DE19548350A1 - Lignin-haltige Polyhydroxylverbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung zur Herstellung von Polyurethanen sowie Verfahren zur Herstellung der Polyurethane - Google Patents
Lignin-haltige Polyhydroxylverbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung zur Herstellung von Polyurethanen sowie Verfahren zur Herstellung der PolyurethaneInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Lignin-haltige Polyhydroxyl
verbindungen. Die Erfindung betrifft außerdem Verfahren zur Herstellung
solcher Lignin-haltiger Polyhydroxylverbindungen. Schließlich ist Gegen
stand der Erfindung auch die Verwendung der Lignin-haltigen Polyhydrox
ylverbindungen gemäß der Erfindung zur Herstellung von Polyurethanen
(PU), insbesondere von geschäumten Formkörpern auf Polyurethanbasis,
sowie Verfahren hierfür.
Lignine fallen als Nebenprodukt der Zellstoffgewinnung aus Holz zwangs
weise an und werden überwiegend unter Energie- und Chemikalienrück
gewinnung verbrannt. Lignin, welches für technische Anwendung gewon
nen und isoliert wird, wird nahezu ausschließlich zu Lignosulfonaten
weiterverarbeitet. Reines Lignin wird nur in geringem Ausmaß technisch
verwertet. Lignin kann über verschiedene Verfahren isoliert werden,
wobei das Gewinnungsverfahren großen Einfluß vor allem auf das Mole
kulargewicht des vernetzten Polyaromaten Lignin nimmt (1000 bis 6000).
Organosolvlignine besitzen ein niedriges Molekulargewicht als
Kraft-Lignine, Funktionalität und Breite der Molekulargewichtsverteilung sind
vergleichbar. Die Fraktionierung von Kraft-Lignin ergibt < 50% mit Mn
< 2000 und Mw/Mn < 2 und < 40% mit Mn < 3800 und Mw/Mn =
20 bis 30. Über Zahl und Typ (aliphatisch oder phenolisch) der Hydro
xylgruppen entscheidet vorwiegend der verarbeitete Holztyp (Hart- bzw.
Weichhölzer). Durchschnittlich kann von 1.3 OH-Gruppen je C9-Grund
einheit des Lignins mit Molekulargewicht 186 ausgegangen werden,
jeweils ca. zur Hälfte aliphatische und phenolische OH-Gruppen. Lignin
dient in der Natur verstärkend und stabilisierend (auch gegen biologi
schen Abbau) und besitzt eine gute Thermostabilität mit Tg ca. 180°C.
Bekannt sind mit Lignin und Tannin als Startermoleküle hergestellte
Polyoxyalkylen-polyole. Nach Angaben der US-A-3,546,199 und US-A-
3,654,194 kann Lignin oder Tannin in Gegenwart oder Abwesenheit von
Lösungsmitteln mit Alkylenoxiden, wie z. B. 1,2-Propylenoxid, bei Tempe
raturen von 20 bis 250°C und gegebenenfalls erhöhtem Druck alkoxyliert
werden. Die hergestellten Polyoxyalkylen-polyole besitzen Hydroxylzahlen
im Bereich von 50 bis 1000, vorzugsweise von 200 bis 800, und eignen
sich durch Umsetzung mit organischen Polyisocyanaten zur Herstellung
von flexiblen bis harten PU-Schaumstoffen.
EP-A-0 342 781 beschreibt die Verwendung von Lignin in der PU-Her
stellung. Lösungen von Lignin in Tetrahydrofuran (THF) oder Polyoxy
ethylen-glykol (PEG) werden mit Diphenylmethan-diisocyanat (MDI) bei
60°C bzw. bei Raumtemperatur zur Reaktion gebracht. Die daraus
erhaltenen Filme besitzen eine gute mechanische Festigkeit, Schäume
eine gute Elastizität gemäß Angaben der Veröffentlichung. Es werden
keine Vergleichsbeispiele ohne Lignin angeführt. Das Lignin bildet die
Hartphase, das PEG die Weichphase.
Auch in Polyoxyethylen-glykolen (PEG) kann Lignin gelöst und aus dieser
Lösung heraus mit Isocyanaten zu Polyurethanteilen umgesetzt werden,.
wie es in US-A-3,519,581 beschrieben ist. Das Lignin wird hierzu in
einem Polyoxyethylen-glykol (PEG) oder einer Mischung aus PEG und
Polyoxypropylen-glykol (PPG) gelöst und gegebenenfalls bei Temperaturen
über 100°C zur Veresterung der Carboxylgruppen des Lignins behandelt.
Die erhaltenen Lignin-Polyoxyalkylen-glykollösungen werden vorteilhafter
weise auf eine Temperatur unter 100°C abkühlen gelassen, bevor sie mit
den Polyisocyanaten zur Bildung von Polyurethanen zur Reaktion ge
bracht werden. Die Reaktion findet immer in Gegenwart einer ober
flächenaktiven Verbindung statt.
In US-A-3,577,358 ist beschrieben, das Lignin zur Reaktion entweder in
PEG oder in Dioxan zu lösen. Die Aushärtung erfolgt während mehrerer
Stunden bei Raumtemperatur oder auch bei erhöhter Temperatur (< 80
°C). Polyurethan-Isolierung erfolgt durch Entfernen des Lösungsmittels.
Lignin und Isocyanat reagieren, wenn sie bei 120°C gemischt werden.
Das IR-Spektrum zeigt, daß alle OH- und -N=C=O-Gruppen abreagiert
sind.
Der direkten Verwendung von Lignin in Polyurethansystemen stehen
jedoch neben mangelnder Reaktivität des Feststoffes aber auch gelösten
Lignins, z. B. in Tetrahydrofuran oder Dioxan gelösten Lignins, gegen
über Isocyanaten unter den Bedingungen der Polyurethanherstellung noch
eine Reihe von anderen Nachteilen im Wege. Ihr hoher Salzgehalt
beeinflußt die empfindliche Katalyse der PU-Systeme sehr stark, ins
besondere wenn die Lignine als Lösung und nicht als Feststoff eingesetzt
werden. Lignine werden industriell vorwiegend als "Verdicker" eingesetzt,
entsprechend viskositätserhöhend wirken sie sich in höheren Konzen
trationen auch in wasserhaltigen Polyetherolkomponenten aus. Auch ist
häufig eine Unverträglichkeit des Lignins mit anderen PU-Polyol-Kom
ponenten zu beobachten, was zur Folge hat, daß die an sich sehr feinen
Ligninpartikel nach dem Ansetzen des Polyolgemisches koaleszieren, so
daß es nicht mehr verarbeitbar ist. Ein Teil der Lignin-OH-Gruppen ist
phenolischer Natut; so daß die aus ihnen erhaltenen Polyurethanbindun
gen thermolabil sind. Aus den aufgeführten Gründen konnten Lignin
polyurethane in ihren Verarbeitungs- und auch Produkteigenschaften nicht
befriedigen. Im allgemeinen werden durch Einbau des Lignins selbst in
Polyurethanschäume die mechanischen Eigenschaften verschlechtert. Um
überhaupt PU-Teile mit guten Eigenschaften zu erhalten, werden oft
speziell fraktionierte Lignine verwendet bzw. Lignine, welche nach einem
speziellen Verfahren gewonnen wurden (z. B. Organosolvlignine).
Übliche Nachteile des Lignins bei der PU-Herstellung sind fehlende
Reaktivität, fehlender Einbau des Lignins in die PU-Matrix. Ligninlösun
gen sind üblicherweise hochviskos und mit organischen Polyisocyanaten
schlecht mischbar; außerdem besitzen die Schäume schlechte mechanische
Eigenschaften. Werden die hochmolekularen Anteile des Lignins abge
trennt und die Reaktion in Lösung durchgeführt, so erhält man PU-Teile,
für die eine Reihe von Vorteilen berichtet wird. Z. B. wird ein niedrige
rer Index benötigt, vgl. CA-A-2,052,487. Mit Kraft-Lignin selbst kann die
PU-Polyadditions-Reaktion in einer PEG-Lösung nicht durchgeführt
werden. Das Molekulargewicht des Lignins und die Viskosität der Lignin
lösung in PEG sind zu hoch, die Mischbarkeit mit der Isocyanatkom
ponente ist zu schlecht. Mit speziellem modifizierten Lignin, z. B. sol
chem mit einem niedrigen Molekulargewicht von 300 bis 2000 und
besserer Löslichkeit, werden homogenere Schäume mit guten mechani
schen Eigenschaften erhalten. Es kann eine One-shot- oder auch eine
Prepolymerfahrweise verwendet werden. Im letzteren Fall wird aus Lig
nin/Polyolen/Isocyanaten ein Prepolymer hergestellt, welches dann zu
Filmen gegossen werden oder durch Vermischen mit Wasser/Katalysato
ren/Stabilisatoren auch verschäumt werden kann.
Um die aufgeführten mit der direkten Verarbeitung des Lignins ver
bundenen Schwierigkeiten zu umgehen, wird auch die Oxalkylierung des
Lignins vorgeschlagen. Dies ist jedoch aufwendig. Generell finden Lignine
oder Ligninderivate aufgrund der aufgeführten (Verarbeitungs-)Schwierig
keiten derzeit großtechnisch keine Verwendung zur Herstellung von
Polyurethanen.
WO-A-86/07070 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Polyuretha
nen mittels Polymerisieren von Polyisocyanaten, Polyol und Kraft-Lignin
oder einem anderen Typ von technischem Lignin, wobei die Reaktivität
und die Eigenschaften des Lignins dadurch verbessert werden, daß die
hochmolekularen Anteile des Lignins abgetrennt werden und die Reak
tion zwischen Isocyanat und Lignin in Lösung durchgeführt wird. DE-A-
42 26 327 offenbart Bindemittel auf der Basis von Furanharzen und
Lignin zur Herstellung von härtbaren Formmassen, hochtemperaturbestän
digen Formstoffen und feuerfesten Erzeugnissen, insbesondere von Gieße
reikernen und -formen. Die Bindemittel enthalten ein Furanharz und 5
bis 50 Gew.-% Lignin aus dem Organosolv-Verfahren, sowie organische
und/oder anorganische Säuren als Härter.
Lignin wurde in der Vergangenheit als Feststoff, in reaktiven oder
unreaktiven Lösungsmitteln, in Wasser oder in Suspension in Toluol
oxalkyliert und als Hydroxypropyllignin (HPL) oder chain-extended HPL
(CEHPL) durch Fällung isoliert. Sowohl Kraft-Lignine als auch Lignosul
fonate wurden oxalkyliert. In mehreren Veröffentlichungen (W.G. Glasser
et al., in: Encyclopedia of Polymer Science & Engineering, Wiley, 1987,
Vol. 8, 795-852, "Lignin"; W.G. Glasser et al., ACS Symposium Series
397, ACS, 1989, "Lignin - Properties and Materials") werden Synthese
und die Umsetzungen der HPL zu Polyurethanen beschrieben, üblicher
weise in Form von PU-Filmen, welche aus einer THF-Lösung heraus
gegossen wurden. Die Umsetzung von Lignin mit Alkylenoxiden in
wäßriger Lösung führt zu Produkten mit einem sehr hohen molaren
Überschuß an Polyoxyalkylendiolen, so daß das Produktgemisch nur sehr
eingeschränkt zur Herstellung von Polyurethanen geeignet ist. Die Isolie
rung der Ligninalkoylylate als HPL oder CEHPL andererseits ist auf
wendig und großtechnisch zur Herstellung von Polyurethangrundprodukten
nicht realisierbar. Alkoxylierte Lignine können dann im Gegensatz zu
Ligninen, welche noch freie phenolische OH-Gruppen enthalten, auch
gebleicht werden, um die sehr dunkle Farbe der Lignine zu entfernen.
Hydroxpropyllignine sind auch zur Herstellung von Prepolymeren geeignet.
Wegen aufwendiger Herstellung, schlechter Verarbeitbarkeit, unbefriedi
gender Produkteigenschaften und schlechter Verträglichkeit von Lignin
haltigen Polyolen mit anderen Polyurethankomponenten werden Lignin
haltige Polyole zur Zeit nicht im technischen Maßstab zur Herstellung
von Polyurethanteilen eingesetzt.
In US-A-3,476,795 werden Hydroxyester von phenolischen Säuren von
Baumrinden beschrieben, die aus der Umsetzung der Natriumsalze der
phenolischen Säure von Baumrinden mit einem Alkylenoxid, wie z. B.
Ethylenoxid, Propylenoxid, erhalten werden. Diese Hydroxyester können
unter Umsetzung mit Isocyanaten zu Polyurethanen weiterverarbeitet
werden. Die Patentschrift erwähnt nicht Lignin.
US-A-3,672,817 beschreibt ein Lignosulfonat-Addukt als Dispersionsmittel,
das in Farbstoffzusammensetzungen die Partikelgröße des Farbstoffs
reduziert. Das Lignosulfonat-Addukt ist hydroxyalkyliert und wird durch
Umsetzung von Lignosulfonat mit z. B. Alkylenoxid gebildet. US-A-
4,184,845 offenbart ein zweistufiges Verfahren zur Aufhellung von sulfo
nierten Alkaliligninen und Lignosulfonaten. In der ersten Stufe des
Verfahrens werden mindestens 90% der phenolischen OH-Gruppen des
Lignins durch Umsetzung mit einem Blockierungsmittel, z. B. Propylenoxid,
blockiert, und anschließend wird das blockierte Lignin mit Luft, Sauer
stoff oder Wasserstoffperoxid oxidiert. Der Blockierungsschritt erfolgt
durch einfaches Lösen des Lignins in Wasser und Mischen mit dem
Blockierungsmittel, ggf. in Anwesenheit eines Katalysators, wie z. B.
Natriumhydroxid. Nachteilig hierbei ist, daß die Alkoxylierung in Wasser
zu im Polyurethan wenig brauchbaren Verbindungen führt.
US-A-4,918,167 betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Prepolymeren
aus Hydroxyalkyllignin. Zur Herstellung des Hydroxyalkyllignins wird
Lignin mit 1,2-Oxiden, z. B. Propylenoxid, in Gegenwart oder Abwesenheit
eines Katalysators umgesetzt, wobei bei diesem Patent alle phenolischen
OH-Gruppen abgesättigt werden. Die Hydroxyalkylierung des Lignins wird
durchgeführt, um die schlechte Löslichkeit des Lignins und andere nach
teilige Effekte auf mechanische Eigenschaften von festen Polymeren zu
überwinden, jedoch ist sie aufwendig und technisch nicht praktikabel.
US-A-3,546,199 und US-A-3,654,194 beschreiben, wie festes, pulverförmi
ges oder auch in reaktiven oder unreaktiven Lösungsmitteln gelöstes
Lignin katalysatorfrei und unter KOH-Anilin-Katalyse zu Ligninpolyether
olen umgesetzt werden kann. Aus den OH-Zahlen der erhaltenen Polyole
werden die OH-Zahlen der Lignine zurückgerechnet. Sie betragen ca. 600
bis 1300. Tannin ist ebenso zu verwenden wie Lignin. Die OH-Zahlen
der Lignin-Polyether-Polyole betragen 50 bis 1000. Im Falle der Ver
wendung eines Katalysators, wie z. B. Alkali- oder Erdalkalihydroxide, wird
vorgeschlagen, die daraus entstehenden anorganischen Salze aus dem
Polyolprodukt zu entfernen, was dadurch erfolgt, daß das gebildete Polyol
in einem flüssigen Lösungsmittel, wie Methanol oder Ethanol gelöst wird,
die anorganischen Salze gefällt werden, die Polyollösung filtriert wird und
schließlich die resultierende Polyollösung mit Ionenaustauscherharzen
behandelt wird. US-A-3,546,199 und US-A-3,654,194 sagen jedoch nichts
über die Reinheit der verwendeten Lignine aus.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand darin, neue gut ver
arbeitbare Lignin-haltige Polyhydroxylverbindungen bereitzustellen. Eine
weitere Aufgabe der Erfindung bestand darin, solche Lignin-haltigen
Polyhydroxylverbindungen anzugeben, die bei ihrer Weiterverarbeitung zu
Polyurethanprodukten, insbesondere zu Polyurethanschäumen, Produkte
ergeben, die verbesserte physikalische Eigenschaften, insbesondere was
Reißdehnung, Zugfestigkeit und/oder Weiterreißfestigkeit anbetrifft,
besitzen. Eine weitere Aufgabenstellung der vorliegenden Erfindung war
die Schaffung von Verfahren zur Herstellung derartiger Lignin-haltiger
Polyhydroxylverbindungen sowie von Verfahren zur Herstellung von
Polyurethanen mit den verbesserten mechanischen Eigenschaften.
Diese Aufgabe wird durch Lignin-haltige Polyhydroxylverbindungen gelöst,
wie sie in den Ansprüchen definiert sind. Die erfindungsgemäßen Ver
fahren zur Herstellung solcher Lignin-haltiger Polyhydroxylverbindungen
sowie die Verwendung zur Herstellung von Polyurethanen und Polyur
ethanprodukten und Verfahren hierfür sind ebenfalls in den Ansprüchen
definiert. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung und den Unteransprüchen.
In vorteilhafter Weise wird erfindungsgemäß ein Naturstoff, nämlich
Lignin als eine nachwachsende Polyhydroxylverbindung, eingesetzt.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß Lignin-haltige Lösungen,
erhalten aus Ligninen mit einem niedrigen Salzgehalt und Polyalkylen
glykolen, insbesondere von mit Polyethylenglykolen zumindest teilweise
verestertem Lignin, mit Alkylenoxiden, ggf. im Beisein von OH-, NH-
oder NH₂-funktionellen Verbindungen als Coinitiatoren, umgesetzt werden
können und daß diese Oxalkylierung zu homogenen, niedrigviskosen,
stabilen, mit anderen Komponenten gut verträglichen Produkten führt.
Insbesondere wurde festgestellt, daß die Oxalkylierung auch dann statt
findet, wenn keine Katalysatoren zugesetzt werden. Infolge der Anwesen
heit von Lignin (und damit den im Lignin vorhandenen Inhaltsstoffen)
wird die Oxalkylierung derart selektiv katalysiert, daß Lignin-haltige
Polyhydroxylverbindungen in einem sehr breiten Molgewichtsbereich
herstellbar sind, welche zur Herstellung von hartem und weichem Polyu
rethan mit verbesserten mechanischen Eigenschaften vorzüglich geeignet
sind.
Der Naturstoff Lignin, z. B. das kommerziell verfügbare Kraft-Lignin
Indulin AT der Westvaco, enthält als Rückstand der Ligningewinnung
Salze. Dieser Restsalzgehalt ist hoch und beträgt üblicherweise < 5000
ppm, insbesondere < 10000 ppm, gemessen als Na- und K-Ionengehalt.
Der hohe Restsalzgehalt trägt zur hohen Viskosität und schlechten
Filtrierbarkeit der Ligninalkoxylate bei. Überdies verschlechtert ein hoher
Restsalzgehalt die Verarbeitungseigenschaften, da die empfindliche Kataly
se der Polyurethansysteme, üblicherweise Amine und/oder Zinnverbindun
gen, gestört wird. Allgemein hängt der Restsalzgehalt des Lignins vom
eingesetzten Holz und von der Herstellungstechnologie ab. Es wurde
gefunden, daß der Salzgehalt des Lignins durch Waschen mit Säure und
Wasser deutlich erniedrigt werden kann. Lignin wird ggf. vor Beginn der
Umsetzung mit Alkylenoxiden bis zu einem Salzgehalt < 5000 ppm
(Na- und K-Ionengehalt), vorzugsweise < 1000 ppm, gereinigt. Auf diese
Weise wird ein niedrigviskoses, gut verarbeitbares Produkt erhalten.
Die erfindungsgemäß zur Verfügung gestellten Lignin-haltigen Polyhydrox
ylverbindungen entstehen aus der Umsetzung
- b1) einer Lösung, die enthält
- b11) Lignin mit einem Salzgehalt, gemessen als Na- und K-Io nengehalt, von < 5000 ppm und
- b12) mindestens ein Polyoxyalkylen-glykol ausgewählt aus Poly oxypropylen-glykolen, Polyoxypropylen-polyoxyethylen-glykolen und Mischungen davon, und Mischungen davon mit Polyhy droxylverbindungen mit einer OH-Funktionalität von 2 und ggf.
- b13) mindestens einer OH-, NH- und/oder NH₂-funktionellen Verbindung mit einer H-Funktionalität von 2, mit
- b2) mindestens einem Alkylenoxid.
Vorzugsweise enthält die Lignin-haltige Lösung b1) 5 bis 99 Gew.-%,
insbesondere 15 bis 85 Gew.-%, bevorzugt 30 bis 70 Gew.-% Polyoxy
alkylenglykol b12) und ggf. 0 bis 94 Gew.-%, insbesondere 0 bis 60
Gew.-%, bevorzugt 0 bis 40 Gew.-% Verbindung b13), während die
Ligninmenge 1 bis 95 Gew.-%, insbesondere 15 bis 85 Gew.-%, beson
ders 30 bis 70 Gew.-%, der Lösung ausmacht. Erfindungsgemäß bevor
zugt beträgt das Verhältnis von Lignin-haltiger Lösung b1) zu dem
mindestens einen Alkylenoxid b2) 1 bis 95 Gew.-% Lösung b1) und 5
bis 99 Gew.-% b2), insbesondere 1 bis 85 Gew.-% Lösung b1) und 15
bis 99 Gew.-% Alkylenoxide b2), bevorzugt 1 bis 70 Gew.-% Lösung b1)
und 30 bis 99 Gew.-% Alkylenoxide b2).
Erfindungsgemäß wird als Komponente b11) ein Lignin verwendet mit
einem Salzgehalt gemessen als Na- und K-Ionengehalt, von < 5000 ppm,
vorzugsweise < 1000 ppm. Erfindungsgemäß geeignetes Lignin sind
handelsübliches Kraft-Lignin wie das Indulin AT der Westvaco, Charle
ston, SC, USA, oder auch über beliebige andere Verfahren isolierte
Lignine. Daneben ist es auch möglich, speziell hergestelltes (z. B. Organo
solvlignin) oder nach Molekulargewicht fraktioniertes Lignin zu verwen
den. Erfindungsgemäß wird Lignin mit einem Salzgehalt von < 5000 ppm
verwendet. Die Darstellung derartiger Lignine kann z. B. durch wiederhol
tes Waschen mit wäßrigen, anorganischen oder organischen Säuren und
Wasser erfolgen.
Daneben ist es auch möglich, Hydroxyalkyllignine, z. B. Hydroxypropyl
lignine, als Komponente b11) zu verwenden.
Geeignete Polyoxyalkylen-glykole b12) sind Polyoxypropylen-polyoxyethylen
glykole, insbesondere solche mit einem Molekulargewicht von 400 bis
4000, vorzugsweise von 600 bis 1500. Deren Polypropylenoxid-Gehalt
beträgt vorzugsweise 0 bis 50%, insbesondere 0 bis 20% und bevorzugt
0 bis 10%.
Weiter geeignete Polyoxyalkylen-glykole b12), ausgewählt aus Polyoxy
propylen- und Polyoxypropylen-polyoxyethylen-glykolen, besitzen vorzugs
weise eine Funktionalität von 2 bis 8 und Hydroxylzahlen von 25 bis
500, wobei für flexible PU-Schaumstoffe Polyoxyalkylen-glykole mit einer
Funktionalität von 2 bis 3 und einer Hydroxylzahl von 30 bis 80 und für
halbharte und harte PU-Schaumstoffe Polyoxyalkylen-glykole mit einer
Funktionalität von 3 bis 8 und einer Hydroxylzahl von 100 bis 500
bevorzugt verwendet werden und geeignete Polyoxytetramethylen-glykole
eine Hydroxylzahl von 30 bis ungefähr 280 aufweisen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die Lignine
in Polyethylenglykolen als der Komponente b12) gelöst und unter alkali
scher Katalyse wasserfrei oxalkyliert. Die Löslichkeit der Lignine nimmt
mit steigendem Molekulargewicht ab und beträgt in PEG 600 < 40%, in
PEG 1500 < 30% und in PEG 4000 < 20%. Im Vergleich zur Oxalky
lierung von wäßrigen Ligninlösungen ergeben sich deutliche Vorteile bei
einer Oxalkylierung in Polyethylenglykolen. So ist der Anteil der difunk
tionellen Polyetherole gering, das Ligninalkoxylat-haltige Polyolgemisch ist
direkt zur Herstellung von Polyurethanteilen verwendbar und eine auf
wendige und technisch kaum realisierbare Isolierung von Hydroxyalkyl
ligninen ist nicht nötig. Über chromatographische Verfahren ist eindeutig
nachweisbar, daß unter den Bedingungen der vorliegenden Erfindung das
Lignin selbst und sogar bevorzugt gegenüber dem Polyethylenglykol, das
hier gleichzeitig als Coinitiator b13) und Lösungsmittel b12) wirkt, oxal
kyliert wird. Hierbei wird ein hochmolekulargewichtiges Ligninalkoxylat
gebildet. Polyetherole hohen Molekulargewichts sind üblicherweise nur
unter Einsatz spezieller Komplexkatalysatoren (Cyanidkomplexe von
Doppelmetallen) und unter hohen Kosten herstellbar. Als weiteren
Vorteil findet man, daß die erfindungsgemäßen Lignin-haltigen Polyole in
den üblichen Aufarbeitungsschritten leichter zu reinigen sind als bekannte
Lignin-haltige Polyole. Dabei sollten die Reaktionsbedingungen so gewählt
werden, daß nicht bevorzugt Polyetherdiole gebildet werden.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung werden OH-, NH-
und/oder NH₂-funktionelle Verbindungen b13) als Coinitiatoren der
Lösung b1) einverleibt. Geeignete Coinitiatoren b13) sind OH-, NH-
und/oder NH₂-funktionelle Verbindungen mit einer Funktionalität von 2
bis 8, vorteilhafterweise zwei- und/oder höherfunktionelle Alkohole,
Zuckeralkohole und/oder Saccharide, insbesondere Ethylen- bzw. Propy
lenglykol, Glyzerin, Sorbit und/oder Saccharose. Daneben eignen sich
auch aliphatische und/oder aromatische Amine oder Aminoalkohole,
insbesondere Ethylendiamin, Toluylendiamin und/oder Alkanolamine wie
Ethanol- bzw. Propanolamine.
Geeignete Alkylenoxide b2) sind beispielsweise Ethylenoxid, 1,2-Propylen
oxid, 1,2- bzw. 2,3-Butylenoxid und Tetrahydrofuran. Vorzugsweise wird
1,2-Propylenoxid verwendet. Insbesondere zu Beginn der Alkoxylierungs
reaktion werden höhersubstituierte Alkylenoxide mit mindestens 3 C-
Atomen, wie z. B. Propylenoxid, Butylenoxid, Styroloxid, verwendet. Am
meisten bevorzugt ist Propylenoxid. Weniger bevorzugt ist zu Beginn die
Verwendung des hochreaktiven Ethylenoxids, da dieses bevorzugt mit den
reaktiven primären OH-Gruppen des Polyoxyalkylen-glykols reagiert und
weniger mit OH-Gruppen des Lignins. Vorzugsweise sind die verwendeten
Alkylenoxide b2) mehr als 50% höhersubstituierte Alkylenoxide, insbeson
dere Propylenoxid.
Erfindungsgemäß bevorzugte Lignin-haltige Polyhydroxylverbindungen
besitzen eine OH-Zahl von < 200, vorzugsweise von < 100 und ins
besondere von < 50. Vorzugsweise beträgt ihr Ligningehalt weniger als
10%, insbesondere weniger als 8% und bevorzugt weniger als 5%. Damit
dient Lignin gewichtsanteilsmäßig nicht als Aufbaukomponente der erfin
dungsgemäß unter Einsatz der Lignin-haltigen Polyhydroxylverbindungen
hergestellten Polyurethane. Vielmehr werden erfindungsgemäß speziell
durch den Einbau eines relativ kleinen Anteils an Lignin in die Polyu
rethanmatrix Polyurethanteile mit verbesserten mechanischen Eigenschaf
ten erhalten.
Insbesondere enthalten die erfindungsgemäßen Lignin-haltigen Polyhydrox
ylverbindungen hochmolekulare Lignin-Alkylenoxid-Addukte, welche zur
Eigenschaftsverbesserung in daraus hergestellten Polyurethanteilen, ins
besondere Polyurethanweichschäumen, beitragen. In den erfindungsgemä
ßen Polyhydroxylverbindungen kommt das hohe Eigenmolekulargewicht
des Lignins zum Tragen, und auf diese Weise sind Polyhydroxylverbin
dungen mit sehr hohem Molekulargewicht zugänglich, wie sie sonst
üblicherweise nur durch den Einsatz spezieller Komplexkatalysatoren
zugänglich sind.
Weiterhin wurde gefunden, daß durch die Verwendung von Ligninen mit
einem Salzgehalt von < 5000 ppm, gemessen als Na- und K-Ionengehalt,
die Viskosität und die Filtrierbarkeit der Lignin-haltigen Polyhydroxylver
bindungen verbessert wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung der Lignin-halti
gen Polyhydroxylverbindung werden die oben angegebenen Komponenten
Lignin, mindestens ein Polyoxyalkylen-glykol und mindestens ein Alkylen
oxid unter Bildung der Lignin-haltigen Polyhydroxylverbindung miteinander
umgesetzt.
Bevorzugt wird bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung der Lignin-haltigen Polyhydroxylverbindungen zu Beginn
der Alkoxylierungsreaktion solange ausschließlich höhersubstituierte Alky
lenoxide, insbesondere Propylenoxid, mit der Lösung b1) umgesetzt, bis
mindestens 50% der insgesamt eingesetzten Alkylenoxidmenge umgesetzt
sind. Vorzugsweise wird die Lösung b1) vor der Umsetzung mit den
Alkylenoxiden b2) bei einer Temperatur von 80 bis 130°C, vorzugsweise
unter einem Druck von max. 30 mbar über einen Zeitraum von 1 bis 8
Stunden, behandelt. Die Umsetzung der Lösung b1) mit den Alkylen
oxiden b2) wird in Abwesenheit oder in Anwesenheit von sauren oder
basischen Katalysatoren, z. B. Kaliumhydroxid, Natriumhydroxid oder
Lewis-Säuren, durchgeführt. Da die Oxalkylierungsreaktion auch in Ab
wesenheit von Katalysatoren stattfindet, wird vorzugsweise ohne den
Zusatz von Katalysatoren gearbeitet.
Bei der Durchführung der Alkoxylierungsreaktion ist es vorteilhaft, Was
ser aus dem Reaktionsgemisch im Verlauf der Reaktion zu entfernen.
Insbesondere Wasser, aber auch daraus im Verlauf der Alkoxylierungs
reaktion gebildete niedermolekulare Glykole führen in Zusammenwirkung
mit Lignin zu einer deutlichen Erhöhung der Viskosität der Lignin-halti
gen Polyhydroxylverbindungen. Im Verlauf dieser Entwässerung kommt es
auch zu einer zumindest teilweisen Veresterung der Lignin-Carboxylgrup
pen mit dem Lösungsmittel und dem Polyalkylenglykol.
Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von
kompakten oder zelligen Polyurethanen, vorzugsweise PU-Schaumstoffen,
durch Umsetzung von
- a) höhermolekularen Verbindungen mit mindestens zwei reaktiven Wasserstoffatomen, vorzugsweise Polyhydroxylverbindungen, und
- b) Lignin-haltigen Polyhydroxylverbindungen mit
- c) organischen Polyisocyanaten und/oder modifizierten organischen Polyisocyanaten, in Gegenwart oder Abwesenheit von
- d) Kettenverlängerungs- und/oder Vernetzungsmitteln,
- e) Treibmitteln,
- f) Katalysatoren und
- g) Hilfsmitteln.
Erfindungsgemäß besteht dabei die Lignin-haltige Polyhydroxylverbindung
b) aus einer Lignin-haltigen Polyhydroxylverbindung, wie sie oben defi
niert wurde.
Bevorzugt ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von
Polyurethanen, daß die höhermolekularen Verbindungen a) eine Funk
tionalität von 2 bis 8 und eine Amin- oder Hydroxylzahl von 25 bis 500
besitzen und zweckmäßigerweise ausgewählt sind aus der Gruppe der
Polyoxyalkylen-polyamine und/oder der Polyhydroxylverbindungen, ins
besondere den Polyhydroxylverbindungen mit einer Funktionalität von 2
bis 8 und einer Hydroxylzahl von 25 bis 500, die wiederum bevorzugt
ausgewählt sind aus der Gruppe der Polythioether-polyole, Polyesteramide,
hydroxylgruppenhaltigen Polyacetale, hydroxylgruppenhaltigen aliphatischen
Polycarbonate, Polyester-polyole, Polyether-polyole, polymermodifizierten
Polyether-polyole, vorzugsweise Polyether-polyole und Mischungen aus
mindestens zwei der genannten Polyhydroxylverbindungen.
Geeignete höhermolekulare Polyhydroxylverbindungen, wie sie in a)
verwendet werden, besitzen, wie bereits ausgeführt wurde, zweckmäßiger
weise eine Funktionalität von 2 bis 8 und eine Hydroxylzahl von 25 bis
500, wobei zur Herstellung von flexiblen PU-Schaumstoffen bevorzugt
Polyhydroxylverbindungen mit einer Funktionalität von vorzugsweise 2 bis
3 und einer Hydroxylzahl von vorzugsweise 30 bis 80 und zur Herstel
lung von harten PU-Schaumstoffen bevorzugt Polyhydroxylverbindungen
mit einer Funktionalität von vorzugsweise 3 bis 8 und insbesondere 3 bis
6 und einer Hydroxylzahl von vorzugsweise 100 bis 500 zweckmäßigerwei
se Anwendung finden. Als Polyhydroxylverbindungen werden vorzugsweise
lineare und/oder verzweigte Polyester-polyole und insbesondere lineare
und/oder verzweigte Polyoxyalkylen-polyole verwendet, wobei Polyhydrox
ylverbindungen aus nachwachsenden Naturstoffen und/oder chemisch
modifizierten nachwachsenden Naturstoffen insbesondere bevorzugt sind.
Als Lignin-freie Polyhydroxylverbindungen a) in Betracht kommen auch
polymermodifizierte Polyoxyalkylen-polyole, Polyoxyalkylen-polyoldispersio
nen und andere hydroxylgruppenhaltige Polymere und Polykondensate mit
den vorgenannten Funktionalitäten und Hydroxylzahlen, beispielsweise
Polyesteramide, Polyacetale und/oder Polycarbonate, insbesondere solche,
die aus Diphenylcarbonat und Hexandiol-1,6 durch Umesterung hergestellt
sind, oder Mischungen aus mindestens zwei der genannten höhermoleku
laren Polyhydroxylverbindungen a).
Geeignete Polyester-polyole können beispielsweise aus organischen
Dicarbonsäuren mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise aliphati
schen Dicarbonsäuren mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen und mehrwertigen
Alkoholen, vorzugsweise Alkandiolen mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, Dialkylen-glykolen und/oder
Alkantriolen mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen hergestellt werden. Als
Dicarbonsäuren kommen beispielsweise in Betracht: Bernsteinsäure,
Glutarsäure, Adipinsäure, Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Decan
dicarbonsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Phthalsäure, Isophthalsäure und
Terephthalsäure. Die Dicarbonsäuren können dabei sowohl einzeln als
auch im Gemisch verwendet werden. Anstelle der Dicarbonsäuren können
auch die entsprechenden Carbonsäurederivate, wie z. B. Dicarbonsäure
ester von Alkoholen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder Dicarbonsäure
anhydride, eingesetzt werden. Vorzugsweise verwendet werden Dicarbon
säuregemische aus Bernstein-, Glutar- und Adipinsäure in
Mengenverhältnissen von beispielsweise 20 bis 35 : 35 bis 50 : 20 bis 32
Gew.-Teilen, und insbesondere Adipinsäure. Beispiele für zwei und
mehrwertige Alkohole, insbesondere Alkandiole und Dialkylenglykole,
sind: Ethandiol, Diethylenglykol, 1,2- bzw. 1,3-Propandiol, Dipropylen
glykol, 1,4-Butandiol, 1,5-Pentandiol, 1,6-Hexandiol, 1,10-Decandiol, Glyce
rin und Trimethylolpropan. Vorzugsweise verwendet werden Ethandiol,
Diethylenglykol, 1,4-Butandiol, 1,5-Pentandiol, 1,6-Hexandiol, Glyzerin oder
Mischungen aus mindestens zwei der genannten Alkanpolyole, insbeson
dere z. B. Mischungen aus 1,4-Butandiol, 1,5-Pentandiol und 1,6-Hexandiol.
Eingesetzt werden können ferner Polyester-polyole aus Lactonen, z. B.
ε-Caprolacton oder Hydroxycarbonsäuren, z. B. ω-Hydroxycapronsäure.
Zur Herstellung der Polyesterpolyole können die organischen, z. B.
aromatischen und vorzugsweise aliphatischen Dicarbonsäuren und/oder
deren Derivate und die mehrwertigen Alkohole und/oder Alkylenglykole
katalysatorfrei oder vorzugsweise in Gegenwart von Veresterungskatalysa
toren, zweckmäßigerweise in einer Atmosphäre aus Inertgasen, wie z. B.
Stickstoff, Helium, Argon u. a. in der Schmelze bei Temperaturen von
150 bis 250°C, vorzugsweise 180 bis 220°C, gegebenenfalls unter ver
mindertem Druck bis zu der gewünschten Säurezahl, die
vorteilhafterweise kleiner als 10, vorzugsweise kleiner als 2 ist, polykon
densiert werden. Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird das
Veresterungsgemisch bei den oben genannten Temperaturen bis zu einer
Säurezahl von 80 bis 30, vorzugsweise 40 bis 30, unter Normaldruck und
anschließend unter einem Druck von kleiner als 500 mbar, vorzugsweise
50 bis 150 mbar, polykondensiert. Als Veresterungskatalysatoren kommen
beispielsweise Eisen-, Cadmium-, Kobalt-, Blei-, Zink-, Antimon-,
Magnesium-, Titan- und Zinnkatalysatoren in Form von Metallen, Metall
oxiden oder Metallsalzen in Betracht. Die Polykondensation kann jedoch
auch in flüssiger Phase in Gegenwart von Verdünnungs- und/oder
Schleppmitteln, wie z. B. Benzol, Toluol, Xylol oder Chlorbenzol, zur
azeotropen Abdestillation des Kondensationswassers durchgeführt werden.
Zur Herstellung der Polyesterpolyole werden die organischen Dicarbon
säuren und/oder deren Derivate und die mehrwertigen Alkohole
vorteilhafterweise im Molverhältnis von 1 : 1 bis 1,8, vorzugsweise 1 : 1,05
bis 1,2, polykondensiert.
Die erhaltenen Polyesterpolyole besitzen vorzugsweise eine Funktionalität
von 2 bis 4, insbesondere 2 bis 3, und eine Hydroxylzahl von 240 bis 30,
vorzugsweise 180 bis 40.
Insbesondere als Polyhydroxylverbindungen verwendet werden jedoch
Polyoxyalkylen-polyole, die nach bekannten Verfahren hergestellt werden,
beispielsweise durch anionische Polymerisation mit Alkalihydroxiden, wie
Natrium- oder Kaliumhydroxid, oder mit Alkalialkoholaten, wie Natrium
methylat, Natrium- oder Kaliumethylat oder Kaliumisopropylat, als Kataly
satoren und unter Zusatz mindestens eines Startermoleküls, das 2 bis 8,
vorzugsweise 2 bis 3 reaktive Wasserstoffatome gebunden enthält, zur
Herstellung von Polyoxyalkylenpolyolen für flexible PU-Schaumstoffe, und
vorzugsweise 3 bis 8 reaktive Wasserstoffatome gebunden enthält zur
Herstellung von Polyoxyalkylenpolyolen für halbharte und harte
PU-Schaumstoffe, oder durch kationische Polymerisation mit Lewis-Säuren,
wie Antimonpentachlorid, Borfluorid-Etherat u. a. oder Bleicherde als
Katalysatoren aus einem oder mehreren Alkylenoxiden mit 2 bis 4
Kohlenstoffatomen im Alkylenrest.
Geeignete Alkylenoxide sind beispielsweise Tetrahydrofuran,
1,3-Propylenoxid, 1,2- bzw. 2,3-Butylenoxid und vorzugsweise Ethylenoxid
und 1,2-Propylenoxid. Die Alkylenoxide können einzeln, alternierend
nacheinander oder als Mischungen verwendet werden. Als Startermoleküle
kommen beispielsweise in Betracht: Wasser, organische Dicarbonsäuren,
wie Bernsteinsäure, Adipinsäure, Phthalsäure und Terephthalsäure, alipha
tische und aromatische, gegebenenfalls N-mono-, N,N- und N,N′-dialkyl
substituierte Diamine mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, wie
gegebenenfalls mono- und dialkylsubstituiertes Ethylendiamin, Diethylen
triamin, Triethylentetramin, 1,3-Propylendiamin, 1,3- bzw. 1,4-Butylen
diamin, 1,2-, 1,3-, 1,4-, 1,5- und 1,6-Hexamethylendiamin, Phenylendiami
ne, 2,3-, 3,4-, 2,4- und 2,6-Toluylendiamin und 4,4′-, 2,4′- und 2,2′-Diami
no-diphenylmethan.
Als Startermoleküle kommen ferner in Betracht: Alkanolamine, wie z. B.
Ethanolamin, N-Methyl- und N-Ethyl-ethanolamin, Dialkanolamine, wie
z. B. Diethanolamin, N-Methyl- und N-Ethyldiethanolamin und Trialkanol
amine, wie z. B. Triethanolamin, und Ammoniak. Vorzugsweise verwendet
werden mehrwertige, insbesondere zwei- bis achtwertige Alkohole und/
oder Alkylenglykole wie z. B. Ethandiol, Propandiol-1,2 und -1,3, Diethy
lenglykol, Dipropylenglykol, Butandiol-1,4, Hexandiol-1,6, Glycerin, Trime
thylolpropan, Pentaerythrit, Sorbit und Sucrose sowie Mischungen aus
mindestens 2 mehrwertigen Alkoholen.
Als Polyoxyalkylen-polyole eignen sich Polyoxyalkylen-glykole, wie sie oben
bei den Lignin-haltigen Polyhydroxylverbindungen beschrieben wurden,
sowie ferner polymermodifizierte Polyoxyalkylen-polyole, vorzugsweise
Pfropf-polyoxyalkylen-polyole, insbesondere solche auf Styrol- und/oder
Acrylnitrilbasis, die durch In-situ-Polymerisation von Acrylnitril, Styrol
oder vorzugsweise Mischungen aus Styrol und Acrylnitril, z. B. im Ge
wichtsverhältnis 90 : 10 bis 10 : 90, vorzugsweise 70 : 30 bis 30 : 70, in
zweckmäßigerweise den vorgenannten Polyoxyalkylen-polyolen analog den
Angaben der deutschen Patentschriften 11 11 394, 12 22 669 (US 3 304
273, 3 383 351, 3 523 093), 11 52 536 (GB 10 40 452) und 11 52 537
(GB 987618) hergestellt werden, sowie Polyoxyalkylen-polyoldispersionen,
die als disperse Phase, üblicherweise in einer Menge von 1 bis 50
Gew.%, vorzugsweise 2 bis 25 Gew.%, enthalten: z. B. Polyharnstoffe,
Polyhydrazide, tert.-Arninogruppen gebunden enthaltende Polyurethane
und/oder Melamin und die z. B. beschrieben werden in der EP-B-01 1 752
(US-A-4,304,708), US-A-4,374,209 und DE-A-32 31 497.
Die Polyoxyalkylen-polyole können ebenso wie die Polyester-polyole
einzeln oder in Form von Mischungen verwendet werden. Ferner können
sie mit den Pfropf-polyoxyalkylen-polyolen oder Polyester-polyolen sowie
den hydroxylgruppenhaltigen Polyesteramiden, Polyacetalen und/oder
Polycarbonaten gemischt werden.
Als hydroxylgruppenhaltige Polyacetale kommen z. B. die aus Glykolen,
wie Diethylenglykol, Triethylenglykol, 4,4′-Dihydroxyethoxy-diphenyldime
thylmethan, Hexandiol und Formaldehyd herstellbaren Verbindungen in
Frage. Auch durch Polymerisation cyclischer Acetale lassen sich geeignete
Polyacetale herstellen.
Als Hydroxylgruppen aufweisende Polycarbonate kommen solche der an
sich bekannten Art in Betracht, die beispielsweise durch Umsetzung von
Diolen, wie z. B. Propandiol-(1,3), Butandiol-(1,4) und/oder Hexan
diol-( 1,6), Diethylenglykol, Triethylenglykol oder Tetraethylenglykol mit
Diarylcarbonaten, z. B. Diphenylcarbonat, oder Phosgen hergestellt werden
können.
Zu den Polyesteramiden zählen z. B. die aus mehrwertigen, gesättigten
und/oder ungesättigten Carbonsäuren bzw. deren Anhydriden und
mehrwertigen gesättigten und/oder ungesättigten Aminoalkoholen oder
Mischungen aus mehrwertigen Alkoholen und Aminoalkoholen und/oder
Polyaminen gewonnenen, vorwiegend linearen Kondensate.
Die höhermolekularen Polyhydroxylverbindungen (a) können je nach
Verwendungszweck ganz oder vorzugsweise teilweise durch niedermoleku
lare Kettenverlängerungs- und/oder Vernetzungsmittel ersetzt werden. Bei
der Herstellung von flexiblen PU-Schaumstoffen kann sich zur Modi
fizierung der mechanischen Eigenschaften der PU-Schaumstoffe, z. B. der
Härte, der Zusatz von Kettenverlängerungsmitteln, Vernetzungsmitteln
oder gegebenenfalls auch Gemischen davon als vorteilhaft erweisen. Bei
der Herstellung von PU-Hartschaumstoffen kann üblicherweise auf die
Verwendung von Kettenverlängerungs- und/oder Vernetzungsmittel ver
zichtet werden. Als Kettenverlängerungsmittel können difunktionelle
Verbindungen, als Vernetzungsmittel tri- und höherfunktionelle Verbin
dungen jeweils mit Molekulargewichten kleiner als 400, vorzugsweise von
62 bis ungefähr 300 verwendet werden. Als Kettenverlängerungsmittel
beispielhaft genannt seien Alkandiole, z. B. solche mit 2 bis 6 Kohlen
stoffatomen im Alkylenrest, wie z. B. Ethan-, 1,3-Propan-, 1,4-Butan-,
1,5-Pentan- und 1,6-Hexandiol, und Dialkylenglykole, wie z. B. Diethylen-,
Dipropylen- und Dibutylenglykol, und als Vernetzungsmittel Alkanolamine,
z. B. Ethanolaruin, Dialkanolamin, z. B. Diethanolamin, und Trialkanolarni
ne, z. B. Triethanolamin und Triisopropanolamin, und drei- und/oder
höherwertige Alkohole, wie z. B. Glycerin, Trimethylolpropan und Pentae
rythrit. Als Kettenverlängerungs- oder Vernetzungsmittel eignen sich
ferner die niedermolekularen Ethoxylierungs- und/oder Prnpoxyllerungs
produkte, z. B. solche mit Molekulargewichten bis ungefähr 400, der
vorgenannten mehrwertigen Alkohole, Alkylenglykole, Alkanolamine sowie
von aliphatischen und/oder aromatischen Diaminen.
Erfindungsgemäß geeignete Lignin-haltige Polyhydroxylverbindungen b)
sind die Lignin-haltigen Polyhydroxylverbindungen, wie sie oben beschrie
ben wurden.
Erfindungsgemaß geeignete Polyisocyanate c) sind: Alkylendiisocyanate mit
4 bis 12 Kohlenstoffatomen im Alkylenrest, wie z. B. 1,12-Dodecan-di
isocyanat, 2-Ethyl-tetramethylen-diisocyanat-1,4, 2-Methyl-pentamethylen-di
isocyanat-1,5, 2-Ethyl-2-butyl-pentamethylen-diisocyanat-1,5, Tetramethylen
diisocyanat-1,4 und vorzugsweise Hexamethylen-diisocyanat-1,6; cycloalipha
tische Diisocyanate, wie z. B. Cyclohexan-1,3- und -1,4-diisocyanat sowie
beliebige Gemische dieser Isomeren, 1-Isocyanato-3,3,5-trimethyl-5-isocya
natomethyl-cyclohexan (Isophoron-diisocyanat), 2,4- und 2,6-Hexahydroto
luylen-diisocyanat sowie die entsprechenden Isomerengemische, 4,4′-, 2,2′-
und 2,4′-Dicyclohexylmethan-diisocyanat sowie die entsprechenden
Isomerengemische, und vorzugsweise aromatische Di- und Polyisocyanate,
wie z. B. 2,4- und 2,6-Toluylen-diisocyanat und die entsprechenden
Isomerengemische, 4,4′-, 2,4′- und 2,2′-Diphenylmethan-diisocyanat und die
entsprechenden Isomerengemische, Mischungen aus 4,4′- und
2,4′-Diphenylmethan-diisocyanaten, Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanate,
Mischungen aus 4,4′-, 2,4′- und 2,2′-Diphenylmethan-diisocyanaten und
Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanaten (Roh-MDI) und Mischungen aus
Roh-MDI und Toluylen-diisocyanaten. Die organischen Di- und Poly
isocyanate können einzeln oder in Form ihrer Mischungen eingesetzt
werden.
Als organische Polyisocyanate vorzüglich bewährt haben sich Mischungen
aus Diphenylmethan-diisocyanaten und Polyphenyl-polymethylen-polyisocya
naten, vorzugsweise solche mit einem Diphenylmethan-diisocyanatgehalt
von mindestens 35 Gew.-%, z. B. von 45 bis 95 Gew.-% und insbesondere
von 48 bis 60 Gew.-%, so daß derartige Roh-MDI-Zusammensetzungen
insbesondere bevorzugt Anwendung finden.
Als Kettenverlängerungsmittel d) vorzugsweise eingesetzt werden Alkan
diole, insbesondere Butandiol-1,4 und/oder Hexandiol-1,6, Alkylenglykole,
insbesondere Ethylenglykol und Propylenglykol, und als Vernetzungsmittel
dreiwertige Alkohole, insbesondere Glycerin und Trimethylolpropan,
Dialkanolamine, insbesondere Diethanolamin, und Trialkanolamine,
insbesondere Triethanolamm.
Die Kettenverlängerungs- und/oder Vernetzungsmittel d), die vorzugsweise
zur Herstellung von flexiblen PU-Schaumstoffen mitverwendet werden,
können beispielsweise in Mengen von 2 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise von
10 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der höhermolekularen
Verbindungen a), eingesetzt werden.
Als Treibmittel e) zur Herstellung der zelligen Polyurethane geeignet
sind Wasser und/oder bei Raumtemperatur in flüssiger Form vorliegende
Gase und Flüssigkeiten, welche gegenüber Gemischen aus den Kom
ponenten a), b) und c) inert sind und Siedepunkte unter 50°C,
insbesondere zwischen -50°C und 30°C bei Atmosphärendruck aufwei
sen, sowie Mischungen aus gasförmigen und flüssigen Treibmitteln. Bei
spiele derartiger vorzugsweise verwendbarer Gase und Flüssigkeiten sind
Alkane, wie z. B. Propan, n- und iso-Butan, n- und iso-Pentan, vorzugs
weise technische Gemische aus n- und iso-Pentan, und Cycloalkane, wie
z. B. Cyclopentan, Alkylether, wie z. B. Dimethylether, Diethylether und
Methylisobutylether, Carbonsäurealkylester, wie z. B. Methylformiat, und
halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie z. B. Dichlorfluormethan, Trifluorme
than, 1,1-Dichlor-1-fluorethan, Monochlortrifluorethan, Monochlordifluoret
han, Difluorethan, Dichlortrifluorethan, Monochlortetrafluorethan,
Pentafluorethan, Tetrafluorethan und Dichlormonofluorethan. Zur Her
stellung der zelligen Polyurethane, vorzugsweise PU-Schaumstoffe, einge
setzt werden insbesondere Wasser, lineare und cyclische Alkane mit 5 bis
7 C-Atomen und Mischungen davon. Die beispielhaft genannten Treib
mittel können einzeln oder als Mischungen verwendet werden. Als Treib
mittel nicht verwendet werden Fluorchlorkohlenwasserstoffe, die die
Ozonschicht schädigen.
Im Gemisch mit Flüssigkeiten mit Siedepunkten unter 50°C verwendet
werden können auch (Cyclo)alkane, wie z. B. Hexan und Cyclohexan und
Carbonsäurealkylester, wie z. B. Ethylformiat, mit Siedepunkten über 50°C, sofern die Treibmittelmischung zweckmäßigerweise einen Siedepunkt.
unter 38°C aufweist. Die erforderliche Menge an Treibmittel oder
-mischung kann in Abhängigkeit von der Art des Treibmittels oder der
Treibmittelmischung sowie den Mischungsverhältnissen in einfacher Weise
experimentell ermittelt werden. Üblicherweise werden die Treibmittel in
einer Menge von 0,1 bis 30 Gew.-Teilen, vorzugsweise von 1 bis 25
Gew.-Teilen, bezogen auf 100 Gew.-Teile der Komponenten a-c, ver
wendet.
Katalysatoren f), die bei der PU-Herstellung eingesetzt werden können,
sind vorzugsweise Verbindungen, die die Reaktion der Hydroxylgruppen
enthaltenden Komponenten a) und b) mit der organischen Polyisocyanat
komponente c) stark beschleunigen. Als Katalysatoren in Betracht kom
men z. B. organische Metallverbindungen, vorzugsweise organische Zinnver
bindungen, wie Zinn(II)-salze von organischen Carbonsäuren, z. B.
Zinn(II)-diacetat, Zinn(II)-dioctoat, Zinn(II)-diethylhexoat und Zinn(II)-
dilaurat und die Dialkylzinn(IV)-salze von organischen Carbonsäuren, z. B.
Dibutylzinndiacetat, Dibutylzinndilaurat, Dibutylzinnmaleat, Dioctylzinn
diacetat, und Dibutylzinndimercaptid und stark basische Amine, beispiels
weise Amidine, wie z. B. 2,3-Dimethyl-3,4,5,6-tetrahydropyrirnidin, tertiäre
Amine, wie z. B. Triethylamin, Tributylamin, Dimethylbenzylamin, N-Me
thyl-, N-Ethyl-, N-Cyclohexylmorpholin, Dimorpholino-diethylether,
N,N,N′,N′-Tetramethylethylendiamin, N,N,N′,N′-Tetramethylbutandiamin,
N,N,N′,N′-Tetramethylhexandiamin-1,6, Di-(4-N,N-dimethylaminocyclohex
yl)methan, Pentamethyldiethylentriamin, Tetramethyldiaminoethylether,
Bis(dimethylaminopropyl)harnstoff, Dimethylpiperazin, 1,2-Dimethylimidazol,
1-Aza-bicyclo[3.3.0]octan, Alkanolaminverbindungen, wie Triethanolamin,
Triisopropanolamin, N-Methyl- und N-Ethyl-diethanolamin und Dimethy
lethanolamin, Tris-(N,N-dialkylaminoalkyl)-s-hexahydrotriazine, insbesondere
Tris-(N,N-dimethylaminopropyl)-s-hexahydrotriazin, Tetraalkylammonium
hydroxide, wie Tetramethylammoniumhydroxid und vorzugsweise 1,4-Dia
za-bicyclo[2.2.2]octan. Vorzugsweise verwendet werden 0,001 bis 5
Gew.-%, insbesondere 0,05 bis 2 Gew.-% Katalysator bzw. Katalysator
kombination, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten a) bis g).
Der Reaktionsmischung zur Herstellung der kompakten oder zelligen
Polyurethane, vorzugsweise PU-Schaumstoffe, können gegebenenfalls auch
noch Hilfsmittel g) einverleibt werden. Genannt seien beispielsweise
oberflächenaktive Substanzen, Schaumstabilisatoren, Zellregler, Flamm
schutzmittel, Füllstoffe, Farbstoffe, Pigmente, Antistatika, Hydrolyseschutz
mittel, fungistatisch und bakteriostatisch wirkende Substanzen.
Als oberflächenaktive Substanzen kommen z. B. Verbindungen in Betracht,
welche gegebenenfalls geeignet sind, die Zellstruktur der PU-Schaumstoffe
zu regulieren. Genannt seien beispielsweise Emulgatoren, wie die Natri
umsalze von Ricinusölsulfaten oder von Fettsäuren, sowie Salze von
Fettsäuren mit Aminen, z. B. ölsaures Diethylamin, stearinsaures Diethano
lamin, ricinolsaures Diethanolamin, Salze von Sulfonsäuren, z. B. Alkali-
oder Ammoniumsalze von Dodecylbenzol- oder Dinaphthylmethandisulfon
säure, und Ricinolsäure; Schaumstabilisatoren, wie Siloxan-Oxalkylen-
Mischpolymerisate und andere Organopolysiloxane, oxethylierte Alkylphe
nole, oxethylierte Fettalkohole, Paraffinöle, Ricinusöl- bzw. Ricinolsäuree
ster, Türkischrotöl und Erdnußöl und Zellregler, wie pyrogene Kiesel
säure, Paraffine, Fettalkohole und Dimethylpolysiloxane. Zur Verbesserung
der Emulgierwirkung, der Zellstruktur und/oder Stabilisierung des Schau
mes eignen sich ferner oligomere Polyacrylate mit Polyoxyalkylen- und
Fluoralkanresten als Seitengruppen. Die oberflächenaktiven Substanzen
werden üblicherweise in Mengen von 0,01 bis 5 Gew.-Teilen, bezogen auf
100 Gew.-Teile der Komponenten a) bis g), angewandt.
Geeignete Flammschutzmittel sind beispielsweise Diphenylkresylphosphat,
Trikresylphosphat, Tris-(2-chlorethyl)phosphat, Tris-(2-chlorpropyl)phosphat,
Tris(1,3-dichlorpropyl)phosphat, Tris-(2,3-dibrompropyl)phosphat und Tetra
kis-(2-chlorethyl)-ethylendiphosphat.
Außer den genannten halogensubstituierten Phosphaten können auch
anorganische Flammschutzmittel, wie z. B. Aluminiumoxidhydrat,
Antimontrioxid, Arsenoxid, Ammoniumpolyphosphat, Blähgraphit und
Calciumsulfat, oder Cyanursäurederivate, wie z. B. Melamin, oder Mischun
gen aus mindestens zwei Flammschutzmitteln, wie z. B.
Ammoniumpolyphosphate und Melamin und/oder Blähgraphit, sowie
gegebenenfalls Stärke zum Flammwidrigmachen der erfindungsgemäß
hergestellten PU-Schaumstoffe verwendet werden. Im allgemeinen hat es
sich als zweckmäßig erwiesen, 5 bis 50 Gew.-Teile, vorzugsweise 10 bis
40 Gew.-Teile der genannten Flammschutzmittel oder -mischungen für
jeweils 100 Gew.-Teile der Komponenten a) bis c) zu verwenden.
Als Füllstoffe, insbesondere verstärkend wirkende Füllstoffe, sind die an
sich bekannten, üblichen organischen und anorganischen Füllstoffe und
Verstärkungsmittel zu verstehen. Im einzelnen seien beispielhaft genannt:
anorganische Füllstoffe wie z. B. silikatische Mineralien, beispielsweise
Schichtsilikate, wie Antigorit, Serpentin, Hornblenden, Amphibole, Chryso
til, Zeolithe, Talkum; Metalloxide, wie z. B. Kaolin, Aluminiumoxide,
Aluminiumsilikat, Titanoxide und Eisenoxide, Metallsalze wie z. B. Kreide,
Schwerspat und anorganische Pigmente, wie Cadmiumsulfid, Zinksulfid,
sowie Glaspartikel. Als organische Füllstoffe kommen beispielsweise in
Betracht: Ruß, Melamin, Kollophonium, Cyclopentadienylharze und
Pfropfpolymerisate.
Die anorganischen und organischen Füllstoffe können einzeln oder als
Gemische verwendet werden und werden der Reaktionsmischung
vorteilhafterweise in Mengen von 0,5 bis 50 Gew.%, vorzugsweise 1 bis
10 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Komponenten a) bis c), ein
verleibt.
Nähere Angaben über die oben genannten anderen üblichen Hilfsmittel
g) sind der Fachliteratur, beispielsweise der Monographie von J.H.
Saunders und K.C. Frisch "High Polymers" Band XVI, Polyurethanes,
Teil 1 und 2, Verlag Interscience Publishers 1962 bzw. 1964, oder dem
Kunststoff-Handbuch, Polyurethane, Band VII, Carl-Hanser-Verlag,
München, Wien, 1. und 2. Auflage, 1966 und 1983 zu entnehmen.
Weitere bevorzugte Merkmale und Ausführungsformen der Erfindung
ergeben sich aus den folgenden Beispielen.
In den Beispielen wurden sämtliche Viskositäten mittels eines Rotations
viskosimeters bei den angegebenen Temperaturen bestimmt.
In diesem Beispiel wurden erfindungsgemäße Lignin-haltige Polyhydrox
ylverbindungen sowie eine Lignin-haltige Vergleichspolyhydroxylverbindung
hergestellt.
100 g Kraft-Lignin, Indulin AT der Westvaco, Charleston, SC, USA,
wurden 5 Mal mit jeweils 100 ml einer 0.01%igen wäßrigen Schwefelsäu
re gerührt und die wäßrige Phase durch Filtration abgetrennt. Anschlie
ßend wurde nochmals 5 Mal mit jeweils 100 g Wasser gewaschen und
das Lignin bei 80°C getrocknet. Das auf diese Weise erhaltene, vor
gereinigte Kraft-Lignin besaß einen Restsalzgehalt, gemessen als Na- und
K-Ionengehalt, von < 1000 ppm.
Erfindungsgemäße Lignin-haltige Polyhydroxylverbindung (EGP) 1:
170 g vorgereinigtes (s. o. 1.1) Kraft-Lignin wurden in 270 g Polyethylen glykol mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 600 gelöst und unter Inertgasatmosphäre in einen 5 l Rührautoklaven eingebracht und während 6 Stunden bei reduziertem Druck (1 mbar) auf 160°C erhitzt. Nach Zugabe von 23,7 g einer wäßrigen Kaliumhydroxidlösung (47%) wurde unter Vakuum (1 mbar) und bei erhöhter Temperatur (100°C) während einer Stunde das Alkoholat gebildet. Anschließend wurden während 6 Stunden bei einer Innentemperatur von 105-110°C 3305 g Propylenoxid zudosiert, wobei der Reaktorinnendruck immer < 7 bar betrug. Nach einer Reaktionphase von 3 Stunden wurde alles überschüssi ge Propylenoxid bei reduziertem Druck (1 mbar) und erhöhter Tempera tur (115°C) entfernt. Zur Reinigung der rohen Polyetherols wurden 40 g Wasser und 200 g Adsorptionsmittel (synthetisches Magnesiumsilikat) zugegeben, 1 Stunde gerührt, alle Feststoffe durch Filtration entfernt und anschließend entwässert (1 Stunde, 100°C, 1 mbar). Das auf diese Weise hergestellte Polyetherol besaß eine OH-Zahl von 41 mg KOH/g, eine Säurezahl von 0,1897 mg KOH/g, einen Gehalt an alkalischen Salzen von 213 ppm berechnet als Kalium-Ionengehalt (die vorhandenen Na⁺- Ionen wurden als K⁺-Ionen berechnet), einen pH-Wert von 8,2, eine Viskosität von 1010 mPas bei 25°C und einen Ligningehalt von 4,5 Gew.-%.
170 g vorgereinigtes (s. o. 1.1) Kraft-Lignin wurden in 270 g Polyethylen glykol mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 600 gelöst und unter Inertgasatmosphäre in einen 5 l Rührautoklaven eingebracht und während 6 Stunden bei reduziertem Druck (1 mbar) auf 160°C erhitzt. Nach Zugabe von 23,7 g einer wäßrigen Kaliumhydroxidlösung (47%) wurde unter Vakuum (1 mbar) und bei erhöhter Temperatur (100°C) während einer Stunde das Alkoholat gebildet. Anschließend wurden während 6 Stunden bei einer Innentemperatur von 105-110°C 3305 g Propylenoxid zudosiert, wobei der Reaktorinnendruck immer < 7 bar betrug. Nach einer Reaktionphase von 3 Stunden wurde alles überschüssi ge Propylenoxid bei reduziertem Druck (1 mbar) und erhöhter Tempera tur (115°C) entfernt. Zur Reinigung der rohen Polyetherols wurden 40 g Wasser und 200 g Adsorptionsmittel (synthetisches Magnesiumsilikat) zugegeben, 1 Stunde gerührt, alle Feststoffe durch Filtration entfernt und anschließend entwässert (1 Stunde, 100°C, 1 mbar). Das auf diese Weise hergestellte Polyetherol besaß eine OH-Zahl von 41 mg KOH/g, eine Säurezahl von 0,1897 mg KOH/g, einen Gehalt an alkalischen Salzen von 213 ppm berechnet als Kalium-Ionengehalt (die vorhandenen Na⁺- Ionen wurden als K⁺-Ionen berechnet), einen pH-Wert von 8,2, eine Viskosität von 1010 mPas bei 25°C und einen Ligningehalt von 4,5 Gew.-%.
Erfindungsgemäße Lignin-haltige Polyhydroxylverbindung (EGP) 2:
165 g vorgereinigtes Kraft-Lignin (s. o. 1.1) wurden in 260 g Polyethylen glykol mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 600 gelöst und unter Inertgasatmosphäre in einen 5 l Rührautoklaven eingebracht und während 6 Stunden bei reduziertem Druck (1 mbar) auf 160°C erhitzt. Nach Zugabe von 23,5 g einer wäßrigen Kaliumhydroxidlösung (47%) wurde unter Vakuum (1 mbar) und bei erhöhter Temperatur (100°C) während einer Stunde das Alkoholat gebildet. Anschließend wurden während 4 Stunden bei einer Innentemperatur von 105-110°C 1800 g Propylenoxid zudosiert, wobei der Reaktorinnendruck immer < 7 bar betrug. Nach einer Reaktionphase von 3 Stunden wurde alles überschüssi ge Propylenoxid bei reduziertem Druck (1 mbar) und erhöhter Tempera tur (115°C) entfernt. Anschließend wurde ein Alkylenoxidgemisch beste hend aus 800 g Propylenoxid und 800 g Ethylenoxid während 2 Stunden bei einer Innentemperatur von 110-115°C zugefügt. Nach einer zwei ten Reaktionphase von 2 Stunden wurden wiederum alle Restmonomere bei reduziertem Druck (1 mbar) entfernt. Zur Reinigung der rohen Poly etherols wurden 40 g Wasser und 200 g Adsorptionsmittel (synthetisches Magnesiumsilikat) zugegeben, 1 Stunde gerührt, alle Feststoffe durch Filtration entfernt und anschließend entwässert (1 Stunde, 100°C, 1 mbar). Das auf diese Weise hergestellte Polyetherol besaß eine OH-Zahl von 43 mg KOH/g, eine Säurezahl von 0,1544 mg KOH/g, einen Gehalt an alkalischen Salzen von 253 ppm berechnet als Kalium-Ionengehalt (die vorhandenen Na⁺-Ionen wurden als K⁺-Ionen berechnet), einen pH-Wert von 9,1, eine Viskosität von 970 mPas bei 25°C und einen Ligningehalt von 4,3 Gew.-%.
165 g vorgereinigtes Kraft-Lignin (s. o. 1.1) wurden in 260 g Polyethylen glykol mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 600 gelöst und unter Inertgasatmosphäre in einen 5 l Rührautoklaven eingebracht und während 6 Stunden bei reduziertem Druck (1 mbar) auf 160°C erhitzt. Nach Zugabe von 23,5 g einer wäßrigen Kaliumhydroxidlösung (47%) wurde unter Vakuum (1 mbar) und bei erhöhter Temperatur (100°C) während einer Stunde das Alkoholat gebildet. Anschließend wurden während 4 Stunden bei einer Innentemperatur von 105-110°C 1800 g Propylenoxid zudosiert, wobei der Reaktorinnendruck immer < 7 bar betrug. Nach einer Reaktionphase von 3 Stunden wurde alles überschüssi ge Propylenoxid bei reduziertem Druck (1 mbar) und erhöhter Tempera tur (115°C) entfernt. Anschließend wurde ein Alkylenoxidgemisch beste hend aus 800 g Propylenoxid und 800 g Ethylenoxid während 2 Stunden bei einer Innentemperatur von 110-115°C zugefügt. Nach einer zwei ten Reaktionphase von 2 Stunden wurden wiederum alle Restmonomere bei reduziertem Druck (1 mbar) entfernt. Zur Reinigung der rohen Poly etherols wurden 40 g Wasser und 200 g Adsorptionsmittel (synthetisches Magnesiumsilikat) zugegeben, 1 Stunde gerührt, alle Feststoffe durch Filtration entfernt und anschließend entwässert (1 Stunde, 100°C, 1 mbar). Das auf diese Weise hergestellte Polyetherol besaß eine OH-Zahl von 43 mg KOH/g, eine Säurezahl von 0,1544 mg KOH/g, einen Gehalt an alkalischen Salzen von 253 ppm berechnet als Kalium-Ionengehalt (die vorhandenen Na⁺-Ionen wurden als K⁺-Ionen berechnet), einen pH-Wert von 9,1, eine Viskosität von 970 mPas bei 25°C und einen Ligningehalt von 4,3 Gew.-%.
Erfindungsgemäße Lignin-haltige Polyhydroxylverbindung (EGP) 3:
200 g ungereinigtes Kraft-Lignin mit einem Salzgehalt, gemessen als Na⁺- und K⁺-Ionengehalt von 4500 ppm wurden in 200 g Polyethylenglykol mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 600 gelöst und unter Stickstoffatmosphäre in einen 5 l-Rührautoklaven eingebracht und wäh rend 2 Stunden auf 140°C erhitzt. Nach Zugabe von 25 g einer wäß rigen Kaliumhydroxidlösung (48%ig) wurde unter Vakuum (1 mbar) und bei erhöhter Temperatur von 120°C während 1 Stunde das Alkoholat gebildet. Anschließend wurden während 6 Stunden bei einer Innentempe ratur von 110°C-115°C und einem Reaktorinnendruck von < 7 bar nacheinander 3200 g Propylenoxid und anschließend 500 g Ethylenoxid eindosiert und durch intensives Vermischen zur Umsetzung gebracht. Nach einer Nachreaktionsphase von 2 Stunden bei 115°C wurde alles überschüssige Alkylenoxid bei dieser Temperatur und einem Vakuum von 1 mbar entfernt. Zur Reinigung des rohen Polyetherols wurden 40 g Wasser und 200 g Adsorptionsmittel (synthetisches Magnesiumsilikat) zugegeben, 1 Stunde gerührt, alle Feststoffe durch Filtration entfernt und anschließend 2 Stunden bei 110°C und 1 mbar entwässert. Das auf diese Weise hergestellte Polyetherpolyol besaß eine OH-Zahl von 37 mg KOH/g, eine Säurezahl von 0,11 mg KOH/g, einen Gehalt an alkali schen Salzen von 770 ppm, berechnet als K⁺-Ionengehalt (die vorhande nen Na⁺-Ionen wurden als K⁺-Ionen berechnet), einen pH-Wert von 8,4, eine Viskosität bei 75°C von 887 mPas und einen Ligningehalt von 5,8 Gew.-%.
200 g ungereinigtes Kraft-Lignin mit einem Salzgehalt, gemessen als Na⁺- und K⁺-Ionengehalt von 4500 ppm wurden in 200 g Polyethylenglykol mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 600 gelöst und unter Stickstoffatmosphäre in einen 5 l-Rührautoklaven eingebracht und wäh rend 2 Stunden auf 140°C erhitzt. Nach Zugabe von 25 g einer wäß rigen Kaliumhydroxidlösung (48%ig) wurde unter Vakuum (1 mbar) und bei erhöhter Temperatur von 120°C während 1 Stunde das Alkoholat gebildet. Anschließend wurden während 6 Stunden bei einer Innentempe ratur von 110°C-115°C und einem Reaktorinnendruck von < 7 bar nacheinander 3200 g Propylenoxid und anschließend 500 g Ethylenoxid eindosiert und durch intensives Vermischen zur Umsetzung gebracht. Nach einer Nachreaktionsphase von 2 Stunden bei 115°C wurde alles überschüssige Alkylenoxid bei dieser Temperatur und einem Vakuum von 1 mbar entfernt. Zur Reinigung des rohen Polyetherols wurden 40 g Wasser und 200 g Adsorptionsmittel (synthetisches Magnesiumsilikat) zugegeben, 1 Stunde gerührt, alle Feststoffe durch Filtration entfernt und anschließend 2 Stunden bei 110°C und 1 mbar entwässert. Das auf diese Weise hergestellte Polyetherpolyol besaß eine OH-Zahl von 37 mg KOH/g, eine Säurezahl von 0,11 mg KOH/g, einen Gehalt an alkali schen Salzen von 770 ppm, berechnet als K⁺-Ionengehalt (die vorhande nen Na⁺-Ionen wurden als K⁺-Ionen berechnet), einen pH-Wert von 8,4, eine Viskosität bei 75°C von 887 mPas und einen Ligningehalt von 5,8 Gew.-%.
690 g nicht vorgereinigtes Kraft-Lignin (Indulin AT der Westvaco, Char
leston, SC, USA) mit einem Restsalzgehalt, gemessen als Na- und K-
Ionengehalt, von 15000 ppm wurden in ebenfalls 690 g Diethylenglykol
gelöst und unter Inertgasatmosphäre in einen 5 l Rührautoklaven einge
bracht. Nach Zugabe von 17,9 g einer wäßrigen Kaliumhydroxidlösung
(47%) wurde unter Vakuum (25 mbar) und bei erhöhter Temperatur
(90°C) während einer Stunde homogenisiert und teilweise Wasser ent
fernt. Anschließend wurden während 6 Stunden bei einer Innentemperatur
von 115°C 2215 g Propylenoxid zudosiert. Nach einer Reaktionphase von
3 Stunden wurde alles überschüssige Propylenoxid bei reduziertem Druck
(1 mbar) und erhöhter Temperatur (115°C) entfernt. Zur Reinigung des
rohen Polyetherols wurden 40 g Wasser und 200 g Adsorptionsmittel
zugegeben, 1 Stunde gerührt, alle Feststoffe durch Filtration entfernt und
anschließend entwässert (1 Stunde, 100°C, 1 mbar). Das Produkt war
nur schwer filtrierbar. Das auf diese Weise hergestellte Polyetherol besaß
eine OH-Zahl von 299 mg KOH/g, eine Säurezahl von 3,935 mg
KOH/g, einen Gehalt an alkalischen Salzen von 3394 ppm berechnet als
Kalium-Ionengehalt (die vorhandenen Na⁺-Ionen wurden als K⁺-Ionen
berechnet), einen pH-Wert von 11,5, eine Viskosität von 7400 mPas bei
25°C und einen Ligningehalt von 19 Gew.-%.
Unter Verwendung der oben in Beispiel 1 beschriebenen flüssigen,
Lignin-haltigen Polyhydroxylverbindungen EGP1, EGP2 und EGP3 wurden
offenzellige Polyurethanweichschäume (PU-Weichschäume) hergestellt. Die
Verarbeitungseigenschaften der Polyhydroxylverbindungen sowie die Eigen
schaften der PU-Weichschäume wurden untersucht. Als Vergleichsstandard
diente eine äquivalente Rezeptur, bei welcher anstelle der Lignin-haltigen
Polyhydroxylverbindungen EGP1, EGP2 und EGP3 die Vergleichspoly
hydroxylverbindung VGP4 von Beispiel 1 bzw. festes, pulverförmiges,
nicht vorgereinigtes Kraft-Lignin (Indulin AT) mit einem Restsalzgehalt,
gemessen als Na- und K-Ionengehalt, von 15000 ppm einverleibt wurden.
Die Komponente A (Polyolkomponente) bestand aus folgenden Bestand
teilen (Angaben in Gewichtsteilen):
Grundpolyetherpolyol¹) | |||
54,55 | |||
Zellöffnerpolyol²) | 5,0 | ||
Wasser | 3,0 | ||
Stabilisator³) | 0,20 | ||
Diazabicyclo(2.2.2)octan 33% in Dipropylen-glykol | 0,20 | N,N-Dimethylaminopropylamin | 0,30 |
N,N,N′,N′-Tetramethyl-4,4′-diamino-dicyclohexylmethan | 0,45 | ||
Glycerin | 1,20 | ||
Tris(chlorpropylphosphat) | 5,0 |
- ¹) Grundpoiyetherpoiyol: ein dreifunktionelles Propylenoxid-Ethylenoxid-Biockpolyetherol mit einem Gehalt an primären Hydroxylendgruppen < 80%, einer Hydroxylzahl von 35 mg KOH/g Polyol sowie einer Viskosität von 850 mPas bei 25°C.
- ²) Zellöffnerpolyl: ein dreifunktionelles Propylenoxid//Ethylenoxid-Poiyetherol mit einem Ethylenoxidgehalt von 70%, einer Hydroxylzahl von 42 mg KOH/g Probe sowie einer Viskosität von 980 mPas bei 25°C.
- ³) Schaumstabilisator auf Silikonbasis, Tegostab® B8680 der Fa. Goldschmidt.
Als Komponente B (Isocyanatmischung) wurde verwendet eine Urethan
gruppen enthaltende Polyisocyanatmischung mit einem NCO-Gehalt von
24,5 Gew.-% erhalten aus Diphenylmethandiisocyanaten (40,7%), Polyphe
nyl-polymethylen-polyisocyanaten (30,4%), Polypropylenglykol mit einem
durchschnittlichen Molekulargewicht von 2000 (10%) und einem Poly
ethertriol mit einem Ethylenoxidgehalt von 70% und einer Hydroxylzahl
von 42 mg KOH/g (10%).
Zur Herstellung der PU-Weichschäume wurden die Komponenten A und
B mit einem Index = 80 intensiv vermischt, wobei
Index = (Mol [NCO]/Mol [OH])×100, d. h.
Index < 100 entspricht einem Überschuß an [NCO];
Index < 100 entspricht einem Überschuß an [OH];
Index = 100 entspricht einer äquivalenten Menge an [NCO] und [OH].
Index = (Mol [NCO]/Mol [OH])×100, d. h.
Index < 100 entspricht einem Überschuß an [NCO];
Index < 100 entspricht einem Überschuß an [OH];
Index = 100 entspricht einer äquivalenten Menge an [NCO] und [OH].
Die Reaktionsmischung wurde zur Bestimmung der Reaktionszeiten und
des freigeschäumten Raumgewichtes in einen offenen Becher von 1000
ml und zur Bestimmung der mechanischen Eigenschaften der PU-Schäu
me in ein beheizbares Formwerkzeug (Formtemperatur 50°C) mit den
Maßen 400×400×100 mm eingefüllt und dort aufschäumen gelassen.
In den in der Tabelle beschriebenen Versuchen wurde jeweils das
Grundpolyetherpolyol von Komponente A anteilig gemäß der in der
Tabelle angegebenen Menge gegen die erfindungsgemäßen Lignin-haltigen
Polyhydroxylverbindungen EGP1, EGP2 und EGP3 (aus Beispiel 1) bzw.
die Vergleichspolyhydroxylverbindung VGP4 (aus Beispiel 1) ausgetauscht.
Festes Ligninpulver läßt sich nicht verarbeiten. Es kommt bereits kurze
Zeit nach dem Einrühren in die Polyolkomponente zu einem starken
Viskositätsanstieg, der das Verarbeiten unmöglich macht. Die Ergebnisse
sind in der Tabelle gezeigt.
Erläuterungen zur Tabelle:
- * Zur Bestimmung der Start- und Abbindezeit wurden in einem Becher von 1000 ml 100 g der Komponenten A + B entsprechend dem Mengenverhältnis eingebracht. Zur Bestimmung der Steigzeit wurden 50 g der Komponenten A und B entsprechend dem ange gebenen Mengenverhältnis in einem 300 ml Becher vermischt (8 s) und in einen Becher von 1000 ml eingebracht.
- 16 l Kissenform, Entformzeit 5 min, Offenzelligkeit: subjektive Bewertung nach 5 min nach der Entfor mung. Skala 1-5,1: sehr offen, 5: sehr geschlossen.
Folgende Schaumprüfungen wurden durchgeführt:
Dichtebestimmung nach DIN 53 420,
Elastizitätsmessung: Rückprallelastizität gemessen nach einer BASF- internen Meßmethode
Druckverformungsrest nach DIN 53 572,
Stauchhärte nach DIN 53 577,
Weiterreißfestigkeit nach DIN 53 515,
Zugfestigkeit nach DIN 53 571
Dichtebestimmung nach DIN 53 420,
Elastizitätsmessung: Rückprallelastizität gemessen nach einer BASF- internen Meßmethode
Druckverformungsrest nach DIN 53 572,
Stauchhärte nach DIN 53 577,
Weiterreißfestigkeit nach DIN 53 515,
Zugfestigkeit nach DIN 53 571
Die Zahlen der Tabelle zeigen, daß sich die erfindungsgemäßen Lignin
altigen Polyhydroxylverbindungen zur Herstellung von Polyurethanschaum
körpern eignen, die verbesserte Eigenschaften haben. Insbesondere die
erhöhte Reißdehnung, die erhöhte Zugfestigkeit und die erhöhte Weiter
reißfestigkeit sind bemerkenswert und stellen ein überraschendes Ergebnis
dar.
Claims (18)
1. Lignin-haltige Polyhydroxylverbindung,
dadurch gekennzeichnet, daß
sie erhältlich ist aus der Umsetzung
- b1) einer Lösung, die enthält
- b11) Lignin mit einem Salzgehalt, gemessen als Na- und K- Ionengehalt von < 5000 ppm und
- b12) mindestens ein Polyoxyalkylen-glykol, ausgewählt aus der Gruppe der Polyoxypropylen-polyoxyethylen-glykole, Polyoxypropylen-glykole, Mischungen davon, und Mi schungen davon mit Polyhydroxylverbindungen mit einer OH-Funktionalität von 2, und ggf.
- b13) mindestens eine OH-, NH- und/oder NH₂-funktionelle Verbindung mit einer H-Funktionalität von 2 mit
- b2) mindestens einem Alkylenoxid.
2. Lignin-haltige Polyhydroxylverbindung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß Polyoxyalkylen-glykole b12) mit einem Moleku
largewicht von 400 bis 4000, vorzugsweise von 600 bis 1500, ver
wendet werden, deren Polypropylenoxid-Gehalt 0 bis 50%, vorzugs
weise 0 bis 20% und insbesondere 0 bis 10%, beträgt.
3. Lignin-haltige Polyhydroxylverbindung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das verwendete Alkylenoxid b2) zu <
50% ein Alkylenoxid mit mindestens 3 C-Atomen, insbesondere
Propylenoxid, ist.
4. Lignin-haltige Polyhydroxylverbindung nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das eingesetzte Lignin b11) einen
Salzgehalt, gemessen als Na- und K-Ionengehalt von < 1000 ppm
besitzt.
5. Lignin-haltige Polyhydroxylverbindung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung b13) ein
zwei- oder höherfunktioneller Alkohol, ein Zuckeralkohol, Saccharid,
Aminoalkohol oder ein aliphatisches oder aromatisches Amin ist.
6. Lignin-haltige Polyhydroxylverbindung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lignin-haltige Polyhydro
xylverbindung eine OH-Zahl von < 200, insbesondere von < 100,
besitzt.
7. Lignin-haltige Polyhydroxylverbindung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lignin-haltige Polyhydro
xylverbindung einen Ligningehalt von < 10%, insbesondere von <
5%, besitzt.
8. Verwendung der Lignin-haltigen Polyhydroxylverbindung nach einem
der auf Lignin-haltige Polyhydroxylverbindungen gerichteten Ansprü
che, bei der Herstellung von Polyurethan.
9. Verfahren zur Herstellung einer Lignin-haltigen Polyhydroxylverbin
dung nach einem der auf Lignin-haltige Polyhydroxylverbindungen
gerichteten Ansprüche, gekennzeichnet durch die Umsetzung der in
den auf Lignin-haltige Polyhydroxylverbindungen gerichteten Ansprü
che definierten Lösung b1) und der Alkylenoxide b2).
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zu Beginn
der Alkoxylierungsreaktion, solange bis mindestens 50% der insge
samt eingesetzten Alkylenoxidmenge umgesetzt wurden, ausschließlich
Alkylenoxide mit mindestens 3 C-Atomen, insbesondere Propylenoxid,
mit der Lösung b1) umgesetzt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Lösung b1) vor der Umsetzung mit den Alkylenoxiden b2)
bei einer Temperatur von 80 bis 130°C, vorzugsweise unter einem
Druck von maximal 30 mbar über einen Zeitraum von 1 bis 8
Stunden behandelt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Umsetzung mit den Alkylenoxiden b2) ohne oder
im Beisein von sauren und/oder basischen Katalysatoren, vorzugs
weise ohne Zusatz von Katalysatoren, durchgeführt wird.
13. Verfahren zur Herstellung von kompakten oder zelligen Polyuretha
nen, vorzugsweise PU-Schaumstoffen, durch Umsetzung von
- a) höhermolekularen Verbindungen mit mindestens zwei reaktiven Wasserstoffatomen, vorzugsweise Polyhydroxylverbindungen, und
- b) Lignin-haltigen Polyhydroxylverbindungen mit
- c) organischen Polyisocyanaten und/oder modifizierten organischen Polyisocyanaten, in Gegenwart oder Abwesenheit von
- d) Kettenverlängerungs- und/oder Vernetzungsmitteln,
- e) Treibmitteln,
- f) Katalysatoren und
- g) Hilfsmitteln,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Lignin-haltigen Polyhydroxylverbindungen b) die Lignin-haltigen
Polyhydroxylverbindungen nach einem der auf die Lignin-haltigen
Polyhydroxylverbindungen gerichteten Ansprüche sind.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
höhermolekularen Verbindungen a) eine Funktionalität von 2 bis 8
und eine Hydroxylzahl von 25 bis 500 besitzen, vorzugsweise aus
Polyhydroxylverbindungen bestehen, die insbesondere ausgewählt sind
aus der Gruppe der Polythioether-polyole, Polyesteramide, Hydroxyl
gruppen-haltige Polyacetale, Hydroxylgruppen-haltige aliphatische Poly
carbonate, Polyester-polyole, Polyether-polyole, Polymer-modifizierte
Polyether-polyole, vorzugsweise Polyether-Polyole und Mischungen aus
mindestens zwei der genannten Polyhydroxylverbindungen.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Treibmittel e) Wasser, lineare und cyclische Alkane mit 3
bis 7 C-Atomen oder Mischungen davon verwendet.
16. Verfahren nach einem der auf die Herstellung von Polyurethan
gerichteten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyurethan
durch Umsetzung der hochmolekularen Verbindungen a) und der
Lignin-haltigen Polyhydroxylverbindungen b) mit den Polyisocyanat-
Zusammensetzungen c) in Gegenwart eines Treibmittels e) und unter
Ausbildung eines Polyurethanschaumkörpers in einer Form erhalten
wird.
17. Kompakte oder zellige Polyurethane, insbesondere Polyurethan
schaumstoffe, erhältlich nach einem der in den Ansprüchen 13 bis
16 beschriebenen Verfahren.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995148350 DE19548350A1 (de) | 1995-12-22 | 1995-12-22 | Lignin-haltige Polyhydroxylverbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung zur Herstellung von Polyurethanen sowie Verfahren zur Herstellung der Polyurethane |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995148350 DE19548350A1 (de) | 1995-12-22 | 1995-12-22 | Lignin-haltige Polyhydroxylverbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung zur Herstellung von Polyurethanen sowie Verfahren zur Herstellung der Polyurethane |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19548350A1 true DE19548350A1 (de) | 1997-06-26 |
Family
ID=7781167
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995148350 Withdrawn DE19548350A1 (de) | 1995-12-22 | 1995-12-22 | Lignin-haltige Polyhydroxylverbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung zur Herstellung von Polyurethanen sowie Verfahren zur Herstellung der Polyurethane |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19548350A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN102093698A (zh) * | 2010-12-23 | 2011-06-15 | 中国林业科学研究院木材工业研究所 | 聚氨酯泡沫塑料组合物和聚氨酯泡沫及含木质素材料的再利用方法 |
EP2677030A1 (de) | 2012-06-21 | 2013-12-25 | Latvijas Valsts Koksnes kimijas instituts | Starre und flexible Polyurethanschäume als aus Holzrohmaterialien gewonnener Verbundstoff zur Verwendung bei der Immobilisierung von ligninolytische Enzyme produzierenden Mikroorganismen |
-
1995
- 1995-12-22 DE DE1995148350 patent/DE19548350A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN102093698A (zh) * | 2010-12-23 | 2011-06-15 | 中国林业科学研究院木材工业研究所 | 聚氨酯泡沫塑料组合物和聚氨酯泡沫及含木质素材料的再利用方法 |
CN102093698B (zh) * | 2010-12-23 | 2012-06-20 | 中国林业科学研究院木材工业研究所 | 聚氨酯泡沫塑料组合物和聚氨酯泡沫及含木质素材料的再利用方法 |
EP2677030A1 (de) | 2012-06-21 | 2013-12-25 | Latvijas Valsts Koksnes kimijas instituts | Starre und flexible Polyurethanschäume als aus Holzrohmaterialien gewonnener Verbundstoff zur Verwendung bei der Immobilisierung von ligninolytische Enzyme produzierenden Mikroorganismen |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |