DE19619609A1 - Vorrichtung zur Unterbrechung des Kraftflusses zwischen Motor und Antriebsrad eines Kraftfahrzeuges beim Bremsen - Google Patents

Description

Bei herkömmlichen Kraftfahrzeugen arbeitet der Motor beim schnellen Abbremsen der Antriebsräder gegen die Bremse, falls nicht durch Betätigen der Kupplung der Kraftfluß zwischen Motor und Antriebsrad unterbrochen wird. Damit muß die Bremse neben der kinetischen Gesamtenergie des Kraftfahrzeuges auch die kinetische Energie der sich bewegenden Teile des Motors in Wärmeenergie umwandeln. Damit ist ein erhöhter Verschleiß der Bremsanlage verbunden. Das bedeutet jedoch auch, daß z. B. im Sporteinsatz, wo das Abbremsen der Antriebsräder bis zum Stillstand notwendig ist, der Fahrer immer den Kraftfluß Motor-Antriebsrad durch Betätigen der Kupplung unterbrechen muß. Wird dies unterlassen, wird einerseits die Bremsanlage unnötig wärmebelastet bzw. besteht die Gefahr, daß der Motor unter die Leerlauf­ drehzahl abgebremst wird und abstirbt.

So montiert z. B. HONDA an Enduromotorrädern extra ein Dekompressionsventil im Zylinderkopf, um das Wiederanspringen von ausgebremsten Motoren durch die kine­ tische Energie des rollenden Motorrades zu erleichtern. Außerdem ist gerade in Ge­ ländesportveranstaltungen die körperliche Beanspruchung der Fahrer sehr hoch, das ständige Betätigen der Kupplung bei jedem Bremsvorgang erhöht diese Belastung zusätzlich.

Diese Nachteile sollen mit der Erfindung beseitigt werden.

Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung, die beim Abbremsen eines Kraftfahr­ zeuges den Kraftfluß zwischen Motor und Antriebsrad unterbricht.

Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, das zwischen die Bremsung auslösen­ den Elementen, z. B. einem Bremshebel, und einem Element, das eine zwischen Mo­ tor und Antriebsrad befindliche Kupplung trennen kann, eine Verbindung derart be­ steht, daß beim Auslösen eines Bremsvorganges auch eine Trennung der Kupplung erfolgt. Diese Kupplung sollte vorzugsweise die bereits im Fahrzeug vorhandene Kupplung sein. Die Verbindung kann ein einfacher Bowdenzug sein, aber auch auf elektrischem, hydraulischem oder einem anderem Wirkprinzip beruhen, das der Stand der Technik bereithält.

Innerhalb dieser Verbindung kann auch eine Vorrichtung angebracht sein, die in Ab­ hängigkeit von Motorparametern, z. B. der Drehzahl, des Unterdruckes im Ansaug- oder Auslaßtrakt oder anderen, die momentane Leistungsabgabe beschreibenden Größen, die Kupplung wieder schließt und somit trotz gezogener Bremse eine Kraftübertragung zwischen Motor und Antriebsrad ermöglicht. Damit arbeitet der Mo­ tor gegen die Bremse und wirkt beim Lösen der Bremse sofort mit Leistungsentfal­ tung auf das Antriebsrad. Gerade im Sporteinsatz wird damit eine sofortige Änderung des Beschleunigungszustandes des Fahrzeuges erreicht.

Die Erfindung wird nachstehend an Hand zweier Ausführungsbeispiele näher erläu­ tert.

Die dazu gehörigen Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 Hinterradbremsanlage eines Motorrades,

Fig. 2 Hinterradbremsanlage eines Motorrades mit Zusatzelement.

In Fig. 1 ist die Hinterradbremsanlage eines Motorrades zu sehen. Über den Fuß­ bremshebel 1 wird ein Teil der Kraft F auf den Kolben 2 des Hauptbremszylinders 3 übertragen. Der dort entstehende Druck wird über die Leitung 4 in den Radbremszy­ linder 5 übertragen, führt dort zum Andrücken der Bremssteine an die Bremsschei­ be 6 und bewirkt somit das Abbremsen des Rades 7. Gleichzeitig wird über einen zweiten Hydraulikzylinder 8 der andere Teil der Kraft F ebenfalls in einen Druck ge­ wandelt und über die Leitung 9 auf den Zylinder 10 übertragen, der über den Kol­ ben 11 auf den Kupplungsausrückhebel 12 eine Kraft ausübt und dadurch die Kupp­ lung trennt, d. h. es erfolgt eine Kraftflußunterbrechung zwischen Motor und Antriebs­ rad.

Fig. 2 zeigt eine Ausführungsvariante, in der die Elemente 8, 9, 10 und 11 aus Fig. 1 durch einen Bowdenzug 13 ersetzt wurden. Zusätzlich ist im Bowdenzug 13 ein Ele­ ment 14 enthalten, das mit dem Ansaugkanal 15 zwischen Vergaser 16 und Zylin­ der 17 eines Motors 18 über die Leitung 19 verbunden ist. Infolge der sich beim Gas­ geben ändernden Druckverhältnisse im Ansaugtrakt des Motors wird eine Verlän­ gerung des Bowdenzuges 13 bewirkt. Dadurch stellt die Kupplung wieder den Kraft­ schluß zwischen Motor und Antriebsrad her und somit arbeitet bereits vor dem Lösen der Bremse infolge Gasgebens der Motor mit erhöhter Leistung gegen die Bremse. Dadurch wird ein rascheres Verändern des Fahrzeuggeschwindigkeitszustandes nach dem Lösen der Bremse erreicht.

Claims (7)

1. Vorrichtung an Kraftfahrzeugen, die eine zwischen Motor und Antriebsrad befindli­ che Kupplung besitzen, gekennzeichnet dadurch, daß zwischen dem Bremshebel oder zur Bremsanlage gehörenden Teilen und dem die Kupplung betätigendem Or­ gan Elemente angebracht sind, die beim Betätigen der Bremse des Antriebsrades die Kupplung trennen und damit den Kraftfluß zwischen Motor und diesem Antriebs­ rad unterbrechen.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß Zusatzvorrichtungen eine Abhängigkeit der Kraftflußunterbrechung zur Motordrehzahl bzw. Motorleistung herstellen.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet dadurch, daß die Zusatzeinrichtun­ gen ihrem Wirkprinzip nach mechanisch, elektrisch, magnetisch, hydraulisch oder pneumatisch sein können.

4. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet dadurch, daß die Zusatzeinrichtung vom Druck im Ansaug- bzw. Auslaßtrakt gesteuert wird.

5. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet dadurch, daß die Zusatzeinrichtung über die von der Drehzahl und bzw. oder Leistung des Motors beeinflußte Wirkme­ chanismen oder Sensoren gesteuert wird.

6. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet dadurch, daß die Zusatzeinrichtung von Sensoren angesteuert wird, die die Bremsstärke und bzw. oder die Bremsbetäti­ gungsgeschwindigkeit detektieren.

7. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet dadurch, daß die Zusatzeinrichtung von Sensoren angesteuert wird, die die Verzögerung des Kraftfahrzeuges erfassen.