Die Erfindung betrifft allgemein eine Brennstoffzellenanordnung sowie ein Verfahren zum
Betreiben einer Brennstoffzellenanordnung, wobei die Brennstoffzellenanordnung einen
Anodeneingang zur Zuführung von Brenngas zu den Anoden der Brennstoffzellen, einen
Anodenausgang zur Abführung des Anodenabgases von den Anoden, einen
Kathodeneingang zur Zuführung von Kathodengas zu den Kathoden der Brennstoffzellen
und einen Kathodenausgang zur Abführung des Kathodenabgases von den Brennstoffzellen
aufweist. Eine solche Brennstoffzellenanordnung ist beispielsweise aus der DE 43 39 405 C1
bekannt.
Bei Brennstoffzellenanordnungen der vorausgesetzten Art besteht eine Schwierigkeit darin,
daß für einen optimalen Betrieb der Brennstoffzellenanordnung ein bestimmter
Betriebstemperaturbereich einzuhalten ist. Ein Betrieb außerhalb des
Betriebstemperaturbereichs führt entweder zu einem schlechteren Wirkungsgrad der
Brennstoffzellen oder zu einer Verkürzung der Brennstoffzellenlebensdauer. Andererseits
wird es angestrebt, die beim Betrieb von Brennstoffzellenanordnungen anfallende Abwärme
zu nutzen, um dadurch den Gesamtwirkungsgrad und damit die Wirtschaftlichkeit der die
Brennstoffzellenanordnung enthaltenden Anlage zu verbessern. In einer früheren
Anmeldung wurde bereits vorgeschlagen, einen Teil der beim Betrieb einer
Brennstoffzellenanordnung anfallenden Abwärme dieser als Nutzwärme vorzugsweise durch
einen Wärmetauscher zu entziehen, der unmittelbar an der Brennstoffzellenanordnung, meist
im Wege des Kathodengases angeordnet ist. Die Auskopplung der Wärme in einem
Nutzwärmetauschers hat jedoch die unmittelbare Folge, daß die Funktionssicherheit der
Brennstoffzellenanordnung wesentlich von der Zuverlässigkeit der Wärmeabführung durch
diesen Wärmetauscher und dem Nutzwärmebedarf abhängt. Sollte etwa beim Betrieb der
Anlage die Versorgung des Wärmetauschers mit seinem Kühlmedium ausfallen oder
beeinträchtigt sein oder der Nutzwärmebedarf Schwankungen unterworfen sein, ist die
Kühlung der Brennstoffzellenanordnung nicht mehr gewährleistet und ein Abschalten oder
zumindest eine Beeinträchtigung des Betriebs der Brennstoffzellenanordnung oder gar eine
Beschädigung derselben ist nicht zu vermeiden. Eine Regelung der Betriebstemperatur
mittels eines durch ein externes Kühlmedium beaufschlagten Nutzwärmetauschers für die
Abwärmenutzung ist als problematisch anzusehen.
Die Aufgabe der Erfindung ist es somit eine Brennstoffzellenanordnung zu schaffen sowie
ein Verfahren zum Betreiben einer solchen anzugeben, so daß eine vorgegebene
Betriebstemperatur der Brennstoffzellenanordnung zuverlässig eingehalten werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß es vorgesehen ist, zumindest
einen Teil des Anodenabgases und/oder Kathodenabgases zum Kathodeneingang
zurückzuführen, und daß es vorgesehen ist, die Menge und/oder die Temperatur des
rückgeführten Abgases so einzustellen, daß die Temperatur der Brennstoffzellenanordnung
in einem vorgegebenen Betriebstemperaturbereich liegt. Ein Vorteil dieser
erfindungsgemäßen Maßnahmen ist es, daß die in dem Anodenabgas und/oder Kathodengas
enthaltene Wärme dazu verwendet wird, um die für einen optimalen Betrieb der
Brennstoffzellenanordnung erforderliche Temperatur zu erreichen. Gegebenenfalls kann
überschüssige Wärme auch mittels eines externen Kühlmediums abgeführt werden, durch
das das rückgeführte Abgas in der Temperatur entsprechend eingestellt wird.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen, daß die
Brennstoffzellenanordnung von einem gasdichten Gehäuse umgeben ist, daß das
Kathodenabgas vom Kathodenausgang in das Innere des gasdichten Gehäuses abgegeben
und zur Rückführung zum Kathodeneingang im Inneren des gasdichten Gehäuses in
Zirkulation versetzt wird, und daß wahlweise zumindest ein Teil des Anodenabgases vom
Anodenausgang in das Innere des gasdichten Gehäuses abgegeben und dem dort
zirkulierenden Kathodengas beigemischt wird. Ein Vorteil hiervon ist es, daß durch das die
Brennstoffzellenanordnung umgebende gasdichte Schutzgehäuse eine freie Zirkulation des
Kathodengases möglich ist, ohne daß irgendwelche Probleme hinsichtlich der Abdichtung
von Kathodengaseingang und Kathodengasausgang auftreten.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, daß in
dem Kathodenabgas und/oder im Anodenabgas enthaltene Wärme mittels eines
Wärmetauschers an das dem Anodeneingang zugeführte Brenngas zu dessen Vorwärmung
übertragen wird. Der Vorteil hiervon ist es, daß in der Brennstoffzellenanordnung
anfallende Wärme, die zum Einhalten einer vorgegebenen Betriebstemperatur und zur
Vermeidung einer Überhitzung abzuführen ist, ohne ein externes Kühlmedium zwangsweise
an das frische Brenngas übertragen wird. Der eine Nutzen hiervon ist es, daß diese Wärme
durch die Vorwärmung des Brenngases zurückgewonnen und damit der Wirkungsgrad der
Brennstoffzellenanordnung erhöht wird, der andere Nutzen ist es, daß aufgrund des
Gleichlaufs von betriebsbedingtem Wärmeanfall und für die Vorwärmung des Brenngases
benötigter Wärme sich ein eigenstabiler Wärmehaushalt einstellt, bei dem eine Überhitzung
der Brennstoffzellenanordnung unmöglich ist.
Der Wärmetauscher kann im Gasstrom des Kathodengases wahlweise nach dem
Kathodenausgang oder vor dem Kathodeneingang angeordnet sein.
Bei Alterung der Zellen wird allerdings eine höhere Wärmemenge abzuführen sein, als das
zugeführte Brenngas aufzunehmen in der Lage ist. Es ist dann ein zusätzlicher
Wärmetauscher vorzusehen, der mit einem externen Kühlmittel betrieben wird, und der
wenigstens einen Teil des rückgeführten Abgases kühlt und aus dem Gaskreislauf der
Brennstoffzellenanlage abführt.
Vorzugsweise ist im Abgasstrang des nicht rückgeführten Abgases der
Brennstoffzellenanordnung ein Wärmetauscher zur Entnahme von Nutzwärme
nachgeschaltet. Der Vorteil hiervon ist es, daß die Nutzwärmeentnahme durch einen
nachgeschalteten Wärmetauscher keinen Einfluß auf die Funktion und die
Funktionssicherheit der Brennstoffzellenanordnung hat. Eine Verminderung oder ein Ausfall
der Wärmeentnahme durch einen solchen Nutzwärmetauscher hat lediglich eine Erhöhung
der Abgastemperatur zur Folge, beeinträchtigt jedoch nicht das Wärmegleichgewicht der
Brennstoffzellenanordnung.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Unteransprüchen
angegeben.
Im folgenden sollen Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert
werden.
Es zeigt
Fig. 1 eine frontale und seitliche Querschnittsansicht einer Brennstoffzellenanordnung nach
einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
Fig. 2 eine frontale und seitliche Querschnittsansicht einer Brennstoffzellenanordnung nach
einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Fig. 1 zeigt eine frontale (Fig. 1a) und seitliche (Fig. 1b) Querschnittsansicht einer
Brennstoffzellenanordnung nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Innerhalb
eines gasdichten Gehäuses 2 befindet sich eine Brennstoffzellenanordnung 1, die von einem
Anodeneingang 5 zu einem Anodenausgang 6 hin von einem Brenngas durchströmt wird. In
der Brennstoffzellenanordnung 1 sind die Brennstoffzellen vorzugsweise in der üblichen
Form eines Brennstoffzellenstapels angeordnet. Das Brenngas wird über eine
Brenngasleitung B in das Innere des gasdichten Gehäuses 2 geführt, wo sich ein
Wärmetauscher 3 befindet, den das Brenngas passiert und von dem aus es über eine
Brenngasleitung B′ zum Anodeneingang 5 geführt wird. Der Wärmetauscher 3 ist ein
Gas/Gas-Wärmetauscher, der einerseits von dem Brenngas und andererseits von einer
Strömung des innerhalb des gasdichten Gehäuses 2 zirkulierenden Kathodengases
durchströmt wird. Das Kathodengas tritt an einem Kathodeneingang 7 in die
Brennstoffzellenanordnung 1 ein und verläßt diese an einem Kathodenausgang 8. Die
Strömungsrichtungen von Kathodengas und Brenngas in der Brennstoffzellenanordnung
sind senkrecht zueinander, wie aus der Figur ersichtlich. Die Strömung des Kathodengases
vom Kathodenausgang 8 zum Kathodeneingang 7 wird mittels eines Gebläses 4
aufrechterhalten, das innerhalb des gasdichten Gehäuses 2 angeordnet ist und von einem
außerhalb des gasdichten Gehäuses 2 befindlichen Gebläseantrieb 4a angetrieben wird. Der
Strömung des Kathodengases wird in einem Anodengasmischer 9 das den Anodenausgang 6
verlassende Anodenabgas zugemischt, von wo aus es in das Gebläse 4 eintritt. Zwischen
den Anodengasmischer 9 und das Gebläse 4 ist ein katalytischer Brenner 10 geschaltet,
welcher in dem Anodenabgas enthaltene brennbare Restbestandteile auf katalytische Art
verbrennt und damit in Nutzwärme umsetzt. In Strömungsrichtung vor dem
Kathodeneingang 7 ist ein Diffusor 11 angeordnet, durch welchen die
Kathodengasströmung vergleichmäßigt wird. Die Zufuhr von Frischluft für den Betrieb der
Brennstoffzellenanordnung erfolgt über den Anodengasmischer 9, Abgas wird aus dem
Inneren des gasdichten Gehäuses 2 über eine Abgasleitung A abgegeben.
Durch den Anodengasmischer 9 wird das Anodenabgas und das Kathodenabgas zum
Kathodeneingang 7 zurückgeführt, wobei die Temperatur des rückgeführten Abgases durch
den Wärmetauscher 3 so eingestellt wird, daß die Temperatur der
Brennstoffzellenanordnung 1 im vorgeschriebenen Betriebstemperaturbereich liegt.
Gegebenenfalls kann ein Teil des in einem externen Wärmetauscher 15 abgekühlten Abgases
A′ zusammen mit der Frischluft wieder zugeführt werden, um eine geeignete Temperatur
der Brennstoffzellenanordnung zu erreichen. Gegebenenfalls kann die Einstellung der
Temperatur der Brennstoffzellenanordnung auch ausschließlich über den Wärmetauscher 15
und das rückgeführte gekühlte Abgas erfolgen. Der Wärmetauscher 3 könnte dann entfallen.
Das Brenngas tritt mit ca. 350°C in das gasdichte Gehäuse 2 ein, wo es in dem
Wärmetauscher 3 gegen den Kathodenabgasstrom auf die erforderliche Eingangstemperatur
für den Anodeneingang von ca. 550°C bis 650°C aufgeheizt wird, wobei es dem
Kathodenabgas die entsprechende Wärmemenge entnimmt. Das auf diese Weise
vorgewärmte Brenngas tritt über die Leitung B′ am Anodeneingang 5 in die Anoden der
Brennstoffzellenanordnung 1 ein und durchströmt die Anoden von unten nach oben. Dabei
finden interne Reformierreaktionen und die Anodenreaktion statt. Auf der oberen Seite der
Brennstoffzellenanordnung strömt das Anodenabgas durch einen Diffusor 12 in den
Anodengasmischer 9, wo es, wie schon oben beschrieben, mit dem vom Kathodenausgang 8
abgegebenen Kathodenabgas und einer über den Anodengasmischer 9 zugeführten
Frischluftmenge gemischt wird. Das nach dem Durchströmen des katalytischen Brenners
resultierende Gas enthält im wesentlichen CO₂, H₂O, N₂ und O₂ aus der Luft und hat eine
Temperatur zwischen 500°C und 620°C. In diesem Zustand wird es dem Kathodeneingang
7 als Kathodenfrischgas zugeführt. Nach dem Durchgang durch die Kathoden, wobei die
Kathodenreaktion abläuft, verläßt dieses Gas die Kathoden am Kathodenausgang 8,
wodurch der Kreislauf des Kathodengases geschlossen ist. Nach der Abgabe eines Teils des
Kathodenabgases als Abgas aus dem gasdichten Gehäuse 2 über den Auslaß A strömt der
Rest wiederum durch den Wärmetauscher 3 und tritt von Neuem in den Anodengasmischer
9 ein.
Die Menge des Abgases ergibt sich aus den Mengen des zugeführten Brenngases und der
zugeführten Frischluft unter Berücksichtigung von thermischen und durch chemische
Umsetzungen bedingten Volumenänderungen. Eine Regelung der Abgasmenge ist nicht
erforderlich, sie erfolgt eigenstabil durch einen, wenn auch geringen Gegendruck im
Abgasstrang und von darin befindlichen Wärmetauschern.
Ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Brennstoffzellenanordnung ist in
Fig. 2 in der frontalen Querschnittsansicht (Fig. 2a) und der seitlichen
Querschnittsansicht (Fig. 2b) dargestellt. Diese Anordnung enthält ähnlich wie die in Fig.
1 gezeigte Anordnung eine Brennstoffzellenanordnung 1, die zusammen mit einem
Anodengasmischer 9, einem katalytischen Brenner 10, einem Gebläse 4 sowie einem
kathodeneingangsseitigen Diffusor 11 und einem anodenausgangsseitigen Diffusor 12
innerhalb eines gasdichten Gehäuses 2 angeordnet ist. Die Anordnung und Funktion dieser
Bauteile entspricht insoweit der des in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiels und wird
daher nicht eigens noch einmal erläutert.
Abweichend von dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Wärmetauscher 3
jedoch nicht durch einen kompakt aufgebauten Gas/Gas-Wärmetauscher wie in Fig. 1
ausgeführt, sondern in Form einer Rohrschlange, die vor dem Kathodenausgang 8
angeordnet ist. Diese Art von Wärmetauscher trägt dem Umstand Rechnung, daß der
Wärmetauscher zur Aufheizung des Brenngases eine größere Bauform beanspruchen kann
als ein Verdampfer, wie er herkömmlicherweise vorgesehen ist. Zudem wird die zur
Aufheizung des Frischgases erforderliche Wärmemenge aus der gesamten am
Kathodenausgang austretenden Kathodenabgasmenge entnommen und damit werden
gleichmäßigere Temperaturen im Kreis des Kathodenabgases erreicht, was zu einer
geringeren thermischen Beanspruchung der einzelnen Bauteile führt. Der Wärmetauscher 3
kann vorzugsweise in Form einer einfachen Rohrschlange, die wahlweise mit Rippen
versehen sein kann, ausgeführt werden. Der kathodenseitige Druckverlust ist
vernachlässigbar, da genügend freie Durchströmungsfläche zur Verfügung steht. Der
Druckverlust auf der Brenngasseite, also im Inneren der Rohrschlange ist ohne Bedeutung,
zum einen, weil das Brenngas im allgemeinen unter einem höheren Druck zur Verfügung
steht und demzufolge ohnehin einen Druckminderer durchläuft, zum anderen, weil ein
entsprechender externer Wärmetauscher nicht erforderlich ist.