DE19531702A1 - Verstellvorrichtung, insbesondere für Kraftfahrzeugsitze - Google Patents
Verstellvorrichtung, insbesondere für KraftfahrzeugsitzeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Getriebe für die Ver
und/oder Einstellung der Relativposition von Teilen zu
einander, insbesondere an Kraftfahrzeugsitzen, mit wel
chem einzelne Elemente, wie beispielsweise die Rückenleh
ne eines Sitzes und/oder der gesamte Sitz in einem Fahr
zeug, insbesondere Kraftfahrzeug, positioniert werden
können.
Bekannt sind Verstelleinrichtungen, mit denen die Rücken
lehne eines Fahrzeugsitzes mittels eines Spindel-Mutter-
Getriebes um eine quer zur Fahrzeuglängsachse verlaufende
Drehachse verschwenkt werden kann (EP 0 605 135 A1)
Weiter sind aus DE 43 01 241 A1 Verstelleinrichtungen be
kannt, mit denen Fahrzeugsitze in einer längs zur Fahr
zeugachse verlaufenden Richtung mittels eines Spindel-
Mutter-Antriebs linear verschoben werden können. Auch
sind Verstelleinrichtungen bekannt, mit denen Fahrzeug
sitze in ihrer vertikalen Lage verstellbar sind (DE 41 01
470 C1). Dazu werden in der Regel gelenkig miteinander
verbundene Hebelpaare, die zum einen mit dem Fahrzeugbo
den und zum anderen mit dem Sitzboden verbunden sind, von
einem Spindel-Mutter-Antrieb derart verstellt, daß durch
die Änderung der Winkelstellung der Hebel zueinander ein
Anheben bzw. Absenken des Fahrzeugsitzes erfolgt.
Die in den genannten Verstelleinrichtungen verwendeten
Spindeltriebe sind derart gestaltet, daß sie neben ihrer
Verstellaufgabe auch das Abstützen des zu verstellenden
Sitzteiles, beispielsweise der Rückenlehne oder des kom
pletten Sitzes bei Verwendung in einer Längsverstellvor
richtung bei Belastung zu erfüllen haben. Sie sind dem
entsprechend dimensioniert und weisen in der Regel eine
hohe Zugfestigkeit bzw. für die Aufnahme der Belastung in
der Gegenrichtung eine hohe Knicksteifigkeit auf.
Bei einer Überbelastung des Sitzsystems, wie dies insbe
sondere bei einem Heckstoß auf das Fahrzeug der Fall ist,
bei dem die den Sitz benutzende Person in die Rückenlehne
geschleudert wird, hat der die Rückenlehne abstützende
Spindeltrieb hohe Lastspitzen aufzunehmen. Bei Sitzen mit
integrierten Sicherheitsgurtsystemen hat die Rückenlehne
bei Frontalstößen auf das Fahrzeug zudem die Aufgabe, die
durch das Auffangen der den Sitz benutzenden Person durch
den Sicherheitsgurt auftretenden Gurtkräfte aufzunehmen.
In beiden Fällen wird diese Belastung im allgemeinen in
die Stahlstrukturen der Rückenlehne und des Sitzkissens,
an denen der Spindeltrieb gelagert ist, abgeleitet, um
vom Fahrzeugboden aufgenommen zu werden. Dies führt dazu,
daß die Stahlstrukturen im günstigen Fall verformt werden
und damit Energiespitzen abbauen, während im ungünstigen
Fall die Lagerungen der Verstelleinrichtungen abreißen
oder die Rückenlehne abknickt. Letzteres bedeutet, um
beim Beispiel der Rückenlehne zu bleiben, daß diese ihre
Abstützaufgabe nicht mehr erfüllt, wodurch die den Sitz
benutzende Person den Halt verliert und vom Sitz bzw. in
die Windschutzscheibe geschleudert wird, mit der Folge
schwerster Verletzungen.
Im heutigen Kraftwagenbau besteht die Tendenz, Leichtme
tall als bevorzugten Werkstoff zur Herstellung von Trag
strukturen zu verwenden. Leichtmetall erlangt auch beim
Bau von Tragwerken von Fahrzeugsitzen immer mehr an Be
deutung. Neben der Herstellung von Bauteilen aus Leicht
metall im Strangpreßverfahren werden Sitzstrukturen ko
stengünstig hauptsächlich im Druckgießverfahren herge
stellt. Hierbei kann durch eine entsprechende Ausgestal
tung, beispielsweise durch Verrippungen und Profilgestal
tungen, eine hohe Steifigkeit der Druckgußteile erreicht
werden. Dadurch aber, daß Leichtmetall-Gußteile gegenüber
Preßteilen aus Stahl eine wesentlich geringere Bruchdeh
nung aufweisen, neigen sie bei Überbelastungen, wie sie
bei Unfällen auftreten, zu vergleichsweise plötzlichem
Bruch, wenn keine Ableitung der Spitzenbelastungen er
folgt. Dies bedeutet, daß bei einem Einsatz eines übli
chen Spindeltriebes, beispielsweise für die Einstellung
der Neigung einer Rückenlehne gegenüber dem Sitzkissen,
bei einer Spitzenbelastung die Lageraugen zur Aufnahme
des Spindeltriebes an Rückenlehne und Sitzkissenrahmen
brechen würden, womit sich der bekannte Spindeltrieb zu
diesem Zweck als unbrauchbar erweist.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Spindel
trieb derart zu gestalten, daß dieser es ermöglicht,
schlagartig auftretende Spitzenbelastungen aufzunehmen
und dadurch die von ihm miteinander verbundenen Teile,
insbesondere Sitzstrukturen, die aus Metall, vorzugsweise
Leichtmetall gefertigt sind, gegen Bruch zu schützen. Die
erfindungsgemäße Lösung sowie vorzugsweise Ausführungs
beispiele sind in den beigefügten Ansprüchen angegeben.
Mit der Erfindung wird in überraschend einfacher Weise
ein Kräftefluß erreicht, der zu einer sowohl das Ver
stellgetriebe als auch die mit ihm verbundenen Teile vor
der erwähnten Bruchgefahr schützenden Energieabsorption
führt. Bei den bekannten Getrieben werden nämlich die
Kräfte, die bei Belastungen über das Getriebe abgeleitet
werden, koaxial durch die Spindel geführt, so daß diese
entweder auf Druck oder auf Zug belastet wird. Mit der
erfindungsgemäßen, außeraxialen Lagerung bzw. Anlenkung
zumindest eines Spindelendes wird demgegenüber ein Kräf
tedreieck geschaffen, das dazu führt, daß bei Kraftein
wirkungen auf das Getriebe die Kraftkomponenten versu
chen, die Katheten des Kräftedreiecks, von denen eine in
der Achse der Spindel verläuft, aus ihrer rechtwinkligen
Lage zueinander zu verschieben mit der Folge, daß Biege
kräfte auf die Spindel wirken, die zur erwähnten Energie
absorption aufgrund der Biegeelastizität der Spindel
führen, die Spindel also quasi wie ein Puffer wirkt.
Unter "außeraxialer" Anlenkung bzw. Lagerung ist im Rah
men der Erfindung eine solche zu verstehen, bei der zu
mindest ein Anlenkpunkt der Getriebespindel nicht in der
Längsachse bzw. der Flucht dieser Achse liegt bzw. diese
nicht schneidet, wobei die Anlenkpunkte bzw. Lagerpunkte
Schwenkbewegungen zulassen.
Die Erfindung ist generell an jeglicher Art relativ zu
einander einstellbarer Teile anwendbar, wenngleich sie
nachfolgend im Rahmen der Erläuterung bevorzugter Aus
führungsbeispiele für eine Sitzlehnenverstellung detail
liert beschrieben wird. Das Getriebe, bestehend aus der
Verstellspindel und dem Gehäuse mit den nachstehend noch
erläuterten bevorzugten Einbauten, ist als solches ohne
weiteres auch mit völlig anderen relativ zueinander ein
zustellenden Teilen zu verbinden, wobei sich insgesamt
als vorteilhaft erweist, wenn sich die außeraxiale An
lenkung im Gehäusebereich befindet und in weiterer bevor
zugter Ausführung am feststehenden Teil montiert ist.
Ein für die Erfindung günstiger Aufbau des Getriebes ist
durch eine antreibbare, die undrehbar gelagerte Spindel
umgreifende und mit deren Außengewinde kämmende Mutter
mit Innengewinde im Verstellgehäuse gegeben.
Für den speziellen, bereits erwähnten Anwendungsfall des
Getriebes für die Neigungsver- und/oder -einstellung der
Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes ist die Spindel mit ih
rem einen Ende in ihrer Lagerachse bzw. in deren Verlän
gerung schwenkbar an der Rückenlehne gelagert, während
das freie Ende der Spindel mittels des Verstellgehäuses
außeraxial mit dem Sitzkissenboden bzw. -rahmen verbunden
ist. Dabei ist sowohl die Möglichkeit gegeben, die Spin
del oberhalb des Schwenklagers der Rückenlehne an dieser
anzulenken als auch die, die Anlenkung unterhalb des
Schwenklagers der Rückenlehne vorzunehmen, wodurch sich
für den Belastungsfall hinsichtlich der Biegerichtung der
Spindel jeweils entgegengesetzte Vorzeichen ergeben, was
im einzelnen noch näher erläutert werden wird. Diese
Parameter sowie die jeweils gegebenen räumlichen
Verhältnisse bedingen dann einen der beiden vorgenannten
Anlenkungspunkte.
Es wurde bereits erwähnt, daß das erfindungsgemäße Ge
triebe sich auch in hervorragender Weise für die Positio
nierung des gesamten Sitzes, d. h. seine Längsverstellung
insgesamt eignet, in welchem Fall die Spindel mit ihrem
axial gelagerten Ende mit dem Sitz verbunden ist und die
außeraxiale Anlenkung direkt oder indirekt am Boden des
Kraftfahrzeugs erfolgt, d. h. das außeraxiale Schwenklager
des Gehäuses entweder an der mit dem Boden fest verbunde
nen Führungsschiene oder an einem direkt am Fahrzeugboden
vorgesehenen Gegenlager montiert wird.
Anhand der beigefügten Zeichnungen, in denen ein bevor
zugtes Ausführungsbeispiel dargestellt ist, wird die Er
findung am Beispiel der Neigungsverstellung einer Rücken
lehne eines Fahrzeugsitzes näher erläutert, ohne auf die
sen Anwendungsfall beschränkt zu sein. Es zeigen:
Fig. 1a, 1b zwei grundsätzliche Möglichkeiten zur An
ordnung des erfindungsgemäßen Verstellge
triebes an einem Fahrzeugsitz;
Fig. 2 eine schematische Darstellung zur Verdeut
lichung der sich aufgrund der erfindungsge
mäßen, außeraxialen Anlenkung ergebenden
Kräfteverhältnisse;
Fig. 3 eine Seitenansicht auf das Getriebe mit ge
öffnetem Gehäuse; und
Fig. 4 einen Querschnitt durch das Gehäuse entlang
der Linie IV-IV in Fig. 3.
Gemäß den Fig. 1a, 1b ist der aus einem Sitzkissen 1 (mit
nicht dargestelltem Sitzkissenrahmen) und einer damit
schwenkverbundenen Rückenlehne 2 bestehende Kraftfahr
zeugsitz mit einem Getriebe 3 versehen, das der Neigungs
verstellung der Rückenlehne 2 dient.
Das im wesentlichen aus einem Verstellgehäuse 4 und einer
Spindel 5 bestehende Getriebe 3 ist im Bereich des Gehäu
ses 4 außeraxial schwenkbar im Punkt 6 am feststehenden
Teil, nämlich dem Sitzkissen bzw. dem Sitzkissenrahmen 1
angelenkt, wobei die Fig. 1a und 1b bereits deutlich ma
chen, daß die außeraxiale Lagerung darin besteht, daß der
Anlenkpunkt 6 nicht auf der Längsachse der Spindel 5 oder
deren Verlängerung liegt, sondern unterhalb dieser, wäh
rend das andere Ende der Spindel 5 im Punkt 7, der auf
der Längsachse der Spindel 5 bzw. deren Verlängerung
liegt, am beweglichen Teil, d. h. der Rückenlehne 2 ange
lenkt ist.
Der Unterschied zwischen den Beispielen gemäß Fig. 1a und
1b besteht darin, daß im erstgenannten Fall der Anlenk
punkt 7 des Getriebes 3 oberhalb des Schwenklagers 8 der
Rückenlehne 2 liegt, beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig.
1b jedoch unterhalb von diesem.
Für beide Anlenkungsvarianten gelten die in Fig. 2 sche
matisch dargestellten Verhältnisse, was übrigens auch für
sämtliche anderen Anwendungsfälle des erfindungsgemäßen
Getriebes zutrifft. Danach liegen nicht beide Anlenk
punkte 6 und 7 auf oder fluchtend mit der Längsachse der
Spindel 5, sondern ist der Punkt 6 mit senkrechtem Ab
stand unterhalb der Längsachse der Spindel 5 angeordnet,
so daß sich ein außeraxialer Abstand a ergibt, der zu ei
nem Kräftedreieck A, 7, 6 mit einem rechten Winkel zwi
schen den Katheten bei A führt.
Über den an der Rückenlehne befindlichen Anlenkpunkt 7
werden die auf die Rückenlehne einwirkenden Kräfte auf
die Spindel 5 und von da aus wiederum über das Gehäuse 4
auf den Anlenkpunkt 6 übertragen, so daß für die erfin
dungsgemäße Vorrichtung z. B. bei einer Stoßeinwirkung auf
die Rückenlehne der an dieser, d. h. am beweglichen Teil
befindliche Anlenkpunkt 7 versucht, sich um den An
lenkpunkt 6 auf den Punkt A zuzubewegen oder von diesem
wegzubewegen. Dies führt ersichtlich zu einem im Unter
schied zum Stand der Technik nicht mehr koaxialen Druck
bzw. Zugkräfteverlauf in der Spindel 5, sondern zu einer
Biegebeanspruchung der Spindel 5 entweder mit nach oben
oder mit nach unten gerichteter Auswölbung. Bevor dies
insbesondere anhand der Fig. 1a und 1b für verschiedene
in der Praxis auftretende Fälle im einzelnen erläutert
wird, sei nachfolgend zunächst der Aufbau des Getriebes 3
beschrieben.
Gemäß den Fig. 3 und 4 besteht das Getriebe 3 im wesent
lichen aus dem Verstellgehäuse 4 und der mit einem
selbsthemmenden Außengewinde ausgestatteten Spindel 5. An
ihrem einen Ende weist die Spindel eine Verankerung 9
auf, der der Anlenkpunkt 7 zugeordnet ist und durch die
sich eine um eine senkrecht zur Längsachse der Spindel 5
verlaufende Achse schwenkbare Lagerung ergibt, aber eine
Drehung der Spindel um ihre Längsachse verhindert wird.
Der auf der Spindellängsachse liegende Anlenkpunkt 7 be
wirkt, daß eine von der zu verstellenden Rückenlehne aus
gehende Kraft über den Anlenkpunkt 7 auf die Spindel in
Richtung der Symmetrieachse der Spindel übertragen wird.
Das Gegenlager der Spindel 5 wird durch das Gehäuse 4 ge
bildet, das eine um ihre Rotationsachse drehbar gelagerte
Mutter 11 aufnimmt. Die Mutter 11 ist mit einem dem Au
ßengewinde der Spindel 5 angepaßten Innengewinde verse
hen, mit dem sie mit der Spindel kämmt. Die in nicht nä
her zu erläuternder Weise am Gehäuse abgestützte Mutter
11 ist ihrerseits von einer Antriebswelle 12 mittels ei
ner Schnecke 13 in Drehung zu versetzen, so daß je nach
Drehrichtung der Mutter 11 die undrehbar an der Rücken
lehne befestigte Spindel entweder nach links oder nach
rechts (siehe Fig. 3) durch das Gehäuse bewegt wird, was
zur gewünschten Verstellung des Neigungswinkels der
Rückenlehne 2 führt. Dazu weist das Gehäuse 4 entspre
chende seitliche Öffnungen 14 auf, die es im Normal zu
stand ermöglichen, daß die Spindel 5 in ihrer Längsrich
tung das Gehäuse 4 ungehindert durchdringen kann.
Der Anlenkpunkt bzw. Verbindungspunkt 6 zum feststehenden
Teil - im dargestellten Ausführungsbeispiel zum Sitzteil
bzw. Sitzkissenboden 1 - wird durch ein Schwenklager ge
bildet, das im wesentlichen aus einem im Gehäuse 4 vorge
sehenen Auge 15 besteht, das in für den Fachmann ohne
weiteres geläufiger Weise von einer Achse od. dgl. durch
drungen wird. Das Lagerauge 15 ist relativ zur Spindel 5
derart außeraxial angeordnet, daß sich sein Mittelpunkt
im Abstand a unterhalb der Längsachse der Spindel 5 be
findet und die durch das Lagerauge für das Gehäuse defi
nierte Schwenkachse senkrecht zur Längsachse der Spindel
5 und unterhalb dieser verläuft.
Diese Konzeption führt zu den überraschenden, eingangs
erläuterten Kraftflußveränderungen mit dem besonders wün
schenswerten Ergebnis der Dämpfung durch Energieabsorp
tion über die Spindelbiegung, was sich in in den Fig. 1a
und 1b dargestellten konkreten Montagemöglichkeiten wie
folgt darstellt:
Bei einer Stoßbelastung des Systems in Zugrichtung, d. h. im Fall des Einbaus gemäß Fig. 1a bei einem Heckstoß und im in Fig. 1b gezeigten Fall bei einem Frontalstoß (hierbei Gurtverbund mit der Rückenlehne vorausgesetzt), wirkt ein die Zugkraft auslösendes Drehmoment auf die Rückenlehne in Richtung des Pfeiles Z mit der Folge (s. Fig. 2), daß aufgrund des senkrechten Abstands a des Ge häuseanlenkpunkts 6 von der Längsachse der Spindel 5 ein im Uhrzeigersinn um den Anlenkpunkt 6 wirkendes Moment entsteht, das seinerseits versucht, das Gehäuse ein schließlich der die Spindel 5 umfassenden Mutter 11 im Uhrzeigersinn zu drehen, wodurch die Katheten des in Fig. 2 angedeuteten Kräftedreiecks A, 7, 6 im Sinne einer Ver größerung des rechten Winkels zwischen den Katheten in Strecklage zueinander beaufschlagt werden. Hierbei ver klemmt sich zunächst die Mutter 11 im Gehäuse 5, und die von der Spindel 5 durchdrungenen Gehäuseöffnungen 14 kom men mit dem Außengewinde der Spindel 5 in Eingriff, was schließlich dazu führt, daß sich die Spindel in Richtung z nach unten verbiegt, welche Biegearbeit Energie absor biert.
Bei einer Stoßbelastung des Systems in Zugrichtung, d. h. im Fall des Einbaus gemäß Fig. 1a bei einem Heckstoß und im in Fig. 1b gezeigten Fall bei einem Frontalstoß (hierbei Gurtverbund mit der Rückenlehne vorausgesetzt), wirkt ein die Zugkraft auslösendes Drehmoment auf die Rückenlehne in Richtung des Pfeiles Z mit der Folge (s. Fig. 2), daß aufgrund des senkrechten Abstands a des Ge häuseanlenkpunkts 6 von der Längsachse der Spindel 5 ein im Uhrzeigersinn um den Anlenkpunkt 6 wirkendes Moment entsteht, das seinerseits versucht, das Gehäuse ein schließlich der die Spindel 5 umfassenden Mutter 11 im Uhrzeigersinn zu drehen, wodurch die Katheten des in Fig. 2 angedeuteten Kräftedreiecks A, 7, 6 im Sinne einer Ver größerung des rechten Winkels zwischen den Katheten in Strecklage zueinander beaufschlagt werden. Hierbei ver klemmt sich zunächst die Mutter 11 im Gehäuse 5, und die von der Spindel 5 durchdrungenen Gehäuseöffnungen 14 kom men mit dem Außengewinde der Spindel 5 in Eingriff, was schließlich dazu führt, daß sich die Spindel in Richtung z nach unten verbiegt, welche Biegearbeit Energie absor biert.
Umgekehrt entsteht bei einer Stoßbelastung des Systems in
Schub- bzw. Druckrichtung D - für den in Fig. 1a darge
stellten Einbaufall bei einem Frontalstoß, während sich
eine Schub- oder Druckkraft für die Spindel 5 beim Aus
führungsbeispiel gemäß Fig. 1b im Falle eines Heckstoßes
ergibt - aufgrund der zuvor im einzelnen dargelegten
geometrischen Verhältnisse, insbesondere der außeraxialen
Lagerung der Spindel nunmehr um den Gehäuseanlenkpunkt 6
ein entgegen dem Uhrzeigersinn wirkendes Drehmoment, das
seinerseits versucht, das Gehäuse 4 einschließlich der
die Spindel 5 umfassenden Mutter 11 nach links zu drehen,
in welchem Fall sich wiederum zunächst die Mutter 11 im
Gehäuse 4 verklemmt und sodann die Gehäuseöffnungen 14
sich im Außengewinde der Spindel 5 verhaken, was dann
schließlich zur Durchbiegung der Spindel 5 nach oben in
Richtung d, also zu einem Stauchen des Kräftedreiecks im
Sinne einer Verringerung des rechten Winkels zwischen den
Katheten führt.
Die in beiden geschilderten Fällen die Verformungsarbeit
leistenden Kräfte werden von den Teilen der Sitzstruktur
ferngehalten und kommen für eine Verformungsarbeit in der
Sitzstruktur somit nicht mehr zur Wirkung, wodurch
insbesondere für Teile aus Leichtmetall ein erhöhter
Schutz durch den erfindungsgemäß in überraschend einfa
cher Weise gelungenen Abbau von hohen Belastungsspitzen
gegen Bruchgefahr gegeben ist.
Wie bereits erwähnt, läßt sich die anhand des Ausfüh
rungsbeispiels erläuterte Wirkungsweise des Verstellge
triebes auf alle Verstellaufgaben anwenden, die mittels
einer Spindelverstellung bewerkstelligt werden sollen,
und zwar nicht nur an sämtlichen Fahrzeugsitzverstellun
gen, sondern generell an Belastungen ausgesetzten, rela
tiv zueinander ein- bzw. verstellbaren Teilen. Hinsicht
lich der Anwendung im Fahrzeugbau seien lediglich bei
spielhaft die Verstellung der Höhe des Sitzes im Fahr
zeug, Einrichtungen für die Verstellung von Armlehnen,
Kopfstützen, Fondsitzrückenlehnen und der Längsposition
des Sitzes im Fahrzeug erwähnt.
Claims (13)
1. Getriebe (3) für die Ver- und/oder Einstellung der
Relativposition von Teilen zueinander, insbesondere
an Kraftfahrzeugsitzen mit
- - einer mit den Teilen (1, 2) in Wirkverbindung stehenden Spindel (5) und
- - einem die Spindel (5) aufnehmenden Verstellge häuse (4),
dadurch gekennzeichnet, daß die Spindel (5) zumindest
einseitig außeraxial angelenkt ist.
2. Getriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sich die außeraxiale Anlenkung (6) im Gehäusebereich
befindet.
3. Getriebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß es zwischen einem feststehenden (1) und ei
nem verstellbaren Teil (2) wirkt.
4. Getriebe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
sich die außeraxiale Anlenkung am feststehenden Teil
(1) befindet.
5. Getriebe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
4, gekennzeichnet durch eine antreibbare, die undreh
bar gelagerte Spindel (5) umgreifende und mit deren
Außengewinde kämmende Mutter (11) mit Innengewinde im
Verstellgehäuse (4).
6. Getriebe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
5 für die Neigungsver- und/oder -einstellung der
Rückenlehne eines Kraftfahrzeugsitzes, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Spindel (5) mit ihrem einen En
de in ihrer Längsachse bzw. in deren Verlängerung
schwenkbar an der Rückenlehne (2) gelagert ist, wäh
rend das freie Ende der Spindel (5) mittels des Ver
stellgehäuses (4) außeraxial mit dem Sitzkissenboden
bzw. -rahmen (1) verbunden ist.
7. Getriebe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Spindel (5) oberhalb des Schwenklagers (8) der
Rückenlehne (2) an dieser angelenkt ist.
8. Getriebe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Spindel (5) unterhalb des Schwenklagers (8) der
Rückenlehne (2) an dieser angelenkt ist.
9. Getriebe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
5 für die Längsverstellung von Kraftfahrzeugsitzen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spindel mit ihrem
axial gelagerten Ende mit dem Sitz verbunden ist und
die außeraxiale Anlenkung direkt oder indirekt am
Kraftfahrzeugboden erfolgt.
10. Getriebe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
9, gekennzeichnet durch eine Spindel (5) mit
selbsthemmendem Gewinde.
11. Getriebe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß das von der Spindel
(5) beidseitig zu durchragende Verstellgehäuse (4)
versetzt zur Spindel (5) ein Lagerauge (15) besitzt,
über das die Verbindung mit dem feststehenden Teil
(1) erfolgt.
12. Getriebe nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Lagerauge (15) sich durch das Gehäuse (4) un
terhalb der Spindel (5) und senkrecht zu deren Längs
achse erstreckt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995131702 DE19531702A1 (de) | 1995-08-28 | 1995-08-28 | Verstellvorrichtung, insbesondere für Kraftfahrzeugsitze |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995131702 DE19531702A1 (de) | 1995-08-28 | 1995-08-28 | Verstellvorrichtung, insbesondere für Kraftfahrzeugsitze |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19531702A1 true DE19531702A1 (de) | 1997-03-06 |
Family
ID=7770639
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995131702 Withdrawn DE19531702A1 (de) | 1995-08-28 | 1995-08-28 | Verstellvorrichtung, insbesondere für Kraftfahrzeugsitze |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19531702A1 (de) |
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- 1995-08-28 DE DE1995131702 patent/DE19531702A1/de not_active Withdrawn
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