzahl von In
krementen verfahren wird und die Länge einer bekannten Strecke derart
erfaßt wird.
Die Anordnung des Referenz-Maßstabes (21) im Kapselungsgehäuse (2)
könnte alternativ zur dargestellten Ausführungsform auch derart erfolgen,
daß dieser fluchtend zum Meßreflektor an einem Ende der Meßstrecke an
geordnet ist. Hiermit ließen sich insbesondere Fehler vermeiden, die durch
Geradheitsabweichungen der Führungen verursacht sind.
Nach der Kalibriermessung wird die momentane Laser-Wellenlänge in der
eigentlichen Meßstrecke berechnet. Anschließend wird das Ausgangssignal
des Referenz-Interferometers auf Null gesetzt und liefert somit ab diesem
Zeitpunkt ein Signal, das eventuelle Abweichungen der Laser-Wellenlänge
anzeigt. Dieses Signal wird wiederum wie vorab erläutert zur Regelung des
Druckes im Kapselungsgehäuse (2) herangezogen, d. h. während des Meß
betriebes werden Abweichungen von der ursprünglichen Laser-Wellenlänge
mit Hilfe des Sensors (12) erfaßt und ausgeregelt.
Zusätzlich bzw. optional zum beschriebenen Verfahren kann vorgesehen
werden, nach der Kalibriermessung und der Bestimmung der aktuellen La
ser-Wellenlänge den Druck im Kapselungsgehäuse definiert zu verändern.
Hierbei erfolgt die Veränderung derart, daß der bekannten Länge des Refe
renz-Maßstabes eine vorbekannte bzw. vorgegebene Anzahl von Signalpe
rioden der Laser-Wellenlänge entspricht. Es wird demzufolge die
Laser-Wellenlänge durch die Druck-Regelung nach der Kalibriermessung auf ei
nen vorgegebenen Wert eingestellt, der in der nachfolgenden Messung als
Bezugsnormal verwendet und in der beschriebenen Art und Weise konstant
gehalten wird. Ein derartiges Vorgehen erweist sich zum einen wegen des
vorbekannten Bezugsnormales für eine nachgeordnete Auswerteeinheit als
vorteilhaft. Zum anderen kann damit auch die Regelung immer in einem
günstigen Arbeitsbereich betrieben werden.
Analog hierzu kann im Fall des Einsatzes eines Halbleiter-Lasers durch Va
riation der Temperatur und/oder des Speisestromes des Halbleiter-Lasers
vorgegangen werden, um eine definierte Laser-Wellenlänge nach der Kali
briermessung einzustellen.
Vorzugsweise ist der vorgesehene Referenz-Maßstab (21) aus einer tempe
raturstabilen Glaskeramik mit einem kleinen thermischen Ausdehnungs
koeffizienten gefertigt, beispielsweise Zerodur. Damit läßt sich eine weitge
hende Invarianz der temperaturbedingten Längenausdehnung sicherstellen.
Alternativ hierzu ist es aber auch möglich, den Referenz-Maßstab (21) bei
spielsweise aus Stahl bzw. aus dem gleichen Material herzustellen wie die
Werkstücke, welche typischerweise auf der jeweiligen Maschine bearbeitet
werden. Ist zudem die Länge der Meßstrecke des Referenz-Interferometers
ebenfalls durch Elemente aus Stahl bestimmt bzw. aus einem Material, des
sen thermischer Ausdehnungskoeffizient mit dem des Werkstückes iden
tisch ist, das mit einer Werkzeugmaschine bearbeitetet wird, von dem zu
mindest eine Achse mit einem erfindungsgemäß ausgebildeten Laser-In
terferometer ausgestattet ist, so entspricht der effektive Temperaturbeiwert
des erfindungsgemäßen Laser-Interferometers ebenfalls diesem thermi
schen Ausdehnungskoeffizienten.
Es ergeben sich somit neben der beschriebenen Ausbildung des erfin
dungsgemäßen Laser-Interferometers eine Reihe weiterer Ausführungsfor
men, die allesamt auf den Prinzipien der vorliegenden Erfindung beruhen.
Claims (18)
1. Laser-Interferometer, bestehend aus einem Meß-Interferometer, des
sen Meßstrecke durch ein Kapselungsgehäuse (2) von Umgebungs
einflüssen abgeschirmt ist, wobei das Kapselungsgehäuse (2) wäh
rend des Meßbetriebes von einem Gas mit definiertem Druck durch
strömt wird, wozu das Laser-Interferometer einen Regelungskreis
aufweist, der einen Sensor (12) zur Bestimmung der Laser-Wellen
länge im Kapselungsgehäuse (2) umfaßt sowie eine Regelungseinheit
(14) zur definierten Regelung der Laser-Wellenlänge während des
Meßbetriebes auf einen konstanten Wert, wobei die Regelungseinheit
(14) zur Regelung der Laser-Wellenlänge eine Druckregelung inner
halb des Kapselungsgehäuses (2) in Abhängigkeit der erfaßten
Laser-Wellenlänge vornimmt.
2. Laser-Interferometer nach Anspruch 1, wobei ferner ein Temperatur-Regelungskreis
vorgesehen ist, der mindestens einen Tempe
ratursensor (15) sowie eine Temperatur-Anpasseinheit (16) aufweist,
welche auf das Gas einwirkt das durch das Kapselungsgehäuse (2)
strömt.
3. Laser-Interferometer nach Anspruch 1, wobei der Regelungskreis fer
ner eine Druckanpaßeinheit (13) umfaßt, die als Gebläsemotor mit
definiert einstellbarer Drehzahl ausgebildet ist.
4. Laser-Interferometer nach Anspruch 1, wobei der Regelungskreis fer
ner eine Druckanpaßeinheit (13) umfaßt, die als Drossel mit definiert
einstellbarer Durchlaßcharakteristik ausgebildet ist, die an einem
Ende des Kapselungsgehäuses (2) angeordnet ist.
5. Laser-Interferometer nach Anspruch 1, wobei der Sensor (12) als
Refraktometer in Form eines Referenz-Interferometers ausgebildet ist,
das vom gleichen Laser (3) wie das Meß-Interferometer gespeist wird
und unmittelbar benachbart zum Meß-Interferometer ebenfalls in
nerhalb des Kapselungsgehäuses (2) angeordnet ist.
6. Laser-Interferometer nach Anspruch 5, wobei die Länge der Meß
strecke des Referenz-Interferometers annähernd der maximalen
Meßlänge des Meß-Interferometers entspricht.
7. Laser-Interferometer nach Anspruch 6, wobei zur Kalibrierung der La
ser-Wellenlänge im Kapselungsgehäuse (2) ein Referenz-Maßstab
(21) angeordnet ist.
8. Laser-Interferometer nach Anspruch 7, wobei der Referenz-Maßstab
(21) aus einer temperaturstabilen Glaskeramik gefertigt ist.
9. Laser-Interferometer nach Anspruch 7, wobei der Meßreflektor (8) des
Meß-Interfernmeters mit einer photoelektrischen Abtasteinheit (24)
verbunden ist, die eine Abtastung des Referenz-Maßstabes (21) zur
Längenmessung ermöglicht.
10. Laser-Interferometer nach Anspruch 7, wobei die Länge des
Referenz-Interferometers durch Elemente bestimmt ist, die aus dem gleichen
Material bestehen wie der Referenz-Maßstab (21).
11. Laser-Interferometer nach Anspruch 7, das einer zu vermessenden
Achse einer Werkzeugmaschine zugeordnet ist, wobei der Referenz-Maßstab
aus einem Material gefertigt ist, das einen thermischen Aus
dehnungskoeffizienten aufweist, der demjenigen von Werkstücken
entspricht, die mit der Werkzeugmaschine bearbeitet werden, und die
Länge des Referenz-Interferometers durch Elemente bestimmt ist, die
aus dem gleichen Material bestehen wie der Referenz-Maßstab.
12. Verfahren zum Betrieb eines für Längenmessungen geeigneten
Laser-Interferometers, dessen Meßstrecke in einem Kapselungsgehäuse (2)
angeordnet ist, in dem definierte Druckverhältnisse einstellbar sind
und in dem ferner ein Referenz-Interferometer als Sensor (12) für die
Laser-Wellenlänge sowie ein Referenz-Maßstab (21)
angeordnet sind, wobei
- - in einer einer Längenmessung vorhergehenden Kalibriermessung die momentane Laser-Wellenlänge bestimmt wird durch den Ver gleich des Ergebnisses einer Interferometer-Längenmessung mit der bekannten Länge eines Abschnitts des Referenz-Maßstabes (21),
- - das Ergebnis der Kalibriermessung als Bezugs-Normal für das Referenz-Interferometer im nachfolgenden Meßbetrieb genutzt wird,
- - während des Meßbetriebes Abweichungen der in der Kalibrier messung ermittelten Laser-Wellenlänge vom Referenz-Interfero meter erfaßt werden,
- - die erfaßten Änderungen der Wellenlänge durch Regelung des Druckes im Kapselungsgehäuse (2) kompensiert werden, so daß stets eine gleichbleibende Laser-Wellenlänge resultiert.
13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei das Ausgangssignal des Refe
renz-Interferometers nach der erfolgten Kalibriermessung und der
Bestimmung der momentanen Laser-Wellenlänge auf Null gesetzt
wird und im nachfolgenden Meßbetrieb Abweichungen von diesem
Ausgangssignal als Eingangsgröße für die Regelung der Laser-Wel
lenlänge herangezogen werden.
14. Verfahren nach Anspruch 12, wobei zur Regelung der Laser-Wellen
länge auf das Strömungsverhalten eines Gases eingewirkt wird, das
das Kapselungsgehäuse (2) durchströmt.
15. Verfahren nach Anspruch 14, wobei die Strömungsverhältnisse durch
einen Gebläsemotor mit definiert veränderbarer Drehzahl eingestellt
werden.
16. Verfahren nach Anspruch 14, wobei die Strömungsverhältnisse durch
eine Drossel mit definiert variierbarer Durchlaßcharakteristik einge
stellt werden.
17. Verfahren nach Anspruch 12, wobei während des Meßbetriebes zu
sätzlich die Temperatur im Kapselungsgehäuse (2) erfaßt wird und
mittels einer Temperaturanpaßeinheit (16) konstant gehalten wird.
18. Verfahren nach Anspruch 12, wobei nach der erfolgten Kalibriermes
sung und der Bestimmung der momentanen Laser-Wellenlänge über
die Regelungseinheit der Druck im Kapselungsgehäuse derart verän
dert wird, daß der Länge des Referenz-Maßstabes eine vorbekannte
Anzahl von Signalperioden der Laser-Wellenlänge entspricht und im
nachfolgenden Meßbetrieb mit der eingestellten Laser-Wellenlänge als
Bezugsnormal gearbeitet wird, die konstant gehalten wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996130191 DE19630191C1 (de) | 1996-07-26 | 1996-07-26 | Laser-Interferometer und Verfahren zu dessen Betrieb |
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DE1996130191 DE19630191C1 (de) | 1996-07-26 | 1996-07-26 | Laser-Interferometer und Verfahren zu dessen Betrieb |
Publications (1)
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---|---|
DE19630191C1 true DE19630191C1 (de) | 1997-10-16 |
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ID=7800921
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---|---|
DE (1) | DE19630191C1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10031687A1 (de) * | 2000-06-29 | 2002-01-17 | Rexroth Star Gmbh | Linearbewegungseinrichtung mit Laser-Positionsmesseinrichtung |
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-
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- 1996-07-26 DE DE1996130191 patent/DE19630191C1/de not_active Expired - Fee Related
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