DE19547989A1 - Verfahren zum Überführen eines Automaten von einem ersten Zustand in einen zweiten Zustand sowie zugehörige Anordnung - Google Patents
Verfahren zum Überführen eines Automaten von einem ersten Zustand in einen zweiten Zustand sowie zugehörige AnordnungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Überführen
eines Automaten von einem ersten Zustand in einen zweiten Zu
stand, wobei zum Überführen des Automaten von einem Zustand
Zi (Zi ∈ Zn) in einen anderen Zustand Zj (Zj ∈ {Z₀, Z₁, . . .
Z(i-1), Z(i+1) . . . Z(n)}) Zustandswechselelemente verwendet
werden. Daneben bezieht sich die Erfindung auf die zugehörige
Anordnung, die als Software-Tool eines digitalen Regelsystems
für eine Automatensteuerung dient.
Obwohl in der Technik der Begriff des Automaten mit sehr kon
kreten Vorstellungen verbunden ist, läßt sich eine sehr all
gemeine Automatendefinition angeben:
- 1. Ein Automat ist durch eine endliche Menge von inneren Zuständen Zn gekennzeichnet.
- 2. Zu einem bestimmten Zeitpunkt kann nur ein Zustand Zi vorhanden sein.
- 3. Der Automat ist in Abhängigkeit von seinem momentanen Zu
stand Zi (Zi ∈ Zn) durch ein Ereignis in einen anderen
Zustand Zj (Zj ∈ {Z₀,Z₁, . . . Z(i-1), Z(i+1) . . . Z(n)})
überführbar und speichert letzteren, bis eine weitere
Zustandsüberführung erfolgt. Das Ereignis als Ursache
einer Zustandsüberführung kann sein:
- a) Das Ergebnis irgend einer bool′schen Variablen, das Er gebnis einer Verknüpfung von bool′schen Variablen, das Ergebnis einer logischen Aussage, das Ergebnis einer Verknüpfung von logischen Aussagen oder das Ergebnis von Verknüpfungen von bool′schen Variablen und logischen Aussagen.
- b) Das Immer-Ereignis, d. h. es erfolgt eine Zustandsüber führung immer dann, wenn ein bestimmter Zustand Zi vor handen ist.
- c) Das Zeitereignis, d. h. es erfolgt eine Zustandsüberfüh rung immer dann, wenn ein bestimmter Zustand Zi eine definierte Zeit lang vorhanden war.
- d) Die Kombination von a) und c), d. h. es erfolgt eine Zu standsüberführung immer dann, wenn in einem bestimmten Zustand Zi (Zi ∈ Zn) ein Ereignis wie unter 3a) defi niert eine bestimmte Zeit lang vorhanden war.
- 4. Der Automat kann unabhängig vom seinem momentanen Zustand
Zi durch ein Ereignis gemäß Definition 3a), b), c) oder d)
in einen bestimmten Zustand Zj (i¹j) überführt werden.
Diese Art der Zustandsüberführung überschreibt eine even tuelle Zustandsüberführung nach Punkt 3 und ist somit höherprior. Diese Art von Zustandsüberführungen werden zentrale Zustandswechsel genannt. - 5. Treten zur Zustandsüberführung mehrere Ereignisse gleich zeitig ein, muß vom Anwender festgelegt werden, welches Ereignis Vorrang haben soll.
- 6. Wenn kein Ereignis zur Zustandsüberführung eintritt werden alle Ursachen dafür aus dem Zustandswechselring raustrans feriert und können einem Diagnosesystem zur Verfügung ge stellt werden.
Mit Automaten sollen technische Prozesse gesteuert werden,
die mit Maschinen und den zugehörigen Systemen, der sogenann
ten Prozeßstrecke, realisiert sind. In der Praxis ist fest
stellbar, daß in nacheinanderfolgenden Zeitpunkten der Prozeß
sich ständig ändert. Das bedeutet, die Prozeßstrecke muß sich
dem Prozeß ständig anpassen. Daraus folgt, daß die Prozeß-
Strecke eine endliche Menge von Funktionen hat und der Auto
mat für jeden bestimmen Zeitpunkt eine beliebige Untermenge
von Funktionen in der Prozeßstrecke einstellen muß.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Zeit für die Projektierung,
Funktionsprüfung und die Inbetriebnahme von Automaten bzw.
von den komplexen Steuerungen für solche Automaten zu minimi
sieren.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei der
Überführung des Automaten vom ersten Zustand in den zweiten
Zustand zunächst jeweils die Wechseländerung durchgeführt
wird, der eine höhere Priorität im Vergleich zu den anderen
Wechseländerungen zukommt. Dazu werden die Zustandswechsel
elemente zu einem Zustandswechselring verschaltet, insbeson
dere pro Zustand ein Element.
Entsprechend der Erfindung besteht ein Automat z. B. mit 100
Zuständen im wesentlichen aus einem Ring von 100 Elementen.
Bei der Überführung des Automaten von dem einen Zustand in
den anderen Zustand kommt diejenige Überführung zum Tragen,
der eine höhere Priorität zukommt im Vergleich zu den anderen
möglichen Überführungen.
Die zugehörige Anordnung zur Durchführung des Verfahrens bil
det ein System mit einer Blockstruktur der Automatensteue
rung, bei der eine Einheit zur Zustandsdekodierung, ein
Systemparameterblock zur Parameterauswahl mit Parameterspei
cher, ein System mit Funktionsspeicher für die vom Automat
angeforderten Funktionen in der Prozeßstrecke und eine Ein
heit zur Zustandswechselsteuerung vorhanden sind.
Mit dem Verfahren und der Anordnung gemäß der Erfindung ist
die Transparenz bezüglich Diagnose, Änderungen und Funktions
übersicht von Automatensteuerungen wesentlich erhöht. Durch
die Verschaltung speziell entwickelter Softwaremodule zu
einem sogenannten Zustandswechselring entsteht ein sogenann
tes Software-Tool mit vorteilhaften Eigenschaften. Vorteil
hafterweise kann dieses Tool praktisch bei allen digitalen
Regel- und Steuersystemen eingesetzt werden.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung anhand der Zeich
nung. Es zeigen jeweils in Prinzipdarstellung:
Fig. 1 ein allgemeines Zustandswechselelement,
Fig. 2 eine automatengerechte Blockstruktur eines steuer
baren Systems mit den dazugehörigen Systemparametern
und Funktionsspeicher,
Fig. 3 ein konkretes Beispiel zu Fig. 2,
Fig. 4 die Blockstruktur einer Automatensteuerung,
Fig. 5 einen Zustandswechselring ohne Kaskadierung für n
Zustände,
Fig. 6 einen Zustandswechselring mit 2-facher Kaskadierung
für n Zustände,
Fig. 7 einen Zustandswechselring ohne Kaskadierung mit
normalen Elementen und 2 kaskadierten zentralen
Elementen für n Zustände und
Fig. 8 eine Darstellung zur Verdeutlichung der Wechselring
ausgangssignale.
In Fig. 1 ist ein Zustandswechselelement dargestellt, auf
das einleitend bereits hingewiesen wurde. Dabei bedeuten die
Kreise die Zustände Z₀ . . . Z(i-1), Z(i), Z(i+1), . . .Zn. Ange
wandt auf einen Automaten heißt dies, daß der Automat, bevor
er den Zustand Z(i) eingenommen hat, sich vorher in einem
Zustand aus der Menge M ∈ {Z₀, Z₁, . . . Z(i-1), Z(i+1) . . . Z(n)}
befand und nach einer weiteren Zustandsüberführung wieder
einen Zustand aus der Menge M haben wird. Die Zustände werden
vom Automat erzeugt.
Die Bezeichnungen an den Pfeilbögen bedeuten die Ereignisse,
die eintreten müssen, wenn eine Zustandsüberführung erfolgen
soll. Beispielsweise heißt ZWO, daß der Zustand i unter der
Bedingung ZW0.i = 1 von Zustand Z₀ aus eingenommen wird.
Nachfolgend wird die Systemstruktur erläutert:
Abstrahiert ist das System eine beliebig verschaltete Menge von Systemelementen. Wenn die Arbeitsweise und ihre Verschal tung der einzelnen Systemelemente durch äußere Eingriffe ver ändert werden kann, dann ist das System bezüglich seiner Funktion steuerbar. Die Systemelemente sind beliebig bzw. beliebig definierbar. Beispielsweise können Systemelemente sein: Addierer, Subtrahierer, Regler, Kennlinien, Umschalter, Multiplexer, Flip-Flops, AND- und OR-Glieder etc. Komplexe Systemelemente können beispielsweise sein: Ein geregelter An trieb, Subautomaten, Servosysteme etc.
Abstrahiert ist das System eine beliebig verschaltete Menge von Systemelementen. Wenn die Arbeitsweise und ihre Verschal tung der einzelnen Systemelemente durch äußere Eingriffe ver ändert werden kann, dann ist das System bezüglich seiner Funktion steuerbar. Die Systemelemente sind beliebig bzw. beliebig definierbar. Beispielsweise können Systemelemente sein: Addierer, Subtrahierer, Regler, Kennlinien, Umschalter, Multiplexer, Flip-Flops, AND- und OR-Glieder etc. Komplexe Systemelemente können beispielsweise sein: Ein geregelter An trieb, Subautomaten, Servosysteme etc.
Aus vorstehender Aufzählung ergibt sich, daß es nicht steuer
bare Systemelemente, z. B. Addierer, Subtrahierer, Multipli
zierer, und steuerbare Systemelemente, z. B. Umschalter,
Multiplexer, Regler gibt.
Anschaulich betrachtet besteht das Gesamtsystem aus einem
äußeren prozeßgebundenen Maschinen- und Stellerteil, der im
allgemeinen nicht verändert werden kann (Motoren, Maschinen)
und aus einem inneren, nicht prozeßgebundenen Teil, der übli
cherweise in Rechnersystemen realisiert ist. Beide Systeme
liefern zusammen diejenigen Funktionen und Funktionsfolgen,
die für einen bestimmten Prozeß in der Praxis notwendig sind.
Wenn ein Prozeß durch eine Systemfunktionsfolge realisiert
werden kann, reicht es zunächst aus, jedes einzelne System
für sich zu realisieren. D.h., jede Teilfunktion kann unab
hängig von den anderen Teilfunktionen betrachtet werden. Dies
ist eine starke Vereinfachung, weil einzelne Systemfunktionen
wenig Systemelemente haben.
In Fig. 2 wird anhand der Blockstruktur eines Systems ver
deutlicht, wie man das System sehen muß, wenn es von einem
Automaten gesteuert wird. Das Gesamtsystem besteht aus ein
zelnen Systemen, beispielsweise m Systeme 1 bis m, die von
einander unabhängig sind. Der funktionsmäßige Zusammenhang
wird ausschließlich durch den Automat hergestellt. Die ein
zelnen Systeme 1 bis m leiten aus der Zustandsvariablen ihre
Funktion ab. Da alle Teilsysteme die Zustandsvariable ZV
dekodieren, sind auch die entsprechenden Verriegelungen her
gestellt. Ein Teilsystem besteht aus dem eigentlichen System
1 bis m, z. B. einer Regelung, einem Parameterspeicher 11, 12
bis 11 m, einem Funktionsspeicher 21, 22 bis 21 m und aus der
Dekodiereinheit 31, 32 bis 31 m.
Da nicht alle Zustände des Automaten von einem einzelnen
System benötigt werden muß jeweils ein Funktionsspeicher 21
bis 21 m vorhanden sein. Wenn z. B. gemäß Fig. 3 in Z8 ein
Motor ein- und in Z15 ausgeschaltet werden soll, dann sind
alle Zustände, die zeitlich zwischen Z8 und Z15 liegen, für
diesen Motor irrelevant. Das Systemelement "Motor" dekodiert
auch nur die Zustände Z8 und Z15, d. h. es gibt für dieses
Element nur die beiden Zustandsfolgen Z8 → Z15 und Z15 →
Z8. Mit anderen Worten: Für dieses Element ist Z15 der un
mittelbare Folgezustand nach Z8 und umgekehrt. Der Automat
selbst kann zeitlich zwischen Z8 und Z15 sehr viele Zwischen
zustände durchlaufen, die für andere System von Bedeutung
sind. Durch die Speicherung der Funktion kann jedes System
element sich seine eigene Funktionenfolge bilden. Im Beispiel
gemäß Fig. 3 besteht der Funktionsspeicher aus einem Flip-
Flop, das bei ZV=Z8 gesetzt und bei ZV=Z15 rückgesetzt wird.
Für die Parameterspeicherung gelten die gleichen Angaben. Die
Zustandsfolge für die Funktion und die Zustandsfolge für die
Parameterwahl eines Teilsystems kann, was leicht vorstellbar
ist, beliebig verschieden sein.
In Fig. 4 ist die Blockstruktur der Fig. 2 in eine Automa
tensteuerung mit einer Einheit 40 zur Ereignissteuerung ein
gebunden, wobei wiederum m Systeme vorhanden sind. Die Sy
steme 1 bis m bilden Meldungen, die in der Ereignissteuerung
des Zustandswechselringes gebraucht werden. Die Ereignisse
haben Einfluß auf die Funktionen und die Funktionen erzeugen
Ereignisse. Der Steuerautomat und das zu steuernde System
bilden einen Wirkungskreislauf, wobei der Automat steuerungs
strategisch der aktive und das System der passive Teil ist.
In Fig. 5 ist ein Automat dargestellt, der mit einem graphi
schen, blockorientierten Entwicklungs- bzw. Projektierungs
werkzeug realisiert wurde. Der Automat besteht aus einzelnen
gleichen Blöcken 150, 160, . . ., 190 der sogenannten ZWE-Ele
mente, die zu einem Ring, dem sogenannten Zustandswechsel
ring, verschaltet sind. Für jeden Kreis in der abstrakten
Automatendarstellung wird ein ZWE-Element projektiert.
Wenn kein Zustandswechsel ansteht, transferiert jedes ZWE-
Element 150, 160 bis 190 seine XC-Konnektoren nach Y (d. h.
Y1=XC1, Y2=XC2, Y3=XC3, Y4=XC4). Da die Ausgänge Y1, Y3, und
Y4 des letzten ZWE-Elementes zum ersten ZWE-Element auf die
Konnektoren XC1, XC3 und XC4 zurückgeführt sind, entstehen so
3 Speicherringe, die den momentanen Inhalt von Y1, Y3 und Y4
speichern. Der Wert von Y2 (letztes Element) ist immer 0 wenn
kein Zustandswechsel erfolgt.
Jedes ZWE-Element 150, 160, . . ., 190 erhält an seinem Konnek
tor ZK eine Zustandskennung, die mit der Zahl im Kreis des
abstrakten Systems übereinstimmt und jedes Element weiß durch
die Verbindung ZV=Y1 (letztes Element), in welchem Zustand
sich der Automat momentan befindet.
Da die ZK-Werte mit den Zustandsnummern übereinstimmen und
der Automat sich immer in einem bestimmten Zustand befindet,
ist jenes und nur jenes ZWE-Element für den nächsten Wechsel
zuständig, dessen ZK-Wert mit dem aktuellen ZV-Wert überein
stimmt.
Das für einen Wechsel zuständige ZWE-Element betrachtet die
Werte der Konnektoren WB1 bis WB8 in aufsteigender Reihen
folge. Die WB-Konnektoren sind Wörter und wenn alle 16 Bit
des zuerst gefundenen WB-Wortes logisch H sind, wird der
zugehörige ZX-Wert (ZX1 gehört zu WB1, ZX2 gehört zu WB2
usw.) in seinen Ausgang Y1 geschrieben. In das lower Byte von
Y2 wird ein Abbild aller Wechselbedingungen (WB1 . . . WB8)
geschrieben. Bit 1 wird mit logisch H besetzt, wenn alle
Bits von WB1 = H sind, Bit 2 wird mit H beschrieben wenn alle
Bits von WB2 = H sind usw. Logisch L wird an diejenigen
Stellen von Y2 gesetzt, wenn die entsprechenden WB-Konnek
toren nicht an allen Bit-Positionen H sind. Y2 des letzten
Elementes und ZV eignen sich hervorragend zum Betreiben eines
Zustandsfolgesystems.
Mit dem Eingang WTE = H kann ein zeitgesteuerter Wechsel
freigegeben werden. Die Bedingung von WB8 ist dann irrele
vant. Der Zeitwert wird an WT angegeben. Solange die Zeit
läuft kann trotzdem ein Wechsel entsprechend den WB1 . . . WB7
Inhalte erfolgen. Ist keine der WB1 . . . WB7-Bedingungen er
füllt wird nach der Zeit WT der Wechsel erfolgen. Der nächste
Zustand entspricht dem Wert des Konnektors ZX8.
Diejenigen ZWE-Elemente, die nach jenem ZWE-Element gerechnet
werden, das einen Zustandswechsel vollzogen hat, sind auf
Transfer gestellt, denn für sie ZV ¹ZK gilt. Das gilt genauso
für die zeitlich vorherigen ZWE-Elemente. Vollzogen ist der
Wechsel erst, wenn das letzte Element im Ring gerechnet wor
den ist. Erst dann ist die Variable ZV aktualisiert.
In diesem Ausbau des Zustandswechselringes kann von einem Zu
stand aus in höchstens acht andere Zustände gewechselt wer
den. Wenn in mehr als acht Zustände gewechselt werden soll
können die Elemente kaskadiert werden. Die Kaskadierungstiefe
kann maximal 15 sein, d. h. es kann von einem ZWE-Element aus
in maximal 8*15=120 Zustände gewechselt werden. Es gibt dann
auch eine 120-fache Priorität. Die kaskadierten Elemente sind
genauso verschaltet wie die anderen. Sie werden lediglich mit
dem gleichen ZK-Wert gekennzeichnet und müssen direkt hinter
einander liegen.
In Fig. 6 ist ein Zustandswechselring dargestellt, dessen
Zustand Nr. 1 z. B. 2-fach kaskadiert ist. Da die einzelnen
Elemente bezüglich ihrer Kaskadierung voneinander "nichts
wissen", müssen sie dies mitgeteilt bekommen. Das geschieht
mit den EN und Q Konnektoren. Wenn der Ring speichert, weil
keine Wechselbedingung erfüllt ist, wird bei jedem Element
der Inhalt von EN nach Q geschrieben. Wenn da das erste
Element an EN mit H besetzt ist wird dann dieses H-Signal bis
an das Ende des Ringes, d. h. nach Q des letzten Elementes
transferiert. Der Speicherbetrieb kann auch durch EN (erstes
Element) = 0 erzwungen werden, d. h. es wird zustands- und
bedingungsunabhängig der Speicherbetrieb aufrechterhalten.
Wenn die kaskadierten Elemente einen Wechsel auszuführen
haben, setzt das erste Element, das gemäß seinen Wechsel
bedingungen den Wechsel durchführt, seinen Q-Konnektor auf
L-Signal, um einen weiteren Wechsel von den nachkaskadierten
Elementen zu verhindern.
Bei einem Zustandswechsel wird grundsätzlich immer die Kaska
dierungstiefe in die Tetrade 4 von Y2 eingetragen. Ohne Kas
kadierung wird 1, was als 1-fache Kaskadierung zählt, bei 2-
facher Kaskadierung wie in Fig. 5 wird ebenfalls 1 eingetra
gen wenn das erste Element wechselt und eine 2 wenn das zwei
te Element wechselt. Nur so ist am Ende des Ringes feststell
bar, warum der Zustand gewechselt worden ist.
Aus Fig. 7 wird verdeutlicht, daß zwei kaskadierte zentrale
Zustandswechselelemente für n Zuständen vorliegen. Die Funk
tionen entsprechen bis auf einige Unterschiede denen der
Normalelemente. Folgende Unterschiede sollen herausgestellt
werden:
- 1. Der Zustandswechsel ist nicht vom momentanen Zustand ab hängig, sondern nur von den Bedingungen WB1 . . . WB8. Es fehlen deshalb auch die beiden Konnektoren ZK und ZV.
- 2. Der Zustand wird gewechselt, wenn mindesten 1 Bit in den Wechselbedingungen logisch H ist. Die Wortprioritäten bleiben erhalten, d. h. Y1 = ZX1 wenn WB1 ¹ 0000 0000 0000 0000 B ist, Y1 = ZX2 wenn WB1 = 0000 0000 0000 0000 B und WB2 ¹ 0000 0000 0000 0000 B ist usw.
- 3. Wenn ein Wechsel erfolgt wird die Kaskadierungstiefe der zentralen Elemente in die 3. Tetrade von Y2 eingetragen.
Ein Zustandswechsel mit den zentralen Elementen überschreibt
einen bereits angedeuteten normalen Zustandswechsel, weil sie
später als die normalen ZWE-Elemente gerechnet werden. Der
Sinn eines zustandsunabhängigen Wechsels kommt aus der Pra
xis. Eine Anlage muß z. B. nur durch Tastendruck des NOTAUS-
Tasters sofort und zustandsunabhängig in den NOTAUS-Zustand
wechseln, ebenso in bestimmte, zumindestens teilweise
zustandsunabhänge Störzustände, wenn Störungen auftreten.
Mit diesen Elementen besteht außerdem die Möglichkeit, ein
System von einem Automat total abzutrennen, indem man ihn in
einen Zustand versetzt, der im System unbekannt ist. Das
System könnte dann von einem anderen Automaten übernommen
werden.
Anhand Fig. 8 wird die Bedeutung der Ringausgangssignale Y1,
Y2, Y3, Y4 und Q verdeutlicht. Dabei kennzeichnen:
- - Y1 die Zustandsnummer,
- - Y2(LB) das Abbild der WB-Konnektoren, wenn ein Zustands wechsel stattgefunden hat,
- - Y2(3T) die Kaskadierungstiefe, wenn ein zentraler Zustands wechsel stattgefunden hat,
- - Y2(4T) die Kaskadierungstiefe, wenn ein normaler Zustands wechsel stattgefunden hat,
- - Y3(LB) den Konnektorindex des für den Wechsel zuständigen normalen ZWE-Elementes im Speicherbetrieb,
- - Y3(HB) die Kaskadierungstiefe der für den Wechsel zuständigen normalen ZWE-Elemente im Speicherbetrieb, und
- - Y4 den Konnektorinhalt der für den Wechsel zuständigen normalen Elemente im Speicherbetrieb. Q = 1 bedeutet, der Wechselring ist im Speicherbetrieb.
- - Q = 0 bedeutet, der Wechselring ist im Zustandswechsel betrieb.
Daraus ergeben sich folgende Arbeitsweisen:
- - Eine Zustandswechseldiagnose ist unter folgenden Bedingun gen möglich: Wenn der Wechselring einen anderen Zustand eingestellt hat, dann liefert der Inhalt von Y2 in Verbin dung mit Y1 einmalig und noch im selben Rechenzyklus alle Informationen über die Ursache des Zustandswechsels. Y1 und Y2 könnten somit ein Zustandsfolgesystem versorgen.
- - Eine Zustandsspeicherdiagnose ist unter folgenden Bedingun gen möglich: Die beiden Konnektoren Y3 und Y4 liefern alle Informationen, warum der Wechselring jetzt im Speicher betrieb ist und seinen nächsten Zustand nicht einnimmt. Mit jedem Rechenzyklus, beginnend mit dem ersten nach einem Wechselzyklus, wird der Inhalt jeweils eines Konnektors, der für den nächsten Wechsel zuständigen Elemente, über Y4 zum Ende des Wechselringes transferiert. Begleitend zu Y4 wird noch Y3 mit einem Konnektorindex und der momentanen Kaskadierungstiefe beschrieben. Wenn ein Wechselring keine Kaskadierung enthält dauert es 8 Rechenzyklen, bis die Wechselbedingungsvektoren WB1 . . . WB8 aus dem Ring trans feriert worden sind. Tritt während des Transferbetriebs ein Zustandswechsel auf, wird dieser sofort abgebrochen und Y3 bzw. Y4 werden null gesetzt. Ist der Transferbetrieb abge schlossen und ist ein Zustandswechsel immer noch nicht ein getreten, dann behalten Y3 und Y4 den Inhalt des letzten Konnektortransfers. Y3 und Y4 in Verbindung mit der Zu standsnummer Y1 liefert eindeutig diejenige Information, die notwendig ist um zu erfahren, warum der nächste Zustand nicht eingenommen wird. Y1, Y3 und Y4 können somit einem System zugeführt werden, das die Ursache des Speicher betriebes diagnostiziert.
Abschließend läßt sich zusammenfassen, daß bei den beschrie
benen Beispielen jeweils ein Systemparameterblock zur Para
meterauswahl verwendet wird. Dabei werden die Systemparameter
des für den Automaten zuständigen steuerbaren Systems mit
Funktionssteuerbits aktiviert und die Systemmeldegrößen zur
Ereignissteuerung abgeleitet. Der Zustandswechsel kann ent
weder bedingt, autonom oder aber auch zeitgesteuert erfolgen.
Sofern kein Zustandswechsel vorkommt, werden sämtliche Infor
mationen aufbereitet, die eine eindeutige Aussage darüber zu
lassen, warum kein Zustandswechsel erfolgte.
Bei der beschriebenen Vorrichtung ist wesentlich, daß die
Blockstruktur jeweils eine Einheit zur Zustandsdekodierung,
einen Systemparameterblock zur Parameterauswahl mit Para
meterspeicher, ein System mit Funktionsspeicher für die Aus
gangsgrößen und eine Einheit zur Zustandswechselsteuerung
enthält. Dabei ist die Einheit zur Zustandsdekodierung eine
"1 aus n" Dekodierung. Im Systemparameterblock werden die
Systemparameter ausgewählt und dem System zur Verfügung ge
stellt, bevor gerechnet wird. Das System mit Funktionsspei
cher wird mit den aktuellen Funktionssteuerbits bearbeitet.
Somit realisiert die Einheit zur Zustandswechselsteuerung
einen sogenannten Wechselring.
Claims (16)
1. Verfahren zum Überführen eines Automaten von einem ersten
Zustand in einen zweiten Zustand, wobei der zweite Zustand
aus einer endlichen Menge von inneren Zuständen des Automaten
ausgewählt ist und wobei zum Überführen des Automaten aus
einem Zustand (Zi (Zi∈Zn) in einen anderen Zustand Zj
(Zj∈{Z₀, Z₁, . . . Z(i-1), Z(i+1) . . . Z(n)})
Zustandswechselelemente verwendet werden, dadurch
gekennzeichnet, daß bei der Überführung des
Automaten von dem einen Zustand in den anderen Zustand zu
nächst jeweils die Wechseländerung durchgeführt wird, der
eine höhere Priorität im Vergleich zu den anderen Wechsel
änderungen zukommt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zustandswechselelemente einem
Zustandswechselring verschaltet werden, insbesondere pro
Zustand ein Element.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß für jeden Zustand des Automaten ein
Zustandswechselelement vorgesehen ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein sogenannter Systemparameterblock
zur Parameterauswahl verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Systemparameter des für den Auto
maten zuständigen steuerbaren Systems mit Funktionssteuerbits
aktiviert werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß Systemmeldegrößen zur Ereignissteue
rung abgeleitet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Zustandswechsel bedingt erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Zustandswechsel autonom erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Zustandswechsel zeitgesteuert
erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Zustandswechsel zentral
gesteuert ist.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß, sofern
kein Zustandswechsel vorkommt, sämtliche Informationen auf
bereitet werden, die eine eindeutige Aussage zulassen, warum
kein Zustandswechsel erfolgte.
12. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1
oder einem der Ansprüche 2 bis 11, wobei für die Automaten
steuerung ein digitales Regelsystem vorhanden ist, ge
kennzeichnet durch folgende Blockstruktur der
Automatensteuerung:
- - eine Einheit zur Zustandsdekodierung (31, 32, . . ., 31 m)
- - ein Systemparameterblock (11, 12,. . ., 11 m) zur Parameteraus wahl mit Parameterspeicher
- - ein System mit Funktionsspeicher (21, 22,. . ., 21 m) für die Ausgangsgrößen und
- - eine Einheit zur Zustandswechselsteuerung (40).
13. Anordnung nach Anspruch 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Einheit zur Zustands
dekodierung eine "1 aus n"-Dokodierung ist.
14. Anordnung nach Anspruch 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß im Systemparameterblock (20)
die Systemparameter ausgewählt und dem System zur Verfügung
gestellt werden, bevor gerechnet wird.
15. Anordnung nach Anspruch 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß das System mit Funktionsspei
cher (30) mit den aktuellen Funktionssteuerbits und Para
metern bearbeitet wird.
16. Anordnung nach Anspruch 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Einheit zur Zustandswech
selsteuerung (40) einen sogenannten Wechselring realisiert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995147989 DE19547989A1 (de) | 1995-12-21 | 1995-12-21 | Verfahren zum Überführen eines Automaten von einem ersten Zustand in einen zweiten Zustand sowie zugehörige Anordnung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995147989 DE19547989A1 (de) | 1995-12-21 | 1995-12-21 | Verfahren zum Überführen eines Automaten von einem ersten Zustand in einen zweiten Zustand sowie zugehörige Anordnung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19547989A1 true DE19547989A1 (de) | 1997-06-26 |
Family
ID=7780916
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995147989 Withdrawn DE19547989A1 (de) | 1995-12-21 | 1995-12-21 | Verfahren zum Überführen eines Automaten von einem ersten Zustand in einen zweiten Zustand sowie zugehörige Anordnung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19547989A1 (de) |
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