DE19514949A1 - Formmassen auf Basis Polyalkylenterephthalat - Google Patents
Formmassen auf Basis PolyalkylenterephthalatInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Calciumsulfat-haltige thermoplastische Formmassen auf der
Basis von Polyalkylenterephthalat, gegebenenfalls aromatischem Polycarbonat,
gegebenenfalls kautschukelastischem Polymerisat, gegebenenfalls Glasfasern,
gegebenenfalls Polypropylen und gegebenenfalls Flammschutzadditiven, sowie aus
diesen thermoplastischen Formmassen hergestellte Formkörper. Aus den thermo
plastischen Formmassen hergestellte Formkörper zeigen eine hohe Kriechstrom
festigkeit und bei Zusatz von Flammschutzadditiven eine reduzierte Nachbrennzeit
bei einer ebenfalls hohen Kriechstromfestigkeit ohne Schädigung der thermo
plastischen Matrix.
DE-OS 25 24 121 beschreibt Polybutylenterephthalat-Formmassen mit verbesserter
Kriechstromfestigkeit, die 5 bis 60 Gew.-% Calcium- und/oder Bariumsulfat,
gegebenenfalls Füllstoffe wie Glasfasern enthalten. Flammschutzmittel werden
allgemein als Zusätze erwähnt. In den Beispielen wird CaSO₄·1/2 H₂O als
Zusatzstoff zu PBT genannt.
Im Gegensatz dazu ist der Gegenstand der vorliegenden Anmeldung auf
Polyalkylenterephthalat-Formmassen, gegebenenfalls Polycarbonat, Pfropfpoly
merisat, die bis zu 4,5 Gew.-Teile Calciumsulfat und Flammschutzmittel gerichtet.
Die vorliegenden Formmassen zeigen neben einer guten Kriechstromfestigkeit ein
ausgezeichnetes Nachbrennverhalten.
EP-A 65 932 beschreibt thermoplastische Polyester-Formmassen, die Magnesium
sulfat enthalten.
US-P 4 284 550 beschreibt Formmassen aus Polybutylenterephthalat, einer organi
schen Halogenverbindung und Synergisten, z. B. Antimonoxid als Flammschutz
mittel, anorganischer Verstärkungsstoff und gegebenenfalls einem Polyvinylacetat,
wobei die Mischung 5 bis 100 Gew.-Teile Calciumsulfat enthält. Dieses Patent
lehrt, daß, falls die Menge an Calciumsulfat kleiner als 5 Gew.-Teile ist, keine
befriedigenden Werte bezüglich der Nachglühzeit erreicht werden.
Wie beispielsweise aus US-P 4 845 146 bekannt ist, können mit Hydraten von
anorganischen Metallverbindungen, z. B. Dolomit, diese als anorganischer
Flammschutz verwendet werden. Jedoch werden erst durch den Zusatz von
halogenierten Kohlenwasserstoffen UL 94-V1- und VO-Ergebnisse erzielt.
Ferner ist aus US-P 5 221 781 bekannt, daß sich Kunststoffe wie Polypropylen,
Polyethylen mit z. B. Aluminiumhydroxid, Magnesiumhydroxid, hydratisiertem
Talkum flammgeschützt einstellen lassen. Ein Hinweis auf eine Verbesserung der
Kriechstromfestigkeit kann nicht entnommen werden.
US-P 4 401 784 ist zu entnehmen, daß durch Halogene flammgeschützte
Kunststoffe wie Polybutylenterephthalat durch den Zusatz von Dolomit eine
niedrige Kriechstromfestigkeit erreichen mit guter flammschützender Wirkung.
Nicht flammgeschützte Polybutylenterephthalate mit Dolomit erzielen eine hohe
Kriechstromfestigkeit.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, eine thermoplastische Formmasse auf
Basis Polyalkylenterephthalat bereitzustellen, wobei die daraus erhältlichen
Formkörper oder Formteile sich durch eine hohe Kriechstromfestigkeit, im Falle
der flammgeschützten Formmasse durch eine hohe Kriechstromfestigkeit bei einer
gleichzeitig reduzierten Nachbrennzeit und durch ein gutes Eigenschaftsprofil ohne
Schädigung der Matrix auszeichnen.
Es wurde gefunden, daß mit einem Polyalkylenterephthalat, welches mit Calcium
sulfat ausgestattet ist, eine hohe Kriechstromfestigkeit ohne Schädigung der
thermoplastischen Matrix und hohe Elastizitätsmoduli erzielt werden und daß mit
einem flammgeschützten Polyalkylenterephthalat, welches mit Calciumsulfat aus
gestattet ist, eine hohe Kriechstromfestigkeit und einer gleichzeitig reduzierten
Nachbrennzeit ohne Schädigung der thermoplastischen Matrix erzielt wird, wobei
bei Zusatz von Polyolefin zu Calciumsulfat-haltigen Formmassen eine weitere
Verbesserung der Kriechstromfestigkeit zu verzeichnen ist.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind thermoplastische Formmassen,
enthaltend
- A) 30 bis 99,5, vorzugsweise 35 bis 95,5, insbesondere 40 bis 85 Gew.-Teile Polyalkylenterephthalat,
- B) 0,5 bis 4,5, vorzugsweise 1 bis 4, insbesondere 2 bis 4 Gew.-Teile Cal ciumsulfat
- C) 0 bis 40 Gew. -Teile Füll- und Verstärkungsstoffe, verschieden von Komponente B, und gegebenenfalls
- D) eine Flammschutzmittelkombination aus
- D.1) 0 bis 18 Gew.-Teile halogenhaltige Flammschutzmittel und
- D.2) 0 bis 8 Gew.-Teile Antimonverbindungen,
wobei jeweils gegebenenfalls bis zu 20 Gew.-Teile Polyalkylenterephthalat durch
aromatisches Polycarbonat und/oder kautschukelastisches Polymerisat mit einer
Glasübergangstemperatur von <-10°C und/oder bis zu 6 Gew.-Teile Polyolefine
ersetzt werden kann.
Die Summe aller Gewichtsteile der Komponenten addiert sich zu 100.
Polyalkylenterephthalate im Sinne der Erfindung sind Reaktionsprodukte aus
aromatischen Dicarbonsäuren oder ihren reaktionsfähigen Derivaten (z. B.
Dimethylestern oder Anhydriden) und aliphatischen, cycloaliphatischen oder
araliphatischen Diolen und Mischungen dieser Reaktionsprodukte.
Bevorzugte Polyalkylenterephthalate lassen sich aus Terephthalsäure (oder ihren
reaktionsfähigen Derivaten) und aliphatischen oder cycloaliphatischen Diolen mit 2
bis 10 C-Atomen nach bekannten Methoden herstellen (Kunststoff-Handbuch, Bd.
VIII, S. 695 ff, Karl-Hanser-Verlag, München 1973).
Bevorzugte Polyalkylenterephthalate enthalten mindestens 80, vorzugsweise
90 Mol-%, bezogen auf die Dicarbonsäurekomponente, Terephthalsäurereste und
mindestens 80, vorzugsweise mindestens 90 Mol-%, bezogen auf die Diolkom
ponente, Ethylenglykol- und/oder butandiol-1,4-reste.
Die bevorzugten Polyalkylenterephthalate können neben Terephthalsäureresten bis
zu 20 Mol-% Reste anderer aromatischer Dicarbonsäuren mit 8 bis 14 C-Atomen
oder aliphatischer Dicarbonsäuren mit 4 bis 12 C-Atomen enthalten, wie Reste von
Phthalsäure, Isophthalsäure, Naphthalin-2,6-dicarbonsäure, 4,4′-Diphenyldicarbon
säure, Bernstein-, Adipin-, Sebacin-, Azelain-, Cyclohexandiessigsäure.
Die bevorzugten Polyalkylenterephthalate können neben Ethylenglykol- bzw.
Butandiol-1,4-Resten bis zu 20 Mol-% anderer aliphatischer Diole mit 3 bis 12 C-
Atomen oder cycloaliphatischer Diole mit 6 bis 21 C-Atomen enthalten, z. B. Reste
von Propandiol-1,3,2-Ethylenpropandiol-1,3, Neopentylglykol, Pentandiol-1,5,
Hexandiol-1,6, Cyclohexandimethanol-1,4, 3-Methylpentandiol-2,4, -Methyl
pentandiol-2,4, 2,2,4-Trimethylpentandiol-1,3 und 1,6,2-Ethylhexandiol-1,3, 2,2-Di
ethylpropandiol-1,3, Hexandiol-2,5, 1,4-Di-(β-hydroxyethoxy)-benzol, 2,2-bis-(3-β-
hydroxyethoxyphenyl)-propan und 2,2-bis-(4-hydroxypropoxyphenyl)-propan (DE-
OS 24 07 674, 24 07 776, 27 15 932).
Die Polyalkylenterephthalate können durch Einbau relativ kleiner Mengen 3- oder
4-wertiger Alkohole oder 3- oder 4-basischer Carbonsäuren, wie sie z. B. in der
DE-OS 19 00 270 und der US-PS 3 692 744 beschrieben sind, verzweigt werden.
Beispiele für bevorzugte Verzweigungsmittel sind Trimesinsäure, Trimellitsäure,
Trimethylolethan und -propan und Pentaerythrit.
Es ist ratsam, nicht mehr als 1 Mol-% des Verzweigungsmittels, bezogen auf die
Säurekompomente, zu verwenden.
Besonders bevorzugt sind Polyalkylenterephthalate, die allein aus Terephthalsäure
und deren reaktionsfähigen Derivaten (z. B. Dialkylestern) und Ethylenglykol
und/oder Butandiol-1,4 hergestellt worden sind (Polyethylen- und Polybuty
lenterephalat), und Mischungen dieser Polyalkylenterephthalate.
Bevorzugte Polyalkylenterephthalate sind auch Copolyester, die aus mindestens
zwei der oben genannten Säurekomponenten und/oder aus mindestens zwei der
oben genannten Alkoholkomponenten hergestellt sind, besonders bevorzugte
Copolyester sind Poly-(ethylenglykol/butandiol-1,4)-terephthalate.
Die als Komponente A vorzugsweise verwendeten Polyalkylenterephthalate
besitzen im allgemeinen eine Intrinsic-Viskosität von ca. 0,5 bis 1,5 dl/g,
vorzugsweise 0,5 bis 1,3 dl/g, jeweils gemessen in Phenol/o-Dichlorbenzol
(1 : 1 Gew.-Teile) bei 25°C.
Bis zu 20 Gew.-Teile Polyalkylenterephthalat können durch aromatisches
Polycarbonat ersetzt werden.
Erfindungsgemaß geeignete, thermoplastische, aromatische Polycarbonate sind
solche auf Basis der Diphenole der Formel (I)
worin
A eine Einfachbindung, C₁-C₅-Alkylen, C₂-C₅-Alkyliden, C₅-C₆- Cycloalkyliden, -S- oder SO₂-,
B Chlor, Brom
x 0, 1 oder 2 und
p 1 oder 0 sind
oder alkylsubstituierte Dihydroxyphenylcycloalkane der Formel (II),
A eine Einfachbindung, C₁-C₅-Alkylen, C₂-C₅-Alkyliden, C₅-C₆- Cycloalkyliden, -S- oder SO₂-,
B Chlor, Brom
x 0, 1 oder 2 und
p 1 oder 0 sind
oder alkylsubstituierte Dihydroxyphenylcycloalkane der Formel (II),
worin
R¹ und R² unabhängig voneinander Wasserstoff, Halogen, bevorzugt Chlor oder Brom, C₁-C₈-Alkyl, C₅-C₆-Cycloalkyl, C₆-C₁₀-Aryl, bevorzugt Phenyl, und C₇-C₁₂-Aralkyl, bevorzugt Phenyl-C₁- C₄-Alkyl, insbesondere Benzyl,
m eine ganze Zahl von 4 bis 7, bevorzugt 4 oder 5,
R³ und R⁴ für jedes Z individuell wählbar, unabhängig voneinander Wasserstoff oder C₁-C₆-Alkyl
und
Z Kohlenstoff bedeuten, mit der Maßgabe, daß an mindestens einem Atom Z R³ und R⁴ gleichzeitig Alkyl bedeuten.
R¹ und R² unabhängig voneinander Wasserstoff, Halogen, bevorzugt Chlor oder Brom, C₁-C₈-Alkyl, C₅-C₆-Cycloalkyl, C₆-C₁₀-Aryl, bevorzugt Phenyl, und C₇-C₁₂-Aralkyl, bevorzugt Phenyl-C₁- C₄-Alkyl, insbesondere Benzyl,
m eine ganze Zahl von 4 bis 7, bevorzugt 4 oder 5,
R³ und R⁴ für jedes Z individuell wählbar, unabhängig voneinander Wasserstoff oder C₁-C₆-Alkyl
und
Z Kohlenstoff bedeuten, mit der Maßgabe, daß an mindestens einem Atom Z R³ und R⁴ gleichzeitig Alkyl bedeuten.
Geeignete Diphenole der Formel (I) sind z. B. Hydrochinon, Resorcin, 4,4′-
Dihydroxybiphenyl, 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan, 2,4-Bis-(4-hydroxyphenyl)-
2-methylbutan, 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan, 2,2-Bis-(3-chlor-4-hydroxy
phenyl)-cyclohexan, 2,2-Bis-(3-chlor-4-hydroxyphenyl)-propan, 2,2-Bis-(3,5-
dibrom-4-hydroxyphenyl)-propan.
Bevorzugte Diphenole der Formel (I) sind 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan, 2,2-
Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-propan und 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-
cyclohexan.
Bevorzugte Diphenole der Formel (II) sind 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,3-
dimethylcyclohexan, 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan und 1,1-
Bis-(4-hydroxyphenyl)-2,4,4-trimethyl-cyclopentan.
Erfindungsgemäß geeignete Polycarbonate sind sowohl Homopolycarbonate als
auch Copolycarbonate.
Es kann auch eine Mischung der vorstehend definierten thermoplastischen
Polycarbonate eingesetzt werden.
Die aromatischen Polycarbonate können nach bekannten Verfahren hergestellt
werden, z. B. durch Schmelzumesterung eines entsprechenden Bisphenols mit
Diphenylcarbonat und in Lösung aus Bisphenolen und Phosgen. Die Lösung kann
homogen sein (Pyridinverfahren) oder heterogen (Zweiphasengrenzflächenver
fahren) (vgl. H. Schnell, "Chemistry and Physics of Polycarbonates", Polymer
Reviews, Vol. IX, S. 33 ff, Intersciencs Publ. 1964). Das Molekulargewicht kann
dabei in bekannter Weise durch eine entsprechende Menge an bekannten
Kettenabbrechern eingestellt werden. Geeignete Kettenabbrecher sind z. B. Phenol,
p-Chlorphenol, p-tert.-Butylphenol oder 2,4,6-Tribromphenol, aber auch
langkettige Alkylphenole gemäß DE-OS 28 42 005 oder Monoalkylphenol bzw.
Dialkylphenole mit insgesamt 8 bis 20 C-Atomen in den Alkylsubstituenten (DE-
OS 35 06 472) wie 3,5-di-tert.-Butylphenol, p-iso-Octylphenol, p-tert.-Octylphenol,
p-Dodecylphenol und 2-(3,5-Dimethyl-heptyl)-phenol und 4-(3,5-Dimethyl-heptyl)
phenol.
Die Menge an Kettenabbrechern beträgt im allgemeinen zwischen 0,5 und
10 Mol.-%, bezogen auf die Summe der jeweils eingesetzten Diphenole der
Formeln (II) und/oder (III).
Die aromatischen Polycarbonate besitzen in der Regel mittlere Molekulargewichte
Mw von ca. 10 000 bis 200 000, vorzugsweise 20 000 bis 80 000 (ermittelt durch
Gelchromatographie nach vorheriger Eichung).
Die erfindungsgemäß geeigneten Polycarbonate A können in bekannter Weise ver
zweigt sein, und zwar vorzugsweise durch den Einbau von 0,05 bis 2 Mol-%,
bezogen auf die Summe der eingesetzten Diphenole, an drei- oder mehr als
dreifunktionellen Verbindungen, z. B. solchen mit drei oder mehr phenolischen
Gruppen.
Copolycarbonate im Sinne der Erfindung sind ferner Polydiorganosiloxan-Polycar
bonat-Blockcopolymere mit mittlerem Molekulargewicht w von ca. 10 000 bis
200 000, vorzugsweise 20 000 bis 80 000 (ermittelt durch Gelchromatographie
nach vorheriger Eichung) und mit einem Gehalt an aromatischen Carbonat
struktureinheiten von etwa 75 bis 97,5 Gew.-%, bevorzugt 85 bis 97 Gew.-% und
einem Gehalt an Polydiorganosiloxanstruktureinheiten von etwa 25 bis
2,5 Gew.-%, bevorzugt 15 bis 3 Gew.-%, wobei die Blockcopolymeren ausgehend
von α,ω-Bishydroxyaryloxyendgruppen-haltigen Polydiorganosiloxanen mit einem
Polymerisationsgrad Pn von 5 bis 100, bevorzugt 20 bis 80, hergestellt werden.
Die Polydiorganosiloxan-Polycarbonat-Blockpolymeren können auch eine Mi
schung aus Polydiorganosiloxan-Polycarbonat-Blockpolymeren mit üblichen poly
siloxanfreien, thermoplastischen Polycarbonaten sein, wobei der Gesamtgehalt an
Polydiorganosiloxanstruktureinheiten in dieser Mischung ca. 2,5 bis 25 Gew.-%
beträgt.
Solche Polydiorganosiloxan-Polycarbonat-Blockcopolymere sind dadurch gekenn
zeichnet, daß sie in der Polymerkette einerseits aromatische Carbonstrukturein
heiten (1) und andererseits Aryloxyendgruppen-haltige Polydiorganosiloxane (2)
enthalten,
worin
Ar gleiche oder verschiedene Arylreste aus Diphenolen sind und
R und R¹ gleich oder verschieden sind und lineares Alkyl, verzweigtes Alkyl, Alkenyl, halogeniertes lineares Alkyl, halogeniertes verzweigtes Alkyl, Aryl oder halogeniertes Aryl, vorzugsweise aber Methyl be deuten,
und
die Anzahl der Diorganosiloxy-Einheiten n=a+b+c= 5 bis 100, vorzugsweise 20 bis 80, ist.
Ar gleiche oder verschiedene Arylreste aus Diphenolen sind und
R und R¹ gleich oder verschieden sind und lineares Alkyl, verzweigtes Alkyl, Alkenyl, halogeniertes lineares Alkyl, halogeniertes verzweigtes Alkyl, Aryl oder halogeniertes Aryl, vorzugsweise aber Methyl be deuten,
und
die Anzahl der Diorganosiloxy-Einheiten n=a+b+c= 5 bis 100, vorzugsweise 20 bis 80, ist.
Alkyl ist in vorstehender Formel (2) beispielsweise C₁-C₂₀-Alkyl, Alkenyl ist in
vorstehender Formel (2) beispielsweise C₂-C₆-Alkenyl; Aryl ist in vorstehender
Formel (2) C₆-C₁₄-Aryl. Halogeniert bedeutet in vorstehender Formel teilweise
oder vollständig chloriert, bromiert oder fluoriert.
Beispiele für Alkyl, Alkenyl, Aryl, halogeniertes Alkyl und halogeniertes Aryl
sind Methyl, Ethyl, Propyl, n-Butyl, tert.-Butyl, Vinyl, Phenyl, Naphthyl,
Chlormethyl, Perfluorbutyl, Perfluoroctyl und Chlorphenyl.
Derartige polydiorganosiloxan-Polycarbonat-Blockcopolymere sind z. B. aus US-PS
3 189 662, US-PS 3 821 325 und US-PS 3 832 419 bekannt.
Bevorzugte Polydiorganosiloxan-Polycarbonat-Blockcopolymere werden herge
stellt, indem man α,ω-Bishydroxyaryloxyendgruppen-haltige Polydiorganosiloxane
zusammen mit anderen Diphenolen, gegebenenfalls unter Mitverwendung von Ver
zweigern in den üblichen Mengen, z. B. nach dem Zweiphasengrenzflächenver
fahren (s. dazu H. Schnell, Chemistry and Physics of Polycarbonates Polymer Rev.
Vol. IX, Seite 22 ff, Intersciene Publishers New York 1964) umsetzt, wobei
jeweils das Verhältnis der bifunktionellen phenolischen Reaktanten so gewählt
wird, daß darauf der erfindungsgemäße Gehalt an aromatischen Carbonat
struktureinheiten und Diorganosiloxy-Einheiten resultiert.
Derartige α,ω-Bishydroxyaryloxyendgruppen-haltige Polydiorganosiloxane sind
z. B. aus US 3 419 634 bekannt.
Weiterhin können bis zu 20 Gew.-Teilen Polyalkylenterephthalate durch
kautschukelastische Polymerisate ersetzt werden.
Die kautschukelastischen Polymerisate umfassen Copolymerisate - insbesondere
Pfropfcopolymerisate - mit kautschukelastischen Eigenschaften, die im wesent
lichen aus mindestens 2 der folgenden Monomeren erhältlich sind:
Chloropren, Isopren, Isobuten, Styrol, Acrylnitril, Ethylen, Propylen, Vinylacetat
und (Meth)Arcylsäureester mit 1 bis 18 C-Atomen in der Alkoholkomponente;
also Polymerisate wie sie, z. B. in "Methoden der organischen Chemie" (Houben-
Weyl), Bd. 14/1, Georg-Thieme-Verlag, Stuttgart 1961, s. 393 bi 406 und in C.B.
Bucknall, "Toughened Plastics", Appl. Science Publishers, London 1977, be
schrieben sind. Die Polymerisate besitzen einen Gelgehalt von über 20, vorzugs
weise über 40 Gew.-%. Die Glasübergangstemperatur (Tg) liegt unter -20°C.
Bevorzugte Polymerisate sind selektiv hydrierte Blockcopolymerisate eines vinyl
aromatischen Monomeren (X) und eines konjugierten Diens (Y) von X-Y-Typ.
Diese Blockcopolymerisate können nach bekannten Verfahren hergestellt werden.
Im allgemeinen kann für die Herstellung der geeigneten X-Y-Blockcopolymerisate
aus Styrol, α-Methylstyrol, Vinyltoluol usw. und aus konjugierten Dienen, wie
Butadien, Isopren usw., die für die Herstellung von Styrol-Dien-Blockpoly
merisaten verwendete Technologie benutzt werden, die in "Encyclopedia of
Polymer Science and Technology", Bd. 15, Interscience, N.Y. (1971) auf den
Seiten 508 ff beschrieben ist. Die selektive Hydrierung kann auf an sich bekannten
Wegen durchgeführt werden und bedeutet, daß die ethylenischen Doppelbindungen
im wesentlichen vollständig hydriert werden, wobei die aromatischen Doppel
bindungen im wesentlichen unbeeinflußt bleiben.
Derartige selektiv hydrierte Blockcopolymerisate werden z. B. in der DE-OS
30 00 282 beschrieben.
Bevorzugte Polymerisate sind z. B. mit Styrol und/oder Acrylnitril und/oder
(Meth)Acrylsäurealkylestern gepropfte Polybutadiene, Butadien/Styrol-Copolyme
risate und Poly(meth)acrylsäureester, z. B. Copolymerisate aus Styrol oder Alkyl
styrol und konjugierten Dienen (schlagfestes Polystyrol), d. h. Copolymerisate oder
in der DE-OS 16 94 173 (= US-PS 3 564 077) beschriebenen Art, mit Acryl- oder
Methacrylsäureestern, Vinylacetat, Acrylnitril, Styrol und/oder Alkylstyrolen ge
pfropfte Polybutadiene, Butadien/- Styrol- oder Butadien/Acrylnitril-Copolymeri
sate, Polyisobutene oder Polyisoprene, wie sie z. B. in der DE-OS 23 48 377 (=
US-PS 3 919 353) bzw. in der DE-A 31 05 364 und DE-A 30 19 233 beschrieben
sind.
Besonders bevorzugte Polymerisate sind z. B. ABS-Polymerisate (sowohl Misch
als auch Pfropftypen), wie sie z. B. in der DE-OS 20 35 390 (= US-PS 3644 574)
oder in der DE-OS 22 48 242 (= GB-PS 1 409 275) beschrieben sind. Bei
spielsweise genannt sind die folgenden Pfropfpolymerisate aus
- C.1) 5 bis 95, vorzugsweise 30 bis 80, Gew.-Teile, einer Mischung aus
- C.1.1) 50 bis 95 Gew.-Teilen Styrol, α-Methylstyrol, halogen- oder methylkernsubstituiertem Styrol, C₁-C₈-Alkylmethacrylat, insbesondere Methylmethacrylat, C₁-C₈-Alkylacrylat, insbesondere Methacrylat, oder Mischungen dieser Verbindungen und
- C.1.2) 5 bis 50 Gew.-Teilen Acrylnitril, Methacrylnitril C₁-C₈-Alkylmethacrylaten, insbesondere Methylmethacrylat, C₁-C₈-Alkylacrylat, insbesondere Metha crylat, Maleinsäureanhydrid, C₁-C₄-alkyl- bzw. phenyl-N-substituierte Maleinimide oder Mischungen dieser Verbindungen auf
- C.2) 5 bis 95, vorzugsweise 20 bis 70, Gew.-Teilen Polymerisat, mit einer Glas übergangstemperatur unter -10°C, insbesondere Polybutadien oder Buta dien/Styrol-Copolymerisat.
Darüber hinaus sind besonders bevorzugte Polymerisate Pfropfpolymerisate, die
durch Pfropfreaktion von
- I. 10 bis 40, vorzugsweise 10 bis 35 Gew.-% bezogen auf Pfropfprodukt, mindestens eines (Meth)Acrylsäureesters und/oder eines Gemisches aus 10 bis 40, vorzugsweise 20 bis 35 Gew.-%, bezogen auf Gemisch, Acrylnitril und 60 bis 90, vorzugsweise 65 bis 80 Gew.-%, bezogen auf Gemisch, Styrol auf
- II. 60 bis 90, vorzugsweise 65 bis 90 Gew.-%, bezogen auf Pfropfprodukt, eines Butadien-Polymerisats mit mindestens 70 Gew.-%, bezogen auf II, Butadienresten als Pfropfgrundlage erhältlich sind,
wobei vorzugsweise der Gelanteil der Pfropfgrundlage II 70% (in Toluol
gemessen), der Pfropfgrad G 0,15 bis 0,55 und der mittlere Teilchendurchmesser
d₅₀ des Pfropfpolymerisats C 0,2 bis 0,6 µm, vorzugsweise 0,3 bis 0,5 µm
betragen (vgl. z. B. EP 0 131 202).
(Meth)Acrylsäureester I sind Ester der Acrylsäure bzw. Methacrylsäure und
einwertiger Alkohole mit 1 bis 8 C-Atomen.
Die Propfgrundlage II kann neben Butadienresten bis zu 30 Gew.-% bezogen auf
II, Reste anderer ethylenisch ungesättigter Monomerer, wie z. B. Styrol, Acrylnitril,
Ester der Acryl- oder Methacrylsäure mit 1 bis 4 C-Atomen in der
Alkoholkomponente (wie Methylacrylat, Ethylacrylat, Methylmethacrylat, Ethyl
methacrylat) enthalten. Die bevorzugte Pfropfgrundlage II besteht aus reinem Poly
butadien.
Da bei der Pfropfreaktion die Pfropfmonomeren I bekanntlich nicht vollständig auf
die Pfropfgrundlage II aufpfropfen, werden erfindungsgemäß unter Pfropfpoly
merisaten auch solche Produkte verstanden, die neben den eigentlichen Pfropfpoly
merisaten auch Homo- und Copolymerisate der eingesetzten Pfropfmonomeren I
enthalten.
Der Pfropfgrad G bezeichnet das Gew.-Verhältnis von aufgepfropften Pfropfmono
meren zu Pfropfgrundlage und ist dimensionslos.
Die mittlere Teilchengröße d₅₀ ist der Durchmesser, oberhalb und unterhalb dessen
jeweils 50 Gew.-% der Teilchen liegen. Er kann bestimmt werden mittels Ultra
zentrifugen-Messungen (W. Scholtan, H. Lange, Kolloid, Z. und Z. Polymere 250
(1972), S. 782-796) oder mittels Elektronenmikroskopie und anschließende
Teilchenauszählung (C. Kämpf H. Schuster, Angew. Makromolekulare Chemie
14, (1970), S. 111-129) oder mittels Lichtstreuungsmessungen.
Besonders bevorzugte kautschukelastische Polymerisate sind z. B. auch
Pfropfpolymerisate aus
- a) 25 bis 98 Gew.-%, bezogen auf 100 Gew.-% Pfropfpolymerisat, Acrylat kautschuk mit einer Glasübergangstemperatur unter -20°C als Pfropf grundlage und
- b) 2 bis 75 Gew.-%, bezogen auf 100 Gew.-% Pfropfpolymerisat, mindestens eines polymerisierbaren, ethylenisch ungesättigten Monomeren, dessen bzw. deren in Abwesenheit von (a) entstandenen Homo- bzw. Copolymerisate eine Glasübergangstemperatur von 25°C hätten, als Pfropfmonomere.
Die Acrylatkautschuke (a) sind vorzugsweise Polymerisate aus Acrylsäurealkyl
estern, gegebenenfalls mit bis zu 40 Gew.-% anderer polymerisierbarer, ethyle
nisch ungesättigter Monomerer. Sofern die als Pfropfgrundlage (a) eingesetzten
Acrylatkautschuke - wie nachfolgend beschrieben - ihrerseits bereits Pfropf
produkte mit einem Dienkautschukkern sind, wird zur Berechnung dieser Prozent
angabe der Dienkautschukkern nicht mitgezählt. Zu den bevorzugten poly
merisierbaren Acrylsäureestern gehören C₁-C₈-Alkylester, beispielsweise Methyl-,
Ethyl-, Butyl, Octyl- und 2-Ethylhexylester; Halogenalkylester, vorzugsweise
Halogen-C₁-C₈-alkylester, wie Chlorethylacrylat und aromatische Ester wie
Benzylacrylat und Phenethylacrylat. Sie können einzeln oder in Mischung einge
setzt werden.
Die Acrylatkautschuke (a) können unvernetzt oder vernetzt, vorzugsweise partiell
vernetzt sein.
Zur Vernetzung können Monomere mit mehr als einer polymerisierbaren Doppel
bindung copolymerisiert werden. Bevorzugte Beispiele für vernetzende Monomere
sind Ester ungesättigter Monocarbonsäuren mit 3 bis 8 C-Atomen oder gesättigter
Polyole mit 2 bis 4 OH-Gruppen und 2 bis 20 C-Atomen, wie z. B. Ethylen
glykoldimethacrylat, Allylmethacrylat, mehrfach ungesättigte heterocyclische Ver
bindungen, wie z. B. Trivinyl- und Triallylcyanurat und -isocyanurat, Tris-acryloyl-
s-triazine, insbesondere Triallylcyanurat; polyfunktionelle Vinylverbindungen wie
Di- und Trivinylbenzole; aber auch Triallylphosphat und Diallylphthalat.
Bevorzugte vernetzende Monomere sind Allylmethacrylat, Ethylenglykoldimeth
acrylat, Diallylphthalat und heterocyclische Verbindungen, die mindestens 3 ethyl
enisch ungesättigte Gruppen aufweisen.
Besonders bevorzugte vernetzende Monomere sind die cyclischen Monomere
Triallylcyanurat, Triallylisocyanurat, Trivinylcyanurat, Triacryloylhexahydro-s-
triazin, Triallylbenzole.
Die Menge der vernetzenden Monomeren beträgt vorzugsweise 0,02 bis 5, ins
besondere 0,05 bis 2 Gew.-%, bezogen auf Pfropfgrundlage (a).
Bei cyclischen vernetzenden Monomeren mit mindestens 3 ethylenisch un
gesättigten Gruppen ist es vorteilhaft, die Menge auf <1 Gew.-% der Pfropf
grundlage (a) zu beschränken.
Bevorzugte "andere polymerisierbare, ethylenisch ungesättigte Monomere, die
neben den Acrylsäureestern gegebenenfalls zur Herstellung der Pfropfgrundlage (a)
dienen können, sind z. B. Acrylnitril, Styrol, α-Methylstyrol, Acrylamide, Vinyl-
C₁-C₆-alkylether. Bevorzugte Acrylkautschuke als Pfropfgrundlage (a) sind
Emulsionspolymerisate, die einen Gelgehalt von 60 Gew.-% aufweisen.
Der Gelgehalt der Pfropfgrundlage (a) wird bei 25°C in Dimethylformamid
bestimmt (M. Hoffmann, H. Krämer, R. Kuhn, Polymeranalytik I und II,
Georg-Thieme-Verlag, Stuttgart 1977).
Acrylatkautschuke als Pfropfgrundlage (a) können auch Produkte sein, die einen
vernetzten Dienkautschuk aus einem oder mehreren konjugierten Dienen, wie
Polybutadien, oder ein Copolymerisat eines konjugierten Diens mit einem
ethylenisch ungesättigten Monomer, wie Styrol und/oder Acrylnitril, als Kern ent
halten.
Der Anteil des Polydien-Kerns in der Pfropfgrundlage (a) kann 0,1 bis 80,
bevorzugt 10 bis 50 Gew.-%, bezogen auf (a), betragen. Schale und Kern können
unabhängig voneinander unvernetzt, teilvernetzt oder hochvernetzt sein.
Von den zuvor erwähnten Acrylat-Pfropfpolymerisate sind besonders bevorzugt
diejenigen aus Polybutadien als Pfropfgrundlage und (Meth)Acrylsäureester und
Acrylnitril als Pfropfauflage, wobei die Pfropfgrundlage aus 65 bis 90 Gew.-%
Teilen vernetztem Polybutadien mit einem Gelgehalt von über 70% (in Toluol)
und die Pfropfauflage aus einem 5 : 1 bis 20 : 1 Gemisch aus Methylmethacrylat und
n-butylacrylat bestehen (z. B. DE 31 05 364, DE 30 19 233).
Bis zu 6 Gew.-Teile Polyalkylenterephthalat können durch Polyolefine ersetzt wer
den. Falls die Mischung Polyolefine enthält, werden vorzugsweise 2 bis 6 Gew.-
Teile zugesetzt. Polyolefine sind Polyethylen, Polypropylen, Poly-1-buten und
Polymethylpenten, die noch geringe Mengen nicht konjugierter Diene einpoly
merisiert enthalten können. Diese Polymerisate sind bekannt und in Roempp′s
Chemielexikon, 8. Auflage 1987, Bd. 5, Seite 3307 und in der dort zitierten
Literatur beschrieben. Bevorzugt ist Polypropylen.
Als Calciumsulfat können natürlich vorkommende oder synthetisch hergestellte
Produkte eingesetzt werden, z. B. Gips. Bei Gips (CaSO₄·2H₂O) handelt es sich
um ein bekanntes Mineral, das natürlich vorkommt und welches z. B. bei der
Rauchgasentschwefelung anfällt. Das Halbhydrat CaSO₄·1/2 H₂O und das
wasserfreie Calciumsulfat können z. B. durch Erhitzen von Gips erhalten werden.
Als Füllstoffe und Verstärkungsstoffe können Glasfasern, Glaskugeln, Glimmer,
Silikate, Quarz, Talkum, Titandioxid, Wollastonit, u. a. eingesetzt werden, die auch
oberflächenbehandelt sein können. Bevorzugte Verstärkungsstoffe sind handels
übliche Glasfasern. Die Glasfasern, die im allgemeinen einen Faserdurchmesser
zwischen 8 und 14 µm haben, können als Endlosfasern oder als geschnittene oder
gemahlene Glasfasern eingesetzt werden, wobei die Fasern mit einem geeigneten
Schlichtesystem und einem Haftvermittler bzw. Haftvermittlersystem auf
Silanbasis ausgerüstet sein können. Vorzugsweise werden der Mischung 10 bis 40,
insbesondere 20 bis 35 Gew.-Teile Füll- und Verstärkungsstoffe zugesetzt. Füll-
und Verstärkungsstoffe enthaltende Formmassen enthalten vorzugsweise 40 bis 89,
insbesondere 40 bis 70 Gew.-Teile Polyalkylenterephthalat.
Die erfindungsgemäßen Formmassen können weiterhin bis zu 18, vorzugsweise 3
bis 15, insbesondere 8 bis 15 Gew.-Teile halogenierte Verbindungen und bis zu 8,
vorzugsweise 2 bis 6 Gew.-Teile Antimonverbindungen, insbesondere Antimontri
oxid oder Antimonpentoxid enthalten.
Als halogenhaltige, insbesondere bromierte, organische Verbindungen seien
beispielhaft genannt:
Ethylen-1,2-bistetrabromphthalimid,
Expoxidiertes Tetrabrombisphenol A-Harz,
Tetrabrombisphenol-A-oligocarbonat,
Pentabrompolyacrylat,
bromiertes Polystyrol.
Expoxidiertes Tetrabrombisphenol A-Harz,
Tetrabrombisphenol-A-oligocarbonat,
Pentabrompolyacrylat,
bromiertes Polystyrol.
Pentabrompolyacrylat hat im allgemeinen mittlere Molekulargewichte w (Ge
wichtsmittel) von 10 000 bis 200 000, bromiertes Polystyrol im allgemeinen
10 000 bis 500 000.
Bevorzugt werden epoxidiertes Tetrabrombisphenol-A und Tetrabrombisphenol-A
Oligocarbonat verwendet.
Expoxidiertes Tetrabrombisphenol-A ist ein bekanntes Diepoxidharz mit einem
Molekulargewicht von etwa 350 bis etwa 2.100, vorzugsweise 360 bis 1000,
besonders bevorzugt 370 bis 400, und besteht im wesentlichen aus mindestens
einem Kondensationsprodukt von Bisphenol A und Epihalogenhydrin und wird
beschrieben durch die Formel (I)
worin X Wasserstoff oder Brom darstellt und n eine Durchschnittszahl zwischen
Null und weniger als 2,3 ist (vgl. z. B. EP-A 180 471).
Tetrabrombisphenol-A-oligocarbonat ist beschrieben durch die Formel (II), wobei
die Oligomere entweder mit Phenol oder mit Tribromphenol terminiert werden:
worin X Wasserstoff oder Brom darstellt, n ist eine Durchschnittszahl zwischen 4
und 7.
Tetrabrombisphenol-A-oligocarbonat ist bekannt und nach bekannten Verfahren
herstellbar.
Die erfindungsgemäßen Formmassen können übliche Additive, wie Gleit- und
Entformungsmittel, Nukleierungsmittel, Antistatika, Stabilisatoren sowie Farbstoffe
und Pigmente enthalten.
Die erfindungsgemäßen Formmassen, bestehend aus den Komponenten A bis C
und gegebenenfalls weiteren bekannten Zusätzen wie Stabilisatoren, Farbstoffen,
Pigmenten, Gleit- und Entformungsmitteln, Verstärkungsstoffen, Nukleierungs
mittel sowie Antistatika, werden hergestellt, indem man die jeweiligen
Bestandteile in bekannter Weise vermischt und bei Temperaturen von 230°C bis
330°C in üblichen Aggregaten wie Innenknetern, Extrudern, Doppelwellen
schnecken schmelzcompoundiert oder schmelzextrudiert.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit auch ein Verfahren zur
Herstellung von thermoplastischen Formmassen, bestehend aus den Komponenten
A bis C und gegebenenfalls weiteren bekannten Zusätzen wie Stabilisatoren,
Farbstoffen, Pigmenten, Gleit- und Entformungsmitteln, Verstärkungsstoffen,
Nukleierungsmittel sowie Antistatika, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die
Komponenten A bis C sowie gegebenenfalls Stabilisatoren, Farbstoffen,
Pigmenten, Gleit- und Entformungsmitteln, Verstärkungsstoffen, Nukleierungs
mittel und/oder Antistatika nach erfolgter Vermischung bei Temperaturen von
230°C bis 330°C in gebräuchlichen Aggregaten schmelzcompoundiert oder
schmelzextrudiert.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung der o.g. Formmassen
zur Herstellung von Formkörpern.
Die Formmassen können zur Herstellung von Formkörpern jeder Art verwendet
werden. Insbesondere können Formkörper durch Spritzguß hergestellt werden.
Beispiele für herstellbare Formkörper sind: Gehäuse jeder Art, z. B. für
Haushaltsgeräte, Steckerleisten und Leuchtensockel sowie Teile aus dem
Kraftfahrzeugsektor.
Die folgenden Komponenten werden in den Beispielen verwendet:
- A) Polybutylenterephthalat mit einer Intrinsic Viscosity von 0,925 ± 0,025 entsprechend einer relativen Lösungsviskosität von 1,521 ± 0,016 gemessen in einer 0,5-%igen Lösung aus Phenol und o-Dichlorbenzol (Mischungsverhältnis 1 : 1 Gewichtsteile).
- B) Gips (CaSO₄·2H₂O)
- C) Glasfasern: Owens Corning Typ OC29R
- D) Tetrabrombisphenol-Oligocarbonat (Great Lakes Chemicals)
- E) bromiertes Polystyrol (Pyro-Chek® 68PB Ferro Corp.)
- F) Pentabrombenzylpolyacrylat (Eurobrom B.V.)
- G) Polypropylen: Novolen 1100 L (Hoechst AG)
- H) Antimontrioxid.
79,4 Gew.-% Polybutylenterephthalat (PBT),
20,0 Gew.-% Glasfasern
0,6 Gew.-% Additive
20,0 Gew.-% Glasfasern
0,6 Gew.-% Additive
59,4 Gew.-% Polybutylenterephthalat (PPT),
20,0 Gew.-% Gips
20,0 Gew.-% Glasfasern
0,6 Gew.-% Additive
20,0 Gew.-% Gips
20,0 Gew.-% Glasfasern
0,6 Gew.-% Additive
64,9 Gew.-% Polybutylenterephthalat (PBT),
20,0 Gew.-% Glasfasern
10,0 Gew.-% Tetrabrombisphenol A-Oligocarbonat
4,5 Gew.-% Antimontrioxid
0,6 Gew.-% Additive
20,0 Gew.-% Glasfasern
10,0 Gew.-% Tetrabrombisphenol A-Oligocarbonat
4,5 Gew.-% Antimontrioxid
0,6 Gew.-% Additive
44,9 Gew.-% Polybutylenterephthalat (PBT),
20,0 Gew.-% Glasfasern
20,0 Gew.-% Gips
10,0 Gew.-% Tetrabrombisphenol A-Oligocarbonat
4,5 Gew.-% Antimontrioxid
0,6 Gew.-% Additive
20,0 Gew.-% Glasfasern
20,0 Gew.-% Gips
10,0 Gew.-% Tetrabrombisphenol A-Oligocarbonat
4,5 Gew.-% Antimontrioxid
0,6 Gew.-% Additive
54,9 Gew.-% Polybutylenterephthalat (PBT),
30,0 Gew.-% Glasfasern
10,0 Gew.-% bromiertes Polystyrol
4,5 Gew.-% Antimontrioxid
0,6 Gew.-% Additive
30,0 Gew.-% Glasfasern
10,0 Gew.-% bromiertes Polystyrol
4,5 Gew.-% Antimontrioxid
0,6 Gew.-% Additive
50,9 Gew.-% Polybutylenterephthalat (PBT),
30,0 Gew.-% Glasfasern
10,0 Gew.-% bromiertes Polystyrol
4,5 Gew.-% Antimontrioxid
4,0 Gew.-% Gips
0,6 Gew.-% Additive
30,0 Gew.-% Glasfasern
10,0 Gew.-% bromiertes Polystyrol
4,5 Gew.-% Antimontrioxid
4,0 Gew.-% Gips
0,6 Gew.-% Additive
56,9 Gew.-% Polybutylenterephthalat (PBT),
30,0 Gew.-% Glasfasern
8,0 Gew.-% Pentabrombenzylpolyacrylat
4,5 Gew.-% Antimontrioxid
0,6 Gew.-% Additive
30,0 Gew.-% Glasfasern
8,0 Gew.-% Pentabrombenzylpolyacrylat
4,5 Gew.-% Antimontrioxid
0,6 Gew.-% Additive
52,9 Gew.-% Polybutylenterephthalat (PBT),
30,0 Gew.-% Glasfasern
8,0 Gew.-% Pentabrombenzylpolyacrylat
4,5 Gew.-% Antimontrioxid
4,0 Gew.-% Gips
0,6 Gew.-% Additive
30,0 Gew.-% Glasfasern
8,0 Gew.-% Pentabrombenzylpolyacrylat
4,5 Gew.-% Antimontrioxid
4,0 Gew.-% Gips
0,6 Gew.-% Additive
50,9 Gew.-% Polybutylenterephthalat (PBT),
30,0 Gew.-% Glasfasern
10,0 Gew.-% bromiertes Polystyrol
4,5 Gew.-% Antimontrioxid
4,0 Gew.-% Polypropylen Novolen 1100 L (Hoechst AG)
0,6 Gew.-% Additive
30,0 Gew.-% Glasfasern
10,0 Gew.-% bromiertes Polystyrol
4,5 Gew.-% Antimontrioxid
4,0 Gew.-% Polypropylen Novolen 1100 L (Hoechst AG)
0,6 Gew.-% Additive
46,9 Gew.-% Polybutylenterephthalat (PBT),
30,0 Gew.-% Glasfasern
10,0 Gew.-% bromiertes Polystyrol
4,5 Gew.-% Antimontrioxid
4,0 Gew.-% Polypropylen Novolen 1100 L (Hoechst AG)
4,0 Gew.-% Gips
0,6 Gew.-% Additive
30,0 Gew.-% Glasfasern
10,0 Gew.-% bromiertes Polystyrol
4,5 Gew.-% Antimontrioxid
4,0 Gew.-% Polypropylen Novolen 1100 L (Hoechst AG)
4,0 Gew.-% Gips
0,6 Gew.-% Additive
52,9 Gew.-% Polybutylenterephthalat (PBT),
30,0 Gew.-% Glasfasern
8,0 Gew.-% Pentabrombenzylpolyacrylat
4,5 Gew.-% Antimontrioxid
4,0 Gew.-% Polypropylen Novolen 1100 l (Hoechst AG)
0,6 Gew.-% Additive
30,0 Gew.-% Glasfasern
8,0 Gew.-% Pentabrombenzylpolyacrylat
4,5 Gew.-% Antimontrioxid
4,0 Gew.-% Polypropylen Novolen 1100 l (Hoechst AG)
0,6 Gew.-% Additive
48,9 Gew.-% Polybutylenterephthalat (PBT),
30,0 Gew.-% Glasfasern
8,0 Gew.-% Pentabrombenzylpolyacrylat
4,5 Gew.-% Antimontrioxid
4,0 Gew.-% Polypropylen Novolen 1100 L (Hoechst AG)
4,0 Gew.-% Gips
0,6 Gew.-% Additive.
30,0 Gew.-% Glasfasern
8,0 Gew.-% Pentabrombenzylpolyacrylat
4,5 Gew.-% Antimontrioxid
4,0 Gew.-% Polypropylen Novolen 1100 L (Hoechst AG)
4,0 Gew.-% Gips
0,6 Gew.-% Additive.
Die folgenden Tests wurden durchgeführt:
- 1. Randfaserdehnung in % bei Höchstkraft aus dem Biegeversuch, 5 mm/min, ISO 178, DIN 53 452, Stab 80 × 10 × 4 mm.
- 2. Biegespanung [N/mm²] bei Höchstkraft, 5 mm/min, DIN 53 452, Stab 80 × 10 × 4 mm.
- 3. E-Modul [N/mm²] (3-Punkt-Biegeversuch), 2 mm/min, DIN 53 457-B3, Stab 80 × 10 × 4 mm.
- 4. Brennbarkeit, UL 94 (IEC 707), 12,7 × 12,7 × 1,6 mm.
- 5. Kriechstromfestigkeit [Stufe], CTI, Lösung A, IC 112/VDE 0303/1, Stab 120 × 15 × 4 mm.
Claims (6)
1. Thermoplastische Formmassen, enthaltend
- A) 30 bis 99,5 Gew.-Teile Polyalkylenterephthalat,
- B) 0,5 bis 4,5 Gew.-Teile Calciumsulfat,
- C) 0 bis 40 Gew.-Teile Füll- und Verstärkungsstoffe, verschieden von Komponente B, und gegebenenfalls
- D) eine Flammschutzmittelkombination aus
- D.1) 0 bis 18 Gew.-Teile halogenhaltige Flammschutzmittel und
- D.2) 0 bis 8 Gew.-Teile Antimonverbindungen,
wobei jeweils gegebenenfalls bis zu 20 Gew.-Teile Polyalkylenterephthalat
durch aromatisches Polycarbonat und/oder kautschukelastisches Polymerisat
mit einer Glasübergangstemperatur von <-10°C und/oder bis zu 6 Gew.-
Teile Polypropylen ersetzt werden kann.
2. Thermoplastische Formmassen gemäß Anspruch 1, enthaltend
- A) 30 bis 95,5 Gew.-Teile Polyalkylenterephthalat,
- B) 1 bis 4 Gew.-Teile Calciumsulfat und
- C) 0 bis 40 Gew.-Teile Füll- und Verstärkungsstoffe, verschieden von Komponente B, und gegebenenfalls
- D) eine Flammschutzmittelkombination aus
- D.1) 1 bis 18 Gew.-Teile halogenhaltige Flammschutzmittel und
- D.2) 1 bis 8 Gew.-Teile Antimonverbindungen.
3. Thermoplastische Formmasse gemäß Anspruch 1 und 2, wobei Kompo
nente D.1 ausgewählt ist aus Ethylen-1,2-bistetra-bromphthalimid, epoxi
diertes Tetrabrombisphenol-A-Harz, Tetrabrombisphenol-A-oligocarbonat,
Pentabrompolyacrylat und bromiertem Polystyrol.
4. Verwendung der thermoplastischen Formmassen gemäß Anspruch 1 zur
Herstellung von Formkörpern.
5. Formkörper, hergestellt aus thermoplastischen Formmassen gemäß An
spruch 1.
Priority Applications (3)
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---|---|---|---|
DE19514949A DE19514949A1 (de) | 1994-06-03 | 1995-04-24 | Formmassen auf Basis Polyalkylenterephthalat |
EP95107792A EP0685514A1 (de) | 1994-06-03 | 1995-05-22 | Formmassen auf Basis Polyalkylenterephthalat |
JP7154159A JPH0859969A (ja) | 1994-06-03 | 1995-05-30 | ポリアルキレンテレフタレートに基づく成形材料 |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4419573 | 1994-06-03 | ||
DE19514949A DE19514949A1 (de) | 1994-06-03 | 1995-04-24 | Formmassen auf Basis Polyalkylenterephthalat |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19514949A1 true DE19514949A1 (de) | 1995-12-07 |
Family
ID=6519801
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19514949A Withdrawn DE19514949A1 (de) | 1994-06-03 | 1995-04-24 | Formmassen auf Basis Polyalkylenterephthalat |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19514949A1 (de) |
-
1995
- 1995-04-24 DE DE19514949A patent/DE19514949A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |