DE19622012A1 - Ferngepumpter optischer Leistungsverstärker mit verteilter Verstärkung - Google Patents
Ferngepumpter optischer Leistungsverstärker mit verteilter VerstärkungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen ferngepumpten optischen Lei
stungsverstärker entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
Optische Übertragungssysteme ohne Zwischenregeneratoren bie
ten Vorteile beim Systementwurf, da sie ohne aktive Elemente,
wie z. B. Pumplaser entlang der Strecke, auskommen. Die mit
einem solchen System überbrückbare Streckenlänge wird unter
anderem vom maximal zulässigen Signalpegel in der Faser be
grenzt. Dieser wird seinerseits dadurch begrenzt, daß nicht
lineare Effekte, wie stimulierte Brillouin-Streuung oder
Selbstphasenmodulation in der Übertragungsfaser, die
Systemeigenschaften nicht zu stark beeinträchtigen dürfen.
Ferngepumpte optische Leistungsverstärker bieten eine Mög
lichkeit, den Pegel des optischen Übertragungssignals in
einiger Entfernung vom Sender ein zweites Mal bis zum zuläs
sigen Grenzwert anzuheben und so die überbrückbare Strecke zu
vergrößern. Die erforderliche Pumpstrahlung kann dabei zusam
men mit dem optischen Nutzsignal in der Übertragungsfaser
transportiert werden. Da dieser Transport einerseits mit Ver
lusten verbunden ist und andererseits keine beliebig hohen
Pumpleistungen zur Verfügung stehen, wird von derartigen
optischen Verstärkern eine hohe Ausnutzung der zur Verfügung
gestellten Pumpleistung gefordert.
Aus IEEE-Photonics Technology Letters, VOL. 7, NO 3, March
1995, pp.333-335 ist der Einsatz ferngepumpter optischer Lei
stungsverstärker auf der Basis von aktiven Fasern bekannt,
die mit Ionen von Elementen aus der Gruppe der seltenen Erden
dotiert sind. Bei der beschriebenen Anwendung werden entspre
chend der vorliegenden Fig. 2 konzentrierte Leistungsverstär
ker KOV mit diskreter Verstärkung verwendet, die die Pump
strahlung einer zweiten Pumplichtquelle PLQ2 über eine pas
sive, also undotierte dritte Faser PF3 mit einer Länge M von
einigen 10 km zusammen mit dem von einem zweiten optischen
Sender OS2 erzeugten Nutzsignal zugeführt erhalten. Anschlie
ßend wird in einer vergleichsweise kurzen und hochdotierten
aktiven Faser mit einer Länge von einigen Metern der Signal
pegel des optischen Nutzsignals angehoben und an eine vierte
passive Faser PF4 mit der Länge N km abgegeben. Dabei sind
die vorerwähnten Begrenzungen der Verstärkung bzw. des
Signalpegels aufgrund nichtlinearer Effekte notwendig und es
ergibt sich ein sägezahnförmiger Signalpegelverlauf entlang
der Strecke entsprechend Fig. 3.
Die Aufgabe bei der vorliegenden Erfindung besteht also
darin, einen ferngepumpten Leistungsverstärker der eingangs
erwähnten Art so weiterzuentwickeln, daß eine möglichst hohe
effektive Verstärkung des optischen Nutzsignals erreicht
wird, ohne daß nichtlineare Effekte störend wirksam werden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch einen ferngepumpten
optischen Leistungsverstärker der eingangs genannten Art
gelöst, der durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1
angegebenen Merkmale weitergebildet ist.
Von besonderem Vorteil beim erfindungsgemäßen optischen Lei
stungsverstärker ist die Möglichkeit, die Pumpstrahlung in
der gleichen Faser zu transportieren, in der sie zur Verstär
kung des optischen Nutzsignals verwendet wird, so daß die
räumliche Trennung von Transport und Verwendung der Pump
strahlung aufgehoben ist. Diese Kombination aus Transport und
Verwendung der Pumpstrahlung ergibt Vorteile für das System
verhalten, da dadurch die Verstärkung näher an die Pumplicht
quelle heranrückt und Verluste verringert werden. Je nach
Auslegung der aktiven Faser läßt sich auf diesem Wege im Ver
gleich zur Lösung nach dem Stande der Technik der Pumpwir
kungsgrad steigern, der maximale Signalpegel und damit die
nichtlinearen Verzerrungen senken, die überbrückbare
Streckenlänge vergrößern, das Rauschverhalten verbessern oder
eine Kombination der vorgenannten Verbesserungen erzielen.
Zweckmäßige Weiterbildungen und Ausbildungen des erfindungs
gemäßen Verstärkers sind in den Patentansprüchen 2 bis 8
beschrieben.
Die Erfindung soll im folgenden anhand eines in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispiels und dessen Modifika
tionen näher erläutert werden. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine Übertragungsstrecke für optische Nutzsignale
mit einem erfindungsgemäßen ferngepumpten verteil
ten optischen Verstärker,
Fig. 2 eine bereits erläuterte Übertragungsstrecke für
optische Nutzsignale nach dem Stande der Technik,
die einen ferngepumpten konzentrierten optischen
Verstärker enthält,
Fig. 3 den bereits erläuterten Signalpegelverlauf entlang
der Strecke nach Fig. 2,
Fig. 4 den Signalpegelverlauf entlang der Strecke nach
Fig. 1 mit gesteigerter Pumpeffizienz für den
ferngepumpten verteilten optischen Verstärker,
Fig. 5 den Signalpegelverlauf entlang nach Fig. 1 mit im
mittleren Streckenbereich abgesenkten maximalen
Signalpegel und
Fig. 6 den Signalpegelverlauf der Strecke nach Fig. 1 mit
gesteigerter Gesamtlänge bei gleicher Pumpeffizienz
und gleichem maximalen Signalpegel wie bei der in
Fig. 2 dargestellten Strecke nach dem Stande der
Technik.
In der Fig. 1 ist ein ferngepumpter verteilter optischer
Verstärker nach der Erfindung zwischen einer ersten und einer
zweiten passiven Übertragungsfaser PF1, PF2 in einer Übertra
gungsstrecke für optische Signale angeordnet. Am Anfang der
Übertragungsstrecke werden durch einen ersten optischen Sen
der OS1 die zu übertragenden optischen Nutzsignale und durch
eine erste Pumplichtquelle PLQ1 das erforderliche Pumplicht
in die erste passive Faser PF1 eingespeist. Der ferngepumpte
verteilte optische Verstärker VOV ersetzt mit seiner Länge
von (K+L) km einen Teil der Länge der ersten Übertragungsfa
ser PF1, die nunmehr nur noch die Länge (M-K) km aufweist und
einen Teil der Länge der zweiten passiven Übertragungsfaser
PF2, die dann nur noch eine Länge von (N-L) km aufweist,
wobei die gesamte Länge des Übertragungsabschnittes (M+N) km
beträgt, und die Länge des verteilten optischen Verstärkers
VOV die Summe der Streckenlängen (K+L) ist, um die die passi
ven Fasern verkürzt sind. Im Grenzfall kann die verteilte
Verstärkung auch über den gesamten vorderen Streckenabschnitt
stattfinden, so daß dann die erste passive Faser PF1 ent
fällt.
Beim Ausführungsbeispiel entsprechend der Fig. 1 beträgt die
Dämpfung für das mit einer Wellenlänge von 1480 nm auftre
tende Pumplicht 0,23 dB/km und für das Nutzlicht mit einer
Wellenlänge von 1554 nm 0,20 dB/km. Der Signalpegel beträgt
am Anfang der Strecke 10 dBm und am Ende 0 dBm. Für die
aktive Faser, also die Verstärkerfaser, ergibt sich ein
Modenfelddurchmesser bei der Pumplichtwellenlänge von 7,0 µm
und bei der Signalwellenlänge 7,2 µm. Der Dotierradius ist
0,83 µm und das Dotierprofil ist in radialer Richtung recht
eckförmig. Die nichtionische Dämpfung bei der Pumplichtwel
lenlänge ergab sich zu 0,26 dB/km und bei der Signalwellen
länge zu 0,21 dB/km, wobei als Wirtsmaterial, also als Kern
glas, Germano-Silikatglas verwendet wurde. Je nach Auslegung
der aktiven Faser läßt sich - wie bereits erwähnt - die
Pumpeffizienz, der maximale Signalpegel, die überbrückbare
Streckenlänge, das Rauschverhalten oder eine Kombination die
ser Parameter verändern. In der nachfolgenden Tabelle sind
einige unterschiedlich bemessene ferngepumpte Leistungsver
stärker mit den sich ergebenden Folgen für die Übertragungs
strecke dargestellt.
In der Zeile 1 ist als Referenz eine Übertragungsstrecke nach
dem Stande der Technik mit konzentrierten Verstärkern angege
ben, die eine optimale Dotierung und Länge des aktiven Faser
abschnittes für maximale Pumpeffizienz aufweist. In der Zeile
2 ist eine Strecke mit einem verteilten Verstärker darge
stellt, dessen aktive Faser zur Steigerung der Pumpeffizienz
eine optimale Dotierung aufweist und bei der bei gleicher
Streckenlänge wie in Zeile 1 die erforderliche Pumpleistung
nur noch 226 mW statt 251 mW beträgt. In Zeile 3 sind die
Parameter einer Strecke mit verteiltem Verstärker darge
stellt, der zur Senkung des maximalen Pegels optimal dotiert
ist und bei dem der maximale Signalpegel im mittleren Bereich
der Strecke 9,1 dBm anstelle 10 dBm bei der bekannten Über
tragungsstrecke beträgt. In den Zeilen 4, 5 und 6 sind die
Längen der aktiven Faserabschnitte eines aus drei aktiven
Faserabschnitte zusammengesetzten verteilten Verstärkers
beschrieben, wobei sich bei einer Pumplichtleistung, entspre
chend dem Stande der Technik eine erhöhte Streckenlänge
ergibt.
In der Fig. 4 ist der Signalpegelverlauf der Strecke mit
verteiltem Verstärker entsprechend Zeile 2 der vorgenannten
Tabelle dargestellt. Es zeigt sich eine gegenüber dem extre
men Sägezahnprofil des Signalpegelverlaufs der Strecke nach
dem Stande der Technik abgerundete Form des Signalpegelver
laufs. Der Signalpegel am Ende der Strecke entspricht wieder
dem in Fig. 3, der verteilte Verstärker weist als die gleiche
Verstärkung wie der konzentrierte Verstärker nach dem Stande
der Technik auf.
In der Fig. 5 ist der Signalpegelverlauf der Strecke mit
verteiltem Verstärker entsprechend Zeile 3 der Tabelle 1 dar
gestellt. Es zeigt sich, daß gegenüber dem Signalpegelverlauf
der Strecke nach dem Stande der Technik der maximale Signal
pegel im mittleren Streckenbereich verringert werden konnte
und daher eine Verringerung der nichtlinearen Effekte zu
erwarten ist.
In der Fig. 6 ist der Signalpegelverlauf der Strecke darge
stellt, bei der sich der verteilte Verstärker aus den drei in
den Zeilen 4, 5 und 6 der Tabelle 1 angegebenen Faserab
schnitten zusammensetzt. Es zeigt sich, daß der niedrigste
Signalpegel wesentlich höher und der Signalpegelverlauf
wesentlich gleichmäßiger als bei der Strecke nach dem Stande
der Technik ist.
Claims (8)
1. Ferngepumpter optischer Leistungsverstärker mit einer mit
tels Ionen von Elementen aus der Gruppe der seltenen Erden,
insbesondere Erbiumionen dotierten aktiven Faser, der eine
passive, undotierte Faser vor und/oder nachgeschaltet sein
kann,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Leistungsverstärker ein verteilter optischer Verstär
ker (VOV) vorgesehen ist, bei dem die aktive Faser ver
gleichsweise schwach dotiert und vergleichsweise lang ist und
damit wenigstens ein Teil des gesamten Übertragungsabschnit
tes eines optischen Übertragungssystems ist.
2. Ferngepumpter optischer Leistungsverstärker nach Patentan
spruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die aktive Faser das Nutzsignal verstärkt und transpor
tiert.
3. Ferngepumpter optischer Leistungsverstärker nach Ansprü
chen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die aktive Faser aus mehreren Abschnitten mit unter
schiedlicher Dotierungskonzentration besteht.
4. Ferngepumpter optischer Leistungsverstärker nach Patentan
spruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß für eine optimale Ausnutzung der zugeführten Pumpleistung
die Dotierung der aktiven Faser von deren Länge und von den
Längen der vor- und/oder nachgeschalteten Faser abhängt.
5. Ferngepumpter optischer Leistungsverstärker nach Patentan
spruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die im Faserabschnitt hinter der Pumpquelle (PLQ1) durch
stimulierte Ramanstreuung auftretende Verstärkung ausgenutzt
wird.
6. Ferngepumpter optischer Leistungsverstärker nach Patentan
spruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuführung der Pumpleistung wahlweise über die für
die Signalübertragung verwendete Faser oder eine zusätzliche
Faser erfolgt.
7. Ferngepumpter optischer Leistungsverstärker nach einem
oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
seine Verwendung zur Verstärkung von Wellenlängen-Multiplex
signalen oder von Solitonenimpulsen.
8. Ferngepumpter optischer Verstärker nach Ansprüchen 1 oder
2,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch Wahl einer geeigneten Länge und Dotierung die
Pumpeffiziens gesteigert, der maximale Signalpegel gesenkt,
die überbrückbare Streckenlänge vergrößert, das Rauschverhal
ten verbessert oder eine Kombination dieser Verbesserungen
erreicht wird.
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DE19622012A DE19622012A1 (de) | 1996-05-31 | 1996-05-31 | Ferngepumpter optischer Leistungsverstärker mit verteilter Verstärkung |
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