DE19538491A1 - Fliegendes Umschalten von Spindel- in Achsbetrieb - Google Patents
Fliegendes Umschalten von Spindel- in AchsbetriebInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung
zum fliegenden Umschalten von Spindelbetrieb in Achsbetrieb,
insbesondere zum Einsatz bei Werkzeugmaschinen und Robotern.
Beim Positionieren einer Spindel bzw. beim Umschalten in den
sogenannten C-Achs-Betrieb, beispielsweise mittels des Befeh
les M19 (Spindel-Halt in definierter Endstellung) nach
DIN 66025, muß vom drehzahlgeregelten Betrieb mit herkömm
licherweise nicht aktivem Lageregler in den lagegeregelten
Betrieb umgeschaltet werden. Ein solches Umschalten soll be
vorzugterweise auch in beliebigen Bewegungsphasen wie Be
schleunigung, Konstantfahrt und Bremsen möglich sein, um mög
lichst schnell auf Positionieranforderungen reagieren zu
können. Dadurch könnten die Bearbeitungszeiten durch Minimie
rung dieser technologischen Totzeiten gesenkt werden.
Es ist bekannt, daß herkömmliche Positionierverfahren im
Stillstand sofort nach Anforderung vom drehzahlgeregelten in
den lagegeregelten Betrieb umschalten können. Diese Umschal
tung vom Spindel in den C-Achsbetrieb ist dabei jedoch nur im
Stillstand möglich. In der Bewegung läuft folgender Mechanis
mus ab, um vom drehzahlgeregelten in den lagegeregelten Zu
stand umzuschalten oder eine Positionieranforderung aus zu
führen. Die Spindel bremst sollwertmäßig bis auf eine fest
gelegte Abschaltdrehzahl herunter und hält diesen Sollwert
konstant. Dann wird gewartet, bis der Drehzahlistwert der
Spindel ebenfalls dieser festgelegten Abschaltdrehzahl ent
spricht und konstant bleibt. Bei dieser konstanten Geschwin
digkeit nun wird ein Schleppfehler bestimmt, der zu der Lage
regelverstärkung gehört, welche im lagegeregelten Betrieb
wirksam werden soll. Der Schleppfehler schließlich wird auf
diesen entsprechenden Wert gesetzt und der Lageregelkreis
geschlossen. Daraufhin wird die Sollwertvorgabe neu synchro
nisiert und das Verfahrprofil bis zum Erreichen der angefor
derten Sollposition erzeugt.
Bei diesem oben beschriebenen herkömmlichen Positionierver
fahren müssen demnach folgende Nachteile in Kauf genommen
werden. Ein Umschalten vom Spindel- in den C-Achsbetrieb ist
entweder nur im Stillstand oder aber bei einer konstanten Ab
schaltdrehzahl möglich. Hinzu kommt, daß eine Synchronisation
der Spindel lediglich bei konstanter Drehzahl möglich ist (so
gezeigt in der DE-OS 39 17 691.6). Weiterhin sind die
Totzeiten bei herkömmlichen Positionierverfahren erheblich
größer, da erst ein Schleppfehler berechnet werden muß, ehe
ein Lageregelkreis geschlossen werden kann, um in den
Achsbetrieb überzugehen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
sowie eine da zugehörige Vorrichtung der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß eine Synchronisation nicht lediglich
bei konstanter Drehzahl sondern auch im Verfahren der Achse,
also bei Drehzahländerungen, durchgeführt werden kann. Des
weiteren soll eine Zuschaltung des Lageregelkreises zum Über
gang vom Spindel in den Achsbetrieb ohne Verzögerung durchge
führt werden können. Der Positioniervorgang soll somit nicht
lediglich im Stillstand, sondern ausgehend von einer beliebi
gen Betriebssituation im Verfahren einer Achse vorgenommen
werden können.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch ein Verfahren
zum fliegenden Umschalten von Spindelbetrieb in Achsbetrieb
mit folgenden Merkmalen gelöst:
- 1.1 mit der Anforderung zum Positionieren der Spindel wird die Spindel referiert, indem diese sollwertmäßig auf einer per Maschinendaten vorgebbaren Bremsrampe abge bremst wird und dabei auf das Erreichen einer Nullmarke synchronisiert wird,
- 1.2 unterschreitet der erfaßte Drehzahlistwert eine per Maschinendatum vorgegebene Einschaltdrehzahl, so wird unmittelbar eine Lageregelung zugeschaltet,
- 1.3 bei eingeschalteter Lageregelung wird ein Verfahrprofil bis zum Erreichen der geforderten Sollposition erzeugt,
- 1.4 die Lageregelung bleibt aktiv und hält die Spindel auf der Sollposition.
In einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung der vorliegenden
Erfindung wird es ermöglicht, die Beschleunigungsmöglichkei
ten der jeweils verwendeten Antriebe optimal auszunutzen,
indem diese Ausgestaltung folgendes Merkmal aufweist:
- 2.1 sowohl zum Abbremsen beim Referieren der Spindel als auch beim Abbremsen mit eingeschalteter Lageregelung auf Sollposition werden auf die Beschleunigungsmöglichkeiten des verwendeten Antriebs abgestimmte Bremsverläufe, ins besondere progressive oder degressive Bremsverläufe, ver wendet.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung ermöglicht es, die
Spindel bei vorgegebenem Bremsverlauf exakt in der gewünsch
ten Sollposition zum Stillstand zu bringen. Diese weist fol
gendes Merkmal auf:
- 3.1 zur Erzeugung des Verfahrprofils bis zum Erreichen der geforderten Sollposition wird solange konstant auf der Einschaltdrehzahl für die Lageregelung verfahren, bis ein Abbremsen mit einem vorgegebenen Bremsverlauf exakt zum Stillstand der Spindel in der gewünschten Sollposition führt.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung ermöglicht den
Betrieb des erfindungsgemäßen Positionierungsverfahrens auch
dann, wenn die tatsächliche Drehzahl des verwendeten Antrie
bes im Moment der Positionieranforderung über der maximal von
einem Spindellagegeber meßbaren Grenzdrehzahl liegt. Auf
diese Art und Weise wird der Einsatzbereich des erfindungs
gemäßen Verfahrens erheblich vergrößert. Diese vorteilhafte
Ausgestaltung ist gekennzeichnet durch folgendes Merkmal:
- 4.1 sofern die tatsächliche Drehzahl über der Grenzfrequenz eines Spindellageistwertgebers liegt, wird die Drehzahl auf der per′ Maschinendaten vorgegebenen Bremsrampe bis zum Erreichen der Grenzdrehzahl abgebremst, ehe die Spindel referiert wird.
Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung ermöglicht es, auftre
tende Totzeiten während des Positioniervorganges weiter zu
minimieren, indem sie folgende Merkmale aufweist:
- 5.1 im drehzahlgeregelten Betrieb der Spindel wird zu jeder Zeit auch eine Drehzahlvorsteuerung berechnet, deren Ausgangswerte jedoch nicht verarbeitet werden,
- 5.2 die Drehzahlvorsteuerung wird gemeinsam mit dem Zu schalten der Lageregelung aktiviert, so daß zur Zeit das Aufschaltvorganges kein Schleppfehler auftritt und keine Einschwingvorgänge erfolgen.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der vorliegenden
Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß sie das erfindungs
gemäße Positionierungsverfahren besonders flexibel macht und
so variabel gestaltet, daß die dynamischen Möglichkeiten des
jeweils verwendeten Antriebes optimal in den Positioniervor
gang mit einbezogen werden können. Diese vorteilhafte Ausge
staltung ist durch folgendes Merkmal gekennzeichnet:
- 6.1 die per Maschinendatum vorgegebene Einschaltdrehzahl ist variabel, wobei ihr Wert bevorzugterweise zehn Prozent unter der Grenzdrehzahl des Spindellageistwertgebers liegt.
Um ein solches vorteilhaftes Positionierverfahren gemäß der
Erfindung auf einfache Art und Weise zu realisieren, wird
diese Aufgabe mittels einer Vorrichtung zum fliegenden Um
schalten von Spindelbetrieb in Achsbetrieb gelöst. Diese
Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß sie mit wenigen
zusätzlichen Elementen auskommt und durch eine besonders
vorteilhafte Anordnung dieser Elemente eine kostengünstigere
Realisierung ermöglicht. Diese Vorrichtung weist die folgen
den Merkmale auf:
- 7.1 es ist eine Drehzahlvorsteuerung vorgesehen, die mit einem Drehzahlreglermodell, welches an die realen Ver hältnisse eines Drehzahlreglers angepaßt ist, realisiert ist,
- 7.2 auf das Drehzahlreglermodell folgt ein Lageregler, in den eingangsseitig die Differenz aus vom Ausgang des Regel kreises rückgekoppeltem Istwert und im Drehzahlregler modell berechnetem Wert geführt ist,
- 7.3 es ist ein Addierer vorgesehen, der Drehzahlsollwerte und Ausgangswerte des Lagereglers addiert.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbeson
dere darin, daß ein Umschalten von Spindel- in Achsbetrieb
beispielsweise in industriellen Steuerungen bei Werkzeugma
schinen und Robotern fliegend erfolgt, so daß der Positio
niervorgang nicht lediglich im Stillstand und eine Synchro
nisation nicht nur bei einer konstanten Drehzahl, sondern
auch im Verfahren einer Achse, beispielsweise beim Abbremsen
mit dadurch verbundener veränderlicher Drehzahl durchgeführt
werden kann. Auch kann das Zuschalten eines Lageregelkreises
zum Übergang in den C-Achsbetrieb unmittelbar erfolgen, so
daß die während eines Positioniervorganges auftretenden Tot
zeiten minimiert werden und die Bearbeitungszeiten so gesenkt
werden können.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen
dargestellt und wird im folgenden näher erläutert. Dabei
zeigen:
Fig. 1 ein Zeitdiagramm des Drehzahlverlaufes einer Achse vom
Zeitpunkt der Positionieranforderung bis zum Stillstand
in der Sollposition,
Fig. 2 eine Vorrichtung zur Realisierung einer Steuerung zur
Durchführung des in Fig. 1 dargestellten Positionierver
fahrens.
In der Darstellung gemäß Fig. 1 ist ein Zeitdiagramm für ein
Umschalten von Spindelbetrieb in Achsbetrieb anhand einer
Achse gezeigt. Dazu ist der Verlauf der Drehzahl n über die
Zeit t aufgetragen. Dabei sind zum einen die maximal erfaß
bare Drehzahl nmax, welche der Grenzfrequenz fmax eines
Spindellageistwertgebers entspricht, und eine Einschaltdreh
zahl neinsch vorgegeben. Zu Beginn dreht die Spindel mit
einer größeren Drehzahl n als der Grenzgeberfrequenz fmax des
Spindellageistwertgebers. Die Spindel ist zu diesem Zeitpunkt
nicht synchronisiert. Mit dem Wirksamwerden der Positionier
anforderung 1 beginnt das Abbremsen der Spindel, indem diese
sollwertmäßig auf einer per Maschinendaten vorgebbaren Brems
rampe a1 abbremst. Mit Erreichen der maximal vom Spin
dellageistwertgeber erfaßbaren Grenzdrehzahl nmax zum Zeit
punkt 2 beginnt das Synchronisieren der Spindel. Während des
Synchronisiervorganges bzw. Referiervorganges wird die Spin
del weiter auf der Bremsrampe a1 abgebremst, bis zum Zeit
punkt 3 eine Null-Marke zur Synchronisierung erreicht wird.
Gleich danach wird zu einem Zeitpunkt 4 ein entsprechendes
Signal "Referiert/Synchronisiert" gesendet. Die Spindel
bremst weiterhin auf der per Maschinendaten vorgegebenen
Bremsrampe a1 ab, bis sie die Lageregler-Einschaltdrehzahl
neinsch im Zeitpunkt 5 erreicht. Mit Erreichen der Lagereg
ler-Einschaltdrehzahl neinsch wird die Lageregelung LR zuge
schaltet. Die Spindel wird nun konstant auf der Lageregler-
Einschaltdrehzahl neinsch verfahren. Kurz nach Einschalten
des Lagereglers LR wird, sobald dieser aktiv ist, ein Signal
"Lageregler aktiv" zum Zeitpunkt 6 gesendet.
Beginnend mit dem Zuschalten der Lageregelung LR wird der
benötigte Restweg zur gewünschten Sollposition ssoll
berechnet. Unter Zugrundelegung einer weiteren vorgegebenen
Bremsrampe a2 zum Abbremsen auf Sollposition wird ein
Bremspunkt errechnet, von dem ausgehend mit der vorgegebenen
Bremsrampe a2 exakt auf die gewünschte Sollposition ssoll mit
der entsprechenden gewünschten Winkellage der Achse abge
bremst werden kann. Zwischen dem Zeitpunkt 5 der Aktivierung
des Lagereglers LR und diesem errechneten Bremspunkt, in Fig.
1 zum Zeitpunkt 7, wird konstant auf der Lageregler-Ein
schaltdrehzahl neinsch verfahren. Die Zeitspanne zwischen der
Zuschaltung der Lageregelung LR zum Zeitpunkt 5 und dem
errechneten Bremspunkt zum Zeitpunkt 7 ist somit variabel.
Ausgehend vom errechneten Bremspunkt zum Zeitpunkt 7 wird die
Spindel schließlich mit der vorgegebenen Bremsrampe a2 bis
zur Sollposition ssoll abgebremst.
Um die Beschleunigungsmöglichkeiten des jeweils verwendeten
Antriebes einer Spindel bzw. Achse optimal ausnutzen zu
können, werden die beiden während des Positionierverfahrens
eingesetzten Bremsverläufe a1 und a2 auf eben diese Beschleu
nigungsmöglichkeiten abgestimmt. Dies hat zur Folge, daß ins
besondere auch nicht-lineare, z. B. progressiv oder degressiv
verlaufende, Bremsrampen beim erfindungsgemäßen Verfahren zum
Einsatz gelangen können.
Für den Fall, daß die Spindel bereits zum Zeitpunkt der Posi
tionieranforderung 1 mit einer Drehzahl n kleiner als der
Gebergrenzfrequenz fmax verfahren wird, ist die Spindel be
reits zu diesem Zeitpunkt synchronisiert, so daß direkt mit
Wirksamwerden der Positionieranforderung das Abbremsen der
Spindel mit der vorgegebenen Bremsrampe a1 bis auf die Lage
regler-Einschaltdrehzahl neinsch erfolgt.
Für den Fall, daß die Spindeldrehzahl kleiner als die Geber
grenzfrequenz fmax und die Lageregelung LR auch zu diesem
Zeitpunkt eingeschaltet ist, ist die Spindel auch hier syn
chronisiert. Die Drehzahl n wird in der Regel jedoch nur 90%
der Maximaldrehzahl der Spindel bzw. der Gebergrenzfrequenz
fmax betragen, da 10% Regelreserve notwendig sind. Mit dem
Wirksamwerden der Positionieranforderung beginnt daraufhin
das Abbremsen der Spindel auf der Bremsrampe a1 bis auf die
Lageregler-Einschaltdrehzahl neinsch. Die Lageregelung LR
bleibt eingeschaltet.
Im Fall, daß die Spindeldrehzahl zum Zeitpunkt der Positio
nieranforderung 1 kleiner als die Lageregler-Einschaltdreh
zahl neinsch ist, ist die Spindel ebenfalls synchronisiert.
Sofern ein Lageregelbetrieb nicht bereits aktiv ist, wird die
Spindel in den Lageregelbetrieb geschaltet und die Berechnung
des Verfahrweges zur Sollposition ssoll ausgeführt. Dabei
wird das Verfahren der Spindel bis zum programmierten
Sollpunkt zeitoptimal durchgeführt, indem der Zielpunkt mit
höchstmöglicher Geschwindigkeit, also der Lageregler-Ein
schaltdrehzahl neinsch, angefahren wird. Die Lageregler-Ein
schaltdrehzahl neinsch wird nicht überschritten. Die Brems
einsatzpunktrechnung erkennt, wann mit der festgelegten Be
schleunigung bzw. Bremsrampe a2 genau in die programmierte
Spindelsollposition ssoll eingefahren werden kann.
Die Lageregler-Einschaltdrehzahl neinsch ist in weiten Berei
chen variabel. In der Regel darf sie nicht Null betragen,
sondern muß einen positiven Wert aufweisen. Die obere Grenze
wird lediglich durch die Gebergrenzfrequenz fmax bzw. maximal
vom Spindellageistwertgeber erfaßbare Drehzahl nmax gebildet.
Es ist jedoch vorteilhaft, auch hier eine Regelreserve ein
zuplanen, indem die Lageregler-Einschaltdrehzahl neinsch
maximal 90% der Gebergrenzfrequenz fmax beträgt. Desweiteren
ist es vorteilhaft, die per Maschinendaten vorgegebenen Be
schleunigungen zum Abbremsen der Spindel so zu gestalten, daß
die Bremsrampen a1 zum Abbremsen auf die Lageregler-Ein
schaltdrehzahl neinsch steiler gewählt wird, als die Brems
rampe a2 zum Abbremsen auf die Sollposition ssoll.
In der Darstellung gemäß Fig. 2 ist ein Blockschaltbild einer
Vorrichtung zur Durchführung des oben geschilderten Positio
nierverfahrens gezeigt. Im drehzahlgeregelten Betrieb der
Spindel, dem Steuerbetrieb, wird die Sollwertverarbeitung
ständig mit einer Drehzahlvorsteuerung durchgeführt. Wenn ein
Positionieren der Spindel angefordert wird, bremst die
Spindel sollwertmäßig auf einer per Maschinendaten vorgegebe
nen Bremsrampe a1. Wenn der Drehzahlistwert die per Maschi
nendaten vorgebbare Einschaltdrehzahl für die Lageregelung LR
unterschreitet, wird die Lageregelung LR augenblicklich ein
geschaltet. Dies geschieht, indem der von der Steuerung er
zeugte Ausgangssollwert sist auf den Eingang des Lagereglers
LR rückgekoppelt wird. Dies geschieht jedoch nicht direkt,
sondern über einen Subtrahierer S. In dem Subtrahierer S wird
die Differenz ΔS aus rückgekoppeltem Ausgangssollwert sist
und dem in einem Drehzahlreglermodell DRM errechneten Dreh
zahlvorsteuerungswert smod gebildet. Die Drehzahlregler-
Modellfunktion DRM wird eingangsseitig durch Positionssoll
werte ssoll angesteuert. Da tatsächlicher Ausgangssollwert
sist und Sollwert ssoll im Betrieb ständig weiter aus ein
anderlaufen, wird der Wert des Drehzahlreglermodelles DRM vor
dem Einschalten der Lageregelung LR gesetzt, indem Ausgangs
sollwert sist und Sollwert ssoll angepaßt werden. Dazu ist
der Ausgangssollwert sist ebenfalls zum Drehzahlreglermodell
DRM geführt. Dadurch wird das Drehzahlreglermodell DRM
korrigiert. Durch diese Anpassung wird lediglich die absolute
Höhe des Differenzwertes ΔS, nicht aber die im Anwendungsfall
entscheidende Dynamik verändert und somit ein korrekter Wert
auf die Lageregelung LR aufgeschaltet.
Die Regeldifferenz ΔS, welche dem Schleppfehler entspricht,
wird eingangsseitig auf den Lageregler LR geführt und dort
mit einer Lagereglerverstärkung KV verarbeitet. Da in einem
solchen drehzahlvorgesteuerten Betrieb bei richtiger Einstel
lung der Vorsteuerung, bedingt durch die Drehzahlregler-
Modellfunktion DRM, der Schleppfehler ΔS annähernd Null ist,
kann die Zuschaltung der Lageregelung LR sofort erfolgen.
Dazu werden einerseits die durch das Drehzahlregler-Modell
DRM ermittelten Modellwerte smod auf den Subtrahierer S
geschaltet und gleichzeitig die rückgekoppelten Steuerungs
ausgangswerte sist auf den Subtrahierer S geschaltet. Der
Ausgang des Lagereglers LR wird auf einen Addierer AD ge
führt. In diesem Addierer AD werden Drehzahlsollwerte nsoll
und Ausgangswerte des Lagereglers LR summiert und einem Dreh
zahlregler DR zugeführt. Am Ausgang des Drehzahlreglers
schließlich stehen die Drehzahlistwerte nist zur Verfügung,
aus welchem in einem Integrator I die Positionsistwerte sist
gebildet werden. Nach der sofortigen Zuschaltung des Lage
reglers LR und dem gleichzeitigen Aktivieren der Drehzahl
vorsteuerung mittels des Drehzahlregler-Modells DRM wird
verhindert, daß Einschwingvorgänge erfolgen. Daraufhin wird
die Sollwertvorgabe neu synchronisiert und das Verfahrprofil
bis zum Erreichen der geforderten Sollposition ssoll erzeugt.
Claims (7)
1. Verfahren zum fliegenden Umschalten von Spindelbetrieb in
Achsbetrieb, insbesondere zum Einsatz bei Werkzeugmaschinen
und Robotern,
mit folgenden Merkmalen:
- 1.1 mit der Anforderung zum Positionieren der Spindel (1) wird die Spindel referiert, indem diese sollwertmäßig auf einer per Maschinendaten vorgebbaren Bremsrampe (a1) abgebremst wird und dabei auf das Erreichen einer Nullmarke (3) synchronisiert wird,
- 1.2 unterschreitet der erfaßte Drehzahlistwert eine per Maschinendatum vorgegebene Einschaltdrehzahl (5, neinsch), so wird unmittelbar eine Lageregelung zuge schaltet,
- 1.3 bei eingeschalteter Lageregelung (6, LR) wird ein Ver fahrprofil bis zum Erreichen der geforderten Sollposition (ssoll) erzeugt,
- 1.4 die Lageregelung (LR) bleibt aktiv und hält die Spindel auf der Sollposition (ssoll).
2. Verfahren nach Anspruch 1, mit folgendem Merkmal:
- 2.1 sowohl zum Abbremsen beim Referieren der Spindel als auch beim Abbremsen mit eingeschalteter Lageregelung (LR) auf Sollposition (ssoll) werden auf die Beschleunigungsmög lichkeiten des verwendeten Antriebs abgestimmte Brems verläufe (a1, a2), insbesondere progressive oder degressive Bremsverläufe, verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, mit folgendem Merkmal:
- 3.1 zur Erzeugung des Verfahrprofils bis zum Erreichen der geforderten Sollposition (ssoll) wird solange konstant auf der Einschaltdrehzahl (neinsch) für die Lageregelung
- (LR) verfahren, bis ein Abbremsen mit einem vorgegebenen Bremsverlauf (a2) exakt zum Stillstand der Spindel in der gewünschten Sollposition (ssoll) führt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche, mit folgendem Merkmal:
- 4.1 sofern die tatsächliche Drehzahl (nist) über der Grenz frequenz (fmax) eines Spindellageistwertgebers liegt, wird die Drehzahl auf der per Maschinendaten vorgegebenen Bremsrampe (a1) bis zum Erreichen der Grenzdrehzahl (nmax) abgebremst, ehe die Spindel referiert wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche, mit folgenden Merkmalen:
- 5.1 im drehzahlgeregelten Betrieb der Spindel wird zu jeder Zeit auch eine Drehzahlvorsteuerung berechnet, deren Ausgangswerte jedoch nicht verarbeitet werden,
- 5.2 die Drehzahlvorsteuerung wird gemeinsam mit dem Zuschalten der Lageregelung (LR) aktiviert, so daß zur Zeit das Aufschaltvorganges kein Schleppfehler (Δs) auftritt und keine Einschwingvorgänge erfolgen.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche, mit folgendem Merkmal:
- 6.1 die per Maschinendatum vorgegebene Einschaltdrehzahl (neinsch) ist variabel, wobei ihr Wert bevorzugterweise zehn Prozent unter der Grenzdrehzahl (nmax) des Spindellageistwertgebers liegt.
7. Vorrichtung zum fliegenden Umschalten von Spindelbetrieb
in Achsbetrieb, insbesondere zum Einsatz bei Werkzeugmaschi
nen und Robotern, mit folgenden Merkmalen:
- 7.1 es ist eine Drehzahlvorsteuerung vorgegeben, die mit einem Drehzahlreglermodell (DRM), welches an die realen Verhältnisse eines Drehzahlreglers (DR) angepaßt ist, realisiert ist,
- 7.2 auf das Drehzahlreglermodell (DRM) folgt ein Lageregler (LR), in den eingangsseitig die Differenz (ΔS) aus vom Ausgang des Regelkreies rückgekoppeltem Istwert (Sist) und im Drehzahlreglermodell (DRM) berechnetem Wert geführt ist,
- 7.3 es ist ein Addierer (AD) vorgesehen, der Drehzahlsoll werte (nsoll) und Ausgangswerte des Lagereglers (LR) addiert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19538491A DE19538491A1 (de) | 1995-03-16 | 1995-10-16 | Fliegendes Umschalten von Spindel- in Achsbetrieb |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19509443 | 1995-03-16 | ||
DE19538491A DE19538491A1 (de) | 1995-03-16 | 1995-10-16 | Fliegendes Umschalten von Spindel- in Achsbetrieb |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19538491A1 true DE19538491A1 (de) | 1996-09-19 |
Family
ID=7756779
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19538491A Withdrawn DE19538491A1 (de) | 1995-03-16 | 1995-10-16 | Fliegendes Umschalten von Spindel- in Achsbetrieb |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19538491A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1447729A2 (de) * | 2003-02-11 | 2004-08-18 | Dr. Johannes Heidenhain GmbH | Verfahren zur Spindelorientierung |
EP1798615A3 (de) * | 2005-12-19 | 2010-03-10 | Fanuc Ltd | Festpositions-Anhaltesteuervorrichtung für eine Drehwelle |
-
1995
- 1995-10-16 DE DE19538491A patent/DE19538491A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1447729A2 (de) * | 2003-02-11 | 2004-08-18 | Dr. Johannes Heidenhain GmbH | Verfahren zur Spindelorientierung |
EP1447729A3 (de) * | 2003-02-11 | 2008-05-28 | Dr. Johannes Heidenhain GmbH | Verfahren zur Spindelorientierung |
EP1798615A3 (de) * | 2005-12-19 | 2010-03-10 | Fanuc Ltd | Festpositions-Anhaltesteuervorrichtung für eine Drehwelle |
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