DE19540200C2 - Rohrentleerungssystem - Google Patents
RohrentleerungssystemInfo
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Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16L—PIPES; JOINTS OR FITTINGS FOR PIPES; SUPPORTS FOR PIPES, CABLES OR PROTECTIVE TUBING; MEANS FOR THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16L55/00—Devices or appurtenances for use in, or in connection with, pipes or pipe systems
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Description
Die Erfindung betrifft ein Entleerungssystem zum
Ausdrücken von Erdkernen bei grabenlos verlegten Rohren.
Bei Stahlrohren, die mit einer Rohrvortriebsmaschine
offen, ohne Presswiderlager dynamisch schlagend in das
Erdreich eingepreßt bzw. eingerammt werden, wandert wäh
rend des Vortriebs ein Erdkern in das Rohr. Dieser wird
in der Regel erst nach Beendigung des Rohrvortriebs als
Ganz es heraus gedrückt.
Hierfür wird das Stahlrohr einseitig mit einer Druck
platte verschlossen und das Rohrinnere bzw. der Erdkern
mit einem Druckmedium beaufschlagt. Bevorzugt dient als
Druckmedium Druckluft, da entsprechende Kompressoren auf
Baustellen regelmäßig vorhanden sind, da sie auch zum
Antrieb der Rohrvortriebsmaschinen Verwendung finden.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 44 04 712 ist des
weiteren eine Vorrichtung zum Ausdrücken des Erdkerns
aus einem grabenlos verlegten Rohr bekannt, die den Erd
kern mit Hilfe einer auf eine Druck- bzw. Kopfplatte
wirkenden Kolben-Zylinder-Einheit mechanisch aus dem
Rohr drückt.
Schließlich ist es aus dem Prospekt "Unterirdischer
Stahlrohrvortrieb mit der Kraft eines Riesen" der
TRACTO-TECHNIK Paul Schmidt Maschinenfabrik KG, Lenne
stadt, bekannt, ein grabenlos verlegtes Rohr mit Hilfe
eines Molches und einer Druckverschlußplatte für das
Rohr zu entleeren, über die Druckluft in einen Freiraum
zwischen der Platte und dem Molch zugeführt wird.
Bei der Verwendung von Druckluft bewirkt der Widerstand
des Erdkerns während Herausdrückens eine zunehmende Kom
pression der Luft. Wird der Widerstand des Erdkerns dann
bei einem bestimmten Druck überwunden, kommt es häufig
zu einer plötzlichen Ausdehnung der Luft, wobei der Erd
kern schlagartig aus dem Rohr herausgeschleudert wird.
Die Verletzungsgefahr für das Bedienungspersonal im
Bereich der Rohröffnung ist erheblich. Es besteht somit
ein erheblicher Bedarf an einem sicheren Entleerungs
system, das auf die bei Baustellen vorhandenen Mittel
zurückgreift.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein sicheres
und universell einsetzbares Rohrentleerungssystem zu
schaffen.
Die Erfindung basiert auf dem Prinzip, den Druck im
Rohr nicht unkontrolliert aufzubauen, sondern das in
den Druckraum einströmende Medium bezüglich seiner
Durchflußmenge zu begrenzen.
Im einzelnen wird das Problem gelöst durch eine Druck
leitung mit einer Drossel, welche die Durchflußmenge
des Druckmediums (im folgenden "Luft") begrenzt
und eine Druckplatte zum Abdichten des Rohres. Hier
durch läßt sich die Gefahr eines unkontrollierten
Druckaufbaus verringern.
Die Drossel kann einstellbar sein, um die Durchflußmen
ge frei wählen zu können.
Des weiteren kann die Druckleitung ein Sicherheitsven
til für einen nicht zu überschreitenden Maximaldruck
sowie ein Absperrventil besitzen. Mittels des Sicher
heitsventils läßt sich ein Maximaldruck vorgeben, bei
dessen Erreichen ein weiterer Druckaufbau durch Abfüh
ren der überschüssigen Luft unabhängig von der Kompres
sorleistung verhindert wird. Dies stellt sicher, daß
der Rohrinnendruck zu keinem Zeitpunkt einen bestimmten
Wert überschreitet.
Zusätzlich kann mit Hilfe des Absperrventils ein einmal
erreichter, zuvor eingestellter Druckzustand fixiert
werden, so daß eine Ausdehnung der komprimierten Luft,
die zwangsläufig zu einem Druckabfall führt, dadurch
beschleunigt wird, daß die Verbindung zwischen Druck
raum und Kompressor unterbrochen ist und keine Luft
nachströmt. Ein beschleunigter Druckabfall führt natur
gemäß zu einer Verlangsamung der Austrittsgeschwindig
keit des Erdkerns aus dem Rohr.
Der Druckabfall läßt sich zusätzlich beschleunigen,
wenn das Absperrventil, das beispielsweise über einen
elektrischen oder pneumatischen Sensor den Druckzustand
ermittelt, eine Verbindung zur Atmosphäre freigibt,
sobald der Druckabfall eine bestimmte Geschwindigkeit
überschreitet, was darauf hindeutet, daß der Erdkern
stark beschleunigt wird. Das Ventil wirkt der Beschleu
nigung des Erdkerns dadurch entgegen, daß der Druck
schlagartig oder dosiert über die Verbindung zur Atmo
sphäre abgeführt wird.
Bei schleichendem Druckabfall kann das Absperrventil
die Luftzufuhr nach Erreichen eines vorgewählten Min
destdrucks freigeben, bis der vorgegebene Höchstdruck
wiederhergestellt ist. Diese Maßnahmen führen zu einer
erheblichen Verringerung der von der Beschleunigung des
im Rohr befindlichen Erdreichs ausgehenden Verletzungs
gefahr.
Die Drossel, das Druckbegrenzungsventil und das
Absperrventil können in einem Ventilblock integriert
sein.
Am Druckschlauch kann sich auch eine Entlüftung befin
den. Diese dient dazu, den Druckraum zu entlüften, wenn
es nicht gelingt, den Erdkern mit dem vorgegebenen
Druck aus dem Rohr herauszudrücken; sie kann als aus
der Baugrube heraus führender Schlauch ausgestaltet
sein, der zu einer Entlüftungseinheit mit einem Manome
ter und einem Entlüftungsventil führt.
Vorzugsweise sind alle Schläuche als Hochdruckschläuche
ausgelegt und ermöglichen dadurch die Anwendung einer
Hochdruckpumpe mit Wasser als Druckmedium. Dies kann
besonders dann hilfreich sein, wenn das Rohrentleeren
mittels Druckluft scheitert, die in der Regel auf einen
Druck von 8 bis 10 bar begrenzt ist. Dabei kann der
Wasserdruck über den "Entlüftungsschlauch" zugeführt
werden. Zwischen Druckraum und Absperrventil befindet
sich dann ein Rückschlagventil, um den Wasserdruck
gegen die dahinterliegenden Bauteile abzusperren.
Zwischen der Druckplatte und dem Erdreich kann sich ein
mechanisch gesicherter Molch befinden. Der Druckraum
entsteht dann zwischen der Druckplatte und dem Molch.
Infolge der mechanischen Sicherung ist die Vorwärtsbe
wegung des Molches im Rohr auf eine bestimmte Maximal
geschwindigkeit beschränkt. Dies kann über eine Seilme
chanik oder eine andere Art der Bewegungsdämpfung bzw.
-einschränkung erfolgen.
Des weiteren besteht auch die Möglichkeit, den Molch
mit einem Beschleunigungssensor auszurüsten, der dazu
dient, die Beschleunigung bzw. Geschwindigkeit des Mol
ches zu messen.
Beim Überschreiten einer vorgegebenen Geschwindigkeit
sorgt ein vom Sensor angesteuertes Ventil, über das der
Beaufschlagungsdruck des Molches geregelt wird, für
eine eingegrenzte Geschwindigkeit des Molches und damit
des Erdkerns.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels des nähe
ren erläutert.
Ein Kompressor 1 ist über einen Absperrhahn 17 mit
einer Druckleitung 2 mit einer Drossel 3, einem Sicher
heitsventil 4 und einem Absperrventil 5 mit einer im
Rohr 6 befindlichen Druckplatte 7 verbunden. Die Druck
platte 7 ist durch Abstützungen 8 gegen ein Heraus
schieben gesichert und über Dichtungen 9 gegen das Rohr
6 abgedichtet. Im Rohr 6 befindet sich zwischen der
Druckplatte 7 und dem Erdkern 10 ein Molch 11.
An die Druckleitung 2 ist zwischen Absperrventil 5 und
Druckplatte 7 eine weitere Druckleitung 12 angeschlos
sen. Diese verbindet das System mit einem Manometer 13
und einem Entlüftungsventil 14.
Der im Kompressor 1 erzeugte Druck wird über die Lei
tung 2 an den Druckraum 15, der zwischen Druckplatte 7
und Erdreich 10 bzw. Molch 11 entsteht, weitergegeben
und durch die Drossel 3 bezüglich ihrer Durchlaufmenge
begrenzt. Das Sicherheitsventil 4 öffnet automatisch,
wenn der Druck in der Leitung 2 einen bestimmten
Höchstwert überschreitet und führt die überschüssige
Luft in die Atmosphäre ab. Dadurch lassen sich belie
bige Kompressoren mit unterschiedlicher Leistung beden
kenfrei für das erfindungsgemäße Rohrentleerungssystem
verwenden.
Das Absperrventil 5 läßt sich auf einen bestimmten
Druck so einstellen, daß es bei Erreichen oder einige
Zeit nach dem Erreichen des vorgegebenen Drucks die
Verbindung zum Druckraum 15 absperrt. Das Absperrventil
5 bewirkt somit einen definierten Druckzustand im
Druckraum 15. Das Absperren führt zu einem sofortigen
schnellen Druckabfall, wenn sich der Erdkern 10 löst
und sich dadurch der Druckraum 15 vergrößert. Der
Druckzustand vor und hinter dem Absperrventil 5 kann
über einen Sensor 16 ermittelt werden. Übersteigt die
Geschwindigkeit des Erdkerns beim Verlassen des Rohrs
einen bestimmten Wert, was sich durch den Sensor 16 am
Absperrventil 5 ermitteln läßt, kann das Absperrventil
5 den Druckabfall durch ein Entlüften, das eine Verbin
dung zur Atmosphäre freigibt, beschleunigen, was einer
weiteren Beschleunigung des Erdkerns entgegenwirkt.
Gleichzeitig läßt sich der Druckzustand am Manometer 13
ablesen. Mit Hilfe des Entlüftungsventils 14 ist ein
völliges Entlüften des Rohrentleerungssystems möglich,
wenn sich beispielsweise der Erdkern mittels Druckluft
nicht aus dem Rohr entfernen läßt. Der aufgebaute Druck
kann dann über die Leitung 12 und das Entlüftungsventil
14 außerhalb der Baugrube abgebaut werden.
Bezugszeichenliste
1 Kompressor
2 Druckleitung
3 Drossel
4 Sicherheitsventil
5 Absperrventil
6 Rohr
7 Druckplatte
8 Abstützungen
9 Dichtungen
10 Erdkern
11 Molch
12 Druckleitung
13 Manometer
14 Entlüftungsventil
15 Druckraum
16 Sensor
17 Absperrhahn
18 Raum zwischen Erdreich und Molch
2 Druckleitung
3 Drossel
4 Sicherheitsventil
5 Absperrventil
6 Rohr
7 Druckplatte
8 Abstützungen
9 Dichtungen
10 Erdkern
11 Molch
12 Druckleitung
13 Manometer
14 Entlüftungsventil
15 Druckraum
16 Sensor
17 Absperrhahn
18 Raum zwischen Erdreich und Molch
Claims (11)
1. Rohrentleerungssystem zum Ausdrücken von Erdkernen
bei grabenlos verlegten Rohren mit
- - einer Druckluftleitung (2),
- - einer Druckplatte (7) zum Abdichten des Rohres (6) und
- - einer Drossel (3) in der Druckluftleitung.
2. Rohrentleerungssystem nach Anspruch 1, gekennzeich
net durch eine regulierbare Drossel (3)
3. Rohrentleerungssystem nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch ein an der Druckleitung (2)
befindliches Sicherheitsventil (4)
4. Rohrentleerungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis
3, gekennzeichnet durch ein Absperrventil (5) in der
Druckluftleitung (2).
5. Rohrentleerungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis
4, gekennzeichnet durch einen mit der Druckluftlei
tung (2) verbundenen, das Absperrventil (5) betäti
genden Drucksensor (16).
6. Rohrentleerungssystem nach einem der Ansprüche 1
bis 5, gekennzeichnet durch eine an der Drucklei
tung (2) befindliche Entlüftungsleitung (12) mit
einem Entlüftungsventil (14) und einem Manometer
(13).
7. Rohrentleerungssystem nach einem der Ansprüche 1
bis 6, gekennzeichnet durch Hochdruckleitungen
(2, 12) und eine Hochdruckpumpe an der Entlüftungs
leitung (12).
8. Rohrentleerungssystem nach einem der Ansprüche 1
bis 7, gekennzeichnet durch einen in seiner Vor
wärtsbewegung mechanisch kontrollierten Molch (11).
9. Rohrentleerungssystem nach einem der Ansprüche 1
bis 8, gekennzeichnet durch einen am Molch (11)
befindlichen Beschleunigungssensor.
10. Rohrentleerungssystem nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Beschleunigungssensor
Impulse gibt auf das Sicherheitsventil (4) bzw. das
Absperrventil (5).
11. Rohrentleerungssystem nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Beschleunigungssen
sor im Molch (11) bei Überschreiten einer vorgege
benen Maximalbeschleunigung über ein Ventil Druck
aus einem Raum (15) in einen Raum (18) abgibt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995140200 DE19540200C2 (de) | 1995-10-28 | 1995-10-28 | Rohrentleerungssystem |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995140200 DE19540200C2 (de) | 1995-10-28 | 1995-10-28 | Rohrentleerungssystem |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19540200A1 DE19540200A1 (de) | 1997-04-30 |
DE19540200C2 true DE19540200C2 (de) | 1997-10-16 |
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ID=7776038
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995140200 Expired - Fee Related DE19540200C2 (de) | 1995-10-28 | 1995-10-28 | Rohrentleerungssystem |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19540200C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102008045048A1 (de) * | 2008-08-27 | 2010-03-04 | Hauni Maschinenbau Ag | Messkörper zum Erkennen von Störquellen innerhalb eines Leitungssystems für Tabak verarbeitende Produkte |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE8900187U1 (de) * | 1989-01-10 | 1989-05-03 | TERRA Dr. Gustav Jenne GmbH, 4300 Essen | Druckplatte für das Abschließen von Stahlrohren |
DE4404712A1 (de) * | 1994-02-15 | 1995-08-17 | Preussag Anlagenbau | Verfahren zum Ausbau eines Erdkerns aus einem grabenlos verlegten Rohr und Molch zur Durchführung des Verfahrens |
-
1995
- 1995-10-28 DE DE1995140200 patent/DE19540200C2/de not_active Expired - Fee Related
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102008045048A1 (de) * | 2008-08-27 | 2010-03-04 | Hauni Maschinenbau Ag | Messkörper zum Erkennen von Störquellen innerhalb eines Leitungssystems für Tabak verarbeitende Produkte |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19540200A1 (de) | 1997-04-30 |
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