DE19524716C2 - Nach dem Interferenzprinzip arbeitender Schwingungsdämpfer - Google Patents
Nach dem Interferenzprinzip arbeitender SchwingungsdämpferInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen nach dem Interferenzprinzip
arbeitenden Schwingungsdämpfer für in einer hydraulischen
Leitung auftretende Druckschwingungen gemäß dem Oberbe
griff das Patentanspruches 1.
Ein Schwingungsdämpfer der vorstehenden Art ist Gegen
stand der DE 14 75 701. Die in dieser Schrift erläuterten
Schwingungsdämpfer haben alle jeweils einen Hauptkanal,
welcher ohne wesentliche Querschnittsverengung einen
Druckmitteleinlaß mit einem Druckmittelauslaß verbindet.
Von diesem Hauptkanal zweigt ein Nebenkanal ab, welcher
eine Interferenzschwingung erzeugt.
Schwingungen in hydraulischen Systemen machen sich immer
dann unangenehm bemerkbar, wenn Einrichtungen hydraulisch
über einen Handhebel oder ein Pedal betätigt werden. Bei
einer hydraulischen Kupplungsbetätigung führen beispiels
weise die von der Brennkraftmaschine erzeugten Axial
schwingungen zu erheblichen Pedalvibrationen, welche eine
feinfühlige Kupplungsbetätigung erschweren und den Ein
druck mangelnder Qualität des Kraftfahrzeugs vermitteln.
Versuche mit einer hydraulischen Kupplungsbetätigung
zeigten, daß sich die auftretenden Pedalvibrationen durch
einen nach dem Interferenzprinzip arbeitenden Schwin
gungsdämpfer deutlich verringern lassen. Diese Verringe
rung ist in der Praxis jedoch immer noch nicht befriedi
gend, insbesondere dann, wenn es sich bei der Brennkraft
maschine des Kraftfahrzeugs um einen Dieselmotor handelt.
Üblicherweise würde man Vibrationen in hydraulischen Sy
stemen dadurch verringern, daß man Elastizitäten vorsehen
würde, beispielsweise eine Hydraulikleitung elastisch
ausbildete. Dieser bewährte Weg ist jedoch bei Kupplungs
betätigungen und zahlreichen anderen Anwendungsfällen
nicht begehbar, weil dann die Betätigungswege unerwünscht
lang würden.
Mit DE 88 05 088 U1 ist eine Leitung für eine unter Druck
stehende Flüssigkeit, insbesondere für hydraulische Kupp
lungs- oder Bremsanlagen in Kraftfahrzeugen, beschrieben,
bei der zumindest an einem Leitungsende eine den Strö
mungsquerschnitt vermindernde Blende angeordnet ist. Die
se Blende kann, wie für den Fachmann erkennbar, auch als
Scherrohr ausgebildet sein.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß allein die Anordnung sol
cher Blenden nicht zum gewünschten Erfolg führt.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Schwin
gungsdämpfer der eingangs genannten Art so auszubilden,
daß Druckschwingungen möglichst weitgehend gedämpft wer
den, ohne daß das zu einer Erhöhung der Betätigungswege
führt.
Die Erfindung löst dieses Problem mit den Merkmalen des
Anspruches 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
sind Gegenstand der Unteransprüche.
Es zeigte sich überraschenderweise, daß gemäß der Erfin
dung ausgebildete Scherrohre am Druckmitteleinlaß und
Druckmittelauslaß Kupplungspedalvibrationen stark verrin
gern, ohne daß sich der Systemwirkungsgrad verschlechter
te und ohne daß der Pedalweg für die Kupplungsbetätigung
zunimmt. Es wird vermutet, daß dieser Effekt durch die
schlagartige Beschleunigung und Verzögerung der Flüssig
keitssäulen und Druckwellen in den Scherrohren eintritt,
weil hierdurch dem System Energie entzogen wird. Das
führt auch dazu, daß das System "langsamer" wird, daß
also unerwünschte Druckpulsationen schlechter übertragen
werden. Es ist nicht zuverlässig bekannt, weshalb die er
findungsgemäßen Mittel wirken; Versuche zeigten jedoch,
daß sich der Effekt mit Blenden oder gleichartigen Scher
rohren im Druckmitteleinlaß und Druckmittelauslaß nicht
erreichen läßt. Wichtig ist für die Erfindung jedenfalls
eine definierte Länge der Verengung und daß die Verengung
sowohl im Einlaß als auch im Auslaß vorgesehen ist. Der
Schwingungsdämpfer ist zur Betätigung einer Kraftfahr
zeugkupplung besonders optimal gestaltet, wenn die Veren
gung des Querschnittes des Scherrohres auf der Seite des
Druckmitteleinlasses etwa 50% länger ist als die des
Scherrohres auf der Seite des Druckmittelauslasses.
Die Längen der Verengungen sind optimal bemessen, wenn
die Verengung des Scherrohres auf der Seite des Druckmit
teleinlasses eine Länge von 25 mm und die des Scherrohres
auf der Seite des Druckmittelauslasses eine Länge von 15
mm hat.
Der Durchmesser der Verengung der Scherrohre beträgt am
günstigsten beim einlaßseitigen Scherrohr 1,5 mm und beim
auslaßseitigen Scherrohr 2 mm.
Die Erfindung läßt verschiedene Ausführungsformen zu. Zur
weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine da
von in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend be
schrieben. Diese zeigt in
Fig. 1 eine Kupplung eines Kraftfahrzeugs mit hydrau
lischer Betätigung und dem erfindungsgemäßen
Schwingungsdämpfer,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch den Schwingungsdämp
fer, gegenüber Fig. 1 im Maßstab stark vergrö
ßert.
Die Fig. 1 zeigt eine hydraulisch betätigbare Kupplung
1, welche über eine Druckmittelleitung 2 mit einem Geber
zylinder 3 verbunden ist. Dieser Geberzylinder 3 läßt
sich mittels eines Kupplungspedals 4 betätigen, welches
auf übliche Weise im Kraftfahrzeug im Bereich einer
Spritzwand 5 angeordnet ist. Die Druckmittelversorgung
des Geberzylinders 3 erfolgt durch einen Bremsflüssig
keitsbehälter 6 eines Hauptzylinders 7 der ansonsten
nicht gezeigten Bremsanlage des Kraftfahrzeugs. Wichtig
für die Erfindung ist ein Schwingungsdämpfer 8, welcher
in die Druckmittelleitung 2 zwischen Geberzylinder 3 und
Kupplung 1 geschaltet ist und nachfolgend anhand der
Fig. 2 näher beschrieben wird.
Der Schwingungsdämpfer 8 hat einen Druckmitteleinlaß 9
und einen Druckmittelauslaß 10. Ein Hauptkanal 11 verbin
det den Druckmitteleinlaß 9 mit dem Druckmittelauslaß 10.
Ein Nebenkanal 12 dient der Erzeugung einer Interferenz
schwingung nach dem beispielsweise in der eingangs ge
nannten DE 14 75 701 gezeigten Prinzip.
Eingangsseitig und auslaßseitig hat der Schwingungsdämp
fer 8 jeweils ein Scherrohr 13, 14 mit einem gegenüber
dem Querschnitt des Hauptkanals 11 wesentlich verengten
Druckmitteldurchlaß 15, 16. Wichtig ist, daß diese Druck
mitteldurchlässe 15, 16 nicht nur einen geringen Quer
schnitt, sondern auch eine definierte Länge haben. Als
optimal hat sich eine Länge von 25 mm für den einlaßsei
tigen Druckmitteldurchlaß 15 im Scherrohr 13 und eine
Länge von 15 mm für den auslaßseitigen Druckmitteldurch
laß 16 im Scherrohr 14 herausgestellt, wobei der Durch
messer der Druckmitteldurchlässe eingangsseitig 1,5 mm
und ausgangsseitig 2 mm beträgt.
Eine Entlüfterschraube 17 ermöglicht die Entlüftung des
Systems.
Claims (3)
1. Nach dem Interferenzprinzip arbeitender Schwingungs
dämpfer für in einer hydraulischen Leitung auftre
tende Druckschwingungen, insbesondere in einer von
einem Geberzylinder zu einer hydraulisch betätigba
ren Kupplung eines Kraftfahrzeugs führenden Druck
leitung, wobei der Schwingungsdämpfer einen Druck
mitteleinlaß zum Verbinden mit einem einen Betäti
gungsdruck erzeugenden Bauteil und einen Druckmit
telauslaß für das zu betätigende Bauteil und in sei
nem Inneren einen Hauptkanal und zur Erzeugung von
Interferenzschwingungen einen Nebenkanal aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß am Druckmitteleinlaß (9)
und Druckmittelauslaß (10) des Schwingungsdämpfers
(8) jeweils ein Scherrohr (13, 14) angeordnet ist,
welches jeweils einen Druckmitteldurchlaß (15, 16)
mit einem gegenüber dem Hauptkanal (11) über eine
definierte Länge einen wesentlich herabgesetzten
Strömungsquerschnitt hat, wobei die Verengung des
Querschnittes des Scherrohres (13) auf der Seite des
Druckmitteleinlasses (9) etwa 50% länger ist als
die des Scherrohres (14) auf der Seite des Druckmit
telauslasses (10).
2. Schwingungsdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verengung des Scherrohres (13) auf
der Seite des Druckmitteleinlasses (9) eine Länge
von 25 mm und die des Scherrohres (14) auf der Seite
des Druckmittelauslasses (10) eine Länge von 15 mm
hat.
3. Schwingungsdämpfer nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Durchmesser der Druckmitteldurch
lässe (15, 16) der Scherrohre (13, 14) beim einlaß
seitigen Scherrohr (13) 1,5 mm und beim auslaßseiti
gen Scherrohr (14) 2 mm beträgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995124716 DE19524716C2 (de) | 1995-07-11 | 1995-07-11 | Nach dem Interferenzprinzip arbeitender Schwingungsdämpfer |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995124716 DE19524716C2 (de) | 1995-07-11 | 1995-07-11 | Nach dem Interferenzprinzip arbeitender Schwingungsdämpfer |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19524716A1 DE19524716A1 (de) | 1997-01-16 |
DE19524716C2 true DE19524716C2 (de) | 1998-01-22 |
Family
ID=7766216
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995124716 Expired - Fee Related DE19524716C2 (de) | 1995-07-11 | 1995-07-11 | Nach dem Interferenzprinzip arbeitender Schwingungsdämpfer |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19524716C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102008005042A1 (de) * | 2008-01-18 | 2009-07-23 | Volkswagen Ag | Aktuator-Anordnung für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für ein Hybrid-Kraftfahrzeug mit einer Hybrid-Getriebeanordnung |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1475701B2 (de) * | 1964-10-16 | 1970-11-19 | General Motors Corp., Detroit, Mich. (V.St.A.) | Interferenz-Geräuschdämpfer |
DE8805088U1 (de) * | 1988-04-16 | 1988-06-01 | Fag Kugelfischer Georg Schaefer Kgaa, 8720 Schweinfurt, De |
-
1995
- 1995-07-11 DE DE1995124716 patent/DE19524716C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
"Minderung von Druckschwingungen in Rohrleitungen von Hydraulikanlagen", 3R international, Heft 11, Nov. 1986, S. 593ff * |
Cited By (1)
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DE102008005042A1 (de) * | 2008-01-18 | 2009-07-23 | Volkswagen Ag | Aktuator-Anordnung für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für ein Hybrid-Kraftfahrzeug mit einer Hybrid-Getriebeanordnung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19524716A1 (de) | 1997-01-16 |
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