DE19542615A1 - Bohrmeißel für Erdbohrungen - Google Patents
Bohrmeißel für ErdbohrungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Bohrmeißel für Erdbohrungen,
insbesondere für das Niederbringen von Bohrschächten.
In die Erde eindringende Werkzeuge lassen sich in zwei Katego
rien unterteilen, nämlich in solche zum Tiefbohren von Bohr
löchern mit relativ kleinem Durchmesser und in solche zum
Flachbohren von Bohrlöchern mit großem Durchmesser. Meißel für
Erdbohrungen, bei denen abrollende Schneidköpfe auf auskragen
den Lagerwellen montiert sind, werden häufig als "Gesteins
bohrmeißel", bezeichnet und zum Bohren von Bohrlöchern mit
relativ kleinem Durchmesser für die Gewinnung von Erdöl oder
anderen Kohlenwasserstoffen oder für die Erschließung von
geothermen Energiequellen verwendet. Dabei wird so lange
gebohrt, bis die Lebensdauer des Bohrmeißels beinahe oder
vollständig erschöpft ist. Wenn die Gesteinsbohrer im Bergbau,
beispielsweise zum Bohren von Sprenglöchern, eingesetzt wer
den, werden sie bis zur effektiven Zerstörung im Einsatz
belassen. Zur Verlängerung der Lebensdauer von Gesteinsbohrern
wurden Schmiersysteme mit einem Druckkompensator vorgesehen,
um die Druckdifferenz zu begrenzen, die zwischen dem Schmier
mittel und dem hydrostatischen Druck in dem Bohrloch herrscht
und sich aufgrund des Vorhandenseins von Bohrfluid in dem
Bohrloch ergibt.
Zusätzlich zu dem von dem Bohrfluid auf den Bohrmeißel ausge
übten Druck erhöht sich die Temperatur in dem Schmiermittel,
wenn der Bohrmeißel geothermen Temperaturen und Reibungswärme
aufgrund seiner Rotation ausgesetzt wird. Dieser Temperatur
anstieg führt zu einer Erhöhung des Innendrucks des Schmier
mittels, das sich deshalb ausdehnen möchte. Die Drucksteige
rung des Schmiermittels kann auch zu einem "Cracken" des
Schmiermittels oder zum Emittieren von gasförmigen Kohlen
wasserstoffen führen. Wenn der Bohrmeißel Zwangsdichtungen
zwischen den Schneidköpfen und den Lagerwellen, auf denen die
Schneidköpfe drehen, aufweist, kann der Aufbau des Innendrucks
groß genug werden, um entweder eine Druckkompensatormembran
oder die Dichtung zwischen Schneidkopf und Lagerwelle zu
zerstören. Um dies zu vermeiden, werden bei den bekannten
Gesteinsbohrmeißeln in den zugehörigen Schmiermittel speichern
Druckentlastungsventile vorgesehen. Ein solches Druckentla
stungsventil ermöglicht die Freigabe von Schmiermittel, wenn
der Innendruck des Schmiermittels ein vorgegebenes Maximum
überschreitet.
Ein anders gebauter Bohrmeißel, der im Bergbau zum Bohren von
Bohrlöchern mit relativ großem Durchmesser eingesetzt wird,
hat eine Vielzahl von abrollenden Schneidköpfen, gewöhnlich
mehr als drei. Diese Bohrmeißel werden zum Niederbringen von
Schächten verwendet. Der Bohrmeißel ist dabei direkt an einer
Bohrmaschine befestigt und wird durch die Gesteinsformation
gedreht und gedrückt. Gewöhnlich wird auch ein Bohrfluid
eingesetzt, das einen hydrostatischen Druck auf den Bohrmeißel
ausübt. Daneben erhöhen Reibungswärme und geotherme Temperatu
ren die Temperatur im Schmiermittel.
Im Gegensatz zu den Gesteinsbohrern ist es nicht üblich, bei
den Bohrmeißeln zum Niederbringen von Schächten Schmiermittel
kompensationssysteme zu verwenden, da die Bohrmeißel aus den
Flachbohrungen wieder herausgeführt werden, wobei noch eine
wesentliche Lebensdauer verbleibt. Nach jedem Herausnehmen
kann Schmiermittel ergänzt werden. Ferner können die Lager und
Dichtungen ohne Schwierigkeiten repariert oder ersetzt werden.
Diese Wartung ist jedoch kostenintensiv. Beim Tiefbohren oder
beim Bohren von langen Schächten kann die Lebensdauer des
Bohrmeißels vor dem Herausholen erschöpft sein, so daß es
vorteilhaft ist, die Lebensdauer so weit wie möglich zu ver
längern.
Aus der US-A-3 419 093 ist eine Schneidkopfanordnung für einen
Bohrmeißel zum Niederbringen von Schächten bekannt, in der
eine Längsbohrung ausgeführt ist. In dem Lager des Schneid
kopfs, das die Bohrung am Umfang umschließt, ist ein Schmier
mittelspeicher vorgesehen. Die Längsbohrung wird von einem
ringförmigen flexiblen Element umgeben, das dazu dient, den in
dem Lager ausgebildeten Schmiermittelspeicher zu umschließen.
Das ringförmige flexible Element ist dem hydrostatischen Druck
während des Bohrens durch die Längsbohrung hindurch ausgesetzt
und wirkt so als Schmiermittelkompensator. Eine Verschiebung
des ringförmigen Elements ist jedoch begrenzt, was die Fähig
keit einschränkt, Druckungleichgewichte zu kompensieren. Ein
Druckausgleichsmechanismus ist nicht vorgesehen.
Die US-A-5 363 939 zeigt ein Schmiermittelkompensatorsystem
für Bohrmeißel zum Hochbruchbohren oder Schachtbohren, bei dem
zwei elastische Membranen verwendet werden. Die eine Membran
steht in Fluidverbindung mit dem Außenraum um den Bohrmeißel
und kompensiert den hydrostatischen Druck. Die andere Membran
kompensiert Steigerungen des Innendrucks des Schmiermittels.
Die US-A-4 597 455 beschreibt ein Schmiermittelsystem für
einen Gesteinsbohrmeißel, bei welchem Schmiermittelkompensa
toranordnungen in der kragarmartigen Lagerwelle eines Ge
steinsmeißels mit drei abrollenden Schneidköpfen vorgesehen
sind. Eine solche Anordnung ist jedoch wegen der Abmessungs
beschränkungen der Lagerwelle unpraktisch, da der Schmier
mittelspeicher im Volumen stark reduziert werden muß und durch
das Entfernen von Material aus der Lagerwelle für das Ein
setzen der Schmiermittelkompensatoranordnung die Lagerwelle
drastisch geschwächt wird, was zu einem frühzeitigen Ausfall
des Bohrmeißels führen kann.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht deshalb
darin, einen Bohrmeißel für Erdbohrungen, insbesondere zum
Niederbringen von Bohrschächten, mit Schneidköpfen zu schaf
fen, die Schmiermittelkompensatoren aufweisen, bei denen der
Raum in der Schneidkopfanordnung wirksam genutzt ist und eine
Druckentlastungseinrichtung vorgesehen ist, um Schäden der
Schneidkopfdichtungselemente zu vermeiden, die sich aus dem
inneren Druckaufbau im Schmiermittel ergeben können.
Diese Aufgabe wird durch einen Bohrmeißel für Erdbohrungen,
insbesondere zum Niederbringen von Bohrschächten gelöst, der
einen Meißelkörper aufweist, an dem wenigstens ein Sattelteil
befestigt ist. Das Sattelteil nimmt die Enden eines Lager
elements auf und stützt sie ab. An dem Lagerelement sitzt
drehbar ein Schneidkopf. Zwischen dem Schneidkopf und dem
Lagerelement ist eine Wälzlageranordnung vorgesehen, die den
Schneidkopf auf dem Lagerelement festlegt. Zwischen dem
Schneidkopf und dem Lagerelement sind Dichtungseinrichtungen
vorgesehen, um das Schmiermittel in der Wälzlageranordnung zu
halten. Zum Einbringen von wenigstens einem Teil des Wälz
lagers zwischen den Schneidkopf und das Lagerelement ist ein
Kanal ausgebildet. An dem einen Ende des Lagerelements ist
eine Ausnehmung für die entfernbare Aufnahme einer Schmier
mittelkompensatoranordnung vorgesehen. Die Schmiermittelkom
pensatoranordnung steht mit der Wälzlageranordnung in einer
Fluidverbindung und hat ein starres Verschlußelement, das den
Kanal abschließt und an dem wenigstens einen Teil der Wälz
lageranordnung anliegt, um diesen Teil zwischen dem Schneid
kopf und dem Lagerelement zu halten. Am anderen Ende des
starren Verschlußelements ist eine elastische Membran festge
legt, die einen Schmiermittelspeicher umschließt, der teilwei
se in dem Verschlußelement ausgebildet ist. Die elastische
Membran steht mit dem Außenraum des Lagerelements in Fluidver
bindung und sorgt für den Ausgleich einer Druckdifferenz über
den Dichtungseinrichtungen.
Die weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Bohrmeißels
ist den Ansprüchen 1 bis 18 zu entnehmen.
Der erfindungsgemäße Bohrmeißel, der insbesondere für das
Niederbringen von Schachtbohrungen eingesetzt wird, ist mit
einem Schmiermittelkompensationssystem oder einer Anordnung
versehen, die einfach und zuverlässig arbeitet und dazu bei
trägt, die Kugeln eines Kugellagers in der Wälzlageranordnung
zu fixieren, welche die Schneidköpfe an den Lagerelementen
drehbar festlegt. Die Schmiermittelkompensatoranordnung benö
tigt keine Klebebindungen, die ein sicheres Funktionieren
beeinträchtigen würden. Da die Schmiermittelkompensatoranord
nung ferner eine Druckfreigabeeinrichtung aufweist, werden
Schäden an der Membran oder den starren Flächendichtungen mit
den Schneidkopfanordnungen vermieden, was die Einsatzzeit des
Bohrmeißels erhöht.
Anhand von Zeichnungen wird ein Ausführungsbeispiel der Erfin
dung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Bohrmeißel zum Niederbringen
einer Schachtbohrung,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine Schneidkopfanordnung,
Fig. 3 in einer Ansicht wie Fig. 2 eine Einzelheit der
Schneidkopfanordnung und
Fig. 4 eine Stirnansicht eines Lagerelements der Schneidkopf
anordnung von Fig. 2 und 3.
Der in Fig. 1 gezeigte Bohrmeißel hat einen Meißelkörper 1,
der direkt an einer Bohrvorrichtung befestigt wird, die den
Bohrmeißel durch die Gesteinsformation hindurch dreht und
drückt. An dem Meißelkörper 1 ist eine Vielzahl von Schneid
kopfanordnungen 3 angeordnet. Mit Ausnahme der zentralen
Schneidkopfanordnung hat jede Schneidkopfanordnung 3 einen
drehbaren Schneidkopf 5, der von einem Sattel 7 gehalten wird,
welcher an dem Meißelkörper 1 befestigt ist. Jeder Schneidkopf
5 ist mit einer Vielzahl von Schneidelementen versehen, ge
wöhnlich mit Einsätzen 9 (Fig. 2) aus Wolframkarbid oder mit
Stahlzähnen, die aus dem Material des Schneidkopfs 5 herausge
fräst sind. Wenn der Meißelkörper 1 von der Bohrvorrichtung in
Drehung versetzt und durch die Gesteinsformation gedrückt
wird, rollen die Schneidköpfe 5 über das Gestein und zerklei
nern es durch Aufbrechen und Meißeln. Das so gebildete Bohr
klein wird durch ein in dem Schacht zirkulierendes Bohrfluid
von dem Meißelkörper 1 und den Schneidkopfanordnungen 3 weg
transportiert.
Der in Fig. 2 gezeigte Schneidkopf 5 sitzt drehbar auf einem
Lagerelement 11, das an jedem seiner Enden einen Ansatz hat,
die in dem von dem Meißelkörper 1 getragenen Sattelteil 7
(Fig. 1) aufgenommen und gehalten sind. Zwischen dem Schneid
kopf 5 und dem Lagerelement 11 ist eine Wälzlageranordnung
bestehend aus Rollenlagern 13 und einem Kugellager 15 angeord
net, um eine leichte Rotation des Schneidkopfs 5 zu gewähr
leisten. An jedem Ende des Lagerelements 11 ist eine Dich
tungseinrichtung in Form einer starren Flächendichtung 17
angeordnet, um das Schmiermittel in der Wälzlageranordnung zu
halten und um ein Eindringen von Fremdstoffen aus dem Bohrloch
in die Wälzlageranordnung zu verhindern. Die Wälzlageranord
nung wird über einen Schmiermittelfüllkanal 19 mit Schmier
mittel gefüllt.
In dem Lagerelement 11 ist eine Ausnehmung 21 ausgebildet, die
zu dem einen Ende des Lagerelements 11 hin offen ist. In der
Ausnehmung 21 ist eine Schmiermittelkompensatoranordnung
angeordnet, was im einzelnen in Fig. 3 gezeigt ist. Die
Schmiermittelkompensatoranordnung hat ein starres Verschluß
element 23, das nach seiner Montage in dem Lagerelement 11
einen Kanal verschließt, durch den die Kugeln 15 des Kugel
lagers eingebracht werden können. Das Verschlußelement 23
liegt an den Kugeln 15 an und hält den Schneidkopf 5 auf dem
Lagerelement 11. Auf diese Weise wird das eine Ende des Ver
schlußelements 23 ein wirksamer Teil der Lauffläche für Kugeln
15 des Kugellagers. Die Ausnehmung 21 verjüngt sich an diesem
Ende im Querschnitt, wodurch eine formschlüssige Aufnahme des
Verschlußelements 23 in ihr gewährleistet ist. Am anderen Ende
ist das Verschlußelement 24 ausgehöhlt, wodurch ein Schmier
mittelspeicher 25 gebildet wird. Der Schmiermittelspeicher 25
steht über einen Schmiermittelkanal 27 und vier diametrale
Schlitze 29, die in das andere Ende des Verschlußelements 23
gefräst sind, mit der Wälzlageranordnung in Fluidverbindung.
In dem Lagerelement 11 ist ein weiterer Schmiermittelkanal 30
ausgebildet, der für eine Fluidverbindung zwischen dem
Schmiermittelspeicher 25 und der Wälzlageranordnung sorgt.
In dem hohlen Ende des Verschlußelements 23 ist eine elasti
sche becherförmige Membran 31 angeordnet, die den Schmier
mittelspeicher 25 umschließt. Die Membran 31 ist vollständig
aus einem elastomeren Material gefertigt und hat einen ring
förmigen Flansch 33, der in etwa wie ein O-Ring geformt ist.
In die Ausnehmung 21 ist eine starre Kappe 35 eingesetzt, die
das offene Ende des Verschlußelements 23 verschließt. Die
Kappe 35 wirkt mit einer Innenschulter in dem Verschlußelement
23 so zusammen, daß der ringförmige Flansch 33 der Membran 31
eingeschlossen wird, wodurch die Membran 31 an dem Verschluß
element 23 festgelegt wird und abdichtet, ohne daß ein Kleb
stoffbindemittel erforderlich ist. Die Membran 31 steht mit
dem Außenraum der Schneidkopfanordnung 3 über eine zentrale
Bohrung 37 und drei im gleichen Abstand angeordnete radiale
Kanäle 39 in der Kappe 35 in einer Fluidverbindung. Zwischen
dem Verschlußelement 23 und der Ausnehmung 21 ist eine Dich
tung 41 in Form eines O-Rings vorgesehen. Das Verschlußelement
23, die Membran 31 und die Kappe 35 sind lösbar in der Aus
nehmung 21 mit Hilfe eines Sprengrings 43 gehalten, so daß die
Schmiermittelkompensatoranordnung leicht entfernt werden kann.
Die Membran 31 und die Schmiermittelkompensatoranordnung
entsprechen im wesentlichen denen der US-A-4 727 942. Die
Membran 31 ist aus Nitrilkautschuk hergestellt und hat einen
in ihrem zentralen Abschnitt ausgebildeten Durchlaß 51. Der
Durchlaß 51 hat die Form eines Schlitzes, der an dem Ende 53
abgeschrägt ist, sich durch die Wand der Membran 31 erstreckt
und in einer Aussparung 55 in einem Vorsprung 57 endet. Da die
Fläche des Vorsprungs 57, auf die das Bohrfluid einwirkt,
größer ist als die Fläche der Abschrägung 53, auf die das
Schmiermittel einwirkt, öffnet der Durchlaß 51 nur, wenn der
Schmiermitteldruck den hydrostatischen Druck um einen vor
gegebenen Schwellenwert überschreitet, vorzugsweise 3,6 bar
(50 psi). Darüberhinaus dient die Kappe 35 als Schulter zur
Begrenzung der Ausdehnung der Membran 31, wodurch eine Beschä
digung der Schmiermittelkompensatoranordnung aufgrund einer zu
starken Ausdehnung der Membran 31 unterbunden wird.
Aus Fig. 4 läßt sich die Anordnung der Schmiermittelkompensa
toranordnung und der Ausnehmung 21 in dem Lagerelement 11
erkennen. Das Lagerelement 11 hat einen kreisförmigen Quer
schnitt. Eine Umfangsseite des Lagerelements, in Fig. 4 die
Oberseite, befindet sich näher beim Gesteinsmaterial als der
Meißelkörper und wird als belastete Umfangsseite bezeichnet.
Wie aus Fig. 4 zu ersehen ist, sind die Schmiermittelkompensa
toranordnung und die Ausnehmung 21 um einen Winkel von 76,5°
bezüglich der Lastseite des Lagerelements 11 versetzt, genauer
gesagt ausgehend von der Mitte des oberen Umfangsteils des
Lagerelements 11.
Für den Betrieb wird Schmiermittel in die Schneidkopfanordnung
3 durch den Schmiermittelkanal 19 eingefüllt. Dadurch füllt
sich der Raum mit Öl, den die Wälzlageranordnung 13, 15, der
Kanal zum Einführen der Lagerkugeln und der Schmiermittel
speicher 25 einnehmen. Wenn der Bohrmeißel zum Niederbringen
eines Schachtes durch das Gesteinsmaterial bei Vorhandensein
eines Bohrfluids gedreht und gedrückt wird, wirkt auf die
elastische Membran 31 der hydrostatische Druck in dem Bohr
loch, wodurch der Druck in dem Schmiermittel dem hydrostati
schen Druck angepaßt wird.
Wenn die Temperatur und der innere Druck des Schmiermittels
steigen, dehnt sich die elastische Membran 31 mit dem Schmier
mittel aus bis der Schmiermitteldruck den hydrostatischen
Druck um einen vorgegebenen Schwellenwert übersteigt. Wenn
dies soweit ist, öffnet der Durchlaß 51 und gibt Schmiermittel
aus dem Speicher 25 ab. Für den Fall, daß kein Schmiermittel
aus dem Speicher 25 abgegeben wird, verhindert die Kappe 35,
daß sich die elastische Membran 31 zu stark ausdehnt und reißt
oder auf andere Weise verformt wird.
Nach dem Abschluß der Bohrarbeiten kann die Schmiermittelkom
pensatoranordnung nachgefüllt und das Bohren mit dem gleichen
Bohrmeißel fortgesetzt werden. Sollte ein Bauteil der Schmier
mittelkompensatoranordnung oder der Wälzlageranordnung 13, 15
ausfallen, kann die Schmiermittelkompensatoranordnung entfernt
und ersetzt oder repariert werden. Ferner ist ein einfacher
Zugang zu der Wälzlageranordnung 13, 15 gewährleistet.
Claims (18)
1. Bohrmeißel für Erdbohrungen, insbesondere zum Niederbrin
gen von Bohrschächten
- - mit einem Meißelkörper (1),
- - mit wenigstens einem zwei Enden aufweisenden Lagerele ment (11),
- - mit wenigstens einem an dem Meißelkörper (1) festgeleg ten Sattelteil (7) für die Aufnahme und Abstützung des Lagerelements (11) an seinen beiden Enden,
- - mit einem drehbar an dem Lagerelement (11) sitzenden Schneidkopf (5),
- - mit einer zwischen dem Schneidkopf (5) und dem Lager element (11) eingesetzten Wälzlageranordnung, welche den Schneidkopf (5) auf dem Lagerelement (11) festlegt,
- - mit zwischen dem Schneidkopf (5) und dem Lagerelement (11) angeordneten Dichtungseinrichtungen (17) für das Rückhalten von Schmiermittel in der Wälzlageranordnung,
- - mit einem in dem Lagerelement (11) ausgebildeten Kanal zum Einbringen wenigstens eines Teils (15) der Wälz lageranordnung zwischen den Schneidkopf (5) und das Lagerelement (11),
- - mit einer in einem Ende des Lagerelements (11) ausgebil deten Ausnehmung (21) und
- - mit einer Schmiermittelkompensatoranordnung, die
- - entfernbar in der Ausnehmung (21) angeordnet ist,
- - in einer einen Fluidtransport zulassenden Verbindung mit der Wälzlageranordnung steht,
- - ein starres Verschlußelement (23) aufweist, das in einem Abschnitt einen Schmiermittelspeicher (25) hat und mit einem Ende den Kanal für das Einführen des wenigstens einen Teils (15) der Wälzlageranordnung verschließt und an diesem Teil (15) der Wälzlager anordnung anliegt, um ihn zwischen dem Schneidkopf (5) und dem Lagerelement (11) zu halten,
- - eine an dem anderen Ende des starren Verschlußelements (23) festgelegte, den Schmiermittelspeicher (25) um schließende, elastische Membran (31) aufweist, die in einer einen Fluidtransport zulassenden Verbindung (53, 55, 37, 39) mit der Außenumgebung des Lagerelements (11) steht, und die
- - zum Ausgleich einer Druckdifferenz über den Dichtungs einrichtungen (17) dient.
2. Bohrmeißel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schneidkopf (5) und das Lagerelement (11) einen ins
gesamt kreisförmigen Querschnitt haben.
3. Bohrmeißel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schneidkopf (5) und das Lagerelement (11) eine vom
Meißelkörper (1) abgewandte belastete Umfangsseite und
eine dem Meißelkörper (1) zugewandte unbelastete Umfangs
seite aufweisen und der Kanal für das Einbringen von
wenigstens einem Teil (15) der Wälzlageranordnung an einer
Stelle ausgebildet ist, die von der belasteten Umfangs
seite entfernt liegt.
4. Bohrmeißel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
sich die von der belasteten Umfangsseite entfernt liegende
Stelle für die Anordnung des Kanals zum Einbringen wenig
stens eines Teils (15) der Wälzlageranordnung in einem
Winkel von etwa 76,5° ausgehend von der Mitte der belaste
ten Umfangsseite befindet (Fig. 4).
5. Bohrmeißel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Kanal zum Einbringen wenig
stens eines Teils (15) der Wälzlageranordnung in dem
Lagerelement (11) senkrecht zu seiner Längserstreckung
ausgebildet ist.
6. Bohrmeißel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß sich die Ausnehmung (21) für die
Aufnahme der Schmiermittelkompensatoranordnung in das
Lagerelement (11) in seiner Längsrichtung erstreckt und
den Kanal für das Einbringen wenigstens eines Teils (15)
der Wälzlageranordnung schneidet.
7. Bohrmeißel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Wälzlageranordnung Rollen
lager (13) und Kugellager (15) aufweist.
8. Bohrmeißel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der durch den Kanal eingebrachte
Teil (15) der Wälzlageranordnung Kugeln eines Kugellagers
(15) sind, die von der Schmiermittelkompensatoranordnung
gehalten werden.
9. Bohrmeißel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verschlußelement (23) der Schmiermittelkompensator
anordnung an seinem einen Ende zur Bildung eines Ab
schnitts der inneren Lauffläche des Kugellagers (15) im
Querschnitt reduziert und den Kugeln entsprechend gerundet
ist.
10. Bohrmeißel nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Teil des Kanals zum Einbringen wenigstens eines
Teils (15) der Wälzlageranordnung einen Abschnitt des
äußeren Laufrings für die Kugeln des Kugellagers (15)
bildet.
11. Bohrmeißel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Dichtungseinrichtungen eine
starre Flächendichtung (17) an jedem Ende des Lagerele
ments (11) aufweisen.
12. Bohrmeißel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die elastische Membran (31) die
Form eines Bechers hat, dessen offene Seite einen ringför
migen äußeren Flansch (33) aufweist.
13. Bohrmeißel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die einen Fluidtransport zulas
sende Verbindung der elastischen Membran (31) mit der
Außenumgebung des Lagerelements (11) von einer Druckfrei
gabeeinrichtung (51, 55, 37, 39) gebildet wird, die das
Abführen von Schmiermittel aus der Schmiermittelkompensa
toranordnung ermöglicht, wenn der Schmiermitteldruck einen
vorgegebenen Druck überschreitet.
14. Bohrmeißel nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckfreigabeeinrichtung einen an der elastischen
Membran (31) auf ihrer dem Flansch (33) gegenüberliegenden
Seite angeordneten Vorsprung (57) aufweist, der einen
Durchlaß (51, 55) hat, der sich bei dem ausgewählten Druck
für das Abführen von Schmiermittel öffnet.
15. Bohrmeißel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die elastische Membran (31) an
dem anderen Ende des starren Verschlußelements (23) durch
eine sie umschließende Kappe (35) festgelegt ist, die die
Ausnehmung (21) für die Aufnahme der Schmiermittelkom
pensatoranordnung verschließt.
16. Bohrmeißel nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
der ringförmige äußere Flansch (33) der elastischen Mem
bran (31) in eine Innenaussparung in dem Verschlußelement
(23) eingreift und durch die Kappe (35) lösbar gehalten
ist.
17. Bohrmeißel nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeich
net, daß in der Kappe (35) wenigstens ein Durchgang (37,
39) für eine den Fluidtransport zulassende Verbindung zur
Außenumgebung vorgesehen ist.
18. Bohrmeißel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (21), das Ver
schlußelement (23) und die Kappe (35) zylindrisch ausge
bildet sind.
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- 1995-11-15 DE DE19542615A patent/DE19542615A1/de not_active Withdrawn
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