DE19619886C2 - Steuer- und Datenübertragungsanlage mit teilweise redundantem Bussystem - Google Patents
Steuer- und Datenübertragungsanlage mit teilweise redundantem BussystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Steuer- und
Datenübertragungsanlage mit teilweise redundant aufgebautem
seriellen Feldbussystem zur Erhöhung der Verfügbarkeit des
Systems.
Im Kraftwerks-, Verfahrens- und Verkehrssektor besteht
die Forderung nach einem redundanten und damit
fehlertoleranten Feldbussystem, um kostenintensive Ausfälle
der jeweiligen Anlage zu vermeiden.
Eine der bisherigen Lösungen auf diesem Gebiet sieht vor,
alle Komponenten einer Steuer- und Datenübertragungsanlage
doppelt zu verlegen. Diese Strategie verfolgt man sowohl bei
der Verdrahtung als auch beim Betreiben von Bussystemen. Bei
der redundanten Auslegung von Bussystemen werden zwei
komplette Buslinien mit allen zugehörigen Komponenten
verlegt. Die zwei Stränge werden in zwei Rechnersysteme
geführt, wo die übermittelten I/O Daten verarbeitet werden.
Ergibt die Datenverarbeitung in beiden Rechnersystem das
gleiche Ergebnis, arbeiten beide Systeme mit hoher
Wahrscheinlichkeit fehlerfrei. Stimmt das Ergebnis nicht
überein, muß geprüft werden, welches System fehlerhaft
arbeitet und dieses System abgestellt werden.
Der Kostenaufwand für eine derartige Verdoppelung der
Bussysteme in einer Anlage ist jedoch häufig zu hoch. In
vielen Fällen ist es zweckmäßig, nur die Fernbuslinie doppelt
auszuführen und die E/A Module an diesen redundanten Bus
anzuschließen.
Eine erste Lösung dieses Problems zeigt die DIN-Norm E
19245 auf, die zwei räumlich getrennt zu verlegende Medien
(Bus a und Bus b) und in jedem E/A Gerät zwei Transceiver
umfaßt. Somit kann ein Fernbuskabelbruch bzw. ein
Transcieverdefekt vom redundanten System aufgefangen werden.
Tritt jedoch in einer derartigen Anlage ein Fehler im
Übertragungs- oder Buszugriffsprotokol beziehungsweise in den
Schnittstellendiensten auf oder stürzt die intelligente
Schnittstelle Bus/Peripherie im E/A Gerät gar vollständig ab,
ist die Anbindung aller Buslinien an das betreffende E/A
Gerät unterbrochen. Zusätzlich zu dieser Passivierung des
betroffenen Teilnehmers können derartige Fehler
beispielsweise ununterbrochenes Senden von fehlerhaften Daten
auf beiden Buslinien zur Folge haben, was das komplette
Bussystem zum Absturz bringen kann.
Ferner muß jedes E/A Gerät mit zwei kompletten Transceivern
und der notwendigen Intelligenz ausgestattet werden, was den
Aufbau der E/A Geräte im Vergleich zu E/A Geräten in nicht
redundanten seriellen Bussystemen verteuert. Weiterhin wäre
es in einigen Anwendungen kostengünstiger und im Hinblick auf
das Gefahrenpotential für das Bussystem innerhalb bestimmter
Busabschnitte vertretbar, unkritische Abschnitte nicht
redundant auszulegen.
Aus der US-A-5,329,521 ist eine redundant ausgebildetes
lokales Netzwerksystem bekannt, welches mehrere
Kommunikationsverbindungen aufweist. Mehrere Knoten sind
vorgesehen, die über die Kommunikationsverbindungen
Informationen austauschen können. Jeder Knoten ist mit einem
redundanten Adapter verbunden, der den Knoten mit einer der
Kommunikationsverbindungen verbinden kann. Der Adapter weist
hierzu eine Steuereinheit auf, die über einen Schalter eine
Kommunikationsverbindung auswählt und diese mit dem Knoten
verbindet.
Die US-A-5,086,499 offenbart ein Computernetzwerk zur
automatischen Fehlererkennung und Analyse sowie zur
Überwachung des Systems in Echtzeit. Hierzu sind zwei
Hauptcomputer mit doppelt ausgeführter Schnittstelle
vorgesehen, die jeweils mit zwei Verbindungspfaden verbunden
sind. Zwei Satellitencomputern weisen eingangsseitig jeweils
zwei Schnittstellen auf, über die sie an beide
Übertragungspfade angeschlossen sind. Ausgangsseitig weist
jeder Satellitencomputer zwei Schnittstellen auf, über die
sie jeweils mit einem I/O-Rack verbunden sind. Die beiden
Hauptcomputer arbeiten kontinuierlich mit den
Satellitencomputern zusammen, um Fehler in den I/O-Racks zu
erkennen und zu analysieren und das System kontinuierlich in
Echtzeit überwachen zu können. Ein wesentlicher Nachteil
gegenüber der Erfindung ist daran zu sehen, dass neben den
Übertragungspfaden auch alle Computer redundant ausgebildet
sind.
Aufgabe der Erfindung ist es somit, ein Redundanzkonzept
für eine Steuer- und Datenübertragungsanlage mit teilweise
redundant aufgebautem seriellen Bussystem bereitzustellen,
welches die vorstehend aufgeführten Nachteile nicht aufweist.
Dies wird mit der in Anspruch 1 definierten Erfindung
und den abhängigen Unteransprüchen überraschend einfach
gelöst. Hierbei wird eine Steuer- und Datenübertragungs
anlage mit E/A Geräten und teilweise redundant aufgebautem
seriellen Bussystem, mit wenigstens zwei Master-Steuereinheit
(Master) und entsprechender Anschaltbaugruppe zur Steuerung
des Bussystems und wenigstens einem Systemkoppler zum
Verbinden von jeweils einem redundanten und einem eine
Buslinie umfassenden, nicht redundanten Busabschnitt
bereitgestellt. Der Systemkoppler umfasst wenigstens zwei
erste Vorrichtungen zum Anschließen an einen redundanten
Busabschnitt, eine zweite Vorrichtung zum Anschließen an
einen nicht redundanten Busabschnitt, und eine Steuereinheit
für das Zusammenschalten des redundanten und des nicht
redundanten Busabschnitts, wobei in den ersten Vorrichtungen
und in der zweiten Vorrichtung jeweils die Schichten eins und
zwei des ISO-OSI-7-Schichten-Modells implementiert sind und
alle Vorrichtungen unabhängig voneinander arbeiten. Sind
mehrere E/A-Geräte in Reihe an den nicht redundanten
Busabschnitt angeschlossen, kann die intelligente
Steuereinheit des Systemkopplers bei einem Ausfall der
Mastersteuerung diesen nicht redundant ausgeführten, E/A
Geräte umfassenden, Busabschnitt - eine Art Funktionsinsel
innerhalb der Anlage -, an den der Systemkoppler
angeschlossen ist, als Submaster selbständig steuern.
Beispielsweise läßt sich somit bei einem Ausfall der
Mastersteuerung ein Notabfahrprogramm für die an den
Systemkoppler angeschlossenen E/A Geräte starten.
Damit ist eine Hardwareredundanz der Anbindung von E/A
Geräten an einen redundanten Busabschnitt mit wenigstens zwei
Buslinien bis zur Schicht 2 des OSI-Modells sichergestellt.
Ein Fernbuskabelbruch, aber auch ein Fehler im Übertragungs-
oder Buszugriffsprotokol beziehungsweise in den
Schnittstellendiensten können von der erfindungsgemäßen
Anlage abgefangen werden.
Die Steuereinheit des Systemkopplers kann erfindungsgemäß
derart ausgeführt sein, daß die Applikationen der Schicht 7
des ISO-OSI-7-Schichten-Modells, die den jeweiligen
Vorrichtungen zugeordnet sind, unabhängig voneinander auf
einem Prozessor oder sogar auf getrennten Prozessoren
ablaufen. Auf diese Weise wird eine komplette Redundanz über
sämtliche verwendeten Schichten des OSI-Modells in Bezug auf
die Anbindung des Systemkopplers an den redundanten mit
wenigstens zwei Buslinien und den nicht redundanten
Busabschnitt mit einer Buslinie bereitgestellt. Mit der
entsprechenden Intelligenz ausgestattet, kann die
Steuereinheit des Systemkopplers eine Buslinie des
angeschlossenen redundanten Busabschnitts als aktive Buslinie
auswählen und Daten von dieser aktiven Buslinie auf den
angeschlossenen nicht redundanten Bus übertragen,
beziehungsweise Daten von dem nicht redundanten Bus auf alle
Buslinien des redundanten Busabschnitts übertragen.
Der Systemkoppler kann erfindungsgemäß in einer Steuer-
und Datenübertragungsanlage dazu dienen, einen redundant
ausgeführten Fernbusabschnitt mit wenigstens zwei Buslinien
an einen nicht redundanten Busabschnitt anzuschließen, wobei
an dem nicht redundanten Busabschnitt wenigstens ein E/A
Gerät angeschlossen ist.
In der Master-Steuerung der Anlage ergibt sich bei der
Verwendung des Systemkopplers kein Unterschied zur
herkömmlichen Doppelverlegung der E/A Geräte, da im
erfindungsgemäßen Konzept einem physikalischen Busteilnehmer,
beispielsweise einem E/A Gerät, je nach Redundanzgrad
wenigstens zwei logische Busteilnehmer zugeordnet werden. Dem
Anwender werden etwaige Fehler einer Fernbuslinie gemeldet
und er kann individuell entscheiden, ob er die Prozeßführung
auf eine fehlerfreie andere Fernbuslinie umschaltet.
Standard-E/A Module können in der erfindungsgemäßen
Anlage verwendet werden.
Es besteht in der Anlage ferner die Möglichkeit an
besonders exponierten Stellen nicht nur die Buslinien sondern
auch die E/A Geräte redundant, d. h. wenigstens in zweifacher
Ausführung einzusetzen. In diesem Fall werden in dem
redundanten Busabschnitt einzelne E/A Geräte an die einzelnen
Buslinien angeschlossen um eine größtmögliche Sicherheit zu
gewährleisten.
Die Flexibilität des Systemkopplers erlaubt ferner das
Aufeinanderfolgen von redundanten und nicht redundanten
Busabschnitten und umgekehrt, da Systemkoppler in Reihe
geschaltet werden können.
Je nach Bedarf, beispielsweise in Abhängigkeit vom
Gefahrenpotential innerhalb der Busabschnitte, kann die
erfindungsgemäße Anlage somit flexibel mit redundanten und
nicht redundanten Busabschnitten ausgestattet und
gleichzeitig eine intelligente Steuerungsmöglichkeit für
Funktionsinseln innerhalb der Anlage bereitgestellt werden.
Der Systemkoppler kann vorteilhafterweise modulartig
aufgebaut sein. Die Module zeichnen sich durch eine
komfortable Handhabung, einen geringen Platzbedarf und durch
servicefreundliche steckbare Elektronik aus. Alle Anschlüsse
(redundanter Busabschnitt, Spannungsversorgung) können in
den Modulelektroniken eingebaut sein, so daß ein Modul
weiterarbeitet, obwohl es aus dem Grundklemmenblock
herausgezogen wird.
Im folgenden wird die Erfindung anhand beispielhafter
Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die anliegenden
Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipskizze einer beispielhaften
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Steuer- und
Datenübertragungsanlage mit E/A Geräten 6, redundant
beziehungsweise nicht redundant aufgebauten seriellen
Busabschnitten 3 bzw. 4, zwei Master-Steuereinheiten 1a bzw.
1b einschließlich der Anschaltbaugruppen 2a bzw. 2b zum
Steuern des Bussystems und zwei Systemkopplern 5 zum
Verbinden von jeweils einem redundanten und einem nicht
redundanten Busabschnitt.
Fig. 2 schematisch den Aufbau des Systemkopplers 5, der
eine erste Vorrichtungen 8 in zweifacher Ausführung zum
Anschließen an einen zweifach redundanten Busabschnitt 3
umfaßt, sowie eine zweite Vorrichtungen 9 zum Anschließen an
einen nicht redundanten Busabschnitt 4 und eine
Steuereinheit 10 zum Zusammenschalten der beiden
Busabschnitte umfaßt.
Fig. 3 schematisch zur Erläuterung des Datenflusses die
verschiedenen Schichten nach dem ISO-OSI-7-Schichten-Modell
in den Komponenten der auszugsweise dargestellten
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Steuer- und
Datenübertragungsanlage, wobei die Darstellung zwei
Mastersteuereinheiten 1a bzw. 1b mit zugeordneten
Anschaltbaugruppen 2a bzw. 2b, einen redundanten 3 und einen
nichtredundanten 4 Busabschnitt, einen Systemkoppler 5 und
ein E/A Gerät 6 umfaßt.
Fig. 4 eine Prinzipskizze einer beispielhaften
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Steuer- und
Datenübertragungsanlage ähnlich der in Fig. 1, wobei
zusätzlich durch Reihenschaltung von verschiedenen
Systemkopplern mehrere redundante und nichtredundante
Busabschnitte hintereinander geschaltet sind.
Im weiteren werden beispielhafte Ausführungsformen der
Erfindung mit zweifach verlegten Buslinien in redundanten
Busabschnitten für den seriellen Feldbus "Interbus" der
Firma Phoenix dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Prinzipskizze einer erfindungsgemäßen
Steuer- und Datenübertragungsanlage. Die über entsprechende
Anschaltbaugruppen 2a bzw. 2b an die Steuereinheiten 1a
bzw. 1b angeschlossenen beiden Fernbusse bilden zusammen den
redundant ausgeführten Busabschnitt 3 mit zweifach verlegter
Buslinie. Die zwei unabhängigen Fernbusstränge werden von
einem unabhängigen Steuersystem, bestehend aus den
Steuereinheiten 1a und 1b gesteuert. Die in geeigneter Weise
miteinander gekoppelten Steuereinheiten können
beispielsweise SPS- oder Rechneranlagen umfassen. Im
Normalfall ist eine der beiden Steuereinheiten
prozeßführend, in bestimmten Situationen und je nach
Anwendung können jedoch beide gleichzeitig prozeßführend
sein. An den redundanten Fernbus 3 sind zwei Systemkoppler 5
angeschlossen, die jeweils die Verbindung zu einem nicht
redundanten Busabschnitt 4 bereitstellen. In beiden Fällen
sind an den nichtredundanten Busabschnitt mehrere E/A Geräte
6 in Reihe angeschlossen, wodurch die Funktionsinseln A und
B festgelegt sind. Diese Busabschnitte werden auch als
unterlagerte Ringe oder Subbusse bezeichnet. Der
unterlagerte Ring ist wie vorstehend beschrieben nicht
redundant.
Beide Fernbusse verzweigen in eine Funktionsinsel C, in
der auch die E/A Geräte und entsprechende Anschlußeinheiten
7 redundant, d. h. doppelt ausgeführt sind. Innerhalb dieser
Funktionsinsel C wirken somit zwei E/A Geräte auf einen E/A
Punkt, so daß das jeweils aktive Ausgabegerät in geeigneter
Weise, beispielsweise durch die Master-Steuereinheiten,
ausgewählt werden muß.
Fig. 2 zeigt schematisch den Aufbau des
Systemkopplers 5, der eine erste Vorrichtungen in zweifacher
Ausführung (8, 8') zum Anschließen an einen zweifach
redundanten Busabschnitt 3 umfaßt, sowie eine zweite
Vorrichtungen 9 zum Anschließen an einen nicht redundanten
Busabschnitt 4 und eine Steuereinheit 10 zum Steuern der
Anbindung der beiden Busabschnitte aneinander umfaßt. In den
beiden ersten Vorrichtungen (8, 8') und in der zweiten
Vorrichtung 9 sind jeweils die Schichten eins und zwei des
ISO-OSI-7-Schichten-Modells unabhängig voneinander
implementiert. Die Übertragungs- und Buszugriffsprotokolle
beziehungsweise die Schnittstellendienste der drei
Busverbindungen werden somit vollkommen getrennt
abgearbeitet. Die Steuereinheit 10 des Systemkopplers umfaßt
einen Prozessor, auf dem den jeweiligen Vorrichtungen 8, 8'
und 9 zugeordnete Applikationen der Schicht 7 des ISO-OSI-7-
Schichten-Modells unabhängig voneinander ablaufen.
Fig. 3 zeigt schematisch zur Erläuterung des
Datenflusses die verschiedenen Schichten nach dem ISO-OSI-7-
Schichten-Modell in den Komponenten der auszugsweise
dargestellten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Steuer-
und Datenübertragungsanlage, wobei die Darstellung zwei
geeignet gekoppelte Mastersteuereinheiten 1a bzw. 1b mit
zugeordneten Anschaltbaugruppen 2a bzw. 2b, einen redundante
3 und einen nichtredundante 4 Busabschnitt, einen
Systemkoppler 5 und ein E/A Gerät 6 umfaßt.
Zuerst wird der Fall betrachtet, daß ein Prozeßdatum
eines E/A Gerätes 6 in dessen Applikationsschicht (Schicht
7) zur Master-Steuerung der Anlage übertragen wird. Dieses
durchläuft unter Berücksichtigung der entsprechenden
Übertragungs- und Buszugriffsprotokolle beziehungsweise der
Schnittstellendienste die dem E/A Gerät zugeordneten
Schichten 2 und 1 und gelangt dann über den nichtredundanten
Busabschnitt 4 in die der zweiten Vorrichtung 9 des
Systemkopplers entsprechende Schicht 1, wird weitergereicht
zur nachfolgenden Schicht 2 und gelangt letztlich in die
Applikationsschicht 7. Alle den zwei ersten Vorrichtungen 8,
8' und der zweiten Vorrichtung 9 zugeordneten Applikationen
laufen unabhängig auf einem Prozessor ab, können jedoch
Daten untereinander austauschen. Im vorliegenden Fall wird
das Prozeßdatum in die, den beiden ersten Vorrichtungen 8
und 8' entsprechenden Applikationsschichten (Schicht 7)
übertragen. Von dort gelangt das Prozeßdatum, unter
Berücksichtigung der entsprechenden Übertragungs- und
Buszugriffsprotokolle beziehungsweise der
Schnittstellendienste in die beiden Fernbuslinien und
letztlich in die beiden Master-Steuereinheiten 1a und 1b.
Wird andererseits von beiden Master-Steuereinheiten ein
Datum für das E/A Gerät 6 auf die zugeordnete Fernbuslinie
aufgelegt, so gelangt das Datum der Master-Steuereinheit 1a
in die der ersten Ausführung 8 der ersten Vorrichtung
entsprechende Applikationsschicht während das Datum der
Master-Steuereinheit 2a in die der zweiten Ausführung 8' der
ersten Vorrichtung entsprechende Applikationsschicht
gelangt. An dieser Stelle der Übertragung muß die
Steuereinheit 10 des Systemkopplers einen der beiden
Fernbusse auswählen und das Datum dieses Busses zur
Applikationsschicht, die der zweiten Vorrichtung 9
zugeordnet ist, weiterführen. In ähnlicher Weise wie
vorstehend beschrieben, gelangt das Datum der ausgewählten
Fernbuslinie in den nichtredundanten Busabschnitt 4 und von
dort in die dem E/A Gerät zugeordnete Applikationsschicht.
In einer Ausführungsform der Erfindung ist der
Systemkoppler 5 aus drei miteinander verbundenen Modulen 5-
1, 5-2, 5-3 (siehe Fig. 1) aufgebaut, die in einen
gemeinsamen Grundklemmenblock eingesteckt werden, wobei das
erste Modul 5-1 eine derartige erste Vorrichtung 8 zum
Anschließen an die erste Buslinie des redundanten
Busabschnitts umfaßt, das zweite Modul 5-2 eine derartige
erste Vorrichtung 8' zum Anschließen an die zweite Buslinie
des redundanten Busabschnitts umfaßt, und das dritte Modul
5-3 die zweite Vorrichtung 9 zum Anschließen an den nicht
redundanten Busabschnitt 4 und die Steuereinheit 10 zum
Zusammenschalten des redundanten und des nicht redundanten
Busabschnitts umfaßt. Die beiden ersten identischen Module
werden im folgenden als (intelligente) Busklemmen und das
dritte Modul als (intelligenter) Submaster bezeichnet. Die
Ankopplung der beiden Busklemmen 5-1 und 5-2 an den
Submaster 5-3 erfolgt über eine Backplaneplatine, die im
Klemmenblock der Module untergebracht ist. Damit werden die
Klemmenblöcke des Submasters und der beiden Busklemmen zu
einer physikalischen Einheit verbunden. Die Backplaneplatine
stellt das Kommunikationsmedium zwischen Busklemmen und dem
Submaster dar. Zusätzlich wird die Stromversorgung für den
Submaster von beiden Busklemmen entkoppelt zur Verfügung
gestellt. Alle drei Komponenten werden über hochpolige
Steckverbinder auf den Backplanebus aufgesteckt.
Alle Anschlüsse (redundanter Busabschnitt,
Spannungsversorgung) sind in den Modulelektroniken
eingebaut. Der Kern des intelligenten Submasters besteht aus
einem leistungsfähigen 68332-Mikroprozessor von Motorola.
Der Systemkoppler 5 tritt in dem redundanten Fernbus als
normaler Slaveteilnehmer auf.
Der Submaster 5-3 steuert nach einem Ausfall der
Mastersteuerung den Abschnitt des nicht redundant
ausgeführten Busses, d. h. den unterlagerten Bus bzw. Ring,
selbständig, beispielsweise den nicht redundant ausgeführten
Busabschnitt der Funktionsinsel A in Fig. 1 mit den
zugeordneten E/A Geräten. Zusätzlich zu den von der Firmware
geforderten Ressourcen enthält das System Ressourcen für
Anwendungen des Benutzers. Dieser Speicher kann
beispielsweise genutzt werden, um ein Notabfahrprogramm zu
hinterlegen (Stand-Alone Betrieb). Der unterlagerte Subbus
am Systemkoppler kann 4096 Ein- und Ausgänge selbständig
bedienen; auch nach dem Ausfall der beiden steuernden
Instanzen kann diese E/A Menge als Funktionsinsel bedient
werden. Es können zusätzlich intelligente Teilnehmer,
beispielsweise Frequenzumrichter im Subbus vorhanden sein.
Wenn ein Fehler auf dem prozeßführenden Fernbus
auftritt, so wird auf den anderen, den redundanten Fernbus
umgeschaltet. Der Master eines Fernbusstranges reagiert,
wenn eine Busklemme des Systemkopplers aus dem Klemmblock
herausgezogen, die Spannungsversorgung einer Busklemme
ausfällt und wenn ein Modulfehler des Submasters,
beispielsweise durch einen Hardwaredefekt, gemeldet wird.
Fällt die Spannung einer Busklemme auch nur kurzzeitig aus,
wird zunächst der Bus gestoppt. Der Master versucht dann,
auf den redundanten Fernbus umzuschalten. Ist der redundante
Fernbus auch nicht verfügbar, liegt ein Doppelfehler vor,
der durch das Abfahrprogramm des Submasters abgefangen wird.
Ist der redundante Bus verfügbar, wird auf diesem der Prozeß
bedient, nach der Reparatur des fehlerhaften Busses kann
dieser wieder zum prozeßführenden Bus gemacht werden oder
als redundanter Bus zur Verfügung stehen.
Wird eine Busklemme des prozeßführenden Busses aus dem
Grundklemmenblock gezogen, läuft der Bus weiter, da die
Busklemme weiterhin mit Energie versorgt wird. Der Master
des betroffenen Fernbussystems erhält eine Fehlermeldung und
prüft, ob der redundante Fernbus fehlerfrei verfügbar ist.
Ist dies der Fall, wird auf den redundanten Fernbus
umgeschaltet, indem die Datenübertragung auf dem
fehlerbehafteten Bus unterbrochen wird. Danach wird das
betroffene Bussystem sofort wieder gestartet, unabhängig
davon, ob die Busklemme wieder eingesteckt wurde oder nicht.
Damit steht das bisher prozeßführende System als redundantes
System zur Verfügung; es wird jedoch ständig eine
Fehlermeldung gesendet, bis die Busklemme wieder eingesteckt
wird.
Fällt der Submaster aus, wird an beide Fernbusse eine
Fehlermeldung gesendet. Wenn beide Master gleichzeitig einen
Modulfehler feststellen, so wird der prozeßführende Master
versuchen, auf das redundante System umzuschalten. Da das
redundante System aber auch nicht fehlerfrei ist, wird nicht
umgeschaltet und der prozeßführende Master erkennt, daß ein
Subsystem ausgefallen ist. Wenn die Fehler nicht
gleichzeitig bei beiden Mastern ankommen, so wird u. U. auf
das redundante System mittels Unterbrechung der
Datenübertragung umgeschaltet. Das ehemals prozeßführende
System wird dann sofort wieder gestartet und steht als
redundantes System zur Verfügung.
Der Submaster 5-3 kann durch zwei Ereignisse zum
Umschalten auf eine der beiden Fernbuslinien gebracht
werden; zum einen durch einen Interrupt (IRQ) von einer
Busklemme ausgelöst durch eine Unterbrechung der
Datenübertragung und zum anderen durch Erfüllung einer
Statistikbedingung (überwacht durch speziellen FW-
Algorithmus).
Sollte der Submaster aus dem Grundklemmenblock
herausgezogen werden, so stoppt der Subbus und alle
Teilnehmer schalten ihre Ausgänge in einen definierten
Zustand. Wenn eine der vorstehend beschriebenen Busklemmen
gezogen war bzw. deren Spannung ausgefallen war, so prüft
der Submaster nach einem erneuten Einstecken der Busklemme
bzw. nach Spannungswiederkehr und Erhalt eines IRQ von der
Busklemme durch das Auslesen von Registern in der ersten
Vorrichtung (beispielsweise 8), ob die Busklemme wieder
verfügbar ist. Wenn die Busklemme nicht zur Verfügung steht,
wird auf die Busklemme der anderen Fernbuslinie
umgeschaltet. Wenn der Master dieser anderen Fernbuslinie
auch irgendeinen Fehler vorliegen hat, kann diese
Fernbuslinie nicht zum prozeßführenden Bus werden. Wenn die
andere Fernbuslinie jedoch zum prozeßführenden Bus wird,
kann der Submaster diesen Bus als prozeßführenden Bus
bedienen. Wenn beide Busklemmen ausfallen, wird sofort auf
den Stand-Alone Betrieb umgeschaltet.
Fig. 4 zeigt eine Prinzipskizze einer anderen
beispielhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Steuer-
und Datenübertragungsanlage ähnlich der in Fig. 1, wobei
zusätzlich durch Reihenschaltung von verschiedenen
Systemkopplern 5 mehrere redundante und nichtredundante
Busabschnitte (3 bzw. 4) hintereinander geschaltet sind.
Claims (8)
1. Steuer- und Datenübertragungsanlage mit E/A Geräten (6)
und teilweise redundant aufgebautem seriellen Bussystem,
wobei redundante Busabschnitte (3) als wenigstens zweifach verlegte Buslinien ausgeführt sind, mit wenigstens zwei Master-Steuereinheiten (1a, 1b) mit jeweils einer Anschaltbaugruppe (2a, 2b) zur Steuerung des Bussystems, wobei jede Master-Steuereinheit (1a, 1b) mit einer separaten Buslinie des redundanten Busabschnitts (3) verbunden ist, und wenigstens einem Systemkoppler (5) zum Verbinden von jeweils einem redundanten (3) und einem eine Buslinie umfassenden nicht redundanten (4) Busabschnitt, an den wenigstens ein E/A-Gerät (6) angeschlossen ist,
wobei der Systemkoppler wenigstens zwei erste Vorrichtungen (8, 8') zum Anschließen an den redundanten Busabschnitt,
eine zweite Vorrichtung (9) zum Anschließen an den nicht redundanten Busabschnitt, und
eine Steuereinheit (10) für das Zusammenschalten des redundanten und des nicht redundanten Busabschnitts umfaßt, wobei die Steuereinheit (10) des Systemkopplers (5) bei einem Ausfall der Mastersteuerung den angeschlossenen, nicht redundant ausgeführten Busabschnitt selbständig steuern kann, und
wobei in den ersten Vorrichtungen (8, 8') und in der zweiten Vorrichtung (9) jeweils die Schichten eins und zwei des ISO-OSI-7-Schichten-Modells implementiert sind und alle Vorrichtungen (8, 8', 9) unabhängig voneinander arbeiten.
wobei redundante Busabschnitte (3) als wenigstens zweifach verlegte Buslinien ausgeführt sind, mit wenigstens zwei Master-Steuereinheiten (1a, 1b) mit jeweils einer Anschaltbaugruppe (2a, 2b) zur Steuerung des Bussystems, wobei jede Master-Steuereinheit (1a, 1b) mit einer separaten Buslinie des redundanten Busabschnitts (3) verbunden ist, und wenigstens einem Systemkoppler (5) zum Verbinden von jeweils einem redundanten (3) und einem eine Buslinie umfassenden nicht redundanten (4) Busabschnitt, an den wenigstens ein E/A-Gerät (6) angeschlossen ist,
wobei der Systemkoppler wenigstens zwei erste Vorrichtungen (8, 8') zum Anschließen an den redundanten Busabschnitt,
eine zweite Vorrichtung (9) zum Anschließen an den nicht redundanten Busabschnitt, und
eine Steuereinheit (10) für das Zusammenschalten des redundanten und des nicht redundanten Busabschnitts umfaßt, wobei die Steuereinheit (10) des Systemkopplers (5) bei einem Ausfall der Mastersteuerung den angeschlossenen, nicht redundant ausgeführten Busabschnitt selbständig steuern kann, und
wobei in den ersten Vorrichtungen (8, 8') und in der zweiten Vorrichtung (9) jeweils die Schichten eins und zwei des ISO-OSI-7-Schichten-Modells implementiert sind und alle Vorrichtungen (8, 8', 9) unabhängig voneinander arbeiten.
2. Anlage nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinheit (10) des Systemkopplers einen
Prozessor umfaßt, auf dem den jeweiligen Vorrichtungen
(8, 8', 9) zugeordnete Applikationen der Schicht 7 des
ISO-OSI-7-Schichten-Modells unabhängig voneinander
ablaufen.
3. Anlage nach Anspruch 2
dadurch gekennzeichnet,
daß die Applikation der Schicht 7 des ISO-OSI-7-
Schichten-Modells einer jeden zugeordneten Vorrichtung
(8, 8', 9) im Systemkoppler (5) auf einem eigenen
Prozessor abläuft.
4. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinheit (10) des Systemkopplers (5) eine Buslinie des angeschlossenen redundanten Bussabschnitts (3) als aktive Buslinie auswählt und Daten von dieser aktiven Buslinie auf den angeschlossenen nicht redundanten Bus (4) überträgt,
und daß die Steuereinheit des Systemkopplers Daten von dem angeschlossenen nicht redundanten Bus auf die Buslinien des angeschlossenen redundanten Busabschnitts überträgt.
daß die Steuereinheit (10) des Systemkopplers (5) eine Buslinie des angeschlossenen redundanten Bussabschnitts (3) als aktive Buslinie auswählt und Daten von dieser aktiven Buslinie auf den angeschlossenen nicht redundanten Bus (4) überträgt,
und daß die Steuereinheit des Systemkopplers Daten von dem angeschlossenen nicht redundanten Bus auf die Buslinien des angeschlossenen redundanten Busabschnitts überträgt.
5. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Fernbusabschnitt des seriellen
Bussystems mit wenigstens zwei Buslinien redundant
ausgeführt ist und über einen Systemkoppler (5) an einen
nicht redundanten Busabschnitt (4) angeschlossen ist,
wobei an den nicht redundanten Busabschnitt wenigstens
ein E/A Gerät (6) angeschlossen ist.
6. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Fernbusabschnitt des seriellen
Bussystems bezüglich der Buslinie und der E/A Geräte (6)
redundant ausgeführt sind, so daß an jede Buslinie
innerhalb des redundanten Fernbusabschnittes die gleiche
Anzahl von E/A Geräten angeschlossen ist.
7. Anlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Systemkoppler (5) bei zweifach verlegten
Buslinien in den redundanten Busabschnitten aus drei
miteinander verbundenen Modulen aufgebaut ist, wobei das
erste Modul eine erste Vorrichtung (8) zum Anschließen
an eine erste Buslinie des redundanten Busabschnitts
umfaßt, das zweite Modul eine weitere erste Vorrichtung
(8') zum Anschließen an eine zweite Buslinie des
redundanten Busabschnitts umfaßt, und das dritte Modul
die zweite Vorrichtung (9) zum Anschließen an den nicht
redundanten Bussabschnitts (4) und die Steuereinheit
(10) zum Zusammenschalten des redundanten und des nicht
redundanten Busabschnitts umfaßt.
8. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß redundante (3) und nicht redundante (4)
Busabschnitte mittels Systemkoppler (5) in Reihe
geschaltet sind.
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