DE19611483A1 - Gekrümmte Verbundscheibe - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine gekrümmte Verbundscheibe gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1, ein Verfahren zum Vermindern eines in Durchsicht einer Verbundscheibe auf
tretenden Doppelbildwinkels sowie die Verwendung einer speziellen Verbundschicht. Die
Erfindung ist Zusatz zur DE 195 35 053.
Vom Automobildesign werden schon seit längerer Zeit Windschutzscheiben gewünscht, die
auch in Fahrzeuglängsrichtung stärker gebogen sind. Solche Scheiben, insbesondere aus
Verbundsicherheitsglas, waren bisher nicht einsetzbar, da bei den üblichen Glasdicken von
beispielsweise 5 mm ab einem Biegeradius von 5 m ein Doppelbildwinkel von 5′ auftritt.
Dies bewirkt optische Effekte, die die Qualität der Durchsicht für den Fahrzeuginsassen
beeinträchtigen. Durch diese auftretende Mehrfachreflexion innerhalb der Scheibe entsteht
bei Nachtfahrt ein störendes Doppelbild an hellen Lichtquellen wie Scheinwerfern entgegen
kommender Fahrzeuge, Ampeln oder Straßenleuchten. Der genannte Doppelbildwinkel,
unter dem die Lichtquelle und das Doppelbild separiert sind, hängt im wesentlichen ab von
der Parallelität bzw. Keiligkeit der Scheibe und dem Biegeradius und der Neigung der
gebogenen Scheibe.
Früher traten Doppelbilder aufgrund der herstellbedingten Keiligkeit der Scheiben auf. Seit
Verwendung von Floatglas für Kraftfahrzeugscheiben ist die Keiligkeit auf einen weitgehend
unbedeutenden Wert zurückgegangen, so daß der Biegeradius und die Neigung der
gebogenen Scheibe (Formfehler) im wesentlichen bestimmend sind. Da die derzeitigen
Kraftfahrzeugscheiben jedoch Biegeradien von 5 m, insbesondere von 10 m aufweisen
(solche Scheiben sind auch einfacher herzustellen), spielte auch der Formfehler keine
bedeutende Rolle.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, eine transparente Verbundscheibe so zu gestalten,
daß trotz einer deutlichen Krümmung der Scheibe kein bedeutender Doppelbildwinkel auf
tritt. Aufgabe ist außerdem ein entsprechendes Verfahren und die Verwendung einer spe
ziellen Verbundschicht.
Diese Aufgabe wird hinsichtlich der Verbundscheibe gelöst mit den Merkmalen des
Anspruchs 1; hinsichtlich des Verfahrens mit den Maßnahmen des Anspruchs 16 und hin
sichtlich der Verwendung durch die in Anspruch 23 wiedergegebene Verbundschicht.
Bei einer planparallelen (Windschutz)scheibe, die unter einem Winkel ϕ geneigt ist (üblich
sind Winkel mit bis zu 70°, meist 45° bis 65° und insbesondere 50° bis 60°) und die zusätz
lich in Neigungsrichtung gebogen ist, treten Doppelbilder unter einem Doppelbildwinkel ΔεF
(in arc min) auf, der wie folgt bestimmbar ist:
d = Dicke der Glasscheibe (mm)
r = Krümmungsradius der Scheibe am Ort des Lichtstrahles (m)
n = Brechungsindex des Glases der Scheibe (Glas n = 1,52)
ϕ = Einfallswinkel des Lichtstrahles zur Scheibennormalen (Grad).
r = Krümmungsradius der Scheibe am Ort des Lichtstrahles (m)
n = Brechungsindex des Glases der Scheibe (Glas n = 1,52)
ϕ = Einfallswinkel des Lichtstrahles zur Scheibennormalen (Grad).
Die Neigung bzw. der Einfallswinkel des Lichtstrahles ist praktisch immer gegeben, da die
Beobachtung durch die Scheibe hindurch nicht aus dem Mittelpunkt der Krümmung der
Scheibe erfolgt.
Erfindungsgemäß wird nun der Doppelbildwinkel durch eine mit der Glasscheibe verbundene
Schicht (Verbundschicht) vermindert oder weitgehend kompensiert. Das Floatglas selbst,
das üblicherweise als Glasschicht Einsatz findet, läßt sich nicht mit einer geeigneten Dicken
variation (Keiligkeit) herstellen, so daß die Verbundschicht für die Dickenvariation verwendet
wird. Die Verbundschicht ist üblicherweise eine Verbundfolie, die sich beispielsweise durch
Extrusion auch keilförmig herstellen läßt. Vorteilhaft hat die Verbundschicht auch einen
Brechungsindex, der dem der Glasschicht angenähert oder gleich ist. Erfindungsgemäß
können jedoch auch andere Verbundschichten eingesetzt werden, beispielsweise flüssiger
Kunststoff und insbesondere ein gegossenes oder gespritztes Formteil, das auf die Glas
scheibe aufgebracht wird. Bei der Bemessung der Verbundschicht ist üblicherweise eine
Keiligkeit, die in der Krümmung liegt, geeignet. Die Bemessung der Keiligkeit erfolgt erfin
dungsgemäß für einen bestimmungsgemäßen Blickrichtungsbereich, der sich nach dem
Einsatzort und -zweck der transparenten Verbundscheibe richtet. Der Keil ist hierbei so ein
gesetzt, daß sein dickerer Bereich oben ist, wenn der obere Bereich entgegen der Blickrich
tung gekrümmt und geneigt ist. Hierbei wird insbesondere von der Beobachtung von Objek
ten ausgegangen, die sich in einer Entfernung von mindestens 5 m, insbesondere minde
stens 10 m hinter der Verbundscheibe (dem Betrachter gegenüberliegend) befinden. Mit der
Erfindung werden üblicherweise auch Doppelbildwinkel von solchen Doppelbildern
(Sekundärbildern) verkleinert, die eine Intensität von höchstens 5%, meist höchstens 1%
und insbesondere höchstens 0,3% bezüglich der zugehörigen Primärbilder haben. Erfin
dungsgemäß wird hierbei üblicherweise von realen Objekten bzw. Objekten, die sich tat
sächlich hinter der Verbundscheibe befinden, ausgegangen.
Vorteilhaft wird der Betrag des Doppelbildwinkels der gesamten Verbundscheibe um minde
stens 20%, vorteilhaft mindestens 40% und insbesondere um mindestens 60% verkleinert
bezogen auf den Betrag des Doppelbildwinkels der Glasscheibe plus (nicht-keilige) Kunst
stoffschicht. Entsprechend ist die üblicherweise verwendete Verbundschicht mit ihrer Dicke
vorteilhaft bei der Berechnung mit zu berücksichtigen. Vorstehend wie nachfolgend ist bei
der Dicke der Glasschicht ggf. auch die Dicke einer Verbundschicht mit einzubeziehen.
Hierbei kann eine gewisse Toleranz in Kauf genommen werden. Die vorliegende Erfindung
kommt insbesondere bei solchen Verbundscheiben zum Einsatz, deren Glasschicht krüm
mungsbedingt einen Doppelbildwinkel von mindestens 5′, meist mindestens 7′ und ins
besondere mindestens 10′ hat. Außerdem kommt die Erfindung insbesondere bei
Krümmungsradien von 5 m, vorteilhaft 4 m und insbesondere 3 m bei 4 mm Dicke und
n = 1,52 zum Einsatz. Bei größeren Krümmungsradien ist der Doppelbildwinkel bereits so
klein, daß die erfindungsgemäße Korrektur meist nicht notwendig ist.
Bei der Verbundscheibe wird der Doppelbildwinkel des Glasanteils überwiegend, meist zu
mindestens 70% und insbesondere zu mindestens 85% durch die Krümmung des Glas
anteils plus Verbundschicht in Verbindung mit dessen Dicke in Durchsicht bestimmt. Ein
kleinerer Anteil des Doppelbildwinkels wird meist auch durch eine gewisse Keiligkeit des
Glases, die herstellungsbedingt ist, verursacht. Die Korrektur insbesondere der Krümmung
erfolgt entsprechend durch eine Keiligkeit der Verbundschicht, wobei diese Keiligkeit ins
besondere auch einen durch die Dicke der Verbundschicht bedingten Doppelbildwinkel ent
gegenwirkt. Erfindungsgemäß wird insbesondere bei zunehmender Krümmung der Ver
bundscheibe eine Verbundschicht mit stärkerer Dickenvariation (größerer Keiligkeit) ein
gesetzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren greift vorteilhaft auf die Merkmale der Verbundscheibe
einzeln oder in Kombination zurück. Ebenso bedient sich die Verwendung dieser Merkmale.
Ganz besonders an dem Verfahren ist hervorzuheben, daß anders als bei den für Head-up-
Display bekannten extrudierten keiligen Folien erfindungsgemäß auch eine gegossene Folie
(auch Spritzgießen) vorteilhaft eingesetzt werden kann. Hierbei eignet sich insbesondere
das Reaktionsgießen, das heißt die Verbundfolie wird durch Gießen eines polymerisierbaren
Gemisches in die Folienform und polymerisieren des Gemisches in der Folienform her
gestellt. Hierdurch läßt sich leicht die gewünschte Dickenvariation bzw. Keiligkeit herstellen,
in dem diese entsprechend in die Gießform eingearbeitet ist. Hierbei eignen sich auch offene
Gießformen, so daß die gegossene Folie einseitig plan und auf der anderen Seite
(Gießformseite) entsprechend der gewünschten Variation leicht uneben ist. Eine keilige Folie
läßt sich auf diese Weise sehr einfach mit einer Gießform mit planem Boden herstellen, der
entsprechend der gewünschten Keiligkeit gegen die Horizontale geneigt ist. Lokale Verjün
gungen oder Verdickungen in der Folie lassen sich herstellen durch entsprechende
Erhebungen bzw. Mulden im Boden der Gießform. Mit dem Gießen kann auch eine Kratz
festschicht hergestellt werden, wobei dieses vorzugsweise durch ein Zweistufenreaktions
gießen erfolgt. Vorteilhaft wird die Folie durch ein kontinuierliches Reaktionsgießen (ggf. als
Zweistufenreaktionsgießen) hergestellt. Aufgrund der Flexibilität kann die Folie nach dem
Gießen mit jeder ihrer Seiten mit der (gebogenen) Glasscheibe verbunden werden, wobei
diese Wahlmöglichkeit eingeschränkt wird, wenn die Folie mit einer Kratzfestschicht her
gestellt wird oder eine Seite eine geringe optische Güte hat (diese wird dann mit der Glas
scheibe verklebt). Beim Einsatz der Kratzfestschicht kann die Folie nur mit der der Kratzfest
schicht abgewandten Seite mit der Glasscheibe verbunden werden. In alternativen, weniger
bevorzugten Ausführungen wird die Folie in Form der (gebogenen) Glasscheibe gegossen
bzw. durch Erwärmen und Biegen in die Form der Glasscheibe gebracht.
Da die Glasscheibe einen gebogenen Zustand einnimmt, wird die Folie üblicherweise erst
nach dem Biegen der Glasscheibe mit dieser verbunden. Die Krümmung der Glasscheibe
kann bei der Herstellung der Folie berücksichtigt werden, wobei die Folien vorzugsweise
leicht dehnbar ausgebildet sind, um ein sicheres und leichtes Verbinden mit der Glasscheibe
zu erleichtern. Die Kratzfestschicht kann unter Umständen auch erst nach dem Verbinden
der Verbundfolie mit der Glasscheibe auf die Verbundfolie aufgebracht werden. Insbeson
dere beim Reaktionsgießen eignet sich als Folienmaterial Polyurethan, wobei als Verbund
schicht teilvernetztes aliphatisches Polyurethan und als Kratzfestschicht vollvernetztes
aliphatisches Polyurethan eingesetzt werden kann.
Aus der EP 0 420 228 A ist bereits ein Head-up-Display bekannt, das eine keilige Wind
schutzscheibe verwendet. Auch hier kann bei einer gekrümmten Windschutzscheibe ein Keil
eingesetzt werden, dessen Keiligkeit sich jedoch nicht auf eine Durchsicht durch die
Scheibe, sondern allein auf eine doppelte Reflexion an den beiden Scheibenseiten bezieht.
Wesentlich für das Reflexionsdoppelbild ist allein die Scheibendicke, eine mögliche Krüm
mung der Scheibe wirkt hier schon kompensierend, so daß mit zunehmender Krümmung der
Scheibe bei sonst gleichbleibenden Parametern ein kleinerer Keilwinkel (kleinere Keiligkeit)
zum Einsatz kommt. Bei dem Stand der Technik ist außerdem auch der Projektionsabstand
wesentlich, so daß bei geringem Projektionsabstand ein enorm großer Keilwinkel notwendig
ist. Um bei der Durchsicht keine Störungen aufzuwerfen, verwendet der Stand der Technik
üblicherweise Projektionsabstände, die zu sehr geringen Keilwinkeln (meist weniger als 0,5′)
führen. Solch niedrige Keilwinkel sind nicht geeignet, um den bei kleineren Krümmungs
radien auftretenden Doppelbildwinkel zu kompensieren. Hierzu sind beispielsweise Keile mit
ca. 2 bis 3′ erforderlich.
Aus der EP 0 329 110 A ist eine zweischichtige Windschutzscheibe bekannt, bei der eine
Folie auf eine Glasscheibe geklebt ist. Die Folie dient der Absorption von reflektierten Licht
wellen.
Die vorliegende Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels und von
Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1 ein Doppelbild an geneigter und gekrümmter Scheibe;
Fig. 2 ein Doppelbild bedingt durch die Formgebung einer Scheibe;
Fig. 3 ein Doppelbild bedingt durch die Keiligkeit einer Scheibe; und
Fig. 4 eine keilige Bilayerscheibe.
Ein Betrachter 1, der sich in einem Abstand von ca. 0,5 bis 1,5 m vor einer Glasscheibe 2
befindet, sieht ein Primärbild 3 in einer Entfernung von 100 m. Bedingt durch die Neigung
und Krümmung sowie eine Keiligkeit der Scheibe 2, wobei sich die Neigung zur Senkrechten
bestimmt, wird ein Sekundärbild 4 erzeugt, dessen Intensität js ca. um den Faktor 625 klei
ner ist gegenüber der Intensität jp. des Primärbildes 3. Primärbild 3 und Sekundärbild 4 bil
den zueinander einen Doppelbildwinkel Δε von 10′, entsprechend erscheinen die Bilder bei
der Entfernung von 100 m um 29 cm voneinander getrennt.
Die Primär- und Sekundärbilder, die von einer einzigen, realen Quelle 5 (Fig. 2) stammen,
sind eine Funktion des Krümmungsradius r und der Dicke d sowie des Einfallwinkels des
Lichtstrahls auf der Scheibe (Neigung der Scheibe).
Auch eine Keiligkeit der Scheibe 2′ (Fig. 3) bewirkt eine Bildung von Primärbild und Sekun
därbild, wobei hier jedoch das Primärbild 3′ zwischen der Lichtquelle 5′ und dem Sekundär
bild 4′ liegt, anders als bei der krümmungsbedingten Versetzung, bei der die Lichtquelle 5
zwischen den beiden Bildern liegt. Durch entsprechenden Einsatz einer Keiligkeit (Fig. 4) ist
es möglich, durch Kombination der Krümmung mit der Keiligkeit den Doppelbildwinkel Δε zu
verkleinern. Hierzu wird eine Bilayerscheibe hergestellt aus einer 4 mm dicken Glasschicht
11 aus vergütetem Floatglas, die unter kontrollierten Stoffschlußbedingungen mit einem
zusammengesetzten Polyurethanfilm 21/31 mit guten optischen Eigenschaften verbunden
wird. Der zusammengesetzte Polyurethanfilm 21/31 ist aufgebaut aus einem teilvernetzten
aliphatischen Polyurethan 21 mit einer Dicke von 0,7 bis 1,1 mm. Diese Schicht dient im
Falle einer Zerstörung der Scheibe auch als energieaufnehmende Schicht. Die Polyurethan
schicht 21 ist mit einer vollvernetzten aliphatischen Polyurethanoberflächenschicht von ca.
0,1 mm Dicke bedeckt, die die erforderlichen Oberflächeneigenschaften (kratzfest) aufweist.
Das zusammengesetzte Polyurethan wird durch kontinuierliches Zweistufenreaktionsgießen
auf einer Formoberfläche hergestellt. Hierdurch wird die optische Güte garantiert.
Als Glasscheiben eignen sich vorteilhaft Dicken zwischen 1 und 5 mm und insbesondere 2,5
bis 3,5 mm. Die energieabsorbierende Polyurethanschicht wird üblicherweise in einer
mittleren Dicke von 0,5 bis 1,3 mm und insbesondere 0,8 bis 1 mm hergestellt; die kratzfeste
Polyurethanschicht hat vorteilhaft eine Dicke von 0,03 bis 0,2 mm und insbesondere 0,08 bis
0,12 mm.
Durch diesen Aufbau wird dem Strahlengang gemäß Fig. 2 ein umgekehrter Strahlengang
gemäß Fig. 3 (Keil um 180° gedreht) überlagert, so daß sich die Sekundärbilder in etwa
löschen. Im Beispiel hat der formbedingte Doppelbildwinkel einen Betrag von 12′, die
Scheibenneigung beträgt 60° und die Scheibendicke 5 mm. Rechnerisch ergibt sich hieraus
eine Kompensation mit einem Folienkeil 41 von 2,4′ entsprechend der Gleichung
Bei einer PU-Folie, die über 0,8 m Scheibenhöhe auf der Glasscheibe liegt, bedeutet dies
eine stetige Dickenzunahme um 0,56 mm. Da ein Doppelbildwinkel unter 4′ im allgemeinen
als nicht mehr störend empfunden wird, genügt auch eine Korrektur um 8′, entsprechend
einer Dickenzunahme um 0,4 mm.
Claims (25)
1. Transparente Verbundscheibe, enthaltend mindestens eine Glasschicht (11), die bei
Durchsicht bezüglich eines bestimmungsgemäßen Blickrichtungsbereiches eine einen
Doppelbildwinkel bildende Form hat, und mindestens eine flächig mit der Glasschicht
(11) verbundene Schicht (21), wobei die verbundene Schicht (21) in dem Blick
richtungsbereich einen Schichtdickenverlauf hat, der derart bemessen ist, daß der
Betrag eines Doppelbildwinkels der Verbundscheibe kleiner ist als der Betrag des
Doppelbildwinkel einer Verbundscheibe mit gleichartigem Aufbau aber konstanter
Dicke der Verbundschicht, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht (21) nur auf einer
Seite mit einer Glasschicht (11) verbunden ist.
2. Verbundscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die nicht mit der
Glasschicht verbundene Seite der Schicht mit einer Kratzfestschicht (31) verbunden
ist.
3. Verbundscheibe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Betrag
des Doppelbildwinkels der Verbundscheibe mindestens 20%, vorzugsweise minde
stens 40% und insbesondere mindestens 60% kleiner ist als der Betrag des Doppel
bildwinkels resultierend von der Glasschicht mit einer verbundenen Schicht, die
gleichbleibend die mittlere Schichtdicke des Schichtdickenverlaufs hat.
4. Verbundscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß der Doppelbildwinkel resultierend von der Glasschicht mit einer verbundenen
Schicht, die gleichbleibend die mittlere Schichtdicke des Schichtdickenverlaufs hat,
5′, bevorzugt 7′ und insbesondere 10′ ist.
5. Verbundscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Form eine Krümmung beinhaltet.
6. Verbundscheibe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Krümmung einen
Radius von 5 m, bevorzugt 4 m und insbesondere 3 m hat, bezogen auf eine
Verbundscheibendicke von 4 mm mit einem Brechungsindex von 1,52.
7. Verbundscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß sie im Blickrichtungsbereich eine Neigung bis zu 70°, insbesondere zwischen
45° und 65° hat, wobei ein oberer Bereich der Verbundscheibe entgegen der Blick
richtung gebogen und geneigt ist.
8. Verbundscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß der Doppelbildwinkel auf Objekte, die in einer Entfernung von der Verbund
scheibe von 5 m sind, bezogen ist.
9. Verbundscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß der Doppelbildwinkel auf ein Doppelbild mit höchstens 5%, vorzugsweise
höchstens 1% und insbesondere höchstens 0,3% Intensität bezüglich eines zum
Objekt gehörenden Primärbildes bezogen ist.
10. Verbundscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß der Doppelbildwinkel auf Doppelbilder realer Objekte bezogen ist.
11. Verbundscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Verbundscheibe eine Kraftfahrzeugscheibe ist.
12. Verbundscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Schichtform eine Keilform ist.
13. Verbundscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die verbundene Schicht eine gegossene Schicht ist.
14. Verbundscheibe nach einem der Ansprüche 1-12, dadurch gekennzeichnet, daß die
verbundene Schicht eine extrudierte Folie ist.
15. Verbundscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die verbundene Schicht eine organische Schicht ist.
16. Verfahren zum Herstellen einer Verbundscheibe mit vermindertem, bei Durchsicht in
einem Blickrichtungsbereich durch die Verbundscheibe auftretenden Doppelbildwinkel,
der wesentlich durch eine Glasscheibe zusammen mit einer mit der Glasscheibe ver
bundenen Verbundschicht bedingt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasscheibe
flächig in Verbindung mit der Verbundschicht gebracht wird, die eine derart bemessene
Dickenvariation hat, daß der Betrag eines resultierenden Doppelbildwinkels aus Glas
scheibe und Verbundschicht kleiner ist als der Betrag des Doppelbildwinkels der Glas
scheibe mit einer Verbundschicht, die gleichbleibend die mittlere Schichtdicke der Ver
bundschicht mit Dickenvariation hat, und daß die Verbundschicht mit Dickenvariation
auf ihrer der Glasscheibe abgewandten Seite nicht mit einer Glasscheibe verbunden
ist.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Doppelbildwinkel der
Glasscheibe überwiegend, bevorzugt zu mindestens 70% und insbesondere zu min
destens 85% durch eine Krümmung der Glasscheibe und der Verbundschicht in Ver
bindung mit deren Dicke in Durchsicht bedingt ist und durch eine Doppelbildwinkel
korrektur, vorwiegend bedingt durch eine Keiligkeit der Verbundschicht in Durchsicht
bezüglich des resultierenden Doppelbildwinkels, vermindert wird.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der resultierende
Doppelbildwinkel bei zunehmender Krümmung mit zunehmender Keiligkeit vermindert
wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verbundschicht gegossen, insbesondere reaktionsgegossen wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die gegossene Verbund
schicht mit der Glasscheibe verbunden wird.
21. Verfahren nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbund
schicht dickenvariiert bzw. keilig gegossen wird.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verbundschicht auf der der Glasscheibe abgewandten Seite mit einer Kratzfestschicht
versehen wird, die insbesondere durch Reaktionsgießen erhalten wird.
23. Verwendung einer dickenvariierten Verbundschicht in einer Verbundglasscheibe, die
nur eine Glasscheibenschicht enthält um einen bei Durchsicht auftretenden Doppel
bildwinkel, der wesentlich durch die Glasscheibenschicht mit nicht dickenvariierter
Verbundschicht bedingt ist, bezüglich der Verbundglasscheibe betragsmäßig zu ver
ringern.
24. Verwendung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß der Doppelbildwinkel
der Glasscheibenschicht mit nicht dickenvariierter Verbundschicht überwiegend, vor
teilhaft zu mindestens 70% und insbesondere zu mindestens 85% durch eine Krüm
mung der Glasscheibenschicht mit nicht dickenvariierter Verbundschicht in Verbindung
mit deren Dicke in Durchsicht bedingt ist und durch eine Doppelbildwinkelkorrektur
überwiegend bedingt durch eine Keiligkeit der Verbundschicht in Durchsicht bezüglich
des resultierenden Doppelbildwinkels vermindert wird.
25. Verwendung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß der resultierende
Doppelbildwinkel bei zunehmender Krümmung mit zunehmender Keiligkeit vermindert
wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19535053A DE19535053A1 (de) | 1994-10-04 | 1995-09-21 | Gekrümmte Verbundscheibe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19611483A1 true DE19611483A1 (de) | 1997-10-02 |
Family
ID=7772751
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19611483A Ceased DE19611483A1 (de) | 1995-09-21 | 1996-03-25 | Gekrümmte Verbundscheibe |
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Country | Link |
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DE (1) | DE19611483A1 (de) |
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