DE19613552A1 - Verfahren zur Herstellung mit integrierter Fraktionierung und Reinigung von aromatischen Polyamingemischen und deren Verwendung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung mit integrierter Fraktionierung und Reinigung von aromatischen Polyamingemischen und deren VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung mit integrierter Frak
tionierung und Reinigung von aromatischen Polyamingemischen und de
ren Verwendung.
Die Herstellung von aromatischen Polyaminen und Polyamingemischen,
insbesondere der Diphenylmethanreihe, wird in zahlreichen Patentmel
dungen und Patenten beschrieben, ebenso die Verwendung dieser Pro
dukte. Herausragende Bedeutung kommt dabei der Verwendung dieser
Produkte als Rohstoffe für die Herstellung von Isocyanaten zu, in der Re
gel durch Umsetzung der Polyamingemische mit Phosgen nach den all
gemein üblichen und bekannten Methoden.
Die dabei resultierenden Isocyanate bzw. Isocyanatgemische fallen in
vielen Fällen aber nicht in der Form und Zusammensetzung an, wie sie
auf der Isocyanatstufe bevorzugt weiterverwendet werden, sondern müs
sen zuvor durch teilweise aufwendige Aufarbeitungs- und Trennverfahren
in die verwendungsgerechte Form übergeführt werden. Geeignete Poly
aminvorstufen, die weniger aufwendig in die Isocyanatverwendungsfor
men gebracht werden können, sind in vielen Fällen verfahrenstechnisch
schwierig oder gar nicht oder wirtschaftlich unattraktiv herzustellen.
Beispielhaft ist die Gewinnung des für die Herstellung hochwertiger Poly
urethanwerkstoffe wichtigen 4,4′-Diisocyanato-diphenylmethans, dessen
Aminvorstufe in der Regel aus Anilin und Formaldehyd nur gemeinsam
mit Isomeren, insbesondere dem 2,4′-Isomeren, und höherfunktionellen
Polyaminen gewonnen werden kann. Diese Bestandteile sind zwar die
Grundlage für ebenfalls begehrte Isocyanate, doch ist die Auftrennung
der Rohisocyanate in die für die Weiterverwendung geeigneten Isocya
nate bzw. Isocyanatgemische nicht einfach.
In der Regel werden zunächst ein Teil der Zweikernverbindungen von
dem Rest abgetrennt. Anschließend wird aus der Zweikernfraktion in ei
nem viele Trennstufen erfordernden zweiten Destillationsschritt das
4,4′-Diisocyanato-diphenylmethan von den anderen Isomeren befreit.
Auch das 2,4′-Isomere in angereicherter Form hat in neuerer Zeit zuneh
mende Bedeutung als Polyurethanrohstoff erlangt, und kann nur mit be
trächtlichem destillativen Aufwand gegenüber dem 4,4′-Isomeren ange
reichert und von dem gegebenenfalls vorhandenen 2,2′-Isomeren befreit
werden.
Isomerentrennverfahren oder Anreicherungsverfahren innerhalb der
Fraktion der höherkernigen Homologen bzw. der höherfunktionellen Be
standteile der Amine wie auch der Isocyanate der Diphenylmethanreihe
sind praktisch nicht bekannt.
Zunehmendes Interesse findet auch das 4,4,-Diamino-diphenylmethan
als Rohstoff für das Di-(4-isocyanatocyclohexyl)-methan, die kernhy
drierte Form des 4,4,-Diisocyanato-diphenylmethans, wobei die Bereit
stellung geeigneter aromatischer Polyamingemische für die Hydrierstufe
mit einem möglichst hohen Gehalt an 4,4,-Diamino-diphenylmethan bei
gleichzeitig einem möglichst geringen Anteil an 2,4,-Diamino-diphenyl
methan sehr aufwendig ist.
Es ist bekannt, daß Amine durch partielle Überführung in ihre Salze in
bestimmten Fällen getrennt werden können, wobei u. a. die unterschied
lichen Basenstärken genutzt werden. Dabei handelt es sich in der Regel
um Monoamine mit stark unterschiedlichen Basenstärken.
Auch für aromatische Polyamingemische, insbesondere der Diphenylme
thanreihe, sind solche Disproportionierungseffekte in zweiphasigen Sy
stemen bereits beschrieben (DE-A 22 38 379, DE-A 25 28 694).
Die Effekte sind infolge der in einem solchen Gemisch vorhandenen
zahlreichen Komponenten, deren Aminogruppen sich vom Typ her -
praktisch alle sind Arylaminogruppen - kaum unterscheiden, nicht beson
ders groß und ausgeprägt, um für eine direkte Nutzung mit einfachen
Mitteln interessant zu sein.
Aufgabe war es daher, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, das es
gestattet, Polyamingemische in reinerer, neuartiger Zusammensetzung
wirtschaftlich und produktschonend gezielt herzustellen.
Diese Aufgabe konnte durch das erfindungsgemäße Verfahren, welches
aufgrund der erfindungsgemäßen Ausführung in Kombination mit der
Herstellung überraschend hohe Trennleistung bei der Fraktionierung von
aromatischen Polyamingemischen, insbesondere der Diphenyl
methanreihe, erzielt, und dabei in der Wirkung weit über die bekannten
Effekte des Standes der Technik hinausgeht, gelöst werden.
Bei der erfindungsgemäßen in das Herstellungsverfahren integrierten
Fraktionierung von aromatischen Polyamingemischen werden im Aufar
beitungsteil des Verfahrens Verfahrensprodukte isoliert und gewonnen,
deren Zusammensetzung verschieden ist von der Zusammensetzung der
im Reaktionsteil des Verfahrens gebildeten primären Reaktionsprodukte.
Bei diesen abgeleiteten Polyamingemischen kann es sich um solche
handeln, die auf bekannten Synthesewegen nur sehr aufwendig zugäng
lich sind. Dabei kann es sich auch um Polyamingemische handeln, die
für eine vereinfachte Herstellung der Isocyanate besser geeignet sind,
als die bekannten und technisch gut herzustellenden Polyamingemische,
indem sie z. B. auf der Isocyanatstufe schwierig durchzuführende Isome
rentrennungen auf der Aminstufe vorwegnehmen. Solche Gemische
können auch völlig neuartige, weil nach dem Stand der Technik nicht
darstellbare Polyamingemische sein, die zu völlig neuartigen Isocyanaten
führen.
Ebenso kann das erfindungsgemäße Verfahren dazu genutzt werden,
synthesebedingte und im Endprodukt unerwünschte Neben- und Zwi
schenprodukte, mitzufraktionieren und in einer Produktfraktion ab- und
in einer anderen entsprechend anzureichern, gegebenenfalls in einer ei
genen Fraktion auszuschleusen.
Es handelt sich bei der vorliegenden Erfindung um ein breit anwendbares
Verfahren, mit welchem die Aufgabe der Herstellung, Fraktionierung und
Reinigung von aromatischen Di- und Polyamingemischen, insbesondere
der Diphenylmethanreihe, gelöst werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung mit integrier
ter Fraktionierung und/oder Reinigung von aromatischen Polyamingemi
schen durch Umsetzung von Ausgangsarylamin oder Ausgangsaryl
amingemischen mit Carbonylverbindungen, insbesondere Formaldehyd,
in Gegenwart von sauren Katalysatoren und in Gegenwart von Wasser
zumindest im letzten Teil der Umlagerungsreaktion und gegebenenfalls
unter Vorschaltung einer separaten "Aminalstufe" zur Bildung von N,N′-disubstituierten
Kondensationsprodukten in Abwesenheit saurer Kataly
satoren und gegebenenfalls in Gegenwart von hydrophobem Lösungsmit
tel in einer oder mehreren Stufen des Reaktionsgeschehens, welches
dadurch gekennzeichnet ist, daß man
- a) das ausreagierte Reaktionsgemisch (01)
- b) gegebenenfalls nach Zugabe von Ausgangsarylamin und/oder Was ser und/oder einer starken Säure in Form ihrer Ammoniumsalze von Ausgangsarylamin und gegebenenfalls Polyamin, die vorzugsweise in der Form der recyclisierten wäßrigen Phase (04) und/oder (05), und/oder (07) eingesetzt wird, und
- c) gegebenenfalls nach Zugabe von hydrophobem Lösungsmittel, wel ches Ausgangsarylamin und/oder Polyamine enthalten kann,
- d)gegebenenfalls über eine vorgeschaltete Verfahrensstufe (C-1) un ter Abtrennung einer gegebenenfalls vorhandenen organischen Phase
- e) in eine mehrstufig arbeitende Extraktionsstufe (C-2) leitet, in wel cher nach dem Prinzip der Gegenstromextraktion die Extraktion mit tels einer organischen Phase erfolgt, enthaltend hydrophobes Lö sungsmittel, Ausgangsarylamin und gegebenenfalls geringe Mengen an Polyamin und die resultierende von Polyamin weitgehend befreite wäßrige Phase (04)
- f) gegebenenfalls zumindest teilweise über eine Wasserverdamp fungsstufe (C-4) unter destillativen Entzug von Wasser,
- g) gegebenenfalls zumindest teilweise über eine nachgeschaltete Ex traktionsstufe (C-3) unter Entzug von Amin und Erhöhung des Pro tonierungsgrades,
- h) zumindest teilweise über eine weitere nachgeschaltete Extraktions stufe (C-5) einer polyaminhaltigen organischen Phase (29), gebildet aus einer Teilmenge der organischen Phase (11) und/oder gebildet aus zumindest einer Teilmenge der gegebenenfalls über die Vor stufe (D-1) geführten organischen Phase (14) entgegenführt, und die dabei resultierende mit Polyamin angereicherte wäßrige Phase (30) und den gegebenenfalls nicht über die Stufe (C-5) geführten Teil der wäßrigen Phase(n) zumindest teilweise in den Reaktions prozeß zurückführt, und einen gegebenenfalls nicht in den Prozeß zurückgeführten Teil von (04) und/oder von (07) gemäß b) verwen det, und
- i) die in der Extraktionsstufe (C-5) resultierende an Polyamin verarmte organische Phase (31) in den Reaktionsprozeß zurückführt und/oder gemäß c) verwendet und/oder gemäß e) als Teil der zur Extraktion eingesetzten organischen Phase (03) in Stufe (C-2) verwendet, und
- k) die in der Extraktionsstufe (C-2) resultierende organische Phase (09) und die gegebenenfalls in der vorgeschalteten Verfahrensstufe (C-1) abgetrennte organische Phase (10) zumindest teilweise in ei ner weiteren mehrstufig arbeitenden Extraktionsstufe (D-2) einer wäßrigen Phase (12), enthaltend Wasser, eine starke Säure in Form ihrer Ammoniumsalze, Ausgangsarylamin und gegebenenfalls Po lyamin, entgegenführt, die mengenmäßig so bemessen und in ihrer Zusammensetzung so eingestellt ist, daß die in der zugeführten or ganischen Phase (11) und die gegebenenfalls in der zugeführten wäßrigen Phase (12) enthaltenen Polyamine in einem weiten Be reich auf die resultierende organische Phase (14) und die resultie rende wäßrige Phase (13) in kontrollierter Weise mengenmäßig ver teilt und die unterschiedliche Zusammensetzung der dabei resultie renden Polyaminfraktionen eingestellt wird, und die resultierende organische Phase (14)
- l) gegebenenfalls nach Abtrennung einer Teilmenge und deren Rück führung direkt oder vorzugsweise über eine vorgeschaltete Extrak tionsstufe (D-1)
- m) über eine Wasch- und/oder Neutralisationsstufe in einer vorzugs weise mehrstufig arbeitenden Destillationsstufe (E-3), (E-4) in eine wenigstens erste Destillatfraktion (15), enthaltend hydrophobes Lö sungsmittel und gegebenenfalls Ausgangsarylamin, gegebenenfalls eine zweite Destillatfraktion (16), enthaltend Ausgangsarylamin und gegebenenfalls hydrophobes Lösungsmittel, und in einen Destilla tionsrückstand (17), bestehend im wesentlichen aus einer ersten Polyaminfraktion, auftrennt und die die Extraktionsstufe (D-2) ver lassende wäßrige Phase (13)
- n) gegebenenfalls zumindest teilweise über eine zwischengeschaltete Extraktionsstufe (D-3)
- o) in eine weitere Extraktionsstufe (D-4) leitet, in welcher im Gegen strom die Extraktion der zugeführten wäßrigen Phase erfolgt mittels einer organischen Phase (18), enthaltend hydrophobes Lösungsmit tel und Ausgangsarylamin unter weitgehender Überführung der ent haltenen Polyamine in die resultierende organischen Phase (19) und die resultierende weitgehend von Polyamin befreite wäßrige Phase
- p) gegebenenfalls zumindest teilweise über eine nachgeschaltete Ex traktionsstufe unter Entzug von Amin und Erhöhung des Protonie rungsgrades,
- q) gegebenenfalls zumindest teilweise über eine Wasserverdamp fungsstufe unter destillativem Entzug von Wasser
- r) gegebenenfalls zumindest teilweise über eine vorgeschaltete Ex traktionsstufe (D-1)
- s) in die Extraktionsstufe (D-2) zurückführt und die in (D-4) resultie rende organische Phase (19) zumindest teilweise über eine Wasch- und/oder Neutralisationsstufe in einer gegebenenfalls mehrstufig ar beitenden Destillationsstufe (F-3) in zumindest eine Destillatfraktion (21) enthaltend hydrophobes Lösungsmittel und Ausgangsarylamin, und in einen Destillationsrückstand (20), bestehend im wesentli chem aus einer zweiten Polyaminfraktion, auftrennt.
Bevorzugt wird das Verfahren so durchgeführt, daß man
- f) der in der Extraktionsstufe (C-2) anfallenden an Polyamin verarmten wäßrigen Phase (04) und/oder der in der Extraktionsstufe (C-3) an fallenden an Arylamin verarmten wäßrigen Phase (07) zumindest teilweise vor ihrer Weiterverwendung destillativ einen Teil des Wassers entzieht und eine Wassermenge, die dem bei der Konden sationsreaktion gebildeten Wasser und dem gegebenenfalls mit den Ausgangsverbindungen, insbesondere der Carbonylverbindung eingebrachten Wassermenge entspricht, sofern sie nicht auf ande ren Wege abgeführt wird, als Abwasser ausschleust und eine dar überhinaus abdestillierte Wassermenge dem wäßrigen Kreislauf an geeigneter Stelle, spätestens jedoch vor Eintritt der wäßrigen Phase in die Extraktionsstufe (C-2), gegebenenfalls nach Durchlaufen der Waschstufen (E-1) und/oder (F-1) wieder zusetzt,
Bevorzugt wird das Verfahren auch so durchgeführt, daß man
- g) die in der Extraktionsstufe (C-2) resultierende weitgehend von Po lyamin befreite wäßrige Phase (04) zumindest teilweise in einer nachgeschalteten Extraktionsstufe (C-3) einer organischen Phase (06) enthaltend hydrophobes Lösungsmittel und gegebenenfalls Ausgangsarylamin entgegenführt, wobei der Amingehalt stets klei ner ist als bei der in der Extraktionsstufe (C-2) eingesetzten organi schen Phase (03), und die resultierende, einen geringeren Aminge halt (= höheren Protonierungsgrad) als die eingesetzte wäßrige Phase aufweisende wäßrige Phase (07) zumindest teilweise der nachgeschalteten Extraktionsstufe (C-5) zuführt, gegebenenfalls über eine Wasserverdampfungsstufe (C-4).
Das erfindungsgemäße Verfahren wird besonders bevorzugt so durchge
führt, daß man
- n) die in der Extraktionsstufe (D-2) anfallende wäßrige Phase (13) zu mindest teilweise in einer zwischengeschalteten Extraktionsstufe (D-3) einer organischen Phase (23), enthaltend hydrophobes Lösungs mittel, Ausgangsarylamin und gegebenenfalls Polyamin, letzteres vorzugsweise von der Art des zweiten Teilproduktes (20) und vor zugsweise in die organische Phase (23) eingebracht als Teilstrom der in der Verfahrensstufe (D-4) resultierenden organischen Phase (19), entgegenführt und die in der Verfahrensstufe (D-3) resultie rende organische Phase (25) der der Verfahrensstufe (D-2) zuge führten organischen Phase zuschlägt, und die resultierende wäßrige Phase (24) der nachfolgenden Extraktionsstufe (D-4) zuführt.
Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, wird
dadurch erreicht, daß man
- l) eine Teilmenge der die Extraktionsstufe (D-2) verlassenden organi schen Phase abtrennt und in den Reaktionsprozeß zurückführt und/oder gemäß c) verwendet.
Eine verbesserte und daher bevorzugte Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Verfahrens, wird dadurch erreicht, daß man
- l) eine Teilmenge (26) der die Extraktionsstufe (D-2) verlassenden or ganischen Phase (14) abtrennt und gemäß r) in einer vorgeschalte ten, vorzugsweise mehrstufig arbeitenden Extraktionsstufe (D-1) ei ner Teilmenge, vorzugsweise der Gesamtmenge der zur Wiederver wendung in (D-2) zur Verfügung stehenden wäßrigen Phase(n) ent gegenführt, wobei die eingesetzte organische Phase (26) so be messen ist, daß das in ihr enthaltene Polyamin von der zur Verfü gung stehenden eingesetzten wäßrigen Phase weitgehend aufge nommen wird, und die resultierende wäßrige Phase (27) der Extrak tionsstufe (D-2) zugeführt und die resultierende an Polyamin ver armte organische Phase (28) in den Reaktionsablauf zurückgeführt und/oder gemäß c) und/oder als Teil des Extraktionsmittel gemäß e) verwendet.
Die derart behandelten Polyamingemische, also die mit dem erfindungs
gemäßen Verfahren erzeugten Fraktionen, werden zur Herstellung der
entsprechenden aromatischen Polyisocyanatgemische und zur Herstel
lung von Polyurethankunststoffen verwendet.
Außerdem können die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeug
ten Fraktionen zur Herstellung entsprechender kernhydrierter Polyamine
oder als Vernetzer und als Epoxidhärter verwendet werden.
Die aus den fraktionierten Polyamingemischen hergestellten entspre
chenden Polyisocyanate werden bevorzugt zur Herstellung von PU-Schaumstoffen
eingesetzt oder als Lackrohstoffe verwendet, insbeson
dere die kernhydrierten Polyisocyanate.
Beispiele von Polyarylamingemischen, für deren Herstellung, Fraktionie
rung und Reinigung das erfindungsgemäße Verfahren besonders geeig
net ist, sind
- 1. Polyamingemische der Diphenylmethanreihe, wie sie bei der Kon densation und säurekatalysierten Umlagerung von Anilin mit Formal dehyd entstehen,
- 2. Polyamingemische der Diphenylmethanreihe, wie sie bei der säu rekatalysierten Kondensation von substituierten Anilinen mit Form aldehyd anfallen,
- 3. Polyamingemische der Diphenylmethanreihe, wie sie bei der Misch kondensation von Formaldehyd mit substituierten Anilinen unterein ander und/oder mit Anilin anfallen.
- 4. Polyamingemische wie sie bei der Kondensation, auch der Misch kondensation von substituierten Anilinen, Naphthylaminen und/oder Anilin mit Carbonylverbindungen anfallen,
- 5. Polyamingemische wie sie bei der Kondensation, auch der Misch kondensation, von Arylmonoaminen (z. B. Anilin, substituierte Ani line, Naphthylaminen) und/oder Monoaryldiaminen (Phenylendiamine, substituierte Phenylendiamine) und/oder Naph thylendiaminen mit Carbonylverbindungen, insbesondere Formal dehyd, und säurekatalysierter Umlagerung entstehen.
Bei den zum Einsatz gelangenden hydrophoben Lösungsmitteln handelt
es sich um inerte Lösungsmittel des Siedepunktbereiches von 300-280°C,
vorzugsweise von 800-200°C, wie beispielsweise Chlorbenzol,
Dichlorbenzol, Benzol, Toluol, Ethylbenzol, Cumol, Xylol, Dichlorethan,
Chloroform und Tetrachlorkohlenstoff. Vorzugsweise werden Xylole, d. h.
technische Xylolgemische, insbesondere o-Xylol, Toluol, Ethylbenzol,
Cumol und Chlorbenzol eingesetzt.
Bevorzugt werden solche Lösungsmittel verwendet, die ein gutes Lö
sungsvermögen für die eingesetzten Polyamingemische aufweisen.
Bei den eingesetzten Säuren handelt es sich um wasserlösliche Proton
säuren mit einem unter 2,5, vorzugsweise unter 1,5 liegenden pKA-Wert.
Beispiele hierfür sind Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwe
felsäure, Trifluoressigsäure, Methansulfonsäure oder Phosphorsäure.
Die bevorzugt verwendeten Säuren sind Salzsäure und Methansulfon
säure.
Die genannten Säuren liegen in den wäßrigen Phasen des erfindungs
gemäßen Verfahren nicht in freier Form vor, sondern als wäßrige Lösun
gen ihrer Salze mit den in den wäßrigen Phasen befindlichen Basen. Das
sind in der Regel insbesondere die Komponenten der bei der Umsetzung
gebildeten Polyamingemische und ihrer Fraktionen und/oder die
eingesetzten Ausgangsarylamine.
Daneben enthalten die wäßrigen Phasen unterschiedliche Mengen an
gelösten aber nur partiell, d. h. mit einen Teil ihrer Aminogruppen salzar
tig gebundenen Polyaminkomponenten und gelöste, aber nicht salzartig
gebundene Polyaminkomponenten und Ausgangsarylamine.
Der Anteil der salzartig gebundenen Aminogruppen an der Gesamtzahl
der Aminogruppen wird durch den Protonierungsgrad zum Ausdruck ge
bracht.
Als Ausgangsarylamine finden in der Regel Amine, wie z. B. Aniline, Na
phthylamine, und ihre substituierten insbesondere ihre alkylsubstituierten
Derivate Verwendung. Besonders bevorzugt ist Anilin. Weiterhin können
als Ausgangsarylamine Phenylen- und Naphthylendiamine eingesetzt
werden, wobei diese immer im Gemisch mit den genannten Monoaryl
aminen mit einem Anteil in der Regel von 50 Mol% und weniger einge
setzt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird in der Regel kontinuierlich durch
geführt. Dabei wird das Verfahren in allen Stufen unter dem Eigendruck
des Systems und vorzugsweise in einer Inertgasatmosphäre (Stickstoff)
durchgeführt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann zur Steigerung des Anreiche
rungs- bzw. korrespondierenden Abreicherungseffektes durch entspre
chende Rückführung mit jeder der anfallenden Produktfraktionen durch
Rückspeisung wiederholt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl mit vier als auch mit bis
zu acht Extraktionsstufen durchgeführt werden.
Die in Fig. 1-3 dargestellten Fließdiagramme dienen der weiteren Er
läuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens. In diesen Abbildungen
bedeuten:
- (A-1) einen Vorratsbehälter für das Ausgangsarylamingemisch
- (A-2) einen Vorratsbehälter für die Carbonylverbindung
- (B-1) einen Kondensationsreaktor (Aminalvorstufe)
- (B-2) einen Wasserabscheider
- (B-3) eine erste Reaktionsstufe
- (B-4) eine letzte Reaktionsstufe
- (C-1) einen Phasenscheider
- (C-2) eine mehrstufig wirkende erste Extraktionsstufe
- (C-3) eine mehrstufig wirkende Extraktionsstufe
- (C-5) eine mehrstufig wirkende Extraktionsstufe
- (C-4) einen Wasserverdampfer
- (D-1) eine (ein- oder mehrstufig wirkende) Extraktionsstufe
- (D-2) eine (ein- oder mehrstufig wirkende) Extraktionsstufe
- (D-3) eine (ein- oder mehrstufig wirkende) Extraktionsstufe
- (D-4) eine mehrstufig wirkende Extraktionsstufe
- (D-5) eine mehrstufig wirkende Extraktionsstufe
- (D-6) einen Wasserverdampfer
- (E) eine Aufarbeitungsstufe bestehend aus
- (E-1) einer Waschstufe
- (E-2) eine Sicherheitsneutralisationsstufe oder einen basischen Ionentauscher
- (E-3) einer ersten Destillationsstufe
- (E-4) einer letzten Destillationsstufe
- (F) eine weitere Aufarbeitungsstufe bestehend aus
- (F-1) einer Waschstufe
- (F-2) eine Sicherheitsneutralisationsstufe oder einen basischen Ionentauscher
- (F-3) einer ersten Destillationsstufe
- (F-4) einer letzten Destillationsstufe
- (Z-1) einen Sammelbehälter für ein erstes Verfahrensprodukt
- (Z-2) einen Sammelbehälter für ein weiteres Verfahrensprodukt
- (Z-3) einen Sammelbehälter für Abwasser
Die Bezugszeichen A-Z bezeichnen die Verfahrensstufen, auf die nach
stehend und in den Beispielen Bezug genommen wird.
Die apparative Ausstattung des Reaktionsteils (B) entspricht dem Stand
der Technik. Sowohl die erste Reaktionsstufe (B-3) als auch die zweite
Reaktionsstufe (B-4) können aus einem einzigen oder aus mehreren in
Serie geschalteten Reaktoren bestehen. Zur Aufrechterhaltung eines de
finierten Verweilzeit- und Temperaturspektrums und auch für die defi
nierte Zuspeisung von Mengenströmen zum Reaktionsgeschehen haben
sich insbesondere in Serie geschaltete Rührwerke und/oder Kolonnen
reaktoren bewährt.
Die Verfahrensstufe (C-1) besteht aus einen Scheider.
Die Extraktionsstufen (C-2), (C-3) und (G-5) werden in der Regel als
mehrstufig wirkende Extraktoren ausgeführt.
Bei den Destillationsstufen (C-4) und/oder (D-6) handelt es sich um Vor
richtungen, mit welcher der wäßrigen Phase des Systems oder einem
Teilstrom der wäßrigen Phase an geeigneter Stelle destillativ Wasser
entzogen werden kann.
Die Destillationsstufe (C-4) ist bei Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens erforderlich, um das mit dem Formaldehyd eingebrachte und
das bei der Kondensationsreaktion gebildete Wasser aus dem geschlos
senen Katalysatorkreislauf auszuschleusen, sofern eine entsprechende
Wassermenge nicht über den Wasserabscheider abgetrennt werden
kann, weil das Verfahren ohne eine Aminalvorstufe (B-1) und/oder ohne
Wasserabscheider (B-2) durchgeführt oder weil zumindest eine Teil
menge des Formaldehyds erst im Anschluß an die Aminalstufe bei
spielsweise in der Verfahrensstufe (B-3) zugesetzt wird.
Die Verfahrensstufe (C-4) ist auch dann erforderlich, wenn in den Reak
tions- und Umlagerungsstufen (B-3) und/oder (B-4) bei einer anderen,
vorzugsweise bei einer höheren Molarität in der wäßrigen Phase gear
beitet wird als in der Extraktionsstufe (C-2) und gegebenenfalls in der
Stufe (C-1). Die zu diesen Zwecke entnommene Wassermenge muß dem
Katalysatorkreislauf an geeigneter Stelle wieder zugesetzt werden.
Die Extraktionsstufen (D-4) und (D-5) werden in der Regel als mehrstufig
wirkende Extraktoren ausgeführt. Während in den Stufen (D-1), (D-2) und
(D-3) auch bei einstufiger Ausführung begrenzte und gegebenenfalls
ausreichende Ergebnisse erzielt werden können, wird die Verfah
rensstufe (D-4) grundsätzlich in einen mehrstufig wirkenden Extraktor
durchgeführt, ebenso wie die gegebenenfalls nachfolgende Verfahrens
stufe (D-5).
Unter bestimmten Voraussetzungen können die Aufgaben der Verfah
rensstufe (C-3) und der Verfahrensstufe (D-5) wechselseitig mit über
nommen werden, so daß entweder eine größere Flexibilität und Lei
stungsfähigkeit des Gesamtverfahrens resultiert oder eine der beiden
Verfahrensstufen (C-3) oder (D-5) apparativ entfällt, während ihre Funk
tion zumindest teilweise erhalten bleibt, indem sie von der verbleibenden
Stufe mit übernommen wird.
Abgesehen von dieser gegebenenfalls und unter Umständen auch nur für
Teilmengen der wäßrigen Phase realisierbaren Verbindung bilden die
wäßrigen Phasen der Extraktionsstufen (D-2) und (D-4) und der gegebe
nenfalls durchlaufenen Extraktionsstufen (D-1), (D-3) und/oder (D-5) ein
zweites gegebenenfalls verzweigtes Kreislaufsystem. Die darin enthal
tene Säure ist aus naheliegenden Gründen identisch mit derjenigen des
ersten Kreislaufsystems und wie bei diesem eine wäßrige Lösung ihrer
Salze von Ausgangsarylamin und Polyamin.
Die Molaritäten mit denen diese Ammoniumsalzlösungen in den beiden
Kreislaufsystemen vorliegen sind jedoch prinzipiell unabhängig voneinan
der und können je nach der jeweiligen Trennaufgabe sehr verschieden
voneinander sein.
Im allgemeinen wird das zweite wäßrige Kreislaufsystem mit einer ein
heitlichen Molarität betrieben. Wenn jedoch in der Verfahrensstufe (D-2)
und/oder in der gegebenenfalls vorhandenen Verfahrensstufe (D-1) wäß
rige Phase mit einer höheren Molarität eingesetzt wird als in der Verfah
rensstufe (D-4) anfällt, ist es erforderlich, durch destillativen Wasserent
zug eine entsprechende Änderung der Molarität herbeizuführen.
Bei der Destillationsstufe (D-6) handelt es sich um eine Vorrichtung mit
welcher der wäßrigen Phase oder zumindest einem Teilstrom des zwei
ten wäßrigen Kreislaufes an geeigneter Stelle destillativ Wasser entzo
gen werden kann.
Unter bestimmten Voraussetzungen können die Aufgaben der Verfah
rensstufe (C-4) und der Verfahrensstufe (D-6) wechselseitig mit über
nommen werden, so daß entweder eine größere Flexibilität und Lei
stungsfähigkeit des Gesamtverfahrens resultiert oder eine der beiden
Verfahrensstufen (C-4) oder (D-6) apparativ entfällt, während ihre Funk
tion zumindest teilweise erhalten bleibt, indem sie von der verbleibenden
Stufe mit übernommen wird.
Das in den Destillationsstufen (C-4) und/oder (D-6) abdestillierte Wasser
wird, sofern es nicht als Ausgleich für das mit dem Formaldehyd einge
brachte und das bei der Kondensationsreaktion gebildete Wasser ausge
schleust wird, intern an geeigneter Stelle wieder zugesetzt.
Die gegebenenfalls vorhandenen Waschstufen (E-1) und (F-1) bestehen
beispielsweise jeweils aus zumindest einer Mischer-Scheidereinheit, vor
zugsweise aus einem 3- bis 5-stufig wirkenden Gegenstromextraktor.
In diesen Waschstufen werden die die Verfahrensprodukte enthaltenden
organischen Phasen (14) und (19) mit Wasser von anhaftenden Säure
spuren befreit.
Als Waschflüssigkeit werden dabei vorzugsweise die intern wiederver
wendeten Destillate der Destillationsstufen (C-4) und (D-6) eingesetzt.
Dieses mit hydrophobem Lösungsmittel und Ausgangsarylamin verunrei
nigte Destillat ist für den Einsatz in den Waschstufen (E-1) und (F-1) be
stens geeignet. Falls die zur Verfügung stehende Destillatmenge nicht
ausreicht zum Betreiben der Waschstufen, kann die Destillatmenge ge
gebenenfalls eigens zu diesen Verwendungszweck erhöht werden.
Die resultierenden Waschwässer weisen in der Regel eine sehr viel ge
ringere Säurekonzentration auf als die wäßrigen Phasen des eigentlichen
Katalysatorkreislaufes, so daß sie problemlos zur Steuerung der
Molarität im Sinne einer Absenkung verwendet werden können.
Das Waschwasser der Waschstufe (E-1) wird vorzugsweise in den ersten
wäßrigen Kreislauf recyclisiert, das Waschwasser der Waschstufe (F-1)
wird nach Bedarf in den ersten oder in den zweiten wäßrigen Kreislauf
recyclisiert.
Der Einsatz der Waschstufen (E-1) und (F-1) ermöglicht eine praktisch
quantitative Kreislaufführung der eingesetzten Säure. Dadurch wird auch
die Verwendung kostspieliger Säuren wie beispielsweise Methansulfon
säure wirtschaftlich attraktiver. Methansulfonsäure wiederum ermöglicht
wegen ihrer verglichen mit Salzsäure deutlich geringeren Korrosionsnei
gung die Verwendung kostengünstiger Werkstoffe in den Apparaten des
erfindungsgemäßen Verfahrens. Der Einsatz der Waschstufen (E-1)
und/oder (F-1) bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist daher bevorzugt.
Die Aufarbeitungsstufen (E) und (F) dienen der Abtrennung der Poly
aminfraktionen, welche als Destillationsrückstände anfallen und als Ver
fahrensprodukte (17) und (20) in den Tanks (Z-1) und (Z-2) isoliert wer
den, und der Wiedergewinnung von hydrophobem Lösungsmittel und
Ausgangsarylamin als Destillat.
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die den Destillationsstufen zuge
führten organischen Phasen (14) und (19) vor ihrer destillativen Aufarbei
tung von anhaftenden Säurespuren zu befreien.
Im allgemeinen geschieht das in den Sicherheitsneutralisationsstufen (E-2)
und (F-2) durch Umsetzung mit basischen Stoffen, beispielsweise mit
verdünnter Natronlauge im Überschuß in einer aus einer Mischer-Schei
dereinheit bestehenden Verfahrensstufe (E-2) bzw. (F-2). Die resultieren
den wäßrigen Phasen werden abgetrennt und im Abwassertank (Z-3) ge
sammelt.
Wenn die jeweiligen organischen Phasen zuvor die Waschstufen (E-1)
bzw. (F-1) durchlaufen haben, kann gegebenenfalls die Sicherheitsneu
tralisationsstufe (E-2) bzw. (F-2) entfallen oder ein basischer Ionentau
scher kann an ihre Stelle treten.
Danach gelangen die von Säurespuren befreiten organischen Phasen
(14) und (19) in die Destillationsstufen der Aufarbeitungsstufen (E) und
(F).
Im Falle der einfachsten Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens
genügt es, sowohl die Aufarbeitungsstufe (E) als auch die Aufarbei
tungsstufe (F) als Einstufendestillation auszuführen, weil die anfallenden
im wesentlichen aus hydrophobem Lösungsmittel und Ausgangsarylamin
bestehenden Destillate den Anforderungen für ihre Wiederverwendung
voll genügen.
Schon allein aus energetischen Gründen ist es jedoch vorteilhaft, eine
oder beide Aufarbeitungsstufen als wenigstens Zweistufendestillation
durchzuführen, wobei als Destillat jeweils eine erste Fraktion, enthaltend
von Polyamin befreites und an Ausgangsarylamin verarmtes hydropho
bes Lösungsmittel, und eine letzte Fraktion, enthaltend von Polyamin
befreites und an hydrophobem Lösungsmittel verarmtes Ausgangsaryl
amin, anfallen.
Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens hat es sich als
zweckmäßig erwiesen, den Säuregehalt der wäßrigen Phasen nicht in
Gewichtsprozent anzugeben, sondern über die Anzahl der Ammonium
salzäquivalente in einer um die nicht protoniert vorliegenden Aminanteile
verminderten Volumeneinheit der wäßrigen Phase zu charakterisieren.
Durch diese stets auf einen Protonierungsgrad von 100% bezogene An
gabe kann der Säuregehalt unabhängig von dem wechselnden Aminge
halt, der sich über Lösungsgleichgewichte in den einzelnen von der wäß
rigen Phase durchlaufenen Verfahrensstufen einstellt, dargestellt wer
den.
Diese so definierte "Molarität" ist eine wichtige Führungsgröße des er
findungsgemäßen Verfahrens und wird je nach der der jeweiligen Aus
führungsform zugrunde liegenden - hier produktbezogenen - Trennauf
gabe in einem weiten Bereich über den Wassergehalt der wäßrigen
Phase kontrolliert und gezielt variiert.
Auch innerhalb einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfah
rens ist es gegebenenfalls vorteilhaft, die einzelnen von der wäßrigen
Phase durchlaufenen Verfahrensstufen mit unterschiedlicher Molarität in
der wäßrigen Phase zu betreiben, indem der wäßrigen Phase zwischen
den einzelnen Stufen Wasser entzogen oder zugeführt wird.
Im Reaktionsteil ist die Molarität ein wichtiger Reaktionsparameter und
richtet sich demzufolge nach dem als Reaktionsziel hergestelltem Reak
tionsprodukt. Dabei können die Verfahren des Standes der Technik her
angezogen werden.
Die Molarität der wäßrigen Phase in den Stufen (B-3) und/oder (B-4) ist
in der Regel höher als oder gleich hoch wie die Molarität der der Extrak
tionsstufe (C-2) zugeführten wäßrigen Phase (02). Für die Optimierung
der Extraktionsstufe (C-2) werden Molaritäten < 3 bevorzugt, höhere
Molaritäten sind möglich, aber weniger bevorzugt.
Die Molarität in der vorgeschalteten Phasentrennstufe (C-1) hat in der
Regel einen Wert in dem Bereich, der von der vorausgegangenen Reak
tionsstufe (B-4) und der nachfolgenden Extraktionsstufe (C-2) vorgege
ben wird. Aus praktischen Gründen wird in der Phasentrennstufe (C-1)
vorzugsweise entweder die Molarität der vorausgegangenen Reaktions
stufe (B-4) übernommen und die gegebenenfalls niedrigere in der Ex
traktionsstufe (C-2) bevorzugte Molarität erst anschließend eingestellt,
oder die gegebenenfalls niedrigere Molarität der Extraktionsstufe (C-2)
wird bereits in der vorgeschalteten Verfahrensstufe (C-1) eingestellt.
Die gegebenenfalls nachgeschaltete Extraktionsstufe (C-3) kann sowohl
mit der Molarität der die Extraktionsstufe (C-2) verlassenden wäßrigen
Phase (04) als auch mit der höheren Molarität der in der gegebenenfalls
durchlaufenen Wasserdestillationsstufe resultierenden wäßrigen Phase
(05) betrieben werden. Wenn es der jeweilige Verfahrensablauf zuläßt
wird die gegebenenfalls nachgeschaltete Extraktionsstufe (C-3) bevor
zugt bei der Molarität der die Extraktionsstufe (C-2) verlassenden wäßri
gen Phase (04) durchlaufen.
Die Molarität des zweiten, die Extraktionsstufen (D-2) und (D-4) und ge
gebenenfalls (D-1), (D-2) und/oder (D-5) einfassenden wäßrigen Kreis
laufes ist unabhängig von der Molarität des ersten wäßrigen Kreislaufes.
Die Molaritäten in den einzelnen Stufen des zweiten Kreislaufes sind vor
zugsweise gleich. Geringe verfahrensbedingt erforderliche Korrekturen
können durch Übernahme von Wasser aus dem ersten Kreislaufsystem
oder durch Austausch geeigneter, vorzugsweise weitgehend von Poly
amin befreiter wäßriger Phase ausgeführt werden.
Für die Extraktionsstufe (D-2) ist die Molarität ein wichtiger Steuerpara
meter und kann daher je nach Ausführungsform, Trennaufgabe und
Zielprodukt Werte im gesamten technisch möglichen Arbeitsbereich an
nehmen.
Nach oben wird dieser Arbeitsbereich technisch begrenzt einerseits
durch zunehmende Kristallisationsneigung der Aminsalze mit zuneh
mender Konzentration, insbesondere bei hohen Protonierungsgraden,
und andererseits durch die zunehmende gegenseitige Löslichkeit der
Phasen ineinander.
Nach unten wird dieser Bereich wirtschaftlich begrenzt durch den abneh
menden Säuregehalt und damit die quantitative Abnahme der Trennlei
stung, d. h. bei hervorragender qualitativer Trennleistung und technisch
problemlos, ist mit sinkender Molarität ein zunehmend größeres Volumen
an wäßriger Phase erforderlich für die Trennung einer gegebenen Amin
menge.
Im allgemeinen wird im Fall von Anilin und Formaldehyd als Ausgangs
verbindungen und den entsprechenden Polyamingemischen als Reak
tionsprodukten bei Molaritäten bis 6 gearbeitet, vorzugsweise von 0,5-4,5
bei Temperaturen bis 120°C und unter dem Eigendruck des Systems.
Für die Molarität der Extraktionsstufe (D-4) wird ein Wert von < 3 bevor
zugt, Werte darüber sind möglich, werden aber in der Regel nicht bevor
zugt.
Die von der wäßrigen Phase gegebenenfalls zumindest teilweise durch
laufenen Verfahrensstufen (D-1) und/oder (D-3) und/oder (D-5) sind be
züglich der Molarität im Prinzip unabhängig, orientieren sich aus prakti
schen Gründen in der Regel jedoch nach Möglichkeit an den von den Ex
traktionsstufen (D-2) und (D-4) vorgegebenen Molaritäten.
Bis zu einer Molarität von ca. 3 in der Extraktionsstufe (D-2) arbeiten alle
einbezogenen Extraktionsstufen des zweiten wäßrigen Kreislaufes vor
zugsweise mit praktisch der gleichen Molarität.
Oberhalb einer Molarität von ca. 3 in der Extraktionsstufe (D-2) ist es in
der Regel sinnvoll, durch Entzug von Wasser mit Hilfe einer Wasserde
stillationsstufe zwischen Stufe (D-4) und (D-2) und Zugabe einer entspre
chenden Menge Wasser zwischen (D-2) und (D-4) die Molaritäten der
wäßrigen Phase in beiden Stufen zu entkoppeln.
Ein weiteres wichtiges Kriterium zur Charakterisierung der wäßrigen Pha
sen und gegebenenfalls der Steuerung des erfindungsgemäßen Verfah
rens ist der Protonierungsgrad, mit dessen Hilfe das Verhältnis von Säu
reäquivalenten zu Arylaminäquivalenten in den wäßrigen Phasen ausge
drückt wird.
Er ergibt sich durch Gleichgewichtseinstellung zwischen einer organi
schen und einer wäßrigen Phase, bei mehrstufigen im Gegenstrom arbei
tenden Extraktoren in erster Linie zwischen zugeführter organischer
Phase und resultierender wäßriger Phase.
Er kann durch Zugabe von Arylamin zu einer wäßrigen Phase gesenkt
werden. Durch Gleichgewichtseinstellung mit einer organischen Phase
und deren Gehalt an Arylamin kann der Protonierungsgrad sowohl ge
senkt als auch angehoben werden.
In einem mehrstufig im Gegenstrom wirkenden Extraktor kann der Pro
tonierungsgrad bei Verwendung von arylaminfreien hydrophobem Lö
sungsmittel als Extraktionsmittel in der resultierenden wäßrigen Phase
gegebenenfalls bis 100% angehoben werden.
Im einfachsten Fall wird das erfindungsgemäße Verfahren im Reaktions
teil mit dem Protonierungsgrad als Obergrenze betrieben, der sich mit
den angegebenen Vorzugsbedingungen in der die Extraktionsstufe (C-2)
verlassenden wäßrigen Phase einstellt. Durch Zugabe von Arylamin oder
arylaminreicher organischer Phase ist es jedoch möglich den Protonie
rungsgrad der wäßrigen Phase in der Reaktion abzusenken oder gegebe
nenfalls durch Zugabe von an Arylamin verarmter organischer Phase
anzuheben. In diesen Fällen ist es vorteilhaft durch eine entsprechende
Gegenmaßnahme rechtzeitig vor Eintritt der wäßrigen Phase in die
Extraktionsstufe (C-2) den Protonierungsgrad in den für die Extrak
tionsstufe (C-2) geltenden Vorzugsbereich zurückzuführen.
Wenn für die chemischen Umsetzungen im Reaktionsteil oder für eine
verbesserte Wirksamkeit der Extraktionsstufe (C-5) eine wäßrige Phase
mit einem höheren Protonierungsgrad benötigt wird, wird die in der Stufe
(C-2) resultierende wäßrige Phase (04) oder eine entsprechende Teil
menge in einer nachgeschalteten Extraktionsstufe (C-3) einer organi
schen Phase (06) entgegengeführt, die im wesentlichen aus hydropho
bem Lösungsmittel und gegebenenfalls Ausgangsarylamin besteht und
die dadurch charakterisiert ist, daß ihr Arylamingehalt stets kleiner ist als
bei der in Stufe (C-2) für die Extraktion eingesetzten organischen Phase
(03).
Auch im zweiten wäßrigen Kreislauf kann das Verfahren in allen Stufen
mit dem Protonierungsgrad in der wäßrigen Phase betrieben werden, der
sich in der Extraktionsstufe (D-3) mit den angegebenen Vorzugsbedin
gungen einstellt.
Zahlreiche Trennaufgaben lassen sich jedoch u. U. besser durchführen
wenn die der Extraktionsstufe (D-2) zugeführte wäßrige Phase einen hö
heren Protonierungsgrad aufweist als die in der Extraktionsstufe (D-4)
resultierende wäßrige Phase. Auch die gegebenenfalls vorgeschaltete
Extraktionsstufe (D-1) arbeitet in der Regel effektiver mit steigenden
Protonierungsgrad in der zugeführten wäßrigen Phase.
Wenn es daher für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
vorteilhaft ist, in den Extraktionsstufen (D-2) und/oder (D-1) mit einem
höheren Protonierungsgrad in der zugeführten wäßrigen Phase zu arbei
ten, wird die in Stufe (D-4) resultierende wäßrige Phase oder eine
entsprechende Teilmenge in einer nachgeschalteten Extraktionsstufe
einer organischen Phase entgegengeführt, die einen geringeren Aryl
amingehalt aufweist als die in Stufe (D-4) als Extraktionsmittel einge
setzte organische Phase (18), wodurch infolge Gleichgewichtseinstellung
eine wäßrige Phase mit höheren Protonierungsgrad resultiert als in (D-4).
Bei höheren Polyamingehalten in den der destillativen Aufarbeitung zu
geführten organischen Phasen (14) und/oder (19) resultiert bereits bei
einstufiger Destillation ein an Arylamin ausreichend verarmtes Destillat
anfallen, mit welchem in der gegebenenfalls nachgeschalteten Extrak
tionsstufe (C-3) und/oder (D-5) eine begrenzte Anhebung des Protonie
rungsgrades erreicht werden kann.
In der Regel ist es jedoch effektiver, für die Bildung der in der nachge
schalteten Extraktionsstufe (C-3) und/oder (D-5) eingesetzten organi
schen Phase vorzugsweise die wesentlich stärker an Ausgangsarylamin
verarmte(n) erste(n) Destillatfraktion(en) aus einer wenigsten zweistufig
durchgeführten Destillationsstufe zu verwenden.
Die weitere Beschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens und seine
Durchführung erfolgt vorwiegend am Beispiel der besonders bevorzugten
Herstellung und integrierten Fraktionierung von Polyamingemischen, wie
sie bei der Umsetzung von Anilin mit Formaldehyd gebildet werden. Die
Verwendung der Bezeichnungen Anilin und Formaldehyd erfolgt daher in
der Regel stellvertretend für die Bezeichnungen Ausgangsarylamin auch
Ausgangsarylamingemische und Carbonylverbindung. Die unterschiedli
chen Trennprinzipien des erfindungsgemäßen Verfahrens werden über
wiegend anhand der Umsetzungsprodukte von Anilin mit Formaldehyd
beschrieben.
Zunächst erfolgt die Herstellung eines einheitlichen primären Polyamin
gemisches durch Umsetzung beispielsweise von Anilin mit Formaldehyd
und die Umlagerung der gebildeten Vorstufen in Gegenwart saurer Kata
lysatoren in die Endstufen der Diamino-diphenylmethane und ihrer hö
herkernigen Homologen. Zumindest in der letzten Reaktionsstufe ist der
Katalysator in der Regel eine starke Protonsäure, welche in Form einer
wäßrigen Lösung ihrer Ammoniumsalze eingesetzt und nach beendeter
Umlagerung über eine Extraktionsstufe (C-2) in Form einer wäßrigen Lö
sung ihrer Ammoniumsalze wiedergewonnen und recyclisiert wird.
Es ist für das erfindungsgemäße Verfahren unerheblich, ob die Primär
reaktion von Arylamin mit Formaldehyd in einer vorgelagerten separaten
Verfahrensstufe, in Abwesenheit von Katalysator in Ab- oder in Anwe
senheit von hydrophobem Lösungsmittel und gegebenenfalls unter Ab
trennung des gebildeten und des mit dem Formaldehyd eingebrachten
Wassers erfolgt.
Ebenso unerheblich ist es, ob die Zugabe der wäßrigen Katalysatorlö
sung insgesamt in der ersten Umlagerungsstufe oder nacheinander in
Teilmengen den einzelnen Umlagerungsstufen zugesetzt wird.
Gegebenenfalls kann die erste saure Umlagerungsstufe auch mit Hilfe
eines sauren Festbettkatalysators durchgeführt werden, so daß die Zu
gabe der wäßrigen Katalysatorlösung insgesamt erst in einer zweiten
Stufe zur Vervollständigung der Umlagerungsreaktion erfolgt.
Die im Reaktionsteil eingehaltenen Reaktionsbedingungen insbesonders
bezüglich Verweilzeitspektrum, Temperaturprofil, Druck orientieren sich
dabei am Stand der Technik und des Wissens zur Erzeugung eines Re
aktionsproduktgemisches bestimmter Zusammensetzung und Beschaf
fenheit.
Das die letzte Reaktionsstufe (B-4) verlassende ausreagierte Reaktions
gemisch (01) enthält die isomeren Polyamine, wechselnde Mengen ihrer
höherkernigen Homologen, überschüssiges Ausgangsarylamin, sauren
Katalysator, Wasser und gegebenenfalls hydrophobes Lösungsmittel.
Daneben kann das ausreagierte Reaktionsgemisch (01) je nach Reak
tionsführung enthalten wechselnde Mengen an nicht vollständig umgela
gerten Reaktionszwischenprodukten, beispielsweise vom Aminobenzyl
arylamintyp oder die üblichen, nach dem Stand des Wissens teilweise
bekannten Kondensationsnebenprodukte, beispielsweise vom N-Methyl
diamino-diphenylmethantyp.
Das ausreagierte Reaktionsgemisch (01) kann nach beendeter Umlage
rungsreaktion je nach Durchführung einphasig oder zweiphasig vorlie
gen.
Im einfachsten Fall und gemäß einer ersten Variante des erfindungsge
mäßen Verfahrens wird das ausreagierte Reaktionsgemisch (01) insge
samt direkt einer mehrstufig arbeitenden Extraktionsstufe (C-2) zuge
führt, in welcher Mengenstrom (01) mit Hilfe einer organischen Phase
(03) extrahiert wird.
Die organische Phase (03) besteht besteht im wesentlichen aus hydro
phobem Lösungsmittel und Ausgangsarylamin und wird vorzugsweise
gebildet aus dem Destillat der Aufarbeitungsstufe (E) und gegebenenfalls
Ausgangsarylamin aus Tank (A-1).
In Abhängigkeit von der Molarität der wäßrigen Phase (02) des in der
Stufe (C-2) eingesetzten Reaktionsgemisches liegt das Verhältnis von
Ausgangsarylamin zu hydrophobem Lösungsmittel im allgemeinen zwi
schen 2 : 1 und 1 : 1.
Die Molarität der in der Extraktionsstufe eingesetzten wäßrigen Phase
(02) liegt in der Regel unterhalb von 3, vorzugsweise zwischen 1,5 und
2,5 und hat einen Protonierungsgrad von < 60%, vorzugsweise von 25%
bis 50%.
Im besonders bevorzugten Fall der Kondensation von Anilin und Formal
dehyd im Reaktionsteil zu den entsprechenden Polyaminen und demzu
folge der Verwendung von Anilin als Ausgangsarylamin resultiert in der
Extraktionsstufe (C-2) eine wäßrige Phase (04) mit einem Restgehalt an
Polyamin von in der Regel < 5 Gew.%, vorzugsweise < 3 Gew.% und ei
nen Protonierungsgrad von in der Regel 45% bis 70%, vorzugsweise
50% bis 65%.
Im einfachsten Fall wird die den Umlagerungskatalysator enthaltende
wäßrige Phase (04) zumindest teilweise in den Reaktionsteil recyclisiert
und gegebenenfalls teilweise dem ausreagierten Reaktionsgemisch nach
beendeter Umlagerung und vor Eintritt in die Extraktionsstufe (C-2) zuge
setzt.
In vielen Fällen erfordern die Reaktionsbedingungen im Hinblick auf das
Reaktionsprodukt für den Katalysatoreinsatz eine höhere Molarität als sie
in der wäßrigen Phase (04) anfällt.
Grundsätzlich kann die Extraktion in der Stufe (C-2) auch noch bei einer
höheren Molarität als in dem angegebenen Vorzugsbereich erfolgreich
durchgeführt werden. Mit steigender Molarität ist es jedoch vorteilhafter,
bei höheren Molaritäten im Reaktionsteil, die beiden Verfahrensab
schnitte bezüglich ihrer Molarität voneinander unabhängig durchzufüh
ren.
In diesem Fall wird der wäßrigen Phase (04) vor ihrer Wiederverwendung
zumindest teilweise in der Verdampferstufe (C-4) destillativ Wasser ent
zogen unter Bildung der wäßrigen Phase (05) mit einer entsprechend
höheren Molarität für den Einsatz im Reaktionsteil, gegebenenfalls im
Gemisch mit wäßriger Phase (04).
Die der wäßrigen Phase entzogene Wassermenge muß dem wäßrigen
Katalysatorkreislauf an geeigneter Stelle, spätestens jedoch vor Wie
dereintritt der wäßrigen Phase in die Extraktionsstufe (C-2), wieder zu
geführt werden.
Die Destillationsstufe (C-4) muß durchlaufen werden, wenn das bei der
Kondensationsreaktion gebildete und das beispielsweise mit dem Form
aldehyd als wäßrige Formalinlösung eingebrachte Wasser nicht an an
derer Stelle und/oder auf andere Weise, beispielsweise über den Schei
der (B-2), ausgeschleust wird und/oder wenn die recyclisierte wäßrige
Phase bei ihrer Wiederverwendung im Reaktionsteil mit einer höheren
Molarität eingesetzt wird als es der in der Extraktionsstufe (C-2) resultie
renden Molarität entspricht.
In den Fällen wo für die weitere Verwendung der wäßrigen Phasen (04)
und/oder (05) ein höherer Protonierungsgrad, als der sich beim Verlas
sen der Extraktionsstufe (C-2) einstellende vorteilhaft und/oder erforder
lich ist, werden die wäßrigen Phasen (04) und/oder (05) zumindest teil
weise in einer nachgeschalteten Extraktionsstufe (C-3) einer organischen
Phase (06) entgegengeführt, die im wesentlichen aus hydrophobem
Lösungsmittel und gegebenenfalls Ausgangsarylamin besteht mit der
Maßgabe, daß der Arylamingehalt von (06) stets kleiner ist als bei der in
der Extraktionsstufe (C-2) eingesetzten organischen Phase (03).
Gebildet wird die organische Phase (06) im wesentlichen aus zumindest
einem Teil der ersten Destillatfraktion (15). Der Arylamingehalt der or
ganischen Phase (06) liegt vorzugsweise bei < 30 Gew.%, gegebenen
falls kann der Arylamingehalt von (06) bis < 3 Gew.% betragen.
Während zur Bildung der organischen Phase (03) das Destillat aus einer
einstufigen Destillation verwendet werden kann, erfordert die Bildung der
organischen Phase (06) für die gegebenenfalls nachgeschaltete Extrak
tionsstufe (C-3) in der Regel eine wenigstens zweistufige Destillation im
Rahmen der Aufarbeitungsstufe (E).
Lediglich bei höheren Polyamingehalten in der aufzuarbeitenden organi
schen Phase (14) fallen auch bei einstufiger Destillation Gesamtdestil
late an, deren Arylamindefizit eine begrenzte Wirksamkeit als Extrak
tionsmittel in einer nachgeschalteten Extraktionsstufe (C-3) hat.
Die in (C-3) resultierende wäßrige Phase (07) weist einen höheren Proto
nierungsgrad auf als die eingesetzte wäßrige Phase, gegebenenfalls bis
100%. Die der wäßrigen Phase (07) entzogene Arylaminmenge muß dem
wäßrigen Kreislauf an geeigneter Stelle, spätestens jedoch vor Wieder
eintritt der wäßrigen Phase in den Extraktor (C-2) wieder zugeführt wer
den.
Die in (C-3) resultierende organische Phase (08) ist entsprechend an
Arylamin angereichert, in der Regel aber mit einem Gehalt von < 1
Gew.% praktisch frei von Polyamin und wird vorzugsweise zur Bildung
der organischen Phase (03) verwendet.
Die in (C-3) resultierende wäßrige Phase (07) ist entsprechend an Aryl
amin verarmt und weist somit einen höheren Protonierungsgrad auf als
die eingesetzte wäßrige Phase (04), gegebenenfalls bis 100%. Zum
Ausgleich für die entzogene Menge an Arylamin muß der wäßrigen
Phase eine mindestens gleichgroße Arylaminmenge an geeigneter Stelle,
spätestens jedoch vor Wiederverwendung der wäßrigen Phase (02) in
den Extraktor (C-2) wieder zugesetzt werden.
Die Zuführung von Ausgangsarylamin zum Reaktionsgeschehen erfolgt
außer über die wäßrige Phase (04) und/oder (05) und/oder (07) gegebe
nenfalls in reiner Form aus dem Vorratsbehälter (A-1) und/oder in Form
der Destillatfraktionen insbesondere (15) und (16). Bei der Durchführung
der Kondensationsreaktion unter Vorschaltung einer Aminalvorstufe (B-1),
in welcher wenigstens ein Teil des Formaldehyds zur Umsetzung ge
bracht wird, wird das benötigte Ausgangsarylamin vorzugsweise aus Be
hälter (A-1) und/oder dem Destillatfraktionen (15) und (16) entnommen.
Eine bevorzugte zweiphasige Ausführungsform verwendet eine vorgezo
gene Teilmenge der organischen Phase (03), die in diesem Falle einer
Aminalvorstufe vorzugsweise aus den Destillatfraktionen (15) und (16)
und Ausgangsarylamin gebildet wird.
Für die Zufuhr von Ausgangsarylamin in den sauren Teil des Reaktions
ablaufes in den Reaktoren (B-3) und (B-4) eignen sich außer den ge
nannten Mengenströmen noch die in den gegebenenfalls vorhandenen
Extraktionsstufen (C-3) und (D-1) anfallenden organischen Phasen (08)
und (28).
Gegebenenfalls kann mit einer Teilmenge der im Extraktor (D-2) anfal
lenden organischen Phase (14) neben Ausgangsarylamin gezielt ange
reichertes Polyamin (17) in das Reaktionsgeschehen recyclisiert werden.
Die Vielzahl der Verwendungsformen, in welchen der Katalysator und
das Ausgangsarylamin den Reaktionsgeschehen zugeführt werden kön
nen, gestatten es, auch die chemischen Reaktionsparameter in einem
weiten Bereich flexibel zu variieren und für ein breites Produktspektrum
zu optimieren.
Je nach Wahl der Reaktionsparameter liegt das gewünschte Polyaminge
misch am Ende der Kondensationsreaktion in einem Reaktionsgemisch
(01) vor, welches ein- oder zweiphasig ist und gegebenenfalls in beiden,
insbesondere in der wäßrigen Phase eine Zusammensetzung aufweist,
die nicht der in der Extraktionsstufe (C-2) bevorzugten Zusammenset
zung, insbesondere der wäßrigen Phase, entspricht.
In diesem Falle ist es vorteilhaft und wird bevorzugt durchgeführt, durch
Zugabe von Ausgangsarylamin und/oder Säure und/oder hydrophobem
Lösungsmittel in einer der beschriebenen Verwendungsformen und/oder
durch Zugabe von Wasser die Zusammensetzung so zu modifizieren
daß sie der in der Extraktionsstufe (C-2) besser entspricht.
Das gegebenenfalls in der vorstehend beschriebenen Weise modifizierte
ausreagierte Reaktionsgemisch wird der Extraktionsstufe (C-2) zuge
führt. Bei gegebener Zweiphasigkeit des Mengenstromes (01) erfolgt in
der ersten Stufe des mehrstufig arbeitenden Extraktors (C-2) eine weit
gehende Trennung der beiden Phasen und eine weitere Extraktion der
resultierenden wäßrigen Phase mit Hilfe des als Mengenstrom (03) zur
Verfügung stehenden Extraktionsmittels.
Im einfachsten Fall besteht der Extraktor (C-2) aus einer mehrstufig ar
beitenden Extraktionskolonne und es resultiert eine einzige einheitlich
zusammengesetzte organische Phase (09).
Bei Anwesenheit wesentlicher Mengen von hydrophobem Lösungsmittel
und resultierender Zweiphasigkeit in den der Extraktionsstufe (C-2) zuge
führten Mengenstrom kann es schon allein aus technischen Gründen vor
teilhaft sein, die Abtrennung der organischen Phase (10) in einer vorge
lagerten separaten Verfahrensstufe (C-1) durchzuführen und lediglich die
resultierende wäßrige Phase als Mengenstrom (02) gegebenenfalls nach
einer weiteren Modifizierung der Zusammensetzung in der für das
ausreagierte Reaktionsgemisch beschriebenen Weise, insbesondere
durch Zugabe von Wasser, dem Extraktor (C-2) zuzuführen.
Die die Extraktionsstufe (C-2) verlassende weitgehend von Polyamin be
freite wäßrige Phase (04) enthält den Katalysator und wird zumindest
teilweise vor ihrer Rückführung in den Reaktionsprozeß gegebenenfalls
über eine nachgeschaltete Extraktionsstufe (C-3) und/oder gegebenen
falls über die Wasserdestillationsstufe (C-4) in einer weiteren nachge
schalteten Extraktionsstufe (C-5) einer polymerhaltigen organischen
Phase (29) entgegengeführt.
Der gegebenenfalls nicht der Extraktionsstufe (C-5) zugeführte Teil der
wäßrigen Phase wird gegebenenfalls über die nachgeschaltete Extrak
tionsstufe (C-3) unter Erhöhung des Protonierungsgrades und/oder gege
benenfalls über eine Wasserdestillationsstufe unter Erhöhung der Molari
tät recyclisiert und dem Reaktionsgemisch an geeigneter Stelle ab Be
ginn der ersten sauren Umlagerung in Reaktor (B-3) und vor Eintritt des
ausreagierten Reaktionsgemisches in die Extraktionsstufe (C-2), gege
benenfalls in Teilmengen, zugesetzt.
Die der Extraktionsstufe (C-5) zugeführte organische Phase (29) wird ge
bildet aus einer Teilmenge der organischen Phase (09) und/oder vor
zugsweise aus einer Teilmenge der organischen Phase (14).
Die zugeführte organische Phase (29) wird mengenmäßig so bemessen
daß das in ihr enthaltene Polyamin von der im Extraktionsschritt zur Ver
fügung stehenden bzw. eingesetzten wäßrigen Phase möglichst weitge
hend, vorzugsweise praktisch quantitativ extrahiert und aufgenommen
wird.
Der Restgehalt an Polyamin in der die Verfahrensstufe (C-5) verlassen
den organischen Phase (31) liegt im allgemeinen bei < 3 Gew.%, vor
zugsweise bei < 1 Gew.%.
Die in der Extraktionsstufe (C-5) resultierende, weitgehend von Polyamin
befreite, gegebenenfalls an Amin insgesamt verarmte organische Phase
(31) findet Verwendung bei der Bildung des in der Extraktionsstufe (C-2)
eingesetzten Extraktionsmittels und/oder wird gegebenenfalls dem aus
reagierten Reaktionsgemisch zugesetzt und/oder wird gegebenenfalls bei
zweiphasiger Reaktionsführung an geeigneter Stelle dem sauren Reak
tionsgemisch zugesetzt.
Bei der Verwendung von (31) als Teil des Extraktionsmittels in der Ex
traktionsstufe (C-2) erfolgt die Zugabe, gegebenenfalls nach Anhebung
des Arylamingehaltes in (31) vorzugsweise in einer aus Sicht der zuge
führten organischen Phase späteren als der ersten Stufe, während in
besagter erster Stufe vorzugsweise die aus Destillatfraktionen und/oder
aus der in der gegebenenfalls nachgeschalteten Extraktionsstufe (C-3)
resultierenden organischen Phase (08) Anteile des Extraktionsmittels
zugeführt werden. Bei dieser Arbeitsweise ist ein Restgehalt an Polyamin
in (31) auch oberhalb des angegebenen Vorzugsbereiches von < 3
Gew.% noch akzeptabel.
Die in der Extraktionsstufe (C-5) resultierende mit Polyamin angerei
cherte wäßrige Phase (30) wird in den Reaktionsprozeß zurückgeführt
und dem Reaktionsgemisch an geeigneter Stelle, ab Beginn der ersten
sauren Umlagerung in Reaktor (B-3) und spätestens vor Beendigung der
zweiten sauren Umlagerung in Reaktor (B-4), zugesetzt. Dabei kann es
vorteilhaft sein, zuvor mit mindestens einer Teilmenge von (30) eine ge
gebenenfalls vorhandene Wasserdestillationsstufe zur Erhöhung der
Molarität zu durchlaufen.
Die Rückführung des Katalysators über eine wäßrige Phase (30) in das
Reaktionsgeschehen, in welcher das Ammoniumsalz des Ausgangsaryl
amins als Katalysatorträger teilweise ersetzt ist durch die Ammonium
salze von Polyaminkomponenten, bedeutet eine Verkürzung des Angebo
tes an Ausgangsarylamin.
Der Effekt kann erwünscht sein und gezielt genutzt werden zur Steue
rung der Kondensationsreaktion und des Homologenspektrums der re
sultierenden Reaktionsprodukte zugunsten der höherkernigen Kompo
nenten. Im umgekehrten Falle muß das Angebot an Ausgangsarylamin
aus anderen Quellen kompensiert bzw. erhöht werden.
Je nach Herkunft und Zusammensetzung des als Ammoniumsalz in der
wäßrigen Phase zurückgeführten Polyamins, enthält dieses unterschiedli
che Mengen an Komponenten, die die Fähigkeit bzw. die ausgeprägte
Neigung zeigen, unter den angegebenen Reaktionsbedingungen im
Sinne der Reaktion weiterzureagieren. So können 2,2′- und 2,4′-Diamino
diphenylmethan zu höherkernigen Komponenten weiterreagieren. Gege
benenfalls vorhandene unvollständig umgelagerte Zwischenverbindungen
vom Aminobenzyltyp können sich weiter umlagern in Komponenten vom
Endprodukttyp.
Die in der Extraktionsstufe (C-2) resultierende organische Phase (09)
und die im Scheider der Vorstufe (C-1) gegebenenfalls abgetrennte or
ganische Phase (10) werden vereinigt und als Mengenstrom (11) einer
weiteren Extraktionsstufe (D-2) zugeführt, wobei der Polyamingehalt in
der Regel bei < 50 Gew.%, vorzugsweise bei < 35 Gew.% liegt.
Mengenstrom (12) besteht im wesentlichen aus Wasser, Ausgangsaryl
amin, gegebenenfalls Polyamin und einer starken Protonsäure, die vor
zugsweise identisch ist mit der im Reaktionsteil eingesetzten Säure und
in (12) in Form ihrer in Wasser gelösten Ammoniumsalze mit Ausgangs
arylamin und gegebenenfalls Polyamin vorliegt.
Der Protonierungsgrad in Mengenstrom (12) liegt im allgemeinen bei 25-100%.
Für das vorzugsweise verwendete Anilin liegt er ohne eine gege
benenfalls nachgeschaltete Extraktionsstufe vorzugsweise bei 40-70%.
Bei Vorhandensein einer nachgeschalteten Extraktionsstufe kann ein
Protonierungsgrad bis 100% erreicht werden.
Die Molarität der der Extraktionsstufe (D-2) zugeführten wäßrigen Phase
kann im allgemeinen Werte bis 6 annehmen, im Fall von Anilin und
Formaldehyd als Ausgangsverbindungen und die daraus gebildeten Po
lyamingemische wird vorzugsweise bei Molaritäten im Bereich von 0,5-4,5
und bei Temperaturen bis 120°C unter dem Eigendruck des Systems
gearbeitet.
Die gemessene und in engen Grenzen geregelte Molarität im Mengen
strom (12) ist ein wichtiger Steuerparameter des erfindungsgemäßen
Verfahrens und wird je nach der jeweiligen Aufgabenstellung im ange
gebenen Bereich gezielt variiert.
In der vorzugsweise mehrstufig betriebenen Extraktionsstufe (D-2) erfolgt
ein teilweiser Übergang von Polyamin aus der zugeführten organischen
Phase in die wäßrige Phase.
Das zusammen mit der organischen Phase in den Extraktor eingebrachte
Polyamingemisch verteilt sich auf die den Extraktor verlassende wäßrige
Phase (13) und die den Extraktor (D-2) verlassende organische Phase
(14) (quantitative Fraktionierung) und kann durch das Phasenverhältnis
in der Mengenverteilung gesteuert werden.
Unabhängig davon erfolgt die Aufteilung der einzelnen Komponenten des
Polyamingemisches auf die resultierende wäßrige Phase (13) und die re
sultierende organische Phase (14) unter den Bedingungen des erfin
dungsgemäßen Verfahrens mit einer überraschend hohen Selektivität, so
daß die resultierenden Produktfraktionen eine andere, unter Umständen
stark von dem eingebrachten Polyamingemisch abweichende Zusam
mensetzung aufweisen (qualitative Fraktionierung).
Diese äußert sich darin, daß sich bei den bevorzugt eingesetzten Anilin-Formaldehydkondensationsprodukten
von einer in zwei oder mehreren
isomeren Formen im Reaktionsgemisch enthaltenen Polyaminkompo
nenten in der Regel die orthoisomere(n) Form(en) in der die Trennstufe
(D-2) verlassenden organischen Phase (14) relativ angereichert ist
(sind); beispielsweise 2.4′-Diamino-diphenylmethan relativ zu 4,4′-Di
amino-diphenylmethan. Umgekehrt ist die resultierende wäßrige Phase
(13) relativ verarmt an dem 2,4′-Isomeren, während das 4,4′-Isomere re
lativ angereichert ist.
Sind mehrere "ortho-Isomere" im Ausgangspolyamin vorhanden, z. B.
2,2′- und 2,4′-Diamino-diphenylmethan, dann ist das "ortho-reichere"
2,2′-Isomere in der organischen Phase (14) gegenüber dem "ortho-ärme
ren 2,4′-Isomeren stärker angereichert, welch letzteres seinerseits ge
genüber dem "noch ortho-ärmeren" 4,4′-Isomeren relativ angereichert ist.
Der zuerst bei den durch Anilin-Formaldehydkondensation gebildeten
isomeren Diamino-diphenylmethanen gefundene An- und Abreiche
rungseffekt wurde rein empirisch- deskriptiv mit dem Kriterium der ortho- und
para- Substitution verbunden. Die davon abgeleitete Charakte
risierung der Verfahrensprodukte als "orthoreich" und "orthoarm" ist da
bei relativ und wird durch den Begriff "ortho-Substitutionsgrad" ausge
drückt.
Als "ortho-Substitutionsgrad" wird dabei das Verhältnis der orthoständi
gen Aminogruppen-Methylengruppenrelationen, zur Gesamtzahl aller
Aminogruppenrelationen definiert. Mit diesem Begriff lassen sich prak
tisch alle Isomerentrennungen bei den Polyaminen erfassen, die aus
Arylaminen, auch substituierten, mit Carbonylverbindungen in wäßrig
saurem Medium hergestellt werden.
Überraschenderweise wurde nun der gleiche An- und Abreicherungsef
fekt - geordnet nach ortho-Substitutionsgrad - auch für die gut charakte
risierten und analytisch erfaßbaren isomeren Dreikernverbindungen aus
der Anilin-Formaldehydkondensation gefunden.
Analoges gilt für die Trennung der Isomeren von Kondensationsproduk
ten aus Formaldehyd mit Anilin und Diaminoarylverbindungen wie
Phenylendiamin oder alkylsubstituierten Phenylendiaminen.
Die bisher erwähnten Polyamingemische weisen, bedingt durch ihre Her
stellung, Aminogruppen auf, die praktisch nur orthoständig und/oder pa
raständig zu Methylengruppen sind.
Dabei werden innerhalb einer Gruppe isomerer Verbindungen in der Re
gel diejenigen mit dem höheren ortho-Substitutionsgrad gegenüber den
Isomeren mit einem geringeren ortho-Substitutionsgrad bei der Fraktio
nierung in der organischen Phase (14) angereichert.
Bei der Fraktionierung technischer Polyamingemische, die durch Misch
kondensation von Mono- und Diamino-arylverbindungen mit Formaldehyd
bzw. allgemein Carbonylverbindungen gewonnen werden, wurde zusätz
lich zur reinen Isomerentrennung eine weitere überraschende Selektivität
gefunden.
Polyamingemische der genannten Substanzklasse enthalten oder können
enthalten Komponenten, bei denen wenigstens ein Arylkern pro Molekül
mehr als eine, in der Regel zwei Aminogruppen trägt. Diese Kom
ponenten können die bevorzugten Bestandteile des Polyamingemisches
sein, ohne daß sie mengenmäßig die Hauptprodukte sein müssen.
Zur besseren Charakterisierung solcher Komponenten wird der Begriff
"Aminosubstitutionsgrad" verwendet, mit dem in erster Linie die Anzahl
der Aminogruppen einer Komponente im Verhältnis zur Anzahl der Aryl
kerne gekennzeichnet wird.
So ist beispielsweise für Anilin und seine Kondensationsprodukte mit
Formaldehyd ist dieser Ausdruck stets 1,0, für Phenylendiamin und
seine Kondensationsprodukte stets 2,0. Für reine Mischkondensate er
geben sich für die Diphenylmethanisomeren der Wert 1,5 und für die hö
herkernigen Homologen Werte zwischen < 1,0 und < 2,0. Bei statisti
scher Verwendung des Begriffes Aminosubstitutionsgrad zur Charakteri
sierung von technischen Polyamingemischen ergeben sich ebenfalls
Werte zwischen 1,0 und 2,0.
Bei der Fraktionierung von Polyamingemischen Komponenten mit ei
nem Aminosubstitutionsgrad < 1,0 wurde nun gefunden, daß die Kom
ponenten mit einem höheren Aminosubstitutionsgrad in der im eigentli
chen Trennschritt resultierenden wäßrigen Phase relativ angereichert
werden, und zwar um so stärker je größer der Aminosubstitutionsgrad ist.
Unabhängig davon ist auch hier die Trennung nach ortho-Substitutions
grad wirksam.
Somit eröffnet das erfindungsgemäße Verfahren auch für diese Sub
stanzklasse die Möglichkeit, die Herstellungsform der Rohstoffe
(Aminstufe) und die Verwendungsform der Endprodukte (Isocyanatstufe)
zu entkoppeln, so daß eine getrennte Optimierung beider Stufen erleich
tert wird bis hin zur Gewinnung völlig neuer Isocyanatgemische.
Ergänzt werden diese "Leistungen" durch ein weiteres Selektivitätskrite
rium, welches bei der Fraktionierung technischer Polyamingemische,
insbesondere solcher mit höherkernigen Homologen, gefunden wurde
und die "Kernigkeit" der Polyamingemische betrifft.
Mit dem Begriff "Kernigkeit" wird primär die Anzahl der Aryleinheiten ei
ner Komponente eines aromatischen Polyamingemisches ausgedrückt.
Im weiteren Sinne wird der Begriff der Kernigkeit dafür verwendet, um für
ein aus zahlreichen Komponenten, mit einer individuellen exakten Ker
nigkeit, bestehendes Polyamingemisch statistisch eine Kernigkeit des
Gesamtgemisches auszudrücken.
Besonders überraschenderweise wurde nun bei der Fraktionierung von
Polyamingemischen mit höherkernigen Anteilen, insbesondere bei der
Fraktionierung technischer Gemische von Anilin-Formaldehydkondensa
ten, gefunden, daß sich die höherkernigen Komponenten in der die Frak
tionierungsstufe (D-2) verlassenden organischen Phase (14) gezielt so
wohl relativ anreichern als auch relativ abreichern lassen, in Abhängig
keit von der Molarität der wäßrigen Phase in der Extraktionsstufe (D-2).
Eine hohe Molarität der wäßrigen Phase in (D-2) innerhalb des angege
benen Molaritätsbereiches führt zu einer relativen Abreicherung höher
kerniger Komponenten in der organischen Phase (14) und dementspre
chend zu einer relativen Anreicherung in der wäßrigen Phase (13).
Eine niedrige Molarität der wäßrigen Phase in (D-2) innerhalb des ange
gebenen Molaritätsbereiches führt zu einer relativen Anreicherung höher
kerniger Komponenten in der organischen Phase (14).
Der überraschende Befund kann dahingehend erweitert und präzisiert
werden, das die relative An- und Abreicherung auch innerhalb der höher
kernigen Homologen untereinander stattfindet. Werden beispielsweise in
einem technischen Gemisch des Diamino-diphenylmethanes in der einen
Fraktion die Dreikernkomponenten gegenüber den Zweikernkom
ponenten relativ an- oder abgereichert, wird auch eine relative An- oder
Abreicherung von Vierkernkomponenten gegenüber Dreikernkomponen
ten, d. h. eine noch stärkere relative An- und Abreicherung, gefunden,
desgleichen von Fünfkernkomponenten gegenüber Vierkernkomponenten
usw.
Daraus und aus der gleichzeitig und stets im Sinne einer relativen Ver
stärkung des "ortho-Substitutionsgrades" in der organischen Phase (14)
ablaufenden Isomerentrennung ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten,
ausgehend von bekannten und gut zugänglichen Polyamingemischen
über das erfindungsgemäße Verfahren zu weniger gut zugänglichen oder
völlig neuen, weil nach dem Stand der Technik bislang unzugänglichen,
Polyaminen und damit Polyisocyanaten zu gelangen. Das gilt besonders
für Produkte der Diamino- und Diisocyanato-diphenylmethanreihe und
ganz besonders für Polyamin- und Polyisocyanatgemische mit einem
extrem hohen Anteil an höherkernigen Komponenten.
Die An- bzw. Abreicherung wird in der Regel effektiver mit steigendem
Protonierungsgrad der in der Trennstufe (D-2) eingesetzten wäßrigen
Phase (12).
Darüber hinaus erweist sich das erfindungsgemäße Verfahren als von
allgemeiner Wirksamkeit auch auf andere strukturähnliche Polyamine.
Bei der Kondensation von Arylaminen mit Carbonylverbindungen können
zahlreiche unvollständig umgelagerte Zwischenverbindungen und Neben
produkte auftreten.
Die meisten dieser Verbindungen unterliegen in der Regel bei der Frak
tionierung der sie enthaltenden Polyamingemische einer Anreicherung in
einer der resultierenden Fraktionen, so daß der Effekt zur Abtrennung
und Fraktionierung genutzt werden kann. Gegebenenfalls können derar
tige Produkte auf diesem Wege angereichert und recyclisiert oder ausge
schleust werden.
Die die Extraktionsstufe (D-2) verlassende organische Phase (14) weist
einen geringeren Gehalt an Polyaminen auf als die zugeführte organi
sche Phase, wobei jedoch im Sinne der vorbeschriebenen Selektivität
einzelne Komponenten stark angereichert sind relativ zur zugeführten
organischen Phase (11).
Im einfachsten Fall der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfah
rens wird die organische Phase (14) zur Gewinnung und Isolierung der in
ihr enthaltenen Produktfraktion, mit ihrer vom eigentlichen Kondensa
tionsprodukt unter Umständen stark verschiedenen Zusammensetzung,
in ihrer Gesamtheit destillativ aufgearbeitet.
Die die Extraktionsstufe (D-2) verlassende, organische Phase (14) ent
hält unter anderem noch geringe Mengen an Säure, im allgemeinen und
in Abhängigkeit von den Verfahrensparametern in der Extraktionsstufe
(D-2) zwischen 0,01 und 0,5 Gew.-%, die vorteilhaft vor der destillativen
Aufarbeitung des Mengenstromes (14) entfernt werden.
Im einfachsten Falle geschieht dies durch Neutralisation mit überschüssi
gen, verdünnten wäßrigen Basen, beispielsweise verdünnter Natron
lauge. Bevorzugt wird jedoch das Herauswaschen der Säure bzw. ihrer
Ammoniumsalze aus der organischen Phasen mit Wasser, so daß gege
benenfalls nur noch verbleibende Spuren durch Kontakt mit verdünnter
Natronlauge oder mit Hilfe eines Ionentauschers entfernt werden.
Das eingesetzte Waschwasser wird unter Einschaltung eines Wasser
verdampfers einem wäßrigen Säurekreislauf an geeigneter Stelle, bei
spielsweise in (D-6), entzogen und diesem nach Durchlaufen der Wasch
stufe(n) mitsamt der Säure an verfahrensmäßig geeigneter Stelle wieder
zugesetzt.
Die organische Phase (14) wird, gegebenenfalls nach Durchlaufen der
Säurewaschstufe (E-1) und/oder der Sicherheitsneutralisationsstufe (E-2),
in eine vorzugsweise zweistufige Destillationsstufe (E-3) (E-4) über
führt.
In der ersten Destillationsstufe (E-3) wird ein Destillat (15) abgetrennt,
welches die Hauptmenge, vorzugsweise nahezu die Gesamtmenge, des
in (14) enthaltenen hydrophobem Lösungsmittels neben einem Teil des
in ihr enthaltenen Ausgangsarylamins umfaßt. Im allgemeinen enthält
das Destillat (15) < 50% Ausgangsarylamin, vorzugsweise 15-30%.
In der letzten Destillationsstufe (E-4) wird das verbliebene Ausgangsaryl
amin, gegebenenfalls neben der Restmenge des hydrophoben Lö
sungsmittels, als Destillat (16) von dem als Destillationssumpf anfal
lenden und im Verfahrensprodukttank (Z-1) gesammelten ersten Teilpro
dukt (17) abgetrennt. Im allgemeinen enthält (16) < 50% hydrophobes
Lösungsmittel, vorzugsweise < 30%.
Das entsprechende zweite Verfahrensteilprodukt befindet sich in der die
Extraktionsstufe (D-2) verlassenden wäßrigen Phase (13).
In einer mehrstufig wirkenden, vorzugsweise bei 80-110°C betriebenen
Extraktionsstufe (D-4) wird aus der wäßrigen Phase (13), gegebenenfalls
nach Zugabe von Wasser zur Absenkung der Molarität und gegebenen
falls nach Zugabe von Ausgangsarylamin zur Absenkung des Protonie
rungsgrades, das zweite Teilprodukt im Austausch gegen Ausgangsaryl
amin extrahiert und dabei in die organische Phase (19) überführt.
Die Molarität der in (D-4) eingesetzten wäßrigen Phase ist in der Regel < 3,
vorzugsweise < 2,5.
Der Protonierungsgrad der in (D-4) eingesetzten wäßrigen Phase ist vor
zugsweise < 60%.
Als Extraktionsmittel (18) dient ein Gemisch aus hydrophobem Lö
sungsmittel und Ausgangsarylamin, welches in der Regel aus den Destil
latfraktionen der Destillationsstufe (F) und Ausgangsarylamin aus Vor
ratsbehälter (A-1) zusammengesetzt wird.
Das Gewichtsverhältnis von Ausgangsarylamin zu Lösungsmittel liegt in
(18) im allgemeinen zwischen 0,5 : 1 und 3 : 1, vorzugsweise zwischen 1 : 1
und 2 : 1 in Abhängigkeit von der Molarität der zugeführten wäßrigen
Phase.
Das Gewichtsverhältnis von Extraktionsmittel (18) zu wäßriger Phase
liegt im allgemeinen zwischen 0,3 : 1 und 3 : 1, vorzugsweise zwischen
von 0.7 : 1 und 2 : 1.
Die in (D-4) resultierende organische Phase (19) wird, gegebenenfalls
nach Durchlaufen der Waschstufe (F-1) und/oder gegebenenfalls nach
Entfernen von Säurespuren mit verdünnter Natronlauge (F-2), der Destil
lationsstufe (F-3) bzw. den Destillationsstufen (F-3), (F-4) zugeführt.
In der Aufarbeitungsstufe (F) erfolgt die Abtrennung des Destillations
rückstandes (29), der als zweites Teilprodukt in dem Verfahrensprodukt
tank (Z-2) gesammelt wird.
Der Destillationsteil der Aufarbeitungsstufe (F) kann beispielsweise aus
einem einstufigen Verdampfer (F-3) bestehen, der neben dem Destilla
tionsrückstand (20) ein Destillat (21) liefert.
Das Destillat (21) enthält neben Ausgangsarylamin das gesamte hydro
phobe Lösungsmittel aus (19) und wird nach Zusatz von Ausgangsaryl
amin aus Vorratsbehälter (A-1) als Extraktionsmittel (18) wiederverwen
det.
Die in (D-4) resultierende wäßrige Phase wird zur Extraktionsstufe (D-2)
zurückgeführt, gegebenenfalls zumindest teilweise über eine Destilla
tionsstufe, in welcher der wäßrigen Phase Wasser zur Regulierung der
Molarität entzogen werden kann.
Der Weg über eine Wasserdestillationsstufe ist dann zwingend erforder
lich, wenn die Extraktionsstufe (D-2) bei einer höheren Molarität der wäß
rigen Phase betrieben wird als die Extraktionsstufe (D-4). In diesem Falle
erfolgt die Rückspeisung einer entsprechenden Wassermenge in den
wäßrigen Säurekreislauf vor Eintritt in die Stufe (D-4).
Grundsätzlich kann die in Verfahrensstufe (C-4) resultierende wäßrige
Phase direkt der Extraktionsstufe (D-2) zugeführt werden. Da aber der
obere, für bestimmte Trennaufgaben durchaus bevorzugte Molaritätsbe
reich der Extraktionsstufe (D-2) oberhalb des bevorzugten Molaritätsbe
reiches der Extraktionsstufe (D-4) liegt, ist es eine bevorzugte Ausfüh
rungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, die Molaritäten in den
verschiedenen Extraktionsstufen dadurch zu entkoppeln, daß der wäßri
gen Phase gegebenenfalls an geeigneter Stelle destillativ Wasser entzo
gen und an anderer geeigneter Stelle wieder zugesetzt wird.
Mit dieser ersten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens lassen
sich beträchtliche Trennleistungen bei der Fraktionierung von Polyamin
gemischen erzielen und zahlreiche Trennprobleme zufriedenstellend lö
sen.
Insbesondere in der ersten Polyaminfraktion (17) kann bei dieser Ar
beitsweise die relative Anreicherung der in dieser Fraktion bevorzugt
enthaltenen Komponenten gezielt variiert und maximiert werden.
Durch die gezielte Rückführung von Verfahrensteilprodukten in den Re
aktionsprozeß über die Extraktionsstufe (C-5) und die resultierende
wäßrige Phase (30) ist es möglich, die beiden isolierten Produktfraktio
nen (17) und (20) im Ausbeuteverhältnis zugunsten des zweiten Teilpro
duktes (20) gegebenenfalls bei unveränderter Zusammensetzung, ins
besondere des zweiten Teilproduktes, zu verschieben.
Die Summe der beiden isolierten Verfahrensteilprodukte ist nicht iden
tisch mit dem im ausreagierten Reaktionsgemisch enthaltenen primären
Verfahrensprodukt.
Während in der ersten Polyaminfraktion (17) der relativen Anreicherung
der darin bevorzugt enthaltenen Komponenten nach oben praktisch keine
Grenzen gesetzt sind, so daß gezielt mehr oder weniger angereicherte
Produkte aus ganz unterschiedlichen Reaktionsprodukten hergestellt
werden können, sind der entsprechenden Abreicherung dieser Produkte
der in der wäßrigen Phase (13) enthaltenen zweiten Polyaminfraktion
(20) Grenzen gesetzt, wobei die Untergrenze der Abreicherung abhängt
vom Gehalt dieser Produkte im Ausgangs- bzw. Reaktionsprodukt infolge
Gleichgewichtseinstellung zwischen der zugeführten organischen Phase
(11) und der wäßrigen Phase (13) in der Extraktionsstufe (D-2).
Dennoch werden wechselnde Mengen der in der ersten Polyaminfraktion
(17) bevorzugt angereicherten Produkte diesem Anreicherungsprozeß
und damit der ersten Produktfraktion entzogen über die wäßrige Phase
(13). Die Menge dieser Produkte ist um so größer, je höher ihre Konzen
tration in der zugeführten organischen Phase (11) ist.
Die Folge ist nicht nur, daß die erste Polyaminfraktion für eine gegebene
Zusammensetzung in ihrer mengenmäßigen Verfügbarkeit gegenüber
ihrer vom Reaktionsprodukt her gegebenen Möglichkeiten zurückfällt,
sondern daß auch verfahrensbedingt die verfügbaren Mengen in der or
ganischen Phase (14) in stark verringerter Konzentration anfallen, so
daß ihre destillative Aufarbeitung zur Gewinnung und Isolierung der Po
lyaminfraktion einen zusätzlichen Aufwand an Destillationstechnik und
Destillationsenergie erfordert.
Leistungsfähiger insbesondere im Hinblick auf das zweite Teilprodukte
(20) ist eine zweite Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens, die
sich von der ersten Variante darin unterscheidet, daß die in der Verfah
rensstufe (D-2) resultierende wäßrige Phase (13) oder zumindest eine
Teilmenge von (13) nicht direkt, sondern über eine zwischengeschaltete
vorzugsweise mehrstufig arbeitende Extraktionsstufe (D-3) in die Ex
traktionsstufe (D-4) geführt wird.
In der Extraktionsstufe (D-3) wird die zugeführte wäßrigen Phase einer
organischen Phase (23) entgegengeführt, welche im wesentlichen aus
hydrophobem Lösungsmittel, Ausgangsarylamin und gegebenenfalls Po
lyamin besteht, letzteres vorzugsweise von der Art und Zusammenset
zung des zweiten Teilproduktes (20).
Bei Verwendung einer organischen Phase (23) ohne Polyamin resultiert
in der die Extraktionsstufe (D-3) verlassenden wäßrigen Phase (24) eine
Polyaminfraktion, in welcher die relative Anreicherung der in dieser
Phase bevorzugt enthaltenen Komponenten über die in der zugeführten
wäßrigen Phase vorliegende Anreicherung hinaus weiter erhöht und ge
gebenenfalls maximiert werden kann, allerdings auf Kosten der Polya
minkonzentration in der resultierenden wäßrigen Phase (24).
Polyamin als Bestandteil der organischen Phase (24) bewirkt, daß die die
Verfahrensstufe (D-3) verlassenden Phasen eine höhere und damit für
das erfindungsgemäße Verfahren energetisch vorteilhaftere Polyamin
konzentration aufweisen als bei Verwendung einer organischen Phase
(24) ohne Polyamin.
Ohne Einbuße an Trennleistung kann dieser Vorteil jedoch nur realisiert
werden durch die aus diesen Grund bevorzugte Verwendung eines Polyamins
mit der Zusammensetzung des zweiten Teilproduktes (20) als
Bestandteil der organischen Phase (23).
Polyamine mit anderer Zusammensetzung, beispielsweise von der Art
des Ausgangsproduktes oder des ersten Teilproduktes können wegen
des "Verwässerungseffektes" bei der qualitativen Trennleistung in der
Regel nur in untergeordneten oder unwesentlichen Mengen als Bestand
teil der organischen Phase (23) toleriert werden.
Durch die bevorzugte Verwendung eines Polyamins mit der Zusammen
setzung des zweiten Teilproduktes (20) als Bestandteil der organischen
Phase (23), kann auch unter energetisch vorteilhaften Bedingungen in
folge Gleichgewichtseinstellung mit einer Selbstverstärkung des Trennef
fektes, die relative Anreicherung der in der Verfahrensstufe (D-3) resul
tierenden wäßrigen Phase (24) bevorzugt enthaltenen Polyaminkomponenten
und damit der zweiten Polyaminfraktion (20) verstärkt und gege
benenfalls maximiert werden.
Im einfachsten Fall wird die organischen Phase (23) gebildet aus zumin
dest einem Teilstrom des Destillatmengenstromes (15) und gegebenen
falls einer Teilmenge von Mengenstrom (16). Vorzugsweise wird (23)
gebildet aus einem Teilstrom von (15) und einer Teilmenge des Mengen
stromes (19), enthaltend das Polyamingemisch (20) neben Ausgangs
arylamin und hydrophobem Lösungsmittel.
Gegebenenfalls und in Abhängigkeit von der Molarität kann vollständig
auf die Zuspeisung von hydrophobem Lösungsmittel und Ausgangsaryl
amin aus anderen Quellen verzichtet werden, so daß die organische
Phase (23) ausschließlich aus einer Teilmenge von (19) besteht.
Diese Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist bezüglich
Trennleistung und Energiebilanz besonders vorteilhaft und daher beson
ders bevorzugt, wenn sie angewendet werden kann.
Die Molarität der in der zwischengeschalteten Extraktionsstufe (D-3) ein
gesetzten wäßrigen Phase liegt im allgemeinen auf gleicher Höhe wie in
der die Extraktionsstufe (D-2) verlassenden wäßrigen Phase (13). Es ist
jedoch möglich durch Zugabe von Wasser gegebenenfalls auch von Aus
gangsarylamin zur wäßrigen Phase sowohl die Molarität als auch den
Protonierungsgrad zur Steuerung der Trennleistung der Extraktionsstufe
(D-3) zu verändern.
Grundsätzlich ist es auch möglich, die Molarität der wäßrigen Phase in
(D-3) durch Entzug von Wasser zu erhöhen.
Die in Stufe (D-3) resultierende organische Phase (25) wird der in Ex
traktionsstufe (D-2) eingesetzten organischen Phase zugesetzt.
Die in Stufe (D-3) resultierende wäßrige Phase (24) wird, gegebenenfalls
mit dem Rest von (13) der Extraktionsstufe (D-4) zugeführt.
Für diejenige Menge an hydrophobem Lösungsmittel, welche gegebenen
falls zur Bildung der organischen Phase (23) dem Lösungsmittelkreislauf
des zweiten Verfahrensproduktes (20) durch Abzweigen eines
Teilstromes von (19) entzogen wird, erfolgt ein Mengenausgleich vor
zugsweise durch Zugabe einer Teilmenge von (15) bei der Bildung der
organischen Phase (18).
Mit der zweiten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens läßt sich im
Unterschied zur ersten Variante die relative Anreicherung in beiden re
sultierenden Polyaminfraktionen gezielt variieren und gegebenenfalls
maximieren.
Eine energetisch günstige Ausführungsform stellt die zweite Verfahrens
variante dagegen in erster Linie nur für die Gewinnung der zweiten Poly
aminfraktion (20) dar.
Für die erste Polyaminfraktion (17) resultiert aus der zweiten Variante
eine deutliche Mengensteigerung, d. h. eine Ausbeuteverbesserung. Im
Unterschied zur ersten Variante ist es möglich, gegebenenfalls die Ge
samtmenge der im Ausgangspolyamingemisch enthaltenen und im ersten
Teilprodukt (17) relativ anreicherbaren Komponenten der die Extraktions
stufe (D-2) verlassenden organischen Phase auf einem gewünschten Ni
veau relativ anzureichern.
Die Konzentration, mit welcher das erste Teilprodukt in der gewünschten
Form im Mengenstrom (14) anfällt, ist ein Maß für den spezifischen Ener
gieaufwand bei der Isolierung und Gewinnung von (17) im Zuge der
nachfolgenden destillativen Aufarbeitung in (E-3) und (E-4).
Bei den vorstehend beschriebenen Varianten des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist dieser spezifische Energieaufwand um so größer, je klei
ner der Mengenanteil des ersten Teilproduktes (17) am Gesamtprodukt
ist, weil beispielsweise aufgrund der gewählten Reaktionsparameter ein
Primärprodukt gebildet wurde, welches diese im Teilprodukt (17) angerei
cherten Komponenten nur mit geringen Anteilen enthält und/oder weil
diese Komponenten im Verlauf des Verfahrens relativ stark angereichert
und damit entsprechend "verdünnt" wurden.
Mit einer weiteren, dritten Variante des erfindungsgemäßen Verfahr 03705 00070 552 001000280000000200012000285910359400040 0002019613552 00004 03586ens
konnte auch für die Gewinnung des ersten Teilproduktes (17) eine ener
getisch verbesserte Ausführungsform gefunden werden.
Ausgehend von der ersten Variante wird diese dahingehend erweitert,
daß die in Verfahrensstufe (D-2) resultierende organische Phase geteilt
wird in einen Teilmengenstrom (14), der weiterhin mit dem Ziel der Ge
winnung einer ersten Polyaminfraktion (17) der Aufarbeitungsstufe (E)
zugeführt wird, und in einen anderen Teilmengenstrom (26), der in einer
vorgelagerten Extraktionsstufe (D-1) mit zumindest einer Teilmenge, vor
zugsweise mit der Gesamtmenge der zur Wiederverwendung zur Verfü
gung stehenden wäßrigen Phase(n) extrahiert wird.
Der dem Extraktor (D-1) zugeführte Mengenstrom (26) wird dabei so be
messen, daß bei der Umsetzung mit der wäßrigen Phase ein möglichst
weitgehender, vorzugsweise praktisch quantitativer Übergang der in der
organischen Phase (26 enthaltenen Polyamine in die im Extraktor (D-1)
resultierende wäßrige Phase (27) erfolgt.
Eine erhöhte Molarität der in der Extraktionsstufe (D-1) eingesetzten
wäßrigen Phase begünstigt und erleichtert den Übergang von Polyamin
aus der zugeführten organischen Phase (26) in die resultierende wäßrige
Phase (27).
Der Restgehalt an Polyamin in der die Verfahrensstufe (D-1) verlassen
den organischen Phase (28) liegt im allgemeinen bei < 5 Gew.%, vor
zugsweise bei <2 Gew.%.
Die in der vorgeschalteten Extraktionsstufe (D-1) resultierende, von Po
lyamin weitgehend befreite, gegebenenfalls an Amin insgesamt verarmte
organische Phase (28) wird gemäß dritter Variante der als Extrak
tionsmittel in der Extraktionsstufe (C-2) verwendeten organischen Phase
(03) zugeschlagen und/oder gegebenenfalls dem ausreagierten Reak
tionsgemisch zugesetzt und/oder gegebenenfalls dem Reaktionsprozeß
zugeführt.
Bei der bevorzugten Verwendung als Teil des Extraktionsmittels in Ver
fahrensstufe (C-2) erfolgt die Zugabe, gegebenenfalls nach Anhebung
des Arylamingehaltes, in (28) vorzugsweise zu einer aus Sicht der zuge
führten organischen Phase späteren als der ersten Stufe, während in be
sagter erster Stufe die aus Destillatfraktionen stammenden Anteile des
Extraktionsmittels zugeführt werden.
Die in der vorgeschalteten Extraktionsstufe (D-1) resultierende wäßrige
Phase (27) wird der Verfahrensstufe (D-2) zugeführt und der wäßrigen
Phase (12) zugesetzt. Sie enthält Polyamin, welches in seiner Zusam
mensetzung weitgehend dem in der organischen Phase (26) enthaltenen
Polyamin entspricht.
Durch diese Arbeitsweise kann eine gegebenenfalls maximale Anreiche
rung der im ersten Teilprodukt (17) angereicherten Komponenten erreicht
werden wie bei der ersten Variante. Die jeweils gewünschte (qualitative)
Anreicherung wird aber durchweg bei einer höheren Polyaminkonzentra
tion in der organischen Phase (14) erreicht als bei der ersten Variante,
so daß diese (qualitative) Anreicherung auch eine Verbesserung in ener
getischer Hinsicht für die Gewinnung des ersten Teilproduktes (17) und
damit für das erfindungsgemäße Verfahren darstellt.
Bei einer vierten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens werden
die Vorteile der zweiten und dritten Variante miteinander kombiniert, so
daß die in jeder Hinsicht leistungsfähigste Ausführungsform des Verfah
rens resultiert.
Claims (9)
1. Ein Verfahren zur Herstellung - mit integrierter Fraktionierung
und/oder Reinigung von aromatischen Polyamingemischen durch
Umsetzung von Ausgangsarylamin oder Ausgangsarylamingemi
schen mit Carbonylverbindungen, insbesondere Formaldehyd, in
Gegenwart von sauren Katalysatoren und in Gegenwart von Wasser
zumindest im letzten Teil der Umlagerungsreaktion und gegebenen
falls unter Vorschaltung einer separaten "Aminalstufe" zur Bildung
von N,N′-disubstituierten Kondensationsprodukten in Abwesenheit
saurer Katalysatoren und gegebenenfalls in Gegenwart von
hydrophobem Lösungsmittel in einer oder mehreren Stufen des
Reaktionsgeschehens, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß
man
- a) das ausreagierte Reaktionsgemisch (01)
- b) gegebenenfalls nach Zugabe von Ausgangsarylamin und/oder Was ser und/oder einer starken Säure in Form ihrer Ammoniumsalze von Ausgangsarylamin und gegebenenfalls Polyamin, die vorzugsweise in der Form der recyclisierten wäßrigen Phase (04) und/oder (05), und/oder (07) eingesetzt wird, und
- c) gegebenenfalls nach Zugabe von hydrophobem Lösungsmittel, wel ches Ausgangsarylamin und/oder Polyamine enthalten kann,
- d)gegebenenfalls über eine vorgeschaltete Verfahrensstufe (C-1) un ter Abtrennung einer gegebenenfalls vorhandenen organischen Phase
- e) in eine mehrstufig arbeitende Extraktionsstufe (C-2) leitet, in wel cher nach dem Prinzip der Gegenstromextraktion die Extraktion mit tels einer organischen Phase erfolgt, enthaltend hydrophobes Lö sungsmittel, Ausgangsarylamin und gegebenenfalls geringe Mengen an Polyamin und die resultierende von Polyamin weitgehend befreite wäßrige Phase (04)
- f) gegebenenfalls zumindest teilweise über eine Wasserverdamp fungsstufe (C-4) unter destillativen Entzug von Wasser,
- g) gegebenenfalls zumindest teilweise über eine nachgeschaltete Ex traktionsstufe (C-3) unter Entzug von Amin und Erhöhung des Pro tonierungsgrades,
- h) zumindest teilweise über eine weitere nachgeschaltete Extraktions stufe (C-5) einer polyaminhaltigen organischen Phase (29), gebildet aus einer Teilmenge der organischen Phase (11) und/oder gebildet aus zumindest einer Teilmenge der gegebenenfalls über die Vor stufe (D-1) geführten organischen Phase (14) entgegenführt, und die dabei resultierende mit Polyamin angereicherte wäßrige Phase (30) und den gegebenenfalls nicht über die Stufe (C-5) geführten Teil der wäßrigen Phase(n) zumindest teilweise in den Reaktions prozeß zurückführt, und einen gegebenenfalls nicht in den Prozeß zurückgeführten Teil von (04) und/oder von (07) gemäß b) verwen det, und
- i) die in der Extraktionsstufe (C-5) resultierende an Polyamin verarmte organische Phase (31) in den Reaktionsprozeß zurückführt und/oder gemäß c) verwendet und/oder gemäß e) als Teil der zur Extraktion eingesetzten organischen Phase (03) in Stufe (C-2) verwendet, und
- k) die in der Extraktionsstufe (C-2) resultierende organische Phase (09) und die gegebenenfalls in der vorgeschalteten Verfahrensstufe (C-1) abgetrennte organische Phase (10) zumindest teilweise in ei ner weiteren mehrstufig arbeitenden Extraktionsstufe (D-2) einer wäßrigen Phase (12), enthaltend Wasser, eine starke Säure in Form ihrer Ammoniumsalze, Ausgangsarylamin und gegebenenfalls Polyamin, entgegenführt, die mengenmäßig so bemessen und in ihrer Zusammensetzung so eingestellt ist, daß die in der zugeführten or ganischen Phase (11) und die gegebenenfalls in der zugeführten wäßrigen Phase (12) enthaltenen Polyamine in einem weiten Be reich auf die resultierende organische Phase (14) und die resultie rende wäßrige Phase (13) in kontrollierter Weise mengenmäßig ver teilt und die unterschiedliche Zusammensetzung der dabei resultie renden Polyaminfraktionen eingestellt wird, und die resultierende organische Phase (14)
- l) gegebenenfalls nach Abtrennung einer Teilmenge und deren Rück führung direkt oder vorzugsweise über eine vorgeschaltete Extrak tionsstufe (D-1)
- m) über eine Wasch- und/oder Neutralisationsstufe in einer vorzugs weise mehrstufig arbeitenden Destillationsstufe (E-3), (E-4) in eine wenigstens erste Destillatfraktion (15), enthaltend hydrophobes Lö sungsmittel und gegebenenfalls Ausgangsarylamin, gegebenenfalls eine zweite Destillatfraktion (16), enthaltend Ausgangsarylamin und gegebenenfalls hydrophobes Lösungsmittel, und in einen Destilla tionsrückstand (17), bestehend im wesentlichen aus einer ersten Polyaminfraktion, auftrennt und die die Extraktionsstufe (D-2) ver lassende wäßrige Phase (13)
- n) gegebenenfalls zumindest teilweise über eine zwischengeschaltete Extraktionsstufe (D-3)
- o) in eine weitere Extraktionsstufe (D-4) leitet, in welcher im Gegen strom die Extraktion der zugeführten wäßrigen Phase erfolgt mittels einer organischen Phase (18), enthaltend hydrophobes Lösungsmit tel und Ausgangsarylamin unter weitgehender Überführung der ent haltenen Polyamine in die resultierende organischen Phase (19) und die resultierende weitgehend von Polyamin befreite wäßrige Phase
- p) gegebenenfalls zumindest teilweise über eine nachgeschaltete Ex traktionsstufe unter Entzug von Amin und Erhöhung des Protonie rungsgrades,
- q) gegebenenfalls zumindest teilweise über eine Wasserverdamp fungsstufe unter destillativem Entzug von Wasser
- r) gegebenenfalls zumindest teilweise über eine vorgeschaltete Ex traktionsstufe (D-1)
- s) in die Extraktionsstufe (D-2) zurückführt und die in (D-4) resultie rende organische Phase (19) zumindest teilweise über eine Wasch- und/oder Neutralisationsstufe in einer gegebenenfalls mehrstufig ar beitenden Destillationsstufe (F-3) in zumindest eine Destillatfraktion (21) enthaltend hydrophobes Lösungsmittel und Ausgangsarylamin, und in einen Destillationsrückstand (20), bestehend im wesentli chem aus einer zweiten Polyaminfraktion, auftrennt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
- f) der in der Extraktionsstufe (C-2) anfallenden an Polyamin verarmten wäßrigen Phase (04) und/oder der in der Extraktionsstufe (C-3) an fallenden an Arylamin verarmten wäßrigen Phase (07) zumindest teilweise vor ihrer Weiterverwendung destillativ einen Teil des Wassers entzieht und eine Wassermenge, die dem bei der Konden sationsreaktion gebildeten Wasser und dem gegebenenfalls mit den Ausgangsverbindungen, insbesondere der Carbonylverbindung eingebrachten Wassermenge entspricht, sofern sie nicht auf ande ren Wege abgeführt wird, als Abwasser ausschleust und eine dar überhinaus abdestillierte Wassermenge dem wäßrigen Kreislauf an geeigneter Stelle, spätestens jedoch vor Eintritt der wäßrigen Phase in die Extraktionsstufe (C-2), gegebenenfalls nach Durchlaufen der Waschstufen (E-1) und/oder (F-1) wieder zusetzt,
- 3. Verfahren gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man
- g) die in der Extraktionsstufe (C-2) resultierende weitgehend von Po lyamin befreite wäßrige Phase (04) zumindest teilweise in einer nachgeschalteten Extraktionsstufe (C-3) einer organischen Phase (06) enthaltend hydrophobes Lösungsmittel und gegebenenfalls Ausgangsarylamin entgegenführt, wobei der Amingehalt stets klei ner ist als bei der in der Extraktionsstufe (C-2) eingesetzten organi schen Phase (03), und die resultierende, einen geringeren Aminge halt (= höheren Protonierungsgrad) als dies eingesetzte wäßrige Phase aufweisende wäßrige Phase (07) zumindest teilweise der nachgeschalteten Extraktionsstufe (C-5) zuführt, gegebenenfalls über eine Wasserverdampfungsstufe (C-4).
4. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß man
- n) die in der Extraktionsstufe (D-2) anfallende wäßrige Phase (13) zu mindest teilweise in einer zwischengeschalteten Extraktionsstufe (D-3) einer organischen Phase (23), enthaltend hydrophobes Lösungs mittel, Ausgangsarylamin und gegebenenfalls Polyamin, letzteres vorzugsweise von der Art des zweiten Teilproduktes (20) und vor zugsweise in die organische Phase (23) eingebracht als Teilstrom der in der Verfahrensstufe (D-4) resultierenden organischen Phase (19), entgegenführt und die in der Verfahrensstufe (D-3) resultie rende organische Phase (25) der der Verfahrensstufe (D-2) zuge führten organischen Phase zuschlägt, und die resultierende wäßrige Phase (24) der nachfolgenden Extraktionsstufe (D-4) zuführt.
5. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß man
- l) eine Teilmenge der die Extraktionsstufe (D-2) verlassenden organi schen Phase abtrennt und in den Reaktionsprozeß zurückführt und/oder gemäß c) verwendet.
6. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß man
- l) eine Teilmenge (26) der die Extraktionsstufe (D-2) verlassenden or ganischen Phase (14) abtrennt und gemäß r) in einer vorgeschalte ten, vorzugsweise mehrstufig arbeitenden Extraktionsstufe (D-1) ei ner Teilmenge, vorzugsweise der Gesamtmenge der zur Wiederver wendung in (D-2) zur Verfügung stehenden wäßrigen Phase(n) ent gegenführt, wobei die eingesetzte organische Phase (26) so be messen ist, daß das in ihr enthaltene Polyamin von der zur Verfü gung stehenden eingesetzten wäßrigen Phase weitgehend aufge nommen wird, und die resultierende wäßrige Phase (27) der Extrak tionsstufe (D-2) zugeführt und die resultierende an Polyamin ver armte organische Phase (28) in den Reaktionsablauf zurückgeführt und/oder gemäß c) und/oder als Teil des Extraktionsmittel gemäß e) verwendet.
7. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß man als Arylamin vorzugsweise die bei der
Kondensation mit Formaldehyd eingesetzten Ausgangsarylamine ver
wendet.
8. Verwendung der gemäß den Ansprüchen 1 bis 7 erzeugten Fraktionen
zur Herstellung der entsprechenden aromatischen Polyisocyanatge
mische und zur Herstellung von Polyurethankunststoffen.
9. Verwendung der gemäß den Ansprüchen 1 bis 7 erzeugten Fraktionen
zur Herstellung entsprechender kernhydrierter Polyamine oder als Ver
netzer und Epoxidhärter.
10. Verwendung der gemäß den Ansprüchen 1 bis 7 erzeugten Fraktio
nen zur Herstellung der entsprechenden aromatischen Polyisocyanat
gemische und zur Herstellung von PU-Schaumstoffen oder als Lack
rohstoffe, insbesondere die kernhydrierten Polyisocyanate.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996113552 DE19613552A1 (de) | 1996-04-04 | 1996-04-04 | Verfahren zur Herstellung mit integrierter Fraktionierung und Reinigung von aromatischen Polyamingemischen und deren Verwendung |
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DE1996113552 Withdrawn DE19613552A1 (de) | 1996-04-04 | 1996-04-04 | Verfahren zur Herstellung mit integrierter Fraktionierung und Reinigung von aromatischen Polyamingemischen und deren Verwendung |
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1996
- 1996-04-04 DE DE1996113552 patent/DE19613552A1/de not_active Withdrawn
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