DE19518322C1 - Absorptionsphotometer - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Absorptionsphotometer gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige Photometer werden, wie aus EP 0 552 183 B1 bekannt,
als nichtdispersive Infrarot(NDIR-)Gasanalysatoren einge
setzt, bei denen eine im allgemeinen modulierte Infrarot-
Strahlung durch eine mit einem Meßgas gefüllte Meßküvette in
einen pneumatischen Detektor fällt. Das Meßgas ist im allge
meinen ein Gasgemisch, von dem eine oder mehrere Komponenten
zu bestimmen sind.
Häufig sind die Absorptionsbande dieser Meßkomponenten von
Absorptionsbanden anderer Komponenten überlagert, so daß
diese als Störkomponenten je nach Selektivität des Detektors
zu dessen Ausgangssignal beitragen. Zum Herabsetzen dieser
als Querempfindlichkeit bezeichneten Erscheinung werden soge
nannte Zweischicht-Detektoren eingesetzt, die zwei bezüglich
der Strahlungsrichtung hintereinander und koaxial angeordnete
Kammern aufweisen, die mit der zu bestimmenden Meßgaskompo
nente oder einem Gas mit für die Absorption von Infrarot-
Strahlung gleichartigem Gas gefüllt sind. Die beiden Kammern
sind über einen Druck- oder einen Stromungsfühler gegenein
andergeschaltet, dessen Ausgangssignal ein Maß für die Dif
ferenz der Strahlungsabsorption in den beiden Kammern ist.
Derartige Zweischicht-Detektoren sind im Vergleich zu Ein
schicht-Detektoren schmalbandig, ihre Empfindlichkeit gegen
Störkomponenten ist daher herabgesetzt.
Man unterscheidet zwischen Ein- und Zweistrahl-Photometern.
Letztere weisen einen zweiten Strahlengang auf, der mit dem
ersten im wesentlichen übereinstimmt. Der Unterschied besteht
lediglich darin, daß anstelle der Meßküvette eine Vergleichs
küvette vorhanden ist, die nicht mit Meßgas, sondern mit
einem Vergleichsgas gefüllt ist, das im allgemeinen in dem
für die Absorption durch das Meßgas interessierenden Wellen
längenbereich die Strahlung nicht absorbiert. Einander ent
sprechende Detektorkammern der beiden Strahlengänge werden
gegeneinandergeschaltet, so daß mit zunehmender Konzentration
der Meßgaskomponente die Druckdifferenzen zwischen den
entsprechenden Kammern bzw. die Strömung in den die entspre
chenden Kammern verbindenden Leitungen zunehmen. Auch in
Zweistrahl-Analysatoren werden Zweischicht-Detektoren ein
gesetzt, die gegenüber den Einschicht-Detektoren den Vorteil
der höheren Selektivität, aber auch den Nachteil der gerin
geren Empfindlichkeit haben. Sowohl von Ein- wie von Zwei
strahl-Photometern ist es bekannt, Totvolumen einzusetzen,
mit denen das Signal der ersten Schicht zugunsten des Signals
der zweiten Schicht abgeschwächt wird. Damit kann zwar die
Empfindlichkeit gegen alle Störkomponenten vermindert werden,
eine völlige Kompensation ist jedoch nur für eine Stör
komponente möglich. In der EP 0 552 183 B1 ist daher vor
geschlagen, außer einem Druck- oder Strömungsfühler in der
Verbindungsleitung zwischen den beiden Schichten eines Zwei
schicht-Detektors einen Druck- oder Strömungsfühler in der
Leitung zum Totvolumen anzuordnen und die Signale der beiden
Druck- oder Strömungsfühlern so zu gewichten, daß durch Dif
ferenzbildung der durch eine Störgaskomponente bedingte Si
gnalanteil völlig kompensiert wird. Eine solche Anordnung hat
aber den Nachteil, daß zwei Druck- oder Strömungsfühlern er
forderlich sind, die unterschiedliche Kennwerte, z. B. bezüg
lich der Langzeitdrift oder des Temperaturverhaltens, haben
können. Außerdem erfordert die zweifache Signalaufbereitung
einen erhöhten Aufwand.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Absorptionsphotometer der im Anspruch l angegebenen Art zu
schaffen, das sich bei geringem Aufwand durch eine hohe Sta
bilität der Meßgenauigkeit auszeichnet.
Diese Aufgabe wird mit den im kennzeichnenden Teil des An
spruchs 1 angegebenen Maßnahmen gelöst.
Durch das Umschalten des Ventils wirkt der Detektor abwech
selnd als Einschicht- oder als Zweischicht-Detektor, so daß
er einerseits die hohe Empfindlichkeit des Einschicht-Detek
tors und andererseits die hohe Selektivität eines Zwei
schicht-Detektors aufweist.
Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Anhand der Zeichnung, in der zwei Ausführungsbeispiele ver
anschaulicht sind, werden im folgenden die Erfindung sowie
Weiterbildungen und Ergänzungen näher beschrieben und erläu
tert.
Es zeigen
Fig. 1 einen Zweistrahl-(NDIR-)Gasanalysator und
Fig. 2 einen Einstrahl-Analysator.
In Fig. 1 ist mit LQ1 eine Infrarot-Strahlungsquelle be
zeichnet, deren Strahlung von einem Strahlenteiler ST in zwei
parallele Strahlengänge aufgeteilt wird. In diesen befindet
sich zunächst ein Lichtzerhacker LZ1, der aus einer durch
brochenen Scheibe besteht, bei deren Drehen das Licht in den
beiden Strahlengängen im Gegentakt moduliert wird. Eine
Gleichtaktmodulation ist aber auch möglich. Nach dem Licht
zerhacker LZ1 ist im einen Strahlengang eine Meßküvette MK1
angeordnet, die mit dem zu analysierenden Gas beströmt bzw.
gefüllt ist. Im zweiten Strahlengang befindet sich eine Ver
gleichsküvette VK, die ein Inertgas enthält, das in dem in
teressierenden Wellenlängenbereich Infrarot-Strahlung nicht
absorbiert. Auf die Küvetten folgt ein Zweischicht-Detektor
mit vier Kammern K11, K12, K21, K22, von denen die Kammern
K11, K12 im Vergleichsstrahlengang und die Kammern K21, K22
im Meßstrahlengang liegen. Sie sind mit der oder den zu be
stimmenden Meßkomponenten entsprechenden Gaskomponenten ge
füllt. Die Kammern K11, K21 der ersten Schicht sind über eine
Leitung VL1, die Kammern K12, K22 der zweiten Schicht über
eine Leitung VL2 miteinander verbunden. Eine dritte Leitung
VL3 verbindet die Kammern der ersten mit denen der zweiten
Schicht. In dieser Leitung sind ein Strömungsfühler SF1 und
ein Ventil VT1 angeordnet. Anstatt des Strömungsfühlers kann
aber auch ein Drucksensor, z. B. ein Kondensator, verwendet
werden. Zwischen dem Strömungsfühler SF1 und dem Ventil VT1
ist an die Leitung VL3 ein Totvolumen TV1 angeschlossen. Das
Ausgangssignal des Strömungsfühlers SF1 wird nach Verstärkung
in einem phasenabhängigen Gleichrichter GL gleichgerichtet,
der in Abhängigkeit der Modulation durch den Lichtzerhacker
LZ gesteuert ist. An seinen Ausgang ist ein Analog-Digital-
Umsetzer AD angeschlossen, dessen Ausgangssignal einem Rech
ner CPU zugeführt wird. Das Ventil VT1 wird, von einem Takt
geber TG gesteuert, zyklisch geöffnet und geschlossen, wobei
die Schaltfrequenz wesentlich kleiner als die Modulations
frequenz des Lichtes ist. Bei geöffnetem Ventil arbeitet der
Detektor als Zweischicht-Detektor, bei geschlossenem Ventil
als Einschicht-Detektor. Demgemäß ist das Ausgangssignal des
Strömungsfühlers SF1 mit den beiden Schaltzuständen des Ven
tils VT1 unterschiedlich, und zwar nicht nur der durch die
Meßkomponente bedingte Signalanteil, sondern auch der durch
die Störsignale bedingte.
Unter der vom Strömungsfühler SF1 zum Gleichrichter GL füh
renden Leitung ist der zeitliche Verlauf des Störsignal
anteils schematisch dargestellt. In den Phasen I ist das Ven
til geöffnet, in den Phasen II geschlossen. Durch die Gleich
richtung ergibt sich in etwa eine Rechteckfunktion, wieder
mit den Phasen I und II, die über der vom Gleichrichter GL
zum Analog-Digital-Umsetzer AD führenden Leitung veranschau
licht ist. Da der Rechner CPU das Signal des Taktgebers TG
erhält, kann er die Meßsignale in den Phasen I und II ge
trennt erfassen. Beim Abgleich des Analysators kann als Meß
gas mit Inertgas verdünntes Störgas in die Meßküvette ge
leitet werden und die Signale in den beiden Phasen I, II so
gewichtet werden, daß sie gleich sind. Ihre Differenz wird
daher Null. Wird bei dieser Einstellung das zu analysierende
Meßgas in die Meßküvette eingeleitet, wird ein etwa vorhan
dener Störsignalanteil kompensiert. Es läßt sich so minde
stens eine Störgaskomponente vollständig kompensieren.
In dem Einstrahl-Photometer nach Fig. 2 fällt das Licht
einer Strahlungsquelle LQ2 nach Modulation mit einem Licht
zerhacker in eine Meßküvette MK2. Ihr folgt, in Strahlungs
richtung gesehen, ein Zweischicht-Detektor mit zwei Kammern
DK1, DK2, die über eine Leitung VL4 miteinander verbunden
sind. In dieser liegen, ähnlich wie beim Zweischicht-Detektor
nach Fig. 1, ein Strömungsfühler SF2 und ein periodisch
geschaltetes Ventil VT2. Dazwischen ist ein Totvolumen TV2 an
die Verbindungsleitung VL4 angeschlossen. Das Ventil VT2 ist
entsprechend dem Photometer nach Fig. 1 von einem Taktgeber
gesteuert. Auch wird das Ausgangssignal des Strömungsfüh
lers SF2 phasenabhängig gleichgerichtet, und es werden die
Signale bei geschlossenem und geöffnetem Ventil getrennt
erfaßt. Einstrahl-Absorptionsphotometer werden häufig mit
größeren Meßbereichen betrieben, wobei die Störgasempfind
lichkeit nur noch eine untergeordnete Rolle spielt. Der
Detektor gibt die größten Signale ab, wenn die Meßküvette mit
Inertgas bespült wird. In diesem Falle sind die Meßsigna
le u0a, wenn das Ventil auf, und u0g, wenn es geschlossen ist.
Durch Instabilitäten, wie Veränderungen des Strahlers,
Küvettenverschmutzung, geometrische Veränderungen oder Tem
peratureinflüsse und allgemeine Drift, auch im Detektor,
verändern sich beide Signale in gleichem Verhältnis. Es wird
dann u0a zu u′0a und u′0g zu. Werden diese beiden Werte bei
Bespülung mit Inertgas gleich groß gemacht, entweder indem
die beiden Signale ungleich verstärkt werden oder indem sie
im Rechner mit entsprechenden Faktoren multipliziert werden,
und wird Meßgas in die Meßküvette geleitet, so daß die
Ausgangssignale bei offenem und geschlossenem Ventil kleiner
werden, dann errechnet sich der Meßwert
mit
ug = Meßwert bei Bespülen mit Meßgas und geschlossenem Ventil,
ua = Meßwert bei Bespülen mit Meßgas und offenem Ventil,
K = Apparatekonstante.
ug = Meßwert bei Bespülen mit Meßgas und geschlossenem Ventil,
ua = Meßwert bei Bespülen mit Meßgas und offenem Ventil,
K = Apparatekonstante.
Alle Faktoren dieser Gleichung ändern sich gleichartig, so
daß der Meßwert auch während der laufenden Messung stabil
bleibt, wenn die oben angegebenen Instabilitäten auftreten.
Claims (6)
1. Absorptionsphotometer
- - mit einer Lichtquelle (LQ1)
- - mit einer Meßküvette zur Aufnahme des zu analysierenden Gases mit für das Licht der Lichtquelle durchlässigen Stirnseiten,
- - mit einer ersten und einer zweiten gasgefüllten Detektor kammer (K11, K12; K21, K22) mit lichtdurchlässigen Stirn seiten, wobei die Meßküvette (MK1) und die erste und die zweite Detektorkammer (K21, K22) bezüglich der Strahlrich tung der Lichtquelle hintereinanderliegen,
- - mit einer die Detektorkammern (K21, K22) verbindenden Meß leitung (VL3), in der ein Druck- oder Strömungsfühler (SF1) angeordnet ist,
- - mit einem mit der ersten Detektorkammer (K21) verbundenen
Totvolumen (TV1),
dadurch gekennzeichnet, - - daß in der die Detektorkammern (K21, K22) verbindenden Leitung (VL3) ein Ventil (VT1) liegt, das periodisch ge öffnet und geschlossen wird,
- - daß das Totvolumen (TV1) zwischen dem Ventil (VT1) und dem Druck- oder Strömungsfühler (SF1) an die Meßleitung (VL3) angeschlossen ist und
- - daß die Ausgangssignale des Druck- oder Strömungsfühlers (SF1) bei geöffnetem und geschlossenem Ventil (VT1) ge trennt erfaßt werden und deren Differenz als Meßsignal ge bildet wird.
2. Photometer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net,
- - daß ein Meß- und ein Vergleichsstrahlengang mit je einer ersten und einer zweiten Detektorkammer (K11, K21 bzw. K12, K22) vorhanden sind,
- - daß die ersten Detektorkammern (K11, K21) über eine erste Leitung (VL1) und die zweiten Detektorkammern (K12, K22) über eine zweite Leitung (VL2) miteinander gasleitend ver bunden sind und
- - daß die Leitung (VL3) mit dem Druck- oder Strömungsfühler (SF1) zwischen der ersten Leitung (VL1) und der zweiten Leitung (VL2) liegt und
- - daß das Totvolumen (TV1) zwischen dem Druck- oder Strö mungsfühler (SF1) und dem Ventil (VT1) an die erste Meß leitung (VL3) angeschlossen ist.
3. Photometer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Verstärkung der Ausgangssignale des Druck- oder
Strömungsfühlers (SF1) bei geöffnetem und geschlossenem
Ventil so abgeglichen ist, daß die durch eine Störgaskompo
nente bedingten Signalanteile gleich sind.
4. Photometer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß im Falle eines Einstrahl-Photometers die Verstär
kung der Ausgangssignale bei geöffnetem und geschlossenem
Ventil bei Füllung der Meßzelle mit Inertgas so abgeglichen
sind, daß die verstärkten Signale gleich sind.
5. Photometer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß der Meßwert nach der Formel
mit
ug = Meßwert bei Bespülen mit Meßgas und geschlossenem Ventil,
ua = Meßwert bei Bespülen mit Meßgas und offenem Ventil,
K = Apparatekonstante
ermittelt wird.
ug = Meßwert bei Bespülen mit Meßgas und geschlossenem Ventil,
ua = Meßwert bei Bespülen mit Meßgas und offenem Ventil,
K = Apparatekonstante
ermittelt wird.
6. Photometer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Licht der Lichtquelle (LQ1)
moduliert ist und die Frequenz, mit der das Ventil (VT1) ge
öffnet und geschlossen wird, größer als die Modulationsfre
quenz ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995118322 DE19518322C1 (de) | 1995-05-18 | 1995-05-18 | Absorptionsphotometer |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995118322 DE19518322C1 (de) | 1995-05-18 | 1995-05-18 | Absorptionsphotometer |
Publications (1)
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---|---|
DE19518322C1 true DE19518322C1 (de) | 1996-07-25 |
Family
ID=7762291
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1995118322 Expired - Fee Related DE19518322C1 (de) | 1995-05-18 | 1995-05-18 | Absorptionsphotometer |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19518322C1 (de) |
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-
1995
- 1995-05-18 DE DE1995118322 patent/DE19518322C1/de not_active Expired - Fee Related
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