DE19522378A1 - Vorrichtung für Schienenfahrzeuge zur Neigungsregulierung des Wagenkastens - Google Patents
Vorrichtung für Schienenfahrzeuge zur Neigungsregulierung des WagenkastensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung für
Schienenfahrzeuge zur Neigungsregulierung des Wagenkastens.
Aus dem Stand der Technik ist gemäß der PCT/CH89/00180
ein passives Neigesystem mit Neigungskompensator und
Energiespeicher bekannt. Diese Ausgestaltung bedingt
einen hohen technischen Aufwand, wobei der gewünschte
Neigewinkel des Wagenkastens nicht erreicht werden kann.
Weiterhin ist aus der PCT/EP91/00475 ein passives Neigesystem
bekannt, bei dem der Wagenkasten derart aufgehängt
ist, daß dieser beim Durchfahren von Kurven eine Neigung
um die Fahrzeuglängsachse einnimmt. Diese Neigung ist
aber für das optimale Fahrgefühl der Fahrgäste nicht immer
ausreichend.
Aufgabe der Erfindung ist es, diese bekannten Nachteile
zu vermeiden und mit geringem Aufwand eine Vorrichtung
für Schienenfahrzeuge zu schaffen, bei der die Neigung
des Wagenkastens um eine in Fahrzeuglängsrichtung ver
laufende Drehachse bei allen Fahrbedingungen optimal er
reicht wird. Der Fahrkomfort und das gute Fahrgefühl der
Fahrgäste sowie die Fahrgeschwindigkeit und die Fahr
sicherheit soll weiter gesteigert werden. Der Wagenkasten
soll sich auch bei starker Neigung in das international
gültige Umgrenzungsprofil fügen. Dabei soll die Drehachse
des Wagenkastens etwa in dessen halber Höhe verlaufen.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß zwischen
dem mittels eines Gelenkvierecks abgestützten Wagenkasten
und dem Drehgestell bzw. Drehgestellrahmen mindestens ein
aktiv ansteuerbares Stellglied zwischengeschaltet ist
und dieses die aktive Neigungsregulierung des Wagenkastens
um den in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden Momentanpol
bewirkt, wobei das Stellglied vorzugsweise als Hydro- bzw.
Pneumatikzylinder ausgebildet ist und einer Regeleinrichtung
zugehört und von dieser angesteuert wird und so die
Lage bzw. Neigung des Wagenkastens selbständig regelt.
Die Ausgestaltung der Vorrichtung sowie vorteilhafte Wei
terbildungen sind den Patentansprüchen zu entnehmen. Weitere
Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung und Zeichnung.
In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der
Erfindung schematisch dargestellt und in bezug zueinander
und gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Es zeigen:
Fig. 1 bis Fig. 9 und Fig. 13 bis Fig. 20 ein
Schienenfahrzeug mit einer Neigungseinrichtung und
Fig. 10 bis Fig. 12 eine Ausgleichsvorrichtung und Fig. 21
ein Schienenfahrzeug mit Sensor.
Die Fig. 1 zeigt ein Schienenfahrzeug mit einem Drehgestell
1, das einen Drehgestellrahmen 2 aufweist, an dem an den
Gelenkpunkten 3 Lenker 4 angelenkt sind und die über Ge
lenkpunkte 3 an der Wagenkastentraverse 5 die Verbindung
zwischen diesen herstellen und ein Gelenkviereck 2, 3, 4, 5
mit einem in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden Momentanpol
P bilden. Das Stellglied 6 ist am Drehgestellrahmen 2 ab
gestützt und ist in Wirkverbindung mit der Wagenkastentraverse
5, die dem Wagenkasten 7 zugehört. Das Stellglied 6
ist vorzugsweise als zweiseitig wirkender Hydro- bzw.
Pneumatikzylinder ausgebildet und wird von der weiter
nicht dargestellten Regeleinrichtung angesteuert. Die Regel
einrichtung ist in der Lage die momentanen Zustandsgrößen
wie Fahrgeschwindigkeit, Kurvenradius, Gleisüberhöhung
sowie Neigung des Wagenkastens 7 aufzunehmen und
das Stellglied 6 entsprechend anzusteuern, so daß dieses
aktiv die gewünschte Neigungsregulierung bzw. Schrank
bewegung des Wagenkastens 7 um den Momentanpol P bewirkt.
Hinsichtlich des Fahrkomforts und der Anpassung des Wagen
kastenprofils bei starker Neigung des Wagenkastens 7
an das international gültige Umgrenzungsprofil ist es
von Vorteil, daß die durch den Momentanpol P gehende
Drehachse des Wagenkastens 7 nicht im Boden- bzw. Decken
bereich des Wagenkastens 7 liegt, sondern etwa durch dessen
Mitte geht. Die Lenker 4 sind als Zuglenker ausgebildet,
dadurch ist auch bei Ausfall der aktiven Neigungsregelung
die passive Neigungsregelung ohne weitere Zusatzeinrichtungen
wirksam.
Gemäß Fig. 2 ist das Stellglied 6 aus zwei getrennten
Pneumatik- bzw. Hydraulikzylindern gebildet und mittels
Gelenk 10 am Drehgestellrahmen 2 abgestützt und über die
Anlenkung 11 in Wirkverbindung mit den eine Führungsbahn
8 aufweisenden Rahmenteil 12 des Wagenkastens 7. Die Füh
rungskörper 9 sind in den Führungsbahnen 8 geführt. Dadurch
ergibt sich eine Abstützung des Wagenkastens 7.
Wird das Stellglied 6 zur Neigungsregulierung von der
Regeleinrichtung angesteuert, so schwenkt der Wagenkasten
7 um den Momentanpol P der im Schnittpunkt der Bahnnormalen
13 der Führungsbahnen 8 liegt. Durch den verhältnismäßig
hochliegenden Momentanpol P ist auch bei Ausfall
der aktiven Neigungsregelung die Wirkung eines passiven
Neigesystems gegeben.
Nach der Fig. 3 stellen Lenker 4 über Gelenkpunkte 3 die
Verbindung zwischen dem Drehgestellrahmen 2 und dem
Wagenkasten 7 her und bilden ein Gelenkviereck 2, 3, 4, 7
mit dem Momentanpol P, um den der Wagenkasten 7 schwenkbar
ist. Die als Hydro- bzw. Pneumatikzylinder ausgebildeten
Stellglieder 6 sind am Drehgestellrahmen 2 und am
Wagenkasten 7 angelenkt und werden von einer nicht dar
gestellten Regeleinrichtung in Abhängigkeit der jeweiligen
Betriebsbedingungen angesteuert, und halten den
Wagenkasten in der gewünschten Lage bzw. Neigung.
Bei der Darstellung nach Fig. 4 ist an der Wagenkasten
traverse 5 mittels der Lager 15 die gekröpfte Parallel
ausgleichswelle 16 schwenkbar gehalten. An deren abgewinkelten
Enden sind an Gelenkpunkten 3 die Lenker 4 angebracht
und die nach oben konvergierend an den Gelenkpunkten
3 am Drehgestellrahmen 2 angelenkt sind und ein
Gelenkviereck 2, 3, 4, 5, 15 bilden. Der Wagenkasten 7
ruht auf den auf dem Drehgestellrahmen 2 aufgesetzten
Luftfedern 17. Die Stellglieder 6 sind als Hydro- bzw.
Pneumatikzylinder ausgebildet und am Drehgestellrahmen 2
und an der Wagenkastentraverse 5 angelenkt. Die Regel
einrichtung steuert die Stellglieder 6 an, daß bei Kur
venfahrt die Wagenkastentraverse 5 nach bogenaußen bewegt
und der bogenäußere Lenker 4 stärker geneigt und
der bogeninnere Lenker 4 aufgerichtet und der Wagenkasten
7 nach bogeninnen geneigt wird und somit eine Drehung
um den Momentanpol P ausführt, der dabei weiter nach bogeninnen
wandert. Bei neutraler Stellung des Wagenkastens 7
sind die Lenker 4 unbelastet. Der vertikale Federweg des
Wagenkastens 7 gegenüber dem Drehgestellrahmen 2 wird
durch die Parallelausgleichswelle 16 ausgeglichen. Die
Luftfedern 17 weisen bevorzugt eine geringe oder keine
Quersteifigkeit auf. Dazu sind diese vorteilhaft lenkerartig
ausgebildet und an den Gelenkpunkten 18 angelenkt.
Gemäß Fig. 5 sind die Luftfedern 17 nach oben konver
gierend angeordnet. Diese können auch als Lenker ausgebildet
an den Gelenkpunkten 18 am Wagenkasten 7 und am
Drehgestellrahmen 2 angelenkt sein.
Bei der Fig. 6 stellen die Lenker 4 durch die Anlenkung
an den Gelenkpunkten 3 die Verbindung zwischen der Wagen
kastentraverse 5 und dem Zusatzrahmen 14 her und bilden
ein Gelenkviereck 3, 5, 4, 14. Dadurch ist der Wagenkasten
7 am Zusatzrahmen 14 aufgehängt. Die Luftfedern 17
federn den Zusatzrahmen 14 gegenüber dem Drehgestellrahmen
2 ab. Die hydraulischen Stellglieder 6 sind am Zusatz
rahmen 14 und an der Wagenkastentraverse 5 angelenkt und
sind von der Regeleinrichtung ansteuerbar. Somit ist eine
aktive Neigungsregulierung des Wagenkastens 7 erreicht.
Bei Ausfall der aktiven Neigungsregelung bleibt die passive
Neigungsregelung, jedoch mit geringeren Neigungswinkeln
erhalten.
Bei der Fig. 7 ist der Wagenkasten 7 mittels Lenker 4
am Drehgestellrahmen 2 aufgehängt. Die Lenker 4 sind als
Zuglenker ausgebildet und weisen eine Luftfeder 17 auf
und sind mittels des integrierten Stellgliedes 6, das aus
einem Hydrozylinder gebildet ist, längenverstellbar. Die
Zugbügel- bzw. Stangen 20 werden durch allseits bekannte
Maßnahmen parallel zueinander gehalten und sind an den
Auflagepunkten 19 mit der Luftfeder 17 bzw. dem Stellglied
6 verbunden. Bei Kurvenfahrt werden die Stellglieder
6 von der Regeleinrichtung derart angesteuert, daß
der bogenäußere Lenker 4 verkürzt und der bogeninnere
Lenker 4 verlängert wird. Dies ergibt eine aktiv bewirkte
Neigungsregulierung des Wagenkastens 7 bzw. Drehung um
den Momentanol P. Dabei bleibt die diesem Prinzip inne
wohnende passive Neigungsregulierung erhalten, sofern
der Momentanpol P höherliegt wie der Schwerpunkt S des
Wagenkastens 7.
Die Fig. 8 zeigt eine aktive Neigungsregelung des Wagen
kastens 7 um den Momentanpol P, der die Drehachse
des Wagenkastens 7 darstellt. Der Wagenkasten ist
auf dem Drehgestellrahmen 2 mittels der Luftfedern 17
und der integrierten hydraulischen Stellglieder 5 ab
gestützt. Diese sind derart angeordnet, daß deren Wirk
richtung 21 etwa senkrecht zu den, den Momentanpol P
schneidenden Bahnnormalen 13 verläuft. Dadurch ist ein
ideelles Gelenkviereck 2, 6, 7, 17, 21 gebildet. Zur
Neigung des Wagenkastens 7 werden die von der Regel
einrichtung ansteuerbaren Stellglieder 6 in entgegen
gesetzte Wirkrichtung betätigt. Bei Verzicht auf die
Stellglieder 6 können die Luftfedern 17 von der
Regeleinrichtung ansteuerbar ausgeführt und eine Neigungs
regelung dadurch erreicht werden. Die Neigebewegung des
Wagenkastens 7 ist gemäß Richtungspfeil 22. Die Stell
glieder 6 sind über Durchflußleitungen 24 mit der Pro
portionaleinrichtung 23 verbunden und in Wirkbezug zueinander.
Die Proportionaleinrichtung 23 gemäß Fig. 10 weist einen
doppelt wirkenden Zylinder 25 mit zwei Kolbenstangen
auf, die an den Enden Kolben aufweisen und die ein Teil
eines Stellgliedes 6a sind. Die Leitungen 24 führen zu
entgegengesetzt proportional mit Druckmedium zu speisenden
Stellgliedern 6 bzw. Luftfedern 17. In neutraler Stellung
des Wagenkastens 7 herrscht Druckausgleich in beiden Druck
räumen des Zylinders 25. Wird der Kolben 26 durch die von
einer Regeleinrichtung ansteuerbaren Stellglieder 6a bewegt,
so gelangt Druckmedium zum Stellglied 6 bzw. Luftfeder 17
einer Seite des Fahrzeugs und von der anderen Seite vom
Stellglied 6a bzw. Luftfeder proportional zurückfließt.
Weil in beiden Druckräumen des Zylinders 25 annähernd Druck
ausgleich herrscht, ist die von den Stellgliedern 6a zu
erbringende Arbeitsleistung sehr gering.
Die Darstellung gemäß Fig. 9 zeigt ein Schienenfahrzeug
und eine Regeleinrichtung 27 mit einem Beschleunigungssensor
29, der am Wagenkasten 7 angebracht ist. Der Beschleuni
gungssensor ist derart ausgebildet und angeordnet, daß dieser
in jeder Lage des Wagenkastens 7 die parallel zum Wagen
kastenboden verlaufende Querkraft 31 mißt. Der Wagenkasten
7 ist auf den am Drehgestell 1 angebauten Luftfedern
17 abgestützt. Zusätzlich können auch in die Luftfedern
17 integrierte Hydrozylinder 6 verwendet werden. Die
Luftfedern 17 bzw. die Hydrozylinder 6 sind so angeordnet,
daß die etwa durch ihre Mitte verlaufende Länge bzw. Bewegungsachse
32 in bezug zur Senkrechten des Wagenkastens 7
nach fahrzeugaußen geneigt sind. Dabei soll die Anordnung
unter verschiedenen Neigungswinkeln möglich sein. Die Bewegungsachse
32 stellt etwa die Tangente der Schwenkbewegung
des Wagenkastens 7 um eine Drehachse P dar und die im
Schnittpunkt der Bahnnormalen 34 liegt. Daraus ergibt sich,
daß bei stärkeren Neigungswinkeln der Bewegungsachse 32 die
Drehachse P höher und bei geringeren Neigungswinkeln tiefer
liegt.
Im Betrieb nimmt der Beschleunigungssensor 29 eine ge
gebenenfalls bestehende Querbeschleunigung 31 am Wagenkasten
7 als Istwert auf und leitet diesen über die Meßeinrichtung
28 dem Regler 30 zu. Der Regler 30 vergleicht
den Sollwert mit dem Istwert und gibt in Abhängigkeit von
der Differenz beider Werte ein entsprechendes Ausgangssignal
an die Regelstrecke ab. Dadurch wird bewirkt, daß
die Luftfedern 17 bzw. die Hydrozylinder 6 beispielsweise
der rechten Fahrzeugseite gespeist werden und der Wagenkasten
7 auf dieser Seite in Richtung der Bewegungsachse 32
angehoben wird. Gleichzeitig wird aus den Luftfedern 17
bzw. den Hydrozylindern 6 auf der linken Fahrzeugseite das
Druckmedium abgeführt, so daß sich der Wagenkasten 7 in
Richtung der Bewegungsachse 32 nach unten senkt und der
Wagenkasten 7 um die Drehachse P schwenkt, bis die vom Be
schleunigungssensor 29 registrierte Querkraft 31 den Wert
Null erreicht und dem optimalen Sollwert entspricht. Sehr
vorteilhaft und energiesparend ist es, zwischen der Regel
einrichtung 27 und den Stellgliedern 6, 17 eine propor
tional wirksame Ausgleichseinrichtung 23 einzuschalten.
Dazu ist gemäß Fig. 10 bis 12 vorgesehen, daß die Luftfedern
17 oder die Hydrozylinder 6 mittels der Leitungen 24a mit
Druckräumen 35 in bezug sind. Durch Betätigen der Kolben
26, 36, 37 durch Speisen der Hilfszylinder 38 bzw. eines
Elektrozylinders 33 infolge Ansteuerung mittels der Regel
einrichtung 27 wird das Arbeitsmedium den Luftfedern 17
oder den Hydrozylindern 6 auf einer Seite des Fahrzeugs zu
geführt und gleichzeitig aus den Luftfedern 17 oder den
Hydrozylindern 6 der entgegengesetzten Fahrzeugseite etwa
die gleiche Menge Druckmedium in den angeschlossenen Druckraum
35 geleitet. Weil in beiden zugeordneten Druckräumen
35 weitgehend Druckausgleich herrscht, erfordert die Verschiebung
der Kolben 26, 36, 37 nur einen geringen Arbeitsaufwand.
Fig. 13 zeigt ein Schienenfahrzeug, bei dem der Wagenkasten 7
mittels Stellglieder 6 auf dem Drehgestell 1 abgestützt
ist. Die Stellglieder 6 sind geneigt und deren Längsachse
entspricht etwa der Bewegungstangente 21 des Wagenkastens 7
bei der Drehung um den Momentanpol P. Bei der Ausgestaltung
gemäß Fig. 14 wird der Momentanpol P durch die dem
Drehgestell 1 zugehörige, nach oben offene Drehpfanne 38
und das in diese eintauchende, dem Wagenkasten 7 zugehörige
Gegenstück gebildet.
Die Luftfedern 17 gemäß Fig. 15 weisen in diese inte
grierte Stellglieder 6 auf, die mit der Proportional
einrichtung 23 bzw. einer Regeleinrichtung 27 in bezug
sind. Dabei sind die Stellglieder 6 derart angeordnet, daß
der Anlenkpunkt 42 mit dem Wagenkasten 7 in Normalstellung
in der oberen Ebene 32 der Luftfedern 17 liegt. Die Pro
portionaleinrichtung 23 weist nach der Fig. 16 Rollbälge
40 auf und die mit den Luftfedern 17 über Leitungen 24a in
Verbindung sind. Die Rollbälge 40 haben den Vorteil, daß
diese leichtgängig große Luftmengen verdrängen können.
In die Luftfedern 17 sind Dämpfelemente integriert. Anstelle
der Rollbälge 40 können auch Luftfedern 41 (Fig. 17)
verwendet werden. Gemäß Fig. 18 ist der Wagenkasten 7 mittels
Lenker 4 über Gelenke 3 am Zusatzrahmen 14 aufgehängt
und dieser auf Luftfedern 17 abgestützt. Die Neigungsregulierung
wird durch die Regeleinrichtung 27 bewirkt. Bei der
Fig. 19 sind die Luftfedern 17 geneigt angeordnet, so daß
die Zuglenker 4 etwa senkrecht zu dessen Auflageflächen
auf diese wirken.
In Fig. 20 ist der Wagenkasten 7 auf den Luftfedern 17
abgestützt und diese sind derart geneigt, daß dessen Mittelachse
in Normalstellung mit den Bahnnormalen fluchten. Die
Quersteifigkeit der Luftfedern 17 ist so gewählt, daß der
Wagenkasten 7 eine Tangentialbewegung 21 und somit eine
passive Neigungsregelung um den Momentanpol P ausführt,
sofern der Schwerpunkt S tiefer liegt wie der Momentanpol P.
Zur Unterstützung der passiven Neigungsregelung kann auch
zusätzlich eine aktive Ansteuerung mittels eines Stellgliedes
6 vorgesehen werden. Nach Fig. 21 sind die Sensoren 29, die
die Querbeschleunigung im Wagenkasten 7 aufnehmen, jeweils
am entgegengesetzten Ende des Wagenkastens 7 angebracht.
Damit die auf der Fahrstrecke sich laufend ergebenden, ver
änderten Zustandsbedingungen hinsichtlich Fliehkraft und
Querneigung, ist immer der jeweils in Fahrtrichtung vorderste
Sensor 29 aktiviert. Dadurch können die aus dem
Streckenverlauf und der Fahrgeschwindigkeit sich ergebenden
Meßwerte frühestmöglich erfaßt und der Regeleinrichtung 27
zugeführt werden.
Claims (43)
1. Vorrichtung für Schienenfahrzeuge zur Neigungs
regulierung des Wagenkastens,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem mittels eines Gelenkvierecks (2, 3, 4,
5, 7, 8, 9, 14) beeinflußbaren Wagenkasten (7) und dem
Drehgestell (1) bzw. Drehgestellrahmen (2) oder Zusatz
rahmen (14) mindestens ein aktiv ansteuerbares Stellglied
(6) zwischengeschaltet ist und dieses die aktive
Neigungsregulierung des Wagenkastens (7) um den in Fahr
zeuglängsrichtung verlaufenden Momentanpol (P) bewirkt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellglied (6, 6a) einer Regeleinrichtung zu
gehörig ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Stellglied (6, 6a) als Pneumatik- bzw.
Hydrozylinder ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die momentane Stellung des Stellgliedes
(6, 6a) von der Regeleinrichtung angesteuert wird.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Regeleinrichtung die Lage bzw.
Neigung des Wagenkastens (7) selbständig regelt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Sollwert der Wagenkastenneigung
durch eine Regeleinrichtung bewirkt wird.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Meßaufnehmer der Regeleinrichtung
am Wagenkasten angebracht ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lenker (4) als Zuglenker ausgebildet
und angebracht sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die durch ein Gelenkviereck (2, 3, 4,
5, 7, 8, 9) gebildete Wagenkastenaufhängung bei Ausfall
der aktiven Neigungsregulierung als passives Neigesystem
wirksam ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Parallelausgleichswelle (16)
Gelenkpunkte (3) aufweist und einem Teil des Wagenkastens
(7) zugehörig ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Parallelausgleichswelle (16)
derart ausgebildet und angeordnet ist, daß diese Einfederungen
des Wagenkastens (7) ausgleicht.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens ein Stellglied (6) zwischen
dem Wagenkasten (7) bzw. Wagenkastentraverse (5) und
dem Drehgestellrahmen (2) eingeschaltet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß Luftfedern (17) als Lenker ausgebildet
und an den Gelenkpunkten (18) angelenkt sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß zwei Luftfedern (17) nach oben konver
gierend angeordnet sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß der Momentanpol (P) die Drehachse des
Wagenkastens (7) darstellt.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß Lenker (4) als Zuglenker ausgebildet
sind und durch Anlenkung an den Gelenkpunkten (3) die
Wagenkastentraverse (5) mit dem Zusatzrahmen (14) verbinden.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens ein Stellglied (6) in
Wirkverbindung mit einem Zusatzrahmen (14) und dem Wagenkasten
(14) ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Zusatzrahmen (14) mittels Luftfedern
(17) am Drehgestellrahmen (2) abgefedert ist.
19. Vorrichtung, dadurch
gekennzeichnet, daß der Momentanpol (P) höher liegt wie
der Schwerpunkt (S) des Wagenkastens (7).
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß Lenker (4) eine Luftfeder (17) aufweisen.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß Lenker (4) mittels eines integrierten
Stellgliedes (6) längenverstellbar ausgebildet sind.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Stellglied (6) in eine Luftfeder
(17) integriert ist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch
gekennzeichnet, daß Luftfedern (17) derart angeordnet
sind, daß deren Wirkrichtung etwa senkrecht zu den Bahnnormalen
(13) erfolgt.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anordnung der Luftfedern (17)
bzw. Stellglieder (6) in bezug zu den Bahnnormalen (13)
ein ideelles Gelenkviereck (2, 6, 7, 17, 21) darstellt.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch
gekennzeichnet, daß bei zwei Stellgliedern (6) diese in
entgegengesetzte Wirkrichtung angesteuert bzw. beaufschlagt
werden.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 25, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Proportionaleinheit (23) in
Wirkbezug mit mindestens zwei Stellgliedern (6) bzw. Luft
federn (17) ist und diese entgegengesetzt proportional
mit Speisemedium versorgt.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 26, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Proportionaleinheit (23) einen
doppeltwirkenden Zylinder (25) mit zwei Kolbenstangen
und mindestens ein Stellglied (6a) aufweist.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 28, dadurch
gekennzeichnet, daß Luftfedern (17) als Stellglied ausgebildet
sind.
29. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 28, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Proportionaleinheit (23) einer
Regeleinrichtung (27) zugehörig ist.
30. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 29, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Schienenfahrzeug eine Regeleinrichtung
(27) mit einem Meßsystem (28) aufweist und das zur Nei
gungsmessung bzw. Messung der Querbeschleunigung (31) des
Wagenkastens (7) einen an diesem angebrachten Beschleuni
gungssensor (29) hat und die der Regelstrecke zugehörigen,
als Hydrozylinder (6) oder Luftfedern (17) ausgebildeten
Stellglieder (6, 17) beeinflußt und diese eine Neigungs
regulierung des Wagenkastens (7) um einen Momentanpol (P)
bewirken.
31. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 30, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Proportionaleinheit (23) mittels
ansteuerbaren Elektrozylinder (33) beeinflußt wird.
32. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 31, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Beschleunigungssensor (29) derart
ausgebildet und angebracht ist, daß dieser in jeder
Lage des Wagenkastens (7) die parallel zum Wagenkastenboden
verlaufende Querkraft (31) mißt.
33. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 32, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Proportionaleinrichtung (23) Luft
federn (40, 41) aufweist.
34. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 33, dadurch
gekennzeichnet, daß Luftfedern als Schlauchrollbälge (40)
ausgebildet sind.
35. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 34, dadurch
gekennzeichnet, daß ein hydraulischer Dämpfer (39) in
eine Luftfeder (17) integriert ist.
36. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 35, dadurch
gekennzeichnet, daß ein als Hydrozylinder (6) ausgebildetes
Stellglied derart in eine Luftfeder (17) integriert ist,
daß dessen Verbindungsstelle (42) mit dem Wagenkasten (7)
bei Mittelstellung in der Ebene (32) liegt.
37. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 36, dadurch
gekennzeichnet, daß Lenker (4) an einer Luftfeder (17)
angelenkt sind und eine Verbindung zum Wagenkasten (7)
herstellen.
38. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 37, dadurch
gekennzeichnet, daß ein hydraulisches Stellglied (6)
an einer Luftfeder (17) angebracht und in Wirkbezug zum
Wagenkasten (7) ist.
39. Vorrichtung, dadurch
gekennzeichnet, daß Luftfedern (17) derart ausgebildet
und angeordnet sind (Fig. 20), daß diese eine Schwenk
bewegung (21) des Wagenkastens (7) um den Momentanpol (P)
zulassen.
40. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 39, dadurch
gekennzeichnet, daß Luftfedern (17) als Stellglied ausgebildet
sind.
41. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 40, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Proportionaleinheit (23) einer
Regeleinrichtung (27) zugehörig ist.
42. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 41, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Beschleunigungssensor (29) am vorderen
und am hinteren Teil eines Schienenfahrzeugs angebracht
ist und in bezug zur Fahrtrichtung die Meßwerte
des jeweils vorderen Sensors (29) von der Regeleinrichtung
(27) verarbeitet werden.
43. Vorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß Luftfedern
(17) (Fig. 20) derart ausgebildet und angeordnet sind,
daß diese eine Tangentialbewegung (21) und somit eine
Neigung des Wagenkastens (7) um den Momentanpol P zulassen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4446002.3A DE4446002B4 (de) | 1993-12-22 | 1994-12-22 | Vorrichtung für Schienenfahrzeuge zur Neigungsregulierung eines Wagenkastens |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19522378A1 true DE19522378A1 (de) | 1997-01-02 |
DE19522378B4 DE19522378B4 (de) | 2017-03-16 |
Family
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