DE19607814A1 - Porenbildendes Additiv für Mörtel und Putze - Google Patents
Porenbildendes Additiv für Mörtel und PutzeInfo
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- C04B28/02—Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing hydraulic cements other than calcium sulfates
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein porenbildendes Additiv
für Mörtel und Putze, insbesondere für Werktrockenmörtel, sowie
die Verwendung dieses porenbildenden Additivs zur Herstellung
einer Mörtel- bzw. Putzmischung, insbesondere eines
Werktrockenmörtels.
Der Einsatz von Metallpulvern als gasbildende Zusatzstoffe in
alkalisch reagierenden Mörtelmassen ist bereits seit längerem
bekannt. Bei diesen "Mörtelmassen" handelt es sich allgemein um
alkalisch reagierende Mörtelmassen, wie Kalkmörtelmassen,
Zementmörtelmassen und dergleichen. Ein großes Anwendungsgebiet
stellt heutzutage auch die Fertigung von Porenbeton dar, bei
der große Mengen an Aluminiumpulvern bzw. Aluminiumpasten
verwendet werden.
Aus der DE-OS-22 21 454 ist ein Verfahren zur Verbesserung der
Verwendbarkeit von Metallpulver in alkalischen Medien durch
Schichtbildung auf der Metalloberfläche bekannt. Verwendung
finden hierbei insbesondere Verbindungen der Phosphorsäuren.
Die DE-OS-22 39 500 beschreibt z. B. poröse Formkörper aus
Kalkmörtel, die mit Zusätzen von Aluminiumpulver hergestellt
werden. Bei der Herstellung dieser Formkörper wird die
Gasentwicklung durch Zusatz geringer Mengen an
Korrosionsschutzmitteln, insbesondere Alkalichromate und
-phosphate, verzögert und die Härtung der Formkörper verbessert.
Gemäß der EP 0 449 234 wird die sofort einsetzende Gasbildung
bei der Zugabe eines Metallpulvers (Ferrosilicium, Aluminium
oder Silicium) zu einer wäßrigen, alkalisch reagierenden
Mörtelmischung dadurch unterbunden, daß die Oberfläche der das
Metallpulver bildenden Metallpartikel vorab durch Behandlung
mit einem Oxidationsmittel mit einer inaktivierenden
Oberflächenschicht versehen werden.
Gemäß der EP-0 486 810 ist weiterhin eine Putzmischung bekannt,
die Aluminiumpulver enthält, nach dem Anrühren quillt und nach
dem Abbinden eine hohe Porosität aufweist. Die Reaktivität wird
dabei durch den Zusatz von Phosphaten herabgesetzt, während die
Temperaturabhängigkeit der Lösegeschwindigkeit des Aluminiums
im Mörtel durch den Einsatz von Branntkalk ausgeglichen wird.
Aluminiumpulver werden in Mörtel- und/oder Putzmischungen
verwendet, um die Rißbildung in den aushärtenden Mörtel- bzw.
Putzmassen durch Porenbildung zu verhindern. Ein Einsatz von
ca. 50 bis 100 g Aluminiumpulver pro Tonne trockener Mörtel- bzw.
Putzmischung führt zu einer erkennbaren Verminderung der
Rißbildung, wobei die Porenstruktur jedoch nachteiligerweise
nur über die Rezeptur der Putzmischung oder die Art des
verwendeten Aluminiumpulvers eingestellt werden kann. Ein -
weiterer Nachteil der aus dem Stand der Technik bekannten -
Mörtel- bzw. Putzmischungen besteht darin, daß auch der durch
die Zugabe von Aluminiumpulver zu erreichende Gehalt an
Luftporen beschränkt ist. Für die Herstellung von sogenannten
Leichtputzen, die häufig zur besonderen Isolation von Bauwerken
aufgebracht werden, ist der Einsatz von Luftporenbildnern
unerläßlich.
Luftporenbildner sind im allgemeinen Tenside, die es
ermöglichen einer Mörtel- bzw. Putzmischung durch Einrühren
oder -schlagen von ruft einen höheren Luftporengehalt zu
verleihen. Bei derartigen Leichtputzen besteht jedoch das
Problem, daß sie entweder regelmäßig wieder aufgeschlagen
werden müssen, da sich die Luftporen in der Mörtel- bzw.
Putzmischung nicht besonders lange halten, oder sie nur über
einen kurzen Zeitraum zu verarbeiten sind, wenn sie in ihrer
Gesamtzusammensetzung so eingestellt sind, daß sie schnell
aushärten. Schnell aushärtbare Mörtelmassen können deshalb
bestenfalls eingeschränkt maschinell, z. B. durch Aufspritzen,
verarbeitet werden.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung die oben
genannten und aus dem Stand der Technik bekannten Probleme zu
lösen und ein porenbildendes Additiv fuhr Mörtel und Putze,
insbesondere für Werktrockenmörtel, bereitzustellen, das die
vorgenannten Probleme vermeidet.
Es ist weiterhin Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein
Verfahren zur Verwendung eines derartigen porenbildendenden
Additivs anzugeben.
Diese Aufgabe wird durch e%n porenbildendes Additiv für Mörtel
und Putze, insbesondere für Werktrockenmörtel, gelöst, das aus
einem Metallpulver, insbesondere aus Aluminium, Ferrosilicium
oder Silicium, wobei Aluminiumpulver besonders bevorzugt ist,
und einem Polysaccharid besteht.
Im Gegensatz zu der aus dem Stand der Technik bekannten
Verwendung von Aluminiumpulvern ist es bei dem
erfindungsgemäßen Additiv nicht erforderlich, daß das
verwendete Aluminiumpulver zur Herabsetzung der Reaktivität in
der Mörtelmischung besonders passiviert wird.
Vorteilhafterweise können praktisch sämtliche im Handel
erhältlichen Aluminiumpulverqualitäten zur Herstellung des
erfindungsgemäßen Additivs eingesetzt werden. Insbesondere sind
nicht nur Standardqualitäten einsetzbar, sondern auch die
sogenannten "leafing"-Qualitäten. Eine Beschränkung auf
spezielle Aluminiumpulver, z. B. speziell für Porenbeton, ist
aber allgemein nicht erforderlich.
Ein weiterer besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen
porenbildenden Additivs besteht in der synergistischen Wirkung
von Metall- bzw. Aluminiumpulver und Polysaccharid. Aufgrund
der gemeinsamen Verwendung wird nicht nur die Verwendung von
besonderen Passivierungsmitteln für das Aluminiumpulver
überflüssig, es ändert sich auch die in der ausgehärteten
Mörtel- bzw. Putzmischung erhaltene Porenstruktur in
vorteilhafter Weise.
Überraschend wurde gefunden, daß bereits durch Einsatz von
geringen Mengen des erfindungsgemäßen porenbildenden Additivs
in einer Mörtel- bzw. - Putzmischung die Rißbildung durch
Bildung einer sehr feinporigen Struktur fast vollständig
vermieden werden kann. Weiterhin ist es möglich die
Porenstruktur allein durch die Menge des eingesetzten Additivs
über einen weiten Bereich zu verändern, wobei hierzu bisher nur
der Einsatz von verschiedenen Aluminiumpulvern und/oder der
Zusatz von sogenannten "Luftporenbildnern" bekannt war.
Es ist bevorzugt, wenn das erfindungsgemäße porenbildende
Additiv Metall- bzw. Aluminiumpulver in einem Bereich von
ungefähr 20% bis ungefähr 95% und von ungefähr 80% bis
ungefähr 5% Polysaccharid enthält, wobei das Additiv weiterhin
noch Füll- und/oder Verdünnungsmittel und/oder weitere
Hilfsstoffe enthalten kann. Als Hilfsstoffe sind besonders die
Mahlhilfsmittel zu erwähnen, die durch das Verfahren zur
Herstellung von Aluminiumpulver diesem beigemischt werden, da
ein Entfernen dieser Mahlhilfsmittel nicht erforderlich ist.
Weiterhin können auf diesem Gebiet üblicherweise angewendete
Verdünnungsmittel, wie z. B. Sand oder dergleichen, genannt
werden, die dem Additiv z. B. zur besseren Dosierbarkeit
zugegeben werden können.
Das Verhältnis von Metall- bzw. Aluminiumpulver zu
Polysaccharid beträgt in dem erfindungsgemäßen Additiv
bevorzugt von ungefähr 5 : 1 bis ungefähr 1 : 2, wobei ein
Verhältnis von ungefähr 2 : 1 besonders bevorzugt ist.
In dem erfindungsgemäßen porenbildenden Additiv ist das
Polysaccharid allgemein eine Carboxymethylcellulose, wie
Methylcarboxymethylcellulose, Ethylcarboxymethylcellulose,
Hydroxyethylcellulose, Methylhydroxyethylcellulose und
Methylhydroxypropylcellulose, oder Stärke, - Xanthan, Agar-Agar,
Alginat, Guarmehl, Johannisbrotkernmehl, Pektin und Tragant
oder Mischungen davon, wobei die Art des Polysaccharids nicht
besonders beschränkt ist, solange es der Mörtel- bzw.
Putzmischung im angerührten Zustand die erwünschte Viskosität
verleiht und zusammen mit dem Aluminiumpulver die oben
erwähnten vorteilhaften Wirkungen erzielt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
porenbildenden Additivs ist das Polysaccharid Xanthan.
Besonders bevorzugt wird eine Mischung von mindestens zwei
Polysacchariden eingesetzt, insbesondere eine Mischung aus
Xanthan und Guarmehl oder Johannisbrotkernmehl.
Xanthane sind gegenüber den Celluloseethern besonders
bevorzugt, weil sie schon bei relativ geringen Dosierungen in
der Lage sind recht hohe Viskositäten zu entwickeln und die
Viskosität dabei über einen weiten pH-Bereich praktisch
unverändert bleibt. Durch die Kombination von Xanthan mit
wenigstens einem weiteren Polysaccharid kann dieser Vorteil
noch weiter verstärkt werden, weil dadurch eine
überproportionale Zunahme der Viskosität erreicht wird.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird weiterhin durch die
Verwendung des erfindungsgemäßen porenbildenden Additivs zur
Herstellung einer Mörtel- bzw. Putzmischung, insbesondere zur
Herstellung eines Werktrockenmörtels, gelöst.
Es ist ein besonderer Vorteil der vorliegenden Erfindung, daß
das porenbildende Additiv zur Einstellung von verschiedenen
Porenstrukturen über einen sehr breiten Bereich eingesetzt
werden kann. Erfindungsgemäß wird das porenbildende Additiv
deshalb in einem Bereich von ungefähr 5 bis ungefähr 1000 g,
bezogen auf den Gehalt an Metall- bzw. Aluminiumpulver und
Polysaccharid ohne weitere Zusatzstoffe, pro Tonne der
trockenen Mörtel- bzw. Putzmischung verwendet.
In einer besonderen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung
wird das porenbildende Additiv in einer Menge von ungefähr 20
bis ungefähr 70 g, bezogen auf Metall- bzw. Aluminiumpulver und
Polysaccharid ohne weitere Zusatzstoffe, pro Tonne der
trockenen Mörtel- bzw. Putzmischung verwendet, weil hierdurch
bereits eine hervorragende Wirkung hinsichtlich der Vermeidung
der Rißbildung und eine sehr feinporige Struktur mit einer
hervorragenden Porenverteilung erreicht wird.
In einer weiteren besonderen Ausgestaltung der vorliegenden
Erfindung wird das porenbildende Additiv in einer Menge von
ungefähr 150 bis ungefähr 250 g, bezogen auf Metall- bzw.
Aluminiumpulver und Polysaccharid ohne weitere Zusatzstoffe,
pro Tonne der trockenen Mörtel- bzw. Putzmischung verwendet,
wodurch ein besonders hohes Porenvolumen erreicht wird. Unter
Verwendung der genannte Menge des porenbildenden Additivs
hergestellte Putze entsprechen den aus dem Stand der Technik
bekannten Leichtputzen, wobei aber vorteilhafter Weise auf die
Verwendung von besonderen Aluminiumpulvern und/oder von
Luftporenbildnern verzichtet werden kann.
Die folgende Zusammensetzung des erfindungsgemäßen
porenbildenden Additivs ist ein Beispiel für eine mögliche
Additivzusammensetzung:
Aluminiumpulver 20 g
Xanthan 10 g
Zusatzstoffe 2 g
Aluminiumpulver 20 g
Xanthan 10 g
Zusatzstoffe 2 g
Zur besseren Dosierung kann diese Additivzusammensetzung noch
mit üblichen Verdünnungsmitteln, wie z. B. Sand, versehen werden
und ist zur Herstellung von einer Tonne einer trockenen Mörtel- bzw.
Putzmasse geeignet. Eine derartige Mörtel- bzw. Putzmasse
ist dann zur Herstellung eines Putzes verwendbar, der über eine
feine Porenverteilung und über hervorragende Eigenschaften
hinsichtlich der. Rißvermeidung verfügt.
Claims (12)
1. Porenbildendes Additiv für Mörtel und Putze, insbesondere
für Werktrockenmörtel, bestehend aus einem Metallpulver und
einem Polysaccharid.
2. Porenbildendes Additiv nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Metallpulver ein Pulver von
Ferrosilicium, Silicium oder insbesondere Aluminium ist.
3. Porenbildendes Additiv nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Additiv 20 bis 95% Metallpulver und 80
bis 5% Polysaccharid enthält.
4. Porenbildendes Additiv nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Metall zu
Polysaccharid in dem Bereich von ungefähr 5:1 bis ungefähr 1 : 2
liegt.
5. Porenbildendes Additiv nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Metall zu Polysacccharid
ungefähr 2 : 1 ist.
6. Porenbildendes Additiv nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Polysaccharid
allgemein eine Carboxymethylcellulose, wie
Methylcarboxymethylcellulose, Ethylcarboxymethylcellulose,
Hydroxyethylcellulose, Methylhydroxyethylcellulose und
Methylhydroxypropylcellulose, Stärke, Xanthan, Agar-Agar,
Alginat, Guarmehl, Johannisbrotkernmehl, Pektin und Tragant
ist, oder Mischungen davon.
7. Porenbildendes Additiv nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Polysaccharid eine Mischung von Xanthan
mit wenigstens einem weiteren Polysaccharid ist.
8. Porenbildendes Additiv nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß außer Metall und Polysaccharid
weiterhin noch Füll- und/oder Verdünnungsmittel und/oder
weitere Hilfsstoffe in der Mischung enthalten sind.
9. Verwendung eines porenbildenden Additivs nach einem der
Ansprüche 1 bis 8 zur Herstellung einer Mörtel- bzw.
Putzmischung, insbesondere eines Werktrockenmörtels.
10. Verwendung gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das porenbildende Additiv in einer Menge im Bereich von
ungefähr 5 bis ungefähr 1000 g/t der trockenen Mörtel- bzw.
Putzmischung verwendet wird.
11. Verwendung gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
das porenbildende Additiv in einer Menge von ungefähr 20 bis
ungefähr 70 g/t der trockenen Mörtel- bzw. Putzmischung
verwendet wird.
12. Verwendung gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
das porenbildende Additiv in einer Menge von ungefähr 150 bis
ungefähr 250 g/t der trockenen Mörtel- bzw. Putzmischung
verwendet wird.
Priority Applications (2)
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