DE19521011A1 - Katalytisches Verfahren zur Erzeugung von Oximen - Google Patents
Katalytisches Verfahren zur Erzeugung von OximenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein katalytisches Verfahren
zur Erzeugung von Oximen. Insbesondere betrifft die vorliegen
de Erfindung ein katalytisches Verfahren zur Erzeugung von
Oximen durch Reaktion in flüssiger Phase einer Carbonylverbin
dung, ausgewählt aus Acetophenon und Cyclododecanon mit NH₃
und H₂O₂.
Die europäischen Patente 208 311, 267 362, 299 430 und insbe
sondere das US-Patent 4 794 198 beschreiben die Herstellung
von Oximen aus den entsprechenden Carbonylverbindungen, bei
spielsweise Cyclohexanon, durch Reaktion mit Ammoniak und Was
serstoffperoxid in Gegenwart eines Katalysators auf Basis von
Silizium, Titan und Sauerstoff. Während die Herstellung des
Oxims, abgeleitet vom Cyclohexanon, befriedigende Ergebnisse
lieferte, insbesondere in bezug auf Wasserstoffperoxid, sind
im Falle anderer Ketone, wie Acetophenon oder Cyclododecanon,
die Ausbeuten und Umwandlungen entscheidend weniger günstig.
Die Anmelderin hat nun gefunden, daß es möglich ist, die Aus
beuten und Umwandlungen bei der Synthese von Oximen, ausgehend
von Acetophenon und Cyclododecanon, zu steigern, wenn ein
Co-Katalysator bestehend aus amorphem Siliziumdioxid, zusätz
lich zu dem üblichen Katalysator verwendet wird.
Die vorliegende Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Er
zeugung von Oximen, welches die Ammoximation einer Carbonyl
verbindung, ausgewählt aus Acetophenon und Cyclododecanon, mit
H₂O₂ und NH₃ in Gegenwart eines Katalysators auf Basis
von Silizium, Titan und Sauerstoff und eines Co-Katalysators
bestehend aus amorphem Siliziumdioxid umfaßt.
Die Reaktion wird bei einer Temperatur zwischen 50 und 150°C,
vorzugsweise zwischen 70 und 120°C, unter den Werten des au
togenen Drucks oder höher, beispielsweise bis zu 5 bar, durch
geführt.
Die Reaktionszeiten liegen zwischen 1 und 10 Stunden, vorzugswei
se zwischen 2 und 5 Stunden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens der
vorliegenden Erfindung wird die Ammoximationsreaktion in Ge
genwart geeigneter Lösungsmittel durchgeführt. Diese Lösungs
mittel, welche entweder in Wasser löslich oder unlöslich sein
können, sind unter den Reaktionsbedingungen gegenüber der Wir
kung von Wasserstoffperoxid beständig und sind gute Lösungs
mittel im Hinblick auf die erzeugten Oxime. Das Verhältnis
zwischen Lösungsmittel und Carbonylverbindung ist im allge
meinen zwischen 2,5 und 10 Gew.-%.
Beispiele geeigneter Lösungsmittel für das Verfahren der vor
liegenden Erfindung sind tertiäre Alkohole wie tert-Butyl- oder
tert-Amylalkohole oder C₁-C₆-aliphatische oder cyclo
aliphatische Alkohole wie Methanol, Ethanol, n-Butanol und
Cyclohexanol. Andere Lösungsmittel können ausgewählt sein aus
C₅-C₈-aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffen
wie Hexan, Benzol, Toluol, Xylolen, Chlorbenzol, deren Gemi
sche, usw.
Die Ammoximationsreaktion kann indifferent entweder halbkon
tinuierlich (nur mit kontinuierlicher Einspeisung des Wasser
stoffperoxids) oder kontinuierlich (mit kontinuierlicher Ein
speisung aller Reaktionsteilnehmer) sein. Es ist auch vorzu
ziehen, mit einem Molverhältnis H₂O₂/Carbonylverbindung
zwischen 0, 1 und 2 oder insbesondere zwischen 0, 4 und 1 , 2 zu
arbeiten.
Der Ammoniak kann der Reaktion entweder in einer Gasphase
oder in einer wäßrigen Lösung zugeführt werden. In beiden
Fällen ist die Konzentration des Ammoniaks in dem flüssigen
Reaktionsmedium zwischen 0,5 und 15%, vorzugsweise zwischen
2 und 10 Gew.-%.
Das bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendete
katalytische System besteht aus dem primären Katalysator auf
Basis von Silizium, Titan und Sauerstoff und einem Co-Kataly
sator bestehend aus amorphem Siliziumdioxid.
Als Katalysator kann Titansilicalit, dessen Herstellung bei
spielsweise in dem US-Patent 4 410 501 beschrieben ist, oder
die gemischten Oxide SiO₂-TiO₂, beschrieben im europäi
schen Patent 347 926, verwendet werden.
Amorphes Siliziumdioxid mit einem Oberflächenbereich zwischen
100 und 700 m²/g kann als Co-Katalysator verwendet werden.
Um eine wirksame Dispersion des Katalysators in dem flüssi
gen Medium zu gewährleisten, ist es bevorzugt, mit Konzen
trationen zwischen 1 und 15%, vorzugsweise zwischen 1 und
6 Gew.-%, zu arbeiten, während das Gewichtsverhältnis
Katalysator/Co-Katalysator zwischen 0,5 und 10, vorzugsweise
zwischen 1 und 5, variieren kann.
Der Katalysator ist in dem Reaktionsmedium in Form von Kri
stallen, wie sie von der Synthese erhalten werden, oder in
Mikrokügelchen mit Teilchenausdehnungen zwischen 5 und 100
Mikrometern dispergiert. Der Co-Katalysator wird in Pulver
form oder als Mikrokügelchen mit der gleichen Teilchengrößen
verteilung wie der Katalysator verwendet.
Die folgenden Beispiele, welche erläuternd und nicht beschrän
kend sind, sollen zum besseren Verständnis der Erfindung bei
tragen und deren Ausführung ermöglichen.
1,5 g eines Katalysators, bestehend aus Titansilicalit in
mikrosphäroidaler Form mit Durchmessern zwischen 5 und 100
Mikrometern, hergestellt nach Beispiel 1 von US-Patent Nr.
4 701 428, 3 g GRACE 360-Siliziumdioxid, 13 cm³ wäßriges
Ammoniak (bei 30 Gew.-%), 37 cm³ tert-Butanol und 12,02 g
Acetophenon wurden unter einer inerten Atmosphäre in einen
ummantelten Glasreaktor, der mit einem magnetischen Rührer
ausgestattet war, eingefüllt.
Die Suspension wurde auf 80 °C gebracht und 5,92 g verdünntes
H₂O₂ (bei etwa 30 Gew.-%) wurden unter Rühren in 2,5 Stun
den eingespeist. Am Ende der Reaktion wurde die Suspension
filtriert und es war eine 33%ige Umwandlung des Ketons mit
einer Selektivität für Oxim von mehr als 99%. Die Ausbeute
an Wasserstoffperoxid betrug 64,5%.
Beispiel 1 wurde wiederholt ohne Zusatz von Siliziumdioxid. Am
Ende der Reaktion war die Umwandlung des Acetophenons 26,2%
mit einer Selektivität für Oxim von mehr als 99%. Die Aus
beute an Wasserstoffperoxid betrug 53%.
1,5 g des gleichen Katalysators, 1,5 g GRACE 360-Siliziumdi
oxid, 13 cm³ wäßriges Ammoniak (bei 30 Gew.-%), 37 cm³ tert-
Butanol und 11,91 g Acetophenon wurden in den Reaktor des
Beispiels 1 eingespeist.
Die Suspension wurde auf 80°C gebracht und 11,15 g verdünn
tes H₂O₂ (bei etwa 30 Gew.-%) wurden unter Rühren während
2,5 Stunden eingespeist. Am Ende der Reaktion wurde die Sus
pension filtriert und es zeigte sich eine 37,7%ige Umwandlung
des Acetophenons mit einer Selektivität für Oxim von mehr als
99%. Die Ausbeute an Wasserstoffperoxid betrug 39,3%.
Der gleiche Test wurde wiederholt ohne Zusatz von Silizium
dioxid und ergab eine Umwandlung des Acetophenons von 32,7%
und eine Ausbeute an Wasserstoffperoxid von 33,4%.
1,5 g des gleichen Katalysators, 1,5 g GRACE 360-Siliziumdi
oxid, 13 cm³ wäßriges Ammoniak (bei 30 Gew.-%), 37 cm³ tert-
Butanol und 12 g Acetophenon wurden in den Reaktor des Bei
spiels 1 eingespeist. Die Suspension wurde auf 80°C gebracht
und 11,12 g verdünntes H₂O₂ (etwa 30 Gew.-%) wurden unter
Rühren während 5 Stunden eingespeist. Am Ende der Reaktion
wurde die Suspension filtriert und es zeigte sich eine
Umwandlung des Acetophenons von 55,4% mit einer Selektivität
zu Oxim von mehr als 99%. Die Ausbeute des Wasserstoffperoxids
betrug 57,6%.
Der gleiche Test wurde wiederholt ohne Zusatz von Silizium
dioxid und ergab eine Umwandlung des Acetophenons von 50,7%
und eine Ausbeute des Wasserstoffperoxids von 53,1%.
1,5 g des gleichen Katalysators, 1,5 g GRACE 360-Siliziumdi
oxid, 10 cm³ wäßriges Ammoniak (bei 30 Gew.-%), 50 cm³ tert-
Butanol und 6 g Cyclododecanon wurden in den Reaktor des Bei
spiels 1 eingespeist.
Bei 80 °C wurden 4,14 g verdünntes H₂O₂ (bei etwa 32,5%)
während 8 Stunden eingespeist. Es wurde eine 85,5%ige Umwand
lung des Cyclododecanons mit einer Selektivität zu Oxim von
mehr als 99% beobachtet. Die Ausbeute an Wasserstoffperoxid
betrug 71,4%.
Der gleiche Test wurde wiederholt ohne Zusatz von Siliziumdi
oxid und ergab eine Umwandlung des Cyclododecanons von 76,6%
und eine Ausbeute an Wasserstoffperoxid von 65,8%.
Beispiel 5 wurde wiederholt unter Zugabe von 1,5 g AKZO F7-
Siliziumdioxid zu dem Katalysator.
Die Umwandlung des Cyclododecanons betrug 85,2% mit einer
Selektivität zu Oxim von mehr als 99%. Die Ausbeute an Was
serstoffperoxid betrug 72,3%.
Claims (10)
1. Verfahren zur Erzeugung von Oximen, das die Ammoximation
einer Carbonylverbindung ausgewählt aus Acetophenon und
Cyclododecanon mit H₂O₂ und NH₃ in Gegenwart eines
Katalysators auf Basis von Silizium, Titan und Sauerstoff
und eines Co-Katalysators bestehend aus amorphem Silizium
dioxid umfaßt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei die Reaktion bei einer
Temperatur zwischen 50 und 150°C unter den Werten des
autogenen Drucks oder höher durchgeführt wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei die Ammoximations
reaktion in Gegenwart von Lösungsmitteln durchgeführt wird
ausgewählt aus den tertiären Alkoholen oder C₁-C₆-ali
phatischen oder cycloaliphatischen Alkoholen und C₅-C₈-
aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffen.
4. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das Verhältnis zwischen Lösungsmittel und Carbonylverbin
dung zwischen 2,5 und 10, bezogen auf das Gewicht, beträgt.
5. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das Molverhältnis H₂O₂/Carbonylverbindung zwischen 0,1
und 2 beträgt.
6. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Konzentration des Ammoniaks in dem flüssigen Reaktions
medium zwischen 0,5 und 15% beträgt.
7. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
der Katalysator aus Titansilicalit oder gemischten Oxiden
SiO₂-TiO₂ besteht.
8. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
der Co-Katalysator amorphes Siliziumdioxid mit einem Ober
flächenbereich zwischen 100 und 700 m²/g ist.
9. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das Gewichtsverhältnis Katalysator/Co-Katalysator von 0,5
bis 10 variiert.
10. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
der Katalysator in dem Reaktionsmedium in Form von Kri
stallen oder Mikrokugeln mit einer Teilchengröße zwischen
5 und 100 Mikrometern dispergiert ist, während der Co-
Katalysator in Pulverform oder Mikrokugeln mit ähnlicher
Größenverteilung verwendet wird.
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