DE19547023A1 - Neue Phospholipid-Derivate von Phosphonocarbonsäuren, deren Herstellung sowie deren Verwendung als antivirale Arzneimittel - Google Patents
Neue Phospholipid-Derivate von Phosphonocarbonsäuren, deren Herstellung sowie deren Verwendung als antivirale ArzneimittelInfo
- Publication number
- DE19547023A1 DE19547023A1 DE1995147023 DE19547023A DE19547023A1 DE 19547023 A1 DE19547023 A1 DE 19547023A1 DE 1995147023 DE1995147023 DE 1995147023 DE 19547023 A DE19547023 A DE 19547023A DE 19547023 A1 DE19547023 A1 DE 19547023A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- formula
- decyloxy
- propoxy
- phosphinyl
- compound
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07F—ACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
- C07F9/00—Compounds containing elements of Groups 5 or 15 of the Periodic System
- C07F9/02—Phosphorus compounds
- C07F9/28—Phosphorus compounds with one or more P—C bonds
- C07F9/38—Phosphonic acids RP(=O)(OH)2; Thiophosphonic acids, i.e. RP(=X)(XH)2 (X = S, Se)
- C07F9/40—Esters thereof
- C07F9/4003—Esters thereof the acid moiety containing a substituent or a structure which is considered as characteristic
- C07F9/4062—Esters of acids containing the structure -C(=X)-P(=X)(XR)2 or NC-P(=X)(XR)2, (X = O, S, Se)
- C07F9/4065—Esters of acids containing the structure -C(=X)-P(=X)(XR)2, (X = O, S, Se)
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07F—ACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
- C07F9/00—Compounds containing elements of Groups 5 or 15 of the Periodic System
- C07F9/02—Phosphorus compounds
- C07F9/28—Phosphorus compounds with one or more P—C bonds
- C07F9/38—Phosphonic acids RP(=O)(OH)2; Thiophosphonic acids, i.e. RP(=X)(XH)2 (X = S, Se)
- C07F9/40—Esters thereof
- C07F9/4003—Esters thereof the acid moiety containing a substituent or a structure which is considered as characteristic
- C07F9/4006—Esters of acyclic acids which can have further substituents on alkyl
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07F—ACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
- C07F9/00—Compounds containing elements of Groups 5 or 15 of the Periodic System
- C07F9/02—Phosphorus compounds
- C07F9/28—Phosphorus compounds with one or more P—C bonds
- C07F9/38—Phosphonic acids RP(=O)(OH)2; Thiophosphonic acids, i.e. RP(=X)(XH)2 (X = S, Se)
- C07F9/40—Esters thereof
- C07F9/4071—Esters thereof the ester moiety containing a substituent or a structure which is considered as characteristic
- C07F9/4075—Esters with hydroxyalkyl compounds
Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind neue Lipid-Derivate von
Phosphonocarbonsäuren der allgemeinen Formel I,
in der
R¹ in einer Gruppierung -(CH₂)e-Cycl eine geradkettige oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte Alkylenkette mit
e gleich einer ganzen Zahl zwischen 4 und 16 entspricht, wobei eines der Kohlenstoffatome ab Position 3 durch ein Heteroatom (Sauerstoff, Stickstoff oder Schwefel) ersetzt sein kann,
R² eine geradkettige oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte Alkylkette mit 8-12 Kohlenstoffatomen sein kann,
X einen Valenzstrich, Sauerstoff, Schwefel, Oxycarbonyl, Carbonyloxy, Carbonylamido, Amidocarbonyl, die Sulfinyl- oder die Sulfonylgruppe bezeichnet,
Y die gleiche Bedeutung hat wie X
Cycl einen cyclischen Alkylrest mit 5-7 C-Atomen oder Phenyl darstellt, wobei ein Ring-Kohlenstoffatom durch Stickstoff ersetzt sein kann und die gesättigten oder aromatischen Ringe ein- oder mehrfach durch C₁-C₆-Alkyl, C₁-C₆- Alkoxy, C₁-C₆-Alkylmercapto oder Halogen substituiert sein können,
m 0 bzw. für 1 bis 3 steht,
mit der Maßgabe, daß R¹ gleich R² sein kann, wenn R² gleichzeitig die Bedeutung von R¹ annimmt,
deren Tautomere und deren physiologisch verträgliche Salze anorganischer und organischer Basen, sowie Verfahren zu ihrer Herstellung und diese Verbindungen enthaltende Arzneimittel.
R¹ in einer Gruppierung -(CH₂)e-Cycl eine geradkettige oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte Alkylenkette mit
e gleich einer ganzen Zahl zwischen 4 und 16 entspricht, wobei eines der Kohlenstoffatome ab Position 3 durch ein Heteroatom (Sauerstoff, Stickstoff oder Schwefel) ersetzt sein kann,
R² eine geradkettige oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte Alkylkette mit 8-12 Kohlenstoffatomen sein kann,
X einen Valenzstrich, Sauerstoff, Schwefel, Oxycarbonyl, Carbonyloxy, Carbonylamido, Amidocarbonyl, die Sulfinyl- oder die Sulfonylgruppe bezeichnet,
Y die gleiche Bedeutung hat wie X
Cycl einen cyclischen Alkylrest mit 5-7 C-Atomen oder Phenyl darstellt, wobei ein Ring-Kohlenstoffatom durch Stickstoff ersetzt sein kann und die gesättigten oder aromatischen Ringe ein- oder mehrfach durch C₁-C₆-Alkyl, C₁-C₆- Alkoxy, C₁-C₆-Alkylmercapto oder Halogen substituiert sein können,
m 0 bzw. für 1 bis 3 steht,
mit der Maßgabe, daß R¹ gleich R² sein kann, wenn R² gleichzeitig die Bedeutung von R¹ annimmt,
deren Tautomere und deren physiologisch verträgliche Salze anorganischer und organischer Basen, sowie Verfahren zu ihrer Herstellung und diese Verbindungen enthaltende Arzneimittel.
Da die Verbindungen der allgemeinen Formel I asymmetrische Kohlenstoffatome
enthalten, sind auch sämtliche optisch aktiven Formen und racemische Gemische
dieser Verbindungen Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Die Therapie bösartiger Neoplasien (Karzinome, Sarkome, hämatologische
Neoplasien), entzündlicher Erkrankungen oder Autoimmunerkrankungen sowie von
durch Viren oder Retroviren hervorgerufenen Erkrankungen, wie beispielsweise von
AIDS, ARC (AIDS related complex), Cytomegalie-, Herpes-Infektionen oder
Hepatitis, ist neben der unzureichenden Wirksamkeit der eingesetzten
therapeutischen Wirkstoffe häufig auch mit deren extremen Nebenwirkungen
verbunden. Dieser Effekt ist mit der zu geringen In-vivo-Selektivität bzw. der
eingeschränkten therapeutischen Breite der eingesetzten pharmakologisch aktiven
Substanzen zu erklären. Die günstigen pharmakologischen In-vitro-Eigenschaften
der pharmakologisch aktiven Substanzen sind oft nicht auf die In-vivo-Verhältnisse
übertragbar.
Seit Jahren versucht man deshalb durch Modifizierung der chemischen Struktur von
pharmakologisch aktiven Substanzen neue Substanzen zur Verfügung zu stellen,
die verbesserte Eigenschaften hinsichtlich der therapeutischen Breite aufweisen.
Ferner werden oft neue pharmazeutische Darreichungsformen mit dem Ziel
entwickelt, die aktiven Substanzen gezielt an ihren Wirkungsort zu transportieren,
an dem sie ihre therapeutische Wirkung entfalten sollen. Dabei soll insbesondere
die unerwünschte Wechselwirkung mit gesunden Zellen vermieden werden. Im Falle
von Tumorzellen, die entsprechende Oberflächenantigene besitzen, wurden
beispielsweise Antikörper hergestellt, die diese speziellen Oberflächenantigene
erkennen und somit gezielt an die Krebszelle binden. Die Antikörper sind mit
geeigneten Toxinen derart modifiziert, daß nach erfolgter Bindung an die Krebszelle
das Toxin freigesetzt und die Krebszelle getötet wird. Eine andere Alternative zur
Verbesserung der therapeutischen Breite besteht darin, durch geringfügige
Modifizierung der pharmakologisch aktiven Substanz, beispielsweise durch
Herstellung von Säure- oder Basenadditionssalzen oder durch Herstellung von
einfachen Estern [beispielsweise Fettsäureester; J. Pharm. Sci. 79, 531(1990)], die
physikalischen Eigenschaften der zugrundeliegenden aktiven Substanz derart zu
verändern, daß die Löslichkeit oder Verträglichkeit der aktiven Substanz verbessert
wird. Diese geringfügig chemisch modifizierten Verbindungen werden oft auch als
"Prodrugs" bezeichnet, da sie beim Kontakt mit Körperflüssigkeiten oder in der Leber
(first pass-Metabolismus) nahezu unmittelbar in das therapeutisch aktive Agens
umgewandelt werden.
Zur Verbesserung der katabolischen Stabilität wurden Nucleoside, wie z. B. ara-C
und ara-A chemisch an Phospholipide gebunden. Die entsprechenden Derivate
zeigten geringere Toxizität und höhere Stabilität in vivo im Vergleich zu den
unmodifizierten Nucleosiden. Absorption und Zellpenetration zeigten sich aber kaum
beeinflußt [J. Med. Chem 32, 367 (1989), Cancer Res 37, 1640 (1977) und 41,
2707 (1981)]. Weitere Phospholipid-Derivate von Nucleosiden kennt man
beispielsweise aus folgenden Literaturstellen:
In J. Biol. Chem. 265, 6112 (1990) ist die Herstellung und Verwendung von
Liponucleotiden als antivirale Arzneimittel beschrieben. Untersucht und synthetisiert
wurden hier aber nur die an bekannte Nucleoside, wie z. B. AZT und ddC,
gekoppelten Dimyristoylphosphatidyl- und Dipalmitoylphosphatidylreste mit ihrer
Fettsäureesterstruktur.
In J. Med. Chem. 33, 1380 (1990) sind Nucleosid-Konjugate von Thioetherlipiden mit
Cytidindiphosphat beschrieben, die eine antitumorale Wirkung aufweisen und
Verwendung in der Onkologie finden könnten.
In Chem. Pharm. Bull. 36, 209 (1988) sind 5′-(3-SN-Phosphatidyl)-nucleoside mit
antileukämischer Aktivität beschrieben sowie deren enzymatische Synthese aus den
entsprechenden Nucleosiden und Phosphocholinen in Gegenwart von
Phospholipase D mit Transferaseaktivität.
Die enzymatische Synthese von Liponucleotiden ist u. a. ebenfalls in Tetrahedron
Lett 28, 199 (1987) und Chem. Pharm. Bull 36, 5020 (1988) beschrieben.
In WO 94/13324 sind oral verfügbare Wirkstoffe mit 1-O-Alkyl-, 1-O-Acyl-, 1-S-Acyl-
und 1-S-Alkyl-sn-glycero-3-phosphaten als Lipid-Carrier beschrieben.
Die Anmeldung EP 418814 sowie J. Med. Chem. 34, 1912 (1991) beschreiben
Isoprenoidphosphinylformiate als Squalen-Synthetase-Inhibitoren.
In Biochem. Biophys. Res. Commun. 171, 458 (1990) ist mit
Palmitylphosphonoformiat ein Lipid-Konjugat des antiretroviralen Foscarnets
beschrieben und in J. Med. Chem. 20, 660 (1977) wird die Anti-HIV-Aktivität von
(Hexyloxy)-hydroxyphosphinylessigsäure aufgezeigt.
Es ist allgemein sehr hilfreich, effektive Wege zu finden therapeutische Arzneimittel-
Konzentrationen in die entsprechenden Zielorgane bzw. Zielzellen zu transportieren,
bei AIDS z. B. in die Zellen des Immunsystems und des lymphatischen Systems, die
als Hauptreservoir der Virusreplikation gelten.
PFA (Phosphonoformic acid) und PAA (Phosphonoacetic acid) zeigen gute antivirale
Aktivität gegen HSV 1 und 2, Influenza, HBV, VZV, EBV sowie retrovirale
Infektionen.
PFAPAA und ihre Derivate stellen unter Umständen eine effektive
Alternative/Ergänzung zu Nucleosiden dar, da sie ein breites Spektrum von DNA-
und RNA-Polymerasen sowie die RT von Retroviren mit hinreichender Selektivität
hemmen.
PFA und PAA selbst zeigen aufgrund ihrer Ähnlichkeit zu Pyrophosphat eine
Toxizität durch Akkumulation im Knochen.
Die Verbindungen der vorliegenden Erfindung weisen ebenfalls wertvolle
pharmakologische Eigenschaften auf. Insbesondere eignen sie sich zur Therapie
und Prophylaxe von Infektionen, die durch DNA-Viren wie z. B. das Herpes-Simplex-
Virus, das Zytomegalie-Virus, Papova-Viren, das Varicella-Zoster-Virus, die
Hepatitis-Viren oder Epstein-Barr-Virus oder RNA-Viren wie Toga-Viren oder
insbesondere Retroviren wie die Onko-Viren HTLV-I und II, sowie die Lentiviren
Visna und Humanes-Immunschwäche-Virus HIV-1 und 2, verursacht werden.
Besonders geeignet erscheinen die Verbindungen der Formel I zur Behandlung der
klinischen Manifestationen der retroviralen HIV-Infektion beim Menschen, wie der
anhaltenden generalisierten Lymphadenopathie (PGL), dem fortgeschrittenen
Stadium des AIDS-verwandten Komplex (ARC) und dem klinischen Vollbild von
AIDS.
Für Foscarnet (Phosphonoameisensäure-trinatriumsalz/PFA) ist in J. Infect. Dis.
172, 225 (1995) der antivirale/antiretrovirale Effekt in HIV-Patienten mit CMV-
Retinitis beschrieben.
Der antivirale Effekt in murinem CMV ist in Antiviral Res. 26, 1 (1995) beschrieben.
Weiterhin wird in JAMA 273, 1457 (1995) PFA zur Behandlung von CMV-Retinitis
genutzt.
PFA- und PAA-2′,3′-Didesoxy-3′-thiacytidin-Konjugate, die eine Inhibierung der
HIV-1-Replikation zeigen, sind in J. Med. Chem. 37, 2216 (1994) dargestellt und in
J. Pharm. Sci, 83, 1269 (1994) sind Acyloxyalkylester von Foscarnet beschrieben.
Von besonderem Interesse sind auch die US-Anmeldung 5, 194, 654 bzw. die PCT-
Anmeldung WO 94/13682. Hierin sind Lipid-Derivate von Phosphonocarbonsäuren
beschrieben und deren Verwendung in Liposomen unter Bildung eines besonders
stabilen liposomalen Komplexes. Neben einem äußerst breiten und sehr
spekulativen Anspruch sind als Kern der Anmeldung 1-O-Alkyl-sn-glycero-3-
phosphonocarbonsäuren beschrieben, die besonders gut in die Lipiddoppelschicht
von Liposomen eingebaut werden. Die beanspruchten Alkylreste können 2-24
Kohlenstoffatome umfassen, sind jedoch nicht zusätzlich substituiert.
Als Beispiel beschrieben und mit Daten für eine antivirale Wirkung belegt ist nur die
Verbindung 1-O-Octadecyl-sn-glycero-3-phosphonoformiat (Batyl-
Phosphonoformiat).
Diese Verbindung hat sich in durchgeführten Untersuchungen und bei der
Herstellung als nicht stabil herausgestellt. Im Gegensatz zu den genannten
Patentanmeldungen werden die Verbindung als Reinsubstanz in Lösung/Suspension
verwendet, nicht in Liposomen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen Formel I sind unter den
gleichen Bedingungen stabil und zeigen sowohl in vitro als auch in vivo (Modell in
der Maus) eindeutige Vorteile.
Die beanspruchten Verbindungen dieser Anmeldung stellen eine interessante
Ergänzung zu WO 94/13682 und US 5, 194, 654 dar, wobei sie von diesen
Anmeldungen nicht umfaßt sind.
Die Verbindungen der Formel I sind neu. Neben der besseren Stabilität (in Substanz
und in Lösung) der beanspruchten Verbindungen zeigen diese auch eine bessere
Wirkung im Vergleich zu den bekannten Lipid-Derivaten.
Überraschenderweise besitzen die pharmazeutischen Wirkstoffe der Formel I im
Vergleich zu den pharmakologisch aktiven freien bzw. unmodifizierten Substanzen
eine größere therapeutische Breite. Sie verbessern darüber hinaus deren
Verweilzeit im Körper, die Bioverfügbarkeit oder die oft als kritischer Faktor
bekannte Membrangängigkeit (z. B. Blut-Hirn-Schranke, Zellmembran, etc.) der
pharmakologisch aktiven Substanzen. Verbindungen der Formel I dienen somit als
Trägersystem (Carrier) für die pharmakologisch aktiven Substanzen. Die Konjugate
der Formel I können hinsichtlich ihrer Funktion als intrazelluläres Drug-Storage-,
Drug-Targeting- und Drug-Delivery-System bezeichnet werden. Sie bewirken, daß
die pharmakologisch aktive Substanz nach oraler Applikation intrazellulär freigesetzt
wird, wobei diese Freisetzung in vorteilhafter Weise nicht unspezifisch in allen
Zellen, Organen oder Geweben des Körpers stattfindet, sondern gezielt in solchen
Zellen, die ein bestimmtes Enzym enthalten. Besonders überraschend ist jedoch,
daß die Spaltung nicht bereits schon während des Transportes des Substrates durch
die Körperflüssigkeiten, wie z. B. Blut, Serum oder Lymphflüssigkeit oder durch die
Leber, erfolgt, sondern erst an oder in den entsprechenden Zielzellen. Auf diese
Weise wird das unerwünschte Ausscheiden der Phosphonocarbonsäure durch die
Niere oder Spaltung des Konjugats in der Leber vermieden, so daß der weitaus
größte Teil des Wirkstoffes an bzw. in die jeweiligen Zielzellen transportiert wird.
Derartige Zellen sind, wie oben bereits erwähnt, insbesondere physiologisch oder
pathophysiologisch aktivierte Zellen, die als Zielobjekt für die Verabreichung von
pharmakologisch aktiven Substanzen in Frage kommen, wie beispielsweise
Blutleukozyten, Lymphozyten, Makrophagen und andere Zellpopulationen des
immunologisch lymphatischen Systems. Insbesondere handelt es sich hierbei um
aktivierte Zellen (z. B. Makrophagen, Granulozyten, Lymphozyten, Leukozyten,
Thrombozyten, Monozyten etc.), die beim jeweiligen Krankheitsgeschehen eine
pathophysiologische oder symptomatische Rolle spielen. Darüber hinaus handelt es
sich auch um Zellen, die durch Viren, Bakterien, Pilze oder andere Mikroorganismen
infiziert sind.
Überraschenderweise wurde auch gefunden, daß die therapeutische Breite einer
pharmakologisch aktiven Phosphonocarbonsäure signifikant verbessert wird, wenn
die Substanz an ein sehr spezielles lipidartiges Trägermolekül gekoppelt wird. Das
so hergestellte Konjugat dient als neuer Wirkstoff für die Herstellung von
pharmazeutischen Darreichungsformen. Insgesamt resultiert aus der Kopplung eine
verstärkte Wirkung der pharmazeutisch aktiven Phosphonocarbonsäure in vivo, da
durch das entstehende Drug-Delivery-Transport-System eine Lokalisierung der
pharmakologische aktiven Substanz in Zielzellen erfolgt und dadurch die
pharmakologisch aktive Substanz hinsichtlich ihrer Effizienz und Verträglichkeit
verbessert wird. Dies bedeutet, daß einerseits die Menge der zu verabreichenden
pharmakologisch aktiven Phosphonocarbonsäure reduziert werden kann oder
andererseits unter Beibehaltung der gleichen effektiven Menge eine verstärkte
pharmakologische Wirkung erzielt wird.
Aus dem Konjugat wird die pharmakologisch aktive Phosphonocarbonsäure durch
enzymatische Hydrolyse des Konjugats freigesetzt.
Die Konjugate der Formel I zeigen entscheidende Vorteile im Vergleich zur nicht
konjugierten pharmakologisch aktiven Phosphonocarbonsäure. Der spezifische,
kovalent an die pharmakologisch aktive Substanz gebundene Carrier verbessert die
Bioverfügbarkeit der schlecht resorbierten pharmakologisch aktiven Substanzen, die
Verträglichkeit der potentiell toxischen Wirkmolekülen, die Verweilzeit der schnell
eliminierten oder metabolisierten Arzneimitteln und die Membranpenetration der
schlecht membrangängigen Verbindungen (z. B. Blut-Hirn, Zellen etc.).
Die enzymatische Spaltung in vivo erfolgt in der Regel nicht im Serum sondern erst
intrazellulär. Außerdem verbessert der Carrierteil mit seiner lecithinartigen Struktur,
die für den beanspruchten Effekt essentiell ist, die Penetration oder
Membrangängigkeit der pharmakologisch aktiven Substanz und zeigt einen
Depoteffekt. Darüber hinaus ist die gastrointestinale Verträglichkeit der
Lipidkonjugate vielfach besser als die der reinen pharmakologisch aktiven
Phosphonocarbonsäure. Auch bei der Resorption zeigt das Lipid-Konjugat eine
bessere Penetration durch Membranstrukturen und somit eine bessere Überwindung
der Resorptionsbarrieren. Entsprechendes gilt für die Penetration z. B. der Blut-Hirn-
Schranke.
Durch eine bessere Bindung des Konjugats an Plasma- und Gewebeproteine wird
ferner die Verteilung in vivo verbessert. Durch normale Biotransformation wird das
Konjugat primär vom Thioether (X = S) zum Sulfoxid (X = SO) oxidiert, was aber
aufgrund der equipotenten Wirkung des Sulfoxids im Vergleich zum Thioether
keinen Nachteil darstellt. Durch eine langsame Freisetzung der pharmakologisch
aktiven Phosphonocarbonsäure aus dem Konjugat wird ein niedriger, aber über
einen längeren Zeitraum konstanter aktiver Substanzspiegel gewährleistet und somit
die Wirkung verbessert und/oder toxische Nebeneffekte vermieden. Die freigesetzte
pharmakologisch aktive Substanz in Form des Monophosphats penetriert wegen
seiner großen Hydrophilie nicht mehr aus der Zelle heraus.
Sowohl die Gesamtkörper-, Zell- als auch die Organ-Halbwertszeiten der
pharmakologisch aktiven Substanz werden durch Konjugation aufgrund der längeren
Verweilzeit des Konjugats im Organismus erheblich verlängert. Aufgrund der
fehlenden Spaltungsaktivität im Serum und in verschiedenen Organen ist nahezu
keine bzw. nur eine sehr geringere Knochenmark- und Organtoxizität zu
beobachten. Insbesondere ist vorteilhaft, daß die Konjugate der Formel I in
verschiedenen Zielorganen, Geweben oder Zellen spezifisch angereichert werden.
Die Verbindung der Formel I können als Wirkstoffe zur Herstellung von Arzneimitteln
verwendet werden, die für alle Erkrankungen eingesetzt werden, bei denen hohe
pharmakologisch aktive Substanzspiegel in Zellen, Organen oder Geweben
erforderlich oder hilfreich sind. Eine wesentliche Voraussetzung für dieses als
"Drug-Storage-Delivery-Targeting" zu bezeichnende System ist, daß die im Sinne
der beabsichtigten Therapie anzusprechenden Zellen das Spaltungsenzym haben,
so daß in einem ersten Schritt der Wirkstoff bindet und anschließend über die
Zellmembran hinweg in das Innere der Zelle transportiert wird, wobei die Spaltung
des Wirkstoffes zu der physiologisch aktiven Phosphonocarbonsäure entweder im
wesentlichen gleichzeitig mit dem Transport über die Zellmembran oder auch später
teilweise innerhalb der Zelle erfolgt. Die intrazelluläre Spaltung kommt insbesondere
in solchen Fällen vor, bei denen das Spaltungsenzym auch innerhalb der Zelle
lokalisiert ist.
Geeignete Zielzellen sind beispielsweise Zellen des immunologisch-lymphatischen
Systems (z. B. Blutleukozyten, Monozyten, Makrophagen, Lymphozyten) oder
infizierte Zellen.
Überraschenderweise wurde auch gefunden, daß Verbindungen der allgemeinen
Formel I die Vermehrung von DNA- bzw. RNA-Viren auf der Stufe der
virusspezifischen DNA- bzw. RNA-Transkription hemmen. Die Substanzen können
über die Inhibierung des Enzyms Reverse Transkriptase die Vermehrung von
Retroviren beeinflussen (vgl. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 83, 1911, 1986 bzw. Nature
325, 773, 1987). Von besonderem therapeutischen Interesse ist die Hemmwirkung
auf das HI-Virus, dem Verursacher der Immunschwäche-Erkrankung AIDS. Zur
Behandlung von AIDS ist heute u. a. 3′-Azido-3′desoxythymidin (DE-A-36 08 606) bei
AIDS Patienten zugelassen. Jedoch machen toxische Nebenwirkungen des 3′-
Azido-3′-desoxythymidins auf das Knochenmark bei etwa 50% der behandelten
Patienten Bluttransfusionen erforderlich. Die Verbindungen der allgemeinen Formel I
besitzen diese Nachteile nicht. Sie wirken antiviral, ohne in pharmakologisch
relevanten Dosen zytotoxisch zu sein.
Die Verbindungen der vorliegenden Erfindung und ihre pharmazeutischen
Zubereitungen können auch in Kombination mit anderen Arzneimitteln zur
Behandlung und Prophylaxe der oben genannten Infektionen eingesetzt werden.
Beispiele dieser weiteren Arzneimittel beinhalten Mittel, die zur Behandlung und
Prophylaxe von HIV-Infektionen oder diese Krankheit begleitende Erkrankungen
einsetzbar sind wie 3′-Azido-3′-desoxythymidin, 2′,3′-Didesoxynucleoside wie z. B.
2′,3′-Didesoxycytidin, 2′,3′-Didesoxyadenosin und 2′,3′-Didesoxyinosin, acyclische
Nucleoside (z. B. Acyclovir), nicht-nukleosidische RT-Inhibitoren, Proteaseinhibitoren
wie z. B. Invirase, Interferone wie z. B. Interferon α, β, γ, Cytokine und Interleukine
(z. B. Interleukin 16), Chemokine wie z. B. MIP1α, MIP1β, CC1, renale
Ausscheidungs-Inhibitoren wie z. B. Probenicid, Nucleosid-Transport-Inhibitoren wie
z. B. Dipyridamol, als auch Immunmodulatoren wie z. B. Interleukin II oder
Stimulierungs-Faktoren wie z. B. Granulozyten-Makrophagen-Kolonie stimulierende
Faktoren (GM-CSF), Granulozyten-Kolonie stimulierende Faktoren (G-CSF,
Neutropoetin), Thrombopoetin und thrombopoetin-ähnliche Faktoren. Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung und das andere Arzneimittel können
jeweils einzeln, gleichzeitig gegebenenfalls in einer einzigen oder zwei getrennten
Formulierungen oder zu unterschiedlichen Zeiten verabreicht werden, so daß ein
synergistischer Effekt erreicht wird.
Als mögliche Salze der Verbindungen der allgemeinen Formel I kommen vor allem
Alkali-, Erdalkali- und Ammoniumsalze der Carboxyl- und Phosphonatgruppe in
Frage. Als Alkalisalze sind Lithium-, Natrium- und Kaliumsalze bevorzugt. Als
Erdalkalisalze kommen insbesondere Magnesium- und Calciumsalze in Frage. Unter
Ammoniumsalzen werden erfindungsgemäß Salze verstanden, die das
Ammoniumion enthalten, das bis zu vierfach durch Alkylreste mit 1-4
Kohlenstoffatomen und/oder Aralkylreste, bevorzugt Benzylreste, substituiert sein
kann. Die Substituenten können hierbei gleich oder verschieden sein.
In der Formel I bedeutet R¹ vorzugsweise eine geradkettige, gesättigte Alkylenkette
mit e gleich 5-12 Kohlenstoffatomen. Cycl stellt vorzugsweise den Cyclohexyl- oder
Cyclopentylrest bzw. Phenyl dar, das gegebenenfalls durch C₁-C₄-Alkyl oder
Halogen substituiert ist. X ist bevorzugt gleich Schwefel, Sulfinyl, Sulfonyl,
Sauerstoff oder Valenzstrich. Der Rest -(CH₂)e-Cycl steht bevorzugt in der 3-
Position des C₃-Grundkörpers. Besonders bevorzugte Alkylreste für R² sind die
Nonyl-, Decyl-, Undecyl- oder Dodecylgruppe.
Besonders bevorzugte, gekoppelte Phosphonocarbonsäuren in den beanspruchten
Konjugaten der allgemeinen Formel I sind:
- - Phosphonoameisensäure
- - Phosphonoessigsäure
- - Phosphonopropionsäure
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I können dargestellt werden, in dem man
- 1. eine Verbindung der allgemeinen Formel II, in der R¹, R² und n die angegebenen Bedeutungen besitzen, mit einer Verbindung der allgemeinen Formel III, in der m die oben angegebene Bedeutung besitzt und R einen C₁-C₆- Alkylrest darstellt, in Gegenwart von einem gegebenenfalls substituierten Arylsulfonsäurechlorid in einer organischen Base, bzw. in Gegenwart der Base in einem inerten organischen Lösungsmittel umsetzt und anschließend den Carbonsäureester durch alkalische Verseifung in ein Derivat der Formel I bzw. dessen physiologisch verträgliches Salz überführt; oder
- 2. ein gemischtes Anhydrid aus einer Verbindung der Formel III und einem Alkyl- oder Arylsulfonsäurechlorid herstellt und in Gegenwart einer Base in einem inerten organischen Lösungsmittel bzw. direkt in der Base mit einem Alkohol der Formel II zur Reaktion bringt und anschließend den Carbonsäureester alkalisch verseift; oder
- 3. eine Phosphonocarbonsäure der Formel III, in der R gleich Wasserstoff ist, mit einem Alkohol der Formel II in Gegenwart einer Base und eines gegebenenfalls substituierten Arylsulfonsäurechlorids umsetzt und nach Bedarf in ein physiologisch verträgliches Salz überführt; oder
- 4. ein gemischtes Anhydrid aus einer Verbindung der Formel III, in der R gleich Wasserstoff ist, und einem Alkyl- oder Arylsulfonsäurechlorid in Gegenwart einer Base, evtl. in einem inerten organischen Lösungsmittel, mit einem Alkohol der Formel II zur Reaktion bringt und das Konjugat gegebenenfalls in ein physiologisch verträgliches Salz überführt; oder
- 5. eine Verbindung der Formel III, in der R einen C₁-C₆-Alkylrest darstellt, mit
Oxalylchlorid, wie in Tetrahedron Letters Vol. 33, No. 49, pp. 7473-7474
beschrieben, in das entsprechende Phosphonsäuredichlorid überführt, das
anschließend mit einem Alkohol der Formel II in Gegenwart einer Base im
Molverhältnis 1 : 1 umgesetzt wird. Das als Zwischenprodukt entstehende
Phosphonsäure-mono-chlorid wird zum Halbester verseift und der
Carbonsäureester durch alkalische Verseifung in ein Derivat der Formel I
bzw. dessen physiologisch verträgliches Salz überführt.
Phosphonsäuredichloride, die sich von der Struktur III ableiten lassen, sind auch nach Bhongle et al. (Synthetic Commun. 17, 1071 (1987)) ausgehend von einem Trialkylester durch Überführung in einen Phosphonsäure-bis- trimethylsilylester und anschließende Umsetzung mit Oxalylchlorid zugänglich.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel II und deren Herstellung sind
beschrieben in EP 0545966.
Die Arzneimittel enthaltend Verbindungen der Formel I zur Behandlung von z. B.
viralen Infektionen können in flüssiger oder fester Form enteral oder parenteral
appliziert werden. Hierbei kommen die üblichen Applikationsformen in Frage, wie
beispielsweise Tabletten, Kapseln, Drag´es, Sirupe, Lösungen oder Suspensionen.
Als Injektionsmedium kommt vorzugsweise Wasser zur Anwendung, das die bei
Injektionslösungen üblichen Zusätze wie Stabilisierungsmittel, Lösungsvermittler und
Puffer enthält. Derartige Zusätze sind z. B. Tartrat- und Zitratpuffer, Ethanol,
Komplexbildner, wie Ethylen-diamintetraessigsäure und deren nicht toxischen Salze,
hochmolekulare Polymere, wie flüssiges Polyethylenoxid zur Viskositätsregulierung.
Flüssige Trägerstoffe für Injektionslösungen müssen steril sein und werden
vorzugsweise in Ampullen abgefüllt. Feste Trägerstoffe sind beispielsweise Stärke,
Lactose, Mannit, Methylcellulose, Talkum, hochdispere Kieselsäuren, höher
molekulare Fettsäuren, wie Stearinsäure, Gelatine, Agar-Agar, Calziumphosphat,
Magnesiumstearat, tierische und pflanzliche Fette, feste hochmolekulare Polymere,
wie Polyethylenglykole, etc. Für orale Applikationen geeignete Zubereitungen
können gewünschtenfalls Geschmacks- und Süßstoffe enthalten.
Die Dosierung kann von verschiedenen Faktoren, wie Applikationsweise, Spezies,
Alter oder individuellem Zustand abhängen. Die erfindungsgemäßen Verbindungen
werden üblicherweise in Mengen von 0,1-100 mg, vorzugsweise 0,2-80 mg pro
Tag und pro kg Körpergewicht appliziert. Bevorzugt ist es, die Tagesdosis auf 2-5
Applikationen zu verteilen, wobei bei jeder Applikation 1-2 Tabletten mit einem
Wirkstoffgehalt von 0,5-500 mg verabreicht werden. Die Tabletten können auch
retardiert sein, wodurch sich die Anzahl der Applikationen pro Tag auf 1-3
vermindert. Der Wirkstoffgehalt der retardierten Tabletten kann 2-1000 mg betragen.
Der Wirkstoff kann auch durch Dauerinfusion gegeben werden, wobei die Mengen
von 5-5000 mg pro Tag normalerweise ausreichen.
Im Sinne der vorliegenden Erfindung kommen außer den in den Beispielen
genannten Verbindungen und der durch Kombination aller in den Ansprüchen
genannten Bedeutungen der Substituenten die folgenden Verbindungen der
Formel I in Frage:
- 1. [3-(p-Chlorphenyl) hexylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl-ameisen säure
- 2. [3-(p-tert-Butylphenyl) oxy-octylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl ameisensäure
- 3. [3-(Phenyl) oxy-hexylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl-ameisensäure
- 4. [3-(Phenyl) heptylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl-ameisensäure
- 5. [3-(p-Chlorphenyl) oxy-pentylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl-amei sensäure
- 6. [3-(m-Ethylphenyl) decylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl-ameisen säure
- 7. [3-(p-tert-Butylphenyl) octylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl-amei sensäure
- 8. [3-(Cyclohexyl) heptylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl-ameisen säure
- 9. [3-(Cyclopentyl) nonylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl-ameisen säure
- 10. [3-(Cycloheptyl) octylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl-ameisensäure
- 11. [3-(Cyclohexyl) oxy-pentylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl-ameisen säure
- 12. [3-(Cyclohexyl) mercapto-pentylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl ameisensäure
- 13. [3-(Phenyl) undecylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl-ameisensäure
- 14. [3-Dodecylmercapto-2-(phenyl) hexylmercapto] propoxy phosphinyl ameisen säure
- 15. [3-Decyloxy-2-(cyclohexyl) hexylmercapto] propoxy phosphinyl ameisensäure
- 16. [3-(p-Chlorphenyl) hexylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl-essigsäure
- 17. [3-(p-tert-Butylphenyl) oxy-octylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl essigsäure
- 18. [3-( Phenyl) oxy-hexylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl-essigsäure
- 19. [3-(Phenyl) heptylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl-essigsäure
- 20. [3-(p-Chlorphenyl) oxy-pentylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl essigsäure
- 21. [3-(m-Ethylphenyl) decylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl-essigsäure
- 22. [3-(p-tert-Butylphenyl) octylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl essigsäure
- 23. [3-(Cyclohexyl) heptylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl-essigsäure
- 24. [3-(Cyclopentyl) nonylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl-essigsäure
- 25. [3-(Cycloheptyl) octylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl-essigsäure
- 26. [3 (Cyclohexyl) oxy-pentylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl essigsäure
- 27. [3-(Cyclohexyl) mercapto-pentylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl essigsäure
- 28. [3-(Phenyl) undecylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl-essigsäure
- 29. [3-Dodecylmercapto-2-(phenyl) hexylmercapto] propoxy phosphinyl essigsäure
- 30. [3-Decyloxy-2-(cyclohexyl) hexylmercapto] propoxy phosphinyl essigsäure
- 31. [3-(p-Chlorphenyl) hexylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl-propion säure
- 32. [3-(p-tert-Butylphenyl) oxy-octylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl propionsäure
- 33. [3-(Phenyl) oxy-hexylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl-propionsäure
- 34. [3-(Phenyl) heptylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl-propionsäure
- 35. [3-(p-Chlorphenyl) oxy-pentylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl-pro pionsäure
- 36. [3-(m-Ethylphenyl) decylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl-propion säure
- 37. [3-(p-tert-Butylphenyl) octylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl-pro pionsäure
- 38. [3-(Cyclohexyl) heptylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl-propionsäure
- 39. [3-(Cyclopentyl) nonylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl-propionsäure
- 40. [3-(Cycloheptyl) octylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl-propionsäure
- 41. [3-(Cyclohexyl) oxy-pentylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl-propion säure
- 42. [3-(Cyclohexyl) mercapto-pentylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl propionsäure
- 43. [3-(Phenyl) undecylmercapto-2-decyloxy] propoxy-phosphinyl-propionsäure
- 44. [3-Dodecylmercapto-2-(phenyl) hexylmercapto] propoxy phospinyl propion säure
- 45. [3-Decyloxy-2-(cyclohexyl) hexylmercapto] propoxy phosphinyl propionsäure
Unter Stickstoff gab man 15.0 g (62.2 mmol) 1-Brom-6-phenyl-hexan (beschrieben
in der Offenlegungsschrift der int. Anm. PCT/EP95/04413) gelöst in 40 ml Ethanol zu
einer Lösung aus 7.10 g (93.3 mmol) Thioharnstoff in 30 ml Ethanol. Nach 7 h bei
Rückflußtemp., ließ man auf Raumtemp. abkühlen, versetzte mit 33 ml konz.
Ammoniak und erhitzte 4 h zum Rückfluß. Anschließend wurde mit 15 ml conc. HCl
auf pH 1 angesäuert. Man extrahierte dreimal mit je 200 ml Ether, wusch mit Wasser
und gesättigter Natriumchloridlsg., trocknete über Magnesiumsulfat und entfernte
das Lösungsm. i. Vak. Der Rückstand wurde in Dichlormethan aufgenommen, der
Feststoff abgesaugt, mit Dichlormethan nachgewaschen und das Filtrat i. Vak.
eingedampft. 9.80 g (82%) 13 als farbloses Öl.
Unter Stickstoffatmosphäre legte man 9.60 g (49.4 mmol) 13 und 6.80 g (49.4 mmol)
Kaliumcarbonat in 100 ml Methylethylketon vor, rührte 15 Min. und versetzte dann
mit 19.7 g (49.4 mmol) 3-Brom-2-decyloxy-1-propyl-benzoat 12 (EP 0545966) und
einem Kristall Kaliumiodid. Nach Zugabe von 5 ml Dimethylformamid wurde 48 h bei
Raumtemp. gerührt. Man saugte vom Kaliumcarbonat, wusch den Niederschlag mit
Heptan und engte das Filtrat i. Vak. ein. Der Rückstand wurde in Wasser
aufgenommen, mit Heptan extrahiert und die organische Phase mit 0.5 N NaOH
gewaschen, mit Wasser neutralisiert, über Magnesiumsulfat getrocknet und
eingedampft. Man erhielt 25.6 (100%) 14, welches ohne weitere Reinigung zur
Synthese von 15 eingesetzt wurde.
Unter Stickstoff rührte man eine Mischung aus 25.5 g (49.7 mmol) 14, 30 ml Ethanol
und 12 ml (60.0 mmol) 5 N NaOH insgesamt 48 h bei Raumtemp. Man dampfte i.
Vak. ein, nahm in Wasser auf, extrahierte mit Dichlormethan, wusch mit 1 N NaOH,
Wasser, trocknete über Magnesiumsulfat und entfernte das Lösungsm. i. Vak. Es
wurden 18.9 g (93%) Rohprodukt erhalten. Reinigung erfolgte durch
Flashchromatographie an Kieselgel (Laufmittel: Heptan/Essigester 7 : 1), wobei 12.8
g (63%) 15 als farbloses Öl isoliert wurden.
Unter Stickstoff wurden 28.2 g (99.2 mmol) Di-(trimethylsilyloxy)-phosphinyl
ameisensäuremethylester (Synthetic Commun. 17, 1071 (1987); Tetrahedron Lett.
33, 7473) in 150 ml Dichlormethan und 5 Tropfen Dimethylformamid gelöst und bei
0°C innerhalb von 30 Min. 37.8 g (0.297 mol) Oxalylchlorid zugetropft. Nach 2 h
Rühren bei Raumtemp. entfernte man Lösungsm. i. Vak. und destillierte im
Hochvakuum. 12.1 g (69%) 16, Sdp. 42-45°C/0.19 mbar.
Unter Stickstoffatmosphäre wurden 1.50 g (8.48 mmol) Dichlorphosphinylameisen
säuremethylester 16 in 15 ml Dichlormethan gelöst und auf 5°C abgekühlt. Man
tropfte innerhalb von 15 Min. eine Mischung aus 3.50 g (8.48 mmol) R,S-2-Decyloxy-
3-(6-phenylhexylthio)-1-propanol 15 und 900 mg (8.48 mmol) Triethylamin gelöst in
20 ml Dichlor-methan zu, wobei die Innentemperatur auf 10°C anstieg. Nach 30 Min.
bei 10°C wurde noch 3 h bei Raumtemp. gerührt und anschließend in eine Lösung
aus 7.85 ml 1 N NaOH und 200 ml Eiswasser gegossen. Man extrahierte zweimal
mit je 100 ml Dichlormethan, wusch die kombinierten organischen Phasen mit
Wasser und trocknete über Magnesiumsulfat. Nach Entfernung des Lösungsm. i.
Vak. erhielt man 4.3 g (95%) eines Öls, welches durch Flashchromatographie an
Kieselgel gereinigt wurde. Nach Elution von unverbrauchtem 15 (1.35 g, Laufmittel:
Essigester) ergab die Entwicklung mit Dichlormethan/Methanol 10 : 1 insgesamt 2.52
g (56%) 17 als farbloses Öl.
Unter Stickstoff versetzte man eine Mischung aus 2.50 g (4.71 mmol) 17, 20 ml
Ethanol und 20 ml Tetrahydrofuran mit 4.7 ml (14.1 mmol) 3 N NaOH. Es wurde 2 h
bei Raumtemp. gerührt, das Lösungsm. am Rotationsverdampfer abgezogen, in 250
ml Wasser aufgenommen und zweimal mit je 50 ml t-Butylmethylether extrahiert. Die
wäßrige Phase brachte man mit 1 N HCl auf pH 8.5 und entfernte das Wasser
durch Gefriertrocknung. 2.3 g (87%) 1, Schmp. 212-214°C.
Wie bei der Darstellung von 13 (Beispiel 1) wurden 15.0 g (46.1 mmol) 1-Brom-12-
phenyl-dodecan mit 5.3 g (69.2 mmol) Thioharnstoff umgesetzt. 11.1 g (87%) 18.
10.8 g (38.8 mmol) 18 und 15.3 g (38.8 mmol) 12 ergaben 20.0 g (92%) 19.
Die Hydrolyse von 4.40 g (7.37 mmol) 19 mit 3.0 ml (15 mmol) 5 N NaOH lieferte
3.08 g (85%) 20 als farbloses Öl.
Analog zu Beispiel 1 wurden aus 1.90 g (9.95 mmol) 16 und 4.90 g (9.95 mmol) R,S-
2-Decyloxy-3-(12-phenyldodecylthio)-1-propanol 20 3.39 g (52%) R, S-((3-(12-
Phenyl-dodecylthio)-2-decyloxy)-propoxy)-hydroxy-phosphinyl
ameisensäuremethylester als farbloses Öl erhalten. Verseifung mit Natronlauge
(Beispiel 1) ergab 2.90 g (94%) 2 vom Schmp. 224°C.
Analog zu Beispiel 1 wurden aus 1.10 g (6.29 mmol) 16 und 2.92 g (6.29 mmol) R,S-
2-Decyloxy-3-(10-phenyldecylthio)-1-propanol 0.85 g (23%) R,S-((3-(10-Phenyl
decylthio)-2-decyloxy)-propoxy)-hydroxy-phosphinyl-ameisensäuremethy-lester als
farbloses Harz erhalten. Verseifung mit Natronlauge (Beispiel 1) ergab 0.71 g (79%)
3 vom Schmp. 219-220°C.
Analog zu Beispiel 1 wurden aus 1.10 g ( mmol) 16 und 2.70 g (6.20 mmol) R,S-2-
Decyloxy-3-(5-(4-chlorphenyl)-pentylthio)-1-propanol 3.30 g (97%) R,S-((3-(5-(4-
chlorphenyl)-pentylthio)-2-decyloxy)-propoxy)-hydroxy-phosphinyl
ameisensäuremethylester als farbloses Öl erhalten. Verseifung von 2.80 g des
Esters mit Natronlauge (Beispiel 1) ergab 2.90 g (96%) 4 vom Schmp. 170-172°C.
Analog zu Beispiel 1 wurden aus 1.10 g (6.20 mmol) 16 und 3.34 g (6.20 mmol)
R,S-2-Decyloxy-3-(5-(4-t-butylphenoxy)-decylthio)-1-propanol 1.92 g (58%) R,S-((3-
(5-(4-t-Butylphenoxy)-decylthio)-2-decyloxy)-propoxy)-hydroxy-phosph-inyl
ameisensäuremethylester als farbloses Öl erhalten. Verseifung mit Natronlauge
(Beispiel 1) ergab 1.90 g (95%) 5.
Analog zu Beispiel 1 wurden aus 1.10 g (6.20 mmol) 16 und 2.48 g (6.20 mmol)
R,S-2-Decyloxy-3-(5-cyclohexylpentylthio)-1-propanol 2.60 g (81%) R,S-((3-(5-
cyclohexylpentylthio)-2-decyloxy)-propoxy)-hydroxy-phosphinyl
ameisensäuremethylester als farbloses Öl erhalten. Verseifung mit Natronlauge
(Beispiel 1) ergab 1.50 g (92%) 6 vom Schmp. 217-219°C.
Analog zu Beispiel 1 wurden aus 1.30 g (7.30 mmol) 16 und 3.00 g (7.30 mmol)
R,S-2-Decyloxy-3-(6-cyclohexylhexylthio)-1-propanol 2.80 g (72%) R,S-((3-(6-
cyclohexylhexylthio)-2-decyloxy)-propoxy)-hydroxy-phosphinyl-ameisen-säure
methylester als farbloses Öl erhalten. Verseifung von 2.02 g dieses Esters mit
Natronlauge (Beispiel 1) ergab 2.00 g (93%) 7 vom Schmp. 199-202°C.
Analog zu Beispiel 1 wurden aus 0.55 g (3.10 mmol) 16 und 1.50 g (3.10 mmol) R,S-
2-Decyloxy-3-(12-cyclohexyldodecylthio)-1-propanol 1.70 g (81%) R,S-((3-(1 2-
cyclohexyldodecylthio)-2-decyloxy)-propoxy)-hydroxy-phosphinyl-ameis-ensäure
methylester als farbloses Öl erhalten. Verseifung von 1.50 g dieses Esters mit
Natronlauge (Beispiel 1) ergab 1.10 g (71%) 8 vom Schmp. 105-107°C.
Analog zu Beispiel 1 wurden aus 1.10 g (6.29 mmol) 16 und 2.75 g (6.29 mmol) R,S
2-Decyloxy-3-(8-cyclohexyloctylthio)-1-propanol 2.40 g (68%) R,S-((3-(8-
cyclohexyloctylthio)-2-decyloxy)-propoxy)-hydroxy-phosphinyl-ameisen-säure
methylester als farbloses Öl erhalten. Verseifung von 1.37 g des erhaltenen Esters
mit Natronlauge (Beispiel 1) ergab 0.95 g (68%) 9, Zers. < 250°C.
Analog zu Beispiel 1 wurden aus 1.10 g (6.29 mmol) 16 und 2.96 g (6.29 mmol) R,S-
2-Decyloxy-3-(10-cyclohexyldecylthio)-1-propanol 1.15 g (37%) R,S-((3-(10-
cyclohexyldecylthio)-2-diecyloxy)-propoxy)-hydroxy-phosphinyl-ameise-nsäure
methylester als farbloses Öl erhalten. Verseifung mit Natronlauge (Beispiel 1) ergab
1.06 g (89%) 10 vom Schmp. 179-181°C.
Analog zu Beispiel 1 wurden aus 1.10 g (6.29 mmol) 16 und 2.80 g (6.29 mmol)
R,S-2-Decyloxy-3-(5-(4-chlorphenoxy)-pentylthio)-1-propanol 1.27 g (36%) R,S-((3-
(5-(4-chlorphenoxy)-pentylthio)-2-decyloxy)-propoxy)-hydroxy-phosphi-nyl
ameisensäuremethylester als farbloses Öl erhalten. Verseifung mit Natronlauge
(Beispiel 1) ergab 1.34 g (%) 11 von wachsartiger Konsistenz, Schmp. 175-177°C.
Verschiedene Etherlipid-Foscarnet-Konjugate, die Variationen im Etherlipidteil des
Moleküls aufweisen, wurden im MCMV-Modell in vivo geprüft. Hierbei wurde i.Vgl. zu
scheinbehandelten Kontrollen die Überlebensrate nach Infektion mit MCMV-Virus
am Tag +9 nach Infektion bestimmt (Tab. 1).
Die Tiere wurden (außer in Kontrolle I und II) mit 2 × 10⁵ PFUs/Tier i.p. am Tag 0
infiziert. Alle Tiere (außer in Kontrolle I) wurden am Tag -1 mit 100 mg/kg
Cyclophosphamid p.o. immunsupprimiert. Alle Testsubstanzen wurden in einer Dosis
von 30 mg·kg-1·Tag-1 i.p. täglich einmal von Tag 0 (+1h nach Infektion) bis Tag +8
appliziert. Es wurden jeweils 10 Tiere/Gruppe eingesetzt. Die Zahl der überlebenden
Tiere wurde am Tag +9 bestimmt.
Wie aus Tab. 1 hervorgeht, überlebte in der mit PBS scheinbehandelten Kontrolle III
(Gruppe 3) lediglich 1 von 10 Tieren bis Tag +9. Alle getesteten Verbindungen mit
Ausnahme von CH10S10OP-PFA waren in diesem Tiermodell wirksam. Hinsichtlich
Überlebenszeit ergab sich für die Testsubstanzen eine ausgeprägte Struktur-
Wirkungsbeziehung, wobei TBUPHO10S10OP-PFA, CLPH5S10OP-PFA und
PH6S10OP-PFA die aktivsten Verbindungen sind.
Claims (4)
1. Neue Phospholipid-Derivate von Phosphonocarbonsäuren der allgemeinen
Formel I,
in der
R¹ in einer Gruppierung -(CH₂)e-Cycl eine geradkettige oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte Alkylenkette mit
e gleich einer ganzen Zahl zwischen 4 und 16 entspricht, wobei eines der Kohlenstoffatome ab Position 3 durch ein Heteroatom (Sauerstoff, Stickstoff oder Schwefel) ersetzt sein kann,
R² eine geradkettige oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte Alkylkette mit 8-12 Kohlenstoffatomen sein kann,
X einen Valenzstrich, Sauerstoff, Schwefel, Oxycarbonyl, Carbonyloxy, Carbonylamido, Amidocarbonyl, die Sulfinyl- oder die Sulfonylgruppe bezeichnet,
Y die gleiche Bedeutung hat wie X
Cycl einen cyclischen Alkylrest mit 5-7 C-Atomen oder Phenyl darstellt, wobei ein Ring-Kohlenstoffatom durch Stickstoff ersetzt sein kann und die gesättigten oder aromatischen Ringe ein- oder mehrfach durch C₁-C₆-Alkyl, C₁-C₆- Alkoxy, C₁-C₆-Alkylmercapto oder Halogen substituiert sein können,
m 0 bzw. für 1 bis 3 steht,
mit der Maßgabe, daß R¹ gleich R² sein kann, wenn R² gleichzeitig die Bedeutung von R¹ annimmt,
deren Tautomere, optischen Isomere, Racemate und deren physiologisch verträgliche Salze anorganischer und organischer Basen.
R¹ in einer Gruppierung -(CH₂)e-Cycl eine geradkettige oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte Alkylenkette mit
e gleich einer ganzen Zahl zwischen 4 und 16 entspricht, wobei eines der Kohlenstoffatome ab Position 3 durch ein Heteroatom (Sauerstoff, Stickstoff oder Schwefel) ersetzt sein kann,
R² eine geradkettige oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte Alkylkette mit 8-12 Kohlenstoffatomen sein kann,
X einen Valenzstrich, Sauerstoff, Schwefel, Oxycarbonyl, Carbonyloxy, Carbonylamido, Amidocarbonyl, die Sulfinyl- oder die Sulfonylgruppe bezeichnet,
Y die gleiche Bedeutung hat wie X
Cycl einen cyclischen Alkylrest mit 5-7 C-Atomen oder Phenyl darstellt, wobei ein Ring-Kohlenstoffatom durch Stickstoff ersetzt sein kann und die gesättigten oder aromatischen Ringe ein- oder mehrfach durch C₁-C₆-Alkyl, C₁-C₆- Alkoxy, C₁-C₆-Alkylmercapto oder Halogen substituiert sein können,
m 0 bzw. für 1 bis 3 steht,
mit der Maßgabe, daß R¹ gleich R² sein kann, wenn R² gleichzeitig die Bedeutung von R¹ annimmt,
deren Tautomere, optischen Isomere, Racemate und deren physiologisch verträgliche Salze anorganischer und organischer Basen.
2. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel I nach
Anspruch 1, in dem man
- (i) eine Verbindung der allgemeinen Formel II, in der R¹, R² und n die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen besitzen, mit einer Verbindung der allgemeinen Formel III, in der m die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzt und R einen C₁- C₆-Alkylrest darstellt, in Gegenwart von einem gegebenenfalls substituierten Arylsulfonsäurechlorid in einer organischen Base, bzw. in Gegenwart der Base in einem inerten organischen Lösungsmittel umsetzt und anschließend den Carbonsäureester durch alkalische Verseifung in ein Derivat der Formel I bzw. dessen physiologisch verträgliches Salz überführt; oder
- (ii) ein gemischtes Anhydrid aus einer Verbindung der Formel III und einem Alkyl- oder Arylsulfonsäurechlorid herstellt und in Gegenwart einer Base in einem inerten organischen Lösungsmittel bzw. direkt in der Base mit einem Alkohol der Formel II zur Reaktion bringt und anschließend den Carbonsäureester alkalisch verseift; oder
- (iii) eine Phosphonocarbonsäure der Formel III, in der R gleich Wasserstoff ist, mit einem Alkohol der Formel II in Gegenwart einer Base und eines gegebenenfalls substituierten Arylsulfonsäurechlorids umsetzt und nach Bedarf in ein physiologisch verträgliches Salz überführt; oder
- (iv) ein gemischtes Anhydrid aus einer Verbindung der Formel III, in der R gleich Wasserstoff ist, und einem Alkyl- oder Arylsulfonsäurechlorid in Gegenwart einer Base, evtl. in einem inerten organischen Lösungsmittel, mit einem Alkohol der Formel II zur Reaktion bringt und das Konjugat gegebenenfalls in ein physiologisch verträgliches Salz überführt. oder
- (v) eine Verbindung der Formel III, in der R einen C₁-C₆-Alkylrest darstellt, mit Oxalylchlorid, in das entsprechende Phosphonsäuredichlorid überführt, das anschließend mit einem Alkohol der Formel II in Gegenwart einer Base im Molverhältnis 1 : 1 umgesetzt wird. Das als Zwischenprodukt entstehende Phosphonsäure-mono-chlorid wird zum Halbester verseift und der Carbonsäureester durch alkalische Verseifung in ein Derivat der Formel I bzw. dessen physiologisch verträgliches Salz überführt.
3. Arzneimittel enthaltend mindestens eine Verbindung der allgemeinen Formel I
nach Anspruch 1 neben üblichen pharmazeutischen Hilfs- und Trägerstoffen.
4. Verwendung mindestens einer Verbindung der allgemeine Formel I nach
Anspruch 1 zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von
Autoimmunkrankheiten, Neoplasmien, entzündlicher, viraler oder retroviraler
Erkrankungen.
Priority Applications (25)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995147023 DE19547023A1 (de) | 1995-12-15 | 1995-12-15 | Neue Phospholipid-Derivate von Phosphonocarbonsäuren, deren Herstellung sowie deren Verwendung als antivirale Arzneimittel |
ZA9610513A ZA9610513B (en) | 1995-12-15 | 1996-12-13 | New phospholipid derivatives of phosphonocarboxylic acids, the production thereof as well as their use as antiviral pharmaceutical agents. |
TW085115475A TW343975B (en) | 1995-12-15 | 1996-12-14 | New phospholipid derivatives of phosphonocarboxylic acids, the production thereof as well as their use as antiviral pharmaceutical agents |
CZ19981810A CZ291823B6 (cs) | 1995-12-15 | 1996-12-16 | Kovalentní lipidické konjugáty fosfonokarbonových kyselin, jejich výroba a jejich použití jako antivirového léčiva |
SK756-98A SK75698A3 (en) | 1995-12-15 | 1996-12-16 | Phospholipid derivatives of phosphono-carboxylic acids, the production of said derivatives and the use of said derivatives as antiviral medicaments |
ES96943972T ES2230574T3 (es) | 1995-12-15 | 1996-12-16 | Derivados fosfolipidos de acidos fosfonocarboxilicos, su preparacion, asi como su uso como medicamentos antiviricos. |
PCT/EP1996/005647 WO1997022613A1 (de) | 1995-12-15 | 1996-12-16 | Phospholipid-derivate von phosphonocarbonsäuren, deren herstellung sowie deren verwendung als antivirale arzneimittel |
CN96180011A CN1085672C (zh) | 1995-12-15 | 1996-12-16 | 膦酰基羧酸的磷脂衍生物、其生产方法及其作为抗病毒药物的用途 |
BR9612133A BR9612133A (pt) | 1995-12-15 | 1996-12-16 | Derivados fosfolipídios dos ácidos fosfonocarboxílicos a produção dos mesmos assim como o uso dos mesmos como agentes farmacêuticos antivirais |
IL12479096A IL124790A (en) | 1995-12-15 | 1996-12-16 | Phospholipidic history of phosphonocarboxylic acids, their production and antiviral preparations containing them |
RU98113304/04A RU2166508C2 (ru) | 1995-12-15 | 1996-12-16 | Фосфонолипиды карбоновых кислот и их соли и антивирусное средство на их основе |
JP09522501A JP2000515113A (ja) | 1995-12-15 | 1996-12-16 | ホスホノカルボン酸の新規リン脂質誘導体、その生産及び抗ウイルス医薬剤としての使用 |
ARP960105701A AR005089A1 (es) | 1995-12-15 | 1996-12-16 | Derivados de fosfolipidos de acidos fosfonocarboxilicos, su utilizacion y composiciones farmaceuticas que los comprenden |
CA002240366A CA2240366A1 (en) | 1995-12-15 | 1996-12-16 | New phospholipid derivatives of phosphonocarboxylic acids, the production thereof as well as their use as antiviral pharmaceutical agents |
AT96943972T ATE278698T1 (de) | 1995-12-15 | 1996-12-16 | Phospholipid-derivate von phosphonocarbonsäuren, deren herstellung sowie deren verwendung als antivirale arzneimittel |
TR1998/01082T TR199801082T2 (xx) | 1995-12-15 | 1996-12-16 | Fosfonokarbiksilik asitlerin yeni fosfolipid t�revleri, bunlar�n �retimi, bunun yan�s�ra bunlar�n antiviral farmas�tik maddeler olarak kullan�m�. |
HU0001534A HUP0001534A3 (en) | 1995-12-15 | 1996-12-16 | Phospholipid derivatives of phosphono-carboxylic acids and pharmaceutical compositions containing them |
DE59611111T DE59611111D1 (de) | 1995-12-15 | 1996-12-16 | Phospholipid-derivate von phosphonocarbonsäuren, deren herstellung sowie deren verwendung als antivirale arzneimittel |
US09/077,891 US6136797A (en) | 1995-12-15 | 1996-12-16 | Phospholipid derivatives of phosphono-carboxylic acids, the production of said derivatives and the use of said derivatives as antiviral medicaments |
NZ325259A NZ325259A (en) | 1995-12-15 | 1996-12-16 | Phospholipid derivatives of phosphono-carboxylic acids, the production of said derivatives and the use of said derivatives as antiviral medicaments |
PL96327173A PL186402B1 (pl) | 1995-12-15 | 1996-12-16 | Fosfolipidowe pochodne kwasów fosfonokarboksylowych, środki lecznicze i zastosowanie związków |
AU13730/97A AU714236B2 (en) | 1995-12-15 | 1996-12-16 | New phospholipid derivatives of phosphonocarboxylic acids, the production thereof as well as their use as antiviral pharmaceutical agents |
EP96943972A EP0868425B1 (de) | 1995-12-15 | 1996-12-16 | Phospholipid-derivate von phosphonocarbonsäuren, deren herstellung sowie deren verwendung als antivirale arzneimittel |
KR1019980704352A KR20000064374A (ko) | 1995-12-15 | 1996-12-16 | 포스포노-카르복실산의인지질유도체,이의제법및항바이러스성약제로서이의용도 |
NO982754A NO982754L (no) | 1995-12-15 | 1998-06-15 | Fosfolipidderivater av fosfonokarboksylsyrer, fremstilling av slike derivater og anvendelse av derivatene som antivirusmedikamenter |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995147023 DE19547023A1 (de) | 1995-12-15 | 1995-12-15 | Neue Phospholipid-Derivate von Phosphonocarbonsäuren, deren Herstellung sowie deren Verwendung als antivirale Arzneimittel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19547023A1 true DE19547023A1 (de) | 1997-06-19 |
Family
ID=7780311
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995147023 Withdrawn DE19547023A1 (de) | 1995-12-15 | 1995-12-15 | Neue Phospholipid-Derivate von Phosphonocarbonsäuren, deren Herstellung sowie deren Verwendung als antivirale Arzneimittel |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19547023A1 (de) |
ZA (1) | ZA9610513B (de) |
-
1995
- 1995-12-15 DE DE1995147023 patent/DE19547023A1/de not_active Withdrawn
-
1996
- 1996-12-13 ZA ZA9610513A patent/ZA9610513B/xx unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
ZA9610513B (en) | 1998-06-15 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69532642T2 (de) | Antivirale prodrugs | |
WO1993016092A1 (de) | Neue lipidphosphonsäure-nucleosid-konjugate sowie deren verwendung als antivirale arzneimittel | |
WO1993016091A1 (de) | Neue liponucleotide, deren herstellung sowie deren verwendung als antivirale arzneimittel | |
EP0868425B1 (de) | Phospholipid-derivate von phosphonocarbonsäuren, deren herstellung sowie deren verwendung als antivirale arzneimittel | |
DE4111730A1 (de) | Neue cytarabin-derivate, ihre herstellung und verwendung | |
HU208830B (en) | Process for producing anti-virus pharmaceutical preparatives containing phospholididic derivatives | |
EP0869817B1 (de) | Kovalente lipid-phosphonocarbonsäure-konjugate und ihre anwendung als antivirale arzneimittel | |
EP0854708B1 (de) | Lipidalkohole als neue immunsuppressive und antivirale arneimittel | |
DE19855963A1 (de) | Amphiphile Glycerylnucleotide, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung | |
DE19547023A1 (de) | Neue Phospholipid-Derivate von Phosphonocarbonsäuren, deren Herstellung sowie deren Verwendung als antivirale Arzneimittel | |
EP0654036B1 (de) | Liponucleotide von seco-nucleosiden, deren herstellung sowie deren verwendung als antivirale arzneimittel | |
DE4003054A1 (de) | Verwendung von benzylphosphonsaeurederivaten zur behandlung von durch viren verursachte krankheiten | |
DE19643416A1 (de) | Neue Phospholipid-Derivate von Phosphonocarbonsäuren, deren Herstellung sowie deren Verwendung als antivirale Arzneimittel | |
WO1995001362A1 (de) | Liponucleotide von desoxynucleosiden, deren herstellung sowie deren verwendung als antivirale arzneimittel | |
DE3942318A1 (de) | 2-formylbenzylphosphonsaeure-derivate, deren herstellung und ihre verwendung zur behandlung von durch viren verursachte krankheiten | |
MXPA98004755A (en) | Novedous derivatives of fosfolipidos of phosphonocarboxilic acids, the production of them, as well as their use as pharmaceutical agents antivira |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: ROCHE DIAGNOSTICS GMBH, 68305 MANNHEIM, DE |
|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: HEIDELBERG PHARMA HOLDING GMBH, 69126 HEIDELBERG, |
|
8141 | Disposal/no request for examination |