DE19535474C1 - Vorrichtung zum Austragen eines aus chemisch reaktiven Kunststoffkomponenten gebildeten Kunststoffgemisches - Google Patents
Vorrichtung zum Austragen eines aus chemisch reaktiven Kunststoffkomponenten gebildeten KunststoffgemischesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Patentan
spruchs 1 angegebenen Art.
Bei einer Vorrichtung zur Erzeugung eines Gemisches aus chemisch reakti
ven Kunststoffkomponenten werden die Kunststoffkomponenten im Gegenstrom
in eine zylindrische Mischkammer injiziert, wobei das dadurch gebildete
Reaktionsgemisch durch einen reversierbar in der Mischkammer geführten
Steuerungs- bzw. Reinigungskolben aus der zylindrischen Mischkammer aus
getrieben wird. Das Reaktionsgemisch kann dabei direkt aus der Mischkam
mer in eine Form gefördert werden, es kann jedoch auch noch über eine
der Mischkammer nachgeordnete Beruhigungskammer geleitet werden, in der
ebenfalls ein Reinigungskolben reversierbar geführt ist und mit dem das
Reaktionsgemisch aus der Beruhigungskammer ausgestoßen wird. Bei Beendi
gung des Ausstoßvorganges liegt das Kolbenende des Reinigungskolbens
bündig in einer Ebene mit der Austrittsöffnung der Beruhigungskammer.
Für den Fall, daß Vorrichtungen verwendet werden, bei denen nur eine
Mischkammer vorliegt oder bei denen der Mischkammer eine Beruhigungskam
mer nachgeordnet ist, stellen die Mischkammer oder die Beruhigungskammer
Auslaufkammern dar, bei denen nach dem Austreiben der restlichen Ge
mischmenge durch den Reinigungskolben stets eine tropfenartige Restmenge
verbleibt, die entfernt werden muß, da die Restmenge ansonsten in kurzer
Zeit ausreagieren würde und mit den Restmengen der nachfolgenden Spritz
zyklen die Austrittsöffnung der Auslaufkammer derart zusetzen würde, daß
die Form nicht mehr ordnungsgemäß mit Reaktionsgemisch gefüllt werden
könnte.
Es ist bekannt, die Austrittsöffnung mittels Drähten, Klingen, rotieren
den und feststehenden Bürsten, mit Tüchern oder mit Blasluft zu reini
gen. Der Nachteil dieser Vorrichtungen besteht insbesondere darin, daß
die Restmengen in der Reaktionszeit aufschäumen und im Betrieb stark
klebende und voluminöse Abfallmengen bilden, die nur mit hohem personel
lem Aufwand beseitigt werden können.
Aus der DE 44 11 901 A1 ist eine Vorrichtung zum Abstreifen von Schaum
resten von einem eine Kunststoff-Formanlage befüllenden Mischkopf
bekannt. Die Abstreifvorrichtung ist dabei als ein um seine Mittenachse
drehbar gelagerter, kreiszylindrischer Topf ausgebildet, mit dessen
Topfwandkante Schaumreste vom Mischkopf abgestreift werden. Die entfern
ten Schaumreste sammeln sich dabei auf dem Topfboden und auf seiner
außerhalb der Topfwandkante angeordneten Auffangschale.
Ferner ist aus der DE 43 40 559 A1 eine Vorrichtung zur Entfernung von
Kunststoffrückständen von Mischkopf-Auslaufrohren bekannt, bei der die
Kunststoffreste durch ein über Walzen geführtes Reinigungsband von der
Mischkopfauslaßöffnung abgenommen und nach dem Aushärten vom Reinigungs
band entfernt werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zur Reinigung der Austrittsöffnung einer Anlage zur zyklus
weisen Erzeugung eines chemisch reaktiven Kunststoffgemisches so zu
verbessern, daß bei reduziertem Abfallvolumen ein weitestgehend war
tungsfreier Betrieb erreicht werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1
gelöst.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß das an der Austrittsöff
nung verbleibende Reaktionsgemisch innerhalb der Reaktionszeit durch das
Spülmedium beschleunigt und in der Zellstruktur zerstört wird, so daß
kein Aufschäumen stattfinden kann.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird das vom Spülflansch abfließen
de Schaum-Wassergemisch in einen Filter in Form eines Filterbeutels
geleitet, wo die Schaumreste ausgefiltert werden. Dadurch ergibt sich
der Vorteil, daß zum einen das mit geringem Abfallvolumen anfallende
Reaktionsgemisch leicht gesammelt und durch Auswechseln des Filterbeu
tels als Sondermüll leicht entfernt werden kann und zum anderen das
Spülmedium im Kreislauf wiederverwertet werden kann.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen ange
geben.
Im folgenden wird die Erfindung unter Hinweis auf die Zeichnung anhand
eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 das Endstück einer im Spülflansch positionierten Auslaufkammer
mit Filter, Sammelbehälter, Pumpe und Kreislaufleitung,
Fig. 2 den Spülflansch nach Fig. 1 in der Draufsicht mit einer Drehvor
richtung und
Fig. 3 den Schnitt durch den Spülflansch nach Fig. 1 im vergrößerten
Maßstab.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung und die Detaildarstellung nach
Fig. 3 zeigen das Endstück der Auslaufkammer 1 eines Polyurethan-Misch
kopfes in dem chemisch reaktive Kunststoffkomponenten gemischt werden
und mit dem das Reaktionsgemisch in die Spritzform (nicht dargestellt)
gefördert wird. Am Ende des Füllzyklus wird die in der Auslaufkammer 1
befindliche Gemischmenge durch den reversierbar in der Auslaufkammer 1
geführten Reinigungskolben 2 ausgestoßen. Das Endstück des Reinigungs
kolbens 2 schließt dann bündig mit der Austrittsöffnung 3 der Auslauf
kammer 1 ab.
Das Endstück der Auslaufkammer 1 ist in der Ringöffnung 4 eines Spül
flansches 5 positioniert, in die in der Ebene der Austrittsöffnung 3
Sprühdüsen 6 führen, die an eine oder mehrere Zuführleitungen 7 für
Spülmedium angeschlossen sind.
An die Ringöffnung 4 des Spülflansches 5 schließt sich ein Auslaufrohr 8
an, das in einen Filterbeutel 9 mündet, der in einem Sammelbehälter 10
befestigt ist. Mittels einer am Auslaufrohr 8 befestigten Verschluß
scheibe 11 ist der Filterbeutel 9 verschließbar, wobei die Verschluß
scheibe 11 durch eine am Spülflansch 5 abgestützte Druckfeder abdichtend
auf den Rand des Filterbeutels 9 gedrückt wird.
Der Sammelbehälter 10 ist durch ein Überlaufwehr in eine Absetzkammer 12
und in eine Pumpenkammer 13 unterteilt, in der sich eine Umwälzpumpe 14
befindet, mit der über die Zuführleitungen 7 Spülmedium zu den Sprüh
düsen 6 des Spülflansches 5 förderbar ist. Vom Spülflansch 5 gelangt das
Spülmedium nach Abtrennung der Kunststoff-Restmengen im Filterbeutel 9
in den Sammelbehälter 10 und wird von dort im Kreislauf über die Umwälz
pumpe 14 und die Zuführleitungen 7 wieder dem Spülflansch zugeführt.
Die Fig. 2 zeigt die Draufsicht auf den Spülflansch 5, der mit einem
hydraulischen Schwenkzylinder 15 gekoppelt ist. Mit diesem Schwenkzylin
der 15 kann der Spülflansch 5 um das Endstück der Auslaufkammer 1
gedreht werden, wodurch die Austrittsöffnung 3 durch die mit der Drehung
geschwenkten Sprühdüsen 6 vollständig mit Spülmittel beaufschlagt und
von Schaumresten gereinigt werden kann. Die Fig. 2 zeigt die Ausgangs
stellung des Schwenkzylinders 15 sowie in unterbrochenen Linien die
Endstellung des Schwenkzylinders.
Im Betrieb wird der Mischkopf nach dem Befüllen der Form bzw. nach jedem
Schuß mittels eines Industrieroboters oder von Hand mit dem Ende der
Auslaufkammer 1 in den Spülflansch 5 positioniert. In dieser Betriebs
phase ist der Reinigungskolben 2 in der vordersten Stellung, in der
dieser das Reaktionsgemisch vollständig aus der Auslaufkammer 1 ausge
trieben hat und in der die Kopffläche des Reinigungskolbens 2 in der
Austrittsöffnung 3 liegt und mit der ringförmigen Endfläche der Aus
laufkammer 1 eine Kreisfläche bildet. Auf dieser Kreisfläche nach jedem
Schuß verbleibende tropfenartige Restmengen vom Reaktionsgemisch werden
über die Sprühdüsen 6 mit unter Druck stehendem Spülmedium beaufschlagt
und vollständig entfernt. Das mit den Restmengen an Reaktionsgemisch
befrachtete Spülmedium wird über das an den Spülflansch 5 anschließende
Auslaufrohr 8 in den Filterbeutel 9 geleitet, wo es von den Gemischbe
standteilen getrennt wird und anschließend aus dem Sammelbehälter 10 im
Kreislauf wieder dem Spülflansch 5 zugeführt wird.
Nach der Beaufschlagung und vollständigen Reinigung der Endfläche der
Auslaufkammer 1 mit Spülmedium wird diese mit unter Druck stehendem
Trocknungsgas beaufschlagt. Das Trocknungsgas kann dabei über gesonderte
Sprühdüsen 6a oder, nach entsprechender Leitungsumschaltung (nicht dar
gestellt), über die Sprühdüsen 6 für das Spülmittel eingebracht werden,
wodurch die Endfläche der Auslaufkammer 1 getrocknet wird und somit der
Mischkopf in vollständig gereinigtem Zustand für den nächsten Spritz
zyklus vorbereitet ist. Anstelle der Beaufschlagung mit Druckluft kann
die Endfläche der Auslaufkammer 1 auch abgesaugt werden.
Claims (16)
1. Vorrichtung zum Austragen eines aus chemisch reaktiven Kunst
stoffkomponenten gebildeten Kunststoffgemisches in Spritzzyklen aus
einer Auslaufkammer eines Mischkopfes, in der ein Reinigungskolben
reversierbar hin und her bewegbar ist und deren Austrittsöffnung mit
Einrichtungen zur Entfernung der nach jedem Spritzzyklus an der Aus
trittsöffnung verbleibenden tropfenförmigen Restmenge von Kunststoff
gemisch versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnung
(3) der Auslaufkammer (1) nach jedem Spritzzyklus in die Ringöffnung (4)
eines Spülflansches (5) positionierbar ist, in dem in der Ebene der
Austrittsöffnung (3) eine oder mehrere, im wesentlichen radial nach
innen gerichtete Sprühdüsen (6) angeordnet sind, die jeweils an eine
oder mehrere Zuführleitungen (7) für unter Druck stehendes Spülmedium
angeschlossen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Spülflansch (5) mit einer Drehvorrichtung gekoppelt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sich an die Ringöffnung (4) des Spülflansches (5) ein Auslaufrohr
(8) anschließt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem Spülflansch (5) ein Filter (9) nachgeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem Spülflansch (5) ein Sammelbehälter (10) für Spülme
dium nachgeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Sammelbehälter (10) eine Absetzkammer (12) aufweist, die von einer
Pumpenkammer (13) durch ein Überlaufwehr getrennt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Sammelbehälter (10) eine Pumpe (14) angeordnet ist, die über eine Kreislaufleitung
mit den Zuführleitungen (7) für die
Sprühdüsen (6) verbunden ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Spülmedium Wasser ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Spülmedium Heißwasser ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Spülmedium Wasserdampf ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Austrittsöffnung (3) der Auslaufkammer (1) mit
Druckluft beaufschlagbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Austrittsöffnung (3) der Auslaufkammer (1) mit einer
Absaugvorrichtung beaufschlagbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Austrittsöffnung (3) der Auslaufkammer (1) mittels
eines Industrie-Roboters in die Ringöffnung (4) des Spülflansches (5)
positionierbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Ebene der Austrittsöffnung (3) eine oder
mehrere, im wesentlichen radial nach innen gerichtete Sprühdüsen (6a)
angeordnet sind, die jeweils an eine oder mehrere Zuführleitungen für
unter Druck stehendes Trocknungsgas angeschlossen sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführleitung
bzw. -leitungen für das
Trocknungsgas an die Sprühdüsen (6) für das Spülmedium anschließbar sind.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Filter die Form eines Filterbeutels (9) aufweist, der
durch eine am Auslaufrohr (8) befestigte und gegenüber diesem federnd
abgestützte Verschlußscheibe (11) verschließbar ist.
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