DE19600705A1 - Blondiermittel - Google Patents
BlondiermittelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Blondiermittel für menschliche Haare, das in Pulverform
vorliegt.
Die Veränderung von Form und Farbe der Haare stellt einen wichtigen Bereich der
modernen Kosmetik dar. Dadurch kann das Erscheinungsbild der Haare sowohl
aktuellen Modeströmungen als auch den individuellen Wünschen der einzelnen
Person angepaßt werden. Dabei können Dauerwell- und andere die Haarform ver
ändernde Verfahren nahezu unabhängig vom Typ der zu behandelnden Haare ein
gesetzt werden. Dagegen sind Färbe- und insbesondere Blondierverfahren auf
bestimmte Ausgangshaarfarben begrenzt. So eignen sich für aufhellende Verfah
ren, die sogenannten Blondierverfahren, im wesentlichen nur dunkelblonde oder
hellere Haare. Die Grundlagen der Blondierverfahren sind dem Fachmann bekannt
und können in einschlägigen Monographien, z. B. von Kh. Schrader, Grundlagen
und Rezepturen der Kosmetika, 2. Auflage, 1989, Dr. Alfred Hüthig Verlag,
Heidelberg, oder W. Umbach (Hrg.), Kosmetik, 2. Auflage, 1995, Georg Thieme
Verlag, Stuttgart, New York, nachgelesen werden.
So werden üblicherweise feste oder pastenformige Zubereitungen mit festen Oxi
dationsmitteln unmittelbar vor der Anwendung mit einer verdünnten Wasserstoff
peroxidlösung vermischt. Diese Mischung wird dann auf das Haar aufgebracht und
nach einer bestimmten Einwirkzeit wieder ausgespült.
Die genannten Zubereitungen, die vor der Anwendung mit einer Wasserstoffper
oxidlösung vermischt werden, werden im weiteren als "Blondiermittel" bzw.
"Blondierpulver" bezeichnet. Alle aufgeführten Mengenangaben beziehen sich,
soweit nicht anders ausgeführt, ausschließlich auf diese Zubereitungen.
Weder die pastenförmigen noch die pulverförmigen Blondiermittel, die heute ,auf
dem Markt sind, können als optimal angesehen werden. Während die Blondierwir
kung auf dem Haar als befriedigend bezeichnet werden kann, bestehen doch noch
eine Reihe von Nachteilen und Problemen sowohl bei Herstellung als auch bei der
Handhabung dieser Mittel. Bei pastenförmigen Mitteln, die aus Stabilitätsgründen
hochviskos eingestellt werden, können insbesondere die Dosierung und das Mi
schungsverhalten in der Wasserstoffperoxidlösung noch nicht befriedigen. Bei
pulverförmigen Mitteln stehen das Staubverhalten, sowohl bei der Konfektionie
rung als auch bei der Anwendung, sowie ebenfalls das Mischungsverhalten bei der
Anwendung im Mittelpunkt der Verbesserungsbemühungen.
In der EP-B1-0 560 088 wurde beispielsweise vorgeschlagen, das Staubverhalten
von Blondierpulvern durch Zugabe von Ölen oder flüssigen Wachsen zu verbes
sern.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß Blondierpulver mit vergleichba
rem Staubverhalten, sehr guter Lagerfähigkeit und weiteren vorteilhaften
Eigenschaften erhalten werden, wenn diesen Pulvern bestimmte aromatische oder
cyclische aliphatische Kohlenwasserstoffe zugegeben werden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind daher Mittel zum Blondieren
menschlicher Haare auf Basis mindestens einer festen Peroxoverbindung und
mindestens eines festen Alkaliträgers, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Pulver
vorliegen und weiterhin einen Kohlenwasserstoff der allgemeinen Formel (I)
enthält,
in der R steht für einen Benzolring oder einen Cycloalkylring mit 5 bis 7
Kohlenstoffatomen und X, Y und Z unabhängig voneinander stehen für
Wasserstoff- einen gesättigten oder ungesättigten, linearen oder verzweigten
Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen, der auch eine
Cycloalkylgruppe enthalten kann, mit den Maßgaben, daß der Schmelzpunkt des
Kohlenwasserstoffes nicht oberhalb von 60°C liegt und nicht alle drei
Substituenten X, Y und Z für Wasserstoff stehen.
Die erfindungsgemäßen Blondiermittel enthalten als erste zwingende Komponente
eine feste Peroxoverbindung. Die Auswahl dieser Peroxoverbindung unterliegt
prinzipiell keinen Beschränkungen; übliche, dem Fachmann bekannte Peroxover
bindungen sind beispielsweise Ammoniumperoxidisulfat, Kaliumperoxidisulfat,
Natriumperoxidisulfat, Ammoniumpersulfat, Kaliumpersulfat, Natriumpersulfat,
Kaliumperoxidiphosphat, Percarbonate wie Magnesiumpercarbonat, Peroxide wie
Bariumperoxid sowie Perborate, Harnstoffperoxid und Melaminperoxid. Unter
diesen Peroxoverbindungen, die auch in Kombination eingesetzt werden können,
sind erfindungsgemäß die anorganischen Verbindungen bevorzugt. Besonders be
vorzugt sind die Aminonium- und Alkalimetallpersulfate und -peroxidisulfate.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird eine Kombination von
Ammoniumperoxidisulfat und einem Alkalimetallperoxidisulfat eingesetzt.
Die Peroxoverbindungen sind in den erfindungsgemäßen Blondiermitteln bevor
zugt in Mengen von 20-80 Gew.-%, insbesondere in Mengen von 40-70 Gew.-%,
enthalten.
Als weitere zwingende Komponente enthalten die erfindungsgemäßen Blondiermit
tel ein Alkalisierungsmittel, das zur Einstellung des alkalischen pH-Wertes der
Anwendungsmischung dient. Erfindungsgemäß können die dem Fachmann eben
falls für Blondiermittel bekannten, üblichen Alkalisierungsmittel wie Ammonium-,
Alkalimetall- und Erdalkalimetallhydroxyde, -carbonate, -hydrogencarbonate, -hy
droxycarbonate, -silikate, insbesondere -metasilikate, sowie Alkaliphosphate ver
wendet werden. In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungs
gemäßen Blondierpulver mindestens zwei unterschiedliche Alkalisierungsmittel.
Dabei können Mischungen beispielsweise aus einem Metasilikat und einem
Hydroxycarbonat bevorzugt sein.
Die erfindungsgemäßen Blondiermittel enthalten Alkalisierungsmittel bevorzugt in
Mengen von 10-30 Gew.-%, insbesondere 15-25 Gew.-%.
Erfindungswesentlich ist die dritte zwingende Komponente der Blondierpulver,
Kohlenwasserstoffe gemäß Formel (I) mit einem Schmelzpunkt von 60°C und
niedriger. Diese sind in den erfindungsgemäßen Mitteln bevorzugt in Mengen von
2-20 Gew.-%, insbesondere in Mengen von 5-15 Gew.-%, enthalten.
Unter den genannten Kohlenwasserstoffen sind solche bevorzugt, die bei
Raumtemperatur, also bei 20°C, flüssig sind.
Die Kerngruppe R der Formel (I) steht für einen Benzolring oder einen
Cycloalkylring mit 5-7 Kohlenstoffatomen, also einen Cyclopentyl-, einen
Cyclohexyl- oder einen Cycloheptylring. Verbindungen, bei denen R für einen
Cyclohexylring steht, sind bevorzugt. Diese Kerngruppe R trägt mindestens einen
und höchstens drei von Wasserstoff verschiedene Substituenten, ausgewählt aus
gesättigten und ungesättigten, linearen und verzweigten Kohlenwasserstoffresten
mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen, die auch eine Cycloalkylgruppe enthalten können.
Wenn mehr als ein Substituent von Wasserstoff verschieden ist, so können diese
Substituenten gleich oder unterschiedlich sein. Bevorzugte Substituenten X, Y und
Z sind Methyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, n-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2-
Ethylhexyl, n-Decyl, n-Undecyl, n-Dodecyl, n-Pentadecyl, n-Hexadecyl, und
Cyclohexyl-decyl. Kohlenwasserstoffreste mit 6 bis 16 Kohlenstoffatomen, 2-
Ethylhexyl und n-Octyl, sind besonders bevorzugte Substituenten X, Y und Z.
Eine erste Gruppe von erfindungsgemäß einsetzbaren Kohlenwasserstoffen sind
die substituierten Cyclohexane. Eine erfindungsgemäß bevorzugte Gruppe von
Kohlenwasserstoffen stellen die, insbesondere zweifach, substituierten Cyclo
hexane, wie beispielsweise die 1,3-Dioctylcyclohexane, 1-Pentadecylcyclohexan,
1-Hexadecylcyclohexan, 6-Cyclohexyl-6-isobutylundecan und 2-Dodecyl-4-iso
propyl-1-methyl-cyclohexan, dar. Di-n-octylcyclohexan und 1,3-Bis(2-ethylhe
xyl)cyclohexan sind erfindungsgemäß ganz besonders bevorzugte Verbindungen
der Formel (I).
Weitere erfindungsgemäß verwendbare Kohlenwasserstoffe sind substituierte
Cyclopentane und Cycloheptane, wie beispielsweise 1-Butyl-2-dodecylcyclopen
tan, 1-Decyl-2-hexylcyclopentan, 1,2-Dioctylcyclopentan, 1-Heptyl-2-nonylcyclo
pentan, 1-Cyclopentylhexadecan, Isobutylcycloheptan und Butylcycloheptan.
Ebenfalls erfindungsgemäß verwendbare Mittel sind beispielsweise 1,1- und 1,10-
Dicyclohexyldecan.
Schließlich können auch entsprechend substituierte Benzole, wie beispielsweise 1-
Phenyldodecan sowie 1,3- und 1,4-Diisopropylbenzol eingesetzt werden.
Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die erfindungsgemäßen
Blondiermittel nichtionogene grenzflächenaktive Stoffe enthalten. Dabei sind
solche grenzflächenaktive Stoffe, die einen HLB-Wert von 5,0 und größer
aufweisen, bevorzugt. Für die Definition des HLB-Wertes wird ausdrücklich auf
die Ausführungen in Hugo Janistyn, Handbuch der Kosmetika und Riechstoffe, III.
Band: Die Körperpflegemittel, 2. Auflage, Dr. Alfred Hüthig Verlag Heidelberg,
1973, Seiten 68-78 und Hugo Janistyn, Taschenbuch der modernen Parfümerie und
Kosmetik, 4. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft m.b.H. Stuttgart,
1974, Seiten 466-474, sowie die darin zitierten Originalarbeiten Bezug genommen.
Besonders bevorzugte nichtionogene oberflächenaktive Substanzen sind dabei
wegen der einfachen Verarbeitbarkeit Substanzen, die kommerziell als Feststoffe
oder Flüssigkeiten in reiner Form erhältlich sind. Die Definition für Reinheit
bezieht sich in diesem Zusammenhang nicht auf chemisch reine Verbindungen.
Vielmehr können, insbesondere wenn es sich um Produkte auf natürlicher Basis
handelt, Mischungen verschiedener Homologen eingesetzt werden, beispielsweise
mit verschiedenen Alkylkettenlängen, wie sie bei Produkten auf Basis natürlicher
Fette und Öle erhalten werden. Auch bei alkoxylierten Produkten liegen
üblicherweise Mischungen unterschiedlicher Alkoxylierungsgrade vor. Der Begriff
Reinheit bezieht sich in diesem Zusammenhang vielmehr auf die Tatsache, daß die
gewählten Substanzen bevorzugt frei von Lösungsmitteln, Stellmitteln und anderen
Begleitstoffen sein sollen.
Bevorzugte nichtionogene grenzflächenaktive Stoffe sind
- - alkoxylierte Fettalkohole mit 8 bis 22, insbesondere 10 bis 16, Kohlenstoffato men in der Fettalkylgruppe und 1 bis 30, insbesondere 1 bis 15, Ethylenoxid und/oder Propylenoxid-Einheiten. Bevorzugte Fettalkylgruppen sind beispiels weise Lauryl-, Myristyl-, Cetyl-, aber auch Stearyl-, Isostearyl- und Oleylgrup pen. Besonders bevorzugte Verbindungen dieser Klasse sind beispielsweise Laurylalkohol mit 2 bis 4 Ethylenoxid-Einheiten, Oleyl- und Cetylalkohol mit jeweils 5 bis 10 Ethylenoxideinheiten, Cetyl- und Stearylalkohol sowie deren Mischungen mit 10 bis 30 Ethylenoxideinheiten sowie das Handelsprodukt Aethoxal®B (Henkel), ein Laurylalkohol mit jeweils 5 Ethylenoxid- und Propy lenoxideinheiten. Neben den üblichen alkoxylierten Fettalkoholen können auch sogenannte "endgruppenverschlossene" Verbindungen erfindungsgemäß einge setzt werden. Bei diesen Verbindungen weist die Alkoxygruppe am Ende keine OH-Gruppe aufs sondern ist in Form eines Ethers, insbesondere eines C1-C4- Alkyl-Ethers, "verschlossen". Ein Beispiel für eine solche Verbindung ist das Handelsprodukt Dehypon®LT 054, ein C12-18-Fettalkoholol + 4,5 Ethylenoxid butylether.
- - alkoxylierte Fettsäuren mit 8 bis 22, insbesondere 10 bis 16, Kohlenstoffatomen in der Fettsäuregruppe und 1 bis 30, insbesondere 1 bis 15, Ethylenoxid und/oder Propylenoxid-Einheiten. Bevorzugte Fettsäuren sind beispielsweise Laurin-, Myristin-, Palmitin-, Stearin-, Isostearin- und Ölsäure.
- - alkoxylierte, bevorzugt propoxylierte und insbesondere ethoxylierte, Mono-, Di- und Trigklyceride. Beispiele für bevorzugte Verbindungen sind Glycerinmono laurat + 20 Ethylenoxid und Glycerinmonostearat + 20 Ethylenoxid.
- - Polyglycerinester und alkoxylierte Polyglycerinester. Bevorzugte Verbindungen dieser Klasse sind beispielsweise Poly(3)glycerindiisostearat (Handelsprodukt: Lameform®TGI (Henkel)) und Poly(2)glycerinpolyhydroxy stearat (Handelsprodukt: Dehymuls®PGPH (Henkel)).
- - Sorbitan-Fettsäureester und alkoxylierte Sorbitan-Fettsäureester wie bei spielsweise Sorbitanmonolaurat und Sorbitanmonolaurat + 20 Ethylenoxid (EO).
- - Alkylphenole und Alkylphenolalkoxylate mit 6 bis 21, insbesondere 6 bis 15, Kohlenstoffatomen in der Alkylkette und 0 bis 30 Ethylenoxid- und/oder Propylenoxid-Einheiten. Bevorzugte Vertreter dieser Klasse sind beispielsweise Nonylphenol + 4 EO, Nonylphenol + 9 EO, Octylphenol + 3 EO und Octylphenol + 8 EO.
Besonders bevorzugte Klassen an nichtionogenen grenzflächenaktiven Stoffen
stellen die alkoxylierten Fettalkohole, die alkoxylierten Fettsäuren sowie die
Alkylphenole und Alkylphenolalkoxylate dar.
Als besonders vorteilhaft haben sich erfindungsgemaße Mittel erwiesen, die
nichtionogene grenzflächenaktive Substanzen in Mengen von 1-5 Gew.-% enthal
ten.
Weiterhin können die erfindungsgemäßen Blondiermittel alle in solchen Zube
reitungen bekannten Wirk-, Zusatz- und Hilfsstoffe enthalten. In vielen Fällen ent
halten die Färbemittel mindestens ein Tensid, wobei prinzipiell sowohl anionische
als auch zwitterionische, ampholytische, nichtionische und kationische Tenside
geeignet sind. In vielen Fällen hat es sich aber als vorteilhaft erwiesen, die Tenside
aus anionischen, kationischen oder nichtionischen Tensiden auszuwählen. Anioni
sche Tenside können dabei ganz besonders bevorzugt sein.
Bevorzugte anionische Tenside sind Alkylsulfate, Ethercarbonsäuresalze mit 10 bis
18 C-Atomen in der Alkylgruppe und bis zu 12 Glykolethergruppen im Molekül
wie C₁₂H₂₅-(C₂H₄O)₆-CH₂-COONa sowie insbesondere Salze von gesättigten und
speziell ungesättigten C8-C22-Carbonsäuren wie Ölsäure, Stearinsäure,
Isostearinsäure und Palmitinsäure.
Diese anionischen Tenside sollten bevorzugt in fester, insbesondere Pulverform,
vorliegen. Ganz besonders bevorzugt sind dabei bei Raumtemperatur feste Seifen,
insbesondere Natriumstearat. Diese liegen bevorzugt in Mengen von 5 bis 20
Gew.-%, insbesondere 10 bis 15 Gew.-%, vor.
Als nichtionische Tenside eignen sich insbesondere C8-C22-Alkylmono- und oli
goglycoside und deren ethoxylierte Analoga. Insbesondere die nichtethoxylierten
Verbindungen, die zudem in Pulverform kommerziell erhältlich sind, haben sich
als besonders geeignet erwiesen.
Beispiele für die in den erfindungsgemäßen Haarbehandlungsmitteln verwendbaren
kationischen Tenside sind insbesondere quartäre Ammoniumverbindungen. Bevor
zugt sind Ammoniumhalogenide wie Alkyltrimethylammoniumchloride, Dialkyl
dimethylammoniumchloride und Trialkylmethylammoniumchloride, z. B. Cetyl
trimethylammoniumchlorid, Stearyltrimethylammoniumchlorid, Distearyldimethyl
ammoniumchlorid, Lauryldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylbenzylam
moniumchlorid und Tricetylmethylammoniumchlorid. Weitere erfindungsgemäß
verwendbare kationische Tenside stellen die quaternisierten Proteinhydrolysate
dar.
Alkylamidoamine, insbesondere Fettsäureamidoamine wie das unter der Bezeich
nung Tego Amid®S 18 erhältliche Stearylamidopropyldimethylamin, zeichnen sich
neben einer guten konditionierenden Wirkung speziell durch ihre gute biologische
Abbaubarkeit aus.
Ebenfalls sehr gut biologisch abbaubar sind quaternäre Esterverbindungen, soge
nannte "Esterquats", wie das unter der Bezeichnung Dehyquart®F 75 in Ab
mischung mit Cetearylalkohle erhältliche Distearoylethylhydroxyethylammoni
ummethosulfat.
Bei den als Tenside eingesetzten Verbindungen mit Alkylgruppen kann es sich je
weils um einheitliche Substanzen handeln. Es ist jedoch in der Regel bevorzugt,
bei der Herstellung dieser Stoffe von nativen pflanzlichen oder tierischen Rohstof
fen auszugehen, so daß man Substanzgemische mit unterschiedlichen, vom jeweili
gen Rohstoff abhängigen Alkylkettenlängen erhält.
Weitere Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe sind beispielsweise
- - nichtionische Polymere wie beispielsweise Vinylpyrrolidon/Vinylacrylat-Co polymere, Polyvinylpyrrolidon und Vinylpyrrolidon/Vinylacetat-Copolymere und Polysiloxane,
- - kationische Polymere wie quaternisierte Celluloseether und andere, als Fest stoff stabile bzw. im Handel erhältliche Verbindungen,
- - zwitterionische und amphotere Polymere, die als Feststoffe stabil bzw. bevor zugt als Handelsprodukte erhältlich sind,
- - anionische Polymere wie beispielsweise Polyacrylsäuren, vernetzte Polyacryl säuren und Vinylacetat/Crotonsäure-Copolymere, sofern diese als Feststoffe stabil bzw. bevorzugt im Handel erhältlich sind,
- - Verdickungsmittel wie Agar-Agar, Guar-Gum, Alginate, Xanthan-Gum, Gummi arabicum, Karaya-Gummi, Johannisbrotkernmehl, Leinsamengum men, Dextrane, Cellulose-Derivate, z. B. Methylcellulose, Hydroxyalkylcellu lose und Carboxymethylcellulose, Stärke-Fraktionen und Derivate wie Amy lose, Amylopektin und Dextrine, Tone wie z. B. Bentonit oder vollsyntheti sche Hydrokolloide wie z. B. Polyvinylalkohol,
- - Strukturanten wie Glucose, Maleinsäure und Milchsäure,
- - haarkonditionierende Verbindungen wie Phospholipide, beispielsweise Soja lecithin, Ei-Lecitin und Kephaline, sowie Silikonöle
- - Proteinhydrolysate, insbesondere Elastin-, Kollagen-, Keratin-, Milcheiweiß-, Sojaprotein- und Weizenproteinhydrolysate, deren Kondensationsprodukte mit Fettsäuren sowie quaternisierte Proteinhydrolysate,
- - Parfümöle, Dimethylisosorbid und Cyclodextrine,
- - Farbstoffe zum Einfärben der Zubereitungen,
- - Wirkstoffe wie Panthenol, Pantothensäure, Allantoin, Pyrrolidoncarbonsäuren und deren Salze,
- - Cholesterin,
- - Fette und Wachse wie Walrat, Bienenwachs, Montanwachs, Paraffine und Fettsäureester,
- - Fettsäurealkanolamide,
- - Komplexbildner wie EDTA, NTA und Phosphonsäuren,
- - Quell- und Penetrationsstoffe wie Carbonate, Hydrogencarbonate, Guanidine, Harnstoffe sowie primäre, sekundäre und tertiäre Phosphate,
Die Auswahl dieser weiteren Stoffe wird der Fachmann gemäß der gewünschten
Eigenschaften der Mittel treffen.
Da sich gezeigt hat, daß auf die Anwesenheit insbesondere von größeren Mengen
an Ölen und flüssigen Wachsen, wie beispielsweise Paraffinöl, verzichtet werden
kann, können erfindungsgemaße Mittel, insbesondere wenn das Haar nicht über
mäßig beschwert werden soll, in einer bevorzugten Ausführungsform ohne diese
Öle und flüssigen Wachse konfektioniert werden. Dabei ist klarzustellen, daß der
Begriff Öle die bekannten fetten und synthetischen Öle, nicht aber Parfümöle
umfaßt, die selbstverständlich in geringen Mengen als Duftstoffe eingesetzt werden
können.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Blondiermittel kann nach den üblichen,
dem Fachmann bekannten Verfahren erfolgen.
Ein bevorzugtes Verfahren besteht darin, die anorganischen, als Feststoff vorlie
genden Komponenten, gegebenenfalls nach Mischung z. B. in einem Drais-Mi
scher, vorzulegen und mit dem grenzflächenaktiven Mittel zu besprühen. Dies er
folgt bevorzugt bei Raumtemperatur, d. h. bei Temperaturen unterhalb von ca.
30°C, lediglich wenn die gewählten staubbindenden Komponenten bei diesen
Temperaturen nicht als Flüssigkeit vorliegen, wird man erhöhte Temperaturen
anwenden.
Ein weiteres Herstellungsverfahren für die erfindungsgemäßen Blondiermittel ist
das Mischen aller Komponenten und die anschließende Behandlung, bevorzugt bei
erhöhten Temperaturen, im Wirbelbett.
Schließlich ist es auch möglich, die erfindungsgemäßen Blondiermittel durch Ver
mahlen aller Komponenten in einer Kugelmühle, einer Ringwalzenmühle oder ins
besondere einer Spindelmühle herzustellen.
Für die Anwendung der erfindungsgemäßen Mittel auf dem Haar werden die pul
verförmigen Blondiermittel unmittelbar vor dem Auftragen mit einer Wasserstoff
peroxid-Lösung vermischt. Die Konzentration dieser Wasserstoffperoxid-Lösung
wird einerseits von den gesetzlichen Vorgaben und andererseits von dem ge
wünschten Effekt bestimmt, in der Regel werden 6- bis 12prozentige Lösungen in
Wasser verwendet. Die Mengenverhältnisse von Blondierpulver und Wasserstoff
peroxid-Lösung liegen dabei üblicherweise im Bereich 1 : 1 bis 1 : 2, wobei ein
Überschuß an Wasserstoffperoxid-Lösung insbesondere dann gewählt wird, wenn
keine zu ausgeprägte Blondierwirkung erwünscht ist.
Gegenstand der Erfindung ist auch Verwendung von Kohlenwasserstoffen der
Formel (I) in Mengen von 2-20 Gew.-% zum Entstauben von pulverförmigen
Mitteln zum Blondieren menschlicher Haare.
Es wurden zwei Mischungen zubereitet, deren Zusammensetzungen (in g) in
Tabelle 1 angegeben sind:
Beide Mittel waren absolut staubfrei und ergaben beim Vermischen mit H₂O₂-Lö
sungen innerhalb kurzer Zeit homogene Mischungen.
Claims (11)
1. Mittel zum Blondieren menschlicher Haare auf Basis mindestens einer festen
Peroxoverbindung und mindestens eines festen Alkaliträgers, dadurch gekenn
zeichnet, daß es als Pulver vorliegt und weiterhin einen Kohlenwasserstoff der
allgemeinen Formel (I) enthält,
in der R steht für einen Benzolring oder einen Cycloalkylring mit 5 bis 7
Kohlenstoffatomen und X, Y und Z unabhängig voneinander stehen für
Wasserstoff oder einen gesättigten oder ungesättigten, linearen oder
verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen, der auch
eine Cycloalkylgruppe enthalten kann, mit den Maßgaben, daß der
Schmelzpunkt des Kohlenwasserstoffes nicht oberhalb von 60°C liegt und
nicht alle drei Substituenten X, Y und Z für Wasserstoff stehen.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es eine anorganische
feste Peroxoverbindung enthält.
3. Mittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die anorganische feste
Peroxoverbindung ausgewählt ist aus Ammonium- und Alkalimetall
persulfaten und -peroxidisulfaten.
4. Mittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß es 2 verschiedene
Peroxidisulfate enthält.
5. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kohlenwasserstoff der Formel (I) in Mengen von 2-20 Gew.-% enthalten ist.
6. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kohlenwasserstoff der Formel (I) bei 20°C flüssig ist.
7. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Formel (I) R für einen zweifach substituierten Cyclohexylrest steht.
8. Mittel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Kohlenwasserstoff
der Formel (I) ein 1,3-Dioctylcyclohexan ist.
9. Mittel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das 1,3-
Dioctylcyclohexan 1,3-Bis(2-ethylhexyl)cyclohexan ist.
10. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß es frei
von Ölen und flüssigen Wachsen ist, wobei Parimöle ausgenommen sind.
11. Verwendung von Kohlenwasserstoffen der Formel (I) in Mengen von
2-20 Gew.-% zum Entstauben von pulverförmigen Mitteln zum Blondieren
menschlicher Haare.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996100705 DE19600705A1 (de) | 1996-01-11 | 1996-01-11 | Blondiermittel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996100705 DE19600705A1 (de) | 1996-01-11 | 1996-01-11 | Blondiermittel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19600705A1 true DE19600705A1 (de) | 1996-06-27 |
Family
ID=7782473
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996100705 Withdrawn DE19600705A1 (de) | 1996-01-11 | 1996-01-11 | Blondiermittel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19600705A1 (de) |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO1997023196A1 (de) * | 1995-12-21 | 1997-07-03 | Henkel Kommanditgesellschaft Auf Aktien | Blondiermittel |
WO1997028781A1 (de) * | 1996-02-06 | 1997-08-14 | Peroxid-Chemie Gmbh | Herstellung von verbesserten peroxyzubereitungen |
WO2000030596A1 (de) * | 1998-11-20 | 2000-06-02 | Hans Schwarzkopf Gmbh & Co. Kg | Entstaubung pulverförmiger mittel |
WO2005123021A1 (de) * | 2004-06-22 | 2005-12-29 | Henkel Kommanditgesellschaft Auf Aktien | Blondiermittel mit kohlensäurederivaten |
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JP2006256980A (ja) * | 2005-03-15 | 2006-09-28 | Schwarzkopf & Henkel Kk | 染毛剤組成物 |
-
1996
- 1996-01-11 DE DE1996100705 patent/DE19600705A1/de not_active Withdrawn
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