DE19522515A1 - Verfahren zum Stillsetzen einer Verdrängermaschine - Google Patents
Verfahren zum Stillsetzen einer VerdrängermaschineInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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- F04C2240/00—Components
- F04C2240/40—Electric motor
- F04C2240/402—Plurality of electronically synchronised motors
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Control Of Multiple Motors (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Stillsetzen einer
Verdrängermaschine für kompressible Medien, insbesondere einer
trockenlaufenden Evakuationspumpe, mit mindestens zwei Roto
ren, die als Profilkörper ausgebildet sind und deren Profile
bei der Drehung zahnradartig ineinander greifen und die
berührungsfrei zueinander laufen, wobei die Rotoren jeweils
durch eigene Elektromotoren angetrieben werden, die Motoren
durch elektronische Regelungs- und/oder Steuerungseinheiten
synchron in Winkelposition und Drehzahl gesteuert und/oder
geregelt werden, jedem Motor eine eigene Antriebsregeleinheit
zugeordnet ist, die unabhängig von den Antriebsregeleinheiten
anderer Motoren arbeitet, von einer Hauptsteuervorrichtung den
Antriebsregeleinrichtungen Regelsollwerte zugeführt werden,
für jeden Motor eine eigene, unabhängige Einzelregelung
durchgeführt wird und die Regelung auf zentral vorgegebenen
Regelsollwerten basiert und dezentral erfolgt, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Verzögerungsrate für die zeitliche Änderung
von Lagesollwerten vorgegeben wird und daß die Einzelregelung
der Motoren im Generatorbetrieb derselben durchgeführt wird.
Bei solchen Verdrängermaschinen werden die Rotoren nicht mehr
durch einen einzigen Motor angetrieben, der das Drehmoment
über Zahnräder auf die Rotoren überträgt, wie dies früher
üblich war. Es ist vielmehr für jeden Rotor ein Separatormotor
vorgesehen, wobei dann die Motoren elektronisch synchronisiert
sind, so daß sich die Rotoren nicht berühren (WO 94/29596).
Durch diese elektronische Synchronisierung ist eine sehr
genaue Regelung und damit eine sehr kleine Spaltbreite mög
lich, so daß mit der Maschine auch Anwendungen möglich sind,
bei denen ein beträchtliches Vakuum erzielt werden soll.
Die entsprechende Regelung kann auch dazu verwendet werden,
die Verdrängermaschine stillzusetzen. Treten aber Probleme
auf, die eine Abweichung von den normalen Betriebsbedingungen
bewirken, so besteht die Gefahr, daß sich die Rotoren oder
aber die sich normalerweise nicht berührende Zahnräder, die
zur Notsynchronisation eingesetzt sind und das Berühren der
Rotoren verhindern sollen, berühren. Ein solches Abweichen von
den normalen Betriebsbedingungen kann darauf beruhen, daß
einer der Rotoren unverhältnismäßig stark abgebremst wird. Ein
anderes Problem kann darin bestehen, daß die Verbindung der
Steuerung der Motoren mit der Hauptsteuervorrichtung
unterbrochen wird.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung eines
Verfahrens, mit dem die Verdrängermaschine auch in solchen
Notsituationen zuverlässig stillgesetzt werden kann, ohne daß
Beschädigungen aufgrund von Berührung der Rotoren und/oder der
Zahnräder der Notsynchronisation auftreten.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß eine Verzöge
rungsrate für die zeitliche Änderung von Lagesollwerten
vorgegeben wird und daß die Einzelregelung der Motoren im
Generatorbetrieb derselben durchgeführt wird.
Die Verzögerungsrate wird man dabei zweckmäßigerweise so groß
wie möglich wählen, damit die Verdrängermaschine in möglichst
kurzer Zeit stillgesetzt wird. Dabei wird wie folgt vorgegan
gen.
Die Regelung der Antriebe erfolgt immer voll digital. Dabei
sind die Regelkreise in Software abgebildet und realisiert.
Die digitale Schaltung gibt das Rechenergebnis an das Verstär
kungsglied in Form der analogen Leistungselektronik aus.
Eine Begrenzung der maximal erreichbaren Verzögerungsrate
entsteht durch das maximale Bremsmoment der Motoren. Ein
weiterer begrenzender Faktor ist die maximale Leistung, die
aus dem Leistungselektronikteil in das Netz zurückgespeist
werden kann.
Die Drehmomentmessung erfolgt dabei systemimmanent über den
Frequenzumformer, über den die Motoren angetrieben werden.
Frequenzumformer arbeiten in einem gängigen Verfahren mit
Pulsweitenmodulation. Von einer Quelle werden in fester
Taktfrequenz Spannungsimpulse (bzw. Spannungsblöcke in der
praktischen Realisierung) auf die Ausgabeklemme gegeben. Alle
Spannungsimpulse haben dieselbe Zeitdauer. In jeder Taktperio
de kann nur entweder ein Impuls oder eben kein Impuls ausge
geben werden. Mehrere Spannungsimpulse können direkt aufein
ander folgen und somit einen sich über mehrere Taktperioden
erstreckenden Block aufbauen. In der Summe der Flächen
(Integral) wird die Quelle ein analoges - der Sinusfunktion
nachempfundenes - Signal nachbilden. Diese Integration erfolgt
innerhalb der angeschlossenen und mit dem Signal beaufschlag
ten Bauteile. In der Praxis gibt also der Frequenzumformer
Spannungsblöcke aus, die durch die integrierende Wirkung der
Induktivität des Motors einen sinusähnlichen Strom fließen
lassen. Die Drehmomentmessung und -kontrolle erfolgt dann
inhärent über die Stromaufnahme des Motors, die als Betriebs
größe für den Frequenzumformer/Antriebsregler notwendig ist.
Es gelten für das Drehmoment folgende Zusammenhänge:
M: Drehmoment
Mb: Beschleunigungsmoment
Mr: Reibmoment
Ml: Lastmoment
c₁: Reibungsbeiwert
c₂: Strömungsbeiwert
pa: Ansaugdruck
pe: Einlaßdruck
α: Winkelbeschleunigung
ω: Winkelgeschwindigkeit
ϕ: Drehwinkel
n: Drehzahl in 1/sec
Mb: Beschleunigungsmoment
Mr: Reibmoment
Ml: Lastmoment
c₁: Reibungsbeiwert
c₂: Strömungsbeiwert
pa: Ansaugdruck
pe: Einlaßdruck
α: Winkelbeschleunigung
ω: Winkelgeschwindigkeit
ϕ: Drehwinkel
n: Drehzahl in 1/sec
Ist nun die Steuerung/Regelung noch funktionsfähig, soll aber
die Verdrängungsmaschine schnell stillgesetzt werden, da z. B.
einer der Rotoren ungewöhnlich stark abgebremst wird, so wird
die Verzögerungsrate für die Lagesollwerte der Hauptsteuervor
richtung vorgegeben.
Dabei werden im gleichbleibenden Zeittakt von der Hauptsteuer
vorrichtung (Master) Lagesollwerte so generiert, daß sich eine
geringerwerdende Differenz zwischen den aufeinanderfolgenden
Werten ergibt. Die dichter zueinander liegenden Lagesollwerte
bewirken damit eine Abbremsung. Gleichzeitig bleibt die
Drehung unbeschleunigt, wenn die Differenz der aufeinanderfol
genden Lagesollwerte von Zeiteinheit zu Zeiteinheit konstant
bleibt.
Das Moment M setzt sich aus den Komponenten Beschleunigungsmo
ment, Reibmoment und Lastmoment zusammen (Gleichung 1). Das
hier näher zu betrachtende Drehmoment Mb tritt bei
Beschleunigungsvorgängen auf, denn es ist gleich dem Produkt
aus Massenträgheitsmoment und Winkelbeschleunigung (Gleichung
2). Das angeschlossene Massenträgheitsmoment ist über die
Betriebsdauer als im wesentlichen konstant zu erwarten.
Faktoren wie Materialauftrag durch Beläge können das Massen
trägheitsmoment zwar beeinflussen, jedoch wird dies nicht als
bedeutsam zu betrachten sein.
Während des gesamten Vorganges ist die Lageregelung der
Antriebe aktiv, d. h. es werden die jeweiligen Differenzen der
Lageistwerte von den Lagesollwerten (=Schleppfehler), die
Drehmomente der Einzelwellen usw. an den steuernden Master
zurückgemeldet. Erkennt der Master in diesem Zusammenhang eine
zu große Abweichung der Istwerte von den Sollwerten, kann der
Master die Lagevorgaben entsprechend gestalten. Das heißt im
Einzelfalle, daß bei erkennbarer stärkerer Abbremsung der
einen Welle das ihr aufgebrachte Bremsmoment zurückgenommen
wird. Es besteht zusätzlich noch die Möglichkeit, das Bremsmo
ment der anderen Welle auf ein geeignetes Niveau anzuheben, um
die Synchronität der Wellen beizubehalten.
Wenn sich während des Stillsetzungsvorgangs das zum Erreichen
des Lagesollwertes erzeugte Drehmoment plötzlich erhöht, so
ist dies ein Zeichen dafür, daß sich die Rotoren bzw. die
Notsynchronisationszahnräder berühren. In diesem Falle wird
zweckmäßigerweise die Verzögerungsrate verringert. Ziel der
Beobachtungsanalyse ist es dabei, zu erkennen, welcher der
Rotoren auslösend war, um dann als Reaktion die Sollwertvor
gaben wieder so zu gestalten, daß der freigängige Rotor wieder
außer Eingriff gefahren wird.
Geht andererseits die Verbindung von der Hauptsteuervorrich
tung zu den Antriebsregeleinheit eines Motors oder der Motoren
verloren, so werden zweckmäßigerweise von den Antriebsregel
einheiten identische Verzögerungsraten für die Lagesollwerte
für die Rotoren unabhängig von der Hauptsteuervorrichtung
vorgegeben. Dabei wird der Zusammenhang der Gleichung 1
ausgenutzt.
Rechnerisch wird bei bekanntem Massenträgheitsmoment und
verfügbarem Motormoment die maximal erreichbare Winkelbe
schleunigung vorherbestimmt. Dieser Wert ist dann in den
Antriebsregelgeräten abzulegen. Auf diese Art kann jede
Antriebsregeleinheit bei einer Bremsung aus einer internen
(Zeit-)Referenz eine gleichbleibende Verzögerungsrate einhal
ten. Dieser Fall kommt insbesondere dann zum Tragen, wenn eine
ernsthafte Störung im Kommunikationssystem wie eine Unterbre
chung der Verbindung auftritt. Da jedes der Antriebsregelgerä
te sofort feststellt, daß die Verbindung unterbrochen ist,
wird intern eine schnellstmögliche Stillsetzung eingeleitet,
die sich an der maximal möglichen Verzögerungsrate orientiert.
Zweckmäßigerweise wird immer dann, wenn eine Stillsetzung nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgenommen wird, der zeitli
che Verlauf der Unterschiede zwischen Lageist- und Lagesoll
werten der Rotoren sowie der Verzögerungsrate bzw. -raten
aufgezeichnet. Dies ermöglicht es, nachträglich den zeitlichen
Verlauf der Störung zu untersuchen. Man kann auf diese Weise
mögliche Fehlerquellen feststellen und auch feststellen, ob
die Maschine beim Stillsetzvorgang beschädigt worden sein
könnte. Stellt man z. B. fest, daß die Drehmomentänderung eines
Rotors größer ist, als dies mit dem Motordrehmoment erreichbar
ist, kann man davon ausgegehen, daß ein äußeres Moment z. B.
durch Festkörperbremsung im Spalt zwischen Gehäuse und beweg
tem Teil aufgebracht wurde. Auch denkbar ist, daß die Festkör
perreibung einen der Rotoren weniger stark bremst als mit
Motormoment erreichbar, so daß die Verzögerungsrate beim
Bremsen nicht erhöht ist. In diesem Falle paßt das vom Motor
aufgebrachte Moment nicht plausibel zur Bremsrate, so daß auch
hier Anhaltspunkte gefunden werden können, die Fehlerursache
zu identifizieren. Unterscheidet sich das Motordrehmoment auf
beiden Wellen stark voneinander, ist der Rückschluß möglich,
daß nur eine Welle durch äußere Einflüsse gebremst wurde.
Eine Verdrängermaschine, bei der das erfindungsgemäße Verfah
ren der Notstillsetzung angewendet werden kann, wird im
folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Verdrängermaschine mit einer elektronischen
Regelung und Steuerung, bei der jeder Motor mit einem eigenen
unabhängigen Regelkreis betrieben wird.
Fig. 2 zeigt schematisch den Aufbau einer mehrstufigen Ver
drängungsmaschine mit dem zugehörigen Steuer- und Regelsystem,
Fig. 3 zeigt schematisch den Aufbau der Antriebsregeleinheit
für einen Motor.
Gemäß Fig. 1 umfalt die Verdrängermaschine 100 zwei Ver
drängerrotoren mit den Rotorwellenansätzen 200 und 300, die
jeweils von getrennten Elektromotoren 9a und 9b angetrieben
werden. An jedem der Elektromotoren ist an dem freien Wel
lenende ein Meßsystem installiert, das als Sensor 10a bzw. 10b
für jede Motorwelle exakt die momentane Winkelposition mißt
und mittels Differenziation nach der Zeit die jeweilige
Winkelgeschwindigkeit bestimmt. Diese Werte werden an Antrieb
regeleinheiten 3a bzw. 3b weitergeleitet. Diese Regelgeräte
können beispielsweise von einer Versorgungseinheit oder
Hauptsteuereinheit 1, die direkt an die Netzversorgung ange
schlossen sein kann, ihre elektrische Energie erhalten. Diese
wird entsprechend der Sollwertvorgabe und den von den Meßsy
stemen 10a und 10b ständig eingehenden Ist-Meßwerten derartig
von den Regelgeräten 3a und 3b an die einzelnen Elektromotoren
9a und 9b weitergegeben, daß die geforderte Genauigkeit
hinsichtlich Winkelposition und Drehzahl zwischen den Verdrän
gerrotoren in der Verdrängermaschine ständig eingehalten
werden kann. Dabei darf eine Positionsabweichung mit Sicher
heit nur maximal wenige Winkelminuten betragen.
Fig. 2 zeigt den Aufbau eines Steuer- bzw. Regelsystems für
eine zwei- bzw. dreistufige Verdrängungsmaschine, wobei die
dritte Stufe gestrichelt dargestellt ist.
Über standardisierte Stromschnittstellen 20 werden Meßwerte
aus dem Prozeß, beispielsweise mit Sensoren für Druck, ver
schiedene Temperaturen, 15a-c, Lagerzustand 13a-c, etc., aus
der Verdrängereinheit erfaßt. Über eine Schnittstelle, die dem
Antrieb zugeordnet ist, können weitere Betriebsdaten wie
Motorstrom, Drehzahl und Lagewinkel etc. erfaßt werden.
Zur Drehzahl- und Lagewinkelerfassung wird je nach Anwen
dungsfall ein optischer, vorzugsweise jedoch ein magnetisch
induktiv arbeitender Inkrementalgeber 10a-c eingesetzt. Mit
diesen Sensoren ist eine Genauigkeit im Bereich von Winkelse
kunden oder bis zu maximal wenigen Winkelminuten erreichbar.
Durch diese hohe Genauigkeit der Sensoren kann die Genauigkeit
des Regelsystems soweit gesteigert werden, daß eine trocken
laufende Vakuumpumpe realisierbar ist. Andere Sensorbauarten
mit mindestens ähnlichem Auflösungsvermögen sind ebenfalls
einsetzbar.
In der dargestellten Ausführungsform dient als Hauptsteuer
einrichtung ein Mikrokontroller 1, der über die Schnittstelle
20 die entsprechenden Meßwerte von den Sensoren aufnimmt.
Desweiteren erzeugt der Mikrokontroller 1 Lagesollwerte für
Antriebsregeleinheiten 3a-c für die einzelnen Motoren 9a-c.
Die Erzeugung der einzelnen Lagesollwerte für die Verdränger
rotoren 14a-c kann als Generierung eines "virtuellen Rotors"
bezeichnet werden. Dieser virtuelle Rotor führt die Verdrän
gerrotoren und bestimmt die Drehzahl und die momentane Winkel
lage aller Rotoren zu jedem Zeitpunkt. Dieser virtuelle Rotor
wird per Software im Mikrokontroller 1 generiert.
Der Mikrokontroller 1 bestimmt aus den eingegebenen Meßwerten
die optimalen Betriebsbedingungen für die Maschine und führt
über den virtuellen Rotor die realen Rotoren.
Gegenüber dem physikalischen Aufbau eines Führungsrotors hat
dieses Verfahren den Vorteil, daß Schwingungsvorgänge und
Instabilitäten eines technischen Gebildes praktisch nicht
auftreten und hohe Synchronität in der Bewegung der Rotoren
zueinander gewährleistet ist. Die Einstellung des Synchron
laufes und der konstanten Winkelstellung der Motorrotoren
zueinander geschieht zentral geführt und dezentral geregelt.
Nach einem Abgleich der Koordinatensysteme der Rotoren unter
einander nehmen sie während der Drehung stets eine relative
Winkellage ein, die ein Anschlagen der Verdränger 14a-c
ausschließt und somit ein mechanisches Getriebe ersetzt.
Für die Übertragung der Sollwerte zu den Rotoren 14a-c wird
ein echtzeitfähiges Bussystem verwendet. Mit seiner festen
Zyklus zeit und der garantierten Antwortzeit aller angeschlos
senen Teilnehmer wird ein exakt zeitgesteuertes Verhalten
realisiert. Aufgrund des Buskonzeptes mit einer Maximalzahl
von Teilnehmern deutlich größer als 3 (eine Hauptsteuerein
richtung und zwei Antriebsregeleinheiten) ist es möglich, die
Zahl der Rotoren zu erhöhen und eine mehrstufige Verdrängerma
schine aufzubauen. Hier zeigt sich auch ein wesentlicher
Vorteil der zentralen Steuerung und der dezentralen Regelung,
da auf diese Weise gleichzeitig alle Rotoren geführt werden
können; die Rotoren werden unabhängig voneinander geregelt und
folgen dem Lagesollwert, so daß Einschwingvorgänge oder eine
Destabilisierung des Systems, die auftreten kann, wenn die
Lage von Rotoren höherer Stufen abhängig von der Lage eines
vorhergehenden Rotors gesteuert werden, vermieden werden
können.
Ferner ist ein Gleichstrom-Zwischenkreis 6 vorgesehen, der
es bei Wahl einer geeigneten Versorgungseinheit 5 ermöglicht,
daß eine frei wählbare Anzahl von Antriebseinheiten ange
schlossen werden kann, so daß auch hierdurch ein mehrrotoriger
Pumpenaufbau unterstützt wird. Ein Teil der Meßwerte der
Sensoren 10a-c, 12a-c, 15a-c wird im internen Datenspeicher
des Mikrocontrollers 1 zu Diagnosezwecken abgelegt. Aus diesen
Meßwerten werden Rückschlüsse über den Zustand der Pumpe
gezogen, so daß eine ständige Selbstkontrolle durchgeführt
werden kann. Bei Erkennung eines möglichen Defektes
(beispielsweise Temperaturanstieg, Schaden am Wälzlager 12a-c)
kann adäquat reagiert werden.
Den Antriebsregeleinheiten 3a-c sind Frequenzumformer 4a-c
nachgeschaltet, und mittels des Mikrocontrollers 1 und den
schnellen digitalen Reglern 3a-c kann das Verhalten des Sy
stems optimal an die Erfordernisse des jeweiligen Einsatz
prozesses angepaßt werden.
Über eine Schnittstelle 23 (RS 232) kann ein Bedienungspanel
17 angeschlossen werden, um Meßwerte abzufragen oder über eine
Tastatur Betriebsdaten zu ändern. Zu Service- oder Diagnose
zwecken kann über eine weitere Schnittstelle 22 bei Bedarf ein
Personalcomputer (PC) 19 angeschlossen werden. Zur Fernüber
wachung ist eine Feldbusschnittstelle 24 eingerichtet. Neben
den Eingriffen, die über das Panel 17 und den PC 19 vorgenom
men werden können, werden über die Schnittstelle 24 Daten über
den Feldbus 16 an einen Leitstand übergeben.
Über parallel geführte, digital arbeitende Eingabe-/Ausgabe-
Kanäle können vom Mikrocontroller 1 sowohl binäre Sensorsig
nale 18 aufgenommen werden und Signale ausgegeben werden. Mit
Hilfe dieser Einheit können beispielsweise Sicherheitsschalter
überwacht oder Leuchtdioden zur Benutzerinformation ange
steuert werden.
Da alle Antriebsregeleinheiten im wesentlichen gleich auf
gebaut sind, ist in Fig. 3 nur eine Antriebsregeleinheit
beispielhaft dargestellt. Mit dem Rotor 9 ist eine Sensorein
heit 10 verbunden, die den Lagezustand des Motors 9 und damit
den Lagezustand des Rotors 14 ermittelt und einen Lage-Istwert
33 ausgibt. Dieser Lage-Istwert wird dem negativen Eingang ei
nes Subtrahiergliedes 32 zugeführt. Das Subtrahierglied 32
erhält an seinem positiven Eingang einen Lage-Sollwert 31 von
der Hauptsteuereinheit 1 (vgl. Fig. 2). Das Subtrahierglied
bildet die Differenz zwischen Lage-Sollwert und Lage-Istwert
und gibt das Differenzsignal an die Antriebsregeleinheit 3
aus.
In der Antriebsregeleinheit 3 erfolgt zunächst eine Lage
verarbeitung 36, bei der beispielsweise geprüft wird, ob die
Lagedifferenz innerhalb einer vorgegebenen Toleranz liegt. Ist
dies im Ausnahmefall nicht erfüllt, kann beispielsweise über
eine (nicht dargestellte) Leitung ein Auslösesignal an die
Hauptsteuereinrichtung abgegeben werden. Die Hauptsteuer
einrichtung kann dann ggf. nach dem erfindungsgemäßen Verfah
ren die Drehzahl des "virtuellen Rotors" vermindern und die
Maschine abschalten. Ferner kann ein akustisches und/oder
optisches Anzeigesignal abgegeben werden. Aus der Lagedif
ferenz wird in einer Einheit 37 ein Drehzahl-Sollwert 30 er
mittelt und dem positiven Eingang eines weiteren Subtra
hiergliedes 34 zugeführt. Dem negativen Eingang des Subtra
hiergliedes 34 wird ein Drehzahl-Istwert 35 zugeführt, der aus
dem Lage-Istwert über ein Differenzierglied 40 erhalten wurde.
Das Subtrahierglied 34 bildet die Differenz zwischen Dreh
zahl-Sollwert 30 und Drehzahl-Istwert 35 und führt das so
erhaltene Drehzahl-Differenzsignal einer Drehzahlverarbeitung
38 zu. Bei der Drehzahlverarbeitung 38 wird geprüft, ob die
Drehzahldifferenz innerhalb vorgegebener Grenzen liegt.
Gegebenenfalls kann auch hier die Erzeugung eines Auslösesi
gnals wie bei der Lageverarbeitung vorgesehen sein. Anschlie
ßend wird die Drehzahldifferenz in einer Einheit 39 in ein
Drehzahl-Änderungssignal bzw. ein Beschleunigungssignal umge
setzt (die Beschleunigung umfalt dabei selbstverständlich
Drehzahlerhöhungen oder Drehzahlverminderungen). Das Be
schleunigungssignal wird anschließend der Maschinensteuerung 4
zugeführt, die den Motor 9 entsprechend regelt. Der oben
beschriebene Regelvorgang wird fortlaufend in sehr kurzen
Zeitabständen durchgeführt.
Bei der oben dargestellten Ausführungsform wurde davon aus
gegangen, daß die Hauptsteuereinrichtung für jede Antriebs
regeleinheit einen unterschiedlichen Lagesollwert generiert
und ausgibt. Da in der idealen Maschine die Relativlagen der
Rotoren sich nicht verändern ist es aber auch möglich, allen
Antriebsregeleinheiten denselben Lagesollwert zuzuführen und
die (konstante) Lagedifferenz für den betroffenen Rotor in der
Lageverarbeitung 36 der jeweiligen Antriebsregeleinheit zu
berücksichtigen.
Claims (7)
1. Verfahren zum Stillsetzen einer Verdrängermaschine für
kompressible Medien, insbesondere einer trockenlaufenden
Evakuationspumpe, mit mindestens zwei Rotoren (14), die
als Profilkörper ausgebildet sind und deren Profile bei
der Drehung zahnradartig ineinander greifen und die
berührungsfrei zueinander laufen, wobei die Rotoren (14)
jeweils durch eigene Elektromotoren (9) angetrieben
werden, die Motoren durch elektronische Regelungs-und/oder
Steuerungseinheiten (1, 3, 10) synchron in Winkelposition
und Drehzahl gesteuert und/oder geregelt werden, jedem
Motor (9) eine eigene Antriebsregeleinheit (3) zugeordnet
ist, die unabhängig von den Antriebsregeleinheiten anderer
Motoren (9) arbeitet, von einer Hauptsteuervorrichtung (1)
den Antriebsregeleinrichtungen Regelsollwerte zugeführt
werden, für jeden Motor (9) eine eigene, unabhängige
Einzelregelung durchgeführt wird und die Regelung auf
zentral vorgegebenen Regelsollwerten basiert und dezentral
erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß eine Verzögerungsrate
für die zeitliche Änderung von Lagesollwerten vorgegeben
wird und daß die Einzelregelung der Motoren (9) im Genera
torbetrieb derselben durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verzögerungsrate für die Lagesollwerte der Hauptsteuervor
richtung (1) vorgegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß, wenn sich das Bremsdrehmoment eines Motors (9) dem
maximal erreichbaren Wert nähert, die Verzögerungsrate
verringert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß,
wenn die Differenz zwischen Lagesollwert und Lageistwert
eines Rotors (14) einen vorgegebenen Wert überschreitet,
die Verzögerungsrate verringert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß, wenn sich das zum Erreichen des Lagesollwerts er
zeugte Bremsdrehmoment plötzlich erhöht, die Verzöge
rungsrate verringert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
identische Verzögerungsraten für die Lagesollwerte für die
Rotoren (14) unabhängig von der Hauptsteuervorrichtung
vorgegeben werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der zeitliche Verlauf der Unterschiede
zwischen Lageist- und Lagesollwerten der Rotoren (14)
sowie der Verzögerungsrate bzw. -raten aufgezeichnet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995122515 DE19522515A1 (de) | 1995-06-21 | 1995-06-21 | Verfahren zum Stillsetzen einer Verdrängermaschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995122515 DE19522515A1 (de) | 1995-06-21 | 1995-06-21 | Verfahren zum Stillsetzen einer Verdrängermaschine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19522515A1 true DE19522515A1 (de) | 1997-01-02 |
Family
ID=7764880
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995122515 Withdrawn DE19522515A1 (de) | 1995-06-21 | 1995-06-21 | Verfahren zum Stillsetzen einer Verdrängermaschine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19522515A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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-
1995
- 1995-06-21 DE DE1995122515 patent/DE19522515A1/de not_active Withdrawn
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