DE19627677A1

DE19627677A1 - Wickelvorrichtung für Bahnen aus Papier oder dergleichen und Walze hierfür

Info

Publication number: DE19627677A1
Application number: DE1996127677
Authority: DE
Inventors: Walter Doerfel
Original assignee: Beloit Technologies Inc
Current assignee: Beloit Technologies Inc
Priority date: 1996-07-10
Filing date: 1996-07-10
Publication date: 1998-01-15
Also published as: CA2259651A1; JP2000514025A; WO1998001382A2; WO1998001382A3; BR9710293A; AU3621697A; EP0912437A2

Description

Die Erfindung betrifft eine Wickelvorrichtung für Bahnen aus Papier oder dergleichen, bei welcher an dem Wickel minde stens eine Walze als Trag-, Stütz- oder Belastungswalze anliegt, die einen tragfähigen Walzenkörper mit zylindri schem Außenumfang, eine auf dem Außenumfang des Walzenkör pers angebrachte, radial elastisch nachgiebige Zwischen schicht aus elastomerem Material und einen auf dem Außenum fang der Zwischenschicht angebrachten, zylindrischen, zur Achse des Walzenkörpers konzentrischen Laufmantel aus unter dem Anlagedruck elastisch verformbarem Material von mehreren Millimetern Dicke derart aufweist, daß der Laufmantel durch die Belastung des mit ihn in Kontakt stehenden Wickels in Achsrichtung nicht oder kaum verformbar ist, so daß der Laufmantel auch seitlich des den Wickel beeinflussenden Auflagebereiches in radialer Richtung eingedellt wird. Die Erfindung betrifft ferner eine entsprechende Walze selbst.

Eine derartige Wickelvorrichtung und entsprechende Walze sind aus der DE-A1-40 35 054 bekannt. Diese Druckschrift schlägt vor, für die Zwischenschicht ein kompaktes elastome res Material einer Härte von 30° bis 80° Shore A und für den Laufmantel dünnwandigen Federstahl einer radialen Dicke von 1 bis 5 Millimeter zu verwenden, um dadurch Wickel geringer Härte und ohne nennenswerte Beeinträchtigung der sonstigen Wickelqualität herstellen zu können. Eine derartige Walze ermöglicht aufgrund der Eindellfähigkeit ihres Laufmantels die erwünschte Verringerung des spezifischen Nipdrucks bei gleichzeitig relativ harter Oberfläche. Letztere verhindert, daß sich durch Dickeprofilschwankungen der zu wickelnden Bahnen stark unterschiedliche Durchmesser in relativ schma len Zonen der zu wickelnden Rolle über die Rollenbreite ausbilden können, was bei weicher Oberfläche der Fall wäre. In die weiche Zwischenschicht auf deren radialen Außenfläche eingebrachte Nuten ermöglichen eine bestimmte Kompressibili tät der Zwischenschicht und verhindern ein allzu starkes Walken des Walzenbelages sowie dadurch hervorgerufene Ober flächenspannungen des Walzenbelages im Nip und dadurch her vorgerufene Spannungsänderungen im Bahnmaterial. Ohne Nuten würde der Walzenbelag im Nip dem Druck in Umfangsrichtung ausweichen. Dabei würde der Walzenbelag eine elastische Verformung fahren, die eine erhebliche Bahnspannungsänderung verursachen kann. Die für die Zwischenschicht verwendeten elastomeren Materialien, wie Gummi, Polyorethan oder ähn liche sind nämlich ohne Einschlüsse von kompressiblen Me dien, wie z. B. Luft, nicht kompressibel. Grundsätzlich kann aber auf die Nutung oder andere Gaseinschlüsse in der Zwi schenschicht verzichtet werden, nämlich dann, wenn die Er zeugung zusätzlicher Spannung in dem Bahnmaterial ausdrück lich gewünscht ist. Im einzelnen wird auf die hiermit zum Inhalt der vorliegenden Anmeldung gemachte Offenbarung der DE-A1-40 35 054 verwiesen.

Diese bekannten Walzen und Wickelvorrichtungen erfüllen den Zweck der Verringerung des spezifischen Nipdrucks bei gleichzeitiger Vermeidung von Störungen des Wickelaufbaus in den Randzonen der Kontaktfläche mit dem Wickel in der ge wünschten Weise. Allerdings ist die Herstellung einer sol chen Walze nicht unproblematisch, da das Herstellen des Laufmantels aus Federstahl sowie der Zusammenbau von Walzen körper, Zwischenschicht und Laufmantel außerordentlich schwierig sind. Ein weiteres Problem besteht in der genauen Abstimmung der mechanischen Eigenschaften der Zwischen schicht und des Laufmantels zueinander. Z.B. können bereits kleinste Änderungen in der Materialstärke des Laufmantels bei mechanischen Eigenschaften wesentlich beeinflussen. Au ßerdem ist das Legierungsspektrum mit Bezug auf die ge wünschten mechanischen Eigenschaften relativ schmal. Schließlich sind derartige Walzen einigermaßen verschleiß empfindlich, wenn die Haftung zwischen radial äußerer Ober fläche der Zwischenschicht und radial innerer Oberfläche des Laufmantels unzureichend oder nicht hinreichend dauerbestän dig ist.

Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, für die Zwischenschicht und den Laufmantel einer gattungs gemäßen Walze für eine gattungsgemäße Wickelvorrichtung eine Materialpaarung zu finden, die eine vergleichsweise einfache Herstellbarkeit des Walzenbezuges gestattet und für den Gebrauch eine einfache Abstimmung der mechanischen Eigen schaften der Zwischenschicht und des Laufmantels ermöglicht.

Diese Aufgabe wird hinsichtlich einer gattungsgemäßen Wic kelvorrichtung sowie hinsichtlich einer gattungsgemäßen Walze dadurch gelöst, daß der Laufmantel aus radial elas tisch nachgiebigem, elastomeren Material besteht und seine Härte das zwei- bis einhundert-fache der Härte der radial elastisch nachgiebigen Zwischenschicht beträgt.

Eine erfindungsgemäße Wickelvorrichtung und eine Walze hier für haben den Vorteil einer einfacheren Herstellbarkeit im Vergleich zu einem Laufmantel aus Metall, wie er aus der DE-A1-40 35 054 bekannt ist. Z.B. kann der Laufmantel durch Vulkanisieren mit der Zwischenschicht kraftschlüssig ver bunden werden, wobei das Material des Laufmantels als läng liches Band hergestellt wird, von dem eine dem Mantelumfang entsprechende Länge abgetrennt wird. Dadurch entsteht beim Formen zu einem umlaufenden Mantel eine Nahtstelle, die ih rerseits durch Kleben, Vulkanisieren oder dergleichen kraft schlüssig geschlossen werden kann. Grundsätzlich ist auch die Herstellung eines nahtlosen Laufmantels und dessen Ver binden mit der Zwischenschicht möglich.

Eine kraftschlüssige Verbindung zwischen der Zwischenschicht und dem Laufmantel führt beim Betrieb der Walze zu günstigen Eigenschaften, da sich die Materialschichten von Zwischen schicht und Laufmantel aufgrund der Materialpaarung auch bei längerem Gebrauch und nicht zueinander verschieben oder sonstwie voneinander lösen.

Die mechanischen Eigenschaften der neuen Materialpaarung können in weiten Grenzen variiert werden, z. B. durch Ein bringen von Ausnehmungen in der Oberfläche, wie eine Nutung durch Gaseinschlüsse, also allgemein durch eine poröse Mate rialschicht oder durch Variation der Materialhärte und/oder Materialdicke. Außerdem paßt sich das Dehnungs- und Biege verhalten der Zwischenschicht an den Laufmantel vergleichs weise problemlos an.

Zweckmäßige Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes, die insbesondere die Möglichkeit eröffnen, beim Wickeln von bahnförmigem Material, insbesondere aus Papier die Wickel struktur weiter zu verbessern, sind in weiteren Ansprüchen enthalten.

Die vorgenannten, sowie die beanspruchten und in dem Aus führungsbeispiel beschriebenen, erfindungsgemäß zu verwen denden Bauteile unterliegen hinsichtlich ihrer Größe, Form gestaltung, Materialauswahl und technischen Konzeption kei nen besonderen Ausnahmebedingungen, so daß die in dem jewei ligen Anwendungsgebiet bekannten Auswahlkriterien uneinge schränkt Anwendung finden können.

Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschrei bung der zugehörigen Zeichnung, in der - beispielhaft - eine bevorzugte Ausführungsform dargestellt ist. In der Zeichnung zeigen

Fig. 1 eine schematisch vereinfacht dargestellte Wickel vorrichtung zum Wickeln von Rollen aus bahnförmi gen Gut, insbesondere aus Papier mittels zweier Tragwalzen - in Stirnseitenansicht;

Fig. 2 eine alternative Ausführungsform der Wickelvor richtung nach Fig. 1;

Fig. 3 von der Wickelvorrichtung nach Fig. 1 oder 2 eine Tragwalze im Achsialschnitt, ausschnittsweise - Schnitt entlang der Linie III-III gemäß Fig. 4 - sowie

Fig. 4 dieselbe Tragwalze wie in Fig. 3 im Schnitt ent lang der Linie IV-IV mit einer aufliegenden Pa pierrolle.

In Fig. 1 ist eine Doppel-Tragwalzen-Wickelvorrichtung 20 dargestellt, die zum Aufwickeln einer Papierbahn 1 zu einem Wickel 2 dient. Die Warenbahn 1 wird unter einer bestimmten longitudinalen Bahnspannung herangeführt. Sie umschlingt von unten eine angetriebene, in Bahnlaufrichtung erste Tragwalze 4 mit horizontaler Achse, neben der eine zweite Tragwalze 5 in gleicher oder, wie in dem Ausführungsbeispiel dargestellt und in soweit bevorzugt, in ungleicher Höhe mit einem die Ausbildung eines Wickelbettes für den Wickel 2 gestattenen Abstand angeordnet. Der sich bildende Wickel 2 liegt an den Stellen 6 und 7 (=A) mit einem Nippdruck 8 an den Tragwalzen 4, 5 an, der sich aus dem Gewicht des Wickels 2 und dem Auflagedruck 9 einer Belastungswalze 11 ergibt, die oberhalb der Tragwalzen 4, 5 symmetrisch oder unsymmetrisch zu diesen angeordnet ist und unter der Kraft mindestens einer Kolben- /Zylindereinheit 12 steht. Die Walzen 4, 5, 11 beeinflussen durch ihr Oberflächenverhalten die Wickelhärte des Wickels 2.

Gemäß den Fig. 1 und 2 weist die in Bahnlaufrichtung erste Tragwalze 4 einen radial elastisch nachgiebigen Walzenbelag auf, dessen Quer- und Längsschnitte im Zusammenhang mit den Fig. 3 und 4 näher erläutert werden.

Wie sich aus den Fig. 3 und 4 ergibt, besteht die Walze 4 im wesentlichen aus einem tragfähigen Walzenkörper 24 aus Stahl oder einem anderen sehr biegesteifen Material, z. B. faserverstärktem Kunststoff, wie kohlefaserverstärkten Kunststoff mit einem Lagerzapfen 23. Auf dem zylindrischen Außenumfang 25 des Walzenkörpers 24 ist eine radial ela stisch nachgiebige Zwischenschicht 26 aus elastomerem Mate rial, gegebenenfalls unter Zwischenfügen einer Bindemittel schicht 22 angebracht. Am vorzugsweise zylindrischen Außen umfang der Zwischenschicht 26 wiederum ist eine weitere radial elastisch nachgiebige Schicht von mehreren Millime tern Dicke aus einem elastomeren Material angebracht. Diese Schicht bildet den am Außenumfang kreiszylindrischen Lauf mantel 33.

Einer der wesentlichen Unterschiede der Zwischenschicht 26 und des Laufmantels 33 besteht in der unterschiedlichen Härte der verwendeten Materialien, wobei die Härte des Lauf mantels zwei- bis einhundertmal so groß wie die Härte der Zwischenschicht sein kann. Vorzugsweise hat die Zwischen schicht einen PJ-Wert von 80 bis 110 (Härte-Meßwert des P & J Plastometers) und die Dicke der Zwischenschicht beträgt vorzugsweise zwischen 10 und 20 Millimetern. Demgegenüber beträgt der PJ-Wert des Laufmantels vorzugsweise 5 bis 15 und die Dicke des Laufmantels beträgt vorzugsweise 5 bis 15 Millimeter. Dabei wird eine Gesamtdicke aus beiden radial elastisch nachgiebigen Schichten aus elastomerem Material von 20 bis 30 Millimetern, vorzugsweise etwa 25 Millimetern besonders bevorzugt.

Die Zwischenschicht und der Laufmantel können aus demselben Grundmaterial, aber auch aus verschiedenen Grundmaterialien bestehen, z. B. aus Gummi, Polyurethan oder ähnlichen ela stomeren Materialien.

Da elastomere Materialien in einem ungeschäumten Zustand zumindest annähernd inkompressibel sind, kann diese Eigen schaft dazu führen, daß der radial elastisch nachgiebige Walzenbelag, insbesondere seine radial innere, also die Zwi schenschicht, unter dem Einfluß einer anliegenden Walze, insbesondere dem Gewicht einer zu wickelnden Rolle, einen Materialberg aufbaut, der dem Nipp vorausläuft, weil das Material dem Nippdruck in Umfangsrichtung ausweicht. Dadurch erfährt der Walzenbelag eine elastische Verformung, die eine erhebliche Spannungsänderung einer Materialbahn verursacht, welche auf eine sich an der Walze abstützenden Rolle (Wickel 2) aufgewickelt wird. Sollten diese Bahnspannungsänderungen unerwünscht sein - und das ist in vielen Fällen der Fall -, wird die Zwischenschicht mit Hohlräumen versehen, so daß die Zwischenschicht somit kompressibel wird. Die Hohlräume kön nen in Form von in Mittel gleichmäßig verteilten gröberen und/oder feineren Poren, die z. B. Luft enthalten, reali siert werden. Es ist aber auch möglich, am Außenumfang der Zwischenschicht Ausnehmungen einzubringen, z. B. Nuten, insbesondere spiralförmig gebildeten Nuten, wie sie grund sätzlich aus der DE-A1-40 35 054 bekannt sind. - Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 und 4 sind solche Spiralnu ten 27 mit einer Breite von etwa 1 Millimeter und einer Tiefe von 3 Millimetern in die äußere Umfangsfläche der Zwischenschicht 26 eingebracht, während die radial inneren Bereiche der Zwischenschicht 26 ohne Hohlräume, d. h. im wesentlich kompressibel ausgebildet sind. Der seitliche Nu tenabstand beträgt vorzugsweise zwischen 6 und 15 Millime tern, kann aber auch wie in dem Ausführungsbeispiel - ähn lich groß wie die Nutentiefe sein. Diese Aufteilung der Zwi schenschicht in eine radial innere inkompressible Schicht und eine radial äußere mit Hohlräume versehene und daher kompressible Schicht hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen. Als radial äußere kompressible Schicht kommen insbesondere auch eine oder mehrere Schichten aus geschäum tem Material in Betracht, wobei die Porengröße und/oder Verteilung in radialer Richtung einen Gradienten bilden können. Es ist insbesondere möglich, derartige Zwischen schichten einstückig aus demselben Material herzustellen. Besonders einfach herstellbar und soweit bevorzugt ist je doch eine Zwischenschicht, die in sich mehrschichtig aufge baut ist, wobei der radial innere, im wesentlichen inkom pressible Teil aus einer oder mehreren Lagen eines elastome ren Materials mit der gewünschten Härte bestehen kann wohin gegen der radial äußere, kompressible Bereich der Zwischen schicht zunächst eigenständig sein und auch aus mehreren Schichten bestehen kann, wobei das verwendete und als sol ches inkompressible Schichtmaterial für sich genommen die gewünschte Härte aufweist, wobei aber dieser Teil der Zwi schenschicht als Ganzes, d. h. einschließlich seiner Hohlräu me eine geringere Härte aufweist.

Besonders bevorzugt ist ein radial äußerer, mit Hohlräumen versehener Bereich der Zwischenschicht zunächst an der ra dialen Innenfläche des Laufmantels vorgesehen und wird mit diesem gemeinsam auf den radial inneren, keine oder weniger bzw. kleinere Hohlräume aufweisenden Bereich der Zwischen schicht aufgebracht.

Sowohl die eventuell mehreren Teilschichten der Zwischen schicht untereinander als auch die Zwischenschicht und der Laufmantel sowie gegebenenfalls die Zwischenschicht und der Walzenkörper können nach der gegenseitigen Anbringung zur Bildung des Walzenbelages nachfolgend oder gleichzeitig durch Vulkanisieren miteinander verbunden werden. Hierzu können geeignete Haftvermittlerschichten zuvor auf die spä teren Kontaktflächen aufgebracht werden. Z.B. kann die Verbindung der Schichten untereinander auch durch nachträg liches Erwärmen erfolgen. Ebenso kann elastomeres Material als Schaum zwischen die inkompressiblen Schichten der Zwi schenschicht und dem Laufmantel eingebracht werden um danach zu erhärten.

Zwar ist es möglich, den Laufmantel mit vergleichbaren Mit teln, wie sie für die Zwischenschicht angewendet werden können, als Ganzes in einem gewissen Maße kompressibel zu machen. Hierzu können auch im Laufmantel 33 an dessen radia len Außenfläche, also der Lauffläche, Nuten 37 angebracht werden. In der Regel ist ein derartiger Effekt beim Laufman tel aber unerwünscht. Gleichwohl an seiner Außenfläche vor gesehene Nuten 37 haben vornehmlich eine andere Funktion, nämlich als Luftabfuhrnuten zu dienen, so daß sich zwischen einer die Walze umschlingenden Materialbahn und der Walzen oberfläche keine das Reibungsverhalten zwischen beiden Mate rialien beeinflussende Luftpolster bilden können. Bei dem in Fig. 3 und 4 dargestellten und soweit bevorzugten Ausfüh rungsbeispiel sind Breite und Tiefe dieser Nuten 37 sowie auch der Nutenabstand etwas kleiner als bei den Nuten 27 der Zwischenschicht vorgesehen.

Um beim Wickeln von Materialbahnen, insbesondere aus Papier, die Materialbahn möglichst stark dehnen und diese Dehnung auch in den Wickel 2 einwickeln zu können, hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, die Lauffläche des Laufman tels 33 mit einer reibungsarmen Schicht 38 zu versehen.

Durch einen geringen Reibwert läßt sich nämlich die effekti ve Einwirkstrecke für die Dehnung vergrößern. Wie beispiel haft in Fig. 1 gezeigt, wäre die Länge der Einwirkstrecke beispielsweise so groß wie die Bahnlänge zwischen dem Nipp A, zwischen dem Wickel 2 und der zweiten Tragwalze 5 und dem eine erste Tragwalze 4 eingezeichneten Punkt B. Durch eine reibungsarmere Oberfläche könnte diese Länge z. B. bis zu dem Punkt B′ vergrößert werden. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 wäre diese Einwirkstrecke noch größer. Der Reib wert µ darf allerdings nicht so klein sein, daß im Extrem fall die Bahn über die erste Tragwalze 4 rutscht. Geeignet für eine reibungsarme Schicht ist z. B. eine Teflonbeschich tung, die durch Bespritzen der Lauffläche aufgebracht werden kann. Andere reibarme Materialien sind ebenso verwendbar. Eine typische Dicke eine reibarmen Schicht beträgt zwischen 0,05 und 2 Millimetern, doch kann sie auch weniger dick sein. Für das Wickeln von verschiedenen bahnförmigen Mate rialien können auch unterschiedliche Walzen-Beschichtungs materialien eingesetzt werden. Materialbahnen aus Papier, Folien und ähnlichem können in der Regel mit derselben Ober flächenbeschichtung, wie aus Teflon, gewickelt werden.

Die Biegesteifigkeit des Laufmantels parallel zur Walzen achse, also in Querrichtung der Maschine, läßt sich durch eine Faserverstärkung, z. B. durch etwa achsparallel einge arbeitete Kohlefasern erhöhen. Zur Vermeidung von erwünsch ter Dehnung des Laufmantels in Umfangsrichtung werden Ver stärkungselemente, insbesondere Fasern vorgesehen, die im wesentlichen in Umfangsrichtung orientiert sind.

Wie sich aus Fig. 2 ergibt, kann eine Quetschwalze 14 derart vorgesehen sein, daß die einlaufende Warenbahn 1 an die von ihr umschlungende Tragwalze 4 angedrückt wird. Hierdurch kann unter anderem die Einwirkstrecke für die einwickelbare Dehnung vergrößert werden. Auch die Quetschwalze 14, kann einen erfindungsgemäßen Walzenbelag aufweisen.

Bezugszeichenliste

1 Materialbahn
2 Wickel
4 erste Tragwalze
5 zweite Tragwalze
6 erstere Nipp
7 zweiter Nipp
8 Nippdruck
9 Auflagedruck
10 Walzenbelag
11 Belastungswalze
12 Kolben-/Zylindereinheit
14 Quetschwalze
20 Doppeltragwalzenvorrichtung
22 Bindemittelschicht
23 Lagerzapfen
24 Walzenkörper
25 Außenumfang
26 Zwischenschicht
27 Spiralnuten
33 Laufmantel
37 Nuten
38 Schicht

Claims

1. Wickelvorrichtung für Bahnen (1) aus Papier oder der gleichen, bei welcher an dem Wickel (2) mindestens eine Walze als Trag-, Stütz- oder Belastungswalze (4, 5; 11) anliegt, die einen tragfähigen Walzenkörper (24) mit zylindrischem Außenumfang (25), eine auf dem Außenum fang (25) des Walzenkörpers (24) angebrachte, radial elastisch nachgiebige Zwischenschicht (26) aus elasto merem Material und einen auf dem Außenumfang der Zwi schenschicht (26) angebrachten, zylindrischen, zur Achse des Walzenkörpers (24) konzentrischen Laufmantel (33) aus unter dem Anlagedruck elastisch verformbaren Material von mehreren Millimetern Dicke derart auf weist, daß der Laufmantel (33) durch die Belastung des mit ihm in Kontakt stehenden Wickels (2) in Achsrich tung nicht oder kaum verformbar ist, so daß der Lauf mantel auch seitlich des den Wickel beeinflussenden Auflagebereiches in radialer Richtung eingedellt wird, dadurch gekennzeichnet daß der Laufmantel (33) aus radial elastisch nachgie bigem elastomerem Material besteht und seine Härte das zwei- bis einhundertfache der Härte der radial ela stisch nachgiebigen Zwischenschicht (26) beträgt.

2. Walze als Trag-, Stütz- oder Belastungswalze (4, 5; 11) für eine Wickelvorrichtung für Bahnen (1) aus Papier oder dergleichen, die einen tragfähigen Walzenkörper (24) mit zylindrischem Außenumfang (25), eine auf dem Außenumfang (25) des Walzenkörpers (24) angebrachte, radial elastisch nachgiebige Zwischenschicht (26) aus elastomerem Material und einen auf dem Außenumfang der Zwischenschicht (26) angebrachten, zylindrischen, zur Achse des Walzenkörpers (24) konzentrischen Laufmantel (33) von mehreren Millimetern Dicke aus einem elastisch verformbaren Material derart aufweist, daß der Laufman tel (33) durch die Belastung der mit ihm in Kontakt stehenden Rolle oder Walze in Achsrichtung nicht oder kaum verformbar ist, so daß der Laufmantel auch seit lich des Kontaktbereiches in radialer Richtung einge dellt wird, dadurch gekennzeichnet daß der Laufmantel aus radial elastisch nachgiebigem elastomerem Material besteht und seine Härte das zwei- bis einhundertfache der Härte der radial elastisch nachgiebigen Zwischenschicht (26) beträgt.

3. Wickelvorrichtung oder Walze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Laufmantel (33) durch Vulkanisieren, Kleben oder dergleichen mit der Zwi schenschicht (26) kraftschlüssig verbunden ist.

4. Wickelvorrichtung oder Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Laufmantel (33) aus einem in seiner Länge dem Mantelumfang ent sprechenden Abschnitt eines länglichen Bandes besteht.

5. Wickelvorrichtung oder Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 4 gekennzeichnet durch eine Bindemittelschicht (22) zum kraftschlüssigen Verbinden der Zwischenschicht mit einem Walzenkörper (24).

6. Wickelvorrichtung oder Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke des Laufmantels 2 bis 20, vorzugsweise 5 bis 15 Millimeter beträgt.

7. Wickelvorrichtung oder Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischen schicht in eine radial innere inkompressible Schicht und eine radial äußere mit Hohlräumen versehene und daher kompressible Schicht aufgeteilt ist.

8. Wickelvorrichtung oder Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischen schicht aus mehreren Materialschichten oder Teilschich ten unterschiedlicher Eigenschaften besteht.

9. Wickelvorrichtung oder Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischen schicht, zumindest auf einem Teil ihrer Dicke, Poren aufweist, deren Größe und/oder Verteilung in radialer Richtung einen Gradienten bilden, der, vorzugsweise, eine nach radial außen zunehmende Kompressibilität zur Folge hat.

10. Wickelvorrichtung oder Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Laufmantel, zumindest bevor er auf die Zwischenschicht aufgebracht wird, eine mit Hohlräumen versehene Teilschicht der Zwischenschicht trägt.

11. Wickelvorrichtung oder Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Laufmantel (33) an dessen radialen Außenfläche mit Nuten (37) versehen ist.

12. Wickelvorrichtung oder Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Lauffläche des Laufmantels (33) mit einer reibungsarmen Schicht (38) versehen ist.

13. Wickelvorrichtung oder Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 12 gekennzeichnet durch in den Laufmantel (33) eingearbeitete Verstärkungselemente.

14. Wickelvorrichtung oder Walze nach Anspruch 13 gekenn zeichnet durch eine parallel zur Walzenachse sich er streckende Faserverstärkung des Laufmantels.

15. Wickelvorrichtung oder Walze nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungselemente etwa parallel zur Umfangsrichtung des Laufmantels ver laufen.

16. Verfahren zum Herstellen einer Walze für eine Wickel vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichten des Walzenbelages (10) nach dem Zusammenfügen untereinander, z. B. durch Erwärmen, miteinander kraftschlüssig verbunden werden.

17. Verfahren zum Herstellen einer Walze für eine Wickel vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, insbe sondere nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst eine inkompressible oder nur gering kompressi ble Teilschicht der Zwischenschicht und der Laufmantel zu einer zylindrischen Hülse geformt werden, die Teil schicht der Zwischenschicht und der Laufmantel oder zumindest eine Teilschicht des Laufmantels etwa konzen trisch aneinander gesetzt werden und nachfolgend ein elastomeres Material als Schaum zwischen die radial äußere und die radial innere Hülse aus elastomerem Material eingebracht wird.