DE19546234C1 - Neue makrobicyclische Verbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese makrobicyclischen Verbindungen enthaltende pharmazeutische Mittel - Google Patents
Neue makrobicyclische Verbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese makrobicyclischen Verbindungen enthaltende pharmazeutische MittelInfo
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- DE19546234C1 DE19546234C1 DE1995146234 DE19546234A DE19546234C1 DE 19546234 C1 DE19546234 C1 DE 19546234C1 DE 1995146234 DE1995146234 DE 1995146234 DE 19546234 A DE19546234 A DE 19546234A DE 19546234 C1 DE19546234 C1 DE 19546234C1
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Description
Die Erfindung betrifft neue makrobicyclische
Verbindungen, deren Metallkomplexe und Komplexsalze,
diese Verbindungen enthaltende pharmazeutische Mittel,
ihre Verwendung in Diagnostik und Therapie sowie
Verfahren zur Herstellung dieser neuen Verbindungen.
Es ist bekannt, daß makropolycyclische Verbindungen mit
Metallionen stabile ein- und mehrkernige Komplexe mit
unterschiedlichen Bindungs-, elektrochemischen und
photophysikalischen Eigenschaften bilden können.
So werden z. B. von de Mendoza et al in "Angewandte
Chemie 103 (1991), Nr. 10 S. 1365-1366" ein
makrobicyclischer Tris-2,2′-bipyridin-Ligand und
Cu₂(I)- und Ag₃(I)-Komplexe daraus beschrieben, die in
der Photochemie und der Photophysik und für die
Wasserspaltung von Bedeutung sind.
In EP 0 321 353 sind Kryptate mit Metallen der seltenen
Erden beschrieben, die als Fluoreszenzmarker dienen
können und zum Nachweis biologischer Materialien
Anwendung finden.
Aus "J. Chem. Soc., Chem. Commun., 1992, S. 602-604"
sind von Beer et al makrobicyclische Tris-2,2′-
bipyridin Kryptanden und Zink- und Kupfer-Kryptate
daraus bekannt, die zusätzlich extern koordinierte
Ruthenium(II)-Kationen enthalten. Die beschriebenen
Kryptate sind von spektro-elektrochemischem Interesse.
Mittlerweile finden makrobicyclische Metallkomplexe
auch als Kontrastmittel in Radio-Diagnosetechniken wie
Röntgen, Kernspintomographie und Nukleardiagnostik
Anwendung.
Einige Metallkomplex-Verbindungen erlauben eine
routinemäßige Anwendung insbesondere in der
Kernspintomographie. So haben sich das in EP 0 071 564
beschriebene Dimegluminsalz des Gd DTPA (Gadolinium-
III-Komplex der Diethylentriaminpentaessigsäure) und
das in der französischen Patentschrift 2 539 996
beschriebene Megluminsalz der Gd DOTA (Gadolinium-III-
Komplex des 1,4,7,10-Tetracarboxymethyl-1,4,7,10-
Tetraazacyclododecans) als Kontrastmittel für die
Kernspintomographie bewährt. Sie sind unter den Namen
Magnevist® und Dotarem® registriert worden.
Ein wesentlicher Grund für ihre gute Anwendbarkeit in
der Klinik liegt in ihrer hohen Wirksamkeit bei der
Kernspintomographie, insbesondere bei vielen
Hirntumoren. Sie können deshalb mit 0,1 mmol/kg
Körpergewicht sehr viel niedriger dosiert werden als
beispielsweise Röntgenkontrastmittel in vielen
Röntgenuntersuchungen. Als Röntgenkontrastmittel und
zur NMR-Diagnose von bestimmen Krankheiten außerhalb
des Zentralnervensystems sind diese Verbindungen
aufgrund ihrer zu hohen Osomolaliät allerdings
ungeeignet.
In EP 0 485 045 A2 werden makrocyclische Metallkomplexe
mit verringerter Osomolalität beschrieben. Es handelt
sich hierbei um Tetraazacyclododecan-Verbindungen und
deren Bis-Gadolinium- und Bis-Ytterbium-Komplexe.
Aber auch diese Verbindungen sind als
Röntgenkontrastmittel nicht optimal bezüglich der
gewünschten hohen Metallatomdichte und der angestrebten
gleichzeitigen sehr guten Wasserlöslichkeit.
Aufgabe der Erfindung war es deshalb, Verbindungen
bereitzustellen, die eine hohe Metallatomdichte bei
gleichzeitiger sehr guter Wasserlöslichkeit, möglichst
< 1g/ml Wasser, aufweisen und damit auch zur NMR- und
Röntgendiagnostik sehr gut einsetzbar sind. Daneben
sollen die Verbindungen natürlich gut verträglich sein
und möglichst keine oder nur äußerst geringe
kardiovaskuläre oder allergische Nebenwirkungen
hervorrufen.
Die Aufgabe der Erfindung wird durch neue
makrobicyclische Verbindungen der allgemeinen Formel I
gelöst, in der
R¹-R⁶ den Rest -CH(R⁷)-CO₂Y darstellen, wobei
Y ein Wasserstoffatom und/oder ein Metallionenäquivalent eines Elements der Ordnungszahlen 20-29, 31, 32, 37-39, 42-44, 47, 49 oder 57-83 bedeutet und
R⁷ ein Wasserstoffatom oder eine gegebenenfalls mit 1 bis 6 Hydroxygruppen substituierte, verzweigte oder unverzweigte C₁-C₃₀-Alkyl-, C₆-C₁₀-Aryl- oder C₇-C₃₀-Aralkylgruppe ist, wobei die Alkylgruppen gegebenenfalls durch 1 bis 10 Sauerstoffatome unterbrochen und/oder durch 1 bis 6 -CO₂R⁸-Gruppen substituiert sind, und
R⁸ Wasserstoff oder eine verzweigte oder unverzweigte C₁-C₄-Alkyl- oder C₇-C₁₀- Aralkylylgruppe bedeutet
sowie deren Salze mit anorganischen und/oder organischen Basen, Aminosäuren oder Aminosäureamiden.
R¹-R⁶ den Rest -CH(R⁷)-CO₂Y darstellen, wobei
Y ein Wasserstoffatom und/oder ein Metallionenäquivalent eines Elements der Ordnungszahlen 20-29, 31, 32, 37-39, 42-44, 47, 49 oder 57-83 bedeutet und
R⁷ ein Wasserstoffatom oder eine gegebenenfalls mit 1 bis 6 Hydroxygruppen substituierte, verzweigte oder unverzweigte C₁-C₃₀-Alkyl-, C₆-C₁₀-Aryl- oder C₇-C₃₀-Aralkylgruppe ist, wobei die Alkylgruppen gegebenenfalls durch 1 bis 10 Sauerstoffatome unterbrochen und/oder durch 1 bis 6 -CO₂R⁸-Gruppen substituiert sind, und
R⁸ Wasserstoff oder eine verzweigte oder unverzweigte C₁-C₄-Alkyl- oder C₇-C₁₀- Aralkylylgruppe bedeutet
sowie deren Salze mit anorganischen und/oder organischen Basen, Aminosäuren oder Aminosäureamiden.
Verbindungen der allgemeinen Formel I mit Y in der
Bedeutung von Wasserstoff werden als Komplexbildner und
mit mindestens zwei der Substituenten Y in der
Bedeutung eines Metallionenäquivalents als
Metallkomplexe bezeichnet.
Es zeigte sich, daß die erfindungsgemäßen
Komplexbildner der allgemeinen Formel I bis zu 3
Metallatome komplexieren können und so homo- oder
heterotrinucleare Metallkomplexe mit genügend hoher
Metallatomdichte bilden. Die gute Wasserlöslichkeit
wird durch die Reste R¹-R⁶ erreicht. Aufgrund der hohen
Metallatomdichte und der erreicht Wasserlöslichkeit der
erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen Formel I
von 1g/ml Wasser und mehr lassen sich galenische
Formulierungen dieser Verbindungen auch als in-vivo-
Kontrastmittel, insbesondere für die NMR- und
Röntgendiagnostik, sehr gut verwenden.
Neben den "einfachen" Käfigverbindungen gemäß der
allgemeinen Formel I können erfindungsgemäß auch zwei
oder mehrere solcher Käfige aneinander gekoppelt und
als Kontrastmittel in üblichen Radio-Diagnosetechniken
wie Röntgen, Kernspintomographie und Nukleardiagnostik
eingesetzt werden.
Es wurde gefunden, daß besonders geeignete Verbindungen
solche sind, in denen mindestens zwei der Substituenten
Y Metallionenäquivalente mindestens eines Elementes der
Ordnungszahlen 20-29, 31, 32, 37-39, 42-44, 47, 49
oder 57-83 oder eines Radionuklids eines Elementes der
Ordnungszahlen 21, 26, 27, 29, 31, 32, 37-39, 43, 47,
49, 62-64, 67, 70, 71, 75, 77, 79 und 83 bedeuten.
Besonders bevorzugte Verbindungen sind solche, in denen
drei der Substituenten Y Metallionenäquivalente
mindestens eines Elementes mit den Ordnungszahlen 21-
29, 42-44 und 58-70 darstellen.
Gemäß der Erfindung sind die Verbindungen ganz
besonders bevorzugt, in denen mindestens zwei der
Substituenten Y durch die Metallionen Mn2+, Fe3+, Co3+,
Ni2+, Cu2+, Pr3+, Nd3+, Sm3+, Yb3+, Eu2+, Eu3+, Gd3+,
Tb3+, Dy3+, Ha3+ oder deren Mischungen ersetzt sind.
Hervorragend geeignet sind solche heterotrinuclearen
Metallkomplexe der allgemeinen Formel I mit den
Metallionen Cu2+/Fe3+/Cu2+; Gd3+/Mn2+/Gd3+;
Fe3+/Mn2+/Fe3+; Cu2+/Mn2+/Cu2+; Gd3+/Fe3+/Gd3+.
Der Rest R⁷ in der allgemeinen Formel I stellt
vorzugsweise eine C₁-C₂₀-Alkyl- oder C₇-C₂₀-
Aralkylgruppe dar, wobei der Alkylrest verzweigt,
unverzweigt, gesättigt oder ungesättigt sein kann und
gegebenenfalls durch 1 bis 6, vorzugsweise durch 1 bis
3, Hydroxygruppen, substituiert ist. Die Alkylgruppen
im Rest R⁷ können auch durch vorzugsweise 1 bis 5
Sauerstoffatome unterbrochen und/oder 1 bis 3 -CO₂R⁸-
Gruppen substituiert sein wie z. B. durch -CO₂CH₃,-
CO₂C₂H₅, -CO₂iProp, -CO₂tBut oder -CO₂CH₂C₆H₅.
Als bevorzugte Reste R⁷ seien beispielhaft genannt:
-CH₃, -C₂H₅, -i-C₃H₇, -C₈H₁₇, -C₁₅H₃₁, -C₁₆H₃₃, -C₁₇H₃₅, -CH₂OH, -CH₂CH₂OH, -CH(OH)CH₂OH, -C₆H₅, -CH₂C₆H₅, -CH (OH) CH (OH) CH₂OH, -OCH₃, -OC₂H₅, -OCH₂C₆H₅, -OCH₂CH₂OCH₃, -OCH₂CH₂OCH₂CH₂OH, -(CH₂)₅OH, -CH₂CO₂H, -(CH₂)₂CO₂H, -OCH₂CO₂H, -O(CH₂)₅CO₂H, -CH₂CO₂C₂H₅, -CH₂CO₂iC₃H₇, -CH₂-O-CH(CO₂H)-CH₂CO₂H, -O-CH₂-CH(OCH₃)-CH₂-OCH₃.
-CH₃, -C₂H₅, -i-C₃H₇, -C₈H₁₇, -C₁₅H₃₁, -C₁₆H₃₃, -C₁₇H₃₅, -CH₂OH, -CH₂CH₂OH, -CH(OH)CH₂OH, -C₆H₅, -CH₂C₆H₅, -CH (OH) CH (OH) CH₂OH, -OCH₃, -OC₂H₅, -OCH₂C₆H₅, -OCH₂CH₂OCH₃, -OCH₂CH₂OCH₂CH₂OH, -(CH₂)₅OH, -CH₂CO₂H, -(CH₂)₂CO₂H, -OCH₂CO₂H, -O(CH₂)₅CO₂H, -CH₂CO₂C₂H₅, -CH₂CO₂iC₃H₇, -CH₂-O-CH(CO₂H)-CH₂CO₂H, -O-CH₂-CH(OCH₃)-CH₂-OCH₃.
Besonders bevorzugte Reste für R⁷ sind Wasserstoff,
-CH₂OH, -CH₂CH₂OH oder -CH(OH)CH₂OH.
Die restlichen aciden Wasserstoffatome, das heißt
diejenigen, die nicht durch das Zentralion substituiert
worden sind, können gegebenenfalls ganz oder teilweise
durch Kationen anorganischer und/oder organischer
Basen, Aminosäuren oder Aminosäureamide ersetzt sein.
Geeignete anorganische Kationen sind beispielsweise das
Lithiumion, das Kaliumion, das Calciumion, das
Magnesiumion, das Zinkion und insbesondere das
Natriumion. Geeignete Kationen organischer Basen sind
unter anderem solche von primären, sekundären oder
tertiären Aminen, wie zum Beispiel Ethanolamin,
Diethanolamin, Morpholin, Glucamin, N,N-
Dimethylglucamin und insbesondere N-Methylglucamin.
Geeignete Kationen von Aminosäuren sind beispielsweise
die des Lysins, des Arginins und des Ornithins sowie
die Amide ansonsten saurer oder neutraler Aminosäuren
wie z. B. Lysinmethylamid, Glycinethylamid und
Serinmethylamid.
Die erfindungsgemäßen makrobicyclischen Verbindungen
der allgemeinen Formel I werden hergestellt, indem man
das macrobicyclische Polyamin der allgemeinen Formel II
in Wasser oder in mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln
oder deren Gemischen mit Wasser unter Erwärmen auf 30-
90°C löst und nach Zugabe einer anorganischen und/oder
organischen Base mit einer Esterverbindung der
allgemeinen Formel III
Hal-CH(R⁷)-CO₂R⁹ (III)
umsetzt, in der
R⁷ die o.g. Bedeutung hat, wobei im Rest R⁷ gegebenenfalls vorhandene Hydroxygruppen gegebenenfalls geschützt sind,
R⁹ eine Säureschutzgruppe darstellt und
Hal für Cl, Br oder J steht,
anschließend alle Schutzgruppen abspaltet und so Komplexbildner (Y=H) erhält, diese gewünschtenfalls zur Herstellung von Metallkomplexen mit mindestens einem Metalloxid oder Metallsalz eines Elementes der Ordnungszahlen 20-29, 31, 32, 37-39, 42-44, 47, 49 oder 57-83 umsetzt und anschließend - falls gewünscht - vorhandene acide Wasserstoffatome durch Kationen anorganischer und/oder organischer Basen, Aminosäuren oder Aminosäureamide substituiert.
R⁷ die o.g. Bedeutung hat, wobei im Rest R⁷ gegebenenfalls vorhandene Hydroxygruppen gegebenenfalls geschützt sind,
R⁹ eine Säureschutzgruppe darstellt und
Hal für Cl, Br oder J steht,
anschließend alle Schutzgruppen abspaltet und so Komplexbildner (Y=H) erhält, diese gewünschtenfalls zur Herstellung von Metallkomplexen mit mindestens einem Metalloxid oder Metallsalz eines Elementes der Ordnungszahlen 20-29, 31, 32, 37-39, 42-44, 47, 49 oder 57-83 umsetzt und anschließend - falls gewünscht - vorhandene acide Wasserstoffatome durch Kationen anorganischer und/oder organischer Basen, Aminosäuren oder Aminosäureamide substituiert.
Als mit Wasser mischbare Lösungsmittel können z. B.
Acetonitrit, DMF, DMA, Ethanol, Methanol, Dioxan, THF,
DMSO, DME oder deren Gemisch eingesetzt werden.
Als anorganische Basen kommen Kalium-, Natrium-,
Lithium-, Calcium-, Barium- oder Magnesiumoxid bzw.
Natrium- oder Kaliumcarbonat in Frage. Als anorganische
Basen können Triethyl-, Tripropyl, Tributylamin,
Pyridin, DMAP, Reillex®, Triton B® eingesetzt werden.
Als Hydroxyschutzgruppen R⁹ kommen alle diejenigen
in Frage, die sich leicht einführen und später unter
Rückbildung der letztlich gewünschten freien
Hydroxygruppe auch wieder leicht abspalten lassen.
Bevorzugte Schutzgruppen sind Ethergruppen wie z. B. die
Benzyl-, 4-Methoxybenzyl-, 4-Nitrobenzyl-, Trityl-, Di- und
Triphenylmethyl-, Trimethylsilyl-, Dimethyl-t-
butylsilyl, Diphenyl-t-butylsilylgruppe. Bevorzugt sind
die Hydroxygruppen jedoch in Form von Ketalen mit zum
Beispiel Aceton, Acetaldehyd, Cyclohexanon oder
Benzaldehyd geschützt.
Die Abspaltung der Hydroxyschutzgruppen erfolgt in an
sich bekannter Weise, zum Beispiel im Falle eines
Benzylethers durch reduktive Spaltung mit Lithium
Ammoniak oder durch hydrogenolytische Spaltung in
Gegenwart von zum Beispiel Palladium-Kohle und im Falle
einer Ether- oder Ketalspaltung durch Säurebehandlung
mit Hilfe von zum Beispiel Kationenaustauschern,
Trifluoressigsäure oder Mineralsäuren [siehe z. B. T.W.
Greene "Protective Groups in Organic Synthesis", John
Wiley and Sons (1991)].
Als Säureschutzgruppen kommen C₁-C₆-Alkyl-, C₆-C₁₀-
Aryl- und C₆-C₁₀-Ar(C₁-C₄)-alkylgruppen sowie Trialkyl
silylgruppen in Frage. Bevorzugt werden die Methyl-,
Ethyl-, Propyl-, i-Propyl, n-Butyl-, i-Butyl- und die
tert.-Butylgruppe.
Die Abspaltung dieser Säureschutzgruppen erfolgt nach
den dem Fachmann bekannten Verfahren, beispielsweise
durch Hydrolyse, Hydrogenolyse, alkalische Verseifung
der Ester mit Alkali in wäßrig-alkoholischer Lösung bei
Temperaturen von 0 bis 50°C, saure Verseifung mit
Mineralsäuren oder im Fall von tert.-Butylestern mit
Hilfe von Trifluoressigsäure.
Die Herstellung der Verbindung der allgemeinen Formel
II erfolgt in an sich bekannter Weise - wie z. B. in "J.
Chem. Soc., Chem. Commun., 1992 S. 602-603" beschrieben -
durch Umsetzung von TREN (Tris(2-aminoethyl)amin), das
als ausgezeichneter Ligand für Übergangsmetall-Ionen
bekannt ist, mit 5,5′-Diformyl-2,2′-bipyridin und
anschließender Hydrierung zum makrobicyclischen
Polyamin II.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Metallkomplexe
erfolgt in der Weise, wie sie in der Deutschen
Offenlegungsschrift 34 01 052 offenbart worden ist,
indem man das Metalloxid oder ein Metallsalz
(beispielsweise das Nitrat, Acetat, Carbonat, Chlorid
oder Sulfat des Elements der Ordnungszahlen 20-29, 31,
32, 37-39, 42-44, 47, 49, 57-83) in Wasser und/oder
einem niedrigen Alkohol (wie Methanol, Ethanol oder
Isopropanol) löst oder suspendiert und mit der Lösung
oder Suspension der äquivalenten Menge des
komplexbildenden Liganden umsetzt und anschließend -
falls gewünscht - vorhandene acide Wasserstoffatome
durch Kationen anorganischer und/oder organischer Basen
oder Aminosäuren substituiert.
Die Einführung der gewünschten Metallionen kann dabei
sowohl vor als auch nach der Abspaltung der
Hydroxyschutzgruppen erfolgen.
Die Neutralisation eventuell noch vorhandener freier
Carboxygruppen erfolgt mit Hilfe anorganischer Basen
(zum Beispiel Hydroxiden, Carbonaten oder Bicarbonaten)
von zum Beispiel Natrium, Kalium, Lithium, Magnesium
oder Calcium und/oder organischer Basen wie unter
anderem primärer, sekundärer und tertiärer Amine, wie
zum Beispiel Ethanolamin, Morpholin, Glucamin, N-
Methyl- und N,N-Dimethylglucamin, sowie basischer
Aminosäuren, wie zum Beispiel Lysin, Arginin und
Ornithin oder von Amiden ursprünglich neutraler oder
saurer Aminosäuren.
Zur Herstellung der neutralen Komplexverbindungen kann
man beispielsweise den sauren Komplexsalzen in wäßriger
Lösung oder Suspension soviel der gewünschten Basen
zusetzen, daß der Neutralpunkt erreicht wird. Die
erhaltene Lösung kann anschließend im Vakuum zur
Trockne eingeengt werden. Häufig ist es von Vorteil,
die gebildeten Neutralsalze durch Zugabe von mit Wasser
mischbaren Lösungsmitteln, wie zum Beispiel niederen
Alkoholen (Methanol, Ethanol, Isopropanol und anderen),
niederen Ketonen (Aceton und anderen), polaren Ethern
(Tetrahydrofuran, Dioxan, 1,2-Dimethoxyethan und
anderen) auszufällen und so leicht zu isolierende und
gut zu reinigende Kristallisate zu erhalten. Als
besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, die
gewünschte Base bereits während der Komplexbildung der
Reaktionsmischung zuzusetzen und dadurch einen
Verfahrensschritt einzusparen.
Eine andere Möglichkeit, zu neutralen
Komplexverbindungen zu kommen, besteht darin, die
verbleibenden Säuregruppen im Komplex ganz oder
teilweise in zum Beispiel Ester oder Amide zu
überführen. Dies kann durch nachträgliche Reaktion am
fertigen Komplex geschehen (z. B. durch erschöpfende
Umsetzung der freien Carboxygruppen mit
Dimethylsulfat).
Gemäß der Erfindung werden die Verbindungen der
allgemeinen Formel I bzw. ihre pharmazeutischen Mittel
bevorzugt als in-vivo-Kontrastmittel für MRI
(magnetische Resonanz-Bilder) und als in-vivo-
Röntgenkontrastmittel eingesetzt. Desweiteren finden
sie als Kontrastmittel für die Nukleardiagnostik
Anwendung, wobei die Metallionen der Elemente als
radioaktive Isotope vorliegen, oder als
Suszeptibilitätsreagenz in der NMR-Diagnostik. Die
erfindungsgemäßen Verbindungen können auch in der
Neutronen Einfang-Therapie, in der Positronen-
Emissions-Tomographie (PET), und als Lumineszenzmarker
in Biologie und Medizin eingesetzt werden. Als
Lumineszenzmarker finden besonders bevorzugt
Verbindungen mit den Metallionen Eu3+, Tb3+, Gd3+
Verwendung.
Gegenstand der Erfindung sind auch die pharmazeutischen
Mittel, die mindestens eine physiologisch verträgliche
Verbindung der allgemeinen Formel I enthalten,
gegebenenfalls mit den in der Galenik üblichen
Zusätzen.
Insbesondere sind die pharmazeutischen Mittel für die
enterale und parenterale Anwendung geeignet. Die
pharmazeutischen Mittel werden hergestellt, indem man
einen in Wasser, physiologischer Salz- oder
Proteinlösung gelösten oder suspendierten Metallkomplex
der allgemeinen Formel I, gegebenenfalls mit den in der
Galenik üblichen Zusätzen, in eine für die enterale
oder parenterale Applikation geeignete Form bringt.
Geeignete Zusätze sind beispielsweise physiologisch
unbedenkliche Puffer (wie z. B. Tromethamin), Zusätze
von Komplexbildnern (wie z. B.
Diethylentriaminpentaessigsäure) oder - falls
erforderlich - Elektrolyte wie z. B. Natriumchlorid
oder - falls erforderlich - Antioxidantien wie z. B.
Ascorbinsäure.
Sind für die enterale Verabreichung oder andere Zwecke
Suspensionen oder Lösungen der erfindungsgemäßen Mittel
in Wasser oder physiologischer Salzlösung erwünscht,
werden sie mit einem oder mehreren in der Galenik
üblichen Hilfsstoff(en) (z. B. Methylcellulose, Lactose,
Mannit) und/oder Tensiden (z. B. Lecithine, Tween®,
Myrÿ® und/oder Aromastoff(en) zur Geschmackskorrektur
(z. B. ätherischen Ölen) gemischt.
Prinzipiell ist es auch möglich, die erfindungsgemäßen
pharmazeutischen Mittel auch ohne Isolierung des
Komplexsalzes herzustellen. In jedem Fall muß besondere
Sorgfalt darauf verwendet werden, die Komplexbildung so
vorzunehmen, daß die erfindungsgemäßen Salze und
Salzlösungen praktisch frei sind von nicht
komplexierten toxisch wirkenden Metallionen.
Dies kann beispielsweise mit Hilfe von Farbindikatoren
wie Xylenolorange durch Kontrolltitrationen während des
Herstellungsprozesses gewährleistet werden. Die
Erfindung betrifft daher auch Verfahren zur Herstellung
der Komplexverbindungen und ihrer Salze. Als letzte
Sicherheit bleibt eine Reinigung des isolierten
Komplexsalzes.
Die erfindungsgemäßen pharmazeutischen Mittel enthalten
vorzugsweise 0,1 µMol-3 Mol/l des Komplexsalzes und
werden in der Regel in Mengen von 0,1 µmol/kg dosiert.
Sie sind zur enteralen und parenteralen Applikation
bestimmt.
Ist das erfindungsgemäße Mittel zur Anwendung in der
NMR-Diagnostik bestimmt, so muß das Zentralion des
Komplexsalzes paramagnetisch sein. Dies sind
insbesondere die zwei- und dreiwertigen Ionen der
Elemente der Ordnungszahlen 21-29-42, 44 und 58-70.
Geeignete Ionen sind beispielsweise das Chrom(III)-,
Mangan(II)-, Eisen(II)-, Cobalt(II)-, Nickel(II)-,
Kupfer(II)-, Praseodym(III)-, Neodym(III)-,
Samarium(III)- und Ytterbium(III)-ion. Wegen ihres sehr
starken magnetischen Moments sind besonders bevorzugt
das Gadolinium(III)-, Terbium(III)-, Dysprosium(III)-,
Holmium(III)-, Erbium(III)- und Eisen(III)-ion.
Für die Verwendung der erfindungsgemäßen Mittel in der
Nuklearmedizin muß das Zentralion radioaktiv sein.
Geeignet sind zum Beispiel Radioisotope der Elemente
Kupfer, Kobalt, Gallium, Germanium, Yttrium, Strontium,
Technetium, Indium, Ytterbium, Gadolinium, Samarium,
Silber, Gold, Rhenium und Iridium.
Ist das erfindungsgemäße Mittel zur Anwendung in der
Röntgen-Diagnostik bestimmt, so muß sich das Zentralion
von einem Element höherer Ordnungszahl ableiten, um
eine ausreichende Absorption der Röntgenstrahlen zu
erzielen. Es wurde gefunden, daß zu diesem Zweck
diagnostische Mittel, die ein physiologisch
verträgliches Komplexsalz mit Zentralionen von
Elementen der Ordnungszahlen zwischen 21-29, 42, 44,
57-83 enthalten, geeignet sind; dies sind
beispielsweise das Lanthan(III)-ion und die oben
genannten Ionen der Lanthanidenreihe.
Zusammenfassend ist festzustellen:
Die erfindungsgemäßen Komplexverbindungen kommen zur Anwendung
Die erfindungsgemäßen Komplexverbindungen kommen zur Anwendung
- 1. für die NMR- und Röntgen-Diagnostik in Form ihrer Komplexe mit den Ionen der Elemente mit den Ordnungszahlen 21-29, 42, 44 und 57-83;
- 2. für die Radiodiagnostik und Radiotherapie in Form ihrer Komplexe mit den Radioisotopen der Elemente mit den Ordnungszahlen 21, 26, 27, 29, 31, 32, 37- 39, 43, 47, 49, 62-64, 67, 70, 71, 75, 77, 79 und 83.
Die erfindungsgemäßen Mittel erfüllen die vielfältigen
Voraussetzungen für die Eignung als Kontrastmittel für
die Kernspintomographie. So sind sie hervorragend dazu
geeignet, nach enteraler oder parenteraler Applikation
durch Erhöhung der Signalintensität das mit Hilfe des
Kernspintomographen erhaltene Bild in seiner
Aussagekraft zu verbessern. Ferner zeigen sie die hohe
Wirksamkeit, die notwendig ist, um den Körper mit
möglichst geringen Mengen an Fremdstoffen zu belasten,
und die gute Verträglichkeit, die notwendig ist, um den
nichtinvasiven Charakter der Untersuchungen aufrechtzu
erhalten.
Die gute Wasserlöslichkeit und geringe Osmolalität der
erfindungsgemäßen Mittel erlaubt es, hochkonzentrierte
Lösungen herzustellen, damit die Volumenbelastung des
Kreislaufs in vertretbaren Grenzen zu halten und die
Verdünnung durch die Körperflüssigkeit auszugleichen,
das heißt NMR-Diagnostika müssen 100 bis 1000fach
besser wasserlöslich sein als für die NMR-
Spektroskopie. Weiterhin weisen die erfindungsgemäßen
Mittel nicht nur eine hohe Stabilität in-vitro auf,
sondern auch eine überraschend hohe Stabilität in-vivo.
Im allgemeinen werden die erfindungsgemäßen Mittel für
die Anwendung als NMR-Diagnostika in Mengen von 0,0001
-5 mMol/kg, vorzugsweise 0,005-0,5 in Mol/kg, dosiert.
Details der Anwendung werden z. B. in H.J. Weinmann et
al.; Am. J. of Roentgenology 142, 619 (1984)
diskutiert.
Ferner können die erfindungsgemäßen Komplexverbindungen
vorteilhaft als Suszeptibiläts-Reagenzien und als
shift-Reagenzien für die in-vivo-NMR-Spektroskopie
verwendet werden.
Die erfindungsgemäßen Mittel sind aufgrund ihrer
günstigen radioaktiven Eigenschaften und der guten
Stabilität der in ihnen enthaltenen Komplexverbindungen
auch als Radiodiagnostika geeignet. Details der
Anwendung von Radiodiagnostika und Dosierung werden
z. B. in "Radiotracers for Medical Applications", CRC-
Press, Boca Raton, Florida beschrieben.
Eine weitere bildgebende Methode mit Radioisotopen ist
die Positronen-Emissions-Tomographie, die
positronenemittierende Isotope wie z. B. ⁴³Sc, ⁴⁴Sc,
⁵²Fe, ⁵⁵Co und ⁶⁸Ga verwendet (Heiss, W.D.; Phelps,
M.E.: Positron Emission Tomography of Brain, Springer
Verlag Berlin, Heidelberg, New York 1983).
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können auch in der
Radioimmuno- oder Strahlentherapie verwendet werden.
Diese unterscheidet sich von der entsprechenden
Diagnostik nur durch die Menge und Art des verwendeten
Isotops. Ziel ist dabei die Zerstörung von Tumorzellen
durch energiereiche kurzwellige Strahlung mit einer
möglichst geringen Reichweite. Geeignete β-emittierende
Ionen sind z. B. ⁴⁶Sc, ⁴⁷Sc, ⁴⁸Sc, ⁷²Ga, ⁷³Ga und ⁹⁰Y.
Geeignete, geringe Halbwertzeiten aufweisende α-
emittierende Ionen sind z. B. ²¹¹Bi, ²¹²Bi, ²¹³Bi und
²¹⁴Bi, wobei ²¹²Bi bevorzugt ist. Ein geeignetes
Photonen- und Elektronenemittierendes Ion ist ¹⁵³Gd,
das aus ¹⁵⁷Gd durch Neutroneneinfang erhalten werden
kann.
Ist das erfindungsgemäße Mittel zur Anwendung in der
von R.L. Mills et al. [Nature Vol. 336, (1988), S. 787]
vorgeschlagenen Variante der Strahlentherapie bestimmt,
so muß sich das Zentralion von einem Mößbauer-Isotop
wie beispielsweise ⁵⁷Fe oder ¹⁵¹Eu ableiten.
Bei der in-vivo-Applikation der erfindungsgemäßen
therapeutischen Mittel können diese zusammen mit einem
geeigneten Träger wie z. B. Serum oder physiologischer
Kochsalzlösung und zusammen mit einem anderen Protein
wie zum Beispiel Humanserumalbumin verabreicht werden.
Die Dosierung ist dabei abhängig von der Art der
zellulären Störung, dem benutzen Metallion und der Art
der Methode, z. B. Brachytherapie.
Die erfindungsgemäßen therapeutischen Mittel werden
vorzugsweise parenteral appliziert.
Details der Anwendung von Radiotherapeutika werden z. B.
in R.W. Kozak et al. TIBTEC, Oktober 1986, 262
diskutiert.
Die erfindungsgemäßen Mittel sind hervorragend als
Röntgenkontrastmittel geeignet, wobei besonders
hervorzuheben ist, daß sich mit ihnen keine Anzeichen
der von den jodhaltigen Kontrastmitteln bekannten
anaphylaxieartigen Reaktionen in biochemisch-
pharmakologischen Untersuchungen erkennen lassen.
Besonders wertvoll sind sie wegen der günstigen
Absorptionseigenschaften in Bereichen höherer
Röhrenspannungen für digitale Substraktionstechniken.
Im allgemeinen werden die erfindungsgemäßen Mittel für
die Anwendung als Röntgenkontrastmittel in Analogie zu
z. B. Meglumin-Diatrizoat in Mengen von 0,1-5 mMol/kg,
vorzugsweise 0,25-1 mMol/kg, dosiert.
Details der Anwendung von Röntgenkontrastmitteln werden
z. B. in Barke, Röntgenkontrastmittel, G. Thieme,
Leipzig (1970) und P. Thurn, E. Bücheler - "Einführung
in die Röntgendiagnostik", G. Thieme, Stuttgart, New
York (1977) diskutiert.
Insgesamt ist es gelungen, mit den makrobicyclischen
Verbindungen der Formel I neue Komplexbildner,
Metallkomplexe und Metallkomplexsalze zu
synthetisieren, die neue Möglichkeiten in der
diagnostischen und therapeutischen Medizin erschließen.
Vor allem die Entwicklung neuartiger bildgebender
Verfahren in der medizinischen Diagnostik läßt diese
Entwicklung wünschenswert erscheinen.
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur näheren
Erläuterung des Erfindungsgegenstandes, ohne ihn darauf
einzuschränken:
Zu einer Lösung aus TREN (Tris(2-aminoethyl)amin) in
trockenem Acetonitril wird bei Raumtemperatur unter
Argonatmosphäre eine Suspension des Dialdehyds
5,5′-Diformyl-2,2′-bipyridin in Acetonitril
getropft. Der erhaltene orangefarbige Niederschlag
wird abfiltriert und aus Methanol zu farblosen
Kristallen umkristallisiert.
Die unter a) hergestellte makrobicyclische
sechsfache Schiffsche Base (21,6 g entsprechend
26 mMol) wird in 750 ml Methanol gelöst. Man erwärmt
die Lösung auf 40°C und gibt unter Rühren vorsichtig
festes NaBH₄ (21,5 g entsprechend 570 mMol) hinzu.
Dabei beobachtet man eine starke Gasentwicklung.
Nach Beendigung der Zugabe rührt man eine Stunde bei
40°C und filtriert anschließend. Das Methanol wird
am Rotationsverdampfer im Vakuum entfernt. Zu dem
Feststoff werden 133 ml Wasser und 860 ml
Dichlormethan zugegeben. Die Mischung wird bis zur
Auflösung des Feststoffs gerührt. Die wäßrige Phase
wird verworfen, das Dichlormethan im Vakuum entfernt
und der erhaltene farblose Feststoff im Hochvakuum
getrocknet.
Ausbeute: 20 g (92%) farbloses Pulver
Ausbeute: 20 g (92%) farbloses Pulver
II (20 g = 24 mMol) wird unter Erwärmen auf 80°C in
einem Gemisch aus 49 ml Wasser und 400 ml Dioxan
gelöst. Nach der Zugabe von LiOH (4,4 g = 186 mMol)
läßt man auf 40°C abkühlen und tropft innerhalb von
30 min den Bromessigsäuretertiärbutylester (33,7 g Δ
173,7 mMol entsprechend 25,3 ml) zu. Es wird ca. 12
Stunden bei dieser Temperatur gerührt, dabei wird
eine gelbliche Lösung mit suspendiertem weißem
Feststoff erhalten. Das Lösungsmittel wird im Vakuum
am Rotationsverdampfer bei ca. 40°C entfernt und der
Rückstand mit einem Gemisch aus 160ml Wasser und 800
ml Dichlormethan extrahiert. Man filtriert und
trennt die Phasen. Die wäßrige Phase wird verworfen,
von der organischen Phase wird das Lösungsmittel im
Vakuum mittels Rotationsverdampfer entfernt. Der
schwachgelbliche glasige Feststoff wird danach 12
Stunden im Hochvakuum getrocknet.
Ausbeute: 21 g entsprechend 58%
Ausbeute: 21 g entsprechend 58%
Anschließend wird die unter c) hergestellte
Verbindung (16,7 g entsprechend 11 mMol) in 130 ml
Trifluoressigsäure gelöst und die Mischung bei 25°C
für 28 Stunden gerührt. Danach wird die Säure bei
40°C im Vakuum entfernt. Man versetzt 3 mal mit je
30 ml Wasser und entfernt das Wasser jedesmal bei
40°C im Vakuum. Der Rückstand wird in 130 ml Wasser
gelöst und mit 3 mal 55 ml Toluol bei 70°C
extrahiert. Die organische Phase wird verworfen und
die wäßrige mit ca. 1 g Aktivkohle 1 Stunde bei 80°C
gerührt. Anschließend wird filtriert, die Lösung bei
40°C im Vakuum am Rotationsverdampfer eingeengt und
der Rückstand danach 12 Stunden im Hochvakuum
getrocknet.
Die weitere Reinigung erfolgt über einen schwach
basischen Ionenaustauscher (Reilex,
Polyvinylpyridin). Dazu löst man das Rohprodukt in
60 ml Wasser und chromatographiert über eine 3,5 mal
6,5 cm Säule des Ionenaustauschers, von dem 10 g
eingesetzt werden. Man eluiert so lange mit Wasser
(ca. 0,5 l), bis die Lösung farblos abläuft bzw. bis
ein Test mit Fe2+ nur noch schwach reagiert. Das
Wasser wird im Vakuum am Rotationsverdampfer
entfernt und der zurückbleibende glasige rote
Feststoff 12 Stunden im Hochvakuum getrocknet.
Anschließend wird er weitgehend zerkleinert und
nochmals 36 Stunden bei 10-6 mbar getrocknet.
Ausbeute an Verbindung I: ca 14 g entsprechend etwa 90%
Ausbeute an Verbindung I: ca 14 g entsprechend etwa 90%
130 mg (entsprechend 1,1×10-4 Mol) der Verbindung I aus
Beispiel 1 werden in 15 ml Acetonitril/Methanollösung
(1 : 2) mit 5 ml Trimethylorthoformiat unter
Stickstoffatmosphäre unter Rückfluß 2 Stunden lang
gekocht. 132,6 mg GdCl₃×H₂O werden in 15 ml Methanol
mit 5 ml Trimethylorthoformiat in Stickstoffatmosphäre
ebenfalls 2 Stunden unter Rückfluß gekocht. Die
Gadoliniumsalzlösung wird unter Rühren zur Lösung von I
getropft und 24 Stunden unter Rückfluß gekocht.
Anschließend wird das Lösungsmittel im Vakuum entfernt.
Ausbeute: 150 mg
Ausbeute: 150 mg
Der Gadoliniumkomplex von I wird analog zu Beispiel 2
hergestellt. Anschließend wird der Gadoliniumkomplex in
15 ml Wasser gelöst und unter Rühren auf 80°C erhitzt.
25,3 mg (entsprechend 2,2×10-4 Mol) Mangancarbonat wird
unter Rühren in 10 ml Wasser, gegebenenfalls unter
Erhitzen, gelöst. Diese Lösung wird in der Hitze
langsam zur Gadoliniumkomplexlösung getropft,
anschließend 24 Stunden lang bei 80°C gerührt und
danach gefriergetrocknet.
Ausbeute: 117 mg
Ausbeute: 117 mg
Der in Beispiel 2 erhaltene Gadoliniumkomplex wird in
Wasser aufgelöst und auf 80°C erhitzt, anschließend mit
35 mg Kupfersulfat, gelöst in 10 ml Wasser, versetzt,
danach 24 Stunden lang bei 80°C gerührt. Die erhaltene
Lösung wird über einen Ionenaustauscher gegeben. Die
erhaltene wäßrige Lösung wird anschließend gefrierge
trocknet, um den entsprechenden Heterometallkomplex zu
erhalten.
Der so erhaltene Lanthanidenkomplex weist hohe
magnetische Eigenschaften auf, die auf molekulare
Ferromagnete hindeuten.
130 mg (entsprechend 1,1×10-4 Mol) der Verbindung I aus
Beispiel 1 werden in 15 ml Wasser unter Rühren gelöst
und auf 80 °C erhitzt. Unter Rühren wird eine Eisen-
III-Chloridlösung (1,1×10-4 Mol) in 10 ml Wasser
gelöst. Die erhaltene Lösung mit dunkelroter Farbe wird
anschließend 12 Stunden bei 80°C gerührt. Danach werden
25,3 mg Mangancarbonat, gelöst in 10 ml Wasser, langsam
der Eisenlösung zugesetzt. Die erhaltene Mischung wird
weitere 24 Stunden lang bei 80°C gerührt und danach
gefriergetrocknet.
In Analogie zu Beispiel 2 wird I mit 3 Eisenionen
komplexiert.
Der Komplex weist die folgenden physikalischen
Eigenschaften auf:
Löslichkeit in Wasser: <1 g/g
Suszeptibilität in Wasser: χ < 0, d. h. paramagnetisches Verhalten ist zu beobachten.
Löslichkeit in Wasser: <1 g/g
Suszeptibilität in Wasser: χ < 0, d. h. paramagnetisches Verhalten ist zu beobachten.
Es wird eine Formulierung folgender Zusammensetzung pro
ml hergestellt:
I Gd₃|1 181,00 mg | |
I | 2,36 mg |
Trometamol | 1,21 mg |
pH-Wert mit HCl auf 7,2 eingestellt
ad 1 ml mit Wasser p.i.
Die so erhaltene wäßrige Formulierung ist
pharmazeutisch konventionell herstellbar und im
Endbehältnis autoklavierbar.
Claims (12)
1. Makrobicyclische Verbindungen der allgemeinen
Formel I
in der
R¹-R⁶ den Rest -CH(R⁷)-CO₂Y darstellen, wobei
Y ein Wasserstoffatom und/oder ein Metallionenäquivalent eines Elements der Ordnungszahlen 20-29, 31, 32, 37-39, 42-44, 47, 49 oder 57-83 bedeutet und
R⁷ ein Wasserstoffatom oder eine gegebenenfalls mit 1 bis 6 Hydroxygruppen substituierte, verzweigte oder unverzweigte C₁-C₃₀-Alkyl-, C₆-C₁₀-Aryl- oder C₇-C₃₀-Aralkylgruppe ist, wobei die Alkylgruppen gegebenenfalls durch 1 bis 10 Sauerstoffatome unterbrochen und/oder durch 1 bis 6 -CO₂R⁸-Gruppen substituiert sind, und
R⁸ Wasserstoff oder eine verzweigte oder unverzweigte C₁-C₄-Alkyl- oder C₇-C₁₀- Aralkylylgruppe bedeutet
sowie deren Salze mit anorganischen und/oder organischen Basen, Aminosäuren oder Aminosäureamiden.
R¹-R⁶ den Rest -CH(R⁷)-CO₂Y darstellen, wobei
Y ein Wasserstoffatom und/oder ein Metallionenäquivalent eines Elements der Ordnungszahlen 20-29, 31, 32, 37-39, 42-44, 47, 49 oder 57-83 bedeutet und
R⁷ ein Wasserstoffatom oder eine gegebenenfalls mit 1 bis 6 Hydroxygruppen substituierte, verzweigte oder unverzweigte C₁-C₃₀-Alkyl-, C₆-C₁₀-Aryl- oder C₇-C₃₀-Aralkylgruppe ist, wobei die Alkylgruppen gegebenenfalls durch 1 bis 10 Sauerstoffatome unterbrochen und/oder durch 1 bis 6 -CO₂R⁸-Gruppen substituiert sind, und
R⁸ Wasserstoff oder eine verzweigte oder unverzweigte C₁-C₄-Alkyl- oder C₇-C₁₀- Aralkylylgruppe bedeutet
sowie deren Salze mit anorganischen und/oder organischen Basen, Aminosäuren oder Aminosäureamiden.
2. Verbindungen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß R⁷ eine C₁-C₂₀-Alkyl-, C₇-C₂₀-Aralkyl- oder
C₆-C₁₀-Arylgruppe ist, die durch 1 bis 3
OH-Gruppen substituiert ist.
3. Verbindungen nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Alkylgruppen im Rest R⁷ durch 1 bis 5
Sauerstoffatome unterbrochen und/oder durch 1 bis 3
-CO₂R⁸-Gruppen substituiert sind.
4. Verbindungen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß R⁷ ein Wasserstoffatom ist.
5. Verbindungen nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß Y für Wasserstoffatome steht.
6. Verbindungen nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei der Substituenten
Y Metallionenäquivalente mindestens eines
Elementes der Ordnungszahlen 20-29, 31, 32,
37-39, 42-44, 47, 49 oder 57-83 oder eines
Radionuklids eines Elementes der
Ordnungszahlen 21, 26, 27, 29, 31, 32, 37-
39, 43, 47, 49, 62-64, 67, 70, 71, 75, 77,
79 und 83 bedeuten.
7. Verbindungen nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß drei der Substituenten Y Metallionenäquivalente
mindestens eines Elementes mit den Ordnungszahlen
21-29, 42-44 und 58-70 darstellen.
8. Verbindungen nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei der Substituenten
Y Äquivalente der Ionen Mn2+, Fe3+, Co3+,
Ni2+, Cu2+, Pr3+, Nd3+, Sm3+, Yb3+, Eu2+,
Eu3+, Gd3+, Tb3+, Dy3+, Ho3+ oder deren
Mischungen
sind.
9. Verbindungen nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils drei der Substituenten Y durch
Äquivalente folgender Metallionen-Kombinationen
ersetzt sind:
Cu2+ Fe3+ Cu2+ oder
Gd3+ Mn2+ Gd3+ oder
Fe3+ Mn2+ Fe3+ oder
Cu2+ Mn2+ Cu2+ oder
Gd3+ Fe3+ Gd3+.
Cu2+ Fe3+ Cu2+ oder
Gd3+ Mn2+ Gd3+ oder
Fe3+ Mn2+ Fe3+ oder
Cu2+ Mn2+ Cu2+ oder
Gd3+ Fe3+ Gd3+.
10. Verfahren zur Herstellung von makrobicyclischen
Verbindungen der allgemeinen Formel I,
dadurch gekennzeichnet,
daß man das makrobicyclische Polyamin der
allgemeinen Formel II
in Wasser oder in mit Wasser mischbaren
Lösungsmitteln oder deren Gemischen mit Wasser
unter Erwärmen auf 30-90°C löst und nach Zugabe
einer anorganischen und/oder organischen Base mit
einer Esterverbindung der allgemeinen Formel IIIHal-CH(R⁷)-CO₂R⁹ (III)in der
R⁷ die o.g. Bedeutung hat, wobei im Rest R⁷ gegebenenfalls vorhandene Hydroxygruppen gegebenenfalls geschützt sind,
R⁹ eine Hydroxyschutzgruppe darstellt und
Hal Cl, Br oder J ist,
umsetzt, anschließend die Hydroxyschutzgruppen abspaltet und so Komplexbildner (Y=H) erhält, dies gewünschtenfalls zur Herstellung von Metallkomplexen mit mindestens einem Metalloxid oder Metallsalz eines Elementes der Ordnungszahlen 20-29, 31, 32, 37-39, 42-44, 47, 49 oder 57-83 umsetzt und anschließend - falls gewünscht - vorhandene acide Wasserstoffatome durch Kationen anorganischer und/oder organischer Basen, Aminosäuren oder Aminosäureamide substituiert.
R⁷ die o.g. Bedeutung hat, wobei im Rest R⁷ gegebenenfalls vorhandene Hydroxygruppen gegebenenfalls geschützt sind,
R⁹ eine Hydroxyschutzgruppe darstellt und
Hal Cl, Br oder J ist,
umsetzt, anschließend die Hydroxyschutzgruppen abspaltet und so Komplexbildner (Y=H) erhält, dies gewünschtenfalls zur Herstellung von Metallkomplexen mit mindestens einem Metalloxid oder Metallsalz eines Elementes der Ordnungszahlen 20-29, 31, 32, 37-39, 42-44, 47, 49 oder 57-83 umsetzt und anschließend - falls gewünscht - vorhandene acide Wasserstoffatome durch Kationen anorganischer und/oder organischer Basen, Aminosäuren oder Aminosäureamide substituiert.
11. Verwendung von mindestens einer physiologisch
verträglichen Verbindung gemäß den Ansprüchen 1 bis
9 in der NMR-, Röntgen- oder Radio-Diagnostik, in
der Radioimmuno-, Strahlen- oder Neutronen
einfangtherapie.
12. Verwendung gemäß Anspruch 11 als in-vivo-
Kontrastmittel für die NMR- oder Röntgendiagnostik.
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DE1995146234 DE19546234C1 (de) | 1995-12-04 | 1995-12-04 | Neue makrobicyclische Verbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese makrobicyclischen Verbindungen enthaltende pharmazeutische Mittel |
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