DE19521824C2 - Nockenwelle und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Nockenwelle und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
einer Nockenwelle, bei dem in eine Gießform eine
Leichtmetallegierung im Druckgußverfahren eingebracht
wird, wobei die Nockenwelle insbesondere für die Ven
tilsteuerung von Verbrennungsmotoren in Kraftfahrzeugen
eingesetzt werden soll und aus einem Wellenkörper mit
Nocken und Lagerstellen besteht.
Ein entsprechendes Verfahren zur Herstellung einer der
artigen Nockenwelle ist bekannt aus der DE-OS
40 04 505. Bei dem dort beschriebenen Verfahren werden
einen Durchbruch aufweisende Nocken in ein Gießwerkzeug
eingelegt, in welchem dann der jeden Durchbruch durch
dringende Wellenkörper durch ein Druckgußverfahren her
gestellt wird.
Dieses Verfahren hat aber den Nachteil, daß die Nocken
an ihren Ansatzstellen jeweils den Durchmesser des Wel
lenkörpers schwächen, so daß hier jeweils potentielle
Bruchstellen am Wellenkörper vorliegen. Insbesondere
werden bei diesem Druckgußverfahren auch kleine Luftbe
standteile etc. als Gasbläschen in das Leichtmetall
eingeschlossen, wodurch der Werkstoff des Wellenkörpers
relativ spröde ist. Beides zusammen bewirkt, daß der
Wellenkörper mit relativ großem Durchmesser gefertigt
werden muß, um den Belastungen standhalten zu können.
Damit geht aber der Gewichtsvorteil des Leichtmetalls
aufgrund der größeren benötigten Masse wieder verloren.
Aus den DE-43 23 168 A1 und DE 41 32 802 A1 sind zwar
bereits einstückig gegossene Nockenwellen bekannt, die
se bestehen aber nicht aus Leichtmetall sondern aus
Gußeisen und deren Laufflächen sind über thermische Be
arbeitung gehärtet.
Im übrigen ist aus der DE 33 40 615 A1 ein Kipphebel
bekannt, bei dem eine belastete Fläche als Keramikteil
ausgebildet wird, an die ein Aluminiumkörper angegossen
wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, das
gattungsgemäße Verfahren derart weiterzuentwickeln, daß
die durch Verwendung von Leichtmetall beabsichtigten
Gewichtsersparnisse voll zum Tragen kommen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein
Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 1.
Indem die Gießform vor dem Einbringen der Leichtmetal
legierung evakuiert wird, erzielt man den Vorteil, daß
in dem Material der gegossenen Nockenwelle keine Gas
einschlüsse vorhanden sind und es deswegen weniger po
rös und daher weniger spröde ist. Außerdem kann sich
das in die Gießform eingebrachte Metall schneller an
die Wandungen der Gießform anlegen, wodurch sich eine
schnellere Auskühlung und damit ein vorteilhafteres, da
festeres Gefüge ergibt.
So kann der Wellenkörper dünner ausgeführt werden, was
direkt zur Materialeinsparung und damit weniger Masse
führt. Diese verringerte Masse ermöglicht, die Nocken
welle schneller zu beschleunigen oder schneller abzu
bremsen, ein mit ihr versehener Motor kann dadurch
schneller in einen anderen Drehzahlbereich gebracht
werden.
In bezug auf das Gefüge des Nockenwellenmaterials ist
noch zu erwähnen, daß beim Gießvorgang das Material
mittels eines Saugrohres unterhalb der Metalloberfläche
aus einem Bad flüssigen Metalls entnommen und in die
Füllkammer gesaugt wird. Dadurch wird verhindert, daß
die Qualität mindernde Oxydhäute in das Material der
Nockenwelle gelangen. Zur weiteren Gefügeverbesserung
werden die gegossenen Nockenwellen im Zuge der Weiter
verarbeitung noch wärmebehandelt, was umfaßt, daß sie
bei Temperaturen etwa zwischen 150 und 200°C mehrere
Stunden ausgelagert werden.
Bei den hier angesprochenen Nockenwellen liegt wie oben
angesprochen ein wesentlicher Vorteil bereits im gerin
gen Gewicht des Wellenkörpers. Um die Gewichtsvorteile
des Leichtmetalles weiter ausnutzen zu können, werden
die Nocken und Lagerstellen der Nockenwelle beim Gießen
direkt einstückig mit angeformt. Zum einen erreicht man
so, daß auch die Nocken aus dem Leichtmetall herge
stellt sind und somit zur angestrebten Gewichtserleich
terung beitragen, zum anderen wird durch das einstücki
ge Anformen aber auch ein gutes Überleiten von Torsi
onskräften vom Nocken auf den Wellenkörper erreicht.
Beides war bei dem bisher bekannten Verfahren nicht
möglich.
Da das Leichtmetall des Nockens den hohen Pressungen,
die durch den über die Nockenwelle angetriebenen Ven
tiltrieb auf die Lauffläche ausgeübt werden, nur be
dingt standhalten kann, wird der Nocken mit einer dün
nen Laufschicht aus einem festeren Material versehen.
Diese Laufschicht wird bereits beim Herstellungsprozeß
angeformt, indem sie schon vor dem Evakuieren im Be
reich der Nocken in die Gießform eingelegt wird, so daß
sich das Leichtmetall beim Gießen dann mit der Lauf
schicht verbinden kann.
Es ist natürlich auch möglich, die Laufschichten durch
eine entsprechende nachträgliche Beschichtung der Lauf
flächen der Nocken zu erzielen oder durch Aufschrumpfen
oder Aufkleben etc.
Somit erhält man mit diesem Verfahren eine Nockenwelle
bestehend aus einem Wellenkörper mit Nocken und Lager
stellen, wobei der Wellenkörper mit den Nocken und den
Lagerstellen aus einer Leichtmetallegierung gegossen
ist und die Nocken und Lagerstellen einstückig mit dem
Wellenkörper ausgebildet sind und die Nocken mit dün
nen, ihre Laufflächen bildenden Laufschichten aus einem
festeren Material versehen sind. Insbesondere unter dem
Aspekt des Verschleißschutzes sind auch die Lagerstel
len mit entsprechenden dünnen Laufschichten aus feste
rem Material versehen.
Damit sich diese Laufschicht nicht beim Betrieb der
Nockenwelle von den Nocken löst, können die Laufschich
ten formschlüssig mit den Nocken bzw. mit den Lager
stellen verbunden sein.
Dieser Formschluß kann einerseits durch von der Lauf
schicht ausgehende, zur Wellenachse gerichtete Vor
sprünge der Laufschicht gebildet sein, die von den ge
gossenen Nocken umfangen werden, so daß der gewünschte
Formschluß erreicht wird.
Insbesondere bei einem nicht kreisförmig sondern ovalen
bzw. eiförmigen Nocken genügt es aber auch, wenn am
Nocken radiale Vorsprünge vorhanden sind, die ein Ver
rutschen der Laufschicht in Axialrichtung des Wellen
körpers verhindern.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausfüh
rungsbeispiels. Dabei zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße
Nockenwelle;
Fig. 2 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße
Nockenwelle gemäß Linie II-II in Fig. 1;
Fig. 3 verschiedene Ausführungsformen für die form
schlüssige Verbindung von Laufschichten mit
einem Nocken bzw. einer Lagerstelle.
In der Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Nockenwelle im
Längsschnitt dargestellt. Man erkennt, daß der eigent
liche Wellenkörper 1 mit mehreren Nocken 2 versehen
ist, die in ihrer Exzentrität unterschiedlich einge
stellt sind. Außerdem ist die Nockenwelle noch mit
einer Lagerstelle 3 versehen, über die die Nockenwelle
im eingebauten Zustand abzustützen ist.
Bei der erfindungsgemäßen Nockenwelle sind die Nocken 2
einstückig an den aus einer Leichtmetallegierung beste
henden Wellenkörper 1 angeformt. Lediglich die Laufflä
chen 4 der Nocken werden durch Laufschichten 5 gebil
det, die aus einem härteren und verschleißfesterem Ma
terial bestehen als das Grundmaterial von Welle und an
gegossenem Nocken.
Auch die Lagerstelle 3 kann mit einer entsprechenden
verschleißfesteren Laufschicht 6 versehen sein, die
dann in ihren Eigenschaften an die speziellen Bedingun
gen der Lagerstelle angepaßt sein kann.
In der Fig. 2, die einen Schnitt entlang der Linie
II-II in der Fig. 1 darstellt, erkennt man, daß der
Nocken eine eiförmige Kontur aufweist, so daß die auf
ihn aufgebrachte Laufschicht aufgrund dieser Kontur
verdrehfest auf dem Nocken gehalten wird. Bei dieser
Laufschicht handelt es sich beispielsweise um einen
Stahlring.
In der Fig. 3 sind verschiedene Varianten dargestellt,
wie eine derartige Laufschicht 5 an einem seitlichen
Wandern in bezug auf den Nocken gehindert werden kann:
In der Fig. 3a ist die Laufschicht 5 an ihrer den
Nocken zugewandten Seite hierzu mit einer Feinprofilie
rung 7 versehen, in die das Material des Nockens 2 beim
Gießvorgang einläuft, und sich dabei mit der Lauf
schicht 5 verhakt.
Eine andere Profilierung erkennt man in der Fig. 3b,
wo die Laufschicht 5 mit schräg zum Wellenkörper hin
gerichteten Vorsprüngen 8 eine innige Verbindung mit
dem Material des Nockens 2 erreicht.
Auch in der Fig. 3c weist die Laufschicht 5 zur
Wellenachse gerichtete Vorsprünge 9 auf, über die ein
formschlüssiger Verbund mit dem Material der Nocken 2
erreicht wird. Außerdem weist der in Fig. 3c darge
stellte Nocken aber auch die Laufschicht 5 seitlich ab
stützende Abschnitte 10 auf, mit denen ein axiales Ver
rutschen der Laufschicht 5 auf den Nockenkörper verhin
dert wird.
In der Fig. 3d wird die Verbindung der Laufschicht 5
mit dem Material des Nockens 2 über einen Zapfen 11 ge
bildet, der zur Achse der Welle gerichtet ist, und so
vom Material des Nockens umfangen werden kann, um die
Laufschicht in Axialrichtung auf dem Nocken zu fixie
ren.
Üblicherweise werden derartige Laufschichten als eine
Art Ringe in die Gießform für die Nockenwelle eingelegt
und dann wird im Vakuum-Druckgußverfahren das Material
der Nockenwelle eingebracht, wobei sich die einstückig
an den Wellenkörper angeformten Nocken an ihren Lauf
flächen formschlüssig mit den Laufschichten verbinden.
Es ist aber auch möglich, diese Laufschichten nachträg
lich aufzuschrumpfen.
Die besonderen Vorteile dieser Nockenwelle liegen in
ihrer geringen Masse bei gleichzeitig hoher Stabilität
und Festigkeit. Zur Verringerung der Masse kann dabei
die Welle insbesondere abschnittweise auch mit innen
liegenden Hohlräumen 12 ausgebildet werden.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung einer Nockenwelle insbesondere für die Ventil
steuerung von Verbrennungsmotoren in Kraftfahrzeugen, bei dem in eine
Gießform im Druckgußverfahren eine Leichtmetallegierung eingebracht wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nockenwelle im Vakuumdruckguß hergestellt wird, wobei die Gieß form vor dem Einbringen der Leichtmetallegierung evakuiert wird,
daß beim Gießen ein Wellenkörper (1) mit daran angeformten Nocken (2) und Lagerstellen (3) einstückig ausgebildet wird und
daß die Welle im Bereich von Nocken (2) und/oder Lagerstellen (3) mit ver schleißfesteren Laufschichten (5, 8) versehen wird, die vor dem Evakuieren in die Gießform eingelegt werden und
daß die mit verschleißfesten Schichten versehene Nockenwelle wärmebehan delt wird, wobei diese Wärmebehandlung eine Auslagerung über mehrere Stunden bei einer Temperatur zwischen 150 und 250°C umfaßt.
daß die Nockenwelle im Vakuumdruckguß hergestellt wird, wobei die Gieß form vor dem Einbringen der Leichtmetallegierung evakuiert wird,
daß beim Gießen ein Wellenkörper (1) mit daran angeformten Nocken (2) und Lagerstellen (3) einstückig ausgebildet wird und
daß die Welle im Bereich von Nocken (2) und/oder Lagerstellen (3) mit ver schleißfesteren Laufschichten (5, 8) versehen wird, die vor dem Evakuieren in die Gießform eingelegt werden und
daß die mit verschleißfesten Schichten versehene Nockenwelle wärmebehan delt wird, wobei diese Wärmebehandlung eine Auslagerung über mehrere Stunden bei einer Temperatur zwischen 150 und 250°C umfaßt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim Gießvorgang das Material mittels eines Saugrohres unterhalb der
Metalloberfläche aus einem Bad flüssigen Metalls entnommen wird und in die
Füllkammer gesaugt wird.
3. Nockenwelle, insbesondere für die Ventilsteuerung von Verbrennungsmoto
ren in Kraftfahrzeugen, bestehend aus einem Wellenkörper mit Nocken und
Lagerstellen,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wellenkörper (1), die Nocken (2) und die Lagerstellen (3) aus einer Leichtmetallegierung gegossen sind,
wobei die Nocken (2) und Lagerstellen (3) einstückig mit dem Wellenkörper (1) gegossen sind und
wobei die Nocken (2) und Lagerstellen (3) mit dünnen, ihre Lauffläche (4) bil denden Laufschichten (5, 6) aus einem festeren Material versehen sind.
daß der Wellenkörper (1), die Nocken (2) und die Lagerstellen (3) aus einer Leichtmetallegierung gegossen sind,
wobei die Nocken (2) und Lagerstellen (3) einstückig mit dem Wellenkörper (1) gegossen sind und
wobei die Nocken (2) und Lagerstellen (3) mit dünnen, ihre Lauffläche (4) bil denden Laufschichten (5, 6) aus einem festeren Material versehen sind.
4. Nockenwelle gemäß Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Laufschichten (5, 6) formschlüssig mit den Nocken (2) bzw. Lagerstel
len (3) verbunden sind.
5. Nockenwelle gemäß Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Laufschichten (5, 6) aus Stahl sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995121824 DE19521824C2 (de) | 1995-06-16 | 1995-06-16 | Nockenwelle und Verfahren zu ihrer Herstellung |
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DE1995121824 DE19521824C2 (de) | 1995-06-16 | 1995-06-16 | Nockenwelle und Verfahren zu ihrer Herstellung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19521824A1 DE19521824A1 (de) | 1996-12-19 |
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DE (1) | DE19521824C2 (de) |
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