DE19535329C2 - Verfahren zum Übertragen von ATM-Zellen im Zeitmultiplex in einem Mobilfunksystem - Google Patents
Verfahren zum Übertragen von ATM-Zellen im Zeitmultiplex in einem MobilfunksystemInfo
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- DE19535329C2 DE19535329C2 DE19535329A DE19535329A DE19535329C2 DE 19535329 C2 DE19535329 C2 DE 19535329C2 DE 19535329 A DE19535329 A DE 19535329A DE 19535329 A DE19535329 A DE 19535329A DE 19535329 C2 DE19535329 C2 DE 19535329C2
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Description
Die Erfindung betrifft Verfahren zum Übertragen von ATM-Zellen
in einem Mobilfunksystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein solches Verfahren ist aus WO 95/05040 A1 bekannt.
Diese Druckschrift beschreibt ein erweitertes Schnurlos-Telekom
munikationssystem bei dem zur Vergrößerung der Übertragungs
reichweite eine Relaisstation vorgesehen ist, die bei der
Schnurlos-Telekommunikation eine Schnurlos-Basisstation ersetzt
und bei der erweiterten Schnurlos-Kommunikation selbst als
Schnurlos-Mobilstation ausgebildet ist.
In NTZ, Heft 9/1995, Seiten 10-17 ist "HiperLAN - Der ETSI-
Standard für lokale Funknetze" beschrieben. Dabei handelt es
sich um einen Standard für breitbandige Funk-LAN (LAN = Local
Area Network). Funk-LAN erweitern das Feld der Funkkommunika
tion, indem sie in einen Kommunikationsbereich eindringen, der
bisher den leitungsgebundenen Techniken vorbehalten war. Hiper-
LAN unterstützt sowohl die Übertragung von zeitkritischen als
auch von asynchronen, zeitunkritischen Datenpaketen. Dieses wird
mit Hilfe eines Priorisierungsmechanismus erreicht, der die
Datenpakete aller Anwendungen gleichermaßen behandelt. Prioritä
ten sind nicht fest vorgegeben, sondern werden dynamisch verge
ben. Die Priorität ist um so höher, je näher die Pakete an ihre
"Verfallszeit" kommen. Zu diesem Zweck wird für jedes Paket eine
Verfallszeit vorgegeben, die beispielsweise von der Art der
Nachricht (Daten oder Sprache) abhängt. Innerhalb der Datenpa
kete wird die Restlebenszeit vermerkt und mit übertragen.
In "Elektronik" 4/1995, Seiten 76-81 sind neue Funktionalitä
ten von ATM (Asynchronous Transfer Mode) beschrieben. ATM ermög
licht eine Technik, bei der gleichzeitig Sprache und Daten mit
hohen Übertragungsraten in lokalen Netzen sowie auf Weitver
kehrsnetzen übermittelt werden können. Der genannte Aufsatz
befaßt sich jedoch nur mit Festnetz-Anwendungen von ATM.
In manchen Kommunikationsnetzen treten Anordnungen von Mobilsta
tionen (mobile Funkstationen) mit einem Netz von Basisstationen
(feste Funkstationen) und einem Festnetz auf, die folgende Merk
male haben:
- - Betrieb in Gebäuden oder im freien Gelände oder in der Nähe von Gebäuden (evtl. unter Einbeziehung von Gebäuden),
- - Anordnung von vielen (z. B. 10-500) Basisstationen, die jeweils eine oder mehrere Empfangs- und Sendeeinheiten enthal ten,
- - Anordnung von vielen (z. B. 50-10000) Funkteilnehmern mit je eigener Mobilstation, die sich frei in dem gesamten Bereich bewegen können, welcher durch die Basisstationen des Mobilfunk systems versorgt wird,
- - Steuerung und Organisation von einigen (z. B. 1-100) Basissta tionen durch eine Basisstationssteuereinheit, mit der sie über ein Netz aus Kabeln (mit metallischen bzw. optischen Leitern) oder Funkverbindungen oder Richtfunkverbindungen kommunizieren können,
- - Anordnung von einigen (z. B. 1-100) Basisstationssteuereinhei ten, die über ein Festnetz aus Kabeln miteinander und mit allen über dieses Festnetz erreichbaren und ggf. nicht zu dem gleichen Mobilfunksystem gehörenden Stationen kommunizieren können,
- - Gesamtausdehnung des durch die Basisstationen und Basisstati onssteuereinheiten aufgespannten Netzes von typisch 50 m bis 20 km, evtl. auch mehr.
Fig. 1 zeigt ein beispielhaftes Mobilfunksystem mit den Basis
stationssteuereinheiten A und B mit unterschiedlicher Zahl von
Basisstationen und einer über Basisstation An, Basisstations
steuereinheit A und das Festnetz geführten Verbindung V1 zwi
schen der Mobilstation M1 und einer systemfremden Station FS1 am
Festnetz, sowie einer zwischen Mobilstation M1 und Mobilstation
M2 geführten Verbindung V2 über die Basisstationen An und B1,
sowie die Basisstationssteuereinheiten A und B.
An solche zellularen Mobilfunksysteme werden bzgl. der Kommuni
kationsmöglichkeiten Forderungen gestellt, z. B.
- - Verfügbarkeit eines Teils oder aller mit Kabeln realisierbarer Kommunikationsdienste mit Leistungsmerkmalen, die denen von Kabeln entsprechen, z. B. Übertragung von Sprache, Bildern, Bewegtbildern und Daten mit variablen oder extrem büschelartigen Datenraten,
- - digitale Nachrichtenübertragung,
- - alternative Übertragungsraten pro Verbindung, die beim Verbin dungsaufbau aus einem Bereich (z. B. 16 kbit/s bis 2 Mbit/s) frei gewählt werden darf,
- - Automatisierung der Vergabe der Verkehrskapazität an Verbindun gen entsprechend den Leistungsanforderungen der Kommunikationsdien ste,
- - sehr große mögliche Summendatenrate (Verkehrskapazität) des Kanalbündels des gesamten Mobilfunksystems von z. B. 2 Mbit/s, 16 Mbit/s oder 32 Mbit/s,
- - Anwendung einer Funk-Übertragungstechnik, die nur zu einer geringen Emission von Signalenergie führt.
Unter den bekannten Systemen kommen das in ETSI, European Telecommunication Standard, Final Draft pr ETS
300 175-4, DECT, Common interface, Part 4, 1992, S. 1-139 und das
von A.
Urie, M. Streetin, C. Mourot: "An Advanced TDMA Mobile Access
System for UMTS" in IEEE Personal Communications, Vol 2, No. 1,
pp. 38-47, Feb. 1995 beschriebene UMTS dem erfindungsgemäßen
Mobilfunksystem am nächsten. Daraus wird ein Verfahren und ein
Mobilfunksystem der eingangs genannten Art als bekannt vorausge
setzt, welches folgende relevanten Merkmale hat:
- - Ausdehnung eines Teils oder aller Kommunikationsdienste des Festnetzes auf mobile Teilnehmer,
- - unbeschränkte Mobilität der Mobilstationen in einem Teilbereich oder im gesamten Bereich, welcher durch die Basisstationen des Mobilfunksystems versorgt wird,
- - es wird eine Funkschnittstelle zur Verfügung gestellt, über die Signalisierungsnachrichten und Informationsnachrichten zwischen Mobilstationen und Basisstationen bidirektional übertragen wer den,
- - Unterteilung des nutzbaren Fequenzbereiches nach dem Frequenz multiplexverfahren in mehrere Frequenzkanäle (Träger) mit einer Bandbreite von z. B. 500 kHz, 1 MHz oder 2 MHz. Das gleichzeitige Übertragen auf mehreren Frequenzkanälen erfolgt durch Verwenden von entsprechend vielen parallelen Sende-/Empfangsvorrichtungen.
- - Übertragung auf einem Frequenzkanal nach dem synchronen Zeitmul tiplexverfahren, der so in mehrere Physikalische Kanäle unter teilt wird, wobei die Datenrate eines Physikalischen Kanals für einen bestimmten (oft genutzten) Dienst optimiert ist (zumeist: Übertragung von Sprache). Bei Bedarf können auch zwei oder mehr Physikalische Kanäle parallel betrieben werden.
- - Die bidirektionale Übertragung auf einem Physikalischen Kanal erfolgt durch Aufteilen eines Kanals in Uplink (von den Mobil stationen zu den Basisstationen) und Downlink (von den Basissta tionen zu den Mobilstationen) entweder nach dem Zeitduplexver fahren (Uplink und Downlink auf demselben Frequenzkanal) oder nach dem Frequenzduplexverfahren (Uplink und Downlink auf je einem eigenen Frequenzkanal).
- - Zur Übertragung von Nachrichten der Kommunikationsdienste des Festnetzes über die Funkschnittstelle werden dienstspezifische Umsetzungs- bzw. Anpassungsfunktionen ausgeführt,
- - Die Übertragung von paketierten Daten oder büschelartigem Daten verkehr erfolgt durch Puffern der Daten in der sendenden Station und Belegen eines oder mehrere Kanäle für die Länge eines Pake tes bzw. die Dauer eines Büschels.
- - Falls die Übertragung von ATM-Zellen (vgl. R. Händel, M.-N. Huber, S. Schröder, ATM Networks: Concepts, Protocols, Applica tions, Addison-Weslay, 1994 Seite 15-37) möglich ist, erfolgt sie mit denselben Verfahren wie die Übertragung paketierter Daten (bzw. büschelartiger Daten).
- - Die Einführung von neuen Diensten macht in der Regel die Modifi kation von existierenden oder das Hinzufügen von zusätzlichen dienstspezifischen Umsetzungs- bzw. Anpassungsfunktionen notwen dig.
- - Schichtung der Kommunikations- und Organisationsprotokolle gemäß dem ISO-Architekturmodell nach: A. S. Tanenbaum, "Computer Netzwerke", Wolfram's Fachverlag, 1981, S. 11 bis 25.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genann
ten Art anzugeben, das die o. g. Forderungen insbesondere dahin
gehend erweitert, daß als Festnetz ein ATM-Netz, wie von R. Hän
del, M.-N. Huber, S. Schröder in ATM Networks: "Concepts, Proto
cols, Applications", Addison-Weslay, 1994, Second Edition, S. 15-37 beschrieben, verwendet
wird und die Übertragung der Daten aller Diente auf der Ebene
der ATM-Schicht vorgenommen wird (transparent für die ATM-Anpas
sungsschicht), wodurch keine systemeigenen dienstspezifischen
Umsetzungs- bzw. Anpassungsfunktionen mehr notwendig sind und
eine Übertragung von ATM-Zellen über die Funkschnittstelle mit
einer Dienstgüte möglich ist, die in einem ATM-Festnetz mit ver
gleichbarer Verkehrskapazität üblicherweise erzielt wird, wobei
die Verkehrskapazität in der Weise zwischen den konkurrierenden
Mobilstationen aufgeteilt werden sollen, daß die geforderten
verbindungsspezifischen Dienstgüteparameter "maximale Verzöge
rung von ATM-Zellen" und "maximale Verlustrate von ATM-Zellen"
eingehalten werden.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegen
stand der Unteransprüche.
Die Erfindung wird im folgenden näher erläutert.
Im Unterschied zu dem in ETSI, Radio Equipment and Systems,
DECT, Draft prETS 300175, ETSI, August 1991, Draft Standard,
Part 1-6 beschriebenen DECT-System und dem von A. Urie, M.
Streeting, C. Mourot in "An Advanced TDMA Mobile Access System
for UMTS", IEEE Personal Communications, Vol. 2, No. 1, pp. 38-
47, Feb. 1995 beschriebenen UMTS weist das nach dem erfindungs
gemäßen Verfahren betriebene Mobilfunksystem folgende Eigen
schaften auf:
Betrieb bei sehr hohen Frequenzen (z. B. 17 GHz, 39 GHz oder 60 GHz) bzw. über Infrarot- oder Lichtsignale und mit einer großen Bandbreite pro Träger (z. B. 10 MHz, 20 MHz, 33 MHz oder 40 MHz),
sehr große mögliche Summendatenrate (Verkehrskapazität) des Kanalbündels des gesamten Mobilfunksystems von z. B. 600 Mbit/s, 1.2 Gbit/s oder 2.4 Gbit/s,
alternative Übertragungsraten pro Verbindung, die beim Verbin dungsaufbau aus einem Bereich (z. B. 64 kbit/s bis 150 Mbit/s) frei gewählt werden darf,
automatische Anpassung der zur Verfügung gestellten Übertra gungskapazität wahrend des Betriebs einer Verbindung entspre chend den momentanen, tatsächlichen Anforderungen,
Schichtung der Kommunikations- und Organisationsprotokolle gemäß dem ATM-Protokollreferenzmodell (vgl. R. Handel, M.-N. Huber, S. Schröder, ATM Networks: Concepts, Protocols, Applications, Addi son-Weslay, 1994 Seiten 58-65), wobei die Protokolle der ATM-An passungsschicht sowie die Protokolle der ATM-Schicht in der Teilnehmerebene (user plane) unverändert übernommen werden und die Protokolle der ATM-Schicht in der Steuerebene (control plane) sowie die Protokolle der Physikalischen Schicht durch systemeigene Protokolle erweitert bzw. ersetzt werden, die wegen der Übertragung über die Funkschnittstelle notwendig sind.
Betrieb bei sehr hohen Frequenzen (z. B. 17 GHz, 39 GHz oder 60 GHz) bzw. über Infrarot- oder Lichtsignale und mit einer großen Bandbreite pro Träger (z. B. 10 MHz, 20 MHz, 33 MHz oder 40 MHz),
sehr große mögliche Summendatenrate (Verkehrskapazität) des Kanalbündels des gesamten Mobilfunksystems von z. B. 600 Mbit/s, 1.2 Gbit/s oder 2.4 Gbit/s,
alternative Übertragungsraten pro Verbindung, die beim Verbin dungsaufbau aus einem Bereich (z. B. 64 kbit/s bis 150 Mbit/s) frei gewählt werden darf,
automatische Anpassung der zur Verfügung gestellten Übertra gungskapazität wahrend des Betriebs einer Verbindung entspre chend den momentanen, tatsächlichen Anforderungen,
Schichtung der Kommunikations- und Organisationsprotokolle gemäß dem ATM-Protokollreferenzmodell (vgl. R. Handel, M.-N. Huber, S. Schröder, ATM Networks: Concepts, Protocols, Applications, Addi son-Weslay, 1994 Seiten 58-65), wobei die Protokolle der ATM-An passungsschicht sowie die Protokolle der ATM-Schicht in der Teilnehmerebene (user plane) unverändert übernommen werden und die Protokolle der ATM-Schicht in der Steuerebene (control plane) sowie die Protokolle der Physikalischen Schicht durch systemeigene Protokolle erweitert bzw. ersetzt werden, die wegen der Übertragung über die Funkschnittstelle notwendig sind.
Fig. 2 zeigt das Schichtenmodell der Erfindung, mit dem eine für
die ATM-Anpassungsschicht transparente Übertragung von ATM-Zel
len möglich ist. Als Vergleich enthält Fig. 3 das Modell von
UMTS, welches für einige spezielle, oft genutzte Dienste des
Festnetzes optimiert ist, und daher für jeden Dienst spezielle
Umsetzungs- bzw. Anpassungsfunktionen benötigt und eine für die
ATM-Anpassungsschicht transparente Übertragung von ATM-Zellen
nicht ermöglicht.
Die der Physikalische Schicht des ATM-Netzes entsprechende
Schicht des erfindungsgemäßen Systems wird durch zwei Schichten
realisiert, wobei eine davon (Link Control Layer) aus zwei Teil
schichten besteht (vgl. Fig. 2):
Die LLC-Teilschicht (LLC = Logical Link Control, siehe den zitierten Aufsatz von Tannenbaum) ist für die Sicherstellung der geforderten Dienstgüte der Virtuellen Verbindungen der ATM- Schicht zuständig. Sie bedient sich dabei der Dienste der MAC- Teilschicht und verbessert deren Dienstgüte durch Neuübertragung von fehlerhaft übertragenen LLC-PDUs, sowie durch Verwerfen von ATM-Zellen, deren maximale Lebensdauer überschritten wurde. Auf die Verfahren zum Betrieb der LLC-Teilschicht werden in diesem Patent keine Ansprüche erhoben, und sie werden nicht näher erläutert.
Die LLC-Teilschicht (LLC = Logical Link Control, siehe den zitierten Aufsatz von Tannenbaum) ist für die Sicherstellung der geforderten Dienstgüte der Virtuellen Verbindungen der ATM- Schicht zuständig. Sie bedient sich dabei der Dienste der MAC- Teilschicht und verbessert deren Dienstgüte durch Neuübertragung von fehlerhaft übertragenen LLC-PDUs, sowie durch Verwerfen von ATM-Zellen, deren maximale Lebensdauer überschritten wurde. Auf die Verfahren zum Betrieb der LLC-Teilschicht werden in diesem Patent keine Ansprüche erhoben, und sie werden nicht näher erläutert.
Die MAC-Teilschicht (MAC = Medium Access Control, siehe den
zitierten Aufsatz von Tannenbaum) koordiniert mit Hilfe eines
MAC-Protokolls die dynamische Vergabe von Übertragungskapazität
an Stationen entsprechend deren tatsächlichen Bedarf.
Die Physikalische Schicht ist sendeseitig für die Erzeugung
von physikalischen Bursts und empfangsseitig für deren Entgegen
nahme zuständig. Auf die Verfahren zum Betrieb der Physikali
schen Schicht werden in diesem Patent keine Ansprüche erhoben,
und sie werden nicht näher erläutert.
Die Übertragung erfolgt nicht nach dem synchronen Zeitmultiplex
verfahren, welches einen Physikalischen Kanal jeweils einem Paar
von Mobilstation und Basisstation zuordnet, sondern es wird ein
statistisches bzw. asynchrones Zeitmultiplexverfahren angewen
det, wobei jeweils mehrere Mobilstationen und eine Basisstation
auf einen Physikalischen Kanal zugreifen.
Eine Basisstation betreibt auf einem oder mehreren Frequenzkanä
len je einen Physikalischen Kanal, denen sich Mobilstationen bei
Bedarf zuordnen können, um Nachrichten zu übertragen. Die Basis
station wählt einen Frequenzkanal aus einem Satz von erlaubten
Frequenzkanälen aus, wobei sie auf eine in jeder Basisstation
vorhandene Ressourcen-Datenbank zurückgreift, um Störemissionen
zu durch benachbarten Basisstationen ausgeleuchteten Zellen zu
minimieren. Die Datenbank wird mit Ergebnissen von Messungen
der Signal- und Rauschleistung auf den verfügbaren Frequenzkanä
len aufbaut und in regelmäßigen Abständen aktualisiert. Die Mes
sungen werden von der Basisstation selbst sowie von den mit der
Basisstation in Kontakt getretenen Mobilstationen durchgeführt.
Jeder Meßwert wird mit einer Zeitmarke versehen. Die Wichtung
der Meßwerte erfolgt reziprok zu ihrem Alter.
An die Stelle einer Basisstation kann eine Relaisstation treten,
die sich bezogen auf Mobilstationen als Basisstation darstellt,
jedoch bezogen auf die in Richtung Festnetz liegende Basissta
tion wie eine (ortsfeste) Mobilstation verhält.
Die MAC Teilschicht stellt der LLC Schicht zwei Typen von Dien
sten zur Verfügung:
(Die Beschreibung erfolgt unter Verwendung der Terminologie des
ISO-Architekturmodells, nach: A. S. Tanenbaum, "Computer Netzwerke",
Wolfram's Fachverlag, 1981, S. 11 bis 25.
Dieser Dienst ist am Global-Control-Channel (GCCH) Dienstzu
gangspunkt verfügbar. Er ermöglicht die Übertragung kurzer Nach
richten im verbindungslosen Modus sowohl auf dem Uplink als auch
auf dem Downlink. Auf dem Uplink übertragen Mobilstationen zu
der Basisstation, die den zur Übertragung benutzten Physikali
schen Kanal (PCH) betreibt. Auf dem Downlink überträgt die
Basisstation entweder zu einer Mobilstation, wobei Leistungs
steuerung verwendet wird, oder es wird im Rundsendemodus zu
einer Gruppe oder zu allen Mobilstationen einer Zelle übertragen
und dabei keine Leistungssteuerung verwendet. Alle Mobilstatio
nen, welche eine verbindungslose Nachricht empfangen, reichen
das in ihr enthaltene Informationsfeld als Benutzerdaten an die
LLC Schicht weiter. Die Benutzerdaten enthalten unter anderem
eine globale, eindeutige Zieladresse (Subscriber-ID), welche von
der LLC Schicht zur Erkennung von Nachrichten benutzt wird, wel
che an sie gerichtet sind. Empfangene Nachrichten, die in der
LLC-Schicht als nicht an diese Mobilstation gerichtet erkannt
werden, werden verworfen.
Die LLC-Teilschicht verwendet den verbindungslosen Dienst der
MAC-Teilschicht für systemeigene Signalisierungszwecke und zur
Emulation der Signalisierung des ATM-Netzes (z. B. Meta-
Signaling).
Die Übertragung von verbindungslosen Nachrichten erfolgt ungesi
chert, so daß es zu fehlerhafter Übertragung oder zum Verlust
von Nachrichten kommen kann. Nur im Falle von Kollisionen auf
dem Uplink schalten die betroffenen Mobilstationen automatisch
in einen backlog Modus, in dem die kollidierten Nachrichten
erneut übertragen werden.
Dieser Dienst ist am Data-Channel (DCH) Dienstzugangspunkt ver
fügbar. Er ermöglicht die Übertragung kurzer Nachrichten (etwa
ATM-Zellen) im verbindungsorientierten Modus sowohl auf dem
Uplink als auch auf dem Downlink. Beim Verbindungsaufbau wird
eine Kurzadresse (DCH-ID) ausgehandelt, die auf dem benutzten
Physikalischen Kanal im Bereich der Basisstation eindeutig ist
und zur Kennzeichnung von Sender und Empfänger dient.
Die MAC Teilschicht fragt in regelmäßigen Abständen bei der LLC
Teilschicht den momentanen Bedarf an Übertragungskapazität ab
(in der Mobilstation wir der Bedarf für den Uplink abgefragt,
und in der Basisstation für den Downlink). Dabei antwortet die
LLC Teilschicht mit der Übergabe von dynamischen Parametern, die
den Umfang (Anzahl wartender LLC-PDUs) und die Dringlichkeit
(Priorität) ihrer momentanen Kapazitätsanforderungen angeben.
Die Übertragung verbindungsorientierter Nachrichten erfolgt
entsprechend dieser Priorität, wobei höhere Werte der Priorität
bevorzugt werden.
Die LLC-Teilschicht verwendet diesen Dienst zur Übertragung der
ATM-Zellen von Virtuellen Verbindungen des ATM-Netzes. Sie
berechnet die Priorität basierend auf den Dienstgüteanforderungen
der Virtuellen Verbindungen sowie dem internen Zustand von
Warteschlangen, Wiederholungspuffern und der Restlebensdauer von
ATM-Zellen.
Die verbindungsorientierte Übertragung erfolgt ungesichert, so
daß es zu Übertragungsfehlern oder Nachrichtenverlust kommen
kann. Wenn die MAC-Teilschicht in der sendenden Station Informa
tionen über die erfolgreiche Übertragung oder den Verlust von
Nachrichten erhält, leitet sie diese Informationen an die LLC
Teilschicht weiter. Dazu versieht die LLC-Teilschicht jede
Dienstdateneinheit, welche sie der MAC-Teilschicht über den DCH-
Dienstzugangspunkt zur Übertragung übergibt, mit einer eindeuti
gen Bearbeitungsnummer. Wenn eine Mobilstation Informationen
über den Erfolg oder Mißerfolg einer Übertragung erfährt
(Abschnitt 2.10), übergibt die MAC-Teilschicht der LLC-Teil
schicht ein spezielles Dienstprimitiv, welches die zu der Über
tragung gehörende Bearbeitungsnummer sowie den Status der Über
tragung (Erfolg oder Verlust) enthält. Die LLC-Teilschicht kann
diese Informationen innerhalb eines Fehlerkorrekturprotokolls
als schnelle, synchrone Quittung verwenden.
Der PCH ist als Dienst der Bitübertragungsschicht verfügbar. Er
besteht aus einer kontinuierlichen Sequenz von Slots, die auf
einem Träger von allen Stationen benutzt werden können und einen
gewissen Grad an Schutz vor Übertragungsfehlern bieten. Bei
gleichzeitigem Senden mehrerer Stationen kommt es zu Kollisio
nen. Die Bitübertragungsschicht kann in diesem Fall den Nah-
/Fern-Effekt ausnutzen und u. U. das stärkste Signal korrekt
dekodieren. Anderenfalls wird eine Kollision erkannt. Der Algo
rithmus zur Kollisionserkennung darf fehlerbehaftet sein.
Der UGCCH ist auf dem Uplink vorhanden und dient der Übertragung
von verbindungslosen Nachrichten von einer Mobilstation zu einer
Basisstation.
Der DGCCH ist auf dem Downlink vorhanden und dient der Übertra
gung von verbindungslosen Nachrichten von einer Basisstation zu
einer einzelnen, einer Gruppe oder allen Mobilstationen einer
Zelle.
Der DCH ist eine bidirektionale Verbindung zwischen einer Mobil
station und einer Basisstation und dient der verbindungsorien
tierten Übertragung. Seine Dienstgüte ist in weiten Bereichen
parametrierbar.
Der UDCH ist auf dem Uplink vorhanden und entspricht der Rich
tung von Mobilstation zur Basisstation eines DCH. Die Strategie
zur Bestimmung des UDCHs, der in einem Zeitschlitz überträgt,
basiert auf einem prioritätengesteuerten Algorithmus innerhalb
der Basisstation unter Berücksichtigung der zuletzt übertragenen
dynamischen Parameter der Mobilstationen.
Der DDCH ist auf dem Downlink vorhanden und entspricht der Rich
tung von Basisstation zur Mobilstation eines DCH. Die Strategie
zur Bestimmung des DDCHs, der in einem Zeitschlitz überträgt,
basiert auf einem prioritätengesteuerten Algorithmus innerhalb
der Basisstation.
Der RACH ist nur auf dem Uplink vorhanden und bietet den Mobil
stationen eine Möglichkeit zur Übertragung von Nachrichten im
wahlfreien Zugriff.
Der SRACH ist nur auf dem Uplink vorhanden und bietet den Mobil
stationen eine Möglichkeit zur Übertragung von kurzen Signali
sierungsnachrichten im wahlfreien Zugriff.
Der RCH ist nur auf dem Downlink vorhanden und wird zur Übertra
gung von Reservierungsnachrichten für einzelne Zeitschlitze des
Uplink verwendet.
Der ACH ist nur auf dem Downlink vorhanden und wird zur Übertra
gung von Signalisierungsnachrichten verwendet, welche die Über
tragung von Nachrichten des DDCH bzw. DGCCH in bestimmten Zeit
schlitze des Downlink ankündigen.
Der FBCH ist nur auf dem Downlink vorhanden und wird zur Über
tragung von Feedback-Werten verwendet welche das Ergebnis eines
Zugriffs auf dem RACH oder SRACH enthalten.
Der RQCH ist nur auf dem Uplink vorhanden. Über ihn teilt eine
Mobilstation der Basisstation ihre zukünftigen Übertragungskapa
zitäts-Anforderungen mit.
Der ICH ist nur auf dem Downlink vorhanden und wird im Rundsen
demodus betrieben. Auf diesem Kanal verschickt die Basisstation
Systeminformationen, die zum Auffinden des UGCCH und DGCCH ver
wendet werden.
Bei der Initialisierung einer Instanz des erfindungsgemäßen MAC-
Protokolls innerhalb einer Mobilstation wird diese fest mit
einem Physikalischen Kanal (PCH) verknüpft. Damit ist diese
Instanz in der Lage, verbindungslose Nachrichten zu empfangen
(DGCCH) und zu versenden (UGCCH). Die Instantiierung erfolgt
durch einen MAC-Teilschichtmanager, der mit Hilfe eines geeigne
ten Suchalgorithmus die Verfügbarkeit von PCHs ermittelt. Wenn
aufgrund von veränderlichen Empfangsbedingungen die Kommunikati
onsmöglichkeiten über einen PCH ausfällt, initialisiert der
Manager diese Instanz mit einem neuen PCH.
Ein DCH ist immer bidirektional und besteht daher aus einem Paar
von UDCH und DDCH. Die Parameter für einen DCH (DCH-ID, Dienst
güte) werden zwischen den Partnerinstanzen der LLC-Teilschicht
ausgehandelt. Dabei wird eine freie DCH-ID als Kurzadresse fest
gelegt, die auf dem benutzten Physikalischen Kanal innerhalb des
Bereich der Basisstation eindeutig ist. Anschließend wird die
DCH-ID zusammen mit den Dienstgüteparametern in beiden Teilsy
stemen unabhängig voneinander an die MAC-Teilschicht übergeben.
Mögliche Mehrdeutigkeiten von DCH-IDs im Bereich benachbarter
Basisstationen werden vermieden, indem benachbarte Basisstatio
nen verschiedene, aufeinander abgestimmte Bildungsgesetze der
DCH-ID benutzen.
Mit dem gleichen Verfahren können die Dienstgüteparameter eines
DCH jederzeit verändert bzw. neu zugewiesen werden.
Der Abbau eines DCH wird ebenfalls zwischen den Partnerinstanzen
der LLC-Teilschicht ausgehandelt, und die MAC-Teilschicht wird
anschließend über die Ungültigkeit der DCH-ID informiert.
Für Auf- und Abbau eines DCH sowie für das Ändern der Dienstgü
teparameter ist eine Signalisierung zwischen den MAC-Partnerin
stanzen nicht notwendig.
Eine Basisstation hat aufgrund der ihr verfügbaren Physikali
schen Kanäle nur eine begrenzte Übertragungskapazität am Uplink
und Downlink zur Verfügung. Daher steuert sie den Zugang neuer
Verbindungswünsche entsprechend den Dienstgüteparametern der
existierenden DCHs und versendet Informationen über die verblei
bende freie Kapazität im ICH.
Die Protokolldateneinheiten (protocol data unit, PDU) des erfin
dungsgemäßen MAC-Protokolls sind in Tabelle 1 mit den in ihnen
enthaltenen Nachrichten und Feldern zusammengefaßt.
Die Zeitschlitze auf Uplink und Downlink besitzen eine konstante
Länge τslot. Dadurch besteht eine feste Zeitbeziehung zwischen
Uplink und Downlink.
Auf dem Uplink lassen sich drei Arten von Zeitschlitzen unter
scheiden:
Reservierter Zugriff. Dieser Zeitschlitz ist für eine bestimmte Mobilstation reserviert. Es sind nur UpInfo-PDUs erlaubt.
Reservierter Zugriff. Dieser Zeitschlitz ist für eine bestimmte Mobilstation reserviert. Es sind nur UpInfo-PDUs erlaubt.
Wwahlfreier Zugriff. In diesem Zeitschlitz erfolgt wahlfreier
Zugriff. Die Sequenz dieser Zeitschlitze bildet den RACH. Es
sind nur UpGCCH-PDUs erlaubt. Falls mehrere Mobilstationen
gleichzeitig je eine PDU senden, wird entweder das stärkste
Signal empfangen (Nah-/Fern-Effekt), oder alle PDUs gehen verlo
ren und es wird eine Kollision erkannt. Grundsätzlich dürfen
auch die Fälle auftreten, daß alle PDUs verloren gehen, aber
keine Kollision erkannt wird, oder daß die PDU mit dem stärksten
Signal empfangen wird und zusätzlich eine Kollision der restli
chen PDUs erkannt wird.
Wahlfreier Zugriff in Teilzeitschlitzen. Der Zeitschlitz wird in
Nsubslot Teilzeitschlitze (subslots) unterteilt. Die Sequenz dieser
Teilzeitschlitze bildet den SRACH. In jedem Teilzeitschlitz kann
eine UpRequest-PDU übertragen werden. Falls mehrere Mobilstatio
nen gleichzeitig in einem Teilzeitschlitz je eine PDU senden,
wird entweder das stärkste Signal empfangen (Nah-/Fern-Effekt),
oder alle PDUs gehen verloren und es wird eine Kollision
erkannt. Grundsätzlich darf auch der Fall auftreten, daß alle
PDUs in einem Teilzeitschlitz verloren gehen, aber keine Kollision
erkannt wird, oder daß die PDU mit dem stärksten Signal
empfangen wird und zusätzlich eine Kollision der restlichen PDUs
erkannt wird.
Auf dem Downlink kann in jedem Zeitschlitz grundsätzlich jeder
der drei Typen von Downlink-PDUs übertragen werden.
Der Typ der Zeitschlitze auf dem Uplink wird durch CH-Reservie
rungsnachrichten auf dem Downlink festgelegt. Dazu werden auf
dem Downlink in bestimmten Abständen DownControl-PDUs ver
schickt. Eine derartige PDU eröffnet eine Signalisierungsperi
ode, die in Fig. 4 dargestellt ist. Die maximale Länge einer
Signalisierungsperiode
LSig max ist durch die größte mögliche Anzahl von Reservierungs
nachrichten im RCH-Feld einer DownControl-PDU vorgegeben.
Drei unterschiedliche Verfahren für die Verkettung von aufeinan
derfolgenden Signalisierungsperioden sind vorgesehen:
Jede Signalisierungsperiode hat die gleiche Länge. Vorteilhaft ist dabei, daß nach dem Empfangen einer DownControl-PDU der Zeitschlitz, in dem die DownControl-PDU für die nächste Periode versendet werden wird, implizit bekannt ist.
Jede Signalisierungsperiode hat die gleiche Länge. Vorteilhaft ist dabei, daß nach dem Empfangen einer DownControl-PDU der Zeitschlitz, in dem die DownControl-PDU für die nächste Periode versendet werden wird, implizit bekannt ist.
Die Länge einer Signalisierungsperiode kann von Periode zu Peri
ode variieren, falls eine schnelle Übertragung der nächsten
DownControl-PDU notwendig ist. Der Zeitschlitz, in dem die Down
Control-PDU für die nächste Periode versendet werden wird, wird
in der vorherigen DownControl-PDU angekündigt. Es kann etwa eine
Periode verkürzt werden, wenn eine schnelle Kollisionsauflösung
angewendet wird (vergl. Abschnitt 2.12 unten), bei welcher der
FBCH sofort nach einem wahlfreien Zugriff übertragen wird. Vor
teilhaft ist dabei, daß auf diese Weise die Anforderungsnachrichten
des RQCH schneller übertragen werden und die Verzögerun
gen der Nachrichten des UDCH verkürzt werden.
Jede Signalisierungsperiode besteht nur aus einem Zeitschlitz,
und die DownControl-PDU enthält in ihrem Kopf die RCH-Nachricht
mit der Reservierung für den nächsten Zeitschlitz auf dem Uplink
sowie die FBCH-Nachricht mit dem Feedback-Wert für den letzten
Zeitschlitz auf dem Uplink und in ihrem Informationsfeld eine
DDCH-, DGCCH- oder ICH-Nachricht. Der Vorteil an diesem Verfah
ren ist die einfache und effiziente Generierung der Signalisie
rungsnachrichten sowie die Möglichkeit, sehr schnell auf neue
über den RQCH übertragene Anforderungsnachrichten zu reagieren
sowie eine schnelle Kollisionsauflösung für den SRACH bzw. RACH
anzuwenden.
Zwischen den Zeitschlitzen auf Uplink und Downlink besteht ein
zeitlicher Versatz, dessen Betrag jeden beliebigen Wert annehmen
kann. Der Versatz ist notwendig, um der Bitübertragungsschicht
die notwendige Dauer zum Dekodieren der empfangenen Signale zur
Verfügung zu stellen. Sinnvolle Werte für den Versatz sind etwa
τoff = π/2 × τslot, n = 0,1,2 . . .
In Fig. 4 ist ein Versatz mit n = 1 dargestellt.
Für jeden einzelnen Zeitschlitz des Uplinks muß eine Reservie
rungsnachricht im RCH auf dem Downlink versendet werden. Eine
derartige Nachricht besteht aus der DCH-ID (Kurzadresse) der
Mobilstation, die in dem entsprechenden Uplink-Zeitschlitz übertragen
soll. Zwei reservierte Kurzadressen kennzeichnen Uplink-
Zeitschlitze, in denen UpGCCH-PDUs gesendet werden dürfen
(UGCCH-ID) bzw. Zeitschlitze, die in Teilzeitschlitze unterteilt
werden (SRACH-ID) und in denen UpRequest-PDUs gesendet werden
dürfen. Die Übertragung von Nachrichten des RCH erfolgt in dem
RCH-Feld einer DownControl-PDU.
In einer Ausprägung des erfindungsgemäßen MAC-Protokolls wird
für jeden einzelnen Zeitschlitz des Downlinks im voraus eine
Ankündigungsnachricht im ACH versendet. Eine derartige Nachricht
besteht aus der DCH-ID (Kurzadresse) der Mobilstation, zu wel
cher in dem zugeordneten Zeitschlitz eine DownInfo-PDU ver
schickt werden wird. Die reservierte Kurzadresse DGCCH-ID kenn
zeichnet Downlink-Zeitschlitze, in denen DownGCCH-PDUs versendet
werden. Die reservierte Kurzadresse DCTRL-ID kennzeichnet Down
link-Zeitschlitze, in denen DownControl-PDUs versendet werden.
Die Übertragung von Nachrichten des ACH erfolgt in dem ACH-Feld
einer DownControl-PDU. Eine Ankündigungsnachricht muß für alle
Zeitschlitze der nächsten Signalisierungsperiode inklusive der
nächsten DownControl-PDU erfolgen (Ausnahme: falls die Signali
sierungsperioden immer dieselbe Länge haben, ist eine Ankündi
gung der nächsten DownControl-PDU nicht notwendig.)
Vorteilhaft ist dabei, daß durch die vorherige Ankündigung von
Übertragungen auf dem Downlink die Mobilstationen Zeitschlitze
erkennen, in welchen sie sich kurzzeitig von dem momentanen PCH
abkoppeln können, ohne die Synchronität zur Folge von Signali
sierungsperioden zu verlieren oder an sie gerichtete PDUs nicht
zu empfangen. Diese Zeitschlitze werden von den Mobilstationen
zum Auffinden alternativer Kanalressourcen verwendet, oder um
den Betrieb der Mobilstation in einem Energiesparmodus zu ermög
lichen.
Durch die Übertragung von Feedback-Werten auf dem Downlink wird
den Mobilstationen das Ergebnis eines wahlfreien Zugriffs auf
dem Uplink in normalen Zeitschlitzen (RACH) oder Teilzeitschlit
zen (SRACH) mitgeteilt und so eine schnelle Kollisionsauflösung
ermöglicht. Die Übertragung erfolgt in dem FBCH-Feld einer Down
Control-PDU. Damit im Falle gleichzeitigen Sendens und korrekten
Empfangens des stärksten Signals (Nah-/Fern-Effekt) eine eindeu
tige Identifizierung der erfolgreichen Mobilstation möglich ist,
wird als Feedback-Wert die DCH-ID benutzt. Bei Empfang von
UpGCCH-PDUs wird als Feedback-Wert die Subscriber-ID (vgl.
Abschnitt 2.1) des Senders benutzt. Falls die MAC-Teilschicht
Information über den Erfolg oder Mißerfolg der Übertragung einer
PDU mit Benutzerdaten des DCH erhält, gibt sie diese Information
mit einem speziellen Dienstprimitiv an die LLC-Teilschicht wei
ter, um dort innerhalb eines Fehlerkorrekturprotokolls als
schnelle, synchrone Quittung verwendet zu werden.
Die Anforderung von Übertragungskapazität für die Mobilstationen
auf dem Uplink erfolgt durch das Versenden von Kapazitätsanfor
derungen auf dem RQCH. Den Mobilstationen stehen zwei Möglich
keiten zur Übertragung ihrer Kapazitätsanforderungen zur Verfü
gung. Mit der Übertragung einer UpInfo-PDU fordert eine Mobil
station durch die in der PDU enthaltenen RQCH-Parameter weitere
Zeitschlitze auf dem Uplink an. Falls eine Mobilstation keine
weiteren Zeitschlitze angefordert hatte und dennoch UpInfo-PDUs
übertragen möchte, oder falls sich ihre Kapazitätsanforderungen
seit der letzten Übertragung so stark geändert haben, daß sie
Kapazität nachfordern möchte, versendet sie die RQCH-Parameter
mit einer UpRequest-PDU über den SRACH. Wegen der durch Kolli
sionen bedingten hohen Verlustwahrscheinlichkeit von Nachrichten
auf dem SRACH überprüft die Mobilstation anschließend das Feed
back, um gegebenenfalls eine Neuübertragung zu veranlassen.
Die Mobilstation speichert in einem internen Register die
zuletzt erfolgreich übertragenen Anforderungsparameter. Falls
die Basisstation einen Algorithmus zur Prädiktion der Änderung
der Anforderungsparameter verwendet (siehe Abschnitt 2.14),
führt die Mobilstation auf ihr Register den gleichen Prädikti
onsalgorithmus aus. Falls die aktuellen Anforderungen von den
zuletzt übertragenen derart abweichen, daß die geforderte
Dienstgüte nicht eingehalten werden kann, überträgt die Mobil
station ihre aktuellen Parameter über den SRACH zur Basissta
tion.
Das erfindungsgemäße MAC-Protokoll verwendet auf zwei Kanälen
wahlfreien Zugriff zur Übertragung von PDUs auf dem Uplink:
Übertragung der Nachrichten des RQCH mit UpRequest-PDUs in Teil zeitschlitzen über den SRACH
Übertragung der Nachrichten des UGCCH mit UpGCCH-PDUs in norma len Zeitschlitzen mit wahlfreiem Zugriff über den RACH
Als Zugriffsprotokoll und Kollisionsauflösungsalgorithmus ist jedes Wettbewerbszugriffsprotokoll mit einem maximalen stabilen Durchsatz λmax < 0 (Nachrichten pro Zeitschlitzdauer τslot) geeig net.
Übertragung der Nachrichten des RQCH mit UpRequest-PDUs in Teil zeitschlitzen über den SRACH
Übertragung der Nachrichten des UGCCH mit UpGCCH-PDUs in norma len Zeitschlitzen mit wahlfreiem Zugriff über den RACH
Als Zugriffsprotokoll und Kollisionsauflösungsalgorithmus ist jedes Wettbewerbszugriffsprotokoll mit einem maximalen stabilen Durchsatz λmax < 0 (Nachrichten pro Zeitschlitzdauer τslot) geeig net.
Empfohlen werden die folgenden Protokolle:
Stabilisiertes ALOHA: Dieses Protokoll ist in D. Bertsekas, R. Galager: "Data Networks", Prentice-Hall, Englewood Cliffs, 1987, S. 283 bis 297 detailliert beschrieben. Es wird an gleicher Stelle auch unter dem Namen Pseudo-Baysian Algorithmus geführt.
First-Come First-Serve (FCFS) Splitting Algorithmus: Dieser Algorithmus ist in D. Bertsekas, R. Galager. Data Networks, Prentice-Hall, Englewood Cliffs, 1987, S. 293 ff detailliert beschrieben.
Priority Splitting Algorithmus: Dieser Algorithmus ist eine Wei terentwicklung des FCFS Splitting Algorithmus, der speziell an die Eigenschaften des erfindungsgemäßen MAC-Protokolls angepaßt ist. Im Gegensatz zum FCFS Splitting Algorithmus wird nicht die Ankunftszeit als Parameter zum Zuordnen einer kollidierten Mobilstation zu eine Teilmenge von Mobilstationen, denen der weitere Zugriff gestattet ist, verwendet, sondern ihre aktuelle Priorität. Der Prioritätswert muß dazu als eine natürliche Zahl mit P < 2n ausgedrückt werden, wobei n der Anzahl Bits des Prio ritätsparameters im RQCH-Feld einer UpInfo-PDU oder UpRequest- PDü entspricht. Der Algorithmus zur Berechnung der Priorität einer Mobilstation sollte derart beschaffen sein, daß die resul tierenden Prioritätswerte, gemittelt über viele Mobilstationen und lange Zeit, möglichst gleichverteilt sind.
Stabilisiertes ALOHA: Dieses Protokoll ist in D. Bertsekas, R. Galager: "Data Networks", Prentice-Hall, Englewood Cliffs, 1987, S. 283 bis 297 detailliert beschrieben. Es wird an gleicher Stelle auch unter dem Namen Pseudo-Baysian Algorithmus geführt.
First-Come First-Serve (FCFS) Splitting Algorithmus: Dieser Algorithmus ist in D. Bertsekas, R. Galager. Data Networks, Prentice-Hall, Englewood Cliffs, 1987, S. 293 ff detailliert beschrieben.
Priority Splitting Algorithmus: Dieser Algorithmus ist eine Wei terentwicklung des FCFS Splitting Algorithmus, der speziell an die Eigenschaften des erfindungsgemäßen MAC-Protokolls angepaßt ist. Im Gegensatz zum FCFS Splitting Algorithmus wird nicht die Ankunftszeit als Parameter zum Zuordnen einer kollidierten Mobilstation zu eine Teilmenge von Mobilstationen, denen der weitere Zugriff gestattet ist, verwendet, sondern ihre aktuelle Priorität. Der Prioritätswert muß dazu als eine natürliche Zahl mit P < 2n ausgedrückt werden, wobei n der Anzahl Bits des Prio ritätsparameters im RQCH-Feld einer UpInfo-PDU oder UpRequest- PDü entspricht. Der Algorithmus zur Berechnung der Priorität einer Mobilstation sollte derart beschaffen sein, daß die resul tierenden Prioritätswerte, gemittelt über viele Mobilstationen und lange Zeit, möglichst gleichverteilt sind.
Die Übertragung des Feedback-Wertes als Antwort auf einen wahl
freienugriff erfolgt mit der nächsten DownControl-PDU. Daraus
ergibt sich eine variable Verzögerung bis zur maximalen Länge
einer Signalisierungsperiode. Während einer Signalisierungsperiode
können mehrere Uplink-Zeitschlitze für wahlfreien Zugriff
freigegeben werden. Falls ein Zeitschlitz in Teilzeitschlitze
unterteilt wird, wird für jeden Teilzeitschlitz je ein eigener
Feedback-Wert gesendet. Um im Falle von mehreren Zeit- bzw.
Teilzeitschlitzen mit wahlfreien Zugriff in derselben Signali
sierungsperiode die Kollisionsauflösung zu koordinieren, können
mehrere Instanzen des Kollisionsauflösungsalgorithmus parallel
ausgeführt werden. Eine Instanz kann in einer Signalisierungspe
riode ein oder mehrere Zeit- bzw. Teilzeitschlitze benutzen. Am
Ende einer Kollisionsauflösungsperiode einer Instanz wird ein
Teil der wartenden Anforderungen einer neuen Kollisionsauflö
sungsperiode dieser Instanz zugeordnet. Bei sinkender Anzahl von
wartenden Anforderungen kann die Anzahl der Instanzen verringert
werden bzw. bei steigender Anzahl von Anforderungen erhöht wer
den.
Die Übertragung von Nachrichten des verbindungslosen Dienstes
auf dem Uplink erfolgt mit UpGCCH-PDUs in RACH-Zeitschlitzen über
den UGCCH.
Der RACH wird ausschließlich zur Übertragung von Nachrichten des
UGCCH verwendet. Falls eine Mobilstation eine Nachrichten über
den UGCCH zu versenden hat, verschickt sie eine Anforderung mit
der UGCCH-ID über den RQCH. Die Übertragung der Subscriber-ID
(vgl. Abschnitt 2.1) ist aufgrund der begrenzten Größe einer
UpRequest-PDU nicht möglich. Die Basisstation fügt daraufhin
einen RACH-Zeitschlitz in den Uplink ein. In diesem Zeitschlitz
dürfen dann alle Mobilstationen mit einer UpGCCH-PDU zugreifen,
die vorher eine erfolgreiche Anforderung mit einer UGCCH-ID über
den RQCH verschickt haben. Falls es zu einer Kollision kommt,
wird auf die kollidierten Stationen ein Kollisionsauflösungsal
gorithmus angewendet.
Für jeden einzelnen Zeitschlitz des Uplinks muß durch die MAC-
Teilschicht der Basisstation eine Reservierung bestimmt werden
und mit einer DownControl-PDU über den Downlink verschickt wer
den. Zur Bestimmung einer Reservierung wird für jeden UDCH ein
Prioritätswert berechnet, welcher der Dringlichkeit für die
Übertragung der nächsten UpInfo-PDU entspricht. Derjenige UDCH
mit dem höchsten Prioritätswert erhält die Reservierung für den
jeweiligen Zeitschlitz zugewiesen.
Die Berechnung der Priorität eines UDCH erfolgt aufgrund der
Kapazitätsanforderungen, welche von den Mobilstationen über den
RQCH versendet werden und die von der Basisstation in einer
Tabelle gespeichert werden. Diese Tabelle enthält für jeden UDCH
die jeweils zuletzt übertragenen Anforderungsparameter sowie
deren Alter. Desweiteren enthält sie die verbindungsspezifischen
Dienstgüteparameter, die beim Aufbau eines DCH zwischen den
Partnerinstanzen der LLC-Teilschicht ausgehandelt werden und
zusammen mit der DCH-ID der MAC-Teilschicht übergeben werden.
Es ist vorteilhaft, dem Parameter "Restlebensdauer (Differenz
zwischen maximaler Verzögerung und Alter) der kritischsten ATM-
Zelle einer Station" bei der Berechnung der Priorität besondere
Gewichtung zukommen zu lassen, weil dadurch der Anteil an Zel
len, die wegen Überschreitens der maximal zulässigen Verzögerung
verworfen werden, verringert wird.
Basierend auf den Anforderungsparametern, deren Alter und den
verbindungsspezifischen Dienstgüteparametern führt die Basissta
tion eine Prädiktion der Parameter für den Beginn desjenigen
Zeitschlitzes durch, für den eine Reservierung bestimmt wird.
Wenn einem UDCH ein Zeitschlitz zugewiesen wird, werden
anschließend die Anforderungsparameter so angepaßt, als wenn
eine erfolgreiche Übertragung in dem reservierten Zeitschlitz
erfolgt wäre. Dadurch wird es möglich, gleichzeitig Reservie
rungen für mehrere aufeinanderfolgende Zeitschlitze zu berechnen
und innerhalb einer DownControl-PDU zu verschicken. Falls in dem
reservierten Zeitschlitz eine erfolgreiche Übertragung stattfin
det, werden aus dem RQCH-Feld der empfangenen UpInfo-PDU die
aktuellen Anforderungsparameter entnommen und in der Tabelle
abgelegt, so daß die vorherige Anpassung, die bei der Reservie
rungsvergabe durchgeführt wurde, nicht mehr relevant ist, son
dern die Prädiktion einen neuen Aufsetzpunkt erhält. Falls keine
erfolgreiche Übertragung stattfindet, wird die vorherige Anpas
sung wieder rückgängig gemacht.
Durch die Prädiktion der Anforderungsparameter in der Basissta
tion werden Mobilstationen, welche momentan keine Kapazität
angefordert haben, in dem Umfange gepollt (abgefragt), wie es
die Auslastung des PCH zuläßt.
Um Zeitschlitze für den UGCCH in den Uplink einfügen zu können,
wird ebenfalls für den UGCCH ein Prioritätenwert berechnet. Die
dabei berücksichtigten Parameter sowie der Algorithmus werden in
Abschnitt 2.14.3 beschrieben. Falls bei der Durchführung des
Prioritätenalgorithmus der UGCCH die höchste Priorität liefert,
wird als Reservierungsadresse die UGCCH-ID verwendet.
Um SRACH-Teilzeitschlitze in den Uplink einfügen zu können, wird
ebenfalls für den SRACH ein Prioritätswert berechnet. Die dabei
berücksichtigten Parameter sowie der Algorithmus werden in
Abschnitt 2.14.1 beschrieben. Falls bei der Durchführung des
Prioritätenalgorithmus der SRACH die höchste Priorität liefert,
wird als Reservierungsadresse die SRACH-ID verwendet.
Die Bestimmung der Priorität des SRACH/RQCH erfolgt unter
Berücksichtigung der Anzahl paralleler Instanzen des Kollisions
auflösungsalgorithmus sowie deren Zustand.
Mobilstationen, die momentan keine weitere Übertragungskapazität
angefordert haben, werden als SRACH-Stationen bezeichnet. Die
Anzahl der SRACH-Stationen nSRACH, die in SRACH-Zeitschlitzen sen
dewillig sind, wird anhand des Verlaufs von erfolgreichen Über
tragungen, Kollisionen und freien SRACH-Zeitschlitzen geschätzt.
Desweiteren werden die verbindungsspezifischen Dienstgüteparame
ter der SRACH-Stationen zur Prädiktion von nSRACH herangezogen.
Anhand der Größe nSRACH erfolgt die Instantiierung von neuen
Instanzen des Kollisionsauflösungsalgorithmus. Zur Sicherung
einer Grundversorgung mit SRACH-Zeitschlitzen ist es möglich,
einen maximaler Abstand τSRACH free zwischen zwei SRACH-Zeitschlit
zen einzuhalten, indem das Einfügen eines SRACH-Zeitschlitzes
trotz kleiner Menge wartender Stationen und hohen Bedarfs an
UDCH-Zeitschlitzen erzwungen wird. Dies wird durch das Herauf
setzen des Prioritätswert des SRACH auf den maximalen Wert nach
Überschreiten von τSRACH free erreicht.
Durch Anpassung der Priorität entsprechend dem Zustand des Kol
lisionsauflösungsalgorithmus kann eine schnelle Kollisionsauflö
sung erreicht werden. Gegebenenfalls kann durch Erhöhen der
Priorität des SRACH auf den maximalen Wert das Einfügen eines
SRACH-Zeitschlitzes erzwungen werden. Die Teilzeitschlitze die
ses SRACH-Zeitschlitzes können an bis zu NSubslot Instanzen aufgeteilt
werden. Es können einer Instanz aber auch mehrere Teil
zeitschlitze eines SRACH-Zeitschlitzes zugewiesen werden. Nach
einer Zuteilung einer Reservierung an den SRACH werden die Para
meter zur Bestimmung der Priorität des SRACH so berichtigt, daß
bei der Verteilung der restlichen Zeitschlitze derselben Signa
lisierungsperiode eine weitere Vergabe von SRACH-Zeitschlitzen
nur erfolgt, solange noch nicht alle Instanzen des Kollisions
auflösungsmechanismus bedient sind.
Eine vorteilhafte Ausprägung des Kollisionsauflösungsalgorithmus
besteht darin, daß zum schnellen Auflösen einer Kollision gege
benenfalls nach einer Signalisierungsperiode mit SRACH-Zeit
schlitzen die nächste DownControl-PDU mit den Feedback-Nachrich
ten vorgezogen wird. In Fig. 5 ist die daraus resultierende
variable Länge von Signalisierungsperioden veranschaulicht.
Bei der Bestimmung der Priorität des RACH werden die Anzahl
erfolgreicher Anforderungen auf dem RQCH mit UGCCH-ID, sowie der
Zustand des Kollisionsauflösungsalgorithmus des RACH berücksich
tigt. Der Einfluß des Zustands des Kollisionsauflösungsalgorith
mus erfolgt entsprechend Abschnitt 2.14.1.
Die Reihenfolge der Übertragung von DownInfo-PDUs und DownGCCH-
PDUs wird in der Basisstation mit Hilfe eines prioritätengesteu
erten Algorithmus bestimmt. Dazu fragt die MAC-Teilschicht der
Basisstation vor der Übertragung einer DownControl-PDU bei jeder
Instanz eines DDCH den momentanen Bedarf an Übertragungskapazi
tät (dynamische Parameter) ab. Aus diesen dynamischen Parametern
wird je DDCH ein Prioritätswert berechnet. Für den DGCCH wird
ebenfalls ein Prioritätswert berechnet. Für jeden Zeitschlitzen
der nächsten Signalisierungsperiode, die durch die DownControl-
PDU geöffnet wird, wird die DDCH-Instanz bestimmt, von der die
Übertragung einer DownControl-PDUs erfolgen soll. Die Übertra
gung erfolgt entsprechend den Prioritäten, wobei DownInfo-PDUs
von DDCHs mit hoher Priorität bevorzugt übertragen werden. Falls
bei der Durchführung des Prioritätenalgorithmus der DGCCH die
höchste Priorität liefert, wird eine DownGCCH-PDU übertragen.
Analog zu dem Algorithmus des Uplinks ist es vorteilhaft, dem
Parameter "Restlebensdauer der kritischsten ATM-Zelle einer Sta
tion" bei der Berechnung der Priorität besondere Gewichtung
zukommen zu lassen.
Ebenfalls analog zur Bestimmung der Reservierung für Zeit
schlitze auf dem Uplink (vgl. Abschnitt 2.14) werden die dynami
schen Parameter von DDCHs, welche für eine Übertragung ausge
wählt wurden, angepaßt, um die gleichzeitige Bestimmung von
allen Übertragungen in der nächsten Signalisierungsperiode zu
ermöglichen.
In einer Ausprägung des erfindungsgemäßen MAC-Protokolls werden
nicht nur die Ergebnisse von wahlfreien Zugriffen in RACH-Zeit
schlitzen oder SRACH-Teilzeitschlitzen mit Feedback-Nachrichten
den Mobilstationen mitgeteilt, sondern es wird zusätzlich der
Empfangszustand von Zeitschlitzen, in denen UpInfo-PDUs gesendet
werden, mit einer Feedback-Nachricht in einer DownControl-PDU
auf dem Downlink an die Mobilstationen verschickt. Vorteilhaft
ist dabei daß die Information aus den Feedback-Nachrichten
(Erfolg, Verlust) zu UpInfo-PDUs, wie in Abschnitt 2.1 beschrie
ben, zusammen mit der dazugehörigen Bearbeitungsnummer in spezi
ellen Dienstprimitiven an die LLC-Teilschicht weitergegeben wer
den, um dort innerhalb eines Fehlerkorrekturprotokolls als
schnelle, synchrone Quittung verwendet zu werden.
Eine weitere Ausprägung des erfindungsgemäßen MAC-Protokolls
besteht darin, daß auf dem Uplink spezielle Zeitschlitze in
Teilzeitschlitze unterteilt werden, die für die reservierte
Übertragung von Feedback-Werten verwendet werden. Mit der Über
tragung von Feedback-Werten quittieren die Mobilstationen den
erfolgreichen Empfang einer DownInfo-PDU. Analog zu dem in den
Abschnitten 2.10 und 2.16 Beschriebenen wird die Information aus
den Feedback-Nachrichten (Erfolg, Verlust) an die LLC-Teil
schicht weitergegeben, um dort vorteilhaft innerhalb eines Feh
lerkorrekturprotokolls als schnelle, synchrone Quittung verwen
det zu werden.
Durch das Einfügen der Feedback-Teilzeitschlitze in eine feste
Abfolge von Zeitschlitzen erfolgt mit dem Versenden von
DownInfo-PDUs an eine bestimmte Mobilstation immanent eine
Reservierung eines Teilzeitschlitzes auf dem Uplink für die emp
fangende Mobilstation zur Übertragung der Feedback-Nachricht.
Fig. 6 enthält zwei Varianten einer möglichen Abfolge von Zeit
schlitzen und Feedback-Teilzeitschlitzen auf dem Uplink.
Es können alle Feedback-Teilzeitschlitze einer Signalisierungsperiode gruppiert werden, um so
die Zeitschlitzsynchronität zwischen Uplink und Downlink aufrecht zu erhalten. Es ist jedoch auch möglich, die
Feedback-Teilzeitschlitze einzeln zwischen zwei normalen Zeitschlitzen einzufügen. Dadurch wird eine frühe
re Übertragung der Feedback-Nachricht ermöglicht, was zu einer Verkürzung der Wartezeit bis zur nächsten
Neuübertragung durch die LLC-Teilschicht führt.
Falls aufgrund von variablen Längen der Signalisierungsperioden eine Unsynchronität in der Größenordnung
von mehreren Teilzeitschlitzen zwischen Uplink und Downlink entsteht, kann diese durch Zufügen von Teilzeit
schlitzen des SRACH ausgeglichen werden. Dieser Ausgleich erfolgt abhängig von den Parametern Nsubslot und
Lframemax.
Aufgrund von Abschattung, Fading oder Interferenzen kommt es zu Übertragungsfehlern oder Nichtempfangen
ganzer PDUs. Dadurch kann es zu Fehlern in der Protokollausführung kommen, die durch folgende Maßnahmen
abgefangen werden:
- 1. Falls eine Mobilstation eine für sie bestimmte Reservierungsnachricht auf dem RCH nicht empfängt, bleibt der entsprechende UDCH-Zeitschlitz auf dem Uplink unbenutzt. Die Wahrscheinlichkeit für das Nicht empfangen einer Reservierungsnachricht läßt sich durch die Verwendung von Vorwärtsreservierungen ver ringern. Dazu versendet die Basisstation in einer DownControl-PDU nicht nur die Reservierung für die nächste, sondern für die nächsten N Signalisierungsperioden. Jede Reservierung wird dadurch N mal wie derholt. Um die Anpaßfähigkeit des MAC-Protokolls nicht zu stark herabzusenken, wird eine Verkürzung der Signalisierungspe riodenlänge bei Verwendung von Vorwärtsreservierungen empfohlen.
- 2. Falls die Basisstation eine in einem reservierten Uplink- Zeitschlitz gesendete UpInfo-PDU nicht empfängt, muß sie mit den bestehenden Kapazitätsanforderungen (dynamische Parameter) des entsprechenden UDCH weiterarbeiten und wird ihm erneut Zeit schlitze zuweisen. Problematisch wird es, wenn die Mobilstation zwischenzeitlich die zu übertragende LLC-Dienstdateneinheiten verworfen hat (eine Ursache dafür ist das Überschreiten des Parameters maximale Verzögerung einer ATM-Verbindung) und des halb u. U. auf die Reservierungen nicht antwortet. Um die daraus resultierende unbenutzten Kapazität so gering wie möglich zu halten, löscht die Basisstation nach einer bestimmten Anzahl von ungenutzten Reservierungen die dynamischen Parameter, so daß die Mobilstation ggf. über den SRACH neue Übertragungskapazität anfordern muß. Daneben sorgt ein Timer in der Mobilstation dafür, daß sie nach einer bestimmten Zeit ohne zugeteilte Zeit schlitze automatisch ihr internes Register mit den zuletzt erfolgreich übertragenen dynamischen Parametern zurücksetzt, wodurch eine neue Anforderung über den RQCH erzwungen wird.
Eine Ausprägung der Erfindung besteht in der Verwendung von
richtungsselektiven Antennen in der Basisstation mit einem hori
zontalen Öffnungswinkel β. Als gerichtete Antennen können auch
Phased-Arrays verwendet werden, die ihren Abstrahl- und Öff
nungswinkel adaptiv verstellen können. Gegebenenfalls wird eine
Basisstation mit mehreren richtungsselektiven Antennen ausgerü
stet, so daß sie in der Lage ist, in mehreren Zeitschritten den
gesamten Bereich der ihr zugeordneten Zelle abzudecken.
Durch das Verwenden von richtungsselektiven Antennen müssen die
Verfahren für das Versenden von PDUs um Rundsendemodus und um
wahlfreien Zugriff modifiziert werden:
Wahlfreier Zugriff und Kollisionsauflösung erfolgen nicht wie bisher in der ganzen Zelle, sondern pro Sektor. Dabei muß in jedem Sektor ein Mindestmaß an SRACH-Zeitschlitzen sicherge stellt werden. Der dadurch steigende Bedarf an PCH-Kapazität wird durch Bevorzugung von Pollen der UDCHs (vgl. Abschnitt 2.14) gegenüber dem Übertragen von RQCH-Nachrichten im SRACH- Zeitschlitzen kompensiert.
Wahlfreier Zugriff und Kollisionsauflösung erfolgen nicht wie bisher in der ganzen Zelle, sondern pro Sektor. Dabei muß in jedem Sektor ein Mindestmaß an SRACH-Zeitschlitzen sicherge stellt werden. Der dadurch steigende Bedarf an PCH-Kapazität wird durch Bevorzugung von Pollen der UDCHs (vgl. Abschnitt 2.14) gegenüber dem Übertragen von RQCH-Nachrichten im SRACH- Zeitschlitzen kompensiert.
Das Versenden von PDUs im Rundsendemodus wird durch sequentiel
les Versenden in allen Sektoren emuliert. Dabei ist zu beachten,
daß nicht alle in einer DownControl-PDU enthaltenen Informatio
nen von allen Mobilstationen einer Zelle empfangen werden müs
sen. Die DownControl-PDUs in den einzelnen Sektor setzen sich
daher aus Rundsendenachrichten (an alle Mobilstationen einer
Zelle gerichtet) und aus Nachrichten für die Mobilstationen in
dem entsprechenden Sektor zusammen.
Falls die Physikalische Schicht das gleichzeitige Versenden von
PDUs in verschiedenen Sektoren ermöglicht, werden entsprechend
viele DownInfo-PDUs zum Versenden bestimmt. Dazu wird bei
Bestimmen der sendenden DDCHs nicht nur deren Prioritäten
berücksichtigt, sondern auch, ob die Übertragung in dem entspre
chenden Zeitschlitz ohne Störung einer gleichzeitigen, weiteren
Übertragung möglich ist.
Falls die Physikalische Schicht das gleichzeitige Empfangen von
PDUs in verschiedenen Sektoren ermöglicht, werden in ähnlicher
Weise wie beim gleichzeitigen Versenden von PDUs mehrere Reser
vierungen für denselben Zeitschlitz des Uplinks jedoch in ver
schiedenen Sektoren bestimmt.
Nach der Lokalisation einer Mobilstation und Zuordnung zu einem
Sektor wird der momentane Aufenthaltssektor der Mobilstation
ständig mit Hilfe eines Nachführungsalgorithmus überprüft und
aktualisiert.
Claims (16)
1. Verfahren zum Übertragen von ATM-Zellen im Zeitmultiplex in
einem Mobilfunksystem zwischen einer Basisstation und mehreren
zugeordneten Mobilstationen mit dezentraler Reihenfolgesteuerung
für auf Übertragung wartende ATM-Zellen virtueller Verbindungen
durch eine Basisstation-Steuereinheit, die ein Protokoll aus
führt, dadurch gekennzeichnet, daß
Signalisierungsperioden wählbarer Länger zur Organisation des Kanalzugriffs (Medium Access Control, MAC) in Uplink und Down link eingefügt werden, wobei in Uplink und Downlink je Signali sierungsperiode jeweils wenigstens eine ATM-Zelle aus wenigstens einem Sendepuffer der beteiligten Mobil- und Basisstationen übertragen wird, wobei Reservierungsnachrichten für Zeitschlitze zur Übertragung von ATM-Zellen und andere Signalisierungsnach richten für eine Signalisierungsperiode in einer Nachricht als DownControl-Protokolldateneinheit zu Beginn dieser Signalisie rungsperiode über den Downlink an alle Mobilstationen im Emp fangsbereich der Basisstation ausgesendet werden,
daß die Übertragung von Übertragungskapazitätsanforderungen von den Mobilstationen zur Basisstation in Form von die Anzahl und Wichtigkeit der auf Übertragung wartenden ATM-Zellen charakteri sierenden Parametern lastsituationsabhängig gesteuert wird,
wobei die Übertragungskapazitätsanforderungen entweder huckepack zusammen mit ATM-Zellen in reservierten Zeitschlitzen, oder in Signalisierungszeitschlitzen übertragen werden, wobei eine Mobilstation eine Übertragungskapazitätsanforderung bei Änderung ihres aktuellen Kapazitätsbedarfs mittels wahlfreien Zugriffs in einem solchen Signalisierungszeitschlitz überträgt, oder die Basisstation-Steuereinheit bei von ihr erkanntem Bedarf einzelner Mobilstationen zur Übertragung ihres Kapazitätsbedarfs in solchen Signalisierungszeitschlitzen abfragt,
und daß die Basisstation-Steuereinheit die Kenntnis über die verbindungsspezifische Füllung von Sendepuffern und dienstgüte spezifischen Parameter der ATM-Zellen in Basisstation und Mobil stationen als Entscheidungsgrundlage verwendet und die Funküber tragungsstrecke zeitlich befristet derjenigen virtuellen Verbin dung zuteilt, die aufgrund einer systemspezifischen Bedienstra tegie aktuell am dringendsten bedient werden muß.
Signalisierungsperioden wählbarer Länger zur Organisation des Kanalzugriffs (Medium Access Control, MAC) in Uplink und Down link eingefügt werden, wobei in Uplink und Downlink je Signali sierungsperiode jeweils wenigstens eine ATM-Zelle aus wenigstens einem Sendepuffer der beteiligten Mobil- und Basisstationen übertragen wird, wobei Reservierungsnachrichten für Zeitschlitze zur Übertragung von ATM-Zellen und andere Signalisierungsnach richten für eine Signalisierungsperiode in einer Nachricht als DownControl-Protokolldateneinheit zu Beginn dieser Signalisie rungsperiode über den Downlink an alle Mobilstationen im Emp fangsbereich der Basisstation ausgesendet werden,
daß die Übertragung von Übertragungskapazitätsanforderungen von den Mobilstationen zur Basisstation in Form von die Anzahl und Wichtigkeit der auf Übertragung wartenden ATM-Zellen charakteri sierenden Parametern lastsituationsabhängig gesteuert wird,
wobei die Übertragungskapazitätsanforderungen entweder huckepack zusammen mit ATM-Zellen in reservierten Zeitschlitzen, oder in Signalisierungszeitschlitzen übertragen werden, wobei eine Mobilstation eine Übertragungskapazitätsanforderung bei Änderung ihres aktuellen Kapazitätsbedarfs mittels wahlfreien Zugriffs in einem solchen Signalisierungszeitschlitz überträgt, oder die Basisstation-Steuereinheit bei von ihr erkanntem Bedarf einzelner Mobilstationen zur Übertragung ihres Kapazitätsbedarfs in solchen Signalisierungszeitschlitzen abfragt,
und daß die Basisstation-Steuereinheit die Kenntnis über die verbindungsspezifische Füllung von Sendepuffern und dienstgüte spezifischen Parameter der ATM-Zellen in Basisstation und Mobil stationen als Entscheidungsgrundlage verwendet und die Funküber tragungsstrecke zeitlich befristet derjenigen virtuellen Verbin dung zuteilt, die aufgrund einer systemspezifischen Bedienstra tegie aktuell am dringendsten bedient werden muß.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Basisstation-Steuereinheit die Reihenfolge von Übertragungen am
Downlink entsprechend vorgegebener Prioritäten der ATM-Zellen
steuert, wobei für jeden Zeitschlitz des Downlinks eine Reser
vierung bestimmt wird, indem in der Basisstation-Steuereinheit
die MAC-Teilschicht
- a) bei der Logical-Link-Control-(LLC-)Teilschicht für jede einzelne der Mobilstationen, die der Basisstation zugeordnet sind, die jeweilige Kapazitätsanforderung für die Übertragung von ATM-Zellen oder anderen LLC-Benutzerdaten über den Downlink abfragt, und
- b) aus diesen Kapazitätsanforderungen je Mobilstation einen Prioritätswert berechnet, und
- c) in dem jeweiligen Zeitschlitz des Downlinks zur entsprechen den Mobilstation diejenigen LLC-Benutzerdaten überträgt, für die der höchste Prioritätswert berechnet ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Basisstation-Steuereinheit die Reihenfolge von Übertragungen
am Uplink entsprechend vorgegebener Prioritäten steuert, wobei
für jeden einzelnen Zeitschlitz des Uplinks eine Reservierung
bestimmt wird, indem für jede Mobilstationen, die der Basissta
tion-Steuereinheit zugeordnet sind, basierend auf von der Mobil
station zuvor mitgeteilten Kapazitätsanforderungen ein Priori
tätswert berechnet wird und derjenigen Mobilstation, die den
höchsten Prioritätswert hat, der jeweilige Zeitschlitz auf dem
Uplink zugewiesen wird, wobei die MAC-Teilschicht in den Mobil
stationen vor der Übertragung von Kapazitätsanforderungen diese
bei der LLC-Teilschicht erfragt.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
bei der Berechnung eines Prioritätswertes aus den Kapazitätsan
forderungen einer Mobilstation die Restlebensdauer der zeitkri
tischsten ATM-Zelle gewichtet wird.
5. Verfahren einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß bei der Berechnung eines Prioritätswertes aus den Kapa
zitätsanforderungen einer Mobilstation die Füllung der Sendepuf
fer gewichtet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Basisstation basierend auf den zuvor von den Mobilstationen mit
geteilten Kapazitätsanforderungen, deren Alter und den verbin
dungsspezifischen Dienstgüteparametern eine Prädiktion der
Anforderungen für den Beginn desjenigen Zeitschlitzes durch
führt, für den eine Reservierung bestimmt wird, um Mobilstatio
nen abhängig von der Dienstgüte der bei ihnen bestehenden Ver
bindungen sowie der momentanen Auslastung der Funkübertragungs
strecke abzufragen, und daß eine Mobilstation die zuletzt
erfolgreich übertragenen Kapazitätsanforderungen in einen inter
nen Register speichert und auf dieses Register den gleichen Prä
diktionsalgorithmus wie die Basisstation ausführt, und immer
dann, wenn ihre aktuellen Kapazitätsanforderungen von den
zuletzt übertragenen derart abweichen, daß die geforderte
Dienstgüte nicht eingehalten werden kann, ihre aktuellen Kapazi
tätsanforderungen in Zeitschlitzen mit wahlfreiem Zugriff zur
Basisstation überträgt.
7. Verfahren nach Anspruch 3 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Basisstation nach dem Zuweisen einer Reservierung für einen
Uplink-Zeitschlitz an eine Mobilstation die Kapazitätsanforde
rungen dieser Station lokal so anpaßt, als wenn eine erfolgrei
che Übertragung in dem reservierten Zeitschlitz erfolgt wäre, um
eine gleichzeitige Bestimmung von Reservierungen für mehrere
aufeinanderfolgende Zeitschlitze einer Signalisierungsperiode zu
ermöglichen, und daß die Basisstation diese Anpassung wieder
rückgängig macht, wenn in dem reservierten Uplink-Zeitschlitz
keine erfolgreiche Übertragung stattfindet.
8. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Basisstation für jeden auf dem Uplink
für wahlfreien Zugriff ausgewiesenen Zeitschlitz innerhalb der
DownControl-Programmdateneinheit der nächsten Signalisierungspe
riode durch einen Feedback-Wert den Mobilstationen je nach Aus
gang des wahlfreien Zugriffs mitteilt, daß die Basisstation eine
Kollision erkannt hat oder daß sie von einer bestimmten Mobil
station eine Protokolldateneinheit erfolgreich empfangen hat
oder daß der Zeitschlitz leer geblieben ist, um so die Ausfüh
rung eines Kollisionsauflösungsalgorithmus zu ermöglichen, und
daß das Einfügen von für wahlfreien Zugriff ausgewiesenen Zeit
schlitzen in den Uplink durch die Basisstation-Steuereinheit
erfolgt, indem für die Sequenz der für wahlfreien Zugriff ausge
wiesenen Zeitschlitze ein eigener Prioritätswert berechnet wird,
wobei die Berechnung dieses Prioritätswertes auf Statusinforma
tionen des Kollisionsauflösungsalgorithmus beruht und während
einer Kollisionsauflösungsphase Zeitschlitze für wahlfreien
Zugriff in einer den Bedürfnissen des Kollisionsauflösungsalgo
rithmus entsprechenden Zahl verfügbar gemacht werden, um Kolli
sionen schnell aufzulösen.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zum
schnellen Auflösen von Kollisionen während einer Kollisionsauf
lösungsphase kurze Signalisierungsperioden verwendet werden, um
dadurch die Feedback-Werte für die Zeitschlitze für wahlfreien
Zugriff innerhalb der nächsten DownControl-Protokolldateneinheit
nach kurzer Verzögerung zu übertragen.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 8 oder 9, dadurch gekennzeich
net, daß als Kollisionsauflösungsalgorithmus ein Splitting-Algo
rithmus verwendet wird, der als Parameter zum Zuordnen einer
kollidierten Mobilstation zu einer Teilmenge von Mobilstationen,
denen der weitere Zugriff gestattet ist, einen aus dem aktuellen
Kapazitätsbedarf dieser Mobilstation berechneten Prioritätswert
verwendet.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß alle Signalisierungsperioden dieselbe Länge
haben und damit die DownControl-Protokolldateneinheiten in äqui
distanten Abständen gesendet werden.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß für jeden einzelnen Zeitschlitz des Down
links einer Signalisierungsperiode je eine Signalisierungsnach
richt in der diese Periode einleitenden DownControl-Protokoll
dateneinheit enthalten ist, die den Typ der in diesem Zeit
schlitz gesendeten Protokolldateneinheit sowie die Mobilstation,
an die die Protokolldateneinheit gerichtet ist, ankündigt.
13. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß regelmäßig in den Uplink und den Downlink
Zeitschlitze eingefügt werden, in denen verbindungslose Nach
richten zwischen der die Funkübertragungsstrecke betreibenden
Basisstation und beliebigen, auch nicht bei der Basisstation
registrierten, Mobilstationen übertragen werden können, wobei
die Zeitpunkte für das Einfügen dieser Zeitschlitze durch die
Basisstation-Steuereinheit gesteuert werden, indem für diese
Typen von Zeitschlitzen je eine Priorität bestimmt wird, und daß
auf dem Downlink die in diesen Zeitschlitzen übertragenen Pro
tokolldateneinheiten im Rundsendemodus an alle sich im Empfangs
bereich der Basisstation aufhaltenden Mobilstationen gesendet
werden und auf dem Uplink in diesen Zeitschlitzen wahlfreier
Zugriff erfolgt.
14. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die MAC-Teilschicht in den Mobilstationen
immer dann, wenn sie mittels der Feedback-Nachricht nach dem
Übertragen in Zeitschlitzen mit wahlfreiem Zugriff Kenntnis über
eine erfolgreiche Übertragung einer Protokolldateneinheit mit
LLC-Benutzerdaten erhält, diese Information an die LLC-Teil
schicht weitergibt, um dort innerhalb eines Fehlerkorrekturpro
tokolls als synchrone Quittung verwendet zu werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
nicht nur für wahlfreie Zugriffe auf den Uplink von der Basis
station Feedback-Werte über den Downlink gesendet werden, son
dern auch für Übertragungen in reservierten Zeitschlitzen, um
die Information aus den Feedback-Nachrichten an die LLC-Teil
schicht weiterzuleiten, die sie innerhalb eines Fehlerkorrektur
protokolls als synchrone Quittung verwenden kann.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Uplink Zeitschlitze in Teilzeitschlitze unterteilt
werden, die für die reservierte Übertragung von Feedback-Nach
richten verwendet werden, mit denen die Mobilstationen den
erfolgreichen Empfang von an sie gerichtete Protokolldatenein
heiten des Downlinks quittieren, wobei durch ein allen Stationen
bekanntes Verfahren der Zeitpunkt für den Teilzeitschlitz auf
dem Uplink zur Übertragung der Feedback-Nachricht aus dem
Zeitpunkt des zugehörigen Downlink-Zeitschlitzes bestimmt wird,
und daß die Information aus den Feedback-Nachrichten an die LLC-
Teilschicht weitergeleitet wird, die sie innerhalb eines Fehler
korrekturprotokolls als synchrone Quittung verwendet.
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