DE19517928C2 - Kocherschirm für einen Würzekessel - Google Patents
Kocherschirm für einen WürzekesselInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kocherschirm für
einen Würzekessel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
In der Brauereitechnik ist es bekannt, zur Umlenkung des
Würzestroms, der bei der Würzekochung aus einem vertikal
angeordneten Einleitungskanal nach oben hin ausströmt, über
diesem Einleitungskanal einen Kocherschirm anzuordnen, auf
den der Würzestrom dann aufprallt und dort eine Umlenkung
aus der vertikalen in eine im wesentlichen horizontale
Richtung erfährt, wobei er dann an der Unterseite des
Kocherschirms von dessen mittleren Bereich radial nach außen
hin in einem flachen Schwall strömt (Narziß, Ludwig: Die
Bierbrauerei; Bd. 2: Die Technologie der Würzekochung, 7.
Auflage 1992, Enke Verlag, Stuttgart; Heyse, Karl-Ullrich:
Handbuch der Brauerei-Praxis, 2. Auflage 1989, Verlag Hans
Carl Nürnberg).
Das deutsche Gebrauchsmuster G 92 17 644.5, das einen
Kocherschirm für einen Würzekessel beschreibt, befaßt sich
bereits mit dem Problem, daß eine möglichst große
Ausdampffläche für die Würze zu erzielen ist, um beim
Würzekochen unerwünschte Aromastoffe in möglichst hohem
Ausmaß auszudampfen. Um dies zu erzielen, wird bei der
bekannten Vorrichtung vorgeschlagen, über dem ersten
Würzeleitschirm, der eine mittige Durchtrittsöffnung für die
Würze aufweist, einen zweiten Würzeleitschirm anzuordnen.
Dadurch wird zwar die Ausdampffläche vergrößert, es
verbleibt aber das Problem, daß die beim Würzekochen
entstehende Gasphase ständig einen geschlossenen
Flüssigkeitsschirm, der an der Unterseite des Würzekochers
abfließt, durchdringen muß. Dabei wird dieser
Flüssigkeitsschirm durch die nachströmende Gasphase
aufgerissen und die eigentlich zu verdampfenden
unerwünschten Aromastoffe treten mit der Flüssigkeit in
Kontakt und werden in dieser kondensiert und absorbiert, so
daß sie mit der Flüssigphase erneut in den Kreislauf
gelangen. Durch dieses Aufreißen des Flüssigkeitsschirms
durch die Gasphase wird außerdem infolge der hohen
Gasgeschwindigkeiten eine unerwünschte hohe Schaumbildung
erzeugt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen
Kocherschirm für einen Würzekessel der eingangs genannten
Gattung zu schaffen, der eine noch bessere Ausdampfung
gewährleistet und dabei gleichzeitig die unerwünschte
Schaumbildung wesentlich verringert.
Die Lösung dieser Aufgabe liefert ein erfindungsgemäßer
Kocherschirm für einen Würzekessel der eingangs genannten
Art mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs.
Eine mögliche alternative Lösung der Aufgabe liefert ein
Kocherschirm für einen Würzekessel der eingangs genannten
Gattung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 7.
Durch die winklige Ausbildung des Kocherschirms entstehen an
der Unterseite kanalartige Rinnen, in denen die flüssige
Phase radial strahlenförmig vom mittigen Bereich des
Kocherschirms an dessen Unterseite nach außen hin strömt.
Die an den Kehllinien dieser Rinnen gegebenen Kanten, die
quasi die tiefsten Punkte zwischen zwei benachbarten solchen
Rinnen darstellen, ermöglichen dort ein Aufreißen des
Flüssigkeitsfilms, so daß dort die Gasphase oder Dampfphase
hindurchtreten können und die unerwünschten Aromastoffe
ausdampfen.
Unter dem Kocherschirm erfährt der Würzestrom aufgrund der
Umlenkung aus der vertikalen in eine horizontale Bahn eine
Separierwirkung und trennt sich in eine Gas- und eine
Flüssigkeitsphase, die in Schichten horizontal
übereinanderliegen. Die Flüssigkeitsphase bildet sich
aufgrund der größeren Dichte und infolge der wirkenden
Fliehkräfte als obere Schicht unter dem Kocherschirm aus.
Durch eine erfindungsgemäße Ausbildung des Kocherschirms
wird es der Flüssigkeitsphase ermöglicht, in den höher
ausgebildeten Rinnen oder Kanälen als Strahl abzufließen.
Gleichzeitig entstehen an den tieferliegenden Kanten
Freiräume, durch die die Gasphase entwichen kann. Somit wird
ein Aufreißen einer Flüssigkeitsglocke vermieden was die
Schaumbildung vermindert. Durch den ungehinderten Austritt
der Gasphase wird eine bessere Ausdampfung ermöglicht.
Gemäß einer bevorzugten weiteren Ausbildung der Erfindung
können mehrere Kocherschirme über- oder untereinander
angeordnet sein, wobei die Kocherschirme bis auf den
obersten jeweils konzentrische oder exzentrische Durchbrüche
aufweisen. Diese Durchbrüche können gegebenenfalls
verstellbar ausgebildet sein.
Gemäß einer Variante der Erfindung könnte man auch von der
bisher üblichen Form eines flachen Kegels ausgehen und nicht
den ganzen Kocherschirm mit radial angeordneten Rinnen
versehen, sondern statt dessen im Umfangbereich des
Kocherschirms unterseitig Einrichtungen anbringen, durch die
der nach außen abfließende Schwallstrahl gestört wird. Zum
Beispiel wäre dies möglich, in einfacher Form durch
Flacheisen, die am Umfang unterseitig in Abständen
angebracht sind. Dadurch werden quasi Kanäle frei, durch die
die Gasphase abziehen kann. Möglicherweise ist die
Ausdampfung bei dieser Variante nicht ganz so vollständig,
wie bei der im Hauptanspruch der Erfindung genannten
Ausführungsform, aber prinzipiell wird auf diese Weise der
gleiche Effekt erreicht.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der
Zeichnungen im folgenden näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht des Austrittsbereichs eines
erfindungsgemäßen Kocherschirms;
Fig. 2 einen abgebrochenen Querschnitt durch die
Befestigung des Kocherschirms;
Fig. 3 eine Ansicht von drei Profilsegmenten;
Fig. 4 eine Draufsicht auf den Kocherschirm;
Fig. 5 eine schematisch vereinfachte Unteransicht eines
Kocherschirms gemäß einer Variante der Erfindung.
Die Fig. 1 zeigt einen bekannten Kocher 1 in oder außerhalb
einer nicht näher dargestellten Würzepfanne. Der angedeutete
Kocher 1 mündet in einen Zuführungskanal 2. Oberhalb der
Austrittsöffnung 3 ist der Kocherschirm 4 angeordnet. Dieser
im Profil winklig mit im Querschnitt umgekehrt V-förmigen
Rinnen 23 ausgebildete Kocherschirm 4 ist an den
Gewindestangen 5 und 6 höhenverstellbar befestigt. Die
Rinnen verlaufen radial von der Mitte nach außen in einer
schwachen Neigung nach unten zur Horizontalen und
verbreitern sich dabei nach außen hin allmählich.
In der Fig. 2 ist erkennbar, daß in den Kocherschirm 4 eine
Buchse 9 mit einer Schweißverbindung 13 eingebracht worden
ist. Diese Verbindung wird mit einem Blechstreifen 14
verstärkt, wobei dieser mit der Schweißverbindung 15 an dem
Kocherschirm 4 und mit der Schweißverbindung 16 an der
Buchse 9 befestigt ist. Durch die Muttern 17 und 18 kann der
Kocherschirm 4 auf den Gewindestangen 5, 6, 7, und 8
höhenverstellbar angeordnet werden.
Die erfindungsgemäße im Profil winklige Ausgestaltung des
Kocherschirms 4 mit den Rinnen 23 wird wie in Fig. 3
ersichtlich durch die Verwendung von keilförmig gestalteten
und abgekanteten Profilstücken 19 erreicht. Dazu werden die
Kanten 20 und 21 durch Schweißen miteinander verbunden, so
daß die tieferliegende Kante 22 als Kehllinie entsteht. Die
Flüssigkeitsphase strömt strahlartig durch die
höhergelegenen Kanäle der Rinnen 23 mit der Wirkung, daß der
Flüssigkeitsschirm aufreißt und die Gasphase über die Kanten
22 ausströmen kann.
Die obere Kante einer Rinne 23 bildet eine Firstlinie 23a.
Zwei benachbarte Rinnen 23 stoßen jeweils in einer Kehllinie
22 unten aneinander. Die Wände zweier benachbarter Rinnen 23
bilden an der Kehllinie 22 einen Winkel von vorzugsweise 90°
miteinander, ebenso wie zwei benachbarte Wände einer Rinne
23 oben an der Firstlinie 23a unter einem Winkel von
vorzugsweise 90° aufeinanderstoßen.
Versuchsergebnisse zeigen, daß die Konzentration
unerwünschter Aromastoffe, die den Geschmack, Bekömmlichkeit
und Haltbarkeit des Biers beeinflussen, in der Würze nach
der Behandlung abgenommen hat.
Bei der in Fig. 5 dargestellten Variante der Erfindung weist
der Kocherschirm 4 auf der Unterseite eine Anzahl über den
Umfang verteilt angeordneter schaufelartiger Bleche 24 auf,
die gekrümmt sind und spiralförmig von einem mittleren
Bereich des Kocherschirms 4 zum Umfang nach außen hin
verlaufen. Diese Bleche 24 sind ähnlich angeordnet wie die
Schaufeln bei einer Kreiselpumpe und führen ebenfalls
zu einer Verbesserung bei der Ausdampfung unerwünschter
Aromastoffe.
Claims (8)
1. Kocherschirm für einen Würzekessel, der zur Umlenkung
eines vertikal aufsteigenden Würzestroms dient, wobei der
Würzestrom im mittleren Bereich auf die Unterseite des
Kocherschirms auftrifft und von dort aus in zur
horizontalen etwas geneigter Richtung nach außen
abgeleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kocherschirm (4) die Grundform eines flachen Kegels hat,
dessen Mantelfläche durchgehend im Profil winklig
ausgebildet ist mit radialen von der Mitte nach außen hin
sich verbreiternden Rinnen (23) an der Unterseite des
Kocherschirms (4), wobei zwei benachbarte Rinnen (23)
eine gemeinsame Kehllinie (22) aufweisen.
2. Kocherschirm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die radial von der Mitte des Kocherschirms (4)
strahlenförmig nach außen verlaufenden Rinnen zwei Wände
aufweisen, die jeweils an der Firstlinie (23a) der Rinne
(23) einen Winkel von annähernd 90° miteinander
einschließen.
3. Kocherschirm nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden einander zugewandten Wände
zweier benachbarter Rinnen (23) im Bereich der
gemeinsamen Kehllinie (22) jeweils einen Winkel von
annähernd 90° miteinander einschließen.
4. Kocherschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß dieser aus einzelnen strahlenförmigen
nach außen sich verbreiternden Winkelprofilstücken (19)
besteht, die im Bereich der die gemeinsame Kehllinie (22)
bildenden Kanten miteinander verbunden, vorzugsweise
verschweißt sind.
5. Kocherschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kocherschirm (4) gegenüber dem
unter diesem angeordneten vertikalen Zuführkanal (2) in
der Höhe verstellbar angeordnet ist.
6. Kocherschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß für die Höhenverstellung der
Kocherschirm (4) Buchsen (9) aufweist, durch die
Gewindestangen (5, 6, 7, 8), hindurchgeführt sind und
über Muttern (17, 18) oder dergleichen die Buchsen (9)
auf den Gewindestangen (5, 6, 7, 8) in der jeweiligen
Höhenposition feststellbar sind.
7. Kocherschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere Kocherschirme der oben
definierten Form über- oder untereinander angeordnet
sind, wobei die Kocherschirme bis auf den obersten
Kocherschirm jeweils konzentrische oder exzentrische
Durchbrüche aufweisen.
8. Kocherschirm nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kocherschirm (4) auf der
Unterseite eine Anzahl über den Umfang verteilt
angeordneter schaufelartiger Bleche (24) aufweist, die
gekrümmt sind und spiralförmig von einem mittleren
Bereich des Kocherschirms (4) zum Umfang nach außen hin
verlaufen.
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