DE19622584C1 - Füllkörper für eine Reparatur von Fehlstellen in Bauteiloberflächen - Google Patents
Füllkörper für eine Reparatur von Fehlstellen in BauteiloberflächenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Füllkörper für eine Reparatur von Fehlstellen in Bauteil
oberflächen nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Die Reparatur lokal beschädigter Bauteile ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn
der Austausch des Bauteils durch ein neu hergestelltes, mit unverhältnismäßig hohen
Kosten verbunden wäre. Dies ist insbesondere bei Schaufeln von Strömungs
maschinen der Fall, die prinzipbedingt der Erosion ausgesetzt sind. Im besonderen
Maße trifft dies auf die Beschaufelung von Turbostrahltriebwerke für Flugzeuge zu,
bei welchen die Partikelerosion zu Fehlstellen in der Oberfläche des Bauteils oder in
dessen Schutzschicht führt.
Ein geeignetes Reparaturverfahren zur Beseitigung derartiger Oberflächenfehler bzw.
-schäden ist in der Patentschrift DE 44 11 680 C1 offenbart. Hierbei wird mittels eines
Werkzeuges eine Vertiefung unter Ausräumung der Fehlstelle in das Bauteil einge
arbeitet, ein paßgenauer Füllkörper in die Vertiefung eingesetzt und mit dem Bauteil
verbunden. Daraufhin wird der Füllkörper konturgetreu an die Bauteiloberfläche
angeglichen. Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß auch herstellungsbedingte Werk
stoffehler, wie beispielsweise Gußporen, beseitigt werden können, so daß der Aus
schuß bei der Bauteilherstellung reduziert werden kann.
Hiervon ausgehend, ist es Aufgabe der Erfindung, einen gattungsgemäßen Füllkörper
anzugeben, mit welchem ein Verfahren zur Reparatur von Fehlstellen in Bauteilober
flächen einfach und kostengünstig durchgeführt werden kann.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patent
anspruches 1 gelöst.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß mit Hilfe des erfindungsgemäßen nietähnlichen
Füllkörpers ein einfacher und schneller Verschluß ausgebohrter Fehlstellen möglich
ist. Die in der Regel durch Ausbohren geschaffenen zylindrischen Vertiefungen, die an
Stelle der Fehlstelle in das Bauteil eingearbeitet wurden, können dabei als das Bauteil
durchstoßend oder als Sackloch ausgeführt sein. Der nietähnliche Füllkörper wird mit
seinem Schaft in die Bohrung eingesetzt bis der sich konisch erweiternde Kopf am
Rand des Bohrloches aufsitzt. Die Länge des Schaftes ist auf die zu verschließende
Vertiefung abgestimmt und bildet mit dieser eine Preß- oder Übergangspassung, so
daß der Füllkörper in der Vertiefung eine definierte und feste Lage einnimmt.
Zwischen Fußteil und Kopf bildet der Schaft einen ringförmigen Lötspalt aus, welcher
das Lötgut aufnimmt. Danach wird eine Lötpaste in den Spalt zwischen dem Rand der
zylindrischen Vertiefung und dem herausragenden Kopf des Füllkörpers aufgetragen,
welche nach Erhitzung über eine oberflächenseitige Öffnung des Lötspaltes im Kopf
des Füllkörpers aufgrund der Kapillarwirkung in den Lötspalt fließt und diesen am
gesamten Umfang ausfüllt. Da der Schaft an seinem dem Kopf abgewandten Ende mit
seinem eingepaßten Fußteil den Lötspalt nach unten abschließt, wird vermieden, daß
das gesamte Lotgut fußseitig wieder heraussackt. Somit wird das Lötgut dort
zurückgehalten wo es hin gehört, nämlich in den ringförmigen Lötspalt zwischen der
Wandung des ausgebohrten Bauteils und dem Schaft des Füllkörpers. Nach vollzoge
ner Lötung kann der noch überstehende Kopf und gegebenenfalls der Schaft des Füll
körpers abgetrennt und an die Oberfläche des Bauteils konturgetreu angeglichen wer
den.
Niete können durch einfache Modifikation - einarbeiten des Lötspaltes und der ober
flächenseitigen Öffnung des Kopfes - hergestellt und als Füllkörper verwendet wer
den, wodurch sich die Reparatur eines Bauteils rationalisieren läßt.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der
Patentansprüche 2 bis 9.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend unter Bezugnah
me auf die beigefügte Zeichnung erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt eines Füllkörpers, welcher in die ausge
bohrte Fehlstelle eines Bauteils eingesetzt ist,
Fig. 2a eine Ansicht des nietähnlichen Füllkörpers nach Fig. 1 auf den
Schaft desselben,
Fig. 2b eine Ansicht des Füllkörpers nach Fig. 2a mit zwei diametral
gegenüberliegenden Ausschnitten und
Fig. 3 einen Längsschnitt durch den Füllkörper mit gegenüber dem
Schnitt nach Fig. 1 achsparallel versetzter Schnittführung.
Bei dem in Fig. 1 gezeigten reparaturbedürftigen Bauteil 1 handelt es sich um ein
Schaufelblatt einer Strömungsmaschine mit der Bauteildicke b. Die gestrichelt darge
stellte Fehlstelle F wurde durch Fremdkörpereinschlag verursacht und ist bereits
durch Einarbeiten einer Vertiefung 2 herausgearbeitet worden. Die Vertiefung 2 ist
als eine durchdringende Bohrung mit dem Durchmesser D ausgeführt. In diese zylin
drische Vertiefung 2 ist ein nietförmiger Füllkörper 3 bestehend aus einem Schaft 4
und einem konusförmigen Kopf 5, eingesetzt. Die Schaftlänge 1 ist hier etwa so groß
wie die Bauteildicke b ausgeführt, so daß der mit der kegeligen Mantelfläche M des
Kopfes 5 auf dem Rand 6 der Vertiefung 2 aufsitzende Füllkörper 3 mit seinem Schaft
4 im wesentlichen die Vertiefung 2 ausfüllt. Sollte der Schaft 4 mit seinem jenseits
des Kopfes 5 gelegenen Ende aus der Vertiefung 2 herausragen so muß das heraus
ragende Teil bei der späteren Endbearbeitung gegebenenfalls mit der Oberfläche des
Bauteils 1 plangearbeitet werden.
Zum Fügen des Füllkörpers 3 mit dem Bauteil 1 ist Hochtemperatur-Vakuumlöten
vorgesehen, wozu konzentrisch zum Rand 6 eine Lötmasse in den Spalt zwischen
Kopf 5 und Bauteil 1 aufgebracht wird. Um eine möglichst großflächige Verlötung
des Bauteils 1 mit dem Füllkörper 3 zu erreichen ist zur Aufnahme der Lötmasse 7
längs des Schaftes 4 ein ringförmiger, koaxialer Lötspalt von axialer und radialer
Ausdehnung am Umfang des Schaftes 4 ausgebildet. Dieser Lötspalt 8 ist nach außen
hin einerseits durch das Aufsitzen der kegelförmigen Mantelfläche M auf dem Rand 6
und andererseits, jenseits des Kopfes 5, durch ein am Ende des Schaftes 4 ausgebilde
tes Fußteil 9 abgesperrt. Das Fußteil 9 bildet mit der zylindrischen Vertiefung 2 eine
dichte Preß- oder Übergangspassung. Um ein Eintreten der Lötmasse 7 in den Löt
spalt 8 bei Erwärmung zu ermöglichen, weist der Kopf 5, wie in den Fig. 2a und 3 zu
erkennen, eine als segmentförmiger Ausschnitt ausgeführte Ausnehmung 10 auf. Die
Schnittführung der achsparallel gelegenen Schnittebene E ist dabei derart gewählt,
daß diese zur Längsachse A des Füllkörpers 3 einen parallelen Abstand a aufweist, der
innerhalb des Durchmessers D des Schaftes 4 liegt. Idealerweise tangiert die Schnitt
ebene E die weiter innen am Schaft 4 gelegene Umfangsfläche U des Lötspaltes 8, so
daß die Lötmasse 7 über einen segmentförmigen Spalt zwischen Rand 6 und Kopf 5 in
den Lötspalt 8 eintreten und sich durch Kapillarwirkung in diesen verteilen kann, wie
dies in Fig. 3 durch die Pfeile dargestellt wird. Um ein Durchsacken der Lötmasse 7
am anderen Ende des Schaftes 4 zu vermeiden, schließt der Lötspalt 8 wie bereits ge
schildert mit dem eingepaßten Fußteil 9 ab. Jedoch weist dieses an seinem Umfang
eine segmentförmige Unterbrechung 11 zur Entlüftung des Lötspalts auf. Vorliegend
wird die Öffnung 11 durch die achsparallele Schnittführung bei der Herstellung der
Ausnehmung 10 geschaffen.
Das zweite Ausführungsbeispiel nach Fig. 2b unterscheidet sich vom Füllkörper 3
nach Fig. 2a durch eine zweite Ausnehmung 10 zur oberflächenseitigen Öffnung des
Lötspaltes 8, wobei die zweite Ausnehmung 10 der ersten Ausnehmung 10 diametral
gegenüberliegt. Durch diese zusätzliche Öffnung ergibt sich eine bessere Verteilung
der Lötmasse 7 im Lötspalt 8. Durch die Schnittführung ergibt sich ebenfalls eine
zweite Unterbrechung 11 am Fußteil 9.
Claims (9)
1. Füllkörper (3) für eine Reparatur von Fehlstellen in Bauteiloberflächen, wobei die
Fehlstellen (F) an der Oberfläche (O) von Bauteilen (1) repariert werden, indem
eine Vertiefung (2) anstelle der Fehlstelle (F) in das Bauteil (1) eingearbeitet, ein
paßgenauer Füllkörper (3) in die Vertiefung (2) eingesetzt und mit dem Bauteil (1)
verlötet sowie der aus der Bauteiloberfläche (O) herausragende Teil des Füllkör
pers (3) an die Bauteiloberfläche (O) konturgetreu angeglichen wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß
- - der Füllkörper (3) eine nietähnliche Kontur mit einem konisch verlaufenden Kopf (5) und einem zylindrischen Schaft (4) aufweist,
- - der Schaft (4) an seinem dem Kopf (5) abgewandten Ende ein Fußteil (9) aufweist, das mit der zylindrischen Vertiefung (2) eine Preß- oder Über gangspassung bildet,
- - der Schaft (4) zwischen Fußteil (9) und Kopf (5) zur Ausbildung eines, ein Lötgut (7) aufnehmenden, ringförmigen Lötspalt (8), zwischen Schaft (4) und Bauteil (1) einen gegenüber dem Fußteil (9) geringeren Durchmesser aufweist und
- - der Kopf (5) zur oberflächenseitigen Öffnung des Lötspaltes (8) eine Aus nehmung (10) aufweist.
2. Füllkörper (3) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung
(10) des Füllkörpers (3) durch einen segmentförmigen Abschnitt des Kopfes (5)
gebildet wird, der durch einen Schnitt (E) durch den Kopf (5) entsteht, dessen
Schnittebene (E) den Umfang des durchmesserreduzierten, zwischen Kopf- und
Fußteil liegenden Schaftabschnittes tangiert.
3. Füllkörper (3) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllkörper (3)
zwei bezüglich der Längsachse (A) diametral gegenüberliegende Ausnehmungen
(10) aufweist.
4. Füllkörper (3) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausneh
mungen (10) aus dem Fußteil (9) ein segmentförmiges Teil herausschneiden,
welches die Passung zum Bauteil (1) in einem Winkelabschnitt unterbricht.
5. Füllkörper (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Fußteil (9) eine Unterbrechung (11) aufweist, welche den Lötspalt (8) zwi
schen Schaft (4) und Bauteil (1) fußseitig öffnet.
6. Füllkörper (3) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß der Werkstoff des Füllkörpers (3) dem des Bauteils (1) entspricht.
7. Füllkörper (3) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Schaftlänge (4) maximal der Tiefe der Vertiefung (2) entspricht.
8. Füllkörper (3) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß der Durchmesser des Schaftes (4) im Bereich des Lötspaltes (8) einige
Zehntel mm, vorzugsweise zwischen 0,4 und 0,8 mm geringer ist, als der Durch
messer des Fußteiles (9).
9. Füllkörper (3) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß der den Lötspalt (8) ausbildende Schaftabschnitt zwischen Fußteil (9)
und Kopf (5) sich mindestens über 2/3 der Schaftlänge (1) erstreckt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996122584 DE19622584C1 (de) | 1996-06-05 | 1996-06-05 | Füllkörper für eine Reparatur von Fehlstellen in Bauteiloberflächen |
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Publications (1)
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