DE19625078A1 - Sensorbauteil - Google Patents
SensorbauteilInfo
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- G01R—MEASURING ELECTRIC VARIABLES; MEASURING MAGNETIC VARIABLES
- G01R33/00—Arrangements or instruments for measuring magnetic variables
- G01R33/02—Measuring direction or magnitude of magnetic fields or magnetic flux
- G01R33/038—Measuring direction or magnitude of magnetic fields or magnetic flux using permanent magnets, e.g. balances, torsion devices
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Description
Die Erfindung betrifft ein Sensorbauteil, das in
Mikrostrukturtechnik in Form eines Biegebalkens
hergestellt ist.
In Mikrostrukturtechnik hergestellte Bauteile sind in der
Veröffentlichung "-LIGA-, Bewegliche Mikrostrukturen",
Kernforschungszentrum Karlsruhe beschrieben. Dort ist als
Sensorbauteil ein Beschleunigungssensor vorgestellt.
Es sind auch Magnetfeldsensoren bekannt. Diese sind
jedoch nicht in Mikrostrukturtechnik aufgebaut. Solche
Sensorbauteile sind beispielsweise Hall-Sensoren,
magnetoresistive Sensoren oder Flux-Gate-Magnetometer.
Diese sind in hohem Maße temperaturabhängig oder aufgrund
notwendiger Spulenanordnungen schwer zu fertigen. Im
übrigen benötigen sie aufwendige Abgleich- und
Signalverarbeitungselektroniken.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Sensorbauteil der
eingangs genannten Art vorzuschlagen, das bei großen
Stückzahlen kostengünstig herstellbar ist und das als
Magnetfeldsensor, insbesondere Erdmagnetfeldsensor,
arbeitet.
Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe bei einem Sensorbauteil
der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß das
Bauteil als Magnetfeldsensor die Form des Biegebalkens
aufweist, wobei ein freier Arm des Biegebalkens eine
permanentmagnetische Schicht trägt oder
permanentmagnetisch ist, der von einem externen
Magnetfeld auslenkbar ist, und diese Auslenkung Meßgröße
des Sensorbauteils ist.
Die wesentlichen Vorteile eines solchen Sensorbauteils
bestehen darin, daß seine Funktion unabhängig von
Temperatur-Drifterscheinungen ist, wie sie bei bekannten
magnetfeldempfindlichen Halbleitersensoren auftreten und
daß sich ein solcher Sensor in großen Serien
kostengünstig herstellen läßt.
In bevorzugter Ausgestaltung steht der freie Arm mit
einem zu diesem etwa senkrechten Haltearm des Bauteils in
einstückige Verbindung. Dadurch ist es möglich, das
Bauteil an einem Chip festzulegen oder auszubilden.
Vorzugsweise ist der Haltearm Teil eines Halbleiter-
Substrats. Das Bauteil läßt sich dabei direkt in eine
sonstige auf dem Halbleiter-Substrat integrierte
Schaltung einfügen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen und der folgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. In der Zeichnung
zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführung eines Magnetfeld-
Sensorbauteils schematisch, vergrößert,
Fig. 2 eine zweite Ausführung des Sensorbauteils
schematisch, vergrößert,
Fig. 3 das Sensorbauteil in einem elektrostatischem Feld
und
Fig. 4 eine Anordnung von drei Sensorbauteilen
entsprechend Fig. 1 oder 2 zur Erfassung der Richtung
eines äußeren Magnetfeldes.
Das Sensorbauteil nach Fig. 1 weist einen beidendig
gelagerten oder eingespannten Torsionsarm (1) auf, an dem
ein freier Arm (2) ausgebildet ist, der sich quer zum
Torsionsarm (1) erstreckt. Beim Ausführungsbeispiel nach
Fig. 2 ist der freie Arm (2) einseitig an einem Haltearm
(3) angeordnet. Der freie Arm (2) hat etwa die Abmessungen
2 × 2 × 50 mym. Die Arme (1, 2, 3) sind mittels üblichen
chemischen Ätzprozessen direkt an einem Halbleiter-
Substrat ausgebildet. Das Sensorbauteil kann damit direkt
an einem Chip ausgebildet sein, der auch eine
Auswerteelektronik trägt.
Am freien Arm (2) ist eine permanentmagnetische Schicht (4)
ausgebildet. Dies kann dadurch erreicht werden kann, daß
der freie Arm (2) mit einem ferromagnetischen Material
hoher Koerzitivkraft beschichtet wird und dieses Material
zu einem Permanentmagneten aufmagnetisiert wird. Zur
Beschichtung des freien Arms (2) können Aufdampf-,
Sputter- oder chemische Beschichtungstechniken verwendet
werden. Es wird dabei eine Technik verwendet, die mit der
in der Mikroelektronik üblichen Maskentechnik kompatibel
ist, was eine Massenfertigung begünstigt.
Es ist jedoch, beispielsweise in der an sich bekannten
LIGA-Technik auch möglich, den freien Arm (2) selbst als
Permanentmagnet auszubilden.
Wird das Sensorbauteil nach Fig. 1 in ein externes
Magnetfeld gebracht, das in der x-z-Ebene verläuft, dann
wird der freie Arm (2) in Richtung des Pfeiles (a)
ausgelenkt. Wird das Sensorbauteil nach Fig. 2 in ein in
der x-y-Ebene verlaufendes äußeres Magnetfeld gebracht,
dann wird der freie Arm (2) in Richtung des Pfeiles (a)
ausgelenkt. Beim Wegfall des Magnetfeldes stellt sich der
freie Arm (2) von selbst zurück.
Die Auslenkung des freien Armes (2) läßt auf verschiedene
Weise auswerten.
Beispielsweise ist auf dem freien Arm (2) ein
Dehnungsmeßstreifen (DMS) ausgebildet. Ein DMS-Element
ändert seinen elektrischen Widerstand, wenn es auf
Dehnung beansprucht wird. Diese Eigenschaft besitzen
beispielsweise dünne Metallschichten oder auch einige
Halbleitermaterialien, wie beispielsweise Silicium. Auf
eine Seite des freien Arms (2) der Ausführung nach Fig. 2
ist als DMS eine dünne Siliciumschicht aufgebracht, die
gegenüber dem Silicium Grundmaterial des freien Arms (2)
isoliert ist, was beispielsweise durch eine Silicium-
Oxid-Schicht geschehen kann. Wird der freie Arm (2)
ausgelenkt, dann läßt sich aus der Widerstandsänderung
der Siliciumschicht ein elektrisches Signal ableiten, das
der Biegung und damit dem äußeren Magnetfeld proportional
ist.
Bei der Ausführung nach Fig. 1 wird das DMS-Element an
einer Seite des Torsionsarms (1) angeordnet.
Bei der Ausführung nach Fig. 3 liegt der freie Arm (2)
zwischen zwei Elektroden (5, 6), die an eine regelbare
Spannungsquelle (7) gelegt sind. Der freie Arm (2) liegt
damit in einem elektrostatischen Feld, wenn die Spannung
(U) der Spannungsquelle (7) größer 0 ist. Mittels des
elektrostatischen Feldes läßt sich der freie Arm (2)
auslenken. Liegt der freie Arm (2) in einem
elektromagnetischen Feld (F), dann wird der freie Arm (2)
der Feldstärke entsprechend ausgelenkt. Durch eine
entsprechende Einstellung der Spannung (U) läßt sich diese
Auslenkung kompensieren, so daß der freie Arm (2) wieder
in seine Ruhestellung zurückgeht. Die Höhe der hierfür
notwendigen Spannung (U) ist ein Maß für die Feldstärke
des Magnetfeldes (F). Die Ruhestellung - nicht ausgelenkte
Stellung - des freien Arms (2) läßt sich beispielsweise
mittels eines beschriebenen Dehnungsmeßstreifens
detektieren.
Ändert sich die Richtung des elektromagnetischen Feldes
(F) bzw. wird das Sensorbauteil im Feld (F) gedreht, dann
wird der freie Arm (2) erneut ausgelenkt. Auch diese
Auslenkung läßt sich durch Nachstellen der Spannung (U)
wieder kompensieren. Dabei ist die Größe der
Spannungsänderung ein Maß für die Richtungsänderung des
Sensorbauteils im Feld (F).
Die Einrichtung nach Fig. 3 kann beispielsweise als
mikromechanischer Kompaß verwendet werden.
In Fig. 4 ist eine Anordnung von drei Sensorbauteilen
(8, 9, 10) der beschriebenen Art auf einem einzigen
Chip (11) gezeigt. Die freien Arme (2, 2′, 2′′) der
Sensorbauteile (8, 9, 10) sind im gegenseitigen Winkel von
120° zueinander angeordnet. Die Kantenlänge des Chips
(11) beträgt etwa 5 mm. Zwischen den Sensorbauteilen
(8, 9, 10) ist eine gemeinsame Auswerteelektronik (12)
angeordnet. Diese Anordnung eignet sich als Kompaß, bei
dem eine eindeutige Zuordnung der Richtung des in der
Chipebene liegenden Erdmagnetfeldes (F) möglich ist. Die
Abstände der permanentmagnetischen Schichten (4) auf dem
Chip (11) sind groß genug, um gegenseitige Störungen zu
vermeiden.
Die Auswertung der Auslenkung des freien Arms (2) in einem
äußeren Magnetfeld kann auch in anderen Weisen erfolgen.
Beispielsweise kann die Auslenkung des freien Armes (2) in
einem äußeren Magnetfeld dadurch erfolgen, daß der freie
Arm (2) durch einen zusätzlichen Antrieb in Schwingungen
versetzt wird. Der zusätzliche Antrieb kann auf
elektrostatischem, piezoelektrischem oder optischem Wege
mittels Lichtpulsen erfolgen. Eine Auslenkung des freien
Arms (2) im äußeren Magnetfeld führt dann zu einem
unsymmetrischen Wechselspannungssignal, welches mittels
Elektroden erfaßbar ist.
Eine Auslenkung des freien Armes (2) im äußeren Magnetfeld
stellt eine mechanische Beanspruchung des freien Armes (2)
dar. Dies führt zu einer Änderung der Eigenfrequenz des
zu Schwingungen angeregten freien Armes (2). Auch diese
Erscheinung läßt sich zur Bestimmung der Feldstärke des
äußeren Magnetfeldes auswerten.
Die Auslenkung des freien Armes (2) in einem äußeren
Magnetfeld läßt sich auch mittels einer
Lichtwellenleiteranordnung erfassen. Diese Anordnung
richtet einen Lichtstrahl auf den freien Arm (2), den
dieser je nach seiner Auslenkung mehr oder weniger
reflektiert. Der reflektierte Lichtanteil kann
ausgewertet werden und entspricht der Feldstärke des
äußeren Magnetfeldes.
Der freie Arm (2) kann auch mit Lichtimpulsen beaufschlagt
werden, die etwa seiner Resonanzfrequenz entsprechen.
Dadurch entsteht einseitig eine periodische
Oberflächenerwärmung, die zu Biegungen und damit
Schwingungen des freien Armes (2) führen. Die
Anregungsfrequenz des gepulsten Lichtes kann auch
breitbandig sein. Der freie Arm (2) wird auch dann mit
seiner mechanischen Resonanzfrequenz schwingen. Infolge
einer mechanischen Auslenkung des freien Arms (2) in einem
äußeren Magnetfeld ändert sich die Resonanzfrequenz des
freien Arms (2). Diese Frequenzänderung läßt sich zum
Erfassen der Feldstärke des äußeren Feldes auswerten.
Die Auswertung der Auslenkung des freien Armes (2) mittels
Lichtwellenleiter auf optischem Wege hat den Vorteil, daß
die Auswerteelektronik räumlich getrennt vom
Sensorbauteil angeordnet werden kann. Das Sensorbauteil
weist dann keine aktiven elektronischen Bauelemente auf
und ist damit EMV-sicher. Infolge seiner geringen Größe
läßt sich das Sensorbauteil direkt an einer bezüglich der
Einwirkung des äußeren Magnetfeldes optimalen Meßstelle
anordnen.
Das Sensorbauteil kann beispielsweise an einem Fahrzeug
verwendet werden, das in einem Verkehrsleitsystem fährt.
Mittels des Sensorbauteils lassen sich auch stärkere
Magnetfelder als das Erdmagnetfeld erfassen. Insbesondere
läßt sich das Sensorbauteil auch zur Überwachung und
Steuerung von elektrischen Maschinen einsetzen.
Beispielsweise können solche Sensorbauteile direkt in
Wicklungen elektrischer Maschinen integriert werden,
wodurch die optimale magnetische Flußdichte in den
Wicklungen und magnetische Sättigungseffekte
kontrollierbar sind und die Maschine entsprechend
steuerbar ist.
Claims (10)
1. Sensorbauteil, das in Mikrostrukturtechnik in Form
eines Biegebalkens hergestellt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bauteil als Magnetfeldsensor die Form des
Biegebalkens aufweist, wobei ein freier Arm (2) des
Biegebalkens eine permanentmagnetische Schicht (4) trägt
oder permanentmagnetisch ist, der von einem externen
Magnetfeld (F) auslenkbar ist, und diese Auslenkung
Meßgröße des Sensorbauteils ist.
2. Sensorbauteil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der freie Arm (2) mit einem zu diesem etwa senkrechten
Haltearm (3) des Bauteils in einstückiger Verbindung
steht.
3. Sensorbauteil nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Haltearm (3) Teil eines Halbleiter-Substrats ist,
das auch andere Bauelemente umfaßt.
4. Sensorbauteil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der freie Arm (2) quer an einem Torsionsarm (1)
ausgebildet ist.
5. Sensorbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der freie Arm (2) in ein elektrostatisches Feld gelegt
ist.
6. Sensorbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem freien Arm (2) zur Auswertung der Auslenkung
eine Dehnungsmeßstreifenanordnung ausgebildet ist.
7. Sensorbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Auswertung der Auslenkung eine
Licht-Wellenleiter-Anordnung vorgesehen ist.
8. Sensorbauteil nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der freie Arm (2) je nach seiner jeweiligen Auslenkung
einen Teil des auf ihn gerichteten Lichts reflektiert.
9. Sensorbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der freie Arm (2) zu mechanischen Schwingungen
angeregt ist, denen die Auslenkung überlagert ist.
10. Kompaß,
dadurch gekennzeichnet,
daß drei Sensorbauteile (8, 9, 10) nach einem der
vorhergehenden Ansprüche auf einem Chip (11) um 120°
versetzt vorgesehen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996125078 DE19625078A1 (de) | 1996-06-22 | 1996-06-22 | Sensorbauteil |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996125078 DE19625078A1 (de) | 1996-06-22 | 1996-06-22 | Sensorbauteil |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19625078A1 true DE19625078A1 (de) | 1998-01-02 |
Family
ID=7797754
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996125078 Withdrawn DE19625078A1 (de) | 1996-06-22 | 1996-06-22 | Sensorbauteil |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19625078A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19858826A1 (de) * | 1998-12-19 | 2000-06-29 | Micronas Intermetall Gmbh | Kapazitiver Magnetfeldsensor |
-
1996
- 1996-06-22 DE DE1996125078 patent/DE19625078A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19858826A1 (de) * | 1998-12-19 | 2000-06-29 | Micronas Intermetall Gmbh | Kapazitiver Magnetfeldsensor |
US6765394B1 (en) | 1998-12-19 | 2004-07-20 | Micronas Gmbh | Capacitive magnetic field sensor |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: DIEHL STIFTUNG & CO., 90478 NUERNBERG, DE |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |